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Archiv "Bereits 65 000 Studenten privat versichert" (22.01.1976)

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Sozialversicherung ohne Grenzen?

Rentenversicherung, Krankenversicherung, Unfallversicherung, Bundesanstalt für Arbeit, Beamtenpensionen,

Zusatzversicherungen im öffentlichen Dienst

Die Gesamtausgaben der Sozialversicherung lagen nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, 1975 etwa dop- pelt so hoch wie 1970 und fünfmal so hoch wie 1960 DÄ/Globus Die Information:

Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

schwiegen, gaben 1,6 Prozent zu, daß sie nicht besonders gesund le- ben. Dies sind die wichtigsten Er- gebnisse einer Fragebogenaktion der Kurverwaltung Bad Oeynhau- sen, an der sich 1526 von 2600 an- gesprochenen Kurpatienten betei- ligten. Mit dieser Repräsentativbe- fragung im Sommer 1975 wollte die Kurverwaltung in Zusammenarbeit mit dem nordrhein-westfälischen Sozialministerium Erkenntnisse über das Kurverhalten und den In- formationsstand der Kurpatienten ausloten. DÄ

Der Alkoholismus nimmt zu

Nach Feststellungen der Deut- schen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS), Hamm/West- falen, nimmt der Alkoholismus in den letzten Jahren in erschrecken- dem Maße zu. Allein 77,7 Prozent (61 547 Personen) der rund 70 000 Suchtkranken, die in Facheinrich- tungen der dem DHS angeschlos- senen Verbände behandelt wurden, waren stationär behandlungsbe- dürftige Alkoholiker. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr

93 102 Suchtkranke (einschließlich deren Angehörige) von den DHS- Verbänden und -facheinrichtungen betreut und behandelt.

Die DHS-Verbände verfügten im vergangenen Jahr über 219 ambu- lante Beratungs- und Behandlungs- stellen unter hauptamtlicher fachli- cher Leitung sowie über 35 Fach- krankenhäuser für Suchtkranke mit annähernd 2500 Betten. Für die Rehabilitation Suchtkranker stan- den 669 „abstinente Selbsthilfe- gruppen" zur Verfügung.

In den ambulanten und stationären Einrichtungen waren 1974 insge- samt 874 Fachkräfte hauptamtlich tätig (Sozialarbeiter, Ärzte, Psy- chologen); dazu kamen 502 neben- amtliche Fachkräfte. Für die DHS- Verbände waren rund 11 000 frei- willige Helfer bei der Suchtkran- kenhilfe im Einsatz.

Die Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren fordert den Ausbau der ambulanten Einrichtungen und der Selbsthilfegruppen, um durch Früherkennung und Frühbehand- lung die Suchtgefährdeten und Suchtkranken noch besser als bis- her betreuen zu können. DÄ

Geringer Rückgang der Rehabilitations- maßnahmen

Im Jahr 1975 wurden im Vergleich zum Vorjahr rund fünf Prozent we- niger Anträge auf Rehabilitations- maßnahmen bei den Trägern der gesetzlichen Rentenversicherung gestellt. Diese Quote liegt nach Feststellungen des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträ- ger (VDR), Frankfurt, unter dem vielfach vermuteten Umfang. Der VDR weist darauf hin, daß auch künftig die nur begrenzt zur Verfü- gung stehenden Mittel nur den wirklich Rehabilitationsbedürftigen zukommen könnten und unange- messene Forderungen, die nicht dem gesetzlichen Auftrag der Ren- tenversicherung entsprechen, ab- gewiesen werden müßten. Insbe- sondere gehörten Erholungs- und Genesendenkuren nicht in den Be- reich der Regelleistungen der Ren- tenversicherung, sondern würden, soweit sie erforderlich seien, von den Krankenkassen gewährt. Ku- ren im Ausland führen die Renten- versicherungsträger grundsätzlich nicht durch. Der VDR bezeichnet die „weitere strengere indikations- bezogene Auswahl der Patienten"

und die bewährte partnerschaftli- che Zusammenarbeit mit geeigne- ten privaten Sanatorien und Kurkli- niken als eine wesentliche Voraus- setzung für die Erfüllung der Reha- bilitationsaufgaben. DÄ

Bereits

65 000 Studenten privat versichert

Seit Inkrafttreten des „Gesetzes über die Krankenversicherung der Studenten" am 1. Oktober 1975 lie- ßen sich bereits mehr als 65 000 Studenten von der Pflichtkranken- versicherung befreien und traten einer privaten Krankenversiche- rung bei. Wie der Verband der pri- vaten Krankenversicherung (PKV) in Köln mitteilt, können sich Stu- denten, die Mitglied einer Ersatz-

160 Heft 4 vom 22.Januar 1976 DEUTSCHES .ÄRZTEBLATT

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Die Information:

Bericht und Meinung

Ehrung für Josef Schmitz-Formes

oder einer anderen gesetzlichen Krankenkasse geworden sind, auch jetzt noch von der Versiche- rungspflicht befreien lassen; aller- dings dürfen seit der Immatrikula- tion oder Rückmeldung noch keine drei Monate vergangen sein. Vor- aussetzung für die Befreiung ist der Nachweis eines privaten Versi- cherungsschutzes, der dem der ge- setzlichen Krankenkassen ent- spricht. Der Befreiungsantrag muß vom Studenten zusammen mit der Bescheinigung des Versicherungs- unternehmens der Krankenkasse vorgelegt werden, bei der er seit der Immatrikulation beziehungs- weise Rückmeldung pflichtversi- chert ist. Beim Wechsel von der gesetzlichen Kasse zur PKV wer- den zuviel gezahlte Beiträge antei- lig zurückgezahlt.

