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Wirtschaftskunde für den Beruf

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Academic year: 2022

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

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Vorwort 4

Übergang von der Schule ins Berufsleben 5 – 11

1.1 Die Berufsbildung 5

1.2 Der Berufsbildungsvertrag 6

1.3 Fortbildung, Umschulung, Fördermaßnahmen 7

1.4 Arbeitsschutz 8

1.5 Jugendarbeitsschutzgesetz 9

1.6 Sozialversicherungen 10

1.7 Private Zusatzversicherung 11

Den Inhalt von Verträgen richtig verstehen 12 – 17

2.1 Die Rechts- und Geschäftsfähigkeit 12

2.2 Rechtsgeschäfte 13

2.3 Der Kaufvertrag 14

2.4 Sachmängel 15

2.5 Verjährung 16

2.6 Haftung und Schadenersatz 17

Rechte und Plichten als Verbraucher

18 – 22

3.1 Die Warenkennzeichnung 18

3.2 Die Verbraucherberatung 19

3.3 Die Verbraucherschutzgesetze 20

3.4 Zahlungsverzug 21

3.5 Mahnverfahren 22

Geldverkehr 23 – 27

4.1 Zahlungsmöglichkeiten 23

4.2 Der Wert des Geldes 24

4.3 Der Euro 25

4.4 Die Möglichkeiten des Sparens 26

4.5 Verantwortungsvoller Umgang mit Krediten 27

Die Inhalte des Arbeitsrechts verstehen 28 – 31

5.1 Der Arbeitsvertrag 28

5.2 Der Tarifvertrag 29

5.3 Der Betriebsrat 30

5.4 Das Arbeitsgericht 31

Wie wird meine Arbeit entlohnt? 32 – 36

6.1 Welche Arten eines Lohnes gibt es? 32

6.2 Wie wird die Arbeit gerecht entlohnt? 33

6.3 Wie funktioniert die Lohnabrechnung? 34 – 35

Die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft 36 – 41

7.1 Angebot und Nachfrage 36

7.2 Wettbewerbsverzerrungen 37

7.3 Die Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft 38

7.4 Das Bruttosozialprodukt 39

7.5 Ziele und Probleme der Sozialen Marktwirtschaft 40

7.6 Alternative Wirtschaftsmodelle 41

Lösungen 42 – 47

Inhalt

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VORSC

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Förderung von wirtschaftlichem Wissen und politischen Kompetenzen sind ein wichti- ger Baustein in der Berufsschule. Neben den Rechten und Plichten in der Ausbildung sind sowohl das Verständnis von Verträgen, der Rechten und Plichten eines geschäftsfähigen Bürgers, sowie der verantwortungsbewusste Umgang mit Geld ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftskunde. Jeder Berufsschüler* sollte die Grundlagen des Arbeitsrechts kennen und die Entlohnung seiner Arbeitsleistung nachvollziehen können.

Aufgrund meiner jahrelangen Arbeit in der ausbildungsbegleitenden Hilfe (abH), einer Maß- nahme für lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte junge Menschen nach §§ 75 ff SGB III, weiß ich um die Wichtigkeit dieses Lernfeldes. Diese Hilfen zielen darauf ab, die Aufnah- me, die Fortsetzung und den erfolgreichen Abschluss einer betrieblichen Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen zu ermöglichen. Da Wirtschaftskunde in allen Lehrbe- rufen Prüfungsfach ist und sich dieses Buch am Lehrplan orientiert, ist die Arbeit damit eine Ergänzung zum Unterricht. Dabei habe ich darauf geachtet, dass jedes Kapitel auf einer Kopiervorlage kompakt zusammengefasst dargestellt wird. Die einzige Ausnahme stellt die Lohnabrechnung dar, die aus einer Infoseite sowie einer Aufgabenseite besteht, in der eine Lohnabrechnung durchgeführt werden kann.

Die knappe Darstellung stellt eine Übersicht dar und erhebt inhaltlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Jedes Kapitel kann als Ergänzung oder Einstieg in das jeweilige Thema dienen. Viele wichtige Punkte werden als Gedankenanstoß angesprochen und wecken be- stimmt das Interesse bei den Schülern, da es sich doch um viele Punkte handelt, die dem Allgemeinwissen zugeschrieben werden.

Viel Erfolg wünschen Ihnen und Ihren Schülern das Team des Kohl-Verlags und

* Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden die männliche Form Schüler bzw. Lehrer verwendet.

Gemeint sind damit sowohl die weiblichen, als auch die männlichen Personen.

Vorwort

Stefan Lamm

VORSC

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

1 Übergang von der Schule ins Berufsleben

1.1 Die Berufsbildung

Die Berufsbildung kann sowohl rein schulisch, als auch im dualen System erfolgen. Im dualen System beteiligt sich neben der Berufsschule auch der Ausbildungsbetrieb an der Ausbildung des Lehrlings. Die Betriebe übernehmen die fachtheoretische und fachpraktische Ausbildung, die Berufsschule wiederum ist vorrangig für die Allgemeinbildung zuständig. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) mit Sitz in Bonn ist eine Einrichtung zur Erforschung und Weiterentwicklung der berulichen Aus- und Weiterbildung. Jedes Jahr veröffentlicht das BIBB eine Übersicht zu den aktuell möglichen Ausbildungsberufen in Deutschland. Für das Jahr 2014 zählte das BIBB 330 anerkannte Lehrberufe, die in derzeit 14 Berufsfeldern unterteilt sind.

Neben der dualen Ausbildung gibt es auch die rein schulische Ausbildung. Hier können auf unter- schiedlichsten Wegen beruliche Qualiikationen erworben werden. Hierbei gibt es die einjährigen Formen Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und Berufseinstiegsjahr (BEJ) zur Vertiefung der All- gemeinbildung nach der abgebrochenen Hauptschule. Eine beruliche Grundbildung vermitteln Berufsgrundbildungsjahr (BGJ), sowie die ein- und zweijährigen Berufsfachschulen (BFS).

Letztendlich können auch beruliche Vollausbildungen erreicht werden, so z. B. bei den dreijähri- gen Berufsfachschulen und am Berufskolleg (BK), sodass selbst das Erreichen der Fachhoch- schulreife und somit die Zulassung zum Studium an einer Hochschule möglich sind.

Aufgabe 1:

Worin unterscheidet sich die rein schulische Ausbildung von der Ausbildung im dualen System? Welche Vor- und Nachteile siehst du?

Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

Aufgabe 2:

Finde zu jedem Berufsfeld den passenden Beispiel- beruf.

Schreibe die pas- sende Nummer des Berufsfeldes in die freie Spalte.

Aufgabe 3:

Tobias möchte unbedingt Ingenieur werden. Er hat die Hauptschule ohne Abschluss verlassen. Kann er seinen Traum dennoch erfüllen? Vielleicht hilft dir das Schaubild zum deutschen Bildungssystem.

Nr. Berufsfeld Nr. Beispielberuf

1 Agrarwirtschaft Erzieher

2 Bautechnik Koch

3 Biologie, Physik, Chemie Maler und Lackierer

4 Drucktechnik KFZ-Mechatroniker

5 Elektrotechnik Friseur

6 Ernährung und Hauswirtschaft Metallbauer, Industriemechaniker

7 Fahrzeugtechnik Gärtner, Forstwirt

8 Farbtechnik und Gestaltung Verwaltungsfachangestellte

9 Gesundheit und Körperplege Mediengestalter

10 Holztechnik Elektriker

11 Metalltechnik Änderungsschneider

12 Sozial- und Gesundheitswesen Biologisch-technischer Assistent 13 Textiltechnik und Bekleidung Schreiner, Zimmermann

14 Wirtschaft und Verwaltung Maurer

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

1 Übergang von der Schule ins Berufsleben 1.2 Der Berufsbildungsvertrag

Aufgabe 4:

Weshalb wird in allen Ausbildungsverträgen eine Probezeit vereinbart?

Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

Aufgabe 5:

Ein Koch lässt seine Auszubildende im ersten Lehrjahr nur das Geschirr waschen. Verstößt er damit gegen die Ausbildungsvereinbarung?

Damit es zu einem rechtmäßigen Ausbildungsverhältnis kommen kann, müssen der Ausbildungs- betrieb und der Lehrling einen Ausbildungsvertrag unterzeichnen. Dieser Vertrag unterliegt star- ker Reglementierung und muss dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksord- nung (HwO) für Handwerksberufe entsprechen. Da die Lehrlinge in der Regel bei Ausbildungsbe- ginn minderjährig sind, müssen zusätzliche Bestimmungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) beachtet werden. Nur bei sachgerechter Einhaltung dieser Bestimmungen wird der Ausbildungsvertrag in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse („Lehrlingsrolle“) eingetragen und somit anerkannt. Damit es hier zu keinen Formfehlern kommt, werden allgemein- gültige Vordrucke von den Kammern angeboten.

