• Keine Ergebnisse gefunden

Moritz Neugebauer

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Moritz Neugebauer"

Copied!
19
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

iu

* T. Alan HaU (Hg.): Distinctive Feature Theory. Berlin/New York: Mouton de Gruyter. 2001. (= Phonetics & Phonology 2). 372 Seiten.

Moritz Neugebauer

Der Sammelband geht auf eine gleichnamige Konferenz zu distinktiven phonologi- schen Merkmalen am Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft (Berlin) im Oktober 1999 zurück. Laut Klappentext deckt der Band die folgenden zwei Themenbereiche ab: i. Phonologische Merkmalstheorie in regel- und constraint- basierten Grammatikmodellen, insbesondere Merkmalsgeometrie und Unterspezifi-

>k ition und ii. die Schnittstelle zwischen Phonetik und Phonologie, insbesondere die Ipionetische Interpretation phonologischer Merkmale.

Mit dem Einleitungskapitel Introduction: Phonological representations andphone- f : Implementation of distinctive features leistet T. A. Hall einen Überblick über die I \onologische Merkmalstheorie ausgehend von Jakobson et al. (1952) und liefert

*< imit auch für Leser, deren Forschungsinteresse nicht in der theoretischen J lonologie liegt, einen angemessenen Einstieg in die folgende Darstellung neuerer

^theoretischer Ansätze. Zurecht nimmt Hall gleich auf S. l kritisch Bezug auf die Folgen der Verlagerung des Interessenschwerpunkts zeitgenössischer phonologi-

!scher Forschung von Repräsentationen hin zur Interaktion verletzbarer phonologi- scher Beschränkungen mit dem Aufkommen der Optimalitätstheorie (OT). Mit Blick auf die daraus abgeleitete allgemeine Frage (S. 1), welche (Merkmals-) Repräsenta- tionen in einer phonologischen Theorie notwendig sind, folgen acht alphabetisch geordnete Beiträge.

Der Beitrag Laryngeal dimensions, completion and enhancement von Peter Avery und William J. Idsardi motiviert ein Modell der Merkmalsgeometrie, das in wesentlichen Aspekten von dem Standardmodell abweicht (vgl. Clements 1985). Das vorgestellte Modell verwendet in Anlehnung an Browman/Goldstein (1989) Gesten (engl. gestures) anstelle von Merkmalen als terminale Elemente der Merkmalshierar- chie. Zwischen dem Wurzelknoten und den Gesten organisieren nun Dimensionen (engl. dimensions) neben Artikulatorknoten die Auswahl der Gesten; diese Dimensio- nen dominieren je zwei opponierende motorische Gesten. Ausgehend von der Annahme, dass phonologische Repräsentationen im Allgemeinen unvollständig und damit unartikulierbar sind, werden Dimensionen mittels completion um eine Geste erweitert. Die als „over-specified" (S. 41) charakterisierte phonetische Form wird endgültig durch den als enhancement bezeichneten Prozess erreicht, in dem phonolo- gische Kontraste in phonetische Ereignisse umgewandelt werden.

Im Gegensatz zu dem vorangehenden Beitrag bettet G.N. Clements in Representa- üonal economy in constraint-basedphonology seine Erweiterungen zur Merkmalsgeo-

Zcitschrift für Sprachwissenschaft 22.1 (2003), 123-150

© Vandenhoeck & Ruprecht, 2003 ISSN 0721-9067

(2)

124 Moritz Neugebauer

mctrie in ein serielles co/w/ra/Vif-basiertes Phonologiemodell ein (vgl. Clements 2000), ' welches das Ökonomicprinzip auf Derivationen und Repräsentationen anwendet (S.

71 und 74). Clements zufolge sind zugrunde liegende Repräsentationen minimal · spezifiziert; die Auswahl dieser Merkmal(swert)e ist auf eine universelle Skala (engl. :

universal feature accessibility scale) zurückführbar, die Endpunkte der Skala sind universell häufig bzw. selten gewählte Merkmale von Phonemsystemen. So ist ( [koronal] für alle Konsonantenphoneme ein hochrangiges Merkmal, [lateral] ) hingegen ist das niedrigste Merkmal in der Hierarchie, zudem gilt es nur kontextspe- zifisch für konsonantische Sonoranten (S. 80). Redundante Merkmale werden gemäß ' dem Activation Cnterion (S. 87) nur dann aktiviert, wenn einer phonologischen ' Beschränkung dadurch Rechnung getragen wird; dies trifft etwa für Assimilations- * Phänomene zu, bei denen das assimilierte Segment ein nicht-distinktives Merkmal l erhalten kann. Abschließend dient eine Beschränkung über Ebenenprojektion (engl. ' tier projectiori) dazu, ausschließlich als prominent definierte autosegmentale Ebenen - zu projizieren (S. 97). \

Das Vokalsystem, genauer die Merkmalsorganisation des Vokalsystems des Migliola Ligurischen bildet den Untersuchungsgegenstand des Beitrags Place of l articulation first von Mirco Ghini (S. 147-176). Der Ansatz grenzt sich von - l konkurrierenden derivationellen Ansätzen zur Unterspezifikation ab: so können '·

auch kontrastive Merkmale unterspezifiert sein und das Prinzip der Lexikonökono- mie ist nicht uneingeschränkt wirksam (S. 163). Das im Titel genannte Prinzip, die ' Merkmale des Artikulationsorts in der Derivation unterspezifizierter phonologischer |;

Lexikoneinträge vor allen weiteren Merkmalen zuzuweisen, wendet Ghini in der i Derivation des Acht-Vokalsystems des Migliola Ligurischen an. Er beschreibt aus H der Erwerbsperspektive, welchen Bezug die abstrakte phonologische Spezifikation J;·

zur Phonetik besitzt. Die phonologische Spezifikation verfügt dabei nicht zwingend j über absolute phonetische Entsprechungen (S. 161); vielmehr handelt es sich um l relative Charakterisierungen innerhalb einer Lautkategorie. ·;'

In optimalitätstheoretischer Terminologie (S. 181,196) entwickelt Janet Grijzen- hout in Representing nasality in consonants einen Unterspezifikationsansatz zur \ Repräsentation nasal realisierter Plosive. Ausgehend von der Beobachtung, dass Nasalharmonie nicht von all diesen Plosiven ausgelöst wird, wird zwischen „plain nasal stops" und „light nasal stops" unterschieden (S. 177); während die erste Klasse das Merkmal [nasal] trägt, sind „light nasal stops" für dieses Merkmal stets unspezifiziert. Zudem nimmt Grijzenhout Bezug auf artikulatorisch-phonetische Eigenschaften (S. 184). Mit Blick auf Nasalaffigierung koppelt sie Nasalität an Sonorität (vgl. auch Walker 1995). Anwendung finden Grijzenhouts Repräsenta- tionen zuletzt für Epenthesen von „light nasal stops", wobei die Unterspezifikation dieser Laute Vorhersagen über das Auftreten von Nasalharmonie macht.

Während Grijzenhouts Beitrag die Analysen weitgehend unformalisiert lässt und sich auf die Diskussion repräsentationeller Aspekte konzentriert, präsentieren K.

David Harrison und Abigail Kaun in Pattern, pervasive patterns and feature specification eine OT-Analyse, die deutlich von bisherigen Annahmen zur Unterspe- zifikation abweicht; so ist Unterspezifikation nicht auf vorhersagbare und/oder alternierende Merkmale beschränkt. Anstelle der binären Unterscheidung zwischen alternierend/nicht-alternierenden Merkmalen (vgl. Inkelas 1995) schlagen Harri- son/Kaun ein Kontinuum zwischen systematischen und-idiosynkratischen Merkma- len, sowie vorhersagbaren bzw. nicht vorhersagbaren Merkmalen vor (S. 232).

Unterspezifikation ist für systematische und vorhersagbare Merkmalsspezifikatio-

(3)

'?*» nen möglich. Der Kern von „pattern responsive lexicon optimization" (S. 234, vgl.

H auch Harrison/Kaun 2000) ist nun, dass Sprachen entlang dieser Kontinua variieren 'S und Unterspezifikation adaptiv zu sprachlichen Phänomenen Anwendung findet jk| oder aber aufgegeben wird.

* *i Michael Jessens Beitrag Phonetic Implementation ofthe distinctive auditoryfeatures

* a [voicej and [tense] in stop consonants behandelt als einziger explizit auditive anstelle N von artikulatorischen Merkmalen. Jessen etabliert phonetische Korrelate für

% [stimmhaft] bzw. [gespannt], das grundlegende Modell ist in vielen Punkten eine W Kodifikation von Jessen (1998). Zentral ist darin die Unterscheidung zwischen

$k \ Basiskorrelaten (engl. basic correlates) und Nicht-Basiskorrelaten (engl. non-basic

% (correlates) eines Merkmals: erstere sind stabile charakteristische phonetische ü%k\ Korrelate eines Merkmals (S. 243), während letzteren nur unterstützende oder in teji manchen Fällen suppletierende Funktion zukommt. Der Beitrag schließt mit einem

:fei ausführlichen Ausblick, der eine Erweiterung des [gespannt]/[ stimmhaft]-Modells um ein drittes Merkmal [checked] diskutiert.

fö£ Phonetische und phonologische Evidenz für die Kopplung von distinktiven ifc-j Merkmalen mit bestimmten phonologischen Prozessen in der OT präsentieren hi 4Bertus van Rooy und Daan Wissing (Distinctive f voicej implies regressive voicing foa assimilation). Ausgangspunkt ist eine Interpretation des Merkmals [stimmhaft], nach

<b der dieses Merkmal ausschließlich bei tatsächlicher Vibration der Stimmlippen spezifiziert wird (vgl. auch Jakobson 1949). Während Jessen mit dem [gespannt]/[

stimmhaft]-Modell implizit für eine ähnlich enge Auslegung von [stimmhaft]

i rgumentiert, ist es das Anliegen dieses Beitrags, mit regressiver Assimilation einen l Monologischen Prozess als Argument vorzubringen. Der Hypothese nach weisen

•i le Sprachen, die von dem distinktiven Merkmal [stimmhaft] nach obigem :' srständnis Gebrauch machen, regressive Stimmhaftigkeitsassimilation auf. Der l teoretische Rahmen (OT) führt unausweichlich zu der Annahme, dass ausgewählte

:( ewichtungen phonologischer Beschränkungen universellen Status genießen.

Der letzte Artikel des Bandes steht thematisch etwas isoliert, was dadurch

^unterstrichen wird, dass er die einzige interne Referenz im Einführungskapitel zu prosodischen Merkmalen ist (S. 27-28). Richard Wiese behandelt in Thephonology of /r/ die Frage, welches distinktive Merkmal die phonetisch stark differierenden r-Laute erfasst. Nach einem Datenüberblick motiviert Wiese den Ansatz, mangels eines vereinenden segmentalen Charakteristikums das prosodische Verhalten der Rhotika als klassenbildend zu etablieren. Hierzu dient das prosodische Merkmal [±rhotisch]. Dies hat Folgen für eine Sonoritätshierarchie, die auf der Basis segmentaler Merkmale organisiert ist; Wiese argumentiert für eine abstrakte Sonoritätshierarchie, die nur relative Positionen auf einer Skala verortet, die wiederum nicht mit segmentalen Merkmalen erfasst werden können. [+ rhotisch] ist also keine phonetische Spezifikation, sondern vielmehr ein Ausdruck strikt phonolo- gischer Klassenbildung.

Auf Grund einer breiten Auswahl theoretischer Ansätze, einer facettenreichen Betrachtung der Phonetik-Phonologie-Schnittstelle und einer beeindruckenden Vielfalt an betrachteten Sprache, gibt diese Rezension den einzelnen Beiträgen mehr Raum, als dem Versuch einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den Artikeln zu konstruieren; der Band selbst ist nicht thematisch organisiert. Diese Vorzüge ähneln andernorts vorgebrachten Vorbehalten gegenüber Sammelbänden, hier spiegeln sie jedoch in inspirierender Weise die kontroversen Perspektiven auf das Forschungsge- biet distinktiver Merkmalstheorie wider; ein Sprach- und Themenindex erleichtert

(4)

126 Moritz Neugebauer

eine inhaltliche Recherche1. Negativ fallt bei der Lektüre der Artikel allerdings der geringe Konsens über die Interpretation grundlegender Termini auf. Hall bemerkt in der Einleitung (S. 5), dass im Grunde alle Beiträge den Standardannahmen zur Theorie disünktiver Merkmale folgen, welche wiederum ihre Wurzeln im SPE- Modell (Chomsky/Halle 1968) haben. Leider offenbart sich dieser theoretische Grundkonsens als widersprüchlich: während Hall selbst die phonetische Definition von Merkmalen als SPE-Tradition bezeichnet (S. 3), präsentieren die einzelnen Beiträge Merkmale zur Bildung phonetisch oder phonologisch oder prosodisch motivierter Lautklassen2. Dies gilt für Merkmale wie auch für die Merlanalsgeome- trie: einmal steuern die dominierenden Knoten artikulatorische Gesten (Ave- ry/Idsardi), ein anderes Mal subsummieren sie binäre Merkmale (Clements)- Dies kann keine auf den Sammelband beschränkte Kritik sein, vielmehr ist es eine generelle Folge des Gebrauchs identischer repräsentationeller Mittel unter stark divergierenden theoretischen Grundannahmen.

Unter dieser Prämisse ist Distinctive Feature Theory ein gelungener Beitrag zu , joint phonetic-phonologicäl ventures", wie es der Klappentext der Reihe Phonology

& Phonetics verspricht.

Literatur

Browman, Catherine/Goldstein, Louis (1989): Articulatory gestures äs phonological! | units. Phonology 6, 179-200. <·

Chomsky, Noam/Halle, Morris (1968): Sound Pattern of English. New York: Harper &: <

Row. ( Clements, George (1985): The geometry of phonological features. Phonology Yearbook 2, |

225-252.

Clements, George (2000): In defense of serialism. The Linguistic Review 17, 181-197.

Harrison, K. David/Kaun, Abigail (2000): Pattern-responsive lexicon optimization. In:

Proceedings of NELS 30.

Inkelas, Sharon (1995): The consequences of optimization for underspecification. In:

Buckley, Eugene/Iatridou, Sabine (Hgg.): Proceedings of the Twenty-Fifth North- eastern Linguistics Society. Amherst: GLSA.

Jakobson, Roman (1949): On theidentification of phonemicidentities. Selected Writings I:

Phonological Studies. s'Gravenhage: Mouton, 418-425.

Jakobson, Roman/Fant, Gunnar/Halle, Morris (1952): Preliminaries to speech analysis.

Cambridge, MA: MIT Press.

Jessen, Michael (1998): Phonetics and Phonology of Tense and Lax Obstruents in German. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins.

Walker, Rachel (1995): Hierarchical opacity effects in nasal harmony. In: Füller, Janet et al. (Hgg.): Proceedings of the Eastern States Conference on Linguistics. Coraell University: Department of Modern Languages and Linguistics Publications, 318-329.

Moritz Neugebauer, Dublin (Irland) (moritz.neugebauer@ucd.ie)

1 Leider fehlt das Schlagwort feature geometry, eines der Kernthemen des Bandes.

2 Es sei auf die Unterscheidung zwischen phonologischen Merkmalen wie [ ± sonorant]

und phonetischen Merkmalen (z.B. [±spread]), die phonologisch distinktiv sind, hingewiesen (vgl. auch S. 4-5).

(5)

;^·< Roland Harweg: Situation und Text im Drama. Eine textlinguistisch-fiktions-

^ analytische Studie am Beispiel von Friedrich Dürrenmatts tragischer Komödie

" Der Besuch der alten Dame. Heidelberg: Winter 2001 (= Beiträge zur neueren jj^. Literaturgeschichte, 182). 374 Seiten.

% Eckard Rolf

Ein Buch behandelt einen ehrwürdigen literaturwissenschaftlichen Gegenstand, erscheint in einer angesehenen literaturwissenschaftlichen Reihe - und wird in einer ernst zu nehmenden und gerade in linguistischer Hinsicht anspruchsvollen sprach- wissenschaftlichen Zeitschrift rezensiert. Dabei kann es sich doch nur um ein .Versehen handeln! Doch das ist nicht der Fall. Das zu rezensierende Buch stammt von einem (waschechten) Linguisten: dem Begründer der Textlinguistik zumal, und das methodologische Rüstzeug, das „in dem vorliegenden Buch erstmals auf den

^Texttyp des Dramas" (xi) appliziert wird, ist eine „vereinfachte Version" (ebd.) des

^machst in Pronomina und Textkonstitution (1968,21979) „und dann in einer Vielfalt H >n Aufsätzen entwickelten - eigenen textlinguistischen Instrumentariums" (ebd.).

jl ragestellung und Art der Themenbehandlung haben sich vor dem Hintergrund der '··] ixtualitätskonzeption ergeben, für die Roland Harweg, gegenüber lediglich ( biologisch inspirierten Textvorstellungen, erstmals ein rein linguistisches Krite- r im benannt hat: das der syntagmatischen Substitution.

Das vorliegende Buch ist das siebente, das Roland Harweg seit den Studien zur Leixis, also seit 1990, veröffentlicht hat. 1994 sind die auf zwei Halbbände verteilten gtudien über Zeitstufen und ihre Aspektualität erschienen, 1997/98 erschien die (ebenfalls auf zwei Halbbände verteilte) Aufsatzsammlung Namen und Wörter, 1999 sind dann zunächst die Studien zu Gattungsnamen und Stoffnamen, dann die Studien zu Eigennamen, schließlich, ebenfalls in Buchform, Drei Aufsätze, so der Untertitel, zu Eigenbezeichnungen und Fremdbezeichnungen zum Vorschein gekommen. Eine weitere Aufsatzsammlung ist im Jahre 2001 unter dem Titel Studien zur Textlinguistik erschienen. Gesamtumfang dieser acht (bzw. zehn) Bücher: nahezu 3000 Seiten.

Das vorliegende Buch „geht zurück bis in die Mitte der siebziger Jahre" (xiv). Sein Thema ist in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre wieder aufgegriffen worden und Ende der neunziger Jahre (des vergangenen Jahrhunderts) dann abgeschlossen worden. Sein wohl wichtigstes Ergebnis: Die „Äußerungen der Personen der Handlung im Rahmen der Bühnenform des Dramas [bilden] keinen zusammenhän- genden Text. Anders als die Satzfolgen narrativer fiktionaler Texte - die, trotz eines oft torsohaften Anfangs, in aller Regel einen zusammenhängenden Text bilden - zerfallen die Äußerungsfolgen der Bühnenform von Dramen in aller Regel in eine Mehr-Ja eine Vielzahl von Texten" (163). Zu diesem Ergebnis gelangt Harweg auf Grund seiner Orientierung an dem Gesichtspunkt der syntagmatischen Substitution, von dem er übrigens sagt, er halte ihn, „trotz mancher Kritik, die er im Laufe der Jahre erfahren hat, nach wie vor für den grundlegenden" (164). Bei den Texten, von denen das Drama, Harweg zufolge, eine Vielzahl aufweist, handelt es sich um emische (dem Gesichtspunkt der syntagmatischen Substitution genügende) Texte.

