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... immer Ärger mit dem Schriftentausch. Ein Beispiel für die Organisation des Schriftentauschs

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Academic year: 2022

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Jeder kennt Probleme wie diese: Ein wissenschaft- licher Mitarbeiter des Museums braucht ganz dringend vom Bibliothekar vor Ort den Katalog einer anderen Ausstellungsinstitution.

Als Bibliothekar macht man sich nun auf den ar- beitsintensiven Weg einer Schriftentauschanfrage:

1. Institution prüfen 2. Titel erfassen

3. Brief schreiben? Anrufen? E-Mail schicken?

… oder besser gleich hinfahren und das Buch persönlich abholen!?

Da die Angebote auf dem Software-Markt zu die- sen und anderen Problemen der täglichen Biblio- thekspraxis rar, bzw. Module für einschlägige Bib- liotheksprogramme sehr teuer und nur im PC- Bereich erhältlich sind,haben wir als Apple Macin- tosh-Anwender versucht, dieses Problem mit un- seren eigenen Mitteln und Möglichkeiten zu lösen.

Doch vorab noch einige grundsätzliche Infor- mationen zu unserer Institution und deren EDV.

Institut für moderne Kunst Nürnberg

Das Institut für moderne Kunst Nürnberg, ge- gründet 1967, ist als Informations- und Doku- mentationszentrum zur zeitgenössischen Kunst nach 1945 – bedingt durch seine Geschichte und seinen Sammlungsauftrag – eine einzigartige Ein- richtung in Deutschland. Aufgaben des Instituts sind die Pflege eines Archivs für deutsche und in- ternationale Kunst der Gegenwart, die Konzeption und Durchführung von Ausstellungen sowie die Herausgabe von Publikationen zur zeitgenössi- schen Kunst.1

Nach einer gut 30-jährigen Sammeltätigkeit na- hezu im Verborgenen erhielt das Archiv des Insti- tuts für moderne Kunst im Jahr 1999 durch den Umzug in das Neue Museum – Staatliches Mu- seum für Kunst und Design in Nürnberg einen neuen und exponierten Standort,was sich auch auf sein Aufgabenspektrum und -profil auswirkte. So hat sich eine als „Liebhaberarchiv“ begonnene Ma- terialiensammlung über die Jahre hinweg zu einer umfangreichen Bibliothek und einem komplexen Archiv entwickelt.

Datenbank

Mit dem Umzug in das Neue Museum Nürnberg und mit Übernahme der Funktion der Museums- bibliothek musste im Rahmen der vorhandenen

Gegebenheiten (das Institut arbeitet seit den 90er Jahren ausschließlich auf Apple Macintosh-Rech- nern) eine EDV für die verschiedenen Arbeitsbe- reiche des Instituts erstellt werden.

Mit FileMaker, dem Datenbank-Programm von Apple, wurde eine auf die besonderen Bedürf- nisse zugeschnittene relationale Datenbank für die Bibliotheksverwaltung (Titelverwaltung, Erwerb, Schriftentausch, Nutzerverwaltung etc.) und alle anderen Arbeitsbereiche des Instituts (Ausstellun- gen und Publikationen) entwickelt.

Mit einer soliden Basis in Anwender-Grund- kenntnissen ist es möglich, mit FileMaker eine praxisgerechte Lösung einer Datenbank zu erar- beiten, die nach Einarbeitung der Mitarbeiter auch ohne Zuhilfenahme teurer Computerfirmen nö- tige Anpassungen (z. B. Layoutgestaltung, Erstel- lung von Feldern, Bearbeitung von Listenansich- ten) erlaubt.

Das Kernstück und somit die wichtigsten Da- tenbanken des Instituts sind die Titelverwaltung für die Bibliothek und die Adressdatenbank des gesamten Instituts, die mit weiteren Modulen (Schriftentausch, Titelerwerb, Zeitschriftenver- waltung etc.) ergänzt wurde.

Innerhalb dieses relationalen Datenbanksys- tems wurde für den Ein- und Ausgang des Schrif- tentauschs jeweils eine eigene Datenbank erstellt, die mittels der IDs mit Anschriften- und Titelda- tenbank verknüpft ist – wie in der folgenden Gra- fik dargestellt.

27 AKMB-news 1/ 2005, Jahrgang 11

… immer Ärger mit dem Schriftentausch

Ein Beispiel für die Organisation des Schriftentauschs

Kathrin Mayer– (Institut für moderne Kunst Nürnberg)

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Anforderungen

Die Anforderungen zur Erstellung des Schriften- tauschmoduls waren:

Vereinfachung der Verwaltung des Schriften- tauscheingangs und -ausgangs.

Die jeweils einmalige Erfassung der Anschrift eines Tauschpartners und des Buchtitels.

