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(1)

560

Beiträge zur Kenntniss' des Avesta. II.

Von Chr. Bartholomae.

Der A§i-JaSt (Jt. 17).

AM ist die Göttin des Segens auf Erden, insbesondere auch

des Kindersegens. Man dachte sie sich als eine Jungfrau, da-

Beconstruirter Text.

I.

1. ')aMm vafauhlm jazamaid^

Qsöi]>nlm berzaitim huraod^m huxazat^m ))ana{)-kaQr^m amaviaitim dätö-saoks^m ba^sazii^m per{>u-vlrqm

2. du^drem aharah$ mazdä

hafaharem ameS^m spent^m

jä vispan,^m *) saosjant^m frasa ^rajjwa frä}>angi9it§

3. uta h^ äsnem QratuQem

aya-baraiti vairij^em Uta äsna^ka zbayantäi düra^ka gasaiti._,auaiah? *) jö^aSlm*) jazäit^ zao]>räbiö 4. ')ah$ raj^a ))amai3haka

t^m jazäi srunyata jasna t^m jazäi huiasta jasna a^im vafauhim zao]7räbij,5 aSim vaiauhim jazamaid^

n.

5. a^im vaiauhim jazamaidf . . .

^)[haomäika nemö mq,)7räika a^aona^ka zara)7u§träi

a^ki^ bäda nemö haomäi

jaj) visp? ani$ madäiahö a^sma hakantf QruQi-dru

ä|) bö jö haomabg mado

aia hakaite ba^pai}'? ')]

Abweichungen des Uberlieferten Texts.

§. 1-3.

§. 1.

. . . surq,m.

§. 2. du^darem.

ame^an%m spentan^m.

frä|7angai§iti m. Var.

värim ').

jazäiii.

§. 3.

§. 4-22.

§. 4 = §. 1.

§. 5. haomahe ... m^J^rah^ka.

zara)>ustrahe.

bä n". '

^r^i-dr«ö.

aa^.

. . . a^ajia vaf}huj,a.

(2)

661

neben aucb, wie es scbeint, als glückverheissenden Stem. Im

übrigen verweise icb auf meine Uebersetzung.

Leider liegt der T-ext des 17. Ja§t nur in zwei Handschriften

vor, von denen die eine noch dazu in Gud^arati-Buchstaben ge¬

schrieben ist. Aus diesem Grande können wir es gar nicht er¬

warten einen fehlerfreien Text zu finden.

Der metrische Bau des Lieds lässt sich überall und ohne

Mühe reconstrairen, die strophische Gliederang scheint von Hause

aus nicht sehr streng gewesen zu sein.

Uebersetzung des reconstruirten Texts.

I.

1. ^)Die gute AM verehren wir.

Die strahlende, hehre, schöngestaltige,

Die hochzupreisende, die brausenden Wagens daherfährt;

Die mächtige Wohlfahrtspenderin,

Die heilkundige, die reiche Nachkommenschaft verleiht.

2. Die Tochter des Ahura-Mazda,

Die Schwester der AmeSa-Spenta's ;

Welche mit aller Heilande

Rüstiger Kraft ausgestattet ist ^),

3. Und dem tüchtige Kraft

Verleiht, wünschenswerthe.

Und dem, ob er in der Näbe raft

Oder in der Ferne, zu Hülfe kommt.

Wer immer die Ali verehrt mit Opferspenden.

4. *)0b ihrer Pracht und Herrlichkeit

Will ich sie ehren mit lautem Lied,

Will ich sie ehren mit wohlgeweihtem Lied,

Die gute AM, und mit Opferspenden.

Die gute AM verehren wir.

IL

5. Die gute AM verehren wir . . . (Cf. 1.)

®)[Verehnmg dem Hauma und dem heiligen Wort

Und dem frommen Zara)7uMra!

Daram fürwahr sei Verehrung dem Hauma,

Weil alle andern Rauschtränke

Von Ailma gefolgt sind, der die blutige Lanze schwingt.

Aber der Rauschtrank des Hauma

Ist von Asa selber begleitet]

Bd. XXXVI. 37

(3)

562 Bartholomae, Beiträge zur Kenntnis« des Avesta. II.

6. aSi srira bänumait?

säiti viäqaite bänubjo asi däjjr^ vobum ^) barnö

aesijra nar^m jöi haliabi

7. ^')te narö l)saj)ra tjsajeinti aspa-kina stuqi-bal)dra ' ''') frao)7a{)-aspa banaj)-kaljra l)sv(aewaiaj)-astra as-bouma

8. hubaoidi baodait? nmänem

jenb§ nmäne alis vapubi

süra päda nidaf>aiti

a'jrimaiti dar5äi haljdräi 9. nidätö-pitu bubaoidi

jamira startaska gätus aniäska berl)d:ä a^artS

'*)[jöi *")hakabi asis *')va|3ubi usta bäda jim hakabi

uta m%mki|) upatabaka pouru-sarda amaqait?]

10. a^Sii^m ^)nmänä budätS g,aosüräiahö ^)bistenti as-bourya dri^u-upasta '*)[joi hakabi . . .]

11. a^si^m gäta9a histenti bustarta huupabusta hukerta barzisaqantö zaraniapal)sta-pädäi3hö

'*)[jöi bakabi . . .]

12. a^s^m vantäfDbö dmäinjä^abö tq. gätus paiti äiahant?

jöi söirR i')barzisa^(antö 13. merzj,amnä '*)at3ku-pasmanä

frä gaosävara *^)sispemna minuka zaranxö-pa§sa

14. ^*)kada nö ayi ägasä^ nmänö-paitis kaJ) säiti paiti gäma fri^ä tanuija^''') i<)[jöi hakabi . . .]

15. afsqm kaininö äiabant?

**) ryaezö-maidil '•'*) sraotanyö dar^ö-aiagustS

kehrpa a^ayati^m sraia ja))a didiat,(im zaosö ^'')

'<)rj5i bakabi . . .']

S. 6. a" sr" ali b».

§.7. tg . . . as-baurya steht hinter haljdräi. — stfli.

§.6. Portsetzg. — bubaoidis.

agairimaitisa m. Var.

§. 7. Portsetzg. — bubaoide.

bä j».

kij) feblt.

vouru".

§. 8.

asa paurva daregö m. V.

§. 9.

barezisa hayantö.

§. 10. vantänho ta da mai- niänhö gätus p".

jösarere barisabayantö.

mereziaomanä m. V.

. . . kajjru-karana.

sama fria paiti t".

§.11. afahanti.

ijgamö-paidisa ury".

daid».

(4)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. II. 563

6. 0 ASi, schöne, strahlenreiche.

Die du freundlich heranleuchtest *) itiit deinen Strahlen,

0 Ali, die du herrlichen Glanz (Ruhm) spendest

Den Männem, die du begleitest: —

7. i*)Und diese Männer gebieten über Länder,

Da man die Rosse pflegt, mit fetten Weiden ^^),

Mit schnaubenden Rossen und brausenden Wagen,

Mit knallenden Peitschen und reichlichem Vorrath.

8. !•) Lieblich duftet dess Haus,

In dessen Haus die gute ASi

Den segenbringenden Puss setzt,

Die glutstrahlende 1'), zu dauerndem Aufenthalt.

9. Reich ist es an Speisen, Ueblich duftet es,

Und dariimen ist ein (teppich-)bekleideter Diwan

Und andre kösthche Dinge;

'*)[(Das Haus derer,) die du begleitest, gute ASi;

Heil wahrhch ist jedem, den du begleitest;

So begleite denn auch mich.

Vielgestaltige, mächtige !]

10. Wohlgefügt stehen ihre Häuser da.

Gesegnet mit Rindern,

Mit reichem Vorrath, den Armen Unterstützung gewährend,

**)[(Die Häuser derer,) die du begleitest, . . .]

11. Ihre Diwans sind

Schön bekleidet, schön geschmückt.