(6)

128 Eckard Rolf

Ein Durchgehender* Text ist das Drama bestenfalls im Sinne eines herkömmlichen Fetischen') Textbegriffs.

Ein Drama wie das vorliegende von Dürrenmatt hat ein Personenverzeichnis.

Gehört dieses Personenverzeichnis zum Dramentext oder nicht? Und was die Nennung der sprechenden Personen betrifft: welcher Sprecher steht dahinter? Wenn es möglich ist, Fragen wie diese, zumal allein aus rein linguistischer Sicht, klar zu beantworten, sollte man dafür, nicht zuletzt auch als Literaturwissenschaftler, dankbar sein.

Harweg schreibt dem Drama zwei Existenzformen zu: die Buchform und die

Bühnen-Urform (vgL 1-2). Der Buchform des Dramas ist der dritte Abschnitt

(4-123) gewidmet, der Bühnen-Urform der vierte (l 23 - 362), einigen vergleichenden

„Bemerkungen zu zwei Implikationen" (363) ihrer Rezeptionsmodi der fünfte Abschnitt (363- 366). In Abschnitt 2 (2-4) wird dargelegt, inwiefern im Hinblick auf Erzählungen und dann auch im Hinblick auf Dramen von Fiktionalität, Nichtfiktio- nalität, Fiktivität und Nichtfiktivität gesprochen werden kann und muss. Unter , Fiktionalität' versteht Harweg „die Funktion bestimmter Texte, Fiktives zu schaffen und es [...] zu bezeichnen. Fiktivität ist damit das Produkt und das - aus nichtfiktiver Perspektive - Bezeichnete fiktionaler Texte." (2, Anm.4)

Harweg unterscheidet also die Buchform des Dramas von seiner Bühnen-Urform (einer lediglich gedachten Größe), die letztere dann von den konkreten Bühnen- Aufführungen. Harweg nimmt hinsichtlich der Buchform des Dramas eine erzähl- · theoretisch informierte Perspektive ein: Die Buchform des Dramas, so lautet die. jj These, ist eine Art Inhaltswiedergabe der Bühnen-Urform des Dramas. Das t Personen Verzeichnis, die Nennungen der sprechenden dramatis personae, vor allem ji aber die Bühnenanweisungen (an denen es im Besuch der alten Dame keineswegs ji mangelt) gehören zum sogenannten ,nichtzitierenden' Teil der Inhaltswiedergabe jf (der Bühnen-Urform des Dramas), das, was die einzelnen Dramenfiguren sagen, (·;

gehört zum sogenannten ,zitierenden' Teil der Buchform. ji

Sollte nun das Personenverzeichnis, wenn schon nicht Teil des eigentlichen -

Dramentextes (dessen, was die einzelnen miteinander im Gespräch befindlichen

%

Figuren sagen), so doch wenigstens des Bühnenanweisungsteils sein, dann müsste es

sich mit den ,Redegegenständen

c

, die im Personenverzeichnis aufgeführt sind (der

Arzt, der Lehrer, der Polizist, der Maler z. B.), so verhalten, dass sie im Bühnenan-

weisungsteil als bekannt vorausgesetzt, textologisch also nicht neu eingeführt werden

würden. Letzteres aber ist in nicht unerheblichem Maße gerade nicht der Fall. Im

Bühnenanweisungsteil ist zum Beispiel von einem Arzt, einem Lehrer usw. die Rede -

was nur verständlich ist, wenn in diesem Teil des Dramas deren Bekanntschaft aus

dem Personenverzeichnis nicht vorausgesetzt wird. Es verhält sich, Harwegs Analyse

zufolge, mit den verschiedenen personalen und nichtpersonalen ,Gegenständen\ von

denen in den Bühnenanweisungen, auf die sich Harweg zunächst konzentriert, die

Rede ist, von Fall zu Fall äußerst unterschiedlich und kompliziert, dass jedoch im

Hinblick auf das Personenverzeichnis als dem „Vorspanntext der Buchform des

Dramas" (31) und dein mit der ersten Bühnenanweisung beginnenden „eigentlichen

Text der Buchform des Dramas" (ebd.) mit der Differenz ,aufzählend/erzählend

4

ein

klar zu erkennender „Strukturunterschied" (ebd.) zu beobachten ist, wird auf den

Seiten 31 bis 123 aufs Detaillierteste dargelegt. Aufs Detaillierteste und Differenzier-

teste, denn die hier erwähnten Ergebnisse, und ebenso die dann dargestellten, die die

Bühnen-Urform betreffen (123-362), lassen keineswegs erahnen, mit welchem

Ausmaß an Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit und Konsequenz ihr Aufweis erbracht wird.

(7)

Einen Eindruck davon vermag da schon eher ein Blick ins Inhaltsverzeichnis zu vermitteln, welches in seiner Untergliederungstiefe die des Tractatus logico-philoso- phicus prinzipiell überbietet. Beeindruckend ist auch die Komplexität der Begriffsbil- düng, dem wesentlichen Ingrediens des (weiter-) entwickelten und ausgestalteten Beschreibungsinstrumentariums. So ist zum Beispiel von „koreferenten kohärenz- stiftenden sprachlich-textuellen Bestandteilen der nichtgenuin fiktiven Bühnen- Urform" die Rede (vgl. 346 ff.) oder von den „durch die Bühnenanweisungen' vermittelten nichtsprachlich-situationellen Bestandteilefn] der direkten genuin fikti- ven Bühnen-Urform" (126).

Wie im Titel angekündigt, deckt die vorliegende Studie die sprachlich-textuellen und die nichtsprachlich-situationellen Aspekte des untersuchten Dramas, man möchte sagen: gnadenlos und unerbittlich auf. Es ist eine Untersuchung, die größtmöglichen Aufschluss gibt (i) über die formalen Aspekte des zum Untersu- chungsobjekt erhobenen Dramas und (ii) über die Gattung ,Drama' schlechthin.

Eckard Rolfy Münster (rolfe@uni-muenster.de)

1— -

Jeroen Van Pottelberge: Verbnominale Konstruktionen, Funktionsverbgefüge:

Vom Sinn und Unsinn eines Untersuchungsgegenstandes. Heidelberg: Winter 2001 l = Germanistische Bibliothek 12). XI + 482 Seiten.

. ouni Rostila

\"Z vDie Dissertation von Jeroen Van Pottelberge ist der Versuch zu zeigen, dass mehr als

^ dreißig Jahre Funktionsverbgefüge-Forschung größtenteils viel Aufhebens um T nichts gewesen sind. Meist erfolgreich plädiert Van Pottelberge dafür, dass Funk- .; tionsverbgefuge (FVG) und ähnliche Konstruktionen nichts als gewöhnliche freie

;;, syntaktische Verbindungen sind, von denen einige lexikalisiert sind und mit den f|r! entsprechenden Eigenschaften den Eindruck erwecken, alle formal ähnlichen

j" Fügungen bildeten eine besondere Konstruktionsweise.

[*. Die Arbeit ist in zwei Hauptteile gegliedert. Im ersten Hauptteil geht Van .'* Pottelberge ausführlich auf die bisherige Erforschung FVG-ähnlicher Konstruktio-

;' nen ein, und. im zweiten Hauptteil begründet er seine eigene Position durch

;"; Fallanalysen zur Geschichte und zum synchronen Vorkommen einiger häufiger '"'[ Funktionsverben.

Theoretisch orientiert sich die Arbeit zumindest implizit an der Valenztheorie :* sowie an den Gedanken Coserius. Außerdem bezieht Van Pottelberge bei der

;^ Diskussion bisheriger Forschungsansätze sachkundig eine breite Palette weiterer '"; Theorien ein. Das reiche Beispielmaterial der Arbeit stammt aus verschiedenen

^ lexikographischen und elektronischen Quellen; Korpusanalyse im eigentlichen Sinn

•^ hat Van Pottelberge jedoch nicht betrieben, weil sie nach einer seiner Haupthesen -

^ der Nicht-Abgrenzbarkeit von FVG - nicht durchführbar gewesen wäre (10).

•^ Kap. I öffnet mit der Beobachtung, dass Verb-Adjektiv-Verbindungen bisher zu

>' Unrecht aus dem Bereich der FVG ausgegrenzt wurden. Diese Beobachtung

(8)

130 Jouni Rostila

illustriert nicht nur, wie unmotiviert das Streben der bisherigen Forschung gewesen ist, gerade in der Verbindung eines merkmalarmen Verbs mit einer NP oder PP mit Prädikatsbedeutung ein besonderes sprachliches Zeichen zu sehen, sondern ist auch dadurch begründet, dass FVG sich zu V + AP entwickeln können, vgl. be on life ^> be alive (Rostila 2001 a: 136f.), und somit eine semantische Ähnlichkeit vorliegen dürfte.

