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leber die Bedeutung des edomitischen Wortes „Allftf" in der

Bibel und des arabischeu Wortes „Yldf " im Korän.

Von Dr. A. Sprenger.

Im 36sten Capitel der Genesis kommt za wiederholten Malen der Aus¬

druck Allüf C]l'?i< vor, welcher mit Phylarch , Fürst ühersetzt wird. Dies«

Uebersetzung giebt aher nirgends einen guten Sinn. So ist zum Beispiel

der Vers 40 „diess sind die Namen der Allufe des [Volkes] Esau oach

ibren Stämmen , Plätzen und Benennungen" parallel mit Gen. 10, .32 „diess siod die [Nameo der] Stämme der Söbne Noab's nach ihren Geschlechtern und Völkern." In beiden Fällen werden zuerst [symbolische] Stammväter aufgezählt und ibre Genealogien angegeben, und dann in deo obigeo Wortea zum Schluss beigerügt ,, jetzt weisst du wober die ooch bestehenden Stäm¬

me — resp. Allüfe — kommen und wie sie mit einander verwandt siod."

Demoach müsste Allüf eine Bedeutung haben, die der von Stamm analog, aher oicbt damit identisch isl, deon der Verfasser sagt deutlich, dast es seine Absicht war, die Benennung, den Stamm und Ort der AlÜjfe durch jene Genealogieo zu beteuchteo. Allüf muss Gemeinde oder Kanton, unge¬

rähr io der Bedeutung, die dieses Wort in der Schweiz hat, heissen, sonst gieht es keinen guten Sioo.

Wenn der Araber von arabischen Stämmen spricht , so gebraucbt er den Ausdruck IJiabäil (Sing. äIaaS) , wenn es sicb um die Stämme Israels han-

v

dell, den Ausdruck Ashät (Siog. Jsm«), und in Bezug auf die Tribus der Kurden wählt er das VVort Ahjä (Siog. ^e») , während rür die Feudalge- meiodeo der Kurden in Färis der Ausdruck Komüm ( Sing. gebräucblich ist Die Verfassung der Slämme verschiedener Nationen ist so verschieden, dass die Benennung des eineo für deo anderen durchaus nicbt passen. Es ist möglich, dass auch die Gemeiodeverfassung der Edomiter und der anter ihnen lebenden Se'yriler so eigentbümlicb war, dass die Juden es rür zweck¬

mässig bielten , sie mit einem eigeoeo Ausdruck , uod zwar höchst wahr- lebeiolicb mit dem eiobeimischeo , zu bezeichoeo, uod dass also Alldf ein edomiliscbes Wort isl.

Man hat aogenommen, dass Alluf Stammrürst heisse, weil Elef t)bM Volk beisst. Aber der Grundbegriff des Wortes „Stammrürat" ist Oberhaupt,

Fäbrer, und nicht Stamm. Weoo der Begriff daher mit einem Wort aus¬

gedrückt wird, 80 muss es voo Haupt, Vorao, Führer abgeleitet werden, nicbt von dem Substantiv „Volk". Weno es aher auch voo Elef abgeleitet wiirde , so mnsste es durch die Eoduog y gebildet werdeo. Die Wurzel, voo der Elef abgeleitet ist, bat, wie wir weiter anteo seheo werden, eioe gaoz andere verbale Bedeatnog , es kano daher das sifat nicht die Form fa'äl haben; denn diese Art von sifat wird vou Verbalst'ämmtB gebildet,

(2)

316 Sprenger, üher die Bedeulung des edom. ^Vöries ,, Allüf" in der Bibel wäbrend die, weicbe von Substantiven berkommen, durcb die BeiHigung von y gebildet werden, wie (_5^'^J menscblicb.

Im Arabisehen beisst Alüf nnd Alyl ein Gerährle. Die

Formen fa'ül und Ta'yl sind gleicbbedeutend, docb isl letztere im Arabiscben und erstere in den verwandten Dialekten beliebler. Im Hebräiscben bat Allüf (mit Dagesch) dieseihe Bedeutung. Die Verdoppelung des mittleren Consonan¬

ten in dieser Form scheint der arabischen Sprache fast fremd gewesen zu sein, und (jm^lXS kaddüs wird wegen dieser Verdoppelung von den arabischen Philologen als ein hebräisches Wort angesehen, und scheint auch ahsichllich ad normam Hebraeorum gebildet zu sein Die arabische Intensiv-Form ist in diesen Fällen fi"yl J^Axi j wie siddyq \^.jAm>, rihbyl J.aJj. Aber aucb diese kommt seilen vur. Im Ganzen also köonle man annehmen, dass was sich von den Formen fa'ül und fa'yl sagen lässl, auch auf die edomilische Form fa"ül (mit verdoppeltem zweilen Consonanten) anwendbar sein mag.