Privat versicherte Studenten erhal- ten ebenso wie gesetzlich versi- cherte einen staatlichen Beitrags- zuschuß von monatlich 15 DM, der durch das Versicherungsunterneh- men direkt beim Bundesversiche- rungsamt in Berlin gegen Nach- weis aller anspruchsbegründenden Tatsachen eingezogen wird. Da die Bundeszuschüsse nur einmal im Jahr abgerechnet werden, sind vierteljährliche Abschlagsauszah-

lungen vorgesehen. Studenten, die nach dem Bundesausbildungsför- derungsgesetz (BAföG) gefördert werden, erhalten weitere 10 DM monatlich, so daß ihre effektive Beitragsbelastung in der gesetzli- chen Krankenkasse 15 DM und in der privaten Krankenversicherung 17,50 DM monatlich beträgt. HC

In einem Satz

Studienplatzaustausch Die Westdeutsche Rektorenkonferenz hat die Kultusverwaltungen und die

„Zentralstelle zur Vergabe von Stu- dienplätzen" aufgefordert, umge- hend zu prüfen und zu entschei- den, wie ein Tausch von Studien- plätzen in Numerus-clausus-Fä- chern nach einheitlichen und öf- fentlich überprüfbaren Kriterien verwirklicht werden kann. NJ

„Ein herzliches Dankeschön!"

Ein vertrauter Kreis von Persönlich- keiten der Sozial- und Gesundheits- politik, insbesondere aus dem Be- reich der sozialen Krankenversiche- rung und der kassenärztlichen Selbstverwaltung, folgte am 10.

Januar 1976 der Einladung der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung in Köln zu einem Vormittagsempfang aus Anlaß und zu Ehren des 65. Ge- burtstages ihres Zweiten Vorsitzen- den, Sanitätsrat Dr. Josef Schmitz- Formes (Hachenburg). Vor diesem Kreis illustrer Gäste gratulierte Dr.

med. Hans Wolf Muschallik dem Ju- bilar nochmals offiziell zum Ge- burtstag (was er im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT bereits in Heft 1/1976, Seite 35, getan hat):

„Als einem langjährigen Weggenos- sen erlaube mir", so sagte Muschal- lik, an Josef Schmitz-Formes ge- wandt, „Dir einmal mehr ein herz- liches Dankeschön für all das zu entbieten, was Du in Deinem Be- rufsleben — in einer großen länd- lichen Allgemeinpraxis und darüber hinaus für die Stellung und das An- sehen der deutschen Ärzte, inson- derheit der deutschen Kassenärzte, geleistet hast. Wir alle, die wir mit Dir schon viele Jahre zusammenar- beiten, kennen und achten Deine menschlichen Qualitäten. Wenn kleine Schwächen dabei sein soll- ten, so kennt diese wohl nur Deine liebe Frau, der ich hier und heute mit aufrichtigem Dank für ihre Ein- stellung zu Deiner berufspolitischen Arbeit meine besondere Reverenz erweise.

Wenn ein Mann seinen 65. Geburts- tag feiert, so ist das gewiß aber auch Anlaß dazu, seine Persönlich- keit und sein Tun in Rückblick und Vorausschau zu betrachten. Rein menschlich gesehen, wollen wir alle alt werden, nur möchte keiner so recht älter werden, und mir scheint, daß man bei Dir feststellen kann, daß die Sturm-und-Drang-Jahre zwar so ganz allmählich abklingen und daß das Leben für andere für Dich an Bedeutung gewinnt, daß Du aber keinesfalls die Lust verlo-

ren hast, wenn schon nicht die Welt aus den Angeln zu heben, so sie doch immer wieder zu ändern.

Darum ist ja das Leben in jeder Phase auch immer erneut ein Wag- nis, und das Gleichgewicht zwi- schen den persönlichen Gaben und Trieben und den sozialen Forde- rungen muß immer neu gefunden werden, und dies geht nie ohne Opfer und nie ohne Fehler. Auch wir Alten, scheinbar Arrivierten und Gefestigten stehen ja nicht über den Zweifeln und Fehlern, aber wir erkennen meist klarer als die Jün- geren, daß begangene Fehler nicht besser entschuldigt werden kön- nen als mit dem Geständnis, daß man sie als solche erkennt.

Aus der Vergangenheit lernen kann jeder. Heute kommt es darauf an, aus der Zukunft zu lernen, und mir scheint, daß diese Fähigkeit Dir bei Deinem langjährigen, erfolgrei- chen politischen und berufspoliti- schen Wirken besonders zunutze gekommen ist. Deine Persönlich- keit, die sich als ein Mittler zwi- schen der großen und der allge- meinen Politik so vielfach bewähr- te und deren Wort in Mainz und Bonn besonderes Gewicht hat, wird sicherlich auch zukünftig aus dem berufspolitischen Alltag der Ärzte- schaft nicht wegzudenken sein.

Wie sehr Du über Dein berufspoli- tisches Wirken hinaus geschätzt und gebraucht wirst, geht ja auch aus der Tatsache hervor, daß Dich die medizinische Fakultät in Köln erneut aufgefordert und beauftragt hat, im Rahmen der internen Vor- lesungen Deine Erfahrungen als praktischer Arzt an die medizini- sche Jugend weiterzugeben, eine Aufforderung, welche Deine Fähig- keit des Lehrens besonders aner- kennt.

Vor wenigen Tagen wäre Konrad Adenauer 100 Jahre alt geworden, und er stand bekanntlich mit 80 Jahren auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn. Du hast eben den 65sten gepackt, und ich bin sicher, daß bei Deiner Vitalität und Schaffenskraft noch einiges von Dir zu erwarten ist.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 4 vom 22. Januar 1976 161

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