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Hautkrebsprävention lohnt sich das ganze Jahr!

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Academic year: 2022

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Die Früherkennung von Hautkrebs ist wichtig. Darum organisieren die Krebsliga Schweiz und die Schweize- rische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie am 11. Mai 2009 den 4. Nationalen Hautkrebstag. Dann werden schweizweit Dermatologen auffällige Pigment- male kostenlos untersuchen. Weil sich ein grosser Teil der Bevölkerung nach wie vor zu oft der intensiven Sonne aussetzt, setzt die Krebsliga Schweiz weiterhin auf flächendeckende Prävention.

C L AU D I A W E I S S

Bei Hautkrebs, besonders beim aggressiven Melanom, ist die Früherkennung sehr wichtig. Daher führen die Krebsliga Schweiz, die Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie und das Bundesamt für Gesundheit am Montag, 11. Mai 2009, den 4. Nationalen Hautkrebstag durch.

Wiederum werden Fachärzte in der ganzen Schweiz eine kos- tenlose Erstuntersuchung von auffälligen Pigmentmalen an- bieten.

Im Vorfeld des Hautkrebstags ist auch dieses Jahr eine Zusam- menarbeit mit Apothekerinnen und Apothekern geplant, die wiederum mit dem Hautkrebs-Risiko-Fragebogen eine wichtige Beratungsfunktion übernehmen. Zu diesem Zweck werden sie speziell von Dermatologen geschult. Detaillierte Informationen finden Sie seit Mitte Februar 2009 auf www.hautkrebstag.ch.

Am letztjährigen Nationalen Hautkrebstag führten die 144 be- teiligten Dermatologinnen und Dermatologen rund 7000 Erst- untersuchungen durch, wovon über 5400 auf standardisierten Fragebögen erfasst und ausgewertet wurden. In den Wochen vor dem Hautkrebstag konnten Interessierte in rund 500 Apo - theken einen Hautkrebs-Risiko-Fragebogen ausfüllen. Indem die speziell geschulten Apothekerinnen und Apotheker Risiko - personen eruierten, nahmen sie eine wichtige Triagefunktion wahr.

Am Hautkrebstag 2008 liessen sich weniger Per sonen untersu- chen als in den beiden vergangenen Jahren. Der Rückgang ist möglicherweise auf die Wahl des Termins zwischen Auffahrt und Pfingsten oder auf die gezielte Vorselektion von Personen mit auffälligen Pigmentmalen zurückzuführen. Die An zahl verdächtiger Befunde blieb jedoch auf dem Vor jahresniveau.

Bei jeder fünften untersuchten Person wurde mindestens eine verdächtige Läsion fest gestellt: 185 Personen mit Melanom- verdacht, 45 Personen mit Spinaliomverdacht und 239 Perso- nen mit Basaliomverdacht sowie 719 Personen mit aktinischen Keratosen (häufigste Krebsvorstufe) wurden diagnostiziert.

Die Anzahl der aktinischen Keratosen ist gegenüber den Vor- jahren gestiegen. Männer weisen öfter verdächtige Be funde auf als Frauen (Abbildung 1und 2).

Als weitere interessante Erscheinung zeigte sich folgendes Ergebnis: 42 Prozent der von den Dermatologen als Hauttyp 1 identifizierten Personen ordnen sich selbst einem dunkleren Hauttyp zu. Auch 37 Prozent der Personen des Hauttyps 2 und 18 Prozent der Personen des Hauttyps 3 ordnen sich einem dunkleren Hauttyp zu. Hingegen stufen sich 26 Prozent des Hauttyps 4 zu hell ein (Tabelle 1).

