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Die einen offen, die anderen versteckt: Parteien pro Gentech nik!

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Fu ßn oten

1 www. bu n d. n et/bu n dn et/th em en _ u n d_projekte/bu n destagswah l _ 2009/kan didatin n en ch eck/

u m frageergebn isse/

2 h ttp: //bl ogs. taz.de/saveou rseeds/

fil es/2009/03/26-03-09-debatte- bu n destag-an bau stopp- m on 81 0-2. pdf Aktu el l e I nform ation en , Lin ks u n d m eh r Zitate au f der I ntern etseite zu Parteien u n - ter www. biotech -seil sch aften . de.vu !

D ie ein en offen , die an deren versteckt:

Parteien pro Gentech n ik!

í Grü n e Ü berrasch u n gen í U n entsch l ossen e Lin ke u n d SPD í Seeh ofer, Aign er u n d die CSU í Pro-Gentech n ik: CD U u n d FD P I n diesem Kapitel :

I n der Politik ist es wie ü berall: Über 70 P rozent der B u ndestagsdirekt- kan didatI nnen sprach en sich gegen die Agro-Gentech nik au s − ge-1 macht wird sie aber trotzdem . Und zwar m it Du ldu ng, meist sogar m it Unterstü tzu ng au ch dieser 70 P rozent. Dabei bieten die B efü rworterI n - nen der Agro-Gentech nik im B u ndestag u nd in Landtagen weder gu te Argu mente noch besonderes Gesch ick in ih rem Vorgeben − also wie die Konzern- u nd Lobbyapparate drau ßen in den medialen Politsch lachten . Werfen wir einm al einen B lick in den P lenarsaal des B u n destages. Es war der 26. 3. 2009, die sogenannten VolksvertreterI nnen debattierten ü ber den Antrag der Grü nen au f Verbot von M ON 81 0. Peter B leser von der2 CDU/CSU-Fraktion stand am M ikrofon: „

“ Ch ristel H ap- pach -Kasan, M arktsch reierin pro Gentech n ik au s FDP -Reih en, setzte ei- nen drau f: „

“ Später entsch u ldigte sich Ulrich Kelber fü r die SP D, dass er dem Verbot nicht zu stim men werde − u n d sch ob den schwarzen Peter an die CSU weiter: „

Verschwiegen seien h ier zah lreich e Zwisch enru fe u nd Pöbeleien, die das N iveau politisch er Debatte zeigten. Parlamente sind Glash äu ser, in den m it P latth eiten ü ber das längst B esch lossene h eru m geworfen wird. Die Realpolitik findet andernorts statt − im mer aber u nter B eteiligu ng derer, die in B u ndes- oder Landtages den Ein dru ck zu erwecken versu ch en, in der Demokratie geh e alle Staatsgewalt vom Volke au s (wer oder was au ch immer das „ “ sein soll).

I m Parlam ent sind die Abstimm enden m eist vollständig Fraktionen zu ge- ordnet, die einh eitlich abstimm en, d. h . die M einu ng der Einzelpersonen bedeu tet sichtbar wen ig − mit Au snah me der Ch efs dieser Abstimm u ngs- kollektive. N u r in Wah lkämpfen werden Position en sichtbar u nd gegen- einander gestellt. Au ch h ier zeigen sich M eh rh eiten gegen die Agro-Gen- tech nik. Doch kein Wah lergebnis kann sie verh indern: Rot-rot in M eck- lenbu rg h at sie gefördert. Rot-Grü n au f B u ndesebene bau te die Agro- Gentech nik weiter au s. Schwarz-rot war nicht besser. N u r Schwarz-gelb in B ayern weh rt sich gegen die Tech nik, aber nicht au s Überzeu gu ng, son- dern gezwu ngen du rch die Kraft des Widerstandes. Au ch das ist also eh er ein B eweis m eh r, dass n icht die Farbenleh re der Regierenden, sondern die Widerstan dsku ltu r in der B reite der B evölke-

ru ng den Au ssch lag gibt.

H andeln alle Parteien fü r die Agro-Gentech nik, wenn sie an die Regieru ng kom men? Werfen wir mal darau f einen B lick − sch ön nach einander. Un d beginnen mit jenen, bei denen die Unterstü tzu ng fü r die Agro-Gentech n ik am ü berrasch endsten sein dü rfte: B ü ndnis 90/Die Grü nen .

Sym bol e von U nterwerfu n g u n d m odern e Gefü gigkeit. D ie Mach t au s Parl am enten u n d Märkten zu sel bstbewu sst l e- ben den Men sch en zu rü cker- obern , wäre die Al tern ative.

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3 Brosch ü re N r. 1 6/1 „ Gentech n ik im E ssen? N ein D an ke! “ ( S. 5) 4 www. n et-tribu n e.de/nt/n ode/6909/

n ews/E rn eu t-Ru n der-Tisch -zu r- Gru en en -Gentech n ik-bei-Sch avan 5 www.gru en e-bu n destag.de/cm s/

presse/dok/343/3431 56.die_

agrarforsch u n g_ist_l eider_

n ich t_frei. h tm l

H inter dieser P ropaganda steht eine ernü chternde Realpolitik. Die be- ginnt sch on m it öffentlich en Erkläru ngen, wenn es nicht meh r u ms Allge- m eine, sondern zu konkreten Forsch u ngsarbeiten geht. „

“, steht ganz offen in einer grü nen Th emenbrosch ü re. B ish er kamen aber alle Veru n-3 reinigu ngen au s solch en Forsch u ngsfeldern. B iosich erh eitsforsch u ng m ü sse sein, aber bitte „ “, erklärte Ulrike H öfken au ch 201 0 noch

− der M aisskandal des gleich en Jah res, dessen Urspru ng ebenfalls For- sch u ngsfelder waren, war da längst bekannt.

P raktisch wu rde die Akzeptanz deu tsch er Versu ch sfelder vor allem im Um gang mit dem gentech nikfreu ndlich en BVL. Wenn sich deren Ch ef 2007 dam it brü stete, dass noch nie ein Antrag abgeleh nt wu rde, dann sch ließt das die gesamte rot-grü n e Regieru n gszeit u nd die Amtszeit von Renate Kü nast als Dienstvorgesetzte der H erren B u h k u nd B artsch im BVL ein. Kü nast h at die Gen eh migu ngspraxis in deu tsch en B eh örden imm er gedeckt u nd damit akzeptiert, dass Gentech nikbefü rworterI nnen an den zentralen Stellen die Entsch eidu ngen fällten.

N och etwas anderes ist beliebtes Spiel bei den grü nen Kadern. Wäh rend sie den konkreten Felder u nd dam it den Au skreu zu ngsqu ellen wenig ent- gegensetzen, basteln sie m it an der Legende sich erer Öko-I n seln. „

“, steht in der sch on erwäh nten B rosch ü re au f Seite 1 1 . Das

dient der Su ggestion „ “ − u nd erfreu t die

H erzen grü ner Stam mwäh lerI nnen. Die h aben näm lich ih re kämpferi- sch en Zeiten lange h inter sich u nd lieben es, m it ih rem, inzwisch en meist woh lgefü llten Portemonnaie per eingebildeter Verbrau ch ermacht an- strengu n gslos Politik zu mach en. Klappt nu r nicht, denn Gen-Pollen fliegt ü berall h in − verkü nden die Spru ch bänder bei Aktionen. N u r bei der eigenen Politik ist das noch nicht angekomm en . . .

Grü ne Spitzenleu te zieht es, äh nlich wie die Fu nktionärI nnen von Um- weltverbänden, an die Tisch e der M ächtigen, weit weg von den Konflik- ten. Wie das praktisch au ssieht, konnte mensch im Septem ber 2009 be- stau nen . Am 7. 9. fand au f der B ioTech Farm das Jah restreffen des Gen- tech nik-Lobbyisten I nnoP lanta statt. Ein Gentech nikkritiker erh ielt − trotz regu lärer Anmeldu ng − wenige Tage vor dem B egin n ein Veranstal- tu ngsverbot. B egrü ndu ng: Seine Kritik an den Seilsch aften. Ein weiterer wu rde vor Ort nicht eingelassen. Unter den 1 50 Teilneh m erI nnen zeigte sich lau t Au genzeu gI nn en keine Kritik. Als Qu otenkritikerin war Cornelia B eh m, B u ndestagsabgeordnete der Grü nen, geladen. Die erfü llte diesen Job brav, obwoh l sie wu sste, dass andere M ensch en abweich ender

Abb. Titel der Grü n en -Brosch ü re N r. 1 6/1 „ Gentech n ik im E ssen?