Beinhaltet ein Ausbildungsvertrag die folgenden Punkte gem. BBiG §11, ist er gültig:

(1.) Art, sachliche und zeitliche Gliederung, sowie Ziel der Berufsausbildung (2.) Beginn und Dauer der Berufsausbildung (in der Regel 3 Jahre)

(3.) Ausbildungsmaßnahmen außerhalb des Ausbildungsbetriebs (4.) Dauer der regelmäßigen täglichen Ausbildungszeit

(5.) Dauer der Probezeit (mind. 1 Monat, höchstens 4 Monate) (6.) Zahlungstermine und Höhe der Ausbildungsvergütung (7.) Dauer des Urlaubs

(8.) Kündigungsvoraussetzungen

Durch den Ausbildungsvertrag entsteht ein Vertragsverhältnis mit Rechten und Plichten, die sowohl vom Ausbilder als auch vom Lehrling einzuhalten sind. Die Nichteinhaltung kann zu einer außerordentlichen Kündigung und sogar zu Schadensersatzansprüchen führen. Dabei sind die Rechten des einen die Plichten des anderen und umgekehrt.

Plichten des Ausbildungsbetriebes Plichten des Lehrlings Auskunftsplicht: Der Betrieb muss Kenntnisse

und Fertigkeiten vermitteln. Lernplicht: Der Lehrling muss sich bemühen, Praxis und Theorie zu erlernen.

Kostenlose Bereitstellung der Ausbildungs- mittel

Sorgfaltsplicht: Ihm übertragene Aufgaben müssen sorgfältig durchgeführt werden.

Freistellung zum Besuch der Berufsschule Gehorsamsplicht: Weisungen des Ausbilders muss Folge geleistet werden.

Zahlung einer Ausbildungsvergütung Berufsschule muss besucht werden.

Fürsorgeplicht: Beachtung von u. a. Jugend-

schutzgesetz, Unfallschutz. Jeder Lehrling muss ein Berichtsheft führen (schriftlicher Ausbildungsnachweis).

Es dürfen nur Aufgaben erteilt werden, die mit

dem Ausbildungsberuf zu tun haben. Schweigeplicht: Betriebliche Abläufe oder Interna sind zu verschweigen.

Auf Verlangen muss ein Zeugnis ausgestellt

werden. Wettbewerbsverbot: Dem Ausbilder darf keine

Konkurrenz gemacht werden.

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

4 Geldverkehr

4.2 Der Wert des Geldes

Wie viel die Währung eines Landes wert ist, erkennt man daran, was man dafür kaufen kann. So kostet ein Liter Milch heutzutage etwa 0,70 €, wäh- rend er im Jahr 1923 (Weltwirtschaftskrise) 280 Milliarden Mark kostete!

Dies zeigt, dass der Binnenwert des Geldes mit der Preisentwicklung in Zusammenhang steht.

Preisentwicklung

Preissteigerung Preissenkung

Die Kaufkraft des Geldes nimmt ab, man

muss mehr Geld für die Ware bezahlen. Die Kaufkraft des Geldes nimmt zu, man muss weniger Geld für die Ware bezahlen.

Die durchschnittlichen Preisveränderungen der Lebenshaltungskosten werden regelmäßig ermit- telt und als Preisindex für die Lebenshaltung bezeichnet.

Wenn in einer Volkswirtschaft die Waren der Menge des Geldes entsprechen, bleiben die Preise stabil (Geldwertstabilität) und die Kaufkraft unverändert. Aber dieses Gleichgewicht zu halten ist äußerst schwierig, sodass es regelmäßig zu Schwankungen in beide Richtung (Inlation und Delation) kommt.

Schwankungen in der Kaufkraft

Delation Inlation

Das Angebot an Waren und Gütern ist

größer als die Geldmenge. Das Angebot an Waren und Gütern ist kleiner als die Geldmenge.

mögliche volkswirtschaftliche Folgen:

• Die Sparguthaben erleiden Kaufkraftverlust.

• Menschen meiden Sparformen und legen ihr Geld in Sachwerten (Immobilien, Gold) an.

• Kapital wird ins Ausland verlagert.

• Der Wert der Schulden nimmt ab.

mögliche volkswirtschaftliche Folgen:

• Die Sparguthaben legen an Kaufkraft zu.

• Produktionsrückgang (Entlassungen, Kurz- arbeit, Insolvenz).

