IU. Neu e Quellen zur Lebensgeschichte J ean Baptiste Matheys

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richlungsjahr 3n, Bauleiler waren Silvesler Carlone und Mark Anlonio Cane\·a!e. Zu dieser Kenntn is lrat Hl20 die archi"alische Erschließung ei nes zweilen \Verkes: der neuen kaiser'lichen Reitschule auf dem lIradschin 169<1-2). Ohne jeden Kommentar an den Tag gegeben, isl diese Nacbricbl so gul wie unbeachtet geblieben. Dieses Wenige isl a.lles über Jean Baptiste'\Jatbey literarisch Bezeugte. Es genügt nichl eine klare Yorslellung vom Wesen

sei.ner Baukunst zu erhalten.

IU. Neu e Quellen zur Lebensgeschichte J ean Baptiste Matheys

Über Leben une! vVerke J1athe.\'s bis ] 6H6 belehrl am zusamlllenhängene!slen sein rigenes Schreiben an den Kaiser Leopol , 1. "0111 27. '[än Hi8ö I):

".\llergnäcligster J\ayser, auch zu Jlungam "nd Böheimb König.

Allergnädigsler Herr. Euer J\a.Ys. \ nd Königl. 'Ia)'1. geruhen allergnädigst Ihnen refe- riren zu lassen, waß massen Ich \'011 Jugendl aur, nebensl derllIahlereymich aufdie Archilectur begeben, Vnd zu diesem Endl zu Hom, md in andern Vornebmbslen Städten in \Vel~chlandl etliche "nd zwanlzig Jahr zugebracht, hemache)", aber mil ietzigen Herrn Erlzl BischofTen \'011 Rom, in Euer '\[ayl. Erblünder mich begeben, Vnd Seithero nil allein \'ntersch.idliche gebew geführt, alß die ielzige Erlz BischoJIJ.

Hesidenlz (auf dem IIradschin), der Spilall\irche\'nler der Bruckenmil' einer Schönen Kupel (gemeint isl die Krcudlcrrnkirche Franz Seraph), deß Grafien Sle ^1'11berg Lu'lhaus an eier 'Iloldau (das jetzige Schloß Troja), Sondern auch Vnler~chiedliche abriß VlId Diß- segni ^\'⁰^1'Euer 'Jeyl. sclbsfen gelllachl, Vnd \'nler andern auch die pianta zu der Kirchen derJungrrawen Cm.·lllelilcrinen allbier zu Prag (heute SI. .foscf-Kleinseite).

\Vann dann Ich mich allhier resl zu selzen, gäntzlich resolrirl, auch das BurgelTecht in J hro J\ön igl. J\lei nem Sladl Prag a IIberei I gellobmell, Yncl zu Euer 'Ieyl.Dienslen Inich Vnlerlhünigsl gern consecriren wolle, Von ielzigen ZunJIl der \[auenneistern aber allerley Lngelegenheilen, Vnd Verh ill cl el"ll uß zu befürchten habe, wann Jch nil ci nige alJergnäd igsle Specildprolection \ on Euer ~Je) I. erlange. .

.\Ir~ gelangel Rn Euer Kc)1. \'nd Königl. ~le~1. mein Ynlrrlhänigsle;; Billen, Sil' ge-

ruhen mich mil einer Special Ilofl'freyheit. be"naclen'; damit Ynler meinerDireclion diejenige gebäw, so Ich künfflig in Boheill1b Führen möchle, die Palierer, '[<\\\,re]"- gesellen, Handlanger, Vnd dcrglrichen nol hwend ige Leulhc 3rbrilen Vnd \' Oll denen

\lulI!'c!' ,\[eislefn Y ngeh i nelerl bleiben Iltöchlen, Welche gnadllch zeil meines Lebens bey allcn gelegenheilen, ⁸⁰lleroKöni"l. Böhei.llIiscbe Call1lllermichbrauchen wolle, allen nlerl hänigst al)Zudienen mich vcrpllichlen würde.

Euer Kayl. Ynd h.önigl. 'Je}1.

27. ~la rl)" 16Hfi.

\ller Vnlerlhänigsler "nd gehorsamb. ler Ynterlhan

Jenn Bapliste \Inthey.·'

") .\. Podlaha, Z paJllelni knih) slll\clmich pisaT'll t.rradll Pra;;sHho z let 1683- 1719 in [>am. areh. XXXlI.