Im Arabiscben sind fa'ül und fa'yl Adjecliv-Formen und zwar gewöhnlich acliver, aher manchmal auch passiver Bedeutung. So heisst z. B, Rasül J^ooj ein Gesandter, I\atyl ^^.aÄs ein Ermordeter. Da nun die Verhalbedeutung der Wurzel Alf „vereinen" ist, so scheint auch Alyf, Alüf und aucb das he¬

bräische Allif (Gefährte) eine passive Bedeulung zuhaben, und ursprüng¬

lich der „Vereinte", der „Beigesellte" zu heissen.

Es werden aber passive Adjeclive der Form fa'yl mit oder ohne Fe¬

mininendung als Substantive gebraucht, welche eine Menschenmenge oder Menge überhaupt bedeuten. So heisst Uijji Faryk eine Ahlheilung von Men¬

schen , ein Corps, von farak theilen, also buchstäblich divi sum. t5amy heisst Gesammtheit oder Menge, von gaina' zusammenbringen, also ur¬

sprünglich colleclum; Kahyla heisst Slamm, und ^).a** Kabyl wird in

Wörterbüchern durch „conju.x , turba diversae genlis, subinde a tribus usque ad multos (saepius sunt homines ejusdem originis , interdum ab eodem patre geniti)" erklärt. Die Wurzel bedeulet anerkennen, oder annehmen. Aber

am meisten zu unserem Zweck dient das Wort 'Asyra SjMJi Stamm, Fa¬

milie. Es kommt von 'asr y-ix „zehn" her, wie Alüf von alf „Tausend".

Aus dem Zahlwort entspringt in beiden Fällen die \ erbalbedeutung zusaiu- menrügcn , in welcher sie als Wurzeln angesehen werden. L'nd von dieser Bedeulung ist die von Alyf, 'Asyr abzuleiten, welche heide Gefährte heissen und synonym sind. Wie nun Ijabyl von einer Person, die sich einer andern annimmt (conju.x), und auch von vielen, die sich gegenseitig eine der anderen annehmen (turba genlis), gebraucht wird, so sieht auch zu vermu-

1) In dem IVür al-nibras S. 293 wird gesagt, dass diese verstärkte Form

nur nocb in zwei Worten ausser u^.iXj vorkomme, nämlich in

und .

(3)

und des arabischen Wortes „Yldf" im Kordn. 317

Ihen, dus.s AluF und 'Asyr nicbt nur von einem Beigesellten gesagt werden, sondern aucb von vielen, die sicb znsammengesellt baben. 'A^yra h^amwC kommt nnn wirklich im Arabischen in dieser Bedeutung vor, und der Analogie

«

nach sollle Alyfa *ä*Jl dieselbe Bedeulung haben. Dafür aher könnte Alyf siehen, wie Kabyl ebensowohl als IJabyla eine Mehrheit von Individuen be¬

deutet, die sich eine der andern annehmen. Wenn nun auch im Arahischen weder Alyfa , noch Alyf, noch Alul' in der Bedeulung Gemeinde vorkommt, 80 kann es doch in den verwandlen Dialekten gefunden werden.

Im Korän 106, 1 — 2 heisst es: LiÄJI jLLixj |S<iiLi (jijjä

\^A«ailj. Indem ich dem Worte Alluf die Bedeutung Gemeinde gebe,

schlage ich vor, diesen Satz zu übersetzen: „für die Allüfirung der Koray¬

siten (d. i. die Vereinigung der ^oraysiten in eine solche Gemeinde), ihre AllüBrung als (oder zum Zweck der?) Winler- und Sommerkarawanen."