Van Pottelberges Kritik des Begriffs ,Prädikaf erscheint dagegen leicht verfehlt. Die unbegründete Einstufung von freien syntaktischen Verbindungen als mit dem Verb gleichzustellenden Einheiten werde durch die Prägung dieses „Kunstgriffs" erleich- tert (26 f.). Der Begriff ,Prädikat4 an sich ist aber kaum an solchen sorglosen Gleichsetzungen schuld - dafür ist er zumindest im Rahmen der generativen Grammatik eine zu flexible Bezeichnung (und außerdem mit dem von Van Pottelberge als Alternative angebotenen Fourquet'schen Prädikatsbegriff (29f.) durchaus vergleichbar, z. B. Napoli 1989; Rothstein 2001). Unbegründete Gleichset- zungen entspringen eher dem Umstand, dass bei der Diskussion verschiedenartiger komplexer Prädikate die Frage häufig übersehen wird, wodurch sie zusammengehal- ten werden. Folglich werden in ihrer Bildungsweise so unterschiedliche Konstruktio- nen wie etwa hat gelesen, ist notwendig, kommt zur Anwendung, setzt etw. ein leicht unberechtigterweise einander gleichgesetzt (vgl. 25 f.). Schließlich gelingt es Van Pottelberge, die vielfach vertretene These von FVG als Valenzträgern in Zweifel zu ziehen. Es erweist sich als vertretbar, diese Rolle dem FV zuzuschreiben, wodurch FVG wieder als freie syntaktische Verbindungen erkennbar würden.1

In Kap. II setzt sich Van Pottelberge mit der englischsprachigen Forschung zu FVG-ähnlichen Konstruktionen auseinander. Hier ist seine Kritik vor allem gegen die inkonsequente Verwendung von Termini gerichtet. Er zeigt, wie etwa Jespersens Ad-hoc-Bezeichnung light verb auf immer weitere Erscheinungen angewandt wurde;

ohne auf inhaltliche Stringenz Rücksicht zu nehmen. Hierzu gehört auch dio minimalistische Verwendung des Terminus. Diese kritisiert Van Pottelberge in zweierlei Hinsicht: erstens sei das von Larson (1988) eingeführte Konzept nur durch das Bestreben motiviert gewesen, das X-Bar-Schema binär zu halten (73), zweitens ähnele es der generativen Semantik, indem es wie diese lediglich Paraphrasen]

syntaktischer Strukturen beschreibe (76). In beider Hinsicht kann ich dem Verfasser nur zustimmen. Gegen Van Pottelberges Kritik am light veri-Ansatz yon Grims- haw/Mester (1988) und an der Erweiterung des Leichtverb-Begriffs auf „eine recht heterogene Menge von Verbkonstruktionen" (75) kann dagegen einiges eingewendet werden. Van Pottelberge stellt selbst fest, dass theta-transparente Nominalphrasen

„die lexikalische Ausfüllung der Argumentstruktur des Verbs [d.h. des potenziellen Leichtverbs suru ,tun'] (in hohem Maße) bestimmen" (71). Gerade dies weist aber daraufhin, dass Argumente der NP Argumentstellen des Verbs benutzen und somit eine besondere Konstruktionsweise vorliegt. Leichtverben lassen dies zu, weil sie wegen verblasster Bedeutung keine Theta-Rollen zuweisen und deshalb ihre Argumentstellen nicht selbst besetzen können (vgl. Grimshaw/Mester 1988:210f.).;

Diese Eigenschaft haben Verben wie suru, (sonstige) Funktionsverben, Modalverben!

und Verben wie anfangen zumindest potenziell gemeinsam, und deshalb ist es als j Ansatz vollkommen legitim, zwecks Aufdeckung solcher Parallelen den Begriff light \ verb auf sehr heterogene Vertreter der Verbklasse anzuwenden.

l Siehe jedoch Ekberg (1989:135ff.) zu Indizien für die Valenzträgerschaft ganzer FVG j im Schwedischen. '

(9)

l.u.

* Als Beispiel für Van Pottelberges wohlbegründete und bissige Kritik der bisherigen

*' Forschung ist die Behandlung zu erwähnen, die Wierzbicka (1982) zuteil wird. Wohl

^ die wichtigste Erkenntnis dieser Diskussion ist, dass Konstruktionen des Typs to have

** a drink nur so produktiv sind wie das Konversions-Ableitungsmuster (95). Ein

^ ähnliches Ergebnis arbeitet Van Pottelberge später (213 f.; 375 ff.) in Bezug auf FVG '** des Typs zur Anwendung bringen heraus. Weder das wohl produktivste FVG-Muster j *; im Sinne der FVG-Forschungstradition noch have a N sind daher als periphrastische

^ aspektuell oder sonstwie differenzierte Formen der „entsprechenden" Vollverben T8· anzusehen, sondern es liegen gewöhnliche (wenn auch merkmalarme) Verben mit PP-

^ r oder NP-Komplementen vor. Die Grammatikalisierung von FVG, die den Pionieren V der FVG-Forschung (z.B. Heringer 1968), Wierzbicka und neuerdings etwa Leiss 0t! (1992; 2000) vorgeschwebt hat, stellt sich damit als eine Illusion heraus.2

;^ Kap. III bietet eine gründliche Auseinandersetzung mit den Begriffen, Aspekt' und

% ,Aktionsart'. Mit den herausgearbeiteten Ergebnissen kontrastiert erweisen sich die

^ meisten Thesen über Leistungen im Aktionsarts- oder Aspektbereich als besonderes

^ Merkmal der FVG als unbegründet, Aspektoppositionen drücken FVG nicht aus, da sie keine grammatikalisierte Form aufweisen (213); der Aktionsartsbeitrag von FVG ist wiederum oft mit anderen Merkmalen vermengt (214 ff.). Auch Phasenaktionsar- ten scheiden als kennzeichnende Leistung von FVG aus, da Reihenbildung (z. B. in Bewegung sein/halten/kommen) sich in dieser Hinsicht nicht wesentlich von gewöhnli- cher syntaktischer Kombinierbarkeit (im Krankenhaus sein/halten, ins Krankenhaus kommen) unterscheidet (231 ff.).

Kap. IV behandelt kurz den fachsprachlichen Charakter und die Klammerfähig- eit als kennzeichnende Merkmale von FVG. Beide stuft Van Pottelberge als seudomerkmale ein.

Kap. V enthält vertiefende Analysen von einigen bisher in der Regel als FVG lassifizierten Konstruktionen mit den Verben versetzen und bringen. Es wird jeweils

!3*:.uerst gezeigt, dass ihre traditionell angenommenen Eigenschaften nicht mit der a ' uitsächlichen synchronen Datenlage übereinstimmen. Danach wird der Versuch fi^Sinternommen, anhand historischer Daten nachzuweisen, dass der Weg zum 33' synchronen Sprachzustand nicht als Grammatikalisierung zu deuten ist. Dement- sprechend erweist sich etwa die Einbürgerung von versetzen als FV nicht als eine r£ Systematisierungstendenz, sondern im Gegenteil als durch den Bedarf motiviert,

#. Variation unter die zur Verfügung stehenden „Allerweltsverben" zu bringen (267;

$•291). Diskrepanzen zwischen der synchronen Datenlage und den angeblichen

& Eigenschaften von FVG sieht Van Pottelberge u.a. darin, dass Fügungen wie in

£ Bewegung versetzen und zur Geltung bringen sehr wohl attribuierbar und (mit einem

£ Artikel versehen) anaphorisierbar sind (270 ff.; 317 ff.). Daher würden sie sich im j:t Grunde nicht von Fügungen wie in eine Zwangslage versetzen (270), zu seiner These

*· bringen (324) unterscheiden. Durch ihre Konzentration auf artikellose und nicht-

;V attribuierte Fügungen mit etymologisch transparenten Verb- oder Adjektivableitun-

$ gen habe die FVG-Forschung eine künstliche Klasse aufgestellt, die außerdem die

*$ unbegründete Annahme dreier unterschiedlicher Lesarten von versetzen und bringen

< voraussetze (267 f.; 326ff.). Angesichts des Anspruchs der Arbeit, die bisherige Forschung einer grundlegenden Kritik zu unterziehen, hätte die Frage der Artikello- sigkeit jedoch eingehender betrachtet werden können, zumal die Thesen über die

•P i

••i

2 Zu den (noch nicht gegebenen) Voraussetzungen für die Grammatikalisierung von Fügungen des Typs in/zur V-ung -f FV siehe Rostila (2001b:78ff.).

(10)

132 Jouni Rostila

Grammalikalisierung von FVG den Status einer verbalen Flexionsfomn für ihre Verbalabstrakta implizieren (422) und die Artikellosigkeit zumindest stillschweigend als Argument für diesen Status mit einbeziehen. Außerdem lassen sich die von Van Pottclberge angebotenen Erklärungen für die Artikellosigkeit nicht unbedingt auf Fälle wie in Verdacht haben, gä tillanfalllbeslut. go to attack anwenden. Die Nomina in solchen Fügungen sind nicht mit artikellosen Abstrakta in eindeutig freien Fügungen gleichzusetzen (271), da sie außerhalb von FVG nicht ohne Artikel;

auftreten, und ihre transparente Bedeutung und die mitunter hohe Produktivität des Fügungstyps (vgl. Ekberg 1989) lässt Van Pottelberges zweite Erklärung, die Lexikalisiertheit der Fügung (441), nicht selbstverständlich erscheinen.

Kap. VI zeigt, dass der aan-het-Progressiv im Niederländischen sowie der ßw-Progressiv im Deutschen bessere Beispiele für FVG darstellen als die von der FVG-Forschung herkömmlich akzeptierten Fügungen. Dies zeugt wieder von der Unzulänglichkeit der bisherigen Definitionskriterien, die es ermöglichen, lexikalisier- te Gefüge wie unter Druck stehen mit wahren periphrastischen Verbformen wie dem aw-Progressiv gleichzusetzen (414f.). Nicht einmal bei den häufigen Fügungen auf -ung (z.B. in Bewegung setzen) ist eine solche Gleichsetzung zulässig, da ihre Produktivität nach Van Pottelberge eine wortbildungstechnische, keine syntaktische Frage ist (422). Auch Fügungen wie zu/in etw. bringen/kommen mit substantivierten Infinitiven schieden hier aus, da dieser Konstruktionstyp von Fügungen mit sonstigen Abstrakta nicht zu trennen sei (427ff.).