Durch die Verknüpfung der beiden IDs sollte es möglich sein, einfach und schnell einen Bestell- vorgang zu generieren und diesen auf Knopf- druck (per E-Mail) zu versenden.

Die Abrufbarkeit einer aktuellen und komplet- ten Kontenübersicht des Ein- und Ausgangs von Schriftentauschtiteln.

Bestellvorgang

Für die Bestellung eines Titels bei einem Schriften- tausch-Partner müssen zwei Voraussetzungen er- füllt sein bzw. überprüft werden:

Die Adresse der Institution inkl. der E-Mail- Adresse muss in der Anschriftendatenbank re- cherchiert bzw. neu angelegt werden und die Pub- likation muss in der Titeldatenbank formal erfasst sein. Nun kann unter Verwendung der zwei IDs in der Schriftentauschdatenbank ein neuer Titel be- stellt werden (s. a. Folgegrafik).

Bucheingang

Der Eingang einer Publikation wird per Knopf- druck in der Datenbank bestätigt und durchläuft dann den regulären Geschäftsgang.

Kontenübersicht

Eine wichtige Option im Anforderungskatalog für die Schriftentauschdatenbank war für uns und un- seren Partner, das Neue Museum Nürnberg, eine jederzeit aktuelle und komplette Darstellung des Ein- und Ausgangs an Schriftentauschtiteln, die unter dem jeweiligen Adresseintrag der Anschrif- tendatenbank einzusehen ist.

Dank dieser individuell einsetzbaren Daten- banklösung und der effektiven Umsetzung des Anforderungskatalogs durch unsere Program- miererin konnte die Schriftentauschverwaltung erheblich vereinfacht und ein bequemeres und übersichtlicheres Arbeiten in diesem verwaltungs- intensiven Arbeitsbereich erzielt werden.

Denn, wenn bereits nach wenigen Tagen der Eingang eines Titels in der Datenbank verzeichnet ist und der wissenschaftliche Mitarbeiter des Mu- seums über den Eingang der gewünschten Publi- kation informiert werden kann, hat das Thema Schriftentausch schon viel von seinem Schrecken verloren.

1. Vgl. Christina Jacoby: Die Bibliothek des Instituts für moderne Kunst Nürnberg. In: AKMB-news 9 (2003) Heft 3, S. 16 – 18.

AKMB-news 1/ 2005, Jahrgang 11 28

… immer Ärger mit dem Schriftentausch

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Ausgangslage

Mit der Übertragung der staatlichen Zuständigkei- ten für Museen, Sammlungen und Kunstobjekte auf das Land Südtirol im Jahr 1972 wurde die Vor- aussetzung für einen wirksamen Schutz und die Pflege der eigenen Kulturgüter geschaffen.Im Rah- men ihres gesetzlichen Auftrages unterstützt die Südtiroler Landesregierung in direkter Verwaltung seither die Denkmalpflege und das Museumswe- sen.

Südtirol hat eine sehr reichhaltige Museums- landschaft, die sich über beinahe alle Talschaften erstreckt. Über 70 Museen und Sammlungen bie- ten ein vielfältiges Kulturgut von ca. 1,5 Mio. Ob- jekten, das sich inhaltlich in vier große Bereiche gliedert: in Kultur, auf der das Hauptgewicht liegt, Kunst, Natur und Technik.

Anlässlich einer umfassenden Untersuchung der Ausgangslage im Jahr 2003 wurde die Situation der Südtiroler Museen und ihrer Dokumenta-

tionssysteme erhoben. Die Analyse ergab, dass die Erfassung der Kulturgüter im Südtiroler Denk- mal- und Museumsbereich sehr heterogen ist, weil sie vielfach auf historisch gewachsenen Strukturen basiert. Für die Katalogisierung werden z. z. unter- schiedliche Systeme (Software, Karteikarten, In- ventarbücher, Listen) und Methoden verwendet, weshalb die Daten nicht vernetzbar sind. Ein über- greifendes, schnelles und übersichtliches Suchsys- tem für die Kulturgüter fehlt. Daher wurde von einigen Verantwortungsträgern im Denkmal- und Museumsbereich der Wunsch nach einem einheit- lichen Katalogisierungssystem vorgebracht.

Es traten aber auch andere Herausforderungen zutage: Nur ca. die Hälfte der Museen ist informa- tionstechnisch ausgestattet. Es fehlen Standards bei der Dokumentation der Inhalte und Tätig- keiten sowie eine überregionale und internatio- nale Vernetzung. Für eine zukunftsorientierte Ent- wicklung im Bereich der Museumsarbeit werden

29 AKMB-news 1/ 2005, Jahrgang 11 Katalogisierung der Kulturgüter Südtirols

Katalogisierung der Kulturgüter Südtirols

Projekt-Präsentation

Alexandra Pan– (Museums-Servicestelle Bozen)

Referenzen

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