1820. p. 1151'[, uO slu,bu novo jizd{lI'n) Ha miste bliln" \'Izkl, ~I ni~k6 jizdiLfn., jNlnalo sc r. 1U94.

pl"n) k ni zholovil architekt Jan Baptisla Mallhei (228 a)." Diese Nuliz ist ^(lll>^d^(,1ll,.Cedcnckh-ßuch übel' etliche notirlc Nachrichten, so /.Ulli Königl. Pragcr Schloß ßall>c]'rribcr-'\IIlIJt dil'lllicl, .... des Bausc],rei-

IJcrs Juhal1Jl earl l'Ii~ner v. \VisenlJcrg cnlllomnH.'n.

') Pl'ag, 1\1'(:I,i, des ~linislCl'iulIls des Innel'll. E,je~uitica (i\. ~1. 1'01) Fase. F. ^IIUIII3. sliun. 3. Nur die Un- terschrift ist eigenhändig. .Mal!lc·y unlt'l'scbrt:ilJl sich su, wie wir UPIl 1\:lII1CII in Jie l\..ullslgcschiclllc einl'üh- 1'011 wollcH, im Gegrnsatz zu deli Schl't'ib\\cil;CII l\lauhei, ~Iallhaüi • . MathejJ l\lalhal".'i, l\lalhicu. Die l(llini- siede Fonll ist l\lallhauus. Dcl' VOIIIHIIlC "ech~cll z\\i~{'hell Gio\anni ßaUi:-Ul lind Jeitn Bapli[o,lc.

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Diese .\ngaben werden durch andere Quellen bestätigt und vermehrt. Die Annales Straho-

"ienses bezeichnen Jean Bapl. :\[athey als Burgundus

2).

Die Quelle ist unverdächtig. Die Bourgogne ist demnach\Iathe)s Vaterland. Den Geburtsort nennt zwar keine der gegen-

\\'ärtig bekannten Urkunden. Ihn jedoch mit Dijon gleichzusetzen, dürfte mehr als eine bloße Vermutung sein. Denn in dieser Stadt ist in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eineKünstlersippewohnhafl, die den gleichenNamen wie \[atheytTägt und diedieArchitek- turmalerei und Gl'iIIelkunst besondel\ kuHi, iert haI. Zwei Glieder derselben, Jean und An- toine, sind über die Grenzen BurgUIlCls hinaus zu Ruhm und.\nseheJl gekommen ~).J\1öglich,

ja sogar \\ahrscheinlich, daß der ältere, Jean, der\'aterJean Baptistes ist; hier hat zur Klä- rung der Verwandtschaflslerhältnisse die Arbeit späterer Forschung einzusetzen. Ist die Zu- gehörigkeit zu cliesemKünsLiergeschlecht zu beweisen, dann hat 'Iathe)' die erste Ausbildung iJl der ]\[alerei und Baukunst im Vaterhause erhalten. \Vas ^Cl'etwa anderer burgundischer

\[eister Gnterrichl verdankt, ist nicht bekannt. Um ]655 taucht er im römischen Kreise Claude L01'1'ai.ns auf. Für die folgenden Jahre sind AufenthalLein anderen italienischen Städten verbürgt; doch wie lange er in :\Jodena und Bologna (und vielleicht auch in Ve- nedig) sich aufgehalten und welche Meister er dort zu Lehrern hatte, ist wieder unsichCl·⁴).

~) Prag. Kloster Strahow. Annales 1682 D,. J. III. 4. "Directorcm acclificii agebat Dominus i\[atthaeus Llurgunclus, alias Celsissimi nostri Dor';ini Domini Joannis Friderici

a

^Waldstein^,Archiepiscopi Pragensis Architectus ordinarius plurimum commendatus." lIiezu vergleiche: 'Vien, Hofkal1lll1erarchiv, Prot. 1696 E fol. 411: ,,28. Juni 1696: Ersuchung an die löb!. Kgl. Löhm. HoHcanz1e)', die weillere Verfiegung vorzu- kheren, damit des aus Fra n kr eie h ge b ü r t i g en , zu Pr:'g aber gewesten Burgers und nachmals zu Paris ,erstorbenen J ohann Bal'tistae ~[allhei, gewesten Kleinseiten - und zu Paris verstorbenen Burgcrs und Baurnaisters Verlassenschaft und was denn mehl' anhängig."