Der abschließende Teil bietet einen anschaulichen Überblick über die erarbeiteten tf Erkenntnisse und ihre Konsequenzen. Van Pottelberge weist hier noch den Konti-|

nuumscharakter als Rechfertigung für die Aufstellung einer Kategorie wie FVG ;j zurück (438ff.): die Heterogenität der Eigenschaften von FVG sei eben ein Reflex des jj Umstands, dass es keine solche Kategorie gibt. Vermeintliche FVG seien entweder j(

freie Verbindungen oder lexikalisierte Wendungen, und beiden tue man Unrecht, jj indem man sie in ein Kontinuum ,FVG' einordne, das noch von einer Grammatikali-1 sierungsentwicklung zeugen soll (441; 445). Hier vermisse ich allerdings einen f Hinweis darauf, dass man mit einer Entwicklung von freien Verbindungen zuj lexikalisierten Wendungen auf keinen Fall die Grammatikalisierung von FVG,]

begründen kann (wie dies etwa Helbig/Buscha (1993:95f.) tun), da sie ein;

Kontinuum in die falsche Richtung darstellt: versteinerte lexikalisierte Ausdrücke;

sind der Grammatikalisierung wohl am entferntesten. Trotz der hier geäußerten!

kritischen Bemerkungen ist festzustellen, dass Van Pottelberges Arbeit mit ihrer scharfsinnigen Argumentation und sorgfältig behandelten breiten Daten- und Literaturbasis eine beeindruckende Leistung darstellt und zur Lektüre aller FVG- Forscher gehören sollte.

Literatur j Ekberg, Lena (1989): Gä till anfall och falla i sömn. En strukturell och funktionellj beskrivning av abstrakta övergängsfraser. Lund: Lund University Press. i Grimshaw, Jane/Mester, Armin (l 988): Light Verbs and -Marking. In: Linguistic Inquiry *

19, 205-232.

Heibig, Gerhard/Buscha, Joachim (1993): Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den:

Ausländerunterricht. Leipzig/Berlin: Langenscheidt. . v ; Heringer, Hans Jürgen (1968): Die Opposition von ,kommen' und »bringen* als

Funktionsverben. Düsseldorf: Schwann.

(11)

^: Larson, Richard (1988): On the double object construction. In: Linguistic Inquiry 19, K 335-391.

'^ Leiss, Elisabeth (1992): Die Verbalkategorien des Deutschen. Ein Beitrag zur Theorie der

l*t\ sprachlichen Kategorisierung. Berlin/New York: de Gruyter.

j*äi Leiss, Elisabeth (2000): Artikel und Aspekt. Die grammatischen Muster von Definitheit.

feij Berlin/New York: de Gruyter.

Bitel] Napoli, Donna Jo (1989): Predication Theory. A Case Study for Indexing Theory.

üjij j Cambridge: Cambridge University Press.

, (u l Rostila, Jouni (2001 a): In search of invisible prepositions: connections between Funktions- j verbgefüge and aspectual periphrastics. In: Saric, Ljiljana/Reindl, Donald (Hgg.): On i L· \ Prepositions. Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Olden- j j j bürg, 125-165.

, j Rostila, Jouni (2001 b): In Arbeit sein/be at work vs. am arbeiten sein/be working: Zum

·. ; ' Kontrast zwischen lexikalisch festgelegten und syntaktisch gebildeten Funktionsverbge-

!f" fugen und zu ihren Entwicklungstendenzen. In: Piitulainen, Marja-Leena/Sorvali, Tiina

^ ' (Hgg.): Aus der germanistischen Nachwuchswerkstatt. Universität Tampere, 61 -89.

^ Rothstein, Susan (2001): Predicates and Their Subjects. Dordrecht: Kluwer.

fc Wierzbicka, Anna (1982): Why you can have a drink when you can't have an eafi In:

*' ; Language 58, 753-799.

«i Jouni Rostila, Tampere (Finnland) (Jouni.Rostila@uta.fi)

iouglas Biber/Stig Johansson/Geoffrey Leech/Susan Conrad/Edward Finegan:

iongman Grammar of Spoken and Written English. London: Longman 1999.

[XVIII +1204 Seiten.

in,; Rainer Schulze FVfi'~

a

^'Die Geschichte großer, international rezipierter Grammatiken, die sich der engli- jj sehen Sprache in (fast) allen ihren Erscheinungsformen annehmen, ist eine Erfolgsge- L schichte, und wie fast alle Erfolgsgeschichten gebiert sie fast wie selbstverständlich

^ Nachahmer. Die Rede ist hier zum einen von A Comprehensive Grammar of the English Language (1985, im folgenden CGEL) als dem Vater (oder der Mutter?) aller modernen deskriptiven Grammatiken und der Longman Grammar of Spoken and Written English (1999, im folgenden LGSWE); und wer andere Gesamtdarstellungen

! von grammatischen Phänomenen im Englischen kennt, wie sie z.B. in Collins Cobuild l English Grammar (1990), The Oxford English Grammar (1996), Mastering English , 1(1997) oder kürzlich The Cambridge Grammar of the English Language (2002)

^-; aufbereitet werden, wird sich zurecht fragen, wie stabil resp. instabil eigentlich .., grammatische Konstruktionen im Verlauf einer kürzeren Zeitspanne sind (da sie ja

r offensichtlich ständig neuer Deskriptionen bedürfen), wo denn eigentlich die

^wirklichen Unterschiede zwischen den einzelnen Gesamtdarstellungen liegen und welchen Adressatenkreis die Verlagshäuser solcher Monumentalwerke im Blick .j; haben. All diese Fragen wird man an dieser Stelle nicht befriedigend beantworten können, doch eine Kurzcharakterisierung der LGSWE allein kann dazu beitragen,

(12)

134 Rainer Schulze

den Stellenwert dieser deskriptiven Grammatik im Ansatz deutlicher hervortreten zu 3

lassen.

Eine Grammatik des gesprochenen und geschriebenen (überwiegend britischen sowie amerikanischen) Englisch, wie es sich in Alltagsgesprächen, Zeitungsartikeln, narrativen Texten oder wissenschaftlicher Fachsprache findet: wer so tief in die Tasten greift, legt die Messlatte ziemlich hoch. Wenn man sich erst einmal überwunden hat, sich einem mindestens 1204 Seiten umfassenden Werk anzuver- trauen, dann kann man die (im Regelfall partielle) Lektüre von grammatischen Phänomenen nur genießen. Authentisches Belegmaterial (basierend auf über 40 Mil- lionen Wörtern aus dem Longman Spoken and Writlen English Corpus), Zahlen, Grafiken, Erläuterungen - ein wahres Eldorado für all jene, die sich den syntakti- schen, semantischcn und pragmatischen Feinheiten und Variationsmöglichkeiten (gemeint ist hier weitgebend funktionale, nicht dialektale oder soziolektale Sprach- variation) einer Weltsprache zuwenden wollen. Oder in der Sprache der Autoren:

„The LGSWE describes not only the ränge of grammatical features in English, but also the actual use of each major feature. We consider the ways in which a feature is used, the extent of its use, and its variability in relation to other features. We also consider the factors that favor or disfavor each variant"(5).

Die in Ausstattung, Format und Preis üppig dimensionierte Grammatik, das Ergebnis eines immerhin sechs Jahre währenden Projektes, gliedert sich in fünf Großbereiche mit 14 Kapiteln: der erste Großbereich besteht aus nur einem Kapitel und erörtert die Ziele und Prinzipien einer korpusbasierten Grammatik. Der zweite, dritte und vierte Großbereich sind der strukturellen Beschreibung und der Auftre- tensweise zentraler grammatischer Aspekte in der Sprache gewidmet. Unter ,Aspektc

wird hierbei all das verstanden, was einer linguistischen Beschreibung zugänglich ist, und dazu gehört die Präsentation von Wortarten, strukturellen Mustern, Satzbau- steinen, verschiedenen Gliedsätzen oder anderen strukturell bedingten Unterschei- dungen wie »imperfektiver vs. perfektiver Aspekt' oder ,Definitheit vs. Indefinitheit*.

Der letzte Großbereich (mit vier Kapiteln) untersucht Grammatik in erweiterter Perspektive (eine Entscheidung, die nur begrüßt werden kann) und thematisiert Aspekte wie »Satzbau*, Einstellung des Sprechers/Schreibers', »Phraseologie* (d.h.

unter Einschluss von Idiomatik und Kollokationen), »Schnittstelle Gramma- tik/Diskurs* usw. Ein Band dieses Umfangs benötigt selbstredend ein ausgeklügeltes Verweissystem, um die Spuren grammatischer Erscheinungen in verschiedenen Abschnitten nicht aus den Augen zu verlieren, und dieses bewerkstelligt der Verlag in vorzüglicher Weise: neben einer Bibliographie, die sich in drei Teile gliedert (d.h.

corpus-based studies of presenl-day English: gener al, corpus-informed grammars of prcsent-day English, corpus-informed studies ofspecific areas of present-day English grammar), werden zwei Verzeichnisse (objektsprachlich und begrifflich) zur Verfü- gung gestellt, die z.B. die Suche nach Information zur Auftretenshäufigkeit, Klassifikation sowie Kookkurrenzangaben zu objektsprachlichem Material deutlich erleichtern.