Kunstvoll gefertigt, mit Teppichen versehen

Und mit goldbeschlagenen Füssen;

i*)[(Die Diwans derer,) die du begleitest, . . .]

12. Und ihre Hausfrauen Sitzen auf diesen Diwans, Welche teppichbekleidet dastehen;

13. Mit Ringen und Spangen sind sie geschmückt **),

Und mit Ohrengehängen **) geputzt

Und mit Gold- und Edelsteingeschmeide ^%

14. **),Wann wird der Hausherr zu uns kommen,

Waim werden froh wir uns mit seinem lieben Leib vereinen ?'

")[(Die Frauen derer,) die du begleitest . . .]

15. Ihre Töcbter sitzen (dort)

Mit »3) und vollen Hüften"),

Von herrhcher Gestalt, schlanken Fusses

Und von solcher Körperschöne,

Wie man sie nur wünschen mag zu sehen *''),

i«)[(Die Töchter derer,) die du begleitest . . .]

37*

4 1

(5)

564 Barthotömae, Beäräge zur Kenntniss des Avesta. tl.

16. a^s^m aspäidhö bavainti äsayö ray5-frao]7manö maräkarem jjangfai^intf raoraa vSsem väsai^inti 17. ta^mem stätärem vazenti

äsu-aspem derzi-rajjem ti^i-arstim dar^a-arstlm

18. ^syiwi^isüm parakeyldem **)

vitärem'") paskäj) hamer];eiii

^antärem parö dusmainiüm'*)

")[jöi hakabi . . .]

19. a^s^m usträfjhö bavainti safni-kaofa'*)^aSa manataha

uziiamana zma^ haka

pertamna Tadra^ö aya

")[jöi hakabi . . .]

a^^^iin erzatem zaraniem nibara))?**) äbarait?

aiwitarSbiö danhubiö västräska keSä bäminjiä**)

**)[jöi hakabi . . .]

20,

21. upa mq,m upa didijia frä mqiUi aiwi-rya^saiaiauha mer^dikem alis berzaiti 22. hudäta ahi huki)7ra

vasa}>a ahi Qsaj,amna tany^ \^a,rD.ö asti dätem 23. pita jö ahurö mazdä

jö mazistö jazatan^m jö vahistö jazatan^m

mäta äramaitis spenta 24. bräta t$ jö vafjhus sraosö

rasnuska berzö amaqä

mi|>raska vouru-gaoiaoitis ])af3ha da$na mäzdajasnis 25. upastuta jazatan^m

ämrujiamna ") razistan^m paiti-staiata raj^aj^a aSis vai3uhi jä berzaiti [uiti vakebls aogana]

26. kö ahi jö m%m zbai^hi

jenbp fräjö zbaiant,q.m sr,aestem susruije väkem ")

§. 12. baiainti.

{lan^ai^inti.

16. c und d sind umgestellt, stao tärem.

dare'^a-arsta^m.

parö. ke^idem

§. 13. bavainti.

haka fehlt.

§. 14. ^ [GudSarati.

neberet e äberete barete in

haka d*.

bäminyä.

§. 15. apa m® apa daid".

ahi d«.

§. 16.

arm".

. . . aSiö.

. . . jö bae^are-spasanö ha- [zai3rö-gaosö.

§. 17.

amuiamna.

j^nb^ azem.

4 1

(6)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntmss des Avesta. II.

16. Ihre Rosse sind

Hurtig, lustig wiehern sie,

Sie schirren sich an den des Winkes gewärtigen

Wagen und ziehen ihn leicht dahin**);

17. Und den sie fabren, ist ein reisiger Krieger,

Dessen Rosse sind hurtig, stark sein Wagen

Spitz seine Lanze und lang;

18. Weithin trifft er mit dem fliegenden Pfeil, Und hinten durchbohrt'") er den Feind,

Und vome erschlägt er den Bösen nieder **).

i<)[(Die Rosse derer,) die du begleitest . . .]

19. Ihre Kamele sind

Hochhöckrig willig

Erheben sie sich vom Boden,

SS)

'♦)[(Die Kamele derer,) die du begleitest . . .]

20. Silber und Gold wird ihnen

In die Schatzkammer zugeführt

Aus den Nachbarländern,

Gewänder und herrliche Gewebe;

'*) [(denen,) welche du begleitest . . .]. —

21. „Schau her, schau her auf mich

Und wende dich zu mir

In Huld, o hehre Asi.

22. Schön gebaut bist du, schönen Antlitzes,

Mächtig bist du und stark,

Glanz ist über den Körper ausgegossen, 23. Dein Vater ist Abura-Mazda,

Der grösste der Jazata's, Der beste der Jazata's,

Und deine Mutter die heilige Aramkti;

24. Dein Bruder ist der gute Sraula,

Und der hehre mächtige Ralnu,

Und der weitflurige Mi))ra,

Deine Schwester der mazdajasnische Glaube." —

25. Sie, die von den Jazata's gepriesene.

Von den Frommen angerufene,

Sie hielt an auf ihrem Wagen,

Die gute, hehre Asi,

[Diese Worte sprechend :] '*)

26. „Wer bist du, der du mich mfst?

Dess Lied das schönste ist, das ich je gehört

Von allen, die je mich riefen ?' 8*)

(7)

566 Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. II.

27. ada{» uiti frayasata jö spitämö zaraj^uströ

azem ami alis vaiauhi jö spitämö zarajjuströ 28. jö paoiriiö masiiäkö

staota alem jaj) vahistem

jazata ahurem mazd^m

jazata amele spente 29. j§nhe z%|)a§ka vaf)sa§ka

r^iäsen äpö uryäraska j§nhe z^^a?ka val)sa?ka

u^sjen äpö ui'^äräska 30. jenhg z^J^afka valisa^ka

apad\}araj) afärö mainjus haka zmaj) jaj) pa}7anaiä skamait dürae-päraiä 31. uiti da'ftata *')jö duzdä

ai^rö mainjus pouru-mahrkö nöij) m%m visp? jazatäijhö anusentem fr,aorkenta **) 32. äj^ m%m a§yö zara]7uströ

anusentem apajeiti*') hö m^m a^yö ^ämaj^iti jö spitämö zaraj>uströ 33. gainti mq,m ahuna vairja

ja)7a asma katö-masä**) täpaj§iti^ala vahista ja^a ajö-ljsustem va?dö*5) 34. adäj) uiti frayasata

alis vai3uhi jä berzaiti nazdijö m^m upa-hista erzyö asä^en*^) spitama

upa srajaiauha väsah §

35. nazdijö iv^m upa-histaj) jö spitämö zarajjuströ upa srajata väsahe 36. 5-dim uska pairi-marzaj)

häyia bäzqö dasinaka dasina bäztjö hä^jjaka*') [uiti vakebis aogana]

37. srirö ahi zaraj^ustra hukertö ahi spitama hu-askuyö dar^ö-bäzus

§. 18.

b, c fehlen.

§. 19.

ho jo d".

äaj).

§.20. jö m". ..."strö hinter [va^dö.

... a^ayata mai|7isa.

...m^najen ah§ j» a" ra?dö

m$ haka anbä zemaj) vanhö

g 21 [kerenaoiti m.V,

asäum

•upa h$.

§. 22.

(8)

Bartholomae, Beäräge zur Kenntniss des Avesta.

27. Darauf sprach also

Spitama Zarajjultra:

,Ich bin, 0 gute Ali, Spitama Zarajjustra,

28. Der erste Mensch, der

Das Asa Vahilta pries,

Und den Abura Mazda verehrte

Und die .A.mesa Spenta's verehrte;

29. Bei dessen Geburt und Heranwachsen

Wasser und Kräuter hervorbrachen.