• Der Wert der Schulden nimmt zu.

Aufgabe 2: Wie wirkt sich die Preissteigerung bzw. Preissenkung auf die Kaufkraft des Geldes aus?

Aufgabe 3: Der Preisindex für die Lebenshaltung ist eine Kennzahl für die Entwicklung von ausgewählten Preisen. Er gibt an, wie sich die Preise der Güter oder Dienstleistungen eines Warenkorbs verändert haben. Warum erstellen die Staaten diesen Index?

Aufgabe 4: Wie kann es zu einer Inlation kommen? Nenne mögliche Ursachen und Auswirkungen einer Inlation auf die Volkswirtschaft.

Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

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4 Geldverkehr

4.3 Der Euro

Im Jahr 1992 wurde im Vertag von Maastricht die Errich- tung einer Europäischen Zentralbank mit Sitz in Frankfurt am Main sowie die Einführung einer gemeinsamen Wäh- rung, den Euro, beschlossen. Seit dem 01. Januar 2002 gilt der Euro als alleiniges Zahlungsmittel in mehreren Ländern der EU. Im Laufe der Jahre haben weitere Länder die Auf- nahmekriterien zum Euro erfüllt und konnten der Währungs- union beitreten, so dass derzeit 19 EU-Staaten (Stand 2015) den Euro führen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Preisstabilität im gesamten Euroraum als oberstes Ziel.

Die Einheitswährung Euro € Grundidee • Preisstabilität im gesamten Euroraum

• Niedrige Zinsen

• Stabilität der Wechselkurse Mitgliedsstaaten

(Stand 2015) Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Malta, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern

Stabilitätspakt Die jährliche Neuverschuldung der Mitglieder darf höchstens 3 % des jeweiligen Bruttoinlandsproduktes betragen.

Die Einführung der Gemeinschaftswährung stieß auf große Befürwortung, es wurden aber auch zahlreiche kritische Stimmen laut. Die Darstellung der Vor- und Nachteile des Euros kann nur ausschnittsweise erfolgen, da eine ganzheitliche Betrachtung nur schwer möglich ist.

Vorteile der Gemeinschaftswährung Nachteile der Gemeinschaftswährung

• Keine Wechselkursschwankungen mehr.

• Das Wechselkursrisiko entfällt.

• Bargeldloser Zahlungsverkehr wird erleichtert.

• Touristen sparen Tauschgebühren.

• Handel wird erleichtert, größeres Waren- angebot.

• Preise und Löhne können besser verglichen werden.

• Durch den Vergleich könnte es zur Abwan- derung der Arbeiter aus schwächeren in stärkere Regionen kommen. Mit vielen Folgen für beide Regionen.

• Unternehmen können in Billigländer abwandern.

• Staatliche Eingriffe zur Konjunkturstabili- sierung werden erschwert.

Aufgabe 5: Wie beurteilst du den Euro als unsere Währung? Teilt euch in zwei Gruppen.

Eine Gruppe übernimmt die Euro-Befürworter, die andere stellt die Euro- Skeptiker dar. Informiert euch im Internet über den Euro, den Vertrag von Maastricht und die Mitgliedsstaaten. Es gab und gibt Situationen,

in denen ein Mitgliedsstaat große Probleme hatte (Portugal, Spanien, Griechenland). Erstellt Plakate oder Mindmaps und diskutiert über die Vor- und Nachteile des Euros.

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

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7 Wettbewerbsverzerrungen

7.2 Wie funktioniert die Lohnabrechnung?

Bei einem Monopol gibt es auf dem Markt entweder nur einen Anbieter (Angebotsmonopol) oder einen Nachfrager (Nachfragemonopol) für eine Ware. Nachfragemonopole sind sehr selten und untypisch. Angebotsmonopole sind dagegen häuiger anzutreffen. So können beispielsweise die Wasserwerke als einzige Wasserlieferanten angeführt werden, oder Unternehmen, die auf eine bestimmte Ware ein Patent angemeldet haben. Besitzt ein Anbieter oder Nachfrager eine Monopolstellung, dann muss er auf kei-

nen Konkurrenten Rücksicht nehmen. Das bedeutet, dass er die Preishöhe weitgehend alleine bestimmen kann. Allerdings zeigt die Realität, dass der Verbraucher nicht dazu bereit ist jeden Preis zu bezahlen. Ab einer individuellen Schmerzgrenze steigt der Verbraucher auf Ersatzgüter um oder verzichtet auf das Produkt.