Diese Auffächerung des grammatischen Inventars einer Sprache ist, vielleicht mit Ausnahme der Kapitel 12,13 und 14, für ein Handbuch dieser Art recht traditionell und nicht gerade innovativ (wenn auch für Uneingeweihte den Einstieg erleichternd);

und in der Tat verweisen die Autoren der einzelnen Abschnitte auch ständig auf den engen terminologischen und begrifflichen Bezug zur CGEL. Insbesondere diese beiden Grammatikhandbücher sollen also nicht im explanatorischen Wettbewerb zueinander stehen, und wo Korrekturen und Modifikationen notwendig erscheinen,

(13)

werden diese, mit typisch britisch höflichem Understatement, als sich jeweils ergänzend betrachtet. So findet sich also z.B. die nicht gerade aufregend geratene Ersetzung von subject/object complement in der CGEL durch subject/objective predicative in der LGSWE.

Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob bei der Fülle an grammatischen Themen das eine oder das andere hätte entfallen oder einer breiteren Behandlung würdig gewesen wäre. Es muss hier genügen darauf hinzuweisen, dass nichts Wesentliches außen vor gelassen wurde. Wie jede andere Monumentalgrammatik versucht auch die LGSWE den Spagat zwischen unverzichtbarer Basisinformation und z.T.

faszinierenden Spezialthemen (insbesondere in den Kapiteln 12, 13 und 14). Diese Übung ist rundweg gelungen. So findet der resp. die Auskunftssuchende in klarer Sprache strukturelle Deskription und anschaulich aufbereitetes Zahlenmaterial in Tabellen und Histogrammen (in der Summe mehr als 350) zu einer Vielzahl von grammatischen Themen; Grammatik ist selbstredend Vielfalt, und hier wird sie sinn- und augenfällig. Auch wenn die vorgestellten Ergebnisse, erwachsen aus korpuslin- guistischer Aufbereitung, nicht immer fundamental den bisher gewonnenen Aussa- gen, z.B. in der CGEL, widersprechen, so ist auch die Bestätigung etablierter Information, wenn auch nicht korpuslinguistisch validiert, durchaus ehrenwert.

Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann zum einen vielleicht den Übereifer, alle Informationen an die interessierte Leserschaft zu bringen, so dass einige 5?ahlenwerke, Graphiken (leider nur in schwarz-weiß und diversen Grauabstufun- psn) und Erklärungen leicht überladen und auf Dauer ermüdend wirken. Zum i i äderen vielleicht auch die nicht ganz einfach zu durchschauende Bedeutung von

; wgressive pronouns auf S. 229 oder die aus linguistischer Sicht unbefriedigende l »eutung von homonymy auf S. 60 (der wohl einzige typographische Lapsus findet 5 ch übrigens in der Dopplung von can auf S. 94). Und auch die Unterscheidung , Standardsprache vs. Nichtstandardsprache' respektive ,Standardvarietätc, obwohl Lisgiebig im Einleitungsteil gewürdigt, bedarf einer erweiterten Reflexion; aber dies sind Monita eines Rezensenten, der an der mühsamen und strapaziösen Aufberei-

\iing und Umsetzung des Materials nicht partizipiert hat.

Fazit: dieses ,Grammatikogramm' einer Weltsprache in ihren verschiedenen Ausprägungen bietet keinen Spaziergang für Uneingeweihte und ist selbstredend kein Bilderbuch, aber ein außerordentlich klug und geschickt ,illustriertes4 und organisiertes Handbuch mit sehr informativen Text- und Graphikteilen; ein Hand- buch zum Nachblättern und zum Stöbern. Es wendet sich nicht so sehr an den oder die linguistisch Geschulte, denn es werden hier keine grammatischen Phänomene vor dem Hintergrund aktueller linguistischer oder grammatischer Theorien ausgebreitet.

Dafür wird der oder die an Sprachverwendungsfragen Interessierte auf registerspezi- fische Ausprägungen grammatischer Konstruktionen aufmerksam gemacht, die zwar teilweise in Einzeldarstellungen schon verhandelt, denen aber eine entsprechen- de Würdigung im Rahmen einer Gesamtdarstellung bisher verwehrt worden ist. Die wichtigste Erkenntnis für den Rezensenten ist in jedem Falle diese: während die CGEL die Syntax und das Lexikon noch als jeweils unabhängige Komponenten oder Module des Englischen begreift, vertritt die LGSWE erkennbar die Ansicht, dass syntaktische Strukturen oder mulli-word combinations primär als motivierte Kon- struktionen aus einzelnen lexikalischen Einheiten zu betrachten sind.

Rainer Schulze, Hannover (raischulze@gmx.de)

(14)

1 36 Helmut Spiekermann

Dietmar Zaefferer (Hg.): Deskriptive Grammatik und allgemeiner Sprachver- gleich. Tübingen: Niemeyer 1998 (= Linguistische Arbeiten 383). VII 4-177

Seiten.

Helmut Spiekermann

Der vorliegende thematische Sammelband verfolgt das Ziel, „den konzeptionellen Hintergrund für ein langfristig angelegtes Projekt zu liefern, in dem eine Datenbank für Referenzgrammatiken entwickelt wird" (vii). Dieses Projekt hat seinen Aus- gangspunkt in einem Aufsatz von Comrie/Smith (1977) genommen, der ein Questionnaire als Grundlage für die Erstellung deskriptiver Grammatiken vor- schlägt, und hat inzwischen zur Beschreibung einer beachtlichen Zahl von Sprachen nach vergleichbaren Kriterien geführt (s. u.).

Die Buchartikel gehen zurück auf Beiträge einer Arbeitsgruppe während der DGfö-Jahrestagung 1993 in Jena. Die bis zur Veröffentlichung verstrichenen fünf Jahre wurden nach Aussage des Herausgebers als „Gelegenheit zur Aktualisierung"

(vii) genutzt, die sich allerdings in der zitierten neueren Forschungsliteratur nur im Aufsatz von C. Lehmann als Angabe einer eigenen, neueren Buchveröffentlichung aus dem Jahr 1997 widerspiegelt.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, die jeweils vier Beiträge umfassen. Der erste Teil beschäftigt sich mit einem allgemeinen theoretischen Rahmen für deskriptive;

Grammatiken. Der zweite Teil hat in erster Linie Beschreibungsprobleme allgemein ? sprachlicher Art zum Gegenstand. Diesen beiden Teilen geht eine Einleitung des;

Herausgebers voraus, in der er eine verstärkte „Kooperation von Grammatikogra- phie [...], Sprachtypologie und Grammatiktheorie" als Grundlage deskriptiver Grammatik einfordert und die zentralen Fragen und Aufgaben einer deskriptiven und universal ausgerichteten Grammatik definiert.

An die eher programmatische Einleitung schließen sich die theoretischen Beiträge des ersten Teils an, die sich mit Modellen der Sprachbeschreibung befassen.

B. Comries Aufsatz „Ein Strukturrahmen für deskriptive Grammatiken: Allgemeine Beschränkungen" stellt zunächst Gründe für die Erstellung deskriptiver Grammati- ken zusammen: Erster (und wohl wichtigster) Grund ist, dass Grundlage jeder ,,gute[n] Linguistik" (7) eine gute Sprachbeschreibung sei. Über eine Reihe von Beschränkungen, denen deskriptive Grammatiken folgen sollen (Frage der Korrekt- heit, Frage der zugänglichen Präsentation der zugrundegelegten Daten und der Ergebnisse, insbesondere der verwendeten Terminologie), leitet er zu einem ersten Lösungsansatz für einen strukturellen Beschreibungsrahmen über, zum „Lingua Descriptive Series Questionnaire" (11; vgl. Comrie/Smith 1977). Hierbei handelt es sich um einen hierarchisch geordneten Fragebogen, der als Folie für die Beschrei- bung unterschiedlicher Sprachen verwendet werden kann und damit die Vergleich- barkeit von Grammatiken gewährleistet. Tatsächlich sind in unterschiedlichen Veröffentlichungsreihen mehr als 20 Grammatiken erschienen, die dem Questionnai- re folgen. Die von Comrie angesprochenen „Probleme der Linearität und Unverän- derbarkeit" (14) des Fragenkataloges soll ein zweiter Ansatz eines strukturellen

(15)

Beschreibungsrahmens beheben, dessen primäre Innovation die Computerimple- mentierung ist (vgl. auch Zaefferer 1998). Diese soll den Beschreibungsrahmen flexibel und für neue Erkenntnisse der linguistischen Forschung offen machen und durch die Möglichkeit der Querverweisung die Linearität der Datenpräsentation aufbrechen. Die Computerimplementierung des Strukturrahmens soll, so Comrie, als „Online-Glossar technischer Termini" genutzt werden und „Online-Anregungen zur Verfügung" stellen (15).

Eine Übersicht über erste Ergebnisse bietet der „World Atlas of Languages", der 120 sprachliche Merkmale von 150-400 Sprachen berücksichtigt. Im Internet1 sind Beispielkarten veröffentlicht. Die Anfertigung einer Buchausgabe2 war für das Jahr 2002 angekündigt.