Bei dessen Geburt nnd Heranwachsen

Wasser und Pflanzen sich mehrten;

30. Bei dessen Geburt und Heranwachsen

Davon lief der arge Geist (Angra-Manju)

Von der wegsamen Erde,

Von der runden, weithin gränzenden.

81. Also sprach der Böse,

Der todbringende Angra-Manju:

„Nicht konnten mich die Jazata's insgesammt

Gegen meinen Willen fortschleppen *

82. Aber der eine Zara|7ultra

Bringt mich gegen meinen Willen fort ;

Er allein bringt mich zum reichen, Spitama Zaraj^ustra.

33. Mit dem Ahuna-Varja trifft er micb.

Wie ein Kata-grosser Stein**);

Mit dem Ala-Vahista brennt er micb.

Wie ein aus Eisen geschmiedeter Keil*')."

34. Darauf sprach also

Die gute hehre Ali:

„Näher tritt heran zu mir.

Gerechter, beiliger Spitama;

Steige auf meinen Wagen!"

35. Näher trat zu ihr beran Spitama Zarajjultra,

Und er stieg auf ihren Wagen.

36. Ihn streichelte sie oben

Links von den Armen zur Rechten

Und rechts von den Armen zur Linken*'),

[Diese Worte sprechend :] '*)

37. „Schön bist du, o Zara)7ultra,

Wohlgebaut bist du, o Spitama

Schön deme Wade *'), lang dein Arm.

♦ 1 *

(9)

568 Bartholomae, Beiträge zur Kenntnis» des Avesta. II.

38. dätem t§ tanuye ))amo

ixma^ka dai-^em haQa<|3hem ja)>a^ima|) ja|) t$ fräyaokem

39. ah^ raja h^raafahaka . . .

m.

40. aSim vafauhim jazamaid^

41. t%m jazata jö haosiatahö paradätö*') upa upabd? harajä

srirajä mazdadatajä

42. ayaj) ajaptem dazdi m^

alis vafauhi jä berzaiti ja^ baySni aiwi-vanil visp? da?ya mäzainija 43. jajja^azem nöiJ) fränemän§

f>wafsä|) parä da^ya^ibijö frä ma|)^') parö visp? da^ya anusö tarsta nemant^

tarsta tamafabö dyaränt^

44. pairitakaj) pairigasa^

alis vataubi jä berzaiti [d^tö

vindaj) tem jänem haosiaiahö para- 45. ah$ raja ^amafahaka

IV.

46. alim vatauhim jazamaidf

47. t^m jazata jö jimö l)saetö buy^)?wö bukairjaj) baka barzafaba|>

ayaJi äjaptem dazdi m$

alis vaiaubi jä berzaiti 48. ja|) fsaoni v%)?wa baräni

ayi mazdä dämabijö ja))a amer^tlm baräni ayi mazdä dämabijö 49. uta jaj) apabaräni

uya sudemka tarsnemka haka mazdä dämabijö 50. uta ja{) apabaräni

uya zauryij,mka merjjjümka haka mazdä dämabijö

§. 23—26.

§. 23 = §. 1.

24. jö fehlt.

, . berezö.

§.25. aaj) him gaidjaj) ay» *»).

nöi^ tarstö.

frä amäj) p».

§. 26.

§. 27—31.

§. 27.

§. 28.

§.29. äaj) him gaidxaj) au».

jaj)a azem .... ayabar»,

j» azem am» ayabar».

§. 30. uta azem apah».

uta azem apab».

1 *

(10)

Bartholomae, Beäräge zur Kenntniss des Avesta.

38. Glanz ist deinem Körper verliehen

Und deiner Seele ewiges Heil,

So wahr ich dir das jetzt verkünde.'

39. Oh ihrer Pracht und Herrlichkeit . . .

m.

40. Die gute AM verehren wir . . .

41. Sie pries Hauljangha Paradäta

Am Pusse der Hara,

Der schönen, Mazda-geschaffenen.

42. „Diese Gnade gewähre mir.

Gute, hehre AM,

Dass ich siegreich werde

Ueber alle mäzanischen Teufel;

43. Dass ich nicht mich beuge

Aus Furcht vor den Teufeln,

Sondem vor mir alle Teufel

Wider ihren Willen erschreckt sich beugen

Und erschreckt in die Finstemiss enteilen.'

44. Es umlief, es umschritt (ihn) 5*)

Die gute, hehre AM;

Es erhielt diese Gabe HauSjangha Paradäta.

45. Ob ihrer Pracht und Herrhchkeit . . .

IV.

46. Die gute AM verehren wir . . .

47. Sie pries Jima, der heerdenreiche Fürst,

Auf der Höhe Hukarja.

„Diese Gnade gewähre mir.

Gute, hehre AM,

48. Dass ich Futter und Heerden binzufähre

Zu den Geschöpfen des Mazda,

Dass ich Unsterblichkeit bringe

Den Geschöpfen des Mazda;

49. Und dass ich fortschaffe

Beides, Hunger und Durst,

Von den Geschöpfen des Mazda;

50. Und dass icb fortschaffe

Beides, Alter und Tod,

Von den Geschöpfen des Mazda;

(11)

570 Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. II.

51. uta jaj) apabaräni

uya garmemka aotemka

baka mazdä dämabijö hazatarem aiwi-gaman^m 52. pairigasaj) pairitakaj)

alis vaiaubi jä berzaiti

vindaj) tem jänem jimö t)sa§tö hu- Ty^J'wö 53. ah§ raja ))arnaiahaka . . .

Y.

54. aSlm vaiauhim jazamaid^ . . .

55. t^m jazata visö pu)7rö äjjwijänöis visö sürajä )7ra§taonö

upa varnem kajjru-gaosem

56. ayaj) äjaptem dazdi m$

asis vafauhi jä berzaiti jaj) bayäni aiwi-vanjä

azim dahäkem — i«— —

57. I^rizafanem J)rikamerdem l)sya|'-asim hazaiara-jaoljstim

asao^aiabem da^Qim drugem

a^em gae)7äyjö drugantem

58. j%m asaogastem^m drugem

fraka kemtaj) a^^rö mainjus ap^i ji^m astijaitim ga^ji^m mabrkäi aiab? gagjjanijm 59. Uta bfi vanta azani

saqaf^bäka erna^äka

jöi aiaben kebrpa sr,a§sta zazätaj?

gaejjjäika jöi abdötema^^) 60. pairitakaj) pairigasa^

alis vaiaubi jä berzaiti

vindaj) jänem visö pü))rö ä)7wiiänöis visö sürajä J>ra?taonö

61. ahe raja hamaiahaka . . .

YI.

62. asim vaiauhim jazamaid? . . .

uta azem apah".

g* vätem ao".

§. 31.

jö jimö.

§. 32—35.

§. 32 = §. 1.

§. 33.

§. 34.

63. t^m jazata baomö frä.smis **)

ba^zazjö srirö l)saj)rijö berzist$ paiti barzabi barai);jö paiti barzajä

abadotemabe m. V.

§. 35.

vindaj) tem.

§. 36—39.

§. 36.

§. 37.

. . . zairi-doijjro

(12)

Bartholomae, Beäräge zur Kmntniss dee Avesla. II. 571 51. ünd dass ich fortschaffe

Beides, Hitze und Kalte,

Von den Geschöpfen des Mazda,

Tausend Winter hindurch."

52. Es umlief, es umschritt (ihn)

Die gute, hehre Ali;

Es erhielt diese Gabe Jima, der heerdenreiche Fürst.

53. Ob ihrer Pracht und Herrlichkeit . . .

V.

54. Die gute AM verehren wir . . .

55. Sie pries der Sohn des ä)>wijänischen Hauses, Des Heldenhauses, ]7raitauna,

In dem viereckigen Vama:

56. „Diese Gnade verleihe mir.