N ein D an ke! “

Grü n , grü n er, grü n e Gentech n ik

B ü ndn is 90/Die Grü nen geh ören sich erlich in Sach en Agro-Gentech nik nicht zu den eu ph orisch en Unterstü tzerinn en, aber im B lick au f die Realpolitik h in- ter dem Wah lkam pfgerede, wie so oft, zu den größten Enttäu sch u ngen. Den n verbal h alten sie m eist Linie gegen die Anwendu n g der Gentech nik. Aber als Teil der B u ndesregieru ng u nd vor allem mit Renate Kü nast als zu ständiger M in isterin sorgten sie dafü r, dass der Du rch m arsch von gv-P rodu kten in der Agrarpolitik reibu ngslos ablief. Zu dem sprech en sich die zentralen Apparate, also B u n des- u nd die m eisten Landesgremien , bis h eu te fü r Forsch u ngsfelder au s u nd legiti- m ieren damit den Deckmantel, u nter dem die meisten deu tsch en Ver- su ch sfelder lau fen.

(3)

6 www.gru en e-bu n destag.de/

cm s/term in e/dok/342/342008.

gen pfl an zen _al l e_sich er_

risikoforsch u n g. h tm l 7 Presseerkl äru n g am 29. 6. 201 0:

www.derm erku r.de/au tor/

bu n destagsfraktion _bu en dn is_

90die_gru en en /405 8 www. h an del sbl att.com /pol itik/

deu tsch l an d/ku en ast-erl eich tert- genforsch u n g; 872559 9 I nterview in der Zeit am 1 6. 9. 2004:

www. zeit.de/2004/39/

K_9fn ast_Gespr_8ach

M einu n g nicht eingelassen wu rden. Als sie das Gelände wieder verließ, win kte sie im Vorbeifah ren au s dem Au to h erau s den P rotestierenden vor dem Eingang zu − m eh r war nicht drin. Es war ein eindeu tiges State- ment, wo mensch sich gerne au fh ält u nd wo n icht.

Fast ein Jah r später lief eine Tagu ng der Grü nen zu r B iosich erh eitsfor- sch u ng. Dazu wu rde in die H au ptstadt eingeladen − Zielgru ppe waren6 sch ließlich die Eliten au s Forsch u ng, M edien u nd Verbänden . Die sitzen in ih ren H au ptstadtstu dios. N u n wäre die Zah l der Standorte von Sich er- h eitsforsch u ng in Deu tsch land ü bersichtlich ; dort aber ist von den grü nen B u ndesgrößen nichts, von örtlich en Grü nen h öch stens wenig zu seh en . B ei den Umwelt- oder Landbau verbänden sieht es nicht besser au s. I m - merh in wissen die Grü nen aber, dass es diese Felder gibt. B ei ih nen h ängt offenbar nicht nu r die u m deu tsch e Versu ch sfelder bereinigte Greenpeacekarte an der Wand. Ulrike H öfken, B u ndestagsabgeordnete der Partei, wollte sich im Ju ni 201 0 nu n m it genau dieser Sich erh eitsfor- sch u ng befassen, die die Grü nen bislang selbst gefordert, die grü ne Vor- zeigeministerin Kü nast akzeptiert h atte u nd im Rah men ih res M inisteri- u ms selbst du rchfü h ren ließ. Doch das P rogram m der besagten Tagu ng wies einige P roblem e au f. Es war eine Disku ssion zwisch en ExpertI nnen au s den geh obenen M ilieu s des Gentech nik-P rotestes geplant, daru nter Ch ristoph Th en von Testbiotech (Ex-Greenpeace), eine zu näch st n a- mentlich nicht genannte Person vom B u ndesforsch u ngsministeriu m , B eatrix Tappeser (B u ndesamt fü r N atu rsch u tz), Steffi Ober vom N AB U u nd Ulrike H öfken selbst. Die M oderation sollte M anfred Ladwig vom Sü dwestru n dfu nk ü berneh men . Zu vor liefen drei Einfü h ru ngsreferate von Wissensch aftlerI nnen der Universitäten Caen , Zü rich u nd B rem en. M it solch en ReferentI nn en war das Ganze eine Tagu ng, bei der die kon kreten Erfah ru n gen an den Feldern keine Rolle spielen kon nten − weder die Fäl- sch u ngen der Anträge noch die Verstöße gegen die Sich erh eitsau flagen oder Erkenntnisse ü ber h eim lich du rch gefü h rte Versu ch e, fü r die gar kei- ne Geneh m igu n g vorlag. Der erläu ternde Text zu r Tagu ng doku mentier- te, dass es u m eine vom konkreten Gesch eh en an den Feldern abgeh obe- ne Debatte ging. Wie imm er stand im M ittelpu nkt der „

“, obwoh l oh neh in verboten. Das P raktisch e, z. B. dass er au f der B ioTech Farm noch stand, war in den H au ptstadt-Tagu ngsräu m en wiederu m u nbekannt oder egal. Zu dem sorgten sich die Grü nen u m den

“. Das war wieder so eine indirekte Forderu ng nach der Agro-Gentech n ik − denn u m solch e P flanzen zu u ntersu ch en , mu ss es sie woh l geben. Wenig interessierte die Grü n en, dass es au f den deu tsch en Sich erh eitsforsch u n gsfelder eh er u m an dere Fragen u nd ande- re P flanzen geht. M ON 81 0 u nd Amflora sind dort kau m vertreten. Grü - nen u nd die Umweltverbände kennen sich aber besser in den Ämtern der Regieru ngsstädte, weniger drau ßen an den u m käm pften Feldern au s. Au f den Äckern u nd in den Firmen zentralen geht es u m Patente, Sch lampe- rei, organisierte Au skreu zu ng u nd viel Geld. Davon reden Grü ne u nd N GO-Apparate wenig oder h aben sch licht keine Ah nu ng. Stattdessen ori- entieren sie sich am Vokabu lar der anderen Seite, wenn sie selbst eine

“ einfordern.

Am 2. Ju n i bekam Ulrike H öfken eine M ail, in der sie au f dieses P roblem h ingewiesen wu rde: „

“ Der Absen- der bot sich au ch selbst als I nformant an. Doch die grü ne B u ndestagsab- geordnete ließ sich nicht nu r erstau nlich viel Zeit fü r die B eantwortu ng − näm lich 1 9 von insgesamt 26 verbliebenen Tagen bis zu r Tagu ng. Am 21 . Ju ni, dem Tag des Anm eldesch lu sses, sch rieb sie zu rü ck, u nd leh nte das Angebot ab. I h re M ail war sich erlich nett gem eint, aber dennoch ver- riet der Wortlau t die Zu geh örigkeit zu den Fu n ktionseliten dieser Gesell- sch aft, fü r die der Rest n icht beachtenswert ist. Die Grü nen h atten ganz bewu sst „

“ − ein deu tlich er Affront au ch gegen den Ab- sender der M ail u nd an dere Ortsku ndige an den Gentech nikstandorten, der n icht als solch e eingestu ft wu rden. Sieht H öfken nu r als Wissen- sch aftlerI n, wer im B ü ro oder Labor h ockt? Völlig ins Absu rde ging H öf- kens weitere B eh au ptu ng, die Grü nen wären au ch „

“, z. B. „

“ u nd „ “. Wo bitte sollen

denn da Sich erh eitsforsch u ngsfelder sein? So doku m entierten die grü nen Eliten, dass sie von der konkrete Lage der Agro-Gentech nik keine Ah - nu ng h aben − u nd das au ch so bleiben sollte. Denn das Know-H ow, wie die Versu ch sabläu fe in B rau nschweig, Üplingen oder Sagerh eide tatsäch - lich en au sseh en, feh lte au f der Tagu ng − gan z absichtlich . Das Ergebnis war entsprech end. I n ih rer m ediengerecht au fgesetzten Erkläru n g nach der Tagu ng fordern die Grü nen „7

“. B roer, Rau sch en u nd andere werden es mit Freu de zu r Ken nt- nis genom men h aben.