Nun ist es in der Wirtschaft an der Tagesordnung, dass größere Unternehmen die kleineren Kon- kurrenten vom Markt entfernen wollen. Dies kann in Form einer Übernahme erfolgen, oder mit einer Taktik, die als „ruinöse Konkurrenz“ bezeichnet wird. Das hat für den Kunden kurzfristig den Vorteil niedriger Preise, langfristig aber wird das Gut teurer werden. Sobald ein Wettbewerber verdrängt wurde, wird der verbliebene Hersteller den Preis wieder anheben, da er ja nun keine Konkurrenz mehr hat. Eine weitere Gefahr bei eingeschränkter Konkurrenz liegt darin, dass die Machtstellung dazu missbraucht werden kann, die Preise zu überhöhen. Die Angebotsoligopo- listen können untereinander einen Preis für ihre Ware absprechen, um einen möglichst hohen Preis verlangen zu können. Der Nachfrager hätte somit, aufgrund mangelnder Alternativen, keine andere Möglichkeit, als den überhöhten Preis zu bezahlen. Eine solche Ausnutzung der marktbe- herrschenden Situation durch Preisabsprachen ist verwerlich und mit Hilfe des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen auch verboten.

Kartelle entstehen durch vertragliche Abmachungen von Unternehmen der gleichen Branche. Ziel dieser Abmachungen ist die weitestgehende Vermeidung gegenseitiger Konkurrenz. Kartellab- sprachen betreffen die Warenpreise, Marktaufteilung oder Lieferbedingungen. Der Verbraucher kann durch solche Absprachen benachteiligt werden, deshalb gibt es in Deutschland auch das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz, GWB). Dieses Gesetz untersagt die Bildung von Kartellen. Es gibt in Deutschland ein paar wenige Ausnahmen, diese unterliegen jedoch der Missbrauchsaufsicht durch das Bundeskartellamt mit Sitz in Bonn.

Aufgabe 5: Warum sind Monopole nachteilig für den Verbraucher?

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Aufgabe 6: Was ist unter „Preisabsprachen“ zu verstehen? Inwiefern sind solche Absprachen verwerlich? Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

Aufgabe 7: Recherchiere im Internet oder in Lehrbüchern, wie die Taktik der „ruinösen Konkurrenz“ funktioniert? Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

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Wirtschaftskunde für den Beruf Alltagsgerecht und anwendungsorientiert – Bestell-Nr. P11 783

7 Wettbewerbsverzerrungen

7.3 Die Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft

Das Grundgesetz (Artikel 20) in Deutschland verplichtet den Staat dazu, demokratisch und sozial zu agieren. Um dieser Ver- plichtung nachkommen zu können, stehen der Bundesregie- rung mehrere Instrumente zur Verfügung. Der Grundgedanke hinter der Sozialpolitik ist, dass alle, die in Not geraten, auf die Hilfe der Gemeinschaft vertrauen können. Hierzu hat die Bun- desrepublik Deutschland ein System aus Sozialversicherun- gen aufgebaut, das aus Krankenversicherung, Rentenversiche- rung, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung und Plege-

versicherung besteht. Jedem Arbeitnehmer in Deutschland wird von seinem Lohn der jeweilige prozentuale Anteil an den Sozialversicherungen abgezogen. Dabei teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Beiträge in etwa jeweils zur Hälfte. Der Rest des Bruttolohnes wird nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge an den Arbeitnehmer ausbezahlt (Nettolohn).

Mit den Beiträgen aus der Sozialversicherung können auch Menschen im System unterstützt wer- den, denen das Arbeiten selbst noch nicht oder nicht mehr möglich ist, wie Kinder, Kranke oder Rentner. Damit auch wirtschaftlich Schwache Unterstützung inden, hat der Staat noch weitere Hilfszahlungen im Angebot, wie Kindergeld, Wohngeld, Sozialwohnungsbau, Ausbildungsförde- rung oder kostenlose Nachhilfe für Berufsschüler.

Auch die Arbeitsschutzbestimmungen sollen menschenunwürdige und gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen verhindern. Hierfür wurden mehrere Gesetze erlassen, wie das Kündigungs- schutzgesetz, Arbeitszeitgesetz, Mutterschutzgesetz, Jugendarbeitsschutzgesetz, Schwerbehin- dertengesetz.

Aufgabe 8: Beschreibe das Schaubild mit deinen eigenen Worten.

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