Gute, hehre AM,

Dass ich Sieger werde

Ueber den Drachen Dahäka — — —,

57. Der drei Rachen, drei Köpfe hat.

Sechs Augen und tausend Sinne 5*),

Ueber den übermäcbtigen teuflischen Unhold,

Den allen Wesen verderblichen Gottlosen;

58. Ueber den mächtigsten Unhold, den

Angra Manju gescbaffen bat

Gegen die bekörperte Welt

Zum Verderben der Wesen des Ala,

59. Und dass ich ihm seine Frauen entführe.

Seine Schätze und seine Rosse,

Welche von Köiper die schönsten sind zur Zucht

Und die tüchtigsten in der ganzen Welt." **) 60. Es umlief, es umsebrift (ihn)

Die gute hehre AM;

Es erhielt diese Gabe der Sohn des ä)»wij5nischen Hauses,

Des Heldenhauses, l^raitauna.

61. Ob ihrer Pracht und Herrlichkeit . . .

VI.

62. Die gute AM verehren wir . . .

63. Sie pries der labende '>^) Hauma, Der heilkräftige, schöne, königliche.

Auf dem höchsten Gipfel

In der hohen Harati.

(13)

572 Bartholomae, Beiträge zur Kenntnits des Avesta. II.

64. auaj ajaptem dazdi m$

asis vatauhi jä berzaiti ja)7a azem bandaj^ni

mairjem tuirjem frafärasjänem 65. uta bastem vädaj^ni

uta bastem upanaja bastem kayöis busraya^hö 66. ganä{) tem kaya busra\(a

pasn? varois ka§kastab§

^afrah? ur^ijapah^

pu]7r5 kainjä sjaqarsnah^

zurö-^atab? narah?

67. pairitakaj) pairigasa^

alis vafauhi jä berzaiti

vindaj jänem baomö fräsmis

ba^sazjo srirö ^saj^rijö 68. ah? raja Jjarnaiabaka . . ,

TIL 69. alim vaiauhim jazamaid?

70. t^m jazata arsa airjanem dafijun^m Qsajjräi^') haiakermö husraya pasn? varöis ka?kastah?

gafrah? ur^ijapah?

71. aya|) äjaptem dazdi m?

alis vaiaubi jä berzaiti ja);a azem niganäni

mairjem tuirjem fraiarasjänem 72. pasn? varöis ka?kastah?

gafrah? uryijäpah?

pu)7rö kainjä sjaiiarsnah?

zurö-^atah? narah?

73. pairitakaj) pairigasaj)

asis vaiaubi jä berzaiti [dahjunäm

vindaj) tem jänem arsa airjan,%m

^sa)7räi haiakermö husraya 74. ah? raja harnaiahaka . . .

vm.

75. asim vaiauhim jazamaid?

§. 38. äaJ) him gaidjaj) ay".

upanai?m.

«h?.

kain?.

...a5ra?-raj)ah?ka narayah?.

§. 39.

tem j".

. . . zairi-döi})rö.

§. 40—43.

§. 40.

§. 41.

§. 42. äaJ) him gaidjaj) au".

kain?.

... a5ra?-ra)jah?ka narayah?

§. 43.

§. 44—47.

§. 44.

(14)

Bartholomae, BeUräge zur Kenntniss des Avesta. II.

ö4. „Diese Gnade gewähre mir,

Gute, hehre AM,

Dass ich in Fessehi lege

Den tückischen Turier Frangrasjan;

65. Und dass ich ihn als Sklaven fortführe

Und als Sklaven herbringe.

Als Sklaven des Königs Husravah;

66. Der soll ihn tödten, der König Husravah

Hinter dem See TSaitSasta, Dem tiefen, breit dahiniiuthenden.

Er, der Tochtersohn des Sjävarlan, Des gewaltsam erschlagenen Helden."

67. Es umlief, es umschritt (ihn)

Die gute, hehre AM;

Es erlangte diese Gabe der labende Hauma,

Der heilkräftige, schöne, könighche.

68. Ob ihrer Pracht und Herrlichkeit . . .

Tn.

69. Die gute AM verehren wir . . .

70. Sie pries der Fürst der arischen Länder,

Des Reiches Vereiniger Husravah

Hinter dem See TSaitSasta, Dem tiefen, breit dahinfluthenden.

71. »Diese Gnade gewähre mir.

Gute, hehre AM,

Dass ich erschlage

Den tückischen Turier Frangrasjan 72. Hinter dem See TSaitSasta,

Dem tiefen, breit dahinfluthenden, Ich, der Tochtersohn des SjävarSan, Des gewaltsam erschlagenen Helden."

73. Es umhef, es umschritt (ihn)

Die gute, hehre AM;

Es erlangte diese Gnade der Fürst der arischen Länder,

Des Reiches Vereiniger Husravah.

74. Ob ihrer Pracht und Herrhchkeit . . .

Tin.

75. Die gute AM verehren wir . . .

(15)

574 Bartholomae, Beiträge zur Kenntnis» des Avesta. II.

76. t%in jazata jö aSaya zara]>uströ airi?n$ paiti va^^ahi

vaish^ijä paiti däitjaiä 77. haoma jö gaya barsmana

hiz^ö-daiahafaha m^Jraka vaka sjao)7na zao]7räbiaska arsu^a^ibjaska va'^zbijo

78. ayai» äjaptem dazdi m$

aSis vafauhi jä berzaiti jaj) a azem hakaj^ni

vaiauhim äzätq;m hutaosq.m'8) 79. anumataj? da^naiä

anuu^taj? da?naja anuqarstaj? da?najä

80. jä m? da?n%m mazdajasmm

zarska dä|) aipika aotäj) [tim*») jä m? varzänäi vaiauhim d,äj frasas- 81. pairitakaj) pairigasaj

aSis vaiaubi jä herzaiti

vindaj) jänem jö aSaya zaraj)uströ

82. ab? raja hamaiahaka . . .

IX.

83. aSlm vaiauhim jazamaid? .

84. tq.m jazata jö berzaidis

kaya vistaaspO ta^mö

pasn? äpö däitijajä

85. ayaJ) äjaptem dazdi m?

aSis vafauhi jä berzaiti

*')ja}>a^azäni peSanem asta-auryantö 86. vispa-taurqö-astöis pu[)rö

vispa-taur^ö ur^i-ljaodo urfti-varjjö styi-manao]?ris 87. ja})a azäni peSanem

mairj?h? argaj)-aspah?

ja})a azäni peSanem

darsinikah? da?yajasnah? *') 88. Uta azem niganäni

t^jjrijaqantem duzdaenem Uta azem niganäni

spingaurusem**) daf^ajasneni

§. 45.

paiti fehlt, paiti fehlt.

vakaka sjao)7naka.

§. 46. äaJ tim §aidjaj)au».

»matp?.

anupe?.

anyarstg^.

apa?ka ao".

§. 47.

tem j».

§. 48—52.

§. 48.

§. 49 fehlt, ta^mö fehlt.

§. 50. äaJ) him gaidjaj) ay».

peSana m. V.

Üenb? . . . uruivere)>rö stüi-manö |)ris

peSana m. V.

m» hjaonab?

peSana m. V.

§. 51.

(16)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. II.

76. Sie pries der fromme ZarajjuStra In Arj ana Vai^a,

An der guten Dätja,

77. Mit Hom, Milch und Barsom,

Mit dem M^)?ra, der der Zunge Wunderkraft verleiht,

Mit Wort und Werk, mit Opferspenden

Und mit recht (rite) gesprochnen Sprüchen *"):

78. „Diese Gnade gewähre mir,

Gute, hehre ASi, Dass ich daflir gewinne

Die gute, edle Hutausa 5'),

79. Dass sie denke dem Glauben gemäss,

Dass sie spreche dem Glauben gemäss

Und handle dem Glauben gemäss,

80. Dass sie mir den mazdajasnischen Glauben

Beherzige und verstehen leme

Und dass sie meinem Volke gute Lehre gäbe.* '*)

81. Es umlief, es umschritt (ihn)

Die gute, hehre ASi;

Es erlangte diese Gabe der fromme Zara)>uStra.

