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Reagenziensparende Modifikation der Glucose-Dehydrogenase-Methode für den AutoAnalyzer II zur Glucosebestimmung in Venen- und Kapillarblut

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Kornmülier und Müller-Plathe: Glucosebestimmung mit dem AutoAnalyzer II 603 J. Clin. Chem. Clin. Biochcm.

Vol. 15, 1977, pp. 603-605

Reagenziensparende Modifikation der Glucose-Dehydrogenase-Methode für den AutoAnalyzer II zur Glucosebestimmung in Venen- und Kapillarblut

Von K. J. Kornmüller und O. Müller-Plathe

Aus dem Zentrallaboratorium (Chefarzt: Dr. O. Müller-Plathe) des Allgemeinen Krankenhauses Altona, Hamburg

(Eingegangen am 1. März/31. Mai 1977)

Zusammenfassung: Es wird eine Modifikation der Glucose-Dehydrogenase-Methode für den AutoAnalyzer II beschrie- ben, durch die der Verbrauch an Enzymen und Coenzym gegenüber den bisherigen Angaben ohne Einbuße an Lineari- tät beträchtlich reduziert wird. Bei einer Probenfrequenz von 80 pro Stunde gestattet das Fließschema die Glucose- bestimmung aus Venenblut und aus verdünnten Kapillarblut-Hämolysaten ohne apparative Umrüstung.

A reagent-saving modification of the glucose dehydrogenase method for the determination of glucose in venous and capillary blood using the Autoamlyzer II

Summary: A modification of the glucose dehydrogenase method for the Autoanalyzer II is described, which permits a considerable reduction in the quantities of enzymes and coenzyme, without affecting linearity. Using the new modification and a sample frequency of 80 per hour, glucose can be determined in venous blood and in diluted capillary blood haemolysates with no change in the construction of the apparatus.

Einfuhrung

Zur Bewältigung steigender Analysenzahlen wurde in unserem Laboratorium die Glucose-Dehydrogenase- Methode mit dem AutoAnalyzer II eingeführt. Für diese Methode sprachen die einfache Handhabung, die Halt^

barkeit und der relativ niedrige Preis der Reagenzien bei ausreichender Spezifität (1,2), für den AutoAnalyzer sprach die Einsparung eines gesonderten Enteiweißungs- schrittes. Der Reagenzienverbrauch sollte dabei weitest- gehend vermindert werden. Im folgenden wird nach gut halbjähriger Bewährung in der Routine eine reagenzieii- sparende Modifikation der GlucoseJDehydrogenase^

Methode beschrieben, mit der die Bestimmung sowohl im Plasma venöser Blutproben wie auch in Kapillarblut- Hämölysaten durchgeführt werden kaiin.

Material und Methoden

Geräte

AutoAnalyzer II mit Piobennehmer IV, Pumpe II, Kolorimeter, Schreiber und Drucker.

Abbildung l ist das von uns verwendete Fließschema darge- stellt.

Reagenzien

1. Pufferlösung pH 7,6, Merck Nr? 14051 2. Reaktionslösung

a) Enzymgemisch (Glucose-Dehydrpgenase, Mutarotase), Merck Nr. 14055

b) Coenzym (NAD), Merck Nr. 14055

c) Pufferlösung pH 7,6, Merck Nr. 14051. l Flasche Enzym- gemisch und l Flasche Coenzym werden in l Liter Puffer-

lösung gelöst.

Konzentration der Reaktionslösung:

0,12 mol/1 Phosphatpuffer pH 7,6 0,15 mol/1 NaCl

2,6 kU/1 Glucose-Dehydrogenase 55 U/l Mutarotase

0,55 mmol/1 NAD

Haltbarkeit bei + 4 °C etwa 4 Wochen 3. NaCl-Brij-Lösung, Merck Nr. 9407.

Probenvorbereitung Venenblut

EDTA-Kalium und Jodacetat-Natrium enthaltende Probenröhr- chen1) zur Blutentnahme. Gute Durchmischung. Zentrifugation 5 Minuten bei 1500 g; Beschickung der Probenbecher mit 250 Plasma (ausreichend für 2 Bestimmungen).

Kapillarblut Hämplysierlösung2):

3g Benzoesäure, Riedel-de Haen Nr. 33045 l g Natriumfluorid, Merck Nr. 6441

l g Di-Natriumoxalat, Merck Nr. 6556 in l Liter dest. Wasser lösen.