W. Croft („Ein Strukturrahmen für deskriptive Grammatiken: Die Beschreibung sprachlicher Formen") wendet sich der Formseite sprachlicher Ausdrücke zu. Die Formbeschreibung erfolgt über eine Menge von Parametern, denen selbst innerhalb des Beschreibungsrahmens bestimmte Werte zugeordnet werden, die sich aus standardisierten Fachtermini zusammensetzen. Die Menge der Fachtermini ist endlich. Ein wesentlicher Bestandteil der computerimplementierten Version des Strukturrahmens ist die nicht-hierarchische Organisation der unterschiedlichen Parameter. Croft nennt als Problem der formalen Sprachbeschreibung die Formulie- rung allgemeiner Parameter, die im Gegensatz zu funktionalen Parametern i. d. R.

sprachspezifisch sind. Grundsatz der Parameterdefinierung ist daher eine möglichst breite, wenn auch u.U. nicht vollständige allgemeinsprachliche Relevanz. Croft konkretisiert schließlich, was er unter formalen Parametern versteht, gibt vier mterschiedliche Arten von Parametern an und wendet sich einer Hierarchisierung j ormaler Parameter zu. Die Hierarchisierung ist notwendig, da z. B. eine Bestim- ] nung einer Kategorie „Adjektiv" eine vorherige Bestimmung eines Ebenenparame-

? ers voraussetzt, um zu einer genauen Fixierung der Kategorie zu gelangen.

! D. Zaefferer beschäftigt sich mit der „Beschreibung sprachlicher Funktionen" als ) Teil des „Strukturrahmens für deskriptive Grammatiken". Er gibt strukturelle f Eigenschaften eines funktional ausgerichteten Beschreibungsrahmens für deskripti- ve Grammatiken an. Dieser Rahmen enthält eine Reihe von Parametern, die mittels bestimmter Werte spezifiziert werden können. Die Parameter sind linear angeordnet und können drei größeren Gruppen zugeordnet werden: (a) Propositionalen Akten, zu denen Parameter der Propositionskonstituierung, der Sortierung von Proposi- tionskonstituenten und ihre prädikative Charakterisierung gehören, (b) transpropo- sitionale Akte und (c) Strukturbildungsakte. Die Menge der Parameter ist endlich, was in erster Linie der Vergleichbarkeit unterschiedlicher Grammatiken geschuldet ist. Die Menge der Werte, die den Parametern zugeordnet werden können, ist aber grundsätzlich offen.

C. Lehmann („Ein Strukturrahmen für deskriptive Grammatik: Anwendung des Beschreibungsmodells auf die nominale Possession im Yukatekischen") wendet exemplarisch die in Croft und Zaefferer formulierten Prinzipien einer formalen und einer funktionalen deskriptiven Grammatik an. Er tut dies am Beispiel nominaler Possession im Yukatekischen, die er zunächst aus formaler, anschließend aus

1 Im Internet unter http://www.eva.mpg.de/lingua/wals/ bzw. http://wings.buffalo.

edu/linguistics/dryer/atlas.

2 Herausgeber dieser Arbeit sind Bernhard Comrie, Matthew Dryer, David Gil und Martin Haspelmath. Zu einer Veröffentlichung ist es bislang noch nicht gekommen.

(16)

138 Helmut Spiekermann

funktionaler Perspektive beschreibt. Formale Elemente werden dabei funktionalen und umgekehrt zugeordnet. Was Lehmann zu zeigen in der Lage ist, ist folgendes:

Formale und funktionale Betrachtung lassen sich völlig unabhängig voneinander systematisch vornehmen.

Ziel des ersten Aufsatzes des zweiten Teils (Jürgen Bohnemeyer: „Sententiale Topics im Yukatekischen") ist es, im Yukatekischen Topikalisierungen als Verfahren der Satzverknüpfung zu beschreiben und eine typologische Einordnung sententialer Topics vorzunehmen (58). Ausgehend von einleitenden Beispielen erläutert Bohne- meyer die Verwendungsformen von Topikalisierungen im Yukatekischen in subordi- nativen Satzverknüpfungen. Er wendet sich der Frage zu, wie die Topikalisierung im Yukatekischen sich zu anderen Typen der Satzverknüpfung verhält und spricht sich aus strukturellen (u. a. anaphorische Wiederaufnahme des Topic-Satzes im Haupt- satz, Tendenz zu Relativsatzkonstruktionen) und semantischen Gründen (semanti- sche Unterspezifizierung) dafür aus, den Topic-Satz als eigenständigen Nebensatztyp zu betrachten.

S. Eschenlohr wendet sich in ihrem Beitrag („Probleme der Nomen-Verb- Unterscheidung bei der Analyse chinesischer Komposita") der Frage zu, nach welchen Kriterien (Prosodie, Semantik, Wortstruktur) im modernen Chinesisch eine Wortartunterscheidung Nomen-Verb zu treffen ist. Nach einigen Bemerkungen zum Verhältnis von Silben, Morphemen und Wörtern, untersucht sie die Frage, welche Kriterien für die Unterscheidung von Nomen und Verben im Chinesischen aktiv sind. Morphologische (z. B. Flexionsmerkmale) und syntaktische (z. B. Distribution) Kriterien greifen nach Meinung Eschenlohrs ebenso zu kurz wie diskurspragmati- sche. Die Canonical Head Rule (CHR) nach Packard (1990), nach der die Position eines Kopfes eines Kompositums wortartabhängig bestimmt werden kann, lehnt sie aufgrund empirischer Widersprüche ab. Eschenlohr erläutert Zusammenhänge zwischen Wortart, Wortsemantik und Wortprosodie, die prototypische Verben und Nomen charakterisieren. Demnach sind Nomina, d.h. Wortformen, die zum semantischen Kernbereich der Kategorie Nomen gehören, bevorzugt zwei- oder mehrsilbig, Verben dagegen bevorzugt einsilbig.

In ihrem Beitrag „Dekomposition semantischer Rollen und gespaltene Intransiti- vität" betrachtet B.Primus zunächst theoretisch und anschließend an einem Fallbeispiel Möglichkeiten der Beschreibung semantischer Rollen. Sie stellt kritisch die Grundgedanken des rollensemantischen Konzepts von Dowty (1991) vor, das im Wesentlichen auf Implikationen beruht, nach denen Prädikate in Bezug auf ihre Argumente beschrieben werden. Semantische Rollen sind für Dowty prototypisch zu verstehen. Primus zeigt einige Schwächen dieses Ansatzes auf und entwickelt ihn weiter. Am Beispiel der „gespaltenen Intransitivität" (ein spezieller Kodierungstyp aktivischer Sprachen- Primus geht auf Guarani, Batsisch, Tlingit und Atschechisch ein - nach dem intransitive Verben in zwei Gruppen eingeteilt werden) stellt Primus das deskriptive und erklärende Potential ihres Modells vor und zeigt, dass in allen von ihr anhand von Lexikoneinträgen untersuchten aktivischen Sprachen eine weitgehend semantische Steuerung bezüglich der gespaltenen Transitivität angenom- men werden kann.

Im Beitrag von E. Schultze-Berndt („Zur Interaktion von semasiologischer und onomasiologischer Grammatik: Der Verbkomplex im Jaminjung") wird für eine zweigeteilte, funktions- und formbezogene Grammatik plädiert. Die Zusammenhän- ge zwischen semasiologischer und onomasiologischer Sprachbeschreibung werden am Beispiel des komplexen Verbs in der australischen Sprache Jaminjung aufgezeigt.

(17)

Schultze-Berndt skizziert die Vorteile zweigeteilter deskriptiver Grammatiken, die bei stärkerer Berücksichtigung des Funktionsaspektes insbesondere für Fragen der Sprachtypologie Verbesserungen gegenüber den bisher üblichen primär semasiologi- schen Grammatiken versprechen. Sie gibt eine formbezogene Beschreibung des Verbkomplexes im Jaminjung, der aus finitem Verb und nicht-finitem Koverb besteht und diskutiert Fragen des Wortartstatus beider Komponenten und deren Kombinier- barkeit aus semasiologischer und onomasiologischer Perspektive.

Alles in allem bietet der Sammelband einen runden Einblick in theoretische Fragen der deskriptiven Linguistik und einzelsprachlicher Beschreibungen. Er reiht sich in diesem Sinne ein in eine Reihe von vergleichbaren Veröffentlichungen zu diesem Thema, die mit Comrie/Smith (1977) ihren Ausgangspunkt genommen haben.

Kritisch könnte man anmerken, dass eine stärkere Kopplung der beiden Teile des Sammelbandes wünschenswert gewesen wäre. Insbesondere nehmen die Beiträge des zweiten Teils kaum Bezug auf die im ersten Teil gemachten theoretischen Grundla- gen. Des Weiteren lässt sich anführen, dass der Sammelband für Leser, die sich bislang nicht oder wenig mit theoretischen Fragen der deskriptiven Linguistik und mit dem entsprechenden Fachvokabular befasst haben, wohl nicht immer gänzlich verständlich ist. Dies gilt insbesondere für Aufsätze des zweiten Teils.

j Literatur

omrie, Bernard/Smith, Norval (1977): Lingua Descriptive Studies: Questionnaire. In:

Lingua42, 1-71.

! »owty, David R. (1991): Thematic proto-roles and argument selection. In: Language 67, 547-619.

11 ackard, Jerome L. (1990): A Lexical Morphology approach to word formation in

> Mandarin. In: Yearbook of Morphology 3, 21-37.

!vZaefferer, Dietmar (l 998): Description and Comparison. How much theory do we need to make language description globally comparable? In: Caron, Bernard (Hg.): Proceedings of the XVIth International Congress of Linguists. Oxford: Pergamon, Paper No. 0492.

Helmut Spiekermann, Freiburg (helmut.spiekermann@germanistik.uni-freiburg.de)

Jonathan Owens (ed.): Arabic äs a Minority Language. Berlin, New York:

Mouton de Gruyter 2000 (= Contributions to the Sociology of Language 83).

X + 458 Seiten.