82. Ob ihrer Pracht und Herrlichkeit . . .

IX.

83. Die gute ASi verehren wir . . .

84. Sie pries der hochgesinnte.

Der reisige König Vistaaspa

Hinter dem Wasser Dätja:

85. „Diese Gnade gewähre mir.

Gute, hehre ASi,

^')Dass ich eine Schlacht dem ASta-arvant liefere,

86. Ich, der Vispa-tarvö-asti Sohn,

Der AUüberwinder mit mächtigem Helm

Und mächtigem Panzer, mit starkem Nacken;

87. Dass ich eine Schlacht schlage Dem tückischen Ard&a)>aspa,

Und dass ich eine Schlacht schlage

Dem Teufelanbeter DarSinika *');

88. Und dass ich erschlage Den gottlosen T^j^rijavant, Und dass ich erschlage

Den Teufelanbeter Spindiarusa ''*).

(17)

576 Bartholomae, BeUräge zur Kennimts de» Avesta. II.

89. uta azem frarua^saj^ni

humaj^mka vardakqmka

feijaonjä haka danhä^ö*') 90. uta azem ■ni^anSni

hijaonin^m dahjun.^m pankasa^näis sata'^äiska sata'^näis hazaiära^näiska haza^ara^nais ba^Qar^näiska ba^Qar^näis ah^Qsta^nSiska 91. pairitakaj» pairigasaj)

aSis Tafjuhi jä berzaiti vindaj tem jänem berzaidis

kaya VistaaspO taQmO

92. ah? raja ))amai3haka . . .

X.

93. alim vaiauhim jazamaid? . .

94. äJ) aya^ta aSis vaiaubi ja berzaiti

mä kis m? äiah^m zao))ran,%m vin-

jä mä^ja nipSraj?inti [däiti

95. mä narö pairistä-Ijsudrö mä gahika paradaijsta mä äpernäjö tauruna mä kainina anupa?tä 96. jaj) m%m tura pazdajanta

äsu-aspa naotaraka

äJ azem tanüm aguz?

adairi padem gäus arsnO

97. äJ mam fraaguzajanta jöi äpemäjö tauruna ja kainina anupa?tä 98. jajkij) tura pazdajanta

äsu-aspa naotaraka

äJ) azem tanüm aguz?

adairi ma?sah? garö jaj varsnöis satö-karah?

99. ajkij mq.m fraguzajanta jöi apernäjö tauruna ja kainina anupa?tä

[jajkij tura pazdajanta äsu-aspa naotaraka]

humaja varedakan%mka.

biaonia?b?ka.

"^nai sata*.

«5näi b".

»^näi ah".

§. 52.

ta^mO fehlt.

§. 53—61.

§. 53.

§. 54. äaJ.

anupa?ta maSjän^m.

§. 55. äaJ.

. . . baremäjaonah?.

äaJ . . frag".

anupa?ta maSjänam.

§. 56. aJkiJ az".

anupa?ta maSjanqm.

(18)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. II.

89. Und dass ich zurückführe

Humaja und Vardaka

Aus dem Hvijaoner-Land ;

90. Und dass ich morde

In den hvijaonischen Ländem

Zu Fünfzigen rmd Hunderten,

Zu Himderten und zu Tausenden,

Zu Tausenden und zu Zehntausenden, Zu Zehntausenden und zu Millionen."

91. Es umhef, es umschritt (ihn)

Die gute, hehre ASi;

Es erlangte diese Gabe der hochgesinnte.

Der reisige König ViStaaspa.

92. Ob ihrer Pracht und Hen-hchkeit . . .

X.

93. Die gute ASi verehren wir . . .

94. Es sprach die gute, hehre ASi :

„Nicht soll Jemand an jenen Opfern tbeilnehmen.

Die man mir zurüstet,

95. Nicbt ein Mann, der keine Zeugungskraft,

Noch ein Weib, das keine Regeln mehr hat ^*) ;

Nicht unreife Knaben Noch jungfräuliche Mädchen.

96. Als die Turier mir nachsetzten Und den rosseschnellen Naotara's:

Da verbarg ich mich

Unter den Fuss des männhchen Rindes.

97. Aber es verrietben mich *") Die unreifen Knaben

Und die jungfräulichen Mädchen.

98. Und als (wieder) die Turier mir nachsetzten Und den rosseschneUen Naotara's,

Da verbarg ich nüch

Unter den Hals

Des hundertkräftigen Schafbocks.

99. Aber es verrietben mich

Die unmündigen Knaben

Und die jungfräulichen Mädchen.

[Als mir die Turier nachsetzten

Und den rosseschnellen Naotara's]." ^')

Bd. XXXVI. 38

(19)

578 Bartholomae, Beiträge zur Kenntnins des Avesta. II.

100. ^'')paoiriiq,m gerzq,m gerzaiti aSis vafauhi jä berzaiti haka apujjrö-gainijä

mä h? aya pädem hista

mä gätuyem nipaidjafauba 101. ku|7a bis azem kema^äi

asmänem ayi frasüsäi z,^m ayi nirua?sjäni 102. bitij^m gerz^m gerzaiti

alis vafauhi jä berzaiti

baka^ayanhä gahikajä

103. jä.a^em pujjrem baraiti anjamäi arsänäi varstem pataj?*") upa-baraiti 104. ku]7a his azem kematjai

asmänem ayi frasüsäi z,^m ayi nirua^sjäni 105. })ritij%m gerz^m gerzaiti

aSis vafauhi jä berzaiti ima{) m? stayistem sjao|7nem 106. maSija verzjenti sästa

jaj kainjo uzQädajeinti a'^rayö ni-jämaj§inti '') 107. kuj^a his azem kema^äi

asmänem ayi frasüsäi z,q,m ayi nirgaesjäni

108. äJ mrayaj ahurö mazdä

aii srira dämi-däit?

mä ayi.^ asmänem frasüsa

mä aqi z,q.m nirya^s?

109. ijja m$ tyem hq,m-karafauha

antar ardem jim nmänah?

srirah? §sa)7rö-kertah?

110. ana ))wä jasna jazäne ana jasna fräxazäne jaj jazata vistaaspö pasn? äpö daitiiaja

111. barzem baräj zaota väkem

histemano paska barsma

ana }>wä jasna jazan?

ana jasna fräjazän?

aSi srira dämi-däit?

§. 57.

. . . gahikajä.

aya-bista.

kerenaväni.

frasüsäni.

§. 58.

pai|7? m. V.

kerenaqäni.

frasüsäni.

§. 59.

stä^ajastem m. V.

dare^em a^" nizam" m. V.

keronayäni.

frasüsäni.

§. 60. äaJ.

jim fehlt.

§. 61.

jasej'wä jaz".

112. ah? raja bamaiahaka

(20)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntninn des Avesta. II.

100. «*)Die erste Klage erhebt

Die gute, hehre ASi

Ueber das kinderlose Weib :

„Folge nicht ihrer Spur, Baste nicht auf ihrem Lager.

101. Was soll ich beginnen?

SoU ich zum Himmel emporfahren,

Soll ich zur Erde mich hernieder wenden?'

102. Die zweite Klage erhebt

Die gute, hehre ASi

Ueber jenes Weib,

103. Welches einen Sohn bringt.

Der von einem fremden Mann gezeugt ist

Und ihn ihrem Gatten unterschiebt.

104. Was soll icb beginnen?

Soll ich zum Himmel emporfahren,

Soll ich zur Erde mich hernieder wenden?"