Am deu tlich sten fällt der B lick au f die Realpolitik in der rot-grü nen B u n - desregieru ngszeit von 1 998 bis 2005 au s. Das geldschwere B iosich er- h eits-Förderprogram m der grü n en Gentech nik wu rde von der grü nen Verbrau ch erm inisterin Renate Kü nast u nterstü tzt. Es finanzierte sch on8 damals viele deu tsch e Freilandexperimente. Die federfü h rend von Ver- brau ch erministerin Kü nast entwickelte N ovelle des Gentech nikgesetzes sch rieb eine Koexistenz gentech nikfreier u nd mit Gentech nik arbeitender Landwirtsch aft vor. Kü nast wollte lau t eigener Au ssagen damit nicht nu r gentech nikfreie Lan dwirtsch aft, sondern au ch die Gentech nik in der Landsch aft: „9

“. P raktisch sch ob sie damit gen au den P rozess selbst mit an, der am Ende − via sch leich ender Au sbreitu ng − die gentech nikfreie Landwirt- sch aft beenden wü rde. H inzu kommt der seltsam e § 1 6 im GenTG, der die Koexistenzpflicht fü r Vorsu ch sfelder wieder au fh ob. Das stan d so au ch sch on in Kü n asts Gesetz. Ob das klar u n d Absicht war, oder ob N ichtwis- sen u nd feh lendes N ach denken diese Formal-Koexistenz h erau fbe- schwörte, wird sich sich erlich nie au fklären lassen. Sch ließlich will Kü n ast noch einige Karriereleitern neh m en, zu dem schweben die Grü nen au f Wolke 7 der Wah lu mfragen . Da sind enth ü llende B licke h inter die Ku lis- sen n icht förderlich . N u r den I mkerI nnen wird sie kau m glau bwü rdig ver- m itteln kön nen, dass sie diesen Zweig der Landwirtsch aft einfach nu r ver- gessen h ätte. Die Koexistenz m it der B ienenh altu ng war von Anfang an u n möglich − u nd das war allen B eteiligten klar, aller Parteien .

Au s dem H au se Kü nast floss zu dem Geld in die Agro-Gentech nik. Die Zeitsch rift Focu s, die als seriöse Qu elle allerdings nu r begrenzt h erh alten

(4)

Au s dem Freisetzu n gsregister: Genfel - der − an gel egt wäh ren d rot-grü n er Zeit du rch Bu n desin stitu te, die zu m Verbrau ch ersch u tzm in isteriu m geh ö- ren . D ie Zah l pro Jah r u ntersch eidet sich kau m von den Jah ren u nter an - derer Regieru n g ( D own l oad ü ber www. projektwerkstatt.de/gen /fil z/

staat/versu ch e1 999bis2003bm el v.

pdf) .

1 0 Au s Focu s, 27. 9. 2009 ( www.

focu s.de/wissen /wissen sch aft/

staatsgel d-ku en ast-zu ech tet- gentech -pfl an zen _aid_439581 . htm l ) . D ort al s Qu el l e ben an nt:

„ So steh t es in der Antwort des Min isteriu m s au f ein e Anfrage des FD P-Bu n destagsabgeordn eten Vol - ker Wissin g.“

1 1 Ju n ge Wel t, 28. 8. 2006 ( S. 4) : www. ju n gewel t.de/2006/

08-28/053. ph p

1 2 H orst Reh berger in sein er Biografie

„ U nterwegs“ ( 2009, S. 226) 1 3 Lan dtag Sach en -An h al t,

4. Wah l periode, am 21 . 03. 2006 1 4 Vol ksstim m e am 6. 2. 201 0:

www.vol ksstim m e.de/vsm / n ach rich ten /l okal au sgaben / h al den sl eben /?em _cnt= 1 625552 1 5 www.gru en e-n rw.de/fil eadm in /

u ser_u pl oad/l an desverban d/

gru en e-n rw/aktu el l es/201 0/

koal ition svertrag/Koal ition svertrag _Rot-Gru en _N RW_

201 0-201 5. pdf

1 6 www. bioskop-foru m .de/th em en / gentech n ik/gentech n ik_

sch l u essel tech n ol ogie_

deu tsch l an d_2002. h tm l

dü rfte, beh au ptete u nwidersproch en u nd zitierend au s einem Sch reiben des M inisteriu ms, dieses gäbe in Kü nasts Zeit „

“. Unstrittig gab es Felder mit gentech nisch veränderten P flanzen,1 0 die vom Kü nastm inisteriu m selbst beantragt, geneh m igt u n d angelegt wu rden. Der B lick in vergangene Jah re des offiziellen Standortregisters zeigt deu tlich , dass die Anzah l neu angezettelter Feldversu ch e du rch B e- h örden des Verbrau ch ersch u tzministeriu ms u nter Kü nast kon stant blieb.

Offensichtlich war das aber noch gar nicht alles, denn

1 1 Die Zeitu ng zog als Fazit:

B em erkenswert sin d B u n desm ittel fü r die Gentech nikh och bu rgen in Sach sen-Anh alt u nd den Wiederau fbau der Agro-Gentech n ik n ach dem EU-weiten M oratoriu m ab 2004. Das Geld kam zwar nicht direkt au s dem grü nen M inisteriu m , aber Sach e der rot-grü nen B u ndesregieru ng war es dennoch . Von dort wu rde gleich zu B eginn der Regieru ngsph ase der I nnoRegio-Wettbewerb au sgesch rieben. Ein Sieger: Das P rojekt

“, das explizit den Wiederau fstieg der Agro-Gentech nik zu m Ziel h atte. Es wu rde ab 1 999 m it ca. 40 M io. DM (ru nd 20 M io. Eu ro) be- dacht. Als Anlass des P rojektes benannte der h eu tige I nnoP lanta-Vorsit- zende, dam alige B iotech nologie-Experte bei tti u nd Gesch äftsfü h rer des Vorläu fers vom h eu tigen B I O M itteldeu tsch land, Uwe Sch rader, die An- ku rbelu ng des Spritzm ittelabsatzes du rch die grü ne Gentech nik. H orst Reh berger, damaliger Unterstü tzer u .a. als Wirtsch aftsminister des Landes Sach sen-Anh alt, besch rieb das P rojekt1 2: „

“ Au ch die Lan dtags- Dru cksach e 4/2703 bestätigte:1 3

“ Entsprech end schwach fällt au ch die Gentech nikkritik vor Ort au s. Zu m Vorzeigeprojekt aggressiver Gentech nik in der B örde westlich von M agdebu rg formu lierte der grü ne Kreispolitiker B odo Zeym er: „1 4

Solch e Zagh aftigkeit geht au ch an dernorts: Als die Universität Gießen 2006 transgene Gerste au ssäte, votierten alle Parteien im Stadtparlament fü r das riskante Experiment. Au ch die Grü nen − sonst mit verbalradikaler Gentech nikkritik imm er au f Wäh lerI nnenfang. Aber die Grü nen sind h ier Teil einer Jam aika-Koalition u nd die Universität ist die wichtigste Einrich - tu ng der Stadt. Wer oben schwimm en will, m u ss u nter solch en Verh ält- n issen ein bissch en flexibel regieren . . .

Oh n eh in: Rot-grü ne Papiere öffn en der Gentech nikforsch u n g u nd damit den realen Feldern Tü r u n d Tor. N ach der Koalitionsverein baru ng von 2002 wollten die Regieru n gsparteien „

Unter „ “ wird dabei au ch die „

genannt. B esser war der Koalitionsvertrag fü r N ordrh ein-Westfalen1 5 im Jah r 201 0. Doch die großen Forsch u ngsin stitu te, die au ch Agro-Gen- tech nik zu m Th ema h aben, werden au ch im bevölkeru ngsreich sten B u n- desland weiter u mfassend gefördert. Ob sich so eine Wende organisieren lässt, darf bezweifelt werden .

(5)

1 7 Bu n destagsdru cksach e 1 6/3395 vom 1 3.1 1 . 2006

1 8 www. h eise.de/tp/r4/artikel /20/

20631 /1 . h tm l 1 9 sieh e Fu ssn ote 20 h ttp: //n dr.de/n ach rich ten /

m eckl en bu rg-vorpom m ern / am fl oradisku ssion1 04. htm l 21 www.gru en e-fraktion -bayern .de/

cm s/forsch u n g_u n d_h och sch u l e/

dokbin /347/347787.drs_1 65474 _drin gl ich keitsantrag_n u l l tol e. pdf

Die Widersprü ch e zwisch en sch önen Worten zwecks Stimm enfang u nd praktisch er Politik im I nteresse von Standort u nd den dort gemeldeten Konzernen sind kein Zu fall, sondern Logik aller M achtpolitik. Au f ande- ren Feldern sah das n icht besser au s, z. B. bei Fragen der Patentieru ng von Genen, wo die rot-grü ne Regieru ng ein u nterneh m erfreu ndlich es Gesetz einbrachte.