Zu 200 ! Hämolysierlösung als Vorlage in Eppendorfgefaßen gibt man 40 Kapillarblut. Gut mischen, zentrifugieren. Die

*) Fa. W. Sarstedt, 5223 Nümbrecht-Rommelsdorf.

2) Kompatibel mit dem Glucose-Analyzer der Fa. Yellow Springs Instruments (Vertretung für die Bundesrepublik Öeutschland: Kipp & Zonen, 6242 Schönberg), der bei uns für Notfall-Glucosebestimmungen eingesetzt wird.

J. Clin. Chem. Clin. Bibchem. / Vol. 15,1977 / No. 11

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604

Kornmüller und Müller-Plathe: Glucosebestimmung mit dem AutoAnalyzer II

Abfluß

6"-Oiolysotor / C-Membron ^X — vWV

\ - k/vws

K ) J

- 1 \

70 Windungen

1

Fotomeier1,5 mm Küvette 340 nm Filter

Wasser (0,065", 1.6 ml/min) Luft 10,030", 0,32 ml/min) l 1 NoCl/ßrij 10,045", 0,80 ml/min) [~ Probe (0,015" 0,10 ml/min) Luft (0,030", 0,32 ml/min).

r— Pufferlösung (0,045",0,80 ml/min)

1 ""^ Reaktionslösung (0,040", 0,60 ml/min) . . Rücklauf (0,051", 1,0 ml/min)

80/h 39s /6s

Abb. 1. Fließschema der modifizierten Glucosebestimmung mit der Glucose-Dehydrogenase-Methode für den AutoAnalyzer II.

Gefäße werden mit Hilfe eines Adapters ) in den Teller des Pro- bennehmers eingesetzt.

Arbeitsweise

Zur Kalibrierung können wäßrige oder eiweißhaltige Standards verwendet werden. Eine Beeinflussung der Meßergebnisse durch Protein wurde durch vergleichende Untersuchungen in zwei Konzentrationsbereichen ausgeschlossen (Tab. 1).

Zur Analyse von Venenblut wird die Standardlösung unverdünnt eingesetzt. Für Kapülarblut-Hämolysate wird Standardlösung im gleichen Verhältnis wie das Kapillarblut selbst mit physiolo- gischer NaCl-Lösung verdünnt. Die Schreiber- und Drucker- anzeige wird in beiden Fällen auf den Sollwert eingestellt, so daß auch die Meßwerte der Hämolysate konzentrationsrichtig ausgegeben werden.

Ergebnisse und Diskussion

Verbrauch an Reaktionslösung

Die Verminderung des Verbrauches an Enzymen und Coenzym gegenüber den vorliegenden Anleitungen (2, 3 und 4) wird auf zwei Wegen erreicht:

1. Herabsetzung der Durchflußrate an Reaktionslösung auf 0,6 ml/min.

2. Steigerung der Probenfrequenz auf 80/Stunde.

Tab. 1. Einfluß von Protein auf die Glucosebestimmung.

Tab. 2i Reagenzienverbrauch pro Analyse.

Autor

1. c. (2) 1. c. (3) I.e. (4) selbst

Linearitätsbereich

(mmOl/1) bis 27,8 bis 33,3 bis 22,2 bis 22,2

(mg/dl) 500600 400400

Glucose^ Mutaro- NAD Dehy- tase

dro-geiiase (U) 12,62,6

1,71,2

(mV) 42055

6025

( ) 0,551,25 0,400,25

Der Verbrauch an Enzymen pro Analyse im Vergleich mit den Angaben anderer Autoren geht aus Tabelle 2 hervor.

Linearität

Die Methode erwies sich als linear bis mindestens 22,2 mmol/1 (400 mg/dl), für praktische Belange bis 27,8 mmol/1 (500 mg/dl), da Proben dieser Konzentra- tion lediglich um durchschnittlich 2,8 % zu niedrig be- stimmt werden.

Präzision

Die Präzision ist, wie die Tabelle 3 a ergibt, sowohl in der Serie wie auch von Tag zu Tag als gut zu bezeichnen.

