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Bemerkungen zu Böhtlingks Indischen Sprüchen
(Zweite Auflage).
Von Theodor Aufrecht.
43". T ^irfrVPtT ^(inftfw: ^mfrr n ,ist wie em
Mann, der sein Haupt in ein Gewand gehüllt hat". Ich ühersetze:
,ist wie ein Mann, der sein Unterkleid um den Kopf gehüllt hat".
Etwa wie jemand, der seine Hosen auf dem Kopfe trüge.
102». '^nrra^fr^ Die Hss. A. C. haben ajajvä
mukhato medhyä; B. D. lesen ajäivavi mukhato madhyam. In
der letzteren Weise beginnt ein Vers in Yäjfiavalkya 1, 194. Der
Spruch ajädvä mukhato medhyä ist aus dem Väsishthadharma-
sästra 28, 9 entlebnt.
209. 'V^' ^Offl • Lies karosi, dhärayase und doshas
tavaiva. Durch das letzte wird das unbrauchbare tasyaiva be¬
seitigt.
314*'. TTrt märgastho nävasldati „wer auf
dem Wege bleibt, der kommt nicht in Nöten". Ich übersetze:
„wer einmal auf dem AVege ist, der erschlafft nicht", d. h. wer
sich entschlossen hat, dem Beispiel der Guten zu folgen, ermattet
nicht, auch wenn er ihnen nicbt gleichkommen kann.
S19^. % ^♦^4lf<l^. kirn vrithätiratitaih. kim vrithä
viratitaih E. P. kim vyithätra ratitaih A. C. B.
386''. ^««n ift. Statt läranäya hi haben alle sechs Hss.
käranarn yadi, wie in der ersten Ausgabe der Ind. Sprüche ge¬
geben ist. daranäya hi hat aucb Peterson, ein Bombay und ein
Benares Druck.
550. ^ trr: ^irt ^t^- Diese Strophe vrird in der
Särfig. Paddh. einem Unbekannten und nicht Bhartrihari zu¬
geschrieben.
726*. TR^Ttf f>lTI*l.- adimahi in A. D. E. Dieses
ist zu übersetzen: „Mögen vrir Almosen erlangen", und der Gleich-
256 Aufrecht, Bemerlc. zu Böhtlingks Ind. SprUchen {Zweite Aufl.).
laut der übrigen Optative erfordert die letztere Lesung. Vergleiche
übrigens den ßigveda unter ailmahi.
728*. 't'Sl^fl«!,. Statt purusasya bliägyam haben die SiA-
häsanadv. und Vetälap. bhavitavyatäm ca.
772''. 'Wr^: TTV#r. AUe Hss. und Drucke haben das
richtige na hi sujanatä.
782''. nf*l*nm«l. nirjagäma katharn ya^ah bedeutet ,und
wie zog dein Buhm in die Perne?'.
Chrestomathie, zweite Auflage, Sprüche, IO**. Statt utpala-
nilalocanä ist utpalapattralocanä zu lesen.
Ibid. 209''. „na Mntyai trisah". na iäntyä trisah , wie
Särfigadhara und Vallabhadeva haben, ist richtig. Der Wanderer
trinkt überhaupt nicht Wasser, wie aus der ganzen Stropbe er¬
sichtlich ist. käntyä entspricbt dem folgenden prityä.
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Nachträgliches zu RV. 10, 95, 8.
Von 0. Böhtlingk.
Auf S. 247 fgg. glaube ich dargethan zu haben, dass alle bis¬
herigen Versuche das Gleichnis Tf^T^ft 1 T5g: zu deuten, die
Probe nicht bestehen, und dass meine Konjektur «TTTfft^ Välft:
wie Antilopen vor einer Schlange (erschrecken und ausreissen)
einen durchaus befriedigenden Sinn ergiebt und, bis etwas Zu¬
treffenderes gefunden wird, eine Existenzberechtigung hat. Das
zweite Gleichnis TT^'ft T ^TOT: haben Rotb und die späteren
Übersetzer als wie Rosse (besser Stuten), die einen Wagen he¬
rühren, d. i. gegen einen Wagen ausschlagen, aufgefasst. Auch
ich gab mich damit zufrieden, weil ich nicbts Besseres vorzuschlagen
hatte, und weil mir Säyanas Erklärung (^«{ifii: ganz un¬
brauchbar erscbien. Befriedigt fühlte ich mich aber mit jener
Auffassung nicht , da das erste Gleichnis , wie ich es herzustellen versucbt hatte, es wahrscheinlich macbte, dass auch bier ein Ablativ
zu vermuten sei. Dieses hat auch Ludwig, ganz abgesehen vom
ersten Gleichnis , das er gar nicht als solches erkennen wollte'),
empfunden und konjiziert infolgedessen TTTTWI • Dieses
giebt er durch vor {oon ist gewiss nur Druckfehler) dem Griffe
wieder. Ich nehme an ^«l einigen Anstoss und auch am Nomen
act.; man erwartet eher ein Wort mit einer konkreten Bedeutung.
Da verschiedene Pachgenossen mündlich und schriftlich sich
mit meiner Konjektur (TT;T«5f^ einverstanden erklärt haben,
1) Ludwig ändert nicht TUTJ TtTOT^'. "ie ich angebe, sondern
^ UtI^^ '■'^'■t T^g. nicht als Verbum fio., sondern als ein dioses ver¬
tretendes flexionsloses Partie, perf. act. In einer Fussnote lässt er seinen Zorn iiber Alle ergehen, die an solche flexionslose Formen nicht glauben wollen; zu diesen gehöre leider auch ich, was ich aber jetzt erst öll'entlich bekenne.
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