SOFTWARE-ENTWURF UND -QUALITÄT
INSTITUT FÜR PROGRAMMSTRUKTUREN UND DATENORGANISATION, FAKULTÄT FÜR INFORMATIK
Die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB)
Hauptseminarvortrag von Stephan Beyer
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vorhersage und Entdeckung der Strahlung 3. Grundlagen
4. Ursprung der Strahlung 5. Anisotropie der Strahlung
6. Zusammensetzung des Universums
Zeitliche Einordnung
Einleitung
• Strahlung im Mikrowellenbereich (1 mm bis 300 mm)
• Spektrum eines Schwarzen Körpers
• Temperatur von 2.725 K
• Sehr isotrop
• Anisotropien im mK- und µK-Bereich
• Rückschlüsse auf Geometrie und Struktur des Universums
Historie
1941: Beobachtung von Absorptionslinien im
interstellarem Gas (Ursache blieb ungeklärt)
1948: G. Gamov, R. Alpher, R.Herman sagen
Strahlungshintergrund (Urknalltheorie) voraus Schätzungen reichen von 4 bis 40 Kelvin
1964: Entdeckung durch A. Penzias und R.W.Wilson und Interpretation u.a. durch R. Dicke
70er: Etablierung des Urknallmodells aufgrund der Bestätigung der
Schwarzkörperform
Entdeckung
• Zufällige Entdeckung bei Arbeiten an einer neuen empfindlichen Antenne (Bell Laboratories, Holmdel)
• Isotropes Störsignal bei
Abb. 1: Penzias und Wilson
Anisotropie
Grundlagen Zusammensetzung
Vorhersage/Entdeckung Ursprung
Entdeckung
• Zeitgleich bereiteten R. Dicke, J. Peebles, D. Wilkinson Experimente zur Suche vor (nur 60 km entfernt in Princeton)
• Penzias hört von der Theorie einer Hintergrundstrahlung, welche im Mikrowellenbereich liegen soll
• Kontaktaufnahme mit Dicke und Interpretation
• Veröffentlichung zweier Artikel im Astrophysical Journal
• Penzias und Wilson erläuterten ihre Vorgehensweise
• Dicke erklärte, worum es sich bei der Strahlung handelte
• 1978: Nobelpreis für Penzias und Wilson
Grundlagen
• Universum expandiert
Kosmologische Rotverschiebung
Änderung der Teilchen-/Energiedichten
• Strahlung und Materie im thermischen Gleichgewicht im frühen Universum
Schwarzkörperspektrum
Anisotropie
Grundlagen Zusammensetzung
Vorhersage/Entdeckung Ursprung
Kosmologische Rotverschiebung
• Rotverschiebung:
• Vergrößerung der Raumzeit bewirkt Vergrößerung der Wellenlänge Mikrowellenhintergrund
• Definition mit Skalenparameter:
häufig mit
• Proportionalitäten :
Energie-/Teilchendichte
• Strahlung:
• Volumen:
• Energiedichte:
• Stefan-Boltzmann-Gesetz:
• Universum kühlt bei Expansion ab:
Frage: Schwarzkörperform erhalten?
Anisotropie
Grundlagen Zusammensetzung
Vorhersage/Entdeckung Ursprung
Schwarzkörperspektrum
• Planck:
• Mittlere Photonenenergie:
Expansion reduziert Teilchendichte Rotverschiebung senkt Frequenz
Dies ergibt ein Spektrum bei geringerer Temperatur.
Abb. 2: Erhaltung der Schwarzkörperform
Ursprung
• Photonen im thermodynamischen Gleichgewicht mit der vollständig ionisierten Materie
• Wechselwirkung in Form von Thomson-Streuung
• Temperatur sinkt bei Expansion
• Rekombination zu neutralen Atomen bei T~3000 K
• Zeitpunkt der letzten Streuung ~ 380 000 Jahre nach Urknall
• Entkopplung der Strahlung von der Materie
Abb. 3
Anisotropie
Grundlagen Zusammensetzung
Vorhersage/Entdeckung Ursprung
Ursprung
• Frage:
Baryonen-Photonen-Verhältnis
• Pro Baryon gibt es ~ 10 9 Photonen.
• Auch bei sinkender Temperatur gab es noch genügend Photonen, welche die Ionisationsenergie aufbrachten.
• Genaue Berechnung der Temperatur erfolgt mit Saha-Gleichung, die Zeit erhält man aus den Friedmann-Gleichungen.
• Temperatur von 2.725 K liefert eine Rotverschiebung von:
• Aus der heutigen Energiedichte und der mittleren Photonenenergie bei 2.725 K
ergibt sich eine Dichte von ~ 400 CMB-Photonen pro Kubikzentimeter.
Software-Entwurf und -Qualität 14 16.06.2013
Anisotropien der Hintergrundstrahlung
• Wie konnten sich Strukturen bilden, wenn die Strahlung so homogen und isotrop erscheint?
Es muss schon vor der Rekombination Dichte-
schwankungen gegeben haben!
Diese müssen sich in
Temperaturschwankungen niederschlagen!
Beyer Stephan: Die kosmische Hintergrundstrahlung