Sollwert Ergebnis (x ± s) n (mmol/1) (mriiol/l)

5,55 13,9

3) Fa.

inH20 5,56 ±0,025 5

in Albumin (55 g/l) 5,58 ± 0,049 5

inH2O 13,83 ±0,054 6

in Albumin (55 g/l) 13,88 ± 0,099 6

Dr. J. Rosenhagen GmbH, Kohfurt 19, 2000 Norder- it Kfti Hamhiirff

Tab. 3. Qualitätskriterien der modifizierten Glucose-Dehydroge- nase-Methode.

a) Präzision

(mmol/1) In der Serie 4,22

12,65 Von Tag zu Tag 4,22 12,65

s (mmol/1) 0,024 0,037 0,083 . 0,206

VK (%) 0,570,29 1,971,63

n 99 7575

J. Clin. Chem. Clin. Biochem. / Vol. 15,1977 / No. 11

(3)

Kornniüller und Müller-Plathe: Glucosebestimmung mit dem AutoAnalyzer II 605

b) Vergleich mit den Sollwertangaben für die Hexokinase- und Glucose-Dehydrogenase-Methode in mmol/1 (mg/dl).

Sollwerte Hexokinase PathonormL128/12

Labtrol LT 48 Seronorm 128/12 PathonormH128/12 Pathotrol PT 66 H

4,221,55 7,49 13,93 14,15

(28) (135)(76) (251) (255)

Ergebnisse n Glucose-Dehydrogenase Glucose-Dehydrogenase

1,483,94 14,267,16

(26,7) (129)(71) (257)

4,221,50 14,437,33 14,21

(27)(76) (132) (260) (256)

258 25 258

Richtigkeit

Tabelle 3b ermöglicht einen Vergleich der Sollwertanga- ben für die Hexokinase- und (soweit vorhanden) für die Glucose-Dehydrogenase-Methode mit unseren Ergeb- nissen.

Recovery-Versuche an zwei Poolplasmen mit Ausgangs- konzentrationen von 7,99 und 6,22 mrnol/1 und Zusät- zen von 5,0 bzw. 10,0 mmol/1 ergaben eine Wiederfin- dung von durchschnittlich 99,5% (98,4 bis 101,6%).

Drift

In 2 Versuchen über 30 Minuten entsprechend 40 Pro- ben ergab sich jeweils eine Basisliniendrift von

0,00 mrnol/1 und eine Standarddrift von + 0,28 mmol/1 (5 mg/dl) bei einer Konzentration von 11,4 mmol/1 (205 mg/dl). Es sei hier besonders darauf hingewiesen, daß wir erst nach Einbau eines 340 nm-Filters auch in den Referenzkanal des Kplorimeters diese geringen Drift- erscheinungen erreichten.

Verschleppung

Der Verschleppungskoeffizient nzchHjelm (5) wurde an wäßrigen Standardlösungen mit einer hohen Konzen- tration von 27,8 mmol/1 und einer niedrigen von 2,78 mmol/1 Glucose entsprechend den Angaben bei

Haeckel (6) bestimmt. Von der höheren zur niedrigeren

Konzentration beträgt der prozentuale Verschleppungs- koeffizient 2,8% bei einer Probenfrequenz von 80/h und einer Waschzeit von 6 Sekunden, 2,4% bei einer Probenfrequenz von 80/h und einer Waschzeit von 8 Se- kunden und l,7%bei einer Probenfrequenz von 60/h und einer Waschzeit von 8 Sekunden. Das maximale Konzentrationsverhältnis zweier aufeinanderfolgender Proben sollte erfahrungsgemäß 3:1 nicht überschreiten.

Anderenfalls empfiehlt sich die Wiederholung der nied- rigen Probe als Doppelbestimmung, wobei der zweite Wert Gültigkeit hat.

Danksagung

Wir danken Frau H. Thies für ihre sorgfältige Mitarbeit.

Literatur

1. Sadoff, H. L. (1966), in Methods in Enzymology (Colowick, S. P. & Kaplan, N. Ö., ed.), Vol. 9, 103-107, Academic Press, New York.

2. Banauch, D., Brummer, W., Ebeling, W., Metz, H., Rindfrey, H., Lang, H., Leybold, K. & Rick, W. (1975), diese Z. 13, 101-107.

3. E. Merck AG. Darmstadt, Arbeitsanleitung für den Techni- con AutoAnalyzer II, Stand April 1976.

4. Scholer, A. & Pianezzi, A. (1976), diese Z. 14,189-195.

5. Hjelm, H. (1968), Z. Anal. Chem. 243, 781-790.

6. Haeckel, R. & Porth, A. J. (1972), diese Z. 10, 91-94.

Dr. med. K. Kornmüller Dr. med. O. Müller-Plathe Zentrallaboratorium

des Allgemeinen Krankenhauses AI to na Paul^Ehrlich-Straße l

2000 Hamburg 50

J. Clin. Chem, Clin. Biochein. / Vol. 15,1977 / No. 11

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