Sonnenschutz auch im Winter nicht vergessen Besonders im Winter und Frühjahr unterschätzen viele Leute wegen der Kälte die Intensität der UV-Strahlen und vernach- lässigen den Sonnenschutz. Dabei ist besonders beim Skifah- ren und Schneewandern in den Bergen grösste Vorsicht gebo- ten: Schnee und Eis reflektieren und intensivieren die Wirkung von UV-Strahlen, die sich mit zunehmender Höhe noch ver- stärkt. Da sind schützende Textilien, Sonnenbrille und ein Son- nenschutzmittel mit UV-Filter 30 angesagt.

Aber auch die heisse Sommersonne veranlasst nicht alle zur gleichen Vorsicht, wie eine Befragung des Luzerner Instituts für Markt- und Sozialforschung (LINK) im Auftrag der Krebsliga Schweiz zeigte. Im Sommer 2008 – der ohne längere Schönwet- terperio den verstrich – setzten sich immerhin 39 Prozent der 1007 befragten Leute zwischen 15 und 64 Jahren häufig oder sehr häufig der Sonne aus. Weitere 35 Prozent taten das gele- gentlich, 19 Prozent selten und nur 7 Prozent nie (Tabelle 2).

Einmal mehr zeigte sich, dass sich vor allem junge Männer unter 30 Jahren überdurchschnittlich stark der Sonne exponierten.

Knapp ein Drittel der Befragten (30%) gaben an, sie hätten einmal (22%) oder sogar mehrmals (8%) einen Sonnenbrand

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ARS MEDICI 10 2009

Hautkrebsprävention lohnt sich das ganze Jahr!

Nationaler Hautkrebstag vom 11. Mai 2009

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gehabt, das sind 6 Prozent mehr als 2006 und damit deutlich mehr als der Durchschnittswert der letzten Jahre. Betroffen waren im Sommer 2008 vor allem die 15- bis 29-Jährigen (52%), Westschweizer (37%) sowie Menschen des hellen Hauttyps (34%).

Schon in früheren Jahren wurde beobachtet, dass sich die Be- völkerung bei wechselhafter Witterung weniger gegen (unvor- hergesehene) Sonnenbrände schützt als während längerer Schönwetterperioden. So war beispielsweise im «Jahrhundert- sommer» 2003 jede fünfte Person von Sonnenbränden betrof- fen, im unstabilen Sommer 2008 jede dritte Person. Die Zahl der Sonnenbrände kann möglicherweise auch auf eine stärkere Sensibilisierung zurück geführt werden – eine Hautrötung, die vor einigen Jahren noch nicht beachtet wurde, wird heute als Sonnenbrand wahrgenommen.

Laut Angaben der diesjährigen Befragung nimmt die Bedeu- tung sonnengebräunter Haut leicht ab: 2008 legen noch 19 Pro- zent der 15- bis 64-jährigen Bevölkerung Wert auf eine son- nengebräunte Haut (für 3% ist die Sonnenbräune sehr wichtig und für weitere 16% wichtig). Von 1991 bis 2004 waren es in mehreren Befragungen stets etwa 23 Prozent gewesen. Ob die- ser Rückgang um 4 Prozentpunkte einen neuen Trend einleitet, wird die künftige Entwicklung zeigen.

H A U T K R E B S P R Ä V E N T I O N L O H N T S I C H D A S G A N Z E J A H R !

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47 260 740

544 713

60 47

414 915 745

770 131

< 16 Jahre

16–29 Jahre

30–49 Jahre

50–64 Jahre

> 64 Jahre

ohne Altersangabe

500 1000

1500 500 1000 1500

Männer (Total: 2364 Patienten) Frauen (Total: 3022 Patientinnen) 0

Abbildung 2: Teilnahme nach Geschlecht/Alter (2008)

Hauttyp Selbsteinschätzung des Patienten

Einschätzung Dermatologe:

Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 Typ 5 Typ 6 k.A. zu hell richtig zu dunkel