3) G. K. Kagter, Künstlerlexikon, 1835-52, 9. Band, S. 455 und l\lüller-Singer, Aligem. Künstlerlexikon, 1920. 3. Band S. 136. Vgl. Dijon, ßibliothCque publique, ?lachlaß des Abb6 Paul Brune. Wie uns die Herren Konsenatoren C. Oursel und ,\lbert Joliet von der ßibliothcque Publique und dem Musee de Dijon mitzu- teilen die Güte hallen, kommt in der burgundischen Literatur der Name eines Architekten Jean Baptiste Mathe)' nieht vor. Wohl aber gab es in Dijon im 16. und 17. Jahrhundert eine Künstlerfamilie des Na- mens l\[athieu. 'ViI' fügen aus einem uns übermittelten Schreiben E. Fyot's folgenden über diese Familie .\ufschluß erteilenden Passus an: ... il Y avait it Dijon au XVIe et all XVIIe siec!e, une famille d'artistes du nom de IIlathieu. En 1548, Anloyne .\fathieu prend part, en qualite d' "ymageur", aux travaux de decoration occasionnes par l'entree de lIen.ri II it Dijon (Arch. com. T 17). En 1653, 1657 el 1660, le registre des baptemes de Ja paroisse Saint-J ean mentionne les baptarnes de 3 enfants, J acques, Jeanne et 1\1arie, nes d'Antoine 'lalhict'1. maitre peiutre et d'Elisabeth .'rdouhin ou IIardoin (Areh. com. B. 492, 48G -"t 488). Comme les imageurs etaint souvent conströcteurs, il se pourrait qu'il y e,',t un lieu de filation entre l'architecte sur lequcl on vous demande des prccisions et Antoine ~Iathieu de 1548. Celui da 1653 pourrait etre le petit fils de ce dernier ... " Der Schlüssel zur Lösung dürfte in der Bibliothcquc Nationale liegen. Vgl. Ernest Petit, La Collcction de Bourgogne it 1a Bibliothc'lue Nationale, in Memoires de L\eaelCmie des scienees, arts et Belles-Lettres de Dijon IVe Serie, tom. V. Annees 1895-1896, Dijon 1896 p. 325 fr. lIIathe)' scheint übrigens vor seinen römischen Studienjahren nicht in Paris gelernt zu haben. ,"Venigstens ist sein Name nicht unter den l\Iilgliedern dee .. Ac:III6I1"'· de Saint-Luc" genannt. \'gl.

J. GuifIre)', Histoire de l'acaclemie de Saint-Luc, in l\rchives de I'Art fran~ais N. P. tom. IX Paris 1915.

p. 485 H. Liste generale des nom.' et SLll'nOlTI, de taus les maistres ... suivanl ['ordre de leur nlception fait en I'annee 1672 au mais Ll'avril. Ein kurzer Aufenthalt in Paris w,ire jedoch nicht ausgeschlossen.

j) Schloß Pürglitz, Archiv des Fürsten 1'0" Fürstenberg, Italienische Korrespondenz des Erzbischofs Jo- hann Friedrich von ,"Valdstei" F. 3ö und 47. Wichtig "l" allem der Briefwechsel mit dom 'Kanonikus IIenrico OLhenill1 in Rom, der u. a. sehr wichtige ach richten übel' die Enl>tchungsgeschichte de,' heute in der Altcren Pinakothek zu lIlünchen au!'hewahrten ClalldeLorrain-Bilder enthüll. Vgl.~1. Pallison

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1 0

In Rom schörzt sich der Knoten seines weiteren Geschickes. Der ,ie! in Künstlerkreisen verkehrende, zu Claude Lorrain lebhal'te Beziehungen ullterhaltellde Theologe Reichsgraf Johallll Friedrich '0ll \\ "Icbtein wird auf ihn aufmerksam und nimlllt ihn als "I\.ammcr- maler" in ~eine DiensIe. Das geschieht töö8. ,\15 .Johann Friedrich 1075 zu der \Völ'de eines Bischofs '0ll l\.önig1-(Tütz die erzbischöfliche von Prag empfängt, folgt ihm, der mit großen l3auabsichten sich trügt, \lathe)' als .,Leibarchitekt" n:lch der Hauptstadt Böhmens.

Die nunmehr elItfalteIe, höchsl fruchtbarc Bautätigkeit bringt ihn bald mit Kniser, ,\dcl ulld kircldichen \\'ürdcntriigern zusamnlen. Sein l{uhlll sleigt rasch. "Celrbris, [leritissi- IlIUS, inter omJ1e~ archilectos PrageJlses el\cellentissilllUs" sind die ßei"ör\el', mit denen der SOllst Illit Lob kargende ,\bl 'on Plaf~, Alldl'eas Trojcr, HiS3 ihn schmückt f» . Die

\ussicht, endgültig in die Dienste des Kaisers aufgenolllillen zu "erden, legl ihm nahe, am 21. ~Hirz HiH..j. das J\Jeinseitner Bürgerrccht zu er"erbell. Dabei stellen die Bürgschaft cl ie hocha IIt(esehelleJl Kau f'Ieute Barlholollliius Rosa und .\[allh ias FClleroll i '} \L1 f der-

Lorrain, Paris, 18S4 p. 221. 1\1'. 173 und 174 nach delll ,.Livre dc Vcrilc·' . • \u, d"111 BI'icf H. Olhe- nillls vom 28. _\pril 10G8 ziehen wir Leispicb\\\.!isu nur folgende Slelle an: H ' • • non ha ancora pcrdonato a DOll \lIJn'u Ji <;alllclll1u d al :-;ig-norc ~I al JI C Y ,

r

ⁱl tor c cl i V. S. I 1.¹¹:1,_ prr IliJlIcrli c1'1llo Ire doppiolli eIL l\Joclena ehe non ('orronno in HOll1a ... " Die ülJÜ L' viele römi~cIlC Kiinstlpl' unterrichtende Korrespon- denz "erden "ir an nndcrcr SLelle \'cröffclltlichpll. Es ist ülJrigcns wohl sellf wahrscheinlich, daß J. B.

:\Jathcy lUitgIied der römischen _\kadclllic Jes 111. LlI~as gc\\cscn war. Die i\lilglicdervcrzcichnisse sind u.

\V. no'h uichl vollständig verül'CclILlichl. 1111 "Catologo gf'IH'I'<.I!" dei ProrL'~sori acc~lllcrllit'i di S. Luca"

Iwi 111. ~Iissirilli. 'll'lIlorio persen ire alla ,lori" dolLI !tomalla _\ccadcllIia di '. Luca. Homa 18~3 Seile JG1 H. tUlllml Malhe)' nicht vor. eLellso uichl bei G. J. lIoogc\\'erH, Bescheiden in lLalie oll1lrenl Ncdcr- Ianu,c1li' hun,lenaars en Geleel'den 11. S. Gr:i\cllhagl' 1913. S. 1. bes. aber \J H. '\ccadell1ia Romana Ji S. LUl·a. ~lil dell1 ,,[[i/iellen Frallkreich tlaLle l\Ialhcj keine Verbindungen. Vgl. ,\. cl" 1Ilonlaiglon.

COi'l'c:,polidallcc dc ... dil'ccteul's du l'Academie Je Fl'aoce tl l{üllIf,-' avec les sLll'inlcndanls des Balilncnts 1664 IJi, 1 GUJ. Pari, 1887. Wir IIlüchlen noch uenler"cn, daß lIlathey auch Lei .\. Berlololli, Artisli francesi in HOlllii nei sccoli \ \ \., I c \.\'1.1'. J\lanLo\:J IH8!i lIichL genannt isL.

5) ~\II.bcJ'g, Sl;,wts:lI'c1liv. Aml 'Vald5as:,cn, Fase. 95. Lillcl'ae J'~lllliliarcs cl ascplical' H. p, Ni"anli Chri- 'lopI., Superioris in IIIUlla,lel'io '''ald,,,ssiclI.i, ad iP,Ulll el ab ipso dalao. \us Brief 'Olll 17. 'IHirz 1683

des .\bles Andrcas Trujcr \on Plaß: "lIalJPo aplld rllc mouo Al'chilcctum .\.rel,iepiscopi Pragcnsis pcriLis i-

IOllm tL inter OlllllCS Pnlgt'I111CS exce1lclllissilllllIH, opl<Jl'cl1l e2\. corde, ut Heia. Hda. Domillalio, anlrquam

IOtll11l .Jdl';l!lIll1 \V:dd~aSSf'II!'iC !'!urgat, Lllulll in Idea COllsll!t'rc posset, SLCU!. cL egt) IHudo Ceei, cl corte Cacli 11011 pacnilebil.·' und alls Brief desselben _\IJlcs ,an P. i'iilarclus vom ~2. \pril 1(j8H: ..... Cc!eiJri, ille .\rcllilcctus Al'chicpiscopi Pl'agcHsis posl quullllol' ScpLilllunas ud IllC itcrUlIl Plaf~iUlII ,clliel. cl si otium Ililbul'l'it, illllill l'ortc ('Ulli PatJ'c Edmundo \Valdsassi UIll clil'igcrem. \~sccuru adll10dulll Ihhlln DUlllina- lionCln, quuJ mult.UlIl si bi cOlIgJ'atulaLiluL', si illills rOIl!Silio USlIti Iucl'il, fUJ'san ipscrnct CLIIH illo architccto 'Valdsassiul1l (-'.\.currcn,'IIl,C. Vgl. 11. Schmcl'u 1', Bcitl'Ugc ",ur GcschLclllc Jt'l' Dinll.cnhol'cr, Prag lUOa, Seile 47, wo deI' Brief VUIII 17. Mürz 1(,iS3 abgedl'u"U i,l. Übel' \bl Al1dn'as Trojer v"rgteiche: Suirka 1'1':111"'111"1 eirl,e\llfcll <I(ljill 6"".\'('11 slul. ]" "l.- XVJII. Ci,Io IV. A. Podla"a, r. Chrollici Pla sellsis pl'il'ali

"Tilia Plasscllsis" inscl'ipli, a F. 1\Lauriti(J Vogt, S, Q. eist. Plassii proIcsso, rxarnli pars terlia. - 11. Bc-

IINlirti Scheppl (CUlI1 ennlinllatiol1c aliol'lllll) Dc alllJalilJlls IIloni..lslcrii Plassellsis el IJl' IllUna~lerii Pla- ß"II,is profe»i,. V Pral.l' UJOU. Seile 81. H. UIIU bes. Seile 135 H.

G) PJ'ag, Stadtal'clliv C SUU. J(lIiha Illpsl1lllll lü()8-170~1 Klcillst'itc Seile 235. Ln V('I' t'hicd(,l1cn h.irchcn- II1ieI"'1'1I """"111 ~I"L1I"j als Ge,aUer und Pale \01', so (Skl. H"chus, Kop. Buch aIJ lüG!. S. (;2) uci der Il"iral des 'Iu"kaleurs JOh""11 S"aui Illil Alllla l\Iarg:u'clha Walz alll 17. Oklubel' 16S3; (S. lIeilll'ich Taufbuch 1673 -1702, Seile 123) bei der Taufe des Soltnl's Josoph des Baullleislers Sj Ivesler Ca..Jolio alll 29. Februar !ü!:l'!'; (Taufbucl, der Pfarrei Gürkau [.'IordIJühnlell] 1(;73- 1705 unlol' Hulenh"us) bt'i der Tau [I' Ilcl' Tochll'r Frall7is,a Jusline des Sluk~al('lIrs SpalZi "111 3. Oktober 1G84: und endlich (S.

Nikulaus, Kleinseile, 'fauIlluch 1G8!:l-17 I <I) uci der Taufe des Sohnes Johann Bapli'l des Slukkaleurs Jo- hanll Pelel' Pallial'di UIII 5. l\1äl'z 1G92.

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sei ben Linie des 'Vollens liegt auch das (oben in vollcm 'VOl't1aut angeführtc) Gesuch um Erteilung einer kai~erlichen Iloffreiheit 16H5. Der diescrhalb ausgebrochenc h.ampf mit der Prager :\IulIrerzunf1, die ihn ihrer Pririlegien nicht tcilhaftig werden läfSt, entscheidct sieb durch kaiserliches -'[achtwort zu seinen Gunsten 7). 169+ st.irbt sein väterlichcr Gönncr, der Erzbischof. Ein Jahr clarauf, im 'Vinter, tritt Cl' ohnc kaiscrlichc Erlaubnis cineHeisc nach Frankreich an

8 ).