Stefan Weninger

Mit mehr als 150 Mio. Sprechern gehört das Arabische zu den größten Sprachen der

Welt. Als Sprache des Korans genießt es darüber hinaus auch in der weiteren

islamischen Welt hohes Prestige. Als Majoritätssprache stellt es eine Bedrohung für

(18)

140 Stefan Weninger

mehrere Mindcrheitensprachen dar, wie z.B. für das Aramäische, das noch in einigen Inseln im Vorderen Orient gesprochen wird sowie für das Berberische in Nordafrika.

Dennoch kann es nicht ausbleiben, dass Varietäten des Arabischen in Randgebieten der arabischen Welt und durch die internationalen Verflechtungen auch außerhalb in den Status von Minderheitensprachen gerieten. Mit solchen Varietäten befasst sich der von J. Owens herausgegebene Band. In der Einleitung diskutiert Owens den Begriff,Minderheitensprache*, wobei neben numerischen Kriterien auch Parameter wie Prestige und Dominanz zur Sprache kommen. Er gibt einen Überblick über arabische Minoritätenvarietäten und unterscheidet zwischen arabischen ethnischen Minoritäten als „alt" (z. B. auf Zypern), „extinkt" (z. B. Sizilien) und „migrationsbe- dingt" (z.B. in Nordamerika), eine Klassifikation, die weniger an soziologischen Kriterien orientiert ist als an praktischen Bedürfnissen. Ferner werden funktionale Aspekte des Arabischen in der Minderheitensituation behandelt sowie sprachliche Minderheiten in der arabischen Welt (Berber, Kurden, Aramäer).

Der erste Teil trägt den Titel „Historical Perspectives". In dem Beitrag „The Arabic Language among the Mozarabs of Toledo" untersucht Ignacio Ferrando historische und linguistische Aspekte der Sprache einer arabischsprachigen christli- chen Gemeinde, die sich im noch muslimischen Toledo etabliert hatte und, was nur auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheint, ihr Arabisch auch nach der Reconquis- ta noch für zwei Jahrhunderte beibehielt. Die arabische Diglossie schlägt sich auch in den mozarabischen Dokumenten nieder, ein Faktum, das einerseits ihre Auswertung als dialektologische Quelle erschwert, aber auf der anderen Seite ihre Authentizität unterstreicht. Paul Wexler untersucht die Funktion, die das Arabische für die Identität nicht-islamischer Ethnien haben kann, anhand der sephardischen Juden nach ihrer Vertreibung von der andalusischen Halbinsel und der Roma auf dem Balkan. Wie schon in anderen Arbeiten zum Jiddischen und zum Neuhebräischen misst Wexler Relexifikationsprozessen große Bedeutung zu. Anna Zelkina unter- sucht die hohe kulturelle Bedeutung, die das Arabische als Schriftsprache in Daghestan (Kaukasus) hatte, wo es, weitab von der arabischen Welt, unverzichtbare lingua franca der muslimischen Gelehrten im multilingualen Kaukasus war.

Der zweite Teil mit dem Titel „Arabic ethnic minorities" beginnt mit einem Beitrag von Louis Boumans und Dominique Caubet über die Modellierung von Prozessen des codeswitching innerhalb von Konstituenten. Dazu werden switching-Prozesse zwischen Marokkanisch-Arabisch und Niederländisch mit solchen zwischen Alge- risch-Arabisch und Französisch verglichen. Während die Daten für das Sprachpaar Marokkanisch - Niederländisch aus einer breiten Untersuchung unter marokkani- schen Immigranten basieren, sind die Daten für das Sprachpaar Algerisch - Französisch hauptsächlich Videoaufnahmen eines Komikers entnommen, repräsen- tieren also nur einen Ideolekt. Dass manche Hybridformen bewusst zur Erzielung eines komischen Effekts eingesetzt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. Die festgestellten Unterschiede beim switching-Verhalten sollten daher noch einmal überprüft werden. Der Beitrag „The Arabic speech of Bactria" von Charles Kieffer beschreibt die Sprache einer kleinen arabischen Ethnie in Nord-Afghanistan, wie sie in der Mitte der siebziger Jahre aufgenommen wurde. Was später aus dieser Gruppe wurde, ist nicht bekannt. Der Beitrag bietet neben der Deskription eine Untersu- chung der sehr weitgehenden Sprachkontaktphänomene, denen das Baktrisch- Arabische durch den Kontakt mit Turk- und iranischen Sprachen ausgesetzt ist. Die Typographie des Beitrags leidet darunter, dass für das ungerundete a [ ] und das gerundete a [ ] nahezu identische Symbole verwendet werden. Rafael Talmon

(19)

stellt in „Arabic äs a minority language in Israel" die komplexe soziolinguistische Situation der von Juden, Muslimen, Christen und Drusen in Israel gesprochenen arabischen Varietäten dar. Die besetzten Gebiete werden dabei nicht berücksichtigt.

Besonders interessante Themen sind dabei die Rolle des Hocharabischen als offizielle Sprache Israels neben dem Hebräischen, das rapide Aussterben jüdisch-arabischer Dialekte und hebräische Interferenzen in mehreren arabischen Varietäten. Der Beitrag von J. Owens und Jidda Hassan „Making a fish of a friend. Waris: the secret language of Arab koranic school students in Borno" untersucht geheimsprachliche Elemente, die auf der Basis traditioneller, arabischsprachiger Erziehung im kanuri- sprachigen Umfeld Nordnigerias gebildet wurden. Der sehr umfangreiche Aufsatz

„Loanwords in Nigerian Arabic: a quantitative approach" von J. Owens versucht, ein statistisches Instrumentarium, das zur Analyse des Fremdwortgebrauchs in Kanada entwickelt wurde, für die Situation in Nord-Nigeria fruchtbar zu machen.

Dabei zeigt sich, dass Wörter aus afrikanischen Sprachen wie Kanuri und Haussa ganz anderen Entlehnungsmustern folgen als Wörter aus europäischen Sprachen oder dem Hocharabischen, das auch in dieser Region eine gewisse Rolle zu spielen beginnt.

Die Beiträge des dritten Teils „Cross-ethnic and non Arab perspectives" gehören nur zum Teil zum Thema. Das ist schade, da noch viele Bereiche, etwa Arabisch im

•Iran, oder die arabischen Immigranten in Südamerika überhaupt nicht zur Sprache l gekommen sind. Während Werner Arnolds Beitrag „The Arabic dialects in the :JTurkish province of Hatay and the Aramaic dialects in the Syrian mountains of jPalamun: two minority languages compared" noch zum Thema beiträgt, sprengt der 5l aappe Artikel von Fadila Brahimi „Loanwords in Algerian Berber" den Rahmen, uch „Moroccan: a language in emergence" von Utz Maas gehört thematisch nicht izu. Die Tatsache, dass die marokkanisch-arabische Umgangssprache gegenüber

*< 5m Hocharabischen „a dominated language in the sense of the introduction to this

?i Mume" (383) ist, macht sie noch nicht zur Minderheitensprache. Der Artikel

^untersucht Konvergenzerscheinungen zwischen dem Marokkanisch-Arabischen und jtlem Berberischen. Die zentrale These, es entstehe eine Sprache „Marokkanisch" in zweifacher, arabischer und berberischer Ausprägung scheint mir überzogen. So finden sich z. B. manche Erscheinungen des Marokkanisch-Arabischen, die Maas als Beleg anführt, auch an vielen anderen Stellen der arabischen Welt. Der abschließende Artikel „Language legitimization: Arabic in multiethnic contexts" von F. Brahimi und J. Owens vergleicht Sprechereinstellungen in Bezug auf das Arabische in Nord-Nigeria und in Algerien, die anhand umfangreicher Erhebungen ermittelt wurden.

Insgesamt liegt ein interessanter Band vor, der der arabistischen Dialektologie neue Impulse geben kann, der aber auch für Nicht-Arabisten gut lesbar ist, und von Vertretern anderer Fachrichtungen rezipiert werden sollte.

Stefan Weninger, Marburg (weninger@mailer.uni-marburg.de)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Denn die so genannte „Korea-Welle“ (auf Koreanisch: Hallyu) ist nicht nur der große Stolz der Südkoreaner, sondern auch eine riesige Industrie: 2015 verdien- te das Land mit

„Brake&#34; bekommen. Nun mußte auch mein Vater von uns Abschied nehmen, er hatte nur drei Tage Urlaub bekommen. Es war uns allen sehr schwer, denn wir wußten nicht, ob wir uns

Action : Zivilschutz, Bevölkerungsschutz, Kulturgüterschutz = Protection civile, protection de la population, protection des biens culturels = Protezione civile, protezione

SCHWEIGER, M.: Das Stachelschwein Hystrix cristata (LINNAEus, 1758) als populationsli- mitierender Faktor von Testudo hermanni hermanni (GMELIN, 1789)... &amp; M.: Einsatz

Zunächst wird aber eine kurze Einführung in die Sprachen Curry und Flat-Curry gegeben werden, dann wird die Überset- zung von Curry in C geschildert, wobei auf

Im Grunde bin ich über diese Karikatur nicht verwundert, denn die freiheitlichen Studenten und Bur- schenschaften können auf eine lange antisemitische Tradition zurückblik- ken;

Durch (10) ist der Erwartungswert der Verteilung P X definiert, und analog definiert man allgemein den Erwartungswert eines Wahrscheinlichkeitsmaßes auf endlichen Mengen

Tag weitaus am größten, da es sich hier nicht nur um individuelle, schon von Anfang an vorhandene Volumenunterschiede handelt, sondern auch noch um solche, welche durch die