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Archiv "MELANOM: Eigentor" (11.04.1991)

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(1)

immer angezogen und setzen ihren Körper nie der Sonne aus im Gegensatz zu den Is- raelis, die am Strand von Tel Aviv zu finden sind.

Die erwähnten Arbeiten, deren Kenntnis man voraus- setzen sollte, wenn man zum Thema Stellung nimmt, erge- ben also bis heute keinen Hinweis, daß in der BRD Sonnenbäder oder die noch schwächere Solarienbenut- zung zu einem besonderen Melanomrisiko führen wür- den.

Es ist sehr verdienstvoll, wenn Aufklärungsarbeit bei der Bevölkerung zur Früher- kennung von Hautkrebs ge- trieben wird, und dies hat nachweislich dazu geführt, daß heute viele Patienten frü- her zum Arzt gehen und da- mit eine Heilungschance ha- ben. Es wäre jedoch seriöser, anstelle von geschmacklosen Anzeigen und Horrormel-

dungen in der Presse mit sachlichen Informationen zur Aufklärung der Menschen beizutragen.

Auf dem letzten interna- tionalen Kongreß für Photo- biologie in Jerusalem berich- teten Sykes und Jacobson von der FDA über „UV regulato- ry strategies". Frau Jacobson kam zu dem Schluß, daß 95 Prozent des UV, das die menschliche Haut trifft, von der Sonne stammt und sich damit der regulativen Autori- tät terrestrischer Organisatio-

Eigentor

Mit seinem Leserbrief hat Kollege Christophers ein Ei- gentor geschossen. Nicht et- wa wegen der unhaltbaren persönlichen Angriffe gegen den Autor und mich. Darüber kann man hinwegsehen. Pein- lich ist vielmehr, wenn der

nen entzieht. Sie schlug daher vor, entsprechende Aktivitä- ten auf sinnvolle (!, der Ver- fasser) Aufklärungsarbeit der Bevölkerung zu verwenden.

Dem wäre nichts hinzuzufü- gen.

Literatur beim Verfasser

Prof. Dr. med. F. Schröpl, Fachbereich Dermatologie, Phototherapie, c/o Deutsche Klinik für Diagnostik, Au- kammallee 33, W-6200 Wies- baden

Präsident einer wissenschaft- lichen Gesellschaft ohne Not Stellungnahmen abgibt, die weder ihm noch seiner Ge- sellschaft zur Ehre gereichen.

Hier nur die wesentlichen Fakten:

1. Die „erdrückende"

Zahl an klinisch fundierten Arbeiten aus der ganzen Welt

spricht nicht für, sondern ge- gen die Sonnenlichthypothese

der Melanomentstehung.

Wer es nicht glauben will, der fordere entweder bei der Dermatologischen Gesell- schaft oder bei mir eine Lite- raturliste an.

2. Daß UVB „in der Tat der bisher einzige Verursa- cher des malignen Mela- noms" sein soll, wird auch Fachkollegen von Herrn Christophers erstaunen. Zum einen gibt es nicht „das Mela- nom", sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Klassifika- tionen und Sonderformen (Clark, 1982). Zum anderen vermuten manche zwar epi- demiologische Zusammen- hänge, eine klinische Studie jedoch, die reproduzierbar Melanome durch UVB-Be- handlung festgestellt hätte oder diese Auslösung nahele- gen würde, und sei es „nur"

im Tierversuch, wäre eine

Nourytam 20

20% unter Festbetrag

‘1 . ieox ifen pro 7i9

aaPfeeg zur hormonalen

siakidaddast`s Therapie

des Mammakarzinoms

(1) Festbetrag 20 mg/100 Tabl. DM 389,06 Nourytam 20: DM 308,40

(2) A. Pfleiderer, Ergebnisse der Konsensus-Development-Konferenz zur Therapie des metastasierten Mammakarzinoms in:Gynäkologie und Geburtshilfe 2/1989

Nourytam 10/20/40

Zusammensetzung: 1 Tablette Nourytam 10 enthält 15,2 mg Tamoxifendihydrogencitrat entsprechend 10 mg Tamoxifen. 1 Tablette Nourytam 20 enthält 30,4 mg Tamoxifendi- hydrogencitrat entsprechend 20 mg Tamoxifen. l Tablette Nourytam 40 enthält 60,8 mg Tamoxifendihydrogencitrat entsprechend 40 mg Tamoxifen.