'Var ihr i\rotivinnerc Not, Schnsucht nach dem langc cntbchrten Vaterlande, oder Fordcrung neuer künstlerischcr Eindrückc zur Stcigcrung der cigcncn ProclukLi\iLät? Es muß unentschieden bleiben. Im sclben Jahre ist" er zu P<lris gestorbcn.

Der Tod enthüllt. den Freunden und Auftraggcbern dic Größe und Bedeutung des Mannes ganz. Graf ])olllenicus \ndrcas von l\.aunitz schrcibt: "Bet.auherc Von herzen den Ehr- lichen MI". ~lathieu see!. Illan wirt nicht. so bald wider so Eincn Ill<ln nachcr Pr ag be kom m c n!"

9 ).

Ein Bild.\Iathcys i.st bisher nicht gefunden. Seinc Handschrift ist gewandt und sehr per- sönlich, die cines -'lannes von \Velt und Distinktion. Gerühmt werden seinc hohe Künstlcr-

~chaft, die Aufrichtigkeit und H.echtlicbkeit scines \Vesens, dcr Charmc scines Benehmcns, Tugenden, die Duch sein 'Ycrk verraten würdcn, wenn sic nicht durch dic Aussagcn anderer bezeugt wären.

Die urkundlich gesicherten \Verke ,Jean Baptistc i\Iatheys stehen alle auf böhmischem Boclcn. Ob er auch außerhalb Böhmens lätig war, isl vorJäufig nicht bekannt, doch ist

7) Prag, Sladlarchiv C 432 Missivy ~laJe Slrany, 1687- 90 Seile 1 und 16 (Ilerain'scher Nachlaß). Die

~IaurerzunfL begründel ihren Einspruch mil folgenden 'Vorlen: ,,'Venn dann aber gedachle MaurerzunfL in solhaner ihrer eingereichle _\nlworl, wasmaßen sei"e des Jean ßaptisle J\lnlhey Gesuch ihren erlheilLen Pri"ilegion und Slatulen zu :.\achlcil auch ihren höchsten Schaden und Ruine angesehen sei, anführen, er Jean Baplisle Malhey auch das ~laurcrhand\\"erk nielllalcn gelernl, und dahem denen Palieren und Gesellen einer solchen Profession, derer Cl' selbst nicht kUlidig ist, mit nichten werde \orsLchen können."

8) Wien, Hofkammerarchiv, Prol. 1696 E. fol. 779. 19. November 1G9G: "Löbl. königl. Böheimbischer lIoffcanzlc)' HCll1sinualion an die 11erroll Slallhallcr zu Prag, ein Proll1otürial ergehen zu lassen, damit der fiscatische BerichL urnL Ausfolglassung des iUallhcy VeriasscnschaHL ad Illanus call1crae, so 0 h n c Er - lau b n u s i n Fra n k re ich gc g a n gen, aue h at d a ge s lo r ben, ersLallel wereIe. V gl. auch Prolo 169G (E. Fol. 411) und Prag, Stadtarchiv C. 1500 Manual radni. \1"1,, slrana 169(j, Seile 52, 61 a und GG a. Einige seiner 'achen hatle i\lalhey VOr seiner Abreise dem SlukkaLor Johann Peler Palliardi zur Ver-

""hrung gegeben. Sein Vermögen I.JClrllg: "per 100 Schock meiss."', war also gall!. unuedeulend.