2004, also ebenfalls zu Zeiten der rot-grü nen B u ndesregieru n g, begann ein abenteu erlich er Personalau stau sch zwisch en großen Konzernen u nd B u ndesm inisterien. Person en, die weiter bei P rivatfirmen in Loh n u nd B rot standen, richteten sich ih ren Sch reibtisch nu n in passenden M in iste- rien ein − u nd kon nten so Tag fü r Tag in die dortigen Abläu fe h inein - sch au en oder diese sogar beeinflu ssen. B ayer u nd BASF sch ickten ih re Leu te ins B u ndesu mweltministeriu m des Grü nen Jü rgen Trittin u nd ins SP D-gefü h rte Forsch u ngsmin isteriu m.1 7

H inzu kommt ein beliebtes Spiel grü ner Fü h ru ngskreise. Äh nlich vieler Umweltverbandsfu nktionärI n nen distanzieren sie sich ständig von u nab- h ängigen AktivistI nnen u nd deren Versu ch en, die Agro-Gentech nik nicht nu r m it sanften Appellen au fzu h alten . Trau er u m zerstörte Felder mit gv- P flanzen ist obligatorisch . Die grü n en B u n destagsabgeordneten H öfken u nd B eh m, beide in der Vergangenh eit im mer wieder du rch N ichtbeach - tu ng oder Au sgrenzu ng von Aktionen ru nd u m die Felder bei gleich zeiti- ger Akzeptanz der Gentech nik-Seilsch afterI nnen als Verh an dlu ngspart- nerI nnen au fgefallen, polterten 2005 zu r Aktion „ “,1 8 es sei nötig, dafü r Sorge zu tragen, „

“ Die au f ih re metropolitanen Wäh lerI nnensch ichten fixierten Grü nenfu nktionärin nen, die sich u m die deu tsch en Gentech nik- felder u nd dam it die gefäh rlich en Au skreu zu ngsqu ellen drau ßen im Land so wen ig kü mm ern wie frü h er ih re Leitfigu r Renate Kü nast, h alten prakti- sch es H andeln vor Ort offenbar eh er fü r einen N achteil: „

“ Angesichts des weitge- h enden Feh lens an den Standorten der Agro-Gentech nik ist das sch on ein gewagte Au ssage au s den sch icken B ü roetagen der H au ptstadt . . . Die Au sgrenzu n gsspielch en wiederh olten sich 201 0 ru nd u m das BASF- Amflorafeld in Zepkow (M ecklenbu rg-Vorpomm ern). Wäh rend grü ne Spitzenleu te spalteten, traten sie als imaginäres „ “ der Gentech nikgeg-

nerI nnen au f u nd wollten verm eintlich ein „ “ bilden.

B reit, aber m it Au sgrenzu ngen?

Doch die Grü nen als P ro-Gentech nik-Partei abzu stempeln, wäre u nver- dient. Zwar war die Regieru ngsbilanz au f B u ndeseben e u nd insbesondere das Wirken der Vorzeige-Grü nen Kü nast desaströs, dam it ih r Au ftreten au ch sch licht u nglau bwü rdig. Doch au f regionaler u nd lokaler Ebene so- wie vor allem dort, wo die Grü nen nach wie vor in der Opposition verh ar- ren, ist das B emü h en u m konsequ ent gentech nikfreie Zonen u nd gesetz-

Fotos: Zweim al Fel dbefreiu n g am Am - fl orafel d der BASF in Zepkow. E in H ektar wu rde u n erkan nt zerstört ( oben ) , ein e weitere an gekü n digte Fel dbefreiu n g erregte Au fm erksam keit u n d die Pol izei ( u nten ) .

I m Vergl eich : Tri tti n u n d di e Atom en ergi e 1 998 kam en die Grü n en an die Sch al th ebel der Bu n despol itik. D as Th em a Atom en ergie war dam al s m in - desten s so kl arer Teil des Parteipro- gram m s wie h eu te die Agro-Gentech - n ik. Aber was gesch ah? Rot-Grü n sch l oss ein en Vertrag m it den Kon zer- n en ( „ Atom kon sen s“ ) , der die Lau fzeit fü r so viel e Jah re garantierte, dass − wie ja dan n 201 0 au ch gesch en − ei- n e N ach fol geregieru n g al l es wieder än dern kon nte. Au ßerdem rief Bu n - desu mwel tm in ister Jü rgen Trittin die Grü n en au f, sich n ich t weiter an Cas- torprotesten zu beteil en . N ach sein er Zeit al s Real pol itiker an der Mach t beteil igte sich Trittin wieder sel bst am Protest, den er eh em al s n ich t wol l te.

(6)

22 MVregio am 1 2. 2. 201 0:

www. mvregio.de/n ach rich ten _ region /335321 . h tm l

23 www. projektwerkstatt.de/gen /fil z/

l esefen ster/deu tsch . htm l 24 h ttp: //bl ogs. taz.de/saveou rseeds/

2009/07/30/spd_geh t_m it_

agrarsprit-_u n d_

gentech n ikapostel _in s_ren n en / 25 MVregio: www. mvregio.de/

n ach rich ten _region /sn /20531 0.

htm l . ddp-Text: www.ch arivari.de/

n ach rich ten /n ach rich ten _detail . ph p?n ach rich ten _id= 1 28659 26 www. mvregio.de/n ach rich ten _

region /m ittl eres_m eckl en bu rg/

35556. h tm l

27 www. topagrar.com /in dex. ph p?

option= com _content&task=

view&id= 1 1 369&I tem id= 51 9 28 2009, gen au es D atu m u n bekan nt 29 Offen er Brief ein es Fel dn ach barn

an Til l Backh au s im Septem ber 201 0

30 www. spdfraktion .de/cnt/rs/

rs_dok/0, , 20400, 00. h tm l ? wp= 1 4&m dbid= 278

31 h ttp: //barn ett. hv-m edia.com /in dex.

ph p?option= com _content&view=

articl e&id= 1 08: sch u tzsch irm -fu er- arbeit-parl am entarisch er- staatssekretaer-kl au s-bran dn er- wol fgan g-van -vl iet-u n d-doris- barn ett-disku tieren -m it- betriebsraeten -&catid= 36:

presse&I tem id= 48

lich e Regelu ngen oft u nd eh rlich vorh anden. Sogar m itu nter au f Landes- ebene: So brachten die B ayrisch en Grü nen einen Dringlich keitsantrag21 in den Landtag ein. Fü r M ecklenbu rg-Vorpomm ern forderten die dorti- gen Grü nen:22

“.

Fast ü berall verbleibt Unwissenh eit ü ber die Forsch u ngsfelder. Wäh rend M ON 81 0 u nd Amflora im mer u mfan greich e grü ne P roteste h ervorriefen, blieben die wichtigste Gentech n ik-Versu ch sanlage am AgroB ioTech ni- ku m u nd der Gentech n ik-Streich elzoo von Landes- u nd B u ndesgrü nen weitgeh end u nbeachtet.

SP D − die Weiß-n ich t-Partei

Ein Kapitel ü ber das Verh ältnis der SP D zu r Agro-Gentech nik zu sch rei- ben, fällt schwer. Es gibt einige au sgewiesen e KritikerI nnen u nd ebenso klare B efü rworterI nnen. Einzelne ParteigenossI nnen agieren in den Seil- sch aften, aber die meisten wech seln ih re Position wie andere die Regie- ru ngsämter. I h r Ch ef, Ex-Umweltm inister Sigm ar Gabriel, fand eine besondere Lösu n g: N ein zu fremder, ja zu deu tsch er Gentech nik! So steckte es in Form u lieru ngen, die er im Frü h jah r 2009 nu r wenige Tage getrennt von sich gab.23 I nsgesamt sind die B efü rworterI nnen prägend, bereits in der Opposition. Rü ckt die SP D wieder au f die Regieru ngsbän- ke, fallen oh neh in kritisch e Äu ßeru ngen sch nell h inten ru nter. Die im vor- h erigen Kapitel besch riebenen P ro-Gentech nik-Entsch eidu ngen zu rot- grü nen Regieru ngszeiten sind ja au ch der SP D anzu rech n en. Völlige Einseitigkeit zeigte die Partei im B u ndestagswah lkam pf 2009 mit der N o- minieru ng eines eingefleischten Anh änger von Großlandwirtsch aft u nd Gentech nik als Kandidat fü r den Agrarmin ister.24

