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FASSADE MASSVOLLE ERWEITERUNG

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Academic year: 2022

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TOP I D E E N , I M P U L S E U N D I N N O V A T I O N E N F Ü R A R C H I T E K T E N

FASSADE

Das Humboldt-Gymnasium in der Kölner Südstadt ist nach einer schulentwicklungsplanerischen Prognose mittelfristig zu klein geworden und musste daher in einer zeitgemäßen Ergänzung ausgebaut werden. Dieser Aufgabe wurde der Entwurf vom ausführenden Büro Numrich Alb- recht Klumpp aus Berlin gerecht.

In Anlehnung an das bestehende Gebäude wählten die Archi- tekten eine Klinkerfassade, die mit der Hagemeister-Sortierung

„Island BA+FU“ ausgeführt wurde, die sich farblich durch ihre sanften Grautöne vom roten Backstein des Bestandsgebäudes abhebt. Spezielle Formklinker geben der Fassade einen indivi- duellen Ausdruck.

MASSVOLLE

ERWEITERUNG

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Fotos: © Annika Feuss, Ulrich Metelmann, Andreas Secci, Ulrike Lauber (Titelbild)

Projektdaten

Erweiterung Humboldt-Gymnasium, Köln – D Architektur

Numrich Albrecht Klumpp Gesell-

schaft von Architekten mbH, Berlin Projektteam

Arthur Numrich, Ulrike Vogel, Julian Wagner, Michael Filser Bauleitung

BN Architekten GmbH, Bonn Bauherr

Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Klinker

Island BA+FU Format

DF (240 x 115 x 52 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 1.200 m²

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FORMKLINKER VERLEIHEN FASSADE BESONDERE PLASTIZITÄT

Das bestehende Gebäude-Ensemble wurde vom Architekten Karl Band in den 1950er Jahren entworfen. Der neue, polygonal aus- gebildete Erweiterungsbau schließt an dieses an und respektiert das Baudenkmal in seinen Proportionen und Sichtbeziehungen. So gibt der Anbau von allen Seiten den Blick frei auf die denkmalgeschützte Ziegel-Lochfassade des Bestandbaus. Das Herzstück der Schule ist der Kammermusiksaal, der mit seinen 160 Sitz- plätzen im Erdgeschoss hinter Filtermauerwerk liegt und dem öffentlichen Raum zugewandt ist.

Die Materialität des denkmalgeschützten Teils verleitete die Architekten zu der Entscheidung, auch für den Neubau Klinker zu wählen.

Verarbeitet wurde ein grauer Hagemeister- Stein der Sortierung „Island BA+FU“, der sich durch sanfte Nuancen in verschiedenen Grautönen und Akzente durch charaktervollen Kohlebrand auszeichnet. Die Oberfläche der Klinker-Sortierung weist unregelmäßige und teils wellige Kanten auf und erinnert an die verwendeten Ziegel des Bestandsgebäudes.

Die wechselseitige Verarbeitung der Klinker, bei der auch die Fußseiten – die Spuren aus dem Produktionsprozess erkennen lassen –

sichtseitig zum Einsatz kamen, rhythmisiert das Fassadenbild zusätzlich. Verarbeitet wurde der Ziegel im Dünnformat, in verschiedenen Mauerwerksverbänden, was die Funktionen hinter der Fassade von außen sichtbar für die Passanten an der Gebäudehülle ablesbar macht. Die glatten Fassadenbereiche sind im wilden Verband gemauert. Bei den Fenstern kam eine Art Band mit speziellen Formklinkern im Stromlinienverband zum Einsatz. Auch die polygonalen Gebäudeecken wurden im jewei- ligen Verband mit Formklinker ausgearbeitet.

Im Bereich der Treppenhäuser wurde Filtermau- erwerk eingesetzt. Dies sorgt für eine atmo- sphärische Belichtung und gibt der Gebäu- dehülle das gewisse Extra. Die Fassade des Kammermusiksaals ist im doppelt gesetzten und geöffneten Stromlinienverband verarbeitet worden. Vertikale Gewindestangen im Mauer- werk sorgen für zusätzliche Aussteifung. Auch hier fällt gedämpftes, gleichmäßiges Licht in den Saal. Bei künstlicher Beleuchtung im Innern wird die Bedeutung dieses besonderen Ortes des Humboldt-Gymnasiums nach außen sichtbar. Das Projekt steht auf der Shortlist für den Fritz-Höger-Preis 2020.

Er weiterung Humboldt-Gymnasium, Köln

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»Der Stein wirkt bereits in der puren Fläche optisch und haptisch angenehm. Der Klinker geht quasi mühelos über die städtebaulich gewollten runden Gebäudeecken. Zudem überzeugt er optisch in der Fernwirkung und wird aus der Nähe betrachtet reicher.«

Jörg Rudloff, Tchoban Voