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29. Sächsischer Ärztetag 14. und 15.6.2019 Verleihung der „Hermann-Eberhard-Friedrich-Richter-Medaille“ an Frau Prof. Dr. med. Christine Erfurt Laudatio

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29. Sächsischer Ärztetag 14. und 15.6.2019

Verleihung der „Hermann-Eberhard-Friedrich-Richter-Medaille“

an Frau Prof. Dr. med. Christine Erfurt Laudatio

 

Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer verleiht die Hermann-Eberhard-Friedrich- Richter-Medaille auf Beschluss des Vorstandes der Sächsischen Landesärztekammer wegen ihrer hervorragenden Leistungen als Ärztin und Berufspolitikerin sowie insbesondere wegen ihrer Ver- dienste um die sächsische Ärzteschaft an Frau Prof. Dr. med. Christine Erfurt aus Dresden.

In Dresden geboren, nach einem Umzug nach Potsdam und Abitur 1970 an der Erweiterten Ober- schule Heinrich-Mann-Allee, heute Humboldt-Gymnasium, studierte Frau Prof. Erfurt 1970 bis 1977 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Medizin, welches mit einer Pflichtassis- tenz im Krankenhaus Cottbus erfolgreich abgeschlossen wurde.

Ihre Diplomarbeit zum Thema „Anordnung und Ausdehnung von Rippenfrakturen nach verschie- denen Gewalteinwirkungen“ verteidigte sie 1977 erfolgreich. Ab 1978 bis 1983 erfolgte die Fach- arztweiterbildung in der Rechtsmedizin an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dres- den.

Ihre Dissertation zum Thema „Pathologisch-anatomische und trassologische Erhängungsbefunde – Vorkommen, Häufigkeit und Bedeutung insbesondere für die Rekonstruktion unbekannter Er- hängungssituationen“ konnte sie 1982 erfolgreich verteidigen. 1990 habilitierte sie sich zum The- ma „Aufbau einer gerichtsmedizinischen Datenbank auf der Grundlage computergestützter Au- topsieberichtschreibung“ und wurde im gleichen Jahr zur Privatdozentin ernannt.

Studienaufenthalte an den Instituten für Rechtsmedizin in Wroclaw (1987) und Heidelberg (1995) erweiterten ihre Expertise. 1992 wurde Frau Prof. Erfurt zur Oberärztin am Institut für Rechtsme- dizin Dresden und 1994 zur Stellvertreterin des Institutsdirektors ernannt. Seit 2009 leitet sie, zu- nächst in kommissarischer Funktion, und ab 2011 als Institutsdirektorin, das Institut für Rechts- medizin an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden. 2012 erfolgte die Bestellung zur Professorin.

Ihr gelang und gelingt es, hunderten Studierenden in verschiedensten Lehrformaten wie Vorlesun- gen, Praktika, Tutorien im Problemorientierten Lernen, die Rechtsmedizin als hochinteressantes und für alle Gebiete wichtiges Fach näher zu bringen und zu begeistern. Wer je eine Hauptvorle- sung von ihr gehört hat, wird bestätigen, dass die Begeisterungsfähigkeit für ihre Profession, die Hingabe für die Belange des Fachgebietes, spürbar und lebendig erfahrbar sind.

Die Arbeits- und Forschungsschwerpunkte von Frau Prof. Erfurt liegen im Gebiet der Thanatologie, der Klinischen Rechtsmedizin sowie der Altersbestimmung lebender Personen.

Die Rechtsmedizin als Fachgebiet, bzw. für die Gerichtsmedizin, wie das Fachgebiet in der DDR hieß, begeisterte Frau Prof. Erfurt schon von der frühesten Jugend an. Die Tatsache, dass ihr Vater bei der Kriminalpolizei Potsdam in leitender Stellung gearbeitet hat, trug zum frühen Interessieren für das Fachgebiet bei. Die Vielseitigkeit der Rechtsmedizin stellte zu jeder Zeit eine Herausforde- rung dar.

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2 Seit 1997 ist Frau Prof. Erfurt Mitglied der Kommission „Gewalt gegen Kinder/Misshandlung Min- derjähriger“ an der Sächsischen Landesärztekammer. In ihrer Tätigkeit als Vorsitzende der Kom- mission „Gewalt in der Familie/Häusliche Gewalt“ und als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Kin- derschutz in der Medizin (AG-KIM)“ seit 2008 setzt sie neben der täglichen Arbeit auch im berufs- politischen Ehrenamt für diese Patientengruppen und deren spezifischen und sensiblen Bedürf- nissen aktiv ein und verleiht ihnen eine allzeit gut hörbare Stimme.

Als Mitglied der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Fakultät Dresden beschäftigt sie sich mit einer Fülle von Ethikanträgen auf eine pragmatische und zielführende Art und Weise.

Frau Prof. Erfurt trägt in verschiedenen Wissenschaftlichen Beiräten, bspw. der Projekte „Pro Kind Sachsen“, „Hinsehen-erkennen-Handeln“ und „Hinsehen-Erkennen-Handeln. Kinderschutz im Gesundheitswesen“ am Sächsischen Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz maßgeblich zur strukturierten und inhaltlichen Arbeit bei.

Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Fleiß, Unangepasstheit, Nicht-Verbiegen-Wollen und – Können, Charak- terstärke, Unbestechlichkeit, ein ausgeprägtes gerechtigkeitsempfinden – das sind die vorder- gründigen Eigenschaften von Prof. Erfurt. Sensibilität im Umgang mit Patienten und Opfern, Em- pathie, Offenheit dies sind ihre leiseren Anteile einer starken Persönlichkeit. Beide Anteile zu- sammen, laute wie leise, sind für die Berufsausübung und das ehrenamtliche Engagement wichtig.

Bei diesen Aktivitäten bleibt ihr dennoch Zeit für Familie und Hobbies. Lesen gehört dazu. Und wer meint, durch die Arbeit wäre das Interesse an Kriminalfällen schon abgedeckt, irrt, denn gerade logisch konstruierte und gut geschriebene Krimis und Thriller oder weiterführende Literatur zu Kriminalfällen bestimmen einen Teil ihrer Freizeit. Reisen und Interesse an Land und Leuten gehö- ren zu den ausgleichenden Aktivitäten. Ob Südafrika, Kanada, Russland, Island – die Reiseziele sind vielfältig.

Frau Prof. Erfurt ist mit ihrem außerordentlich engagierten berufspolitischen Engagement eine würdige Trägerin dieser Ehrung. Sie ist lebendiges und begeisterndes Vorbild und Rollenmodell für Generationen von Studierenden und Kollegen. Frau Prof. Erfurt hat sich in herausragender Art und Weise um die Sächsische Ärzteschaft verdient gemacht. Mit der Hermann-Eberhard-Friedrich- Richter-Medaille wird ihr Engagement in Beruf und Ehrenamt gewürdigt.

Dresden, den 14.6.2019

Erik Bodendieck Präsident

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