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Archiv "RENTNER: Wie geht's weiter?" (02.09.1976)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

RENTNER

Zu dem manchen Arzt sicherlich be- drückenden Thema „Krankenversiche- rung der älteren Ärzte" eine Frage an die Parteien.

Wie geht's weiter?

Seinerzeit sind viele Selbständige als Pflichtversicherte in die gesetz- liche Rentenversicherung eingetre- ten (mit monatlichem Höchstbei- trag) vor allem unter dem Aspekt, im Rentenalter einen Schutz durch die gesetzliche Krankenversiche- rung zu haben. Wie stellen sich die Parteien konkret zu dem künftigen Sozialschicksal der über 60jähri- gen Ärzte, die nicht Millionäre oder Beamte sind, und die die Hilfe der gesetzlichen Krankenversicherung im Alter benötigen? Wahrung des Besitzstandes, Streichung der vor- hergegangenen Versprechungen oder konkrete Übergangsregelun- gen für über 60jährige? Die betrof- fenen Wähler, deren Zahl nicht ohne Gewicht ist, erwarten eine konkrete Stellungnahme zu dieser konkreten Frage. Leider ist in den verschiedenen gesundheitspoliti- schen Kongressen hierzu nichts veröffentlicht worden.

Dr. med. Jürgen Gosch Berghalde 110

6900 Heidelberg

IN REIMEN

Werke reimender Ärzte erreichen die Redaktion häufig. Ein Beispiel:

Ärztliche Verantwortung

Die Medizin nimmt zu an Größe / Wächst damit auch des Arztes Ruhm? / Hier rühren wir an eine Blöße, / Das merkt der Mensch beim Arztconsum.

Ein jeder Arzt kennt sein Gehege, / Da paßt nicht jeder Fall hinein. / Er überweist. Des Kranken Wege / geh'n in ein zweites Fach hinein. / Und so geht's weiter — Letzten En- des / besucht man täglich 3 Docto- res, / Und keiner kennt den Kran- ken ganz. / Hier ist was falsch. —

Und schon rumort es / Wo ist die ordnende Instanz?

Man soll sich

einem

Arzt vertrauen, / Und wenn es geht: Jahrzehnte lang. / Er muß Zusammenhänge schauen, / Die erst nach längerer Zeit bekannt.

Der Arzt ist kein Verkaufsartikel, / Den man beliebig wechseln kann. / Vertrauen ehrt und es verpflichtet.

/ Den Arzt so gut wie Frau und Mann.

Dr. med. Hermann Niehues Ebertstraße 20

4650 Gelsenkirchen

REISE

-

TRAUMA

Zu dem Artikel „Für Touristen ist die Welt hier in Ordnung", der auf einem Aufenthalt in Jamaika basierte (er- schienen in Heft 11/1976).

Böses Erwachen

Bei nüchterner Abwägung dürfte manch Ferienreisender nachdenk- lich werden, wenn er erfährt, wie es in fremden Gefilden zugehen kann. Hierzu der Bericht meiner Kinder: „Im September 1975 be- wohnten mein Mann, meine Schwe- ster und ich einen schönen Bunga- low . . . Anfangs fühlten wir uns glücklich, einen so wunder- schönen Platz inmitten der vielfälti- gen tropischen Vegetation gefunden zu haben.... Soweit war auch für uns ein Traum in Erfüllung gegan- gen. Eines Nachts kam dann das grausame Erwachen; drei Einhei- mische überfielen uns, zertrümmer- ten die einzige, nicht von innen vergitterte Scheibe (Sicherheits- glas) und schossen und schlugen auf uns ein. Mein Mann lag blut- überströmt bewußtlos am Boden, mir wurde eine zwei Pfund schwe- re Kampfmuschel (Conchshell) ins Gesicht geschleudert. Unser Le- bensretter war ein patrouillierender Polizist, der durch die Schießerei auf uns aufmerksam geworden war. Resümee: Abtransport ins Krankenhaus mit Gehirnerschütte-

rung, Trümmerbruch der Kiefer- höhle und des Orbitalbodenrandes.

Nach Erlangung der Reisefähigkeit, Operation und definitive Versor- gung in Deutschland. Jamaika kann so schön sein! Man kann aber auch mit so schlimmen Erfah- rungen nach Hause kommen, wie wir sie gemacht haben. Dies ist lei- der kein Einzelfall, wie wir aus Ge- sprächen und Erlebnissen anderer erfahren haben. Die Kriminalität auf dieser Insel ist ungewöhnlich hoch." Damit erhebt sich die Fra- ge, inwieweit man die Empfehlun- gen solcher Traumreisen als seriös betrachten kann. Etwa nur deshalb, weil sie in seriösen Zeitschriften erscheinen?

Prof. Dr. Rudolf Brauer Arndtstraße 2c

4800 Bielefeld

Der Autor nimmt dazu Stellung:

„Ich glaube, auf die letzte Frage des Briefes gibt es keine ganz be- friedigende Antwort. Man hatte uns auch vorher vor der hohen Krimi- nalität auf Jamaika gewarnt, aller- dings mit dem Hinweis, daß Touri- sten normalerweise davon unbe- rührt bleiben. Die Frage erhebt sich dann, ob man in einem sol- chen relativ kurzen Reiseartikel darauf eingehen soll und in wel- chem Ausmaß. Es kann einem ähn- liches schließlich auch in anderen Ländern geschehen, in denen es entweder Spannungen oder hohe Kriminalität gibt. Auch in Deutsch- land dürfte es schon Raubüberfälle auf ausländische Touristen gege- ben haben. Nicht seriös wäre zwei- fellos, wenn daraus dann Illustrier- tenartikel entstehen, deren Über- schrift man sich leicht vorstellen kann, etwa: „So ergeht es deut- schen Touristen auf Jamaika".

Denn im Grunde sind es Einzelfäl- le, die eine kleine Minderheit von Touristen treffen — andernfalls wäre Jamaika kein Touristenland mehr. Ich würde jedenfalls nie et- waige unliebsame Vorkommnisse oder Beobachtungen verschweigen nur mit Rücksicht auf den etwaigen Gastgeber." gb

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 36 vom 2. September 1976 2277

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