9) Prag, ~Iuseal.rchiv, Korrespondence 11r. Vaclava Vojlecll" Slernberka. Der wichlige Brief laulel:

lIochwohlgebohrner graff

Auf EEul. Von 16. Jan. diene Zur UJllwOl'lh, (daß) 11. DOll'lcllico marlinelli nicht mit rncincr ge- mahlin nucher wien gehet. sondern noch Hinget' hir bleiben Unclt Einen tour in EllgclanJ machen wil.

betauhere Von herzen den Ehrlichen ~1r l\Ialhiou secl. man wirt nicht so bald wider so Einen 111;)11

nachel' Prag bekommen. ich" inschcte daß obbcsaglcr mal'linclli durch würk.lichc clIlploy oder bc- neficia bcsLUudig 1.U "ien odeL' sonsten Et" 0 in Erbländern zu bleiben cllg~girl würde. massen sonsten zu firchlen sleheL, daß wir Ihne auch \ erlihrcn werden, so ich unVerhallen sollen in sLüLLerVerbleibung Haag den 7. FeLl'. 1696. EGlIl. lreygehors"nler Dr (Diener) Undt VcLLer

DOlJ1cnicus Andrcas (; I'af v. Kaunilz

\gl. A. BirnlJ<lumO\a, Piispe,k) k deji""1ll U1l1l'1I1 XVII. slol. z archinl SlernIJersko-l\landerschcidsk6ho in Parn. Arch. XXXIV. Prag 1925. Seile 492 H. Lesonders 494, "0 dieser Brief illfolgo lIlangelnder paHiographischcr l(ül1nlnisse völlig sinnlos " icclergegcLH:n isL. Der Brief bildet eine w'icl'ligc Ergäntuilg zu H. Ticlzc DOl11enico J\larLilielii und seine Täligkeil für Österreich im Jahrbuch des KunsLhi.lori- sehen InsliLutes 'Vien 191U Balld Xill. Vgl. auch W. Boll: Zur Geschichle der Kunslbeslrebungen des Kurfürslen von J\lainz, LoLhar Franz von Schöuborn ill Neues Archiv für ,die 'Geschichle der Sladl lIeidelberg, Band 13. p. 170 fr. IIeidelberg 1926.

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12

die Möglich keil, daß Cl' für den t\del und die Kirche in \Jähren und für den ~aiser in 'vVien gearbeilel hal, nicht unbedingt \on der lIand zu weisen. Hier können freilich nur 3l'chi\'alische ZufalJsfunde .\ufkJärung schaffen 10).

J"hr

1675- 1H79

Hi79- lß9ß

1679- 168R

1ß82- 1ßS.J. .

16HCl 16m

1683- 1(j!J5 1fiR3 lfiR.J.

lf;85 16f1.J.

WJ4 lIOO 169..1' 1fi9.J. -16~fi

zwischen 1 ß75 u.1HH.J.

lß75u.1WJ-!

naell 1682

IV.

\i\'

erklistc J ean BapLis L e MaLheys

Rau

Pr~lg. Enbi"rhöfl. Hr ... idclll

~chlor~ Tmi K rCU/.herrn ki rehe

Kloster ~traho\\'. ~li<lo,tlrakt

~I. Josl~r4ir('I1(" und I\lo~t J' (h'r

l,-arm('lil(,J'inn(~n. I\.I('jll~eite

l'lal\, I\losler O. Ci,l .. 1. ".orn"au"

2. Prülatllr, Cl. \\'cllI.elkirc""

\,\'uldsaiiRcll, 1\lo'ilerkircll(', als IJC'l'alender Arehil<,kt

HO!I'llhaus, Schloß. Pliine für \USIHlutl'll

Ob"rleutensdnrl', Kirche ()brrgeorgetllal. l\il't'llr

Pr<.lg. 1\3is. Hpitf:cltulr nltl' deli) Ilri.Hlscllin hirt"c ~1. .\dalberl \ \llsladl)

I)U\, 1\eue., ~cl"of\

Pliine I'iir das II0,pital

P rag, Pida i!'l des t; r<ll'en Juli. Fried 1'. \ on

"~alds!pin Olm (~rl1l1d Priund- Platt. Ilpu!r BucfJlIoj-P;dnis

Bau"err

.loh. Fril'drieh CraC 1011 \\ alelslein

" f'nl.l':-.Iall!' \dalbrr! C: r;t!' ,on SkrnIH'rf{

JolI. Frit'd"ich C;ral' \011 \\'aldslcin

\I,l J hacinlhus !lohln"n

1\.~liser Lcopold I.

\iJl .\ndre", Trojcr

\hl ~Iartill 1)0lll1",)'or

Johannrs .\deHn (;rat' \011 lIarras Joh. I'riedrirh (;ral' 1011 \\'"IJ,l('il1 K"i,pr L('opold I.