Die wichtigste Figu r in der SP D-Gentech nikdebatte ist M ecklenbu rg-Vor- pom merns Landwirtsch afts- u nd Umweltmin ister Till B ackh au s. Der regiert nicht nu r im Land des größten deu tsch en Freisetzu ngszentru ms, dem AgroB ioTech niku m , sondern dieser Kn otenpu nkt der Seilsch aften ist au ch au f seinem M ist gewach sen. Er h at sich jah relang dafü r stark ge- macht, viel Geld h in eingestopft u nd den Laden m eh rfach vor dem Ru in gerettet. Agro-Gentech nik in M ecklenbu rg-Vorpomm ern war vor allem B ackh au s-Tech nik. Darü ber kann au ch nicht die Kritik des M in isters am berü h mten Amflorafeld h inwegtäu sch en. Denn B ackh au s wie au ch Grü - ne, die meisten Umwelt- u nd B ioanbau verbände verschwiegen bei ih rem P rotest gegen die BASF-Kartoffel die bu ndeslandeigene Agro-Gentech nik oder lobten sie sogar im gleich en Atem zu g. I rgendwie ist das typisch SP D: Das h erzerfrisch en d kräftige , Jein'. B ackh au s forderte am 29. April 2009, die Au sbrin gu ng der Amflora-Kartoffel in B ü tow zu u ntersagen, da die Fläch e m it 20 H ektar zu groß sei.25 Wenige Tage später lobte derselbe M inister die Gentech nikversu ch e in seinem B u ndesland M ecklenbu rg- Vorpom mern:26

“. Dort steht 1 3m al meh r Fläch e fü r die Gentech nikversu - ch e zu r Verfü gu ng. So kreiierte er die landeseigene Variante des sch lech - ten Vorbilds einer Einteilu ng in böse US-am erikanisch e u nd gu te deu t- sch e Gentech nik. Jetzt war die deu tsch e Gentech nik doof, aber die meck- lenbu rg-vorpomm ersch e ganz toll.

Kann mensch von Glü ck sagen, dass B ackh au s nicht au ch Atom kraft ein- gefallen ist? Oder all die Gentech nikerfindu ngen, die sich wegen des P ro- tests zu m Glü ck nicht, nicht ü berall oder nu r verzögert du rch setzten wie Term inatortech nologie oder Reprodu ktionskontrolle?

Doch die Sach e sch eint veränderbar. M ecklenbu rg-Vorpomm ern ist das B u ndesland, in dem lokaler29 u nd direkter Widerstand an einer Gentech - n ikh och bu rg Wirku ng zu zeigen beginnt. 201 0 verabsch iedete die SP D, der B ackh au s angeh ört, ein en Entwu rf fü r das näch ste Wah lprogram m.

Darin wird das kom plette Au s der Agro-Gentech n ik gefordert, au ch der Forsch u ngsfelder. Gentech nikfan Till B ackh au s war P rofipolitiker genu g, u m seine Fah ne in den neu en Wind zu h ängen.

N atü rlich h at so eine große Partei wie die SP D au ch ih re Leu te in den Seilsch aften . Till B ackh au s selbst war ja oft dabei, weil er sein B aby Agro- B ioTech niku m verkau fen wollte. Geradezu P rototyp einer Seilsch afterin ist die SP D-B u ndestagsabgeordnete Doris B arnett. Au f ih rer I ntern etseite der SP D-Fraktion im B u ndestag spricht sie sich eindeu tig fü r die Agro- Gentech nik au s:30

“ Sie war bei BASF be- sch äftigt, vertritt den dortigen Wah lkreis u nd agiert in entsprech enden Seilsch aftsvereinen (sieh e Kasten au f Folgeseite).

Wer so fü r die Agro-Gentech nik kämpft, verdient sich Lob von BASF. Das blieb au ch nicht au s, so gesch eh en am 26. 5. 2009 bei einem Treffen au f Einladu n g der SP D-M dB lerin:31

(7)

32 h ttp: //de.wikipedia.org/wiki/

Manfred_P%C3%BCch el 33 www. sven ja-sch u l ze.de/

34 Au s ein em Berich t au f N D R am 1 8. 6. 2009: www1 . n dr.de/

n ach rich ten /m eckl en bu rg- vorpom m ern /gentech n ik1 1 0. h tm l

“ Allein ist B arn ett nicht. M anfred P ü ch el,32 Ex-Partei- u nd Fraktionsvorsitzender der SP D im Landtag u nd frü h er M inister in Sach - sen-Anh alt, war Gast beim großen Seilsch aftentreffen am I nnoP lanta- Foru m 2009 in Üplingen .

Daneben aber gibt es au ch SP D-AmtsträgerI nn en, die sich gegen die Agro-Gentech nik au ssprech en − ü berwiegend dann aber mit der sch on von den Grü nen bekan nten Au sblendu ng bei den Forsch u ngsfeldern. Die Au skreu zu n gsnach richten von 2009 u nd 201 0 erh öhten aber, äh nlich wie bei der CSU sch on zu vor, die N eigu ng zu r vollständigen Ableh nu ng.

Die SP D-Abgeordnete Svenja Sch u lz, seit Ju li 201 0 Wissensch aftsminis- terin in N ordrh ein-Westfalen, sch rieb au f ih rer H om epage:33

Lin ke? N aja . . .

I n ih rer Regieru n gszeit in M ecklenbu rg-Vorpomm ern wu rde das AgroB ioTech niku m gegrü ndet u nd m it Fördermillionen

− au ch vom Land − h och gepäppelt. Die Linke, vor allem in Person ih res Landwirtsch aftssprech ers Fritz Tack, verteidigte das P rojekt au ch Jah re danach noch − wenn sie ü berh au pt etwas sagte. M eist war von ih r bei P rotesten nichts zu seh en. , Jein' -SagerI n nen zu r Agro-Gentech n ik sind bei dem Linken oft zu finden, zu m B eispiel die typisch e Position zu For- sch u ngsfeldern. Tack „

34 Verbreitet ist die Tradition der Distanzieru ng von direkten Formen des P rotestes an u nd au f den Feldern. N ach der Teil-Zerstöru n g von Gen- feldern im M ai 2009 am AgroB ioTech niku m pöbelte Tack oh ne jeglich e P rü fu n g der Abläu fe gegen vermeintlich e Gewalttäter. Kritisch e N achfra- gen von gentech nikkritisch en Akteu rI nnen beantwortetete er nicht.

SPD -MdB D oris Barn ett in ih rem Be-

richt 2005-2008:a

I m m er wieder brach te Barn ett Gäste in s Gentech n ikzentru m der BASF :

( Bericht, S. 25)

Tagesberich te im I ntern et 1 4. -1 7. Mai 201 0: „b

“ Am 1 5. April 201 0 gin g es zu sam m en m it den Ju sos zu BASF Pl ant Scien ce.

1 7. -24. 2. 201 0: „

D och D oris Barn ett ist n icht n u r Gen -c tech n ikbefü rworterin im Parl am en t.

Sie ist kl assisch e Seil sch afterin . So war sie bei Vorbereitu n gstreffen zu r Grü n du n g des „

“ dabei, wu rde in der BASF - Stadt geboren , h at ih ren Wah l kreis dort u n d arbeitete frü h er in der Rech tsabteil u n g des Kon zern s. Sie sitzt im SPD -Stadtvorstan d von Lu d- wigsh afen u n d im Lan desvor- stan d, ist N atu rfreu n de-Lan des- ch efin u n d bei der Siedl erge- m ein sch aft BASF-N otwen de. I m Bu n - destag sitzt das BASF -Sprach roh r im passen den Au ssch u ss fü r Wirtsch aft u n d Tech n ol ogie u n d ist stel l vertreten - de Sprech erin der Arbeitsgru ppe Wirtsch aft & Tech n ol ogie der SPD - Bu n destagsfraktion . Passen d zu sol - ch en Gefl ech ten ist ih re Mitgl ied- sch aft in der „

“. I m m erh in ist sie stel l vertreten de Sprech erin dieses sel tsam en Verban -d des, der l au t Wikipedia n ich t viel an -e deres m ach t al s Seil sch aften zu orga- n isieren : „

I m Porträ t: D ori s B a rn ett

I m April 201 0 sch ickte D oris Barn ett zu n äch st ein en Brief an Min isterin I l se Aign er m it der Bitte, die Am fl ora du rch zu win ken , u n d redete sich dan n etwas zu sam m en h an gl os in Rage − ein e wu n dersch ön e Stafette von an - gem ah nter Sach l ich keit zu ideol ogi- sch er Rh etorik pu r: „