105. Die dritte Klage erhebt

Die gute, hehre ASi:

„Das ist mir die grösste Unthat,

106. Weicbe grausame Menschen verüben.

Wenn sie Mädchen nicht heirathen lassen '"), Sondern unverheirathet (im Hause) zurückbehalten 107. Was soll ich beginnen?

Soll ich zum Himmel emporfahren,

Soll ich zur Erde mich hernieder wenden ?"

108. Da sprach Ahura Mazda:

„Schöne ASi, Freundin der Menschen'*),

Fahre nicht zum Himmel empor.

Wende dich nicht zur Erde hernieder.

109. Hier zu mir komm her.

Herein in meinen Palast, Den herrlichen, prächtigen.

110. Mit solchem Opfer will ich dich ehren,

Mit solchem Opfer dich verehren.

Mit dem dich Vistaaspa ehrte

Hinter dem Wasser Dätja.

111. Laut soll der Priester seine Stimme erheben,

Hinter dem Barsom stehend:

„Mit diesem Opfer will ich dich ehi-en.

Mit diesem Opfer dich vei-ehren.

Du schöne ASi, Freundin der Menschen." '*)

112. Ob ihrer Pracht und Herrhchkeit . . .

(21)

580 Barthotömae, Seiträge zur Kenntnisg des Aveata. II.

Anmerkungen.

1) Die erste und vierte Strophe wiederholen sich zu Beginn

und Schluss jedes Abschnitts.

2) Der Vokal (oder Diphthong) nach , ist hier und überall

zweisilbig zu lesen.

3) ai und ä sehen sich in der Originalscbrift sehr ähnlich.

4) Mit Synizese zu lesen ; so überaU bei ^ .

5) Die Stelle ist sebr schwierig. Spiegel übersetzt :

„welche alle nützenden mit vorwärtsgehendem Verstände festigt',

indem er — nach dem Commentar II, S. 643 — vispan%m saosjan-

t%m als „allgemeinen Pluralcasus' nimmt. — Ich denke mir, dass

A.U, als die Göttin des Glücks auf Erden, mit der wunderthätigen

Kraft der „Heilande' ausgestattet ist und sie hethätigt, bis diese

selbst, am Ende der Tage in Aktion treten, zur Herstellung des

paradiesischen Glücks ; vgl. jt. 19. 88 ff. Die Lesung fraj^angajgiti,

wie Westergaard nach Kh. 1 schreibt , ist nach dem Metrum

unmöglich. Ich nehme frä)jangj?it? als Passivum; regulär wäre

allerdings frä)>agi?it5. — frasa- = i. präkja-.

6) Dass die bier folgende eingeklammerte Stelle dem ASiliede

ursprünghch nicht angehörte, bedai-f keines Beweises.

7) ha?pai})? steht für Jja^paij^ja, cf. Verf, Vgl. Gramm, der

altir. DiaU., § 40; Instr. Sing. = ind. »patjä. Geldner, Studien

zum Avesta, I, S. 43 f. scheint unsre Stelle überseben zu haben.

ASa muss jedenfalls danach auch in J. 10. 8 als Substantiv

gefasst werden.

8) vjäu" für vjäw", cf ind. vi 5 b'ä.

9) Wstgd. liest gegen die Hss. vohu, was allerdings die

regelmässige Porm des Acc. Siug. Ntr. wäre.

10) jöi hakabi: jöi Nom. Plur. statt Acc. wie oft.

11) Unsre siebente Strophe steht in den Hss. nach der achten.

Ohne die von mir vorgenommene UmsteUung hängen die Worte

t? . . . as-bour^^a vöUig in der Luft. Die ParaUelsteUe Jt. 5. 130

(vgl Geldner, K. Z. 25, S. 402) macht mich nicht irre.

12) Die Bedeutung von baljdra- ist unsicher. Ich übersetze

„Weide' nach dem Zusammenhang.

13) Ich verbinde das Wort mit i. äg'rnis.

14) Müssiges und den Zusammenhang störendes Einschiebsel.

15) Nom. Sing, statt Voc.

16) So nach einem zweifelnden Vorschlag Spiegel's im

Commentar, II, S. 645. Man beachte jedoch, dass das Wort dm"

dem Gäjjädialekt entlehnt sein muss, wie auch das Jt. 16. 2 vor-

kömmliche dmänäj) und das im Zend-Pehlevi-Glossar aufgeführte

dem^nö-pa)?ni, vgh Verf, Vgl. Gramm., §. 134. Die Parsigelehrten

wussten allerdings zwischen dem^nö-paj^ni und nmänö-pajjni einen

gar feinen Bedeutungsunterschied herauszudifteln. Die „Hausfrau'

im Allgemeinen (katäk bänük = np. ylijS) heisst ihnen nmäno-

i> 2

(22)

Bartholomae, Beiträge zur Keimtniss des Avesta. II.

pa)7ni; ist sie dagegen jung verheirathet (amat navak sül), so heisst

sie demq,n5-pa)?ni. Aueh ein hübscher Beweis für die getreue

Ueberlieferung der avestischen Wortbedeutungen !

17) So nach Jt. 10. 80.

18) merzjamna = ind. mrgjämänäs „herausgeputzt".

19) gaosäqara = gaosa -f- ägara für äwara, cf. ind. äb'ara-

iiam; Acc. Dual.

20) minuka zaranjö - pagsa : eine freie Art der Composition,

vgl Verf., Ar. Forsch. I, S. 177.

21) Strophe 14 ist Citat. Die Frauen sitzen schöngeschmückt

da und harren des Eheherrn. Dabei trällern sie ein Liedchen.

22) Eine höchst schwierige Zeile. Wstgd. hest: kaj säiti

paiti säma frjä paiti tang?, das letzte Wort gegen K. 12, wo

tanga steht. Spiegel übersetzt: „was sollen wir mit Freude

ihm wünschen, die Geliebten, für seinen Körper?", indem er statt

paiti säma: paiti säma gelesen wissen will, cf. Commentar II,

S. 646. Aber erstlich kann frjE nicht heissen „die Geliebten", —

das wäre ja frjä, — sodann ist es nicht möglich tang? zu lesen,

denn auslautend -g? und -ug? werden consequent -uj? geschrieben,

cf Verf., Vgl. Gramm. §. 92. Und endhch, was besagt denn

überhaupt jene Uebersetzung? — Ich emendire für säma gäma =

ind. gäma, 1. Plur. Aor. )/gä; das Zeichen für s und das zweite

Zeichen für g (g) sehen sich ausserordentlich ähnlicb, cf Zend-

Pahlavi-Glossary , ed. Haug, S. 31, Z. 1, 2; femer lese icb statt

tang? mit K. 12 tanga. So gewinnen wir einen angemessenen Sinn.

23) Es fehlt hier ein viersilbiges Epitheton zu kaininö; mit

dem Ungethüm i|gamö-paidisa weiss ich nichts anzufangen.

24) rgagzö" stelle ich mit Bezzenberger, Beiträge I,

S. 254 mit got. vraiqs, gr. oaißog zusammen. Ueber z = q, /? cf

Job. Schmidt, K. Z. 25, S. 114 ff. — rgagzö-maidja = „ge¬

wölbte Mitte habend".

25) Ein Fuss mit langen Zehen (dar5ö - apgustö) ist doch

wohl ein schlanker Fuss.

26) Wörtlich : „solcber, wie es der Wunscb der sehenden ist".

27) Nach de Harlez.

28) Die Umstellung scheint mir durch den Fortgang geboten.

— maräkarem „auf die blosse Erinnerang (smaräs) an ibn heran¬

rollend", cf i. manöjügä rät'ena. — Statt raoma liest Wstgd.

rama, aber das müsste urama geschrieben sein, cf. Verf., Vgl.

