• Keine Ergebnisse gefunden

Eintrittskarte Leiharbeit?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Eintrittskarte Leiharbeit?"

Copied!
12
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Eintrittskarte Leiharbeit?

Chancen und Risiken in einer Boombranche

Dr. Sandra Siebenhüter Berlin, 11. Juni 2012

Niedriglohnsektor: Chancen zum Einstieg in

den Arbeitsmarkt oder Sackgasse?

(2)

Zahlen – Daten - Fakten

• 850.000 (03/2012) lt. IW Köln/BAP

• Schätzungen* Umsatzanstieg 2012: + 11,4 % // 2011: + 17,4%

Bundesagentur (2012)

• 910.000 (06/2011)

• 17.400 Verleiher/ 11.100 Hauptzweck ANÜ

Kleinteiligkeit der Branche: ca. 50 % aller Verleiher beschäftigen weniger als 20 LAN (BA 2011)

• Geringe Stammkundenbeziehungen (ca. 17%)

• Geringe Verweildauer (9,6 % > 1 Woche, ca. 40 % > 3 Monate)

• Lt. BA ca. 30% Hilfskräfte

*Lünendonk-Pressemeldung v. 14.5.12: Befragung der 25 größten Verleiher

http://luenendonk.de/wp-content/uploads/2012/05/LUE_ZA_PI-und-Liste_2012_f0905121.pdf

(3)
(4)

Chancen von Leiharbeit(ern)

(5)

Voraussetzung: Equal Pay/Equal Treatment

•Chance auf Übernahme (Klebeeffekt)

•„nur“ verlängerte Probezeit

•Zeitliche befristete Arbeitsmöglichkeit

•Zugang von Langzeitarbeitslosen zum Arbeitsmarkt

•Personalaufbau bei Verleihfirmen „Back-Office“

•Auslagerung des Personalmanagements vom E zum V

(6)

Chancen hängen ab

•von der Qualifikation der LAN

•von der Einsatzstrategie des Entleihers

•von der Frage des Arbeitsbegriffs

•vom Engagement der Betriebsräte/Vorgesetzten

(7)

Risiken von Leiharbeit(ern)

(8)

"Massenmarkt Hilfskräfte" – Nachfragemarkt

weniger Konkurrenz um Löhne, sondern um Arbeitsplätze

(Job Competition Modell)

• kaum „Arbeitsmarktverhandlungsmacht“

(marketplace bargaining power)

• bestenfalls „Arbeitsplatzverhandlungsmacht“

(workplace bargaining power)

• geringe Übernahmequote aufgrund geringer Produktivität

(9)

Risiken und Folgen

• Einkommen „Aufstocker“/Altersarmut)

• Geringe Integration in soziale Sicherungssysteme

• Geringe Beschäftigungsstabilität (Gefahr der AL)

• Geringe Beteiligungschancen (Weiterbildung, AN- Vertretung)

• Fehlende Zeitsouveränität

• Geringe Wertschätzung und leichte Austauschbarkeit aufgrund geringer Wissensträgerschaft für Verleiher und Entleiher

• Keine Teilhabe an institutionalisierten Handlungen und Ritualen

• Abnehmendes Vertrauen in demokratische Grundsätze/

Chancengleichheit (vgl. Bertelsmann 2012 - Studie Univ. Bamberg)

(10)
(11)

Fazit

• Die Risiken überwiegen gegenüber den Chancen

• Die Risiken werden nicht mehr auf der Ebene der Organisation ausgetragen, sondern auf MA-Ebene

• Die Entgrenzung durch Leiharbeit zwingt den Einzelnen zu Re-Strukturierungsprozessen, um neue Handlungs- optionen zu erhalten

• Die sozialen Folgekosten bleiben unberücksichtigt

• Die volkswirtschaftlichen Kosten werden sozialisiert

• Die Debatte um Flexibilität negiert die Notwendigkeit von Stabilität (Flexicurity)

(12)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zwar sind 60 Prozent der Spender in Deutschland über 60 Jahre alt, doch auch viele von ihnen gehören inzwischen einer Generation an, die kritisch hinterfragt, wem sie

Am Boden ausgelegte Attrappen wurden bei dieser Studie durch einen handge- führten Motormäher mit Fin- gerbalken weniger geschädigt als bei einer einfachen Über- fahrt mit einem

Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK, empfing Huml höchstpersönlich am Stand und freute sich über den Besuch: „Da- mit zeigen wir die Wertschätzung, die diesem Beruf

1. Ist der Vertrag zwischen einem Verleiher und einem Leiharbeit- nehmer nach § 9 Nr. 1 unwirksam, so gilt ein Arbeitsverhältnis zwischen Entleiher und Leiharbeitnehmer zu dem

FairWandel heißt für uns, dass technischer Fort- schritt sich auch in sozialen Fortschritt übersetzen muss, Digitalisierungsgewinne in den Ausbau von Qualifikationen und guter

schriftlich bis zum Ablauf eines Monats nach dem zwischen Verleiher und Entleiher für den Beginn der Überlassung vorgesehenen Zeitpunkt gegenüber dem Verleiher oder dem

Die Leiharbeitsbranche zeichnet sich auch dadurch aus, dass die dort Beschäftigten häufig nicht qualifikationsgerecht eingesetzt werden: Nach einer Studie des Arbeitsministeriums

Dieser Zustand wird in weiten Teilen der Bevölkerung als sozial ungerecht empfunden und stellt sich für die Betroffenen selbst oft als hoffnungslos dar: Leiharbeits-