Berich t ü ber ein Vorbereitu n gstreffen zu r Grü n du n g des Foru m Grü n e Ver- n u nft am 31 . 5. 201 0 in F ran kfu rt:

Fu ßn oten zu m Kasten a h ttp: //barn ett. hv-m edia.com /

down l oad/Taetigkeitsberich t_

D oris_Barn ett_08%20. pdf ( S. 1 6) b Zitate au s Berichten von der

I ntern etseite h ttp: //barn ett.

hv-m edia.com .

c An gaben zu r Person ebenfal l s au f http: //barn ett. hv-m edia.com . d www.gl obal pan el .org/en gl ish /

profil e/Board%20Mem bers/

e http: //de.wikipedia.org/wiki/

Gl obal _Pan el _Fou n dation

(8)

35 www. petra-sitte.de/

in dex. ph p?id= 44 36 www. mvregio.de/

n ach rich ten _region /431 31 7. h tm l 37 www. mvregio.de/mvr/

433295. h tm l

38 Au s ih rem Text „ Gentech n ikkritik oder , H il fl oser Antikapital ism u s' ?“

in : SPW 72/1 993 ( S. 1 6 f. ) 39 Au sgabe vom 29. 5. 201 0 ( S. 20) :

www. n eu es-deu tsch l an d.de/

artikel /1 71 883. revol u tion -au f-dem - acker. htm l ?action= print 40 h ttp: //de. reu ters.com /articl e/

dom esticN ews/

idD E BE E 54J0G920090520 41 www. fn r.de/

42 www.dradio.de/dl f/sen du n gen / idw_dl f/1 1 01 682/

au f den Widerstand ankom mt. Aigner, Seeh ofer u nd an dere sind Oppor- tu nistI nnen, die ih re Fah ne in den Wind h ängen . Den aber mach en in B ayern seit Jah ren die Gentech nikgegnerI n nen.

Die wichtigsten Figu ren in der ganzen P ropagan dasch lacht u m verlore- n es Terrain bei den Wäh lerI nnen sin d die Fach m inisterI nnen au f B u ndes- u nd Lan desebene, I lse Aigner u nd M arku s Söder, sowie der Parteich ef H orst Seeh ofer. I h re Zu ngen sin d tief gespalten. So verbot CSU-Lan d- wirtsch aftsm inisterin I lse Aigner zwar im April 2009 den M ON 81 0, kämpfte aber vor- u nd nach h er fü r die Agro-Gentech nik − bevorzu gt die au s Deu tsch land. Sie bezog am 20. 5. 2009 gem einsam Position pro Gentech nik40 mit Forsch u ngsm inisterin Sch avan, befü rwortete For- sch u ngsfelder u nd ließ du rch B eh örden ih res M inisteriu m s neu e Felder an legen, n ämlich die Versu ch sfelder von Ju liu s-Kü h n- u nd Von-Th ü nen- I nstitu t. Zu dem startete sie ein neu es Förderprogramm zu r Entwicklu ng von Energiepflanzen, das au ch biotech nologisch e Entwicklu ngen ein- sch loss. Als Freisetzu ngen getarnte Saatgu tgewinnu ngsfelder fü r Amflo-41 rakartoffeln wu rden von ih r du rch gewu nken . Sie akzeptierte zu dem wie ih re VorgängerI nn en die Personalzu sammensetzu ng u nd gentech nik- freu ndlich en Entsch eidu ngen des ih r u ntersteh enden BVL u nd ZKB S, JKI u nd B fR.

Die Linke in Sach sen-Anh alt, der zweiten u nd immer noch anh altenden Agro-Gentech nik-H och bu rg u nterstü tzte die Tech n ik meist. Das tat au ch die von dort stam mende, forsch u ngspolitisch e Sprech erin Petra Sitte, die inzwisch en im B u ndestag sitzt. Au f ih rer I nternetseite35 fanden sich Wer- betexte der Art: „

“ Kritik da- ran kam von der Ökologisch en P lattform, die innerparteilich aber wenig Einflu ss h at.

Da Politik Opportu nism u s ist u nd der mecklenbu rgisch e Widerstand du rch direkte Aktionen u nd Öffentlich keitsarbeit ru nd u m zwei Stan dorte (AgroB ioTech n iku m u nd Amflorafeld) imm er intensiver wu rde, schwenkte Fritz Tack Ende Au gu st 201 0 wie andere PolitikerI nnen au f Gegen ku rs zu r Gentech n ik:36

“ Doch ku rz danach verfiel Tack wie- der in den klassisch en M odu s: N ein zu r Gentech nik, desh alb meh r Gen- tech nik. Widerspru ch svoll formu lierte er am 1 5. 9. 201 0:37

“, aber „

“.

Zentrale Figu r des B u ndesinstitu ts fü r Risikobewertu ng (B fR) zu Gentech - nikfragen ist M arianna Sch au zu . Sie ist Teil der Seilsch aften (frü h er im BVL) u nd winkt in Geneh migu ngsverfah ren die Anträge im N am en des B fR du rch . Gleich zeitig ist sie Fu nktion ärin der Partei Die Linke in B erlin, jedoch zu anderen Th em engebieten. I h re Position: „38

“.

Ersch reckendes fand sich im Qu asi-Parteiblatt N eu es Deu tsch land39 näm lich ein Ju belartikel zu r Agro-Gentech nik mit dem „ Joh annes B ergler. Der aber war als M itarbeiter ein es gentech nikbetrei- benden Fach bereich es der Uni Erlangen n u r Lobbyist in eigen er Sach e.

CSU: Ja! Äh h h n ein ! Äh h . . .

Wäh ren d die Linke die Agro-Gentech n ik kau m zu m Th ema macht, ist sie bei der CSU in zwisch en zu einem der zentralen I dentitäts- pu nkte geworden. Wer allerdings in die Vergangen h eit der Parteifü h rerI n- nen u nd Fu nktionsträgerI nn en sch au t, merkt, dass h ier nicht die Über- zeu gu ng, sondern das Kalkü l im Vordergru n d steh en. Die CSU ist das h erau sragende B eispiel dafü r, dass es nicht au f die Parteifarben, sondern

(9)

43 N eu e Osn abrü cker Zeitu n g am 1 0. 5. 201 0: www. n eu e-oz.de/

inform ation /n oz_print/interviews/

201 00507-aign er. h tm l 44 www. zeit.de/2006/28/

wissen sch aftsforu m?page= 2 45 www. bvl . bu n d.de/n n _491 798/

D E /08__PresseI nfoth ek/03__

I nform ation sm aterial /01 __

BVL__Brosch u eren /BVL__

gentech n ik, tem pl ateI d= raw, property= pu bl ication Fil e. pdf/

BVL_gentech n ik. pdf 46 www. ju n gewel t.de/2006/

1 1 -27/003. ph p

47 Qu el l e: „ CSU in Gentech n ikfrage gespal ten“, au f top agrar am 1 0. 5. 201 0 ( www. topagrar.com / in dex. ph p?option= com _content&

task= view&id= 1 8226&I tem id=

51 9)

48 Qu el l e: „ Pl ädoyer fü r Grü n e Gen - tech n ik“ in : Wel t On l in e, 1 1 . 7. 201 0 ( www.wel t.de/die-wel t/region al es/

m u en ch en /articl e8407506/

Pl aedoyer-fu er-gru en e- Gentech n ik. h tm l )

49 Presseinform ation des D eu tsch en Bau ernverban des am 8.1 . 2004:

www.open pr.de/n ews/26491 / Laen deragrarm in ister-u nterstu etzen - Bau ernverban d-bei-Gru en er- Gentech n ik. h tm l

50 Am 8. 6. 201 0: h ttp: //bl ogs. taz.de/

saveou rseeds/201 0/06/08/

Die gesamte Agrarpolitik von I lse Aigner folgt weiter dem Stru ktu rwandel h in zu einer indu striellen Landwirtsch aft. I n einem I nterview sagte die

CSU-Politikern:43

Dies sei seit Jah rzeh nten ein m arktwirtsch aftlich er P rozess. „

“, meinte die M inisterin . Das Wort „ “ in dieser Antwort ist ein deu tlich es Sign al, woh in die Reise au ch u nter Aigner u nd dem CSU-gefü h rten Landwirtsch aftsminis- teriu m geht.