Gramm., §. 51. 53. Die Bedeutung „leicht" oder" „schnell" ergibt

sich aus dem Zusammenhang. De Harlez übersetzt „brillant",

indem er ein apokryphes ind. rumra (bei Uggvaladatta !) zur Ver¬

gleicbung heranzieht.

29) parökegidem , wie allgemein gelesen wird , halte ich für

eine Unform. zu lesen parakeg". Die Parsen fassten das Wort

als Compositum aus para und keg" auf und versahen das ver¬

meintliche erste Glied mit dem gewöhnlichen CompositionSvokal ö.

(23)

582 Bartholomae, Beäräge zur Kennfniss des Avesta. Tl.

Dasselbe ist der Fall beim Dat. und Instr. Plur. von drugqant-,

den die Parsen : dmggö. debjö , druggo. debls sebrieben ; unsre

Ausgaben freilicb verscbweigen diese Tbatsacbe.

30) vitärem „durchbobrend", vgl. gr. ropo'g, i. vrtratüram.

31) „Hinten" — „vome", sc. in der Scblacbt. °Vgl. V. 3. 45

und R. V. 8. 50. 15: sä paskat pätu nah puräh.

32) Ein hoher (oder ein feister: stgi-kaofö) Höcker beim

Kamel ist ein Zeichen von Wohlgenäbrtheit.

33) Spiegel übersetzt: „die sich lenken lassen mit reinem

Geiste, von der Erde aufspringend (pertamna), lenksam (vadrajö)."

uzjamana, das Spiegel zu ind. ubjämänäs stellt, setze ich gleich

ind. üdijamänäs ; asa manaiaba „mit richtigem Sinn" = „gerne".

Dass bereitwilliges Aufstehen vom Boden bei den Kamelen eine

nicht zu unterschätzende Tugend ist, darüber vergleiche man die

drastische Schilderung der störrischen Bestie in Brehm's Thier¬

leben. Die Zeile 19 d. kann ich nicht übersetzen; Spiegel lässt

aga unberücksichtigt, vadris gibt Justi mit „zur Karawane ge¬

hörig", Spiegel mit „lenksam", de Harlez mit „portefardeau".

Alle drei Bedeutungen sind gerathen. Icb setze vorläufig vadris

(geschrieben vadaris) = ind. väd'ris „verschnitten".

34) Zu nibaraj^a- „Schatzkammer" vgL man ind. nib'rtam

„unbemerkt, geheim, verhorgen". In K. 12 fehlt die Zeile.

35) keSä bäminjä = ind. *krtäs bäminjas. keSä stelle ich

zu l/kart, krnätti „spiimen"; — häminjä, wie icb nach dem

Z.-P.-Gl. , S. 57 statt des unmöghchen bämingä lese, ist Nom.

Plur. Fem., Thema: bämini-, eine allerdings ungewöhnhche, aber

doch nicht eben auffölhge Form.

36) apa, wie die Hdss. lesen, gibt keinen Sinn.

•37) Vgh Geldner, K Z. 25, S. 557 und jt. 11. 15.

38) Interpolation, wie bäufig.

39) Etwas verzwickt ausgedrückt: „cuius saepe invocantium

pulcerrimam audivi .vocem".

40) Str. 27 b, c: die Ergänzung ist unbedingt nothwendig.

41) Die Geldner'sche Zusammenstellung von dagata etc.

mit ind. l/dab' (vgh Studien zum Avesta, I, S. 85 f.) ist zu ver¬

werfen ; die Form daojjrim steht ihr im Weg. Aus dab' -|- tr"

müsste *dawdr" oder '•'dafdr" hervorgehen ; daoij^rim kann nur aus dag -\- tr" erklärt werden.

42) Cf 2Axw; dazu vrka- — vehrka-.

43) apai§iti : an apaja" als Denominativstamm zu apa in der

Bedeutung „fortbringen" glaube ich nicht mehr. Ich ziehe apaj^i-

ti u. s. w. zu einer (sekundären) Vjä,, die sich zu jam verhält, wie

gä: gara. Vgl. apö...jantä j. 32. 9, das ich schon Gä})ä's, S. 121

zu I^jam gestellt.

44) Wie gross ein solcher Stein ist, weiss ich nicht zu sagen.

Zu der Glosse V. 19. 4 hat die Pehleviübersetzung katakmasai,

d. i. wohl „Haus-gross".

(24)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. IT. 583

45) va?<l5, wie ich statt des handschriftlichen ra?d5 oder

raekö schreibe, = „Keil", vgl. Verf., Altir. Verbum, S. 87.— „brennt

mich, wie ein aus Eisen geschmiedeter Keil', d. h. wie ein eben

geschmiedeter und noch glühender Keil.

46) VgL Verf., Ar. Forsch. I, S. 51.

47) Cf. Gel dner, K. Z. 24, S. 547.

48) Zu hgaskuö vgl. V. 8. 63.

49) Was heisst paradstö? Sollte es sich nicht ebenso zu i.

puröbitas stellen wie taradätö zu tiröbitas? Ind. puröbitas ist be¬

kanntlich ein stätiges Epitheton des Agni, und HauSjangha soll

den Gebrauch des Feuersteins entdeckt und den Feuerkultus ein¬

geführt baben.

50) Die Worte iap him gaidjaj „und er bat sie' sind überall

zu streichen.

51) Eine durch den Zusammenhang gebotene CoiTectur, so

aucb jt. 9. 4; dagegen ist aiüäj richtig in J. 57. 18.

52) So muss doch wohl übersetzt werden, vgl. j. 67. 18,

Jt. 9. 4; aber temaiahö ist Genitiv ! Oder sollte man temai»bö als

Nom. Plur. Masc. fassen dürfen = „Finsterlinge', „Söhne der

Finstemiss ?'

53) Spiegel übersetzt: „Hemm lief, herzukam", de Harlez:

„EUe accourut, eile vint pr6s de lui'. Beide Uebersetzungen sind

höchst ungenau; wenn pairi einmal „hemm" bedeutet, dann kann

es das zweite Mal nicht mit „herzu' gegeben werden ASi geht

um den Bittenden im Kreise herum, und eben an dieses Umkreisen

knüpft sich die Gewährung der Bitte.

54) Nach Geldner, Studien I, S. 62.

55) Strophe 59 ist höchst schwierig und mangelhaft über¬

liefert Sie findet sich ebenso noch Jt. 6. 34, 9. 14 und 15. 24.

Spiegel gibt vier verschiedene Uebersetzungen , de Harlez

zwei: sämmtlich für mich unannehmbar. Geldner, K. Z. 26,

S. 385 übersetzt:

„Und dass ich als Sieger

Als Helfer und Bächer die errette,

Weicbe zur Fortpflanzung von Körper am schönsten

Und für die Menschheit am nützhchsten sind'.

Bei meiner Uebersetzung von vanta mit „Frauen' liess ich mich

von der Sage leiten, nach der j^raitauna die beiden Töchter des

Jima befreit, die ASi-Dabäka in seinem Harem gefangen hielt. —

sagatabä ist Acc. Plur. Ntr. nach der a-Declination ; zur Bedeutung

Güter, Schätze' vgl. man J. 28. 10 und meine Uebersetzung in

ZDMG. 36, S. 155. — emagä ist Acc. Plur. zum Nom. Sing,

emus, vgl. dazu aurgant-, ind. äivant-. Die Geldner'sche Ueber¬

setzung „Rächer' scheint mir sehr bedenklich; das ind. rnävä be¬

deutet bekanntlich das gerade Gegentheil „schuldig". — zazätaj?

ist Infinitiv zum Praesensstamm zazä-, cf. V. 3. 5: jaj bä paiti

♦ 2 *

(25)

584 Bartholomae, Beiträge zw Kennlniss des Avesta. II.

fra^stem zazanti pasgaska staoraka ,wo man am meisten Elein-

und Zugvieh züchtet'.