Die Commentatoren des Korän erklären einstimmig , dass sich diese Worte auf die Verdienste beziehen, die sich Häsim, der Ahnherr der Familie, welcher der Prophet angehörte, um die Ijioraysiten erwarb. Er soll näm¬

lich mit der griechischen Regierung (wohl zunäcbst mit dem Pbylarchen der Gassäniten, welcher Seilens der Byzantiner Slallhalter von Arabia Petraea

war), mit dem Negusch von Abessinien und auch mit Jaman Karawanen-

verlräge abgeschlossen hahen. I'm eine Karawane aussenden zu können, ge¬

nügt es nichl, dass die Anzahl der dabei Betheiligten gross genug sei, um AnTallen von Käuhern widerstehen zu können, sondern es ist auch nöthig, die Erlaubniss der Stämme und Regierungen zu haben, durcb deren Gebiet sie zieht. Diese Erlaubniss wird gewöhnlich durch Geschenke erwirkt oder durch das Versprechen gewisse Abgaben zu entrichten, und in Fürstenthümern, wie das der Wahhäbiten war, bemüht sich nicht der Gesammlslaat für die L'nter¬

tbanen solcbe Erlaubniss zu erhalten, sondern diess geschieht von Seiten ein¬

zelner Gemeinden, oder gar Individuen. So hal auch unter den Beduinen jedes Lager seine eigenen diplomatischen Beziehungen, die ganz unabhängig sind von anderen Lagern desselhen Stammes. Die Vermuthung liegt nun nahe, dass die Allüfe der Edomiter, die unter allen IVationen des Alterthums den grösslen Karawanenhandel trieben, Gemeinden waren, wovon jede ibre eige¬

nen Karawanen ausschickte und die dazu nölhigen Befugnisse einholte , und dass das arabische Yläf, welches ein Verbalsubstantiv der transitiven Form ist und nur in Bezug auf Häsim's Haudelsvcrbindungen vorkommt, von dem edomitischen Alluf abgeleitet ist. Wir wissen, dass Häsim be¬

sonders mit Arabia Petraea Handel trieb, und wir können wohl begreifen, dass es ihm darum zu thun war , seinen Slamm und seine Vaterstadt auf denselhen Fuss zu Selzen , auf welchem er die Allufe von Arabia Petraea sah, — sie zu allüfiren.

(4)

318

Arabische AoaleiiteD.

Von Prof. Hltzls.

1.

ID einer theologischen Zeitschrirt ist unlängst das „Gebet des EIxai "

(Epiphaa. baer. XIX, 4.) rur Sprache gekommen, welches nach dem Vor¬

gänge von Epiphanius seihst auch Hr. Dr. Stickel Tiir hebräisch aus¬

legt; — dieser l'mstand veranlasst mich, das arabische Schriftstück, eines der ältesten unstreitig, und zwar, weil es arabiseb, dasselbe in unserer Zeitsebrift zu erklären.

Die Ueberlieferung lautet:

'Aßäg l4viS MmXß Natxile Jaaoifi livr, Jaaol/i Ntax^i Mtoiß ]/4viS 'AßaQ SSeXäft,

m uS Ow« . w .M. o -

D. i. (.5^' f""^ xifiklj U lXäc ^

*0*»0- w 1^ - Ow«

■iSfiM lXÄC wi£ L« Xi>Lj

d. b. Entwichen, geschwunden ist daa Wasser

des Restes; die Magere mache fett, spende!

Mache fett die Magere! das Wasser

dea Restes ist geacbwnndeo, entwichen. Friedel

Die Worte ordnen aicb angeDscheinlich ols Distichon, dessen erste Hälfle räekläuflg die zweite herstellt, ao dass das Ganze gleicbsam eioen Kreis bildet, währeod die zwei eiozeloen Wörter an markirtem Platze als Pfei¬

ler stehen.

Die Erklärung Iässt sich leiten durch die Verwandtschaft der Begriffe

^pAB nod OUe ond die genane Gegeosätzlicbkeit von J.^J nnd ^«xwjj

'yivtj aber, das Gegenüber zu Sslift, wird auf U9 zuröckgerdhrl , indem w

ieh e. B. der Verbioduog xJLfi t^JUw^ *y^H '^"<>' ^^^^ ^ P- ^ mich erinoere. Unter der Magern wird diessmal die Erde, die Flur zu ver¬

stehn seyn , welche mit Regeo geträokt nnd ao gednogt werdeo soll. ^iLm

•ndlieb fcbört oiobt als Bitte nm Heil uod Wohlfahrt zum Gebete selber, sondtra zeigt nor den Sohluss an, wia das ^^LmJI^ arabischer Briefe.

Die Umsetzuog in griechische Laote aolangead, so Tällt zuvörderst io and lAÄs der a-Lant des letzten Radicals ebenso weg, wie ea in der Poesi« erlaubt ist. Weon Tür VeKdoppelaog dagegeo dea mittlem Rad. io

|MM> der vorbergeheoda Vocal doppalt steht, so stemmt auf ibn sieh die Ansspraebe, nm von da aua darcb Platzen oder Beraten ,d«s Sehalles dsp

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