.1011. I~'ri!'drifh (;ral' \on "-aidstein

In die ... e Lisle sind clrri BaulC'/1 außerll.dlJ Prag ... nicht :Jul'gellOllllTlPn, wril e ... IIIlS /licht llliiglich \\(11', dir Orte zu be.·wclH'n und lJJ'<-IIJ(:I.Jlill'e Bild!'I' ulld Pliilw tur ~li"crt{lriclltlng zn rrhallrn, E ... Sind die:, dip Kirchen in

\iold:JlItein lind Launiowic, dil~ narh Frind. Dir (;p"rllichlC' eier Bi ... chiil'c lmd Ertbi..,cl!ül'p 'un Prilg. Pnlg lH7H, S. 22(;, durch Johann Frirdricll \ un "ald"tf'in Huf eigr/lp Koslrn crriclItl'1 \\ urdl'n, u"d das Fr;mzi~kaIH·l'kl() ... lcr in Za:-iJ1luk, d<ls dllrch den Craf'P/I \doll' ~lt"l'l1herg gc~tin('l \\unle. \gl. \. Potllaha, Po~"atll;l Ini ... la krido'st\i ('e,kehl), I Praze 1910, I)il. 1\', ~. 141 1.J.9. W i .. können daher yorloulig lIiehl entscheiden, ob diese Baulen beslimmt zur \\ c['krei"e l\Iathc.\s gcllören.

10) Es b{'~lellL ülJrigrns die grol5f' "';Ihr!'ll'heinlicllkcil, dar~) dpl' Bau des KI'I'lIt,II('ITllklo!'ilpJ's in Bl'c"ilau (he\lle

\lallhia:;-(;.'n1nil~illm) in ~(:incn Crulldcntwürfrl1 auf' ~Ialhc,' Zlll'Ül.'kgdll, dl'l" lmlrr dl~m CroIJmci~l('r Juhann Friedrich VOll \'\ aidslein !'CII' den hrcu'ZhclTllonJcll liitig "~lr. Do1' Bau ist IG9f) durch den HIlS ßUJcl'n SlHtn- melldpll \Iaurprmeist('r ~ill)OIl \Yif'delllallll begonnen worden, Dil' g'pgen dir ()drr Rc\\rndcle Somnterpl'älalul' i ... l \on (;hri"topl, Fischer uus Frciberg i, Sach"'I"1l und rinclI1 u/lbrkannlcn _\rclliLC'klcn IJilli',uge.füp:1 "orden.

Vgl. I,'ranz. Lal1dslJorgcr, IlI'I""'''. 13criillllllo l,ul"t,liillcn HrI.7fi, Lcipzig 192(i, ~.l~(; Ir .. "nd P"llak ill der Scldrsischrll Volks'ZC'illlllg 1914, "\1'. :j70 \0111 IJ, l~. Schon (;urlill i~l dip nahe \ PI''' ;.ll1dlschtl i't 111il. dC'111 Krcuz- herl'nkloslcr ill Pr;Jg" nu[gf'Jidlcn: "dip ... cll)(' pt"as lro('kcnp \cl'E-liilldigkl'il ulld ruhiRl' \ul'lIphl11heil in c!rll l'in- (':H:I,CII großeIl lind doch \ol'''iiclilig gegliL'derlcll POrJllrll!" 1111 Pl'intip ist tals~icldil'h da:. ßrl'SlllllCr 1\I'Pul.herrn- kJo!'ilrl' 1I1it FOrllllJlif'l'lIl1gcn \,p["wtlndt, dip \1<lllIP) ill ~Irallow lind ;)111 BIICIJIIO)-Ptilais 7UI' Anwl'lldllllg gC'lJl'achl Ilal. lJas Arelli\' dc's 1\"C'lIZ1ICrrllordclI"; i ... 1 lcidt'r ~iill'Zlicll Ilngcol'dlll'l lind tl'otl. l'ifrigl'n SlIl"hrl1s j:,t es uns bis- hor nielli gelllngen, B",,,,l<loll :lU ('""Iindrll. IIi,lol'i,rI", ~liidlrlJildrl' Ion C. (;urlitt, 13d.\ 111, Breslau, Berlill, 1906, S. :l5.