Typ 1 122 71 15 2 – – 2 1 0 – – 58% 42%

Typ 2 139 1179 676 93 2 1 2 0 9 0 99 7% 56% 37%

Typ 3 20 240 1618 396 18 – 2 2 9 2 44 11% 71% 18%

Typ 4 1 9 69 195 22 1 2 9 7 11 26% 66% 8%

Typ 5 – 1 1 6 11 – 1 9 – 42% 58% –

Typ 6 – – – – – 7 7 – – 100% –

Total 282 1500 2379 692 53 9 4915 14 10% 64% 26%

Keine Einschätzung des

Dermatologen vorliegend 9 154 209 45 2 – 419 3 8

Total

= 100%

Tabelle 1: Einschätzung des Hauttyps durch den Patienten und den Dermatologen

0

2,6 3,6 3,4

0,7 0,8 0,8

4,5 4,7 4,4

10 10,7

13,3

15,4 17,8

20,3 Melanom

Spinaliom

Basaliom

Aktinische Keratose

Mindestens 1 verdächtige Läsion

Melanom

Spinaliom

Basaliom

Aktinische Keratose

Mindestens 1 verdächtige Läsion 2006 (n = 6873)

2007 (n = 6406) 2008 (n = 5386)

2006 (n = 6873) 2007 (n = 6406) 2008 (n = 5386)

2006 (n = 6873) 2007 (n = 6406) 2008 (n = 5386)

2006 (n = 6873) 2007 (n = 6406) 2008 (n = 5386)

2006 (n = 6873) 2007 (n = 6406) 2008 (n = 5386)

n = Anzahl untersuchte Personen = 100%

0

3,3 4,4 4,2

1,1 1 1,2

5,8 5,8 5,4

13,2 14,5 15,9

22,4 23,9

0

2,1 3,1 2,8

0,5 0,6 0,6

3,6 3,9 3,7

7,6 8,3

11,4

14,8 17,5 2006 (n = 2920/3953)

2007 (n = 2500/3906) 2008 (n = 2364/3022)

2006 (n = 2920/3953) 2007 (n = 2500/3906) 2008 (n = 2364/3022)

2006 (n = 2920/3953) 2007 (n = 2500/3906) 2008 (n = 2364/3022)

2006 (n = 2920/3953) 2007 (n = 2500/3906) 2008 (n = 2364/3022)

2007 (n = 2500/3906) 2008 (n = 2364/3022)

Männer Frauen

n = Anzahl untersuchte Männer/Frauen = 100%

Abbildung 1: Untersuchte Personen mit verdächtigen Läsionen in Prozent (2006–2008)

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UV-Schutz in Schulen, an Sportanlässen und an Open-Air-Veranstaltungen

Die Krebsliga Schweiz setzt auch in diesem Jahr auf umfas- sende Prävention für alle Altersgruppen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit und dem BernetVerlag.ch GmbH hat sie die Lehrmittel zu den Themen UV-Strahlung und Gesundheit inhaltlich überarbeitet und ihnen ein farbiges Er- scheinungsbild verpasst. Kinder und Ju gendliche vom Kinder- garten bis zur Oberstufe sowie Berufsschule sollen sich früh mit den Sonnenschutzmöglichkeiten vertraut machen und diese an wenden. Weitere Unterrichtsmappen zu den Themen wurden überarbeitet und liegen seit Anfang 2009 vor (www.sonne-schule.ch).

Ausserdem führen die Krebsliga Schweiz und mehrere kanto- nale Ligen wiederum stufengerechte Veranstaltungen in Schul- klassen durch, wie beispielsweise den Sonnenschutz-Parcours.

Spielerisch lernen die Kinder so die Schattenseite der Sonnen- strahlen kennen und richtig einzuschätzen.

Damit der Sonnenschutz auch an Musik- und Sportveranstal- tungen nicht vergessen geht, entsandte die Krebsliga ihre Teams auch letztes Jahr an Sport veranstaltungen, um Athleten und Zuschauer mit so genannten «CreamAttack»-Auftritten über Sonnenschutz zu informieren und Sonnenschutzmittel direkt in die Hand zu verteilen.

Besonders in den Schwimmbädern haben sich Sonnenschutz- aktionen zum grössten Teil gut etabliert. Badegäste, vor allem Familien mit Kindern, lassen sich gerne von den Mitarbeiten-

den der kantonalen Krebsligen die Sonnenschutzmöglichkei- ten aufzeigen, und Kinder freuen sich jeweils über die ge- schenkten Sonnenhüte. Auch dieses Jahr verteilt die Krebsliga wieder kostenlos Sonnenschirme an Schwimmbäder.

All diese Aktionen waren bereits im letzten Jahr sehr erfolg- reich: An insgesamt 26 Musikfestivals ver teilten die Sonnen- schutzteams über 300 Liter Sonnencreme an die Festival - besu cher. An sonnigen Tagen besuchten die Teams über 37 Schwimm bäder, gaben Sonnenschutztipps und verteilten Kindersonnenhüte. 75 Bäder freuten sich über die insgesamt 800 kostenlosen orangenen Sonnenschirme der Krebsliga.

Claudia Weiss Kommunikationsbeauftragte Prävention Krebsliga Schweiz Effingerstrasse 40, Postfach 8219, 3001 Bern Tel. 031-389 92 10, Fax 031-389 91 60 E-Mail: claudia.weiss@krebsliga.ch Internet: www.krebsliga.ch Interessenkonflikte: keine

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Der Nationale Hautkrebstag am 11. Mai 2009 wird gleichzeitig in 17 europäischen Ländern im Rahmen von Euro Melanoma began- gen. 2006 hatte sich die Schweiz dem europäischen Netzwerk Euro Melanoma angeschlossen, das seit 1999 besteht und mitt- lerweile 17 Mitgliedstaaten umfasst. Jedes Jahr an einem Montag im Mai, dem Melanoma Monday, können alle Interes sierten bei einem beteiligten Dermatologen kostenlos auffällige Pigmentmale kontrollieren lassen. Die Ziele von Euro Melanoma sind die Früherkennung von Melanomen und anderen Haut - krebsformen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für einen angepassten Sonnenschutz.

Euro Melanoma — eine europaweite Initiative

Online-Informationen

Die sechs Hauttypen — Lernen Sie Ihren Hauttyp kennen! Den Test finden Sie unter www.hauttyp.ch

Weitere Informationen zum Sonnenschutz und zur Hautkrebsfrüh - erkennung finden Sie unter www.melanoma.ch

Informationsmaterialien

Die Broschüre «Hau(p)tsache Sonnenschutz» und das Booklet

«Hautkrebs — Risiken und Früherkennung» erhalten Sie kostenlos bei der Krebsliga Schweiz, Tel. 0844-85 00 00 oder E-Mail:

shop@krebsliga.ch

KrebsInfo

Der Informations- und Beratungsdienst der Krebsliga Schweiz steht Ihnen für individuelle Beratungen zur Verfügung und informiert auch zu den Themen Sonnenschutz und Hautkrebs-Früherkennung.

Krebstelefon 0800-11 88 11 (Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr)

Informationen zum Sonnenschutz

Männer Frauen 15–29 Jahre

30–49 Jahre

50–64 Jahre

1007 493 514 276 472 259

12 % 12 %

18 % 11 %

16 % 14 %

25 % 28 % 23 % 37 % 22 % 18 %

34 % 40 %

30 % 36 %

35 % 35 %

19 % 16 % 22 % 13 % 19 % 25 %

11 % 7 %

2 % 8 %

5 % 7 %

100 % 100 % 100 % 100 % 100 % 100 %

Total Geschlecht Alter

Anzahl Befragte

(gewichtete Basis, n = 100%) sehr häufig

häufig gelegentlich selten nie total

Tabelle 2: Häufigkeit der Sonnenexposition. Umfrage: «Wie oft haben Sie sich diesen Sommer der Sonne ausgesetzt?»

Referenzen

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