Anwendungsgebiete: Metastasierendes Mammakarzinom. Adjuvante Therapie nach Operation eines Mammakarzinoms.

Gegenanzeigen: Schwangerschaft und Stillzeit, Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Hyperkalzämie.

Nebenwirkungen: Gelegentlich: Übelkeit und Erbrechen, Hautausschläge, Tumor- und Kopfschmerzen, Hyperkalzämie, Thrombozytopenie, selten: Hitzewallungen, Vaginal- blutungen, Juckreiz, Venenentzündungen, leichte psychische Störungen, Gewichts- zunahme. Unterdrückung der Menstruation.

Wechselwirkungen: Keine gleichzeitige Gabe von Throm bozytenaggregations- hemmern, Östrogenen und östrogenähnlich wirkenden Stoffen.

Dosierung: 20-40 mg Tamoxifen täglich.

Art und Dauer der Anwendung: Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit morgens und abends zu den Mahlzeiten einnehmen. Dauer der Anwendung wird vom Arzt bestimmt. Nourytam 10/20/40 nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr anwenden.

Eigenschaften: Nourytam wirkt über die kompetitive Bindung an die Östrogenrezep- toren in den Tumorzellen. Das östrogenabhängige Wachstum wird dadurch gehemmt bzw. blockiert.

Handelsformen: Nourytam 10, Packung mit 100 Tabletten DM 184,-, Nourytam 20, Packung m1100 Tabletten DM 308,40, Nourytam 40, Packung mit 100 Tabletten DM 551,40 AVP m MwSt. (Preise laut A.T., Stand: 15. 1. 1991).

Nourypharma GmbH 8042 Oberschleißheim bei München

(1)

Dt. Ärztebl. 88, Heft 15, 11. April 1991 (11) A-1231

(2)

Neue Bezeichnung

ab 1.4.1991

Defluinä peri Defluinä peri mite

Gefä ßpote nte

Gefäß

*gi

Defluina peri, -mite. Zusam- mensetzung:

1 Filmtablette Defluina peri enthält: Buflomedil- HCI 300 mg; 1 Filmtablette Defluina peri mite enthält: Buflome- dil-HCI 150 mg. Anwendungsge- biete: Periphere arterielle Durch- blutungsstörungen im Stadium II nach Fontaine. Gegenanzeigen:

Unmittelbar nach der Geburt und bei schweren arteriellen Blutungen soll Defluina peri nicht angewendet werden. Während der Schwan- gerschaft, Stillzeit und bei Kindern soll Defluina peri bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrungen nicht angewendet werden. Sobald eine gefäßchirurgische Behand- lung erwogen werden muß, ist eine medikamentöse Therapie nicht mehr angezeigt. Nebenwirkun- gen: Vereinzelt können Kopf- schmerzen, Blutdruckabfall mit Schwindelgefühl, Verdauungsstö- rungen, Übelkeit, Juckreiz und flüch- tige Hauterscheinungen auftreten.

Eine Überdosierung äußertsich vor- wiegend in einer Beschleunigung des Pulses und niedrigem Blutdruck.

Oberdosierun- gen bis zur aku- ten Vergiftung kön- nen zu Tiefschlaf oder krampfartigen Anfällen führen. In letztge- nannten Fällen sollte neben einer Magenspülung ein Benzodiazepin i.v. gegeben werden. A. Natter- mann &Cie. GmbH, Nattermann- allee 1, 5000 Köln 30

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Anwen- dung von anderen gefäßerweitern- den Arzneimitteln (Vasodilatato- ren), Calciumantagonisten und blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Antihypertensival sowie gleichzei- tiger Genuß von Alkohol können die blutdrucksenkende Wirkung von Defluina peri verstärken.

Packungsgrößen und Preise:

Defluina peri: 20 Filmtabl. NI 27,50 DM, 50 Filmtabl. N2 57,05 DM, 100 Filmtabl. N3 98,95 DM, 500 Filmtabl. (Klinikpackung).

Defluina peri mite: 50 Filmtabl.

N2 36,80 DM, 100 Filmtabl. N3 57,50 DM, 500 Filmtabl. (Klinik- packung). Stand: 2/91

Sensation. Bisher ist eine sol- che Auslösung nur vereinzelt bei seltenen Tierarten (Fisch, Opossum) gelungen. Durch die dermatologischen Univer- sitätskliniken der Welt gehen jährlich Abertausende von Patienten. Was hätte näher- gelegen, als solche Fälle zu publizieren?