Das alles ist h armlos gegenü ber dem Ch ef der CSU u nd M eister der Stam mtisch politik, H orst Seeh ofer. Dass er aktu ell in Folge bayrisch -länd- lich er H artnäckigkeit als B efü rworter der gentech n ikfreien Landwirtsch aft au ftritt, ist ebenso n icht als wäh lerstimm engeiler Popu lism u s wie seine H etze gegen N icht-Deu tsch e. Tatsäch lich trat Seeh ofer in seiner Zeit als B u ndeslandwirtsch aftsminister, wo er die Sach e h ätte regeln kön nen, als Ramm bock fü r die Agro-Gentech nik au f.

N eben diesen Wendeh älsen gibt es explizit gentech nikfreu ndlich e Gru p- pieru ngen in der CSU. Das sind zu m einen viele CSU-B u ndespolitikerI n- nen , die dam it beweisen, dass die CSU die Agro-Gentech nik u nterstü tzt, wenn sie nicht vor Ort Dru ck bekommt. Das von der Landtagsfraktion be-

sch lossene Positionspapier „ “ stieß

bei der CSU-Landesgru ppe im B u ndestag au f nah ezu einh ellige Ableh - nu ng. Die B u ndestagsabgeordnete M arlene M ortler warnte vor einer stim mu ngsgeleiteten Politik im H inblick au f die Grü ne Gentech n ik. Die CSU sei gu t beraten, fach lich zu argu mentieren u nd ih re M ein u ngsbil- du ng au f wissensch aftlich er Gru ndlage vorzu neh m en. Das Papier der Landtagsfraktion werde dem nicht gerecht. Äh nlich äu ßerte sich der ag- rarpolitisch e Sprech er der CSU-Landesgru ppe, M ax Leh m er. M it der Forderu ng n ach Verzicht au f jeglich en Freilandanbau ignoriere die Land- tagsfraktion die wissensch aftlich en Ergebnisse renom mierter bayerisch er Forsch u ngseinrichtu n gen, die keinen Zweifel an der Unbedenklich keit von B t-M ais au fkomm en ließen, erklärte er. Er zeigte sich besorgt, dass B ayern trotz h ervorragender Einrichtu n gen den Ansch lu ss in der B io- tech nologie verlieren könnte u nd dam it Ch ancen in einer Tech nologie verspiele, die erh eblich e Potentiale fü r die Zu ku nft biete.47

Doch au ch in B ayern zeigten sich Untersch iede. So plädierte der Wirt- sch aftsbeirat, ein e CSU-nah e Unterneh m ervereinigu ng, fü r die Agro-

Gentech nik: „48 “ Es ge-

h e u m den Forsch u ngsstandort u n d die Wertsch öpfu ng. Aber au ch u m Ressou rcen wie Wasser, Ernäh ru ng oder Energien au s nachwach sen den Roh stoffen, sagte Otto Wiesh eu (CSU), Ex-Wirtsch aftsminister u nd Ch ef des Wirtsch aftsbeirats. Frü h er war die CSU in B ayern ü bersichtlich er − gan z einfach pro Agro-Gentech nik:49

CDU: Klare Kante pro Gentech n ik

I m Gegensatz zu r CSU agiert die CDU u nverän dert deu tlich . Gentech - nikfans sitzen an den Sch alth ebeln : Kath erin a Reich e als Staatssekretärin im Umweltm inisteriu m u nd Annette Sch avan als B ildu ngsm inisterin. B ei- de streiten pro Gentech n ik, oh ne Wenn u nd Aber! Sch avan bildet dabei das Au sh ängesch ild − u nd ih re Au ssagen h aben es tatsäch lich in sich . Sie preist jeden Fortsch ritt, will Deu tsch land weltweit vorn h aben − egal in welch er Disziplin. Die imm er au f soviel Wissensch aftlich keit poch ende Forsch u ngsministerin glau bt, dass Gentech nik gegen den H u nger h elfen könnte,50 u nd sch impft ü ber Landwirte, die ih re tollen Forsch er in Frage stellen.

(10)

51 h ttp: //bl ogs. taz.de/saveou rseeds/

fil es/2009/07/ru n der_tisch _ sch avan _agrarforsch u n g_

u bersich t_200709. pdf 52 www. faz. n et/s/Ru b594835B6

7271 4A1 D B1 A1 21 534F01 0E E1 / D oc%7E E E C763471 9A9A41 0CA 7F9D E 6B1 63B5454%7E ATpl % 7E E com m on %7E Scontent. htm l 53 www. n ach den kseiten .de/u pl oad/

pdf/070907-antigenfood0807. pdf, du rch m eh rere Au gen zeu gI n n en bestätigt.

54 www. kath erin a-reich e.de/de/

N ewsl etter/32/Ru n der_Tisch _ zu r_Gr_Gentech n ik/

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55 H om epage von Kath arin a Reich e, Text vom 29. 5. 2009: www.

kath erin a-reich e.de/de/N ewsl etter/

32/Ru n der_Tisch _zu r_Gr_

Gentech n ik/artikel , 264. h tm l 56 Tel epol is am 31 . 7. 2005:

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artikel /20/20631 /1 . h tm l 57 sieh e Fu ßn ote 56 58 Stern am 1 4. 4. 2009:

www. stern .de/wissen /ern aeh ru n g/

gefah r-fu er-die-u mwel t-aign er- verbietet-gen m ais-an bau -660801 . htm l

59 I m kerei-Tech n ik-Magazin , 1 /2008 ( zitiert n ach Zeit-Fragen : www.

zeit-fragen .ch /in dex. ph p?id= 2589) 60 D own l oad ü ber www.

projektwerkstatt.de/gen /fil z/

parteien /ju _ l an dwirtsch aftspol itik. pdf

Doch in der Partei gibt es nicht nu r Annette Sch avan. B efü rwortu ng ist ü berall zu h ören u nd zu lesen − vom offiziellen Wah lprogram m bis zu Au ssprü ch en der B u ndeskanzlerin. Recht offensiv fü r die Agro-Gentech - nik warb in der Vergangen h eit Kath arina Reich e, eine Diplom-Ch em ike- rin au s Potsdam, die seit 1 998 im B u ndestag sitzt. I n ih rem Wah lkreis liegt das M ax-P lan ck-I nstitu t fü r m oleku lare P flanzenphysiologie in Pots- dam-Golm , das lau t Reich e „

“ gilt.54 I n der schwarz-gelben Regieru ng stieg sie zu r Staatssekretärin im Umweltm inisteriu m au f − ein fü r die Gentech nik-Seilsch aften wichtiger Posten, denn von dort könnte die letz- te kritisch e B u ndesbeh örde, das B u ndesamt fü r N atu rsch u tz, zu m Schweigen gebracht werden . Reich e ist da eindeu tig:55

“ Und fü gt an : „56

“ I m B u ndestags- wah lkam pf 2005 bezeich nete sie Gentech nikgegnerI nnen als „

“ u nd prangerte deren an geblich e Du ldu ng du rch die rot-grü ne Regieru ng als Skandal an.57 “ wü rde die Gentech nik beh in- dern, weil diese mit Zu ku nftsängsten Wah lkampf m ach en wollten . Das M ON 81 0-Verbot leh nte sie ab: „58

“ Reich e, die au ch stellvertretende B u ndesvorsitzende der CDU ist, h at einige Fü h ru ngsämter in I ndu strievereinigu ngen. Sie sitzt im

Ku ratoriu m der Arbeitsgemeinsch aft indu strieller Forsch u ngsvereinigu n- gen „ “, im B eirat des Dachverbandes der Regional- parks in B randen bu rg u nd B erlin u nd im Vorstand der Gesellsch aft zu r Förderu ng des Unterneh m ern achwu ch ses.

Die Apparate im Zentru m der CDU treten als Unterstü tzerin der Agro- Gentech nik au f. N icht im mer gilt das au ch fü r einfach e M itglieder oder örtlich e Gru ppen. I n Au sleben, wo die B ioTech Farm im Ortsteil Üplingen agiert, stimmte eine M eh rh eit au s CDU u nd Linken gegen das P rojekt − n atü rlich wirku ngslos. Aber das ist ja typisch u nd gilt fü r alle Parteien ebenso wie fü r andere Organisationen. Was den Eliten dient, fällt in den B u ndes- u nd oft au ch Lan desgrem ien au f fru chtbaren B oden. Eine H and wäscht die andere.