56) Ich möchte fräsmis zu ind. prksam etc. stellen. Die

Geldner'sche Herleitung aus 2as + fra in K. Z. 25, S. 525 ist

unmöglich; ar. sm wird sm, aber nicht sm.

57) 5sa|7räi: Gen. Smg., cf. Verf, Ar. Forsch. I, S. 141.

58) Die ganze Strophe 77 ist wohl intei-polirt. Der Aus¬

dmck hizgö-dafahaiaha ist schwierig. Trad. Ü\J qWj-

59) Frau des ViStaaspa.

60) Prei verwendete Reminiscenz aus J. 49. 7.

61) Eine verzweifelte Stelle, vgl. jt. 9. 30. Spiegel über¬

setzt: ,dass ich in der Schlacht vertreiben möge den Asta-aurva,

den Sohn des Vispö-Thaurvo-A9ti, den (zu Jt. 17. 50: des) alles

peinigenden und einen weiten Helm, grosse Tapferkeit, einen

grossen Kopf besitzenden, der 700 lebende (!) Kamele hat, dass

ich nach ihm in der Schlacht in die Flucht schlage den mörde¬

rischen, qjaonischen Areja^-a^pa , dass ich in der Schlacht ver¬

treiben möge den Darshinika, den Daevaverehrer'. Eine Ueber¬

setzung, die nur unter der Voraussetzung möglich wäre, dass der

Verfasser des obigen Stückes ein Barbar gewesen, der für die

Bedeutung der Casus nicht das mindeste Verständniss besass. Die

de Harlez'sche Uebersetzung ist ebenfalls unbrauchbar.

asta aurgantö könnte man als Acc. Plur. fassen ,dass ich in

der Schlacht (pesan?) acbt Renner erbeute'; mit Rücksicht auf

argaj-aspab? imd darsinikah? lese ich asta-aurg" als Gen. Sing,

eines Nom. Propr. asta-aurgant, eigentlicb : , einer, der acht Renner besitzt', vgl. phi. bevarasp, Bund. 24. 12. Die einfache Consequenz

dieser Lesung war die Aenderung von peSana oder pesan? in^

pesanem (oder pesanam ; das Wort kommt sowohl als Neutrum wie

als Femininum vor).

Die Nominative in Str. 86 können selbstverständlich nur auf

das Subject des ganzen Satzes, also auf ViStaaspa bezogen werden.

—■ vTspa-tauTftö-astöis : Name der Mutter des ViStaaspa, vgl. vlspa-

taurgairi, Name der Mutter des Astva)7erta, Jt. 19. 92. — Die

Aenderang urgi-var)7ö wird durch das nebenstehende urqi-^aodö

nabegelegt. — stgi-manao)>ris eigentlich: „mit feistem Hals'. —

Die folgenden Worte j?nh? . . . ab? sind Interpolation; in K. 12

fehlen sie zur Hälfte. — Die Zeile d in Stropbe 87 hat zwei

Silben zu viel; die Lesung ist böchst zweifelhaft.

62) Unsicher überlieferter Eigenname.

63) Spiegel: „dass ich gelangen möge als wohl Weiser

(oder: durch Güte) zu den Gegenden der (des) Varedhakas und

der Qyaonya". Aehnlich auch de Harlez. Aber wo sonst heisst

haka „bin...zu'? Nach Firdusi raubt Ard^.asp zwei Töchter des

GuStäsp, die später Isfendiär, GuStäsp's Sohn, wieder zurückbringt ;

sie heissen bei Firdusi Humäi und Behäferid. An diese Er-

4 2 *

(26)

Bartholomae, Beiträge zur Kenntniss des Avesta. II. 585

Zählung dachte ich bei meiner Uebersetzung. — danhäqö, Gen.-Ahl.

Sing, stellt sich zu nasävö, vgl. Verf., Ar. Forsch. I, S. 72.

64) Diese Bedeutung von paradaRsta ergibt sich mit Noth¬

wendigkeit durch den Parallelismus mit pairistäl)sudrö. Nur zeu¬

gungskräftige Personen soUen der ASi opfem dürfen.

65) Zu pa = apa -f- I^sad ; cf nazdjö aus na = ana + >^sad,

ind. pidäjati aus pi = api + V'sad.

66) fra-guz" das Gegentbeil von guz", ,entbergen'.

67) Die beiden letzten Zeilen der Strophe 99 sind müssige

Wiederholung.

Die ganze Erzählung von Stropbe 94—99 ist höchst seltsam.

Sie bezieht sich auf die Kämpfe des Königs Naotara und seiner

Söhne mit dem turanischen König Frangrasjan, der schliesshch

Iran unter seine Botmässigkeit brachte und Naotara hinrichten liess.

68) Cf Geldner, Metrik, S. 88 f

69) Oder pajjaj? (vgl. pajjöis Jt. 24. 16); \ würde sich dann

erklären, wie in altp. gä|jauvä, cf Verf, Ar. Forsch. I, S. 79

Anm. 1.

70) So schon Spiegel.

71) Nach Geldner, a. a. 0.

72) dämi-däit?: „der Schöpfung (= den Geschöpfen) freund¬

lich gesinnt"; cf i. manurhitä-.

Korrektumote zu Str. 2. Cod. Zend. 52 bibl. Mon. bietet:

sür^m du^drem ahurab? mazdä baphrem amesn^m spontanem.

(27)

586

Zur Textkritik des Awestä.

Von F. Spiegel.

Die neuerdings erfolgte Veröffentlichung kritisch berichtigter

Texte, welche die Scbriften von Bartholomae, Geiger und de Harlez

entbalten, giebt mir eine erwünschte Gelegenheit, mich über meine

eigenen Grundsätze bei der Textkritik des Awestä ausführlicher

auszusprecben. Dass sich auf diesem Gebiete ebenso grosse Ab¬

weichungen zeigen , wie auf dem Gebiete der Interpretation, kann

bei der Verscbiedenheit der Standpunkte nicbt im mindesten auf¬

fallen, denn auch hier will die Burnoufsche Richtung die iränische

Philologie auf dieselbe Basis gestellt wissen, auf welcher die

übrigen Zweige der Philologie aucb stehen, also auf die historische,

während dagegen die Bopp'sche Richtung vielmehr die Sprach¬

vergleichung als Grundlage der Porschung anzusehen bestreht ist.

1.

Es ist wohl nicht zu viel behauptet, wenn wir sagen, dass

heut zu Tage der Awestätext von den meisten Forschern mit dem

festen Glauben aufgescblagen wird , es sei erwiesen , dass wir im

Awestä einen Text vor uns baben, der bis ins 8. Jahrhundert v. Chr.

zurückgeht. Da nun unsere ältesten Handschriften erst im 14. Jahrb.

n. Cbr. beginnen, so liegt ein ungeheurer Zwischenraum zwischen

der Abfassung des Buches und seiner ersten schriftlichen Be¬

zeugung , und es bedarf kaum noch des Beweises , dass der Text

von Jahrhundert zu Jahrhundert bedeutende Verändemngen erlitten

habe. Mit Hülfe der verwandten Spracben, vor Allem mit Hülfe

des Sanskiit, sucbt man sich ein ungefähres Bild zu macben, wie

etwa die eränische Sprache im 8. Jahrb. v. Chr. ausgesehen haben

möge, mit diesem Bilde tritt man an die Handschriften heran,

und von ihm ist die Gestaltung des Textes vielfach abhängig.

Was nun . mich selbst betrifFt, so habe icb von jeher gesucht, mich

von allen vorgefassten Meinungen möglichst firei zu balten. Für

mich ist also das Awestä zunäcbst nur ein Buch aus dem Jahre

1323 n. Chr., denn bis zu diesem Zeitpunkte lassen sich unsere

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