3. Peinlich ist auch die un- glückliche Wahl der ange- führten Zitate, zeigen sie doch gerade die vorsichtige Diktion der Autoren, wie sie sich durch Worte wie „offen- bar", „komplexer Natur" und

„scheinbar höher" ausdrückt.

Jeder ernsthafte Wissen- schaftler weiß, was er davon zu halten hat, wenn er das liest. Nur für Herrn Christo- phers reicht das aus, dem Re- dakteur der Glosse im Plural majestatis zu verkünden:

„Wir treten dafür ein, mit ge- sichertem medizinischen Wis- sen in Zukunft nicht so leicht- fertig umzugehen."

4. Erschreckende Lücken zeigen sich auf, wenn der Herr Präsident allen Ernstes seinen Lesern glauben ma- chen will, daß sich in der Vit- amin D-Forschung seit 60

Regelmäßig sonnenbaden

Der Hautarzt (Prof. Dr.) E. Christophers — Präsident der Deutschen Hautärzte — erklärt sich öffentlich „betrof- fen über den wissenschaftli- chen Unsinn" dessen, was der Physiotherapie-Arzt (Prof.

Dr.) Axel Gehrke zur Frage

„Viel Sonne = Melanom?"

beklagt und entgegnet hat.

Die Hautärzte vergessen vielfach, daß unsere Haut nicht nur eine Verpackungs- hülle, sondern ein Organsy- stem mit unzähligen Funktio- nen darüber hinaus für die Ganzheitsgesundheit ist. Als Ganzheitsarzt gehe ich so weit zu sagen: Selbst wenn die Behauptungen, daß das Ma- ligne Melanom durch zu viel Sonne verursacht wird, stim- men würden, müßte im Inter- esse der Ganzheitsgesundheit trotzdem regelmäßig sonnen- gebadet werden. Denn wir sind alle „Sonnenkinder" und

Jahren nicht viel Wesentli- ches bewegt hat. Hier gibt es einiges nachzuholen. Viel- leicht ist dazu mal mehr Zeit, wenn sich Herr Christophers vom Streß seiner Präsiden- tenbürde erholt.

5. Peinlich ist auch die Argumentation der selbstlo- sen finanziellen Unterstüt- zung der Aktion durch Orga- nisation und private Geldge- ber. Es stellen sich hier zwangsläufig mehr Fragen als Antworten.

Abschließend sei Herr Christophers darauf hinge- wiesen, daß der Mensch nicht nur aus Haut besteht. Man sollte schon einmal einen Blick in die an die eigene Spezifikation angrenzenden Gebiete riskieren. Das von mir vertretene Fach darf ich ihm dabei besonders empfeh- len!

Prof. Dr. med. Axel Gehrke, Direktor der Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Balneolo- gie und med. Klimatologie der Medizinischen Hochschu- le Hannover, Konstanty-Gut- schow-Str. 8, W-3000 Hanno- ver 61

erleiden bei zu wenig Sonne unweigerlich großen gesund- heitlichen Schaden. Die Al- tersrachitis, eine „Sonnenmuf- fekrankheit", hat unter dem Tarnnamen Osteoporose stark zugenommen. Warum?

Weil sich zu viele ältere Frau- en ihrer nackten Haut schä- men. Viele chronische Krank- heiten sonst, darunter vor al- lem Krebs(id), haben als Teil- ursache Sonnenmangel. Sicher ist dafür nicht das Defizit an aktivem Vitamin D allein ver- antwortlich. Da gibt es sehr viele, noch ungenügend er- forschte andersartige gesund- heitspositive Besonnungs-Wir- kungen.

Jedenfalls stünde die sehr kleine Zahl von Schwarzem Hautkrebs durch zu viel Son- ne in keinem vernünftigen Verhältnis zu der Riesenzahl von Gesundheitsschäden durch Sonnenmangel, wenn die verbreitete Anti-Sonnen- kampagne Erfolg hätte. I>

RHÖNE-POULENC RORER A. NATTERMANN & CIE. GMBH

A-1232 (12) Dt. Ärztebl. 88, Heft 15, 11. April 1991

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