(11)

61 www. in n opl anta.de/fil eadm in / u ser_u pl oad/Pdf/Pdf_I n n opl anta- Foru m /I n n oPl antaForu m 201 0_

Festvortrag_H appach -Kasan . pdf 62 www. fdp-kl ein m ach n ow.de/

portal . presse. ph p?id= 1 4302 63 www. kein e-gentech n ik.de/n ews-

gentech n ik/n ews/de/22481 . h tm l 64 www. basf.com /grou p/

pressem itteil u n gen /P-1 0-389

D ie m it der Gentech n ik- lobby h eu lt: FD P

B leibt n och die FDP. Es wäre u nh öflich , sie au f ih r bu ndespolitisch es Au sh ängesch ild zu verkü rzen. Oder zu lach en, wenn diese im B u ndestag au ftritt. Aber Ch ristel H appach - Kasan au s dem kleinen Dorf B äk im N orden

der Repu blik ist eine bem erken swerte M isch u ng au s I deologie des Alles- ist-erlau bt,-was-P rofit-bringt u nd weitgeh endem Feh len von Argu m enten . Trotzdem ist sie ständig u nterwegs fü r die grü ne Gentech n ik. Kritik perlt

an ih r ab. Die B rosch ü re „ “ bezeich nete

sie mit ih rer typisch inh altsleeren Rh etorik am 7. 9. 2009 als „ “, zog den B egriff aber zu rü ck, als sie au f N achfrage n icht in der Lage war, ein einziges B eispiel fü r Falsch angaben in dem H eft zu benennen.

M it solch en M einu ngen ist H appach -Kasan in der FDP au f dem dort prägen den Ku rs. Die gan ze Partei ist eine naiv-ideologisch e, marktradikale Glau bensgemein sch aft an das im mer Gu te in jeder Forsch u ng u nd Tech nik. Die Au sdru cksformen dieser Tech n ikgläu - bigkeit sind sku rril. Dafü r genü gt der B lick au f den wichtigsten Lob- byverband der Agro-Gentech n ik, I nnoP lanta. Deren Ch ef ist n äm- lich der FDP -Landtagsabgeordnete Uwe Sch rader. I nitiator war der FDP -M ann H orst Reh berger, au ch H appach -Kasan m ischte oft m it (N ä- h eres im Kapitel V ab Seite 69).

B u ndeswirtsch aftsm inister Rain er B rü derle (FDP ) u nterstü tzte die armen Gentech nikkon zerne sogar praktisch u nd h alf medientau glich beim Ern- ten von gv-Kartoffeln.63 N u tznießer

war der Großkonzern BASF, der das Ereignis au ch groß h erau sposau nte:64

“ Offenbar h at die Agro-Gen- tech nik soviel Selbstzweck u nd ih re Unterstü tzu ng ist ideologisch be- grü n det, dass allein die Tatsach e der Genm anipu lation ein derartiges I nte- resse h ervorru ft. Denn bekanntlich gibt es zu r Amflora-Kartoffel, u m de- ren Ernte es ging, längst au ch oh ne Gentech nik gezü chtete Alternativen.

Oben : Berich t ü ber ein en Vortrags von H appach -Kasan im Vogel sberg- kreis ( Oberh essisch e Zeitu n g, 2. 4. 2007) . E s gab offen bar Kritik.

Foto u nten : Brü derl e h il ft der BASF beim E rnten von gv-Kartoffel n . D ah inter I n n oPl anta-Werber.

(12)

Foto: Protest gegen die E rnteaktion der Am fl ora u n d die pol itisch e U nter- stü tzu n g du rch den Bu n deswirt- sch aftsm in ister Brü derl e.

I ntern etseiten zu Organ isieru n g von u nten u n d kreativen Aktion sm eth oden : í www.direct-action .de.vu í www. h ierarch n ie.de.vu í www. projektwerkstatt.de/ovu

65 www. topagrar.com /in dex. ph p?

option= com _content&task= view

&id= 1 9408&I tem id= 51 9

Fazit: D er Widerstan d entsch eidet!

Was folgt au s all dem? Etwas Sch lichtes, aber Wichtiges: Es kommt nicht au f die Parteien, sondern au f dem Widerstand an. Es gibt keine Partei, die eine klare, von M achtspielch en u nd Seilsch aften u nbeeinflu ssten Ku rs ge- gen die Agro-Gentech nik fäh rt. Um gekeh rt gibt es aber selbst in den sch ein bar ein deu tig pro Gentech nik au ftretenden Parteien FDP u nd CDU Gegenwind, z. B. von den eigenen B asisgru ppen in kleinbäu erlich ge- prägten Regionen. Klar ist:

í Rot-Grü n au f B u ndesebene h at die Förderu n g deu tsch er Gentech - nik u nter dem Label „ Sich erh eitsforsch u ng“ au sgebau t. I n ih rer Re- gieru ngszeit kam es zu Geh eim au ssaaten von Rapsfeldern in meh - reren B u ndesländern. Die Felder gerieten au ßer Kontrolle.

í Rot-rote u n d schwarz-gelbe Landesregieru ngen h aben die H och bu r- gen deu tsch er Gentech n ik au fgebau t: Das AgroB ioTech niku m in Groß Lü sewitz (bei Rostock) u nd die B ioTech -Seilsch aften in u nd u m die B örde Sach sen-Anh alts.

í 2008 u nd 2009 setzte lokaler Widerstand das Au s der Gentech nik in B ayern du rch − u nter einer schwarz-gelben Lan desregieru ng!

Ku rz danach stärkte eine gleichfarbige B u ndesregieru ng dieselbe

Tech nik, wäh rend die große Koalition in Th ü ringen der Agro-Gen- tech nik das vorläu fige Au s verpasste. Schwarz-grü n in H am bu rg u nd die Jamaika-Koalition im Saarland gelten als relativ gentech nik- kritisch e Regieru ngen.

í Was die CSU in B ayern macht, gilt nicht au f B u ndesebene. I m Lan dwirtsch aftsministeriu m I lse Aigners wu rden h oh e Fördergelder fü r die Entwicklu ng der Gentech nik gezah lt, die B u ndesfach an stal- ten au f Gentech nik weiter spezialisiert u nd der B ioÖkonomierat als reines P ro-Gentech n ikgrem iu m gegrü n det.

Alle politisch en Apparate au f h öh erer Ebene geh ören zu den gesellsch aft- lich en Eliten . Das sch afft ein praktisch es P roblem , denn es ist dort gu t ge- ü bte P raxis, die politisch en Wortm eldu ngen u nd Einm isch u ngen ,von u nten' arrogant zu ü berseh en − oder sich gar aktiv abzu wenden. Die grü ne B u ndestagsabgeordnete Ulrike H öfken, obwoh l eigentlich ih r Th e- m a, ignorierte die Rech erch en u n d Aktionen gegen die Gentech nik-Seil- sch aften, seit sie ab 2009 von B asisaktivistI nnen verbreitet werden. I h re Kollegin Cornelia B eh m fu h r au f dem Weg zu m I nnoP lanta-Foru m 2009 an den Gentech nikgegnerI nnen vorbei. Der SP D-B u ndestagsabgeordne- ten M atth ias M iersch , der ebenfalls die Gentech nik-Seilsch aften sch on zu m eigenen Th ema m achte, schwieg wie seine grü ne Kollegin, seit das ein Th ema von B asiszu sam menh än gen wu rde u nd in Saarbrü cken vor Gericht stand. Sch limm er waren u nd sind die ständigen Distanzieru ngen von B asisaktivitäten au f u n d u m Versu ch sfeldern oder den dah interste- h enden I nstitu tionen. Der B ru ch zwisch en Eliten u nd AktivistI nnen ist ku ltu reller N atu r. Sie entspringt den Untersch ieden in Alltagsgepflogen- h eiten, Kom mu nikation sstilen, H andlu ngsformen u nd sozialer Einbet- tu ng, d. h . der Zu geh örigkeit zu gesellsch aftlich en Sch ichten, Sph ären oder Klassen. N ötig ist dah er nicht nu r eine inh altlich e Klarh eit, sondern au ch eine Überwindu ng lebensstilistisch er Arroganz.

Ansatzpu nkte dafü r gibt es allerorten: Ob rot, ob grü n, ob gelb, schwarz oder ganz neu e Farb-Experim ente m it der B eteiligu ng an der M acht − n otwendig u nd erfolgversprech end ist der Widerstand von u nten! Das ist n icht nu r eine inh altlich e, sondern au ch eine ku ltu relle Au fgabe. Und es stellt die M achtfrage. Die Gestaltu n gskraft in der Gesellsch aft m u ss au s M ärkten u nd Parlamente wieder zu rü ckgewonnen werden − h in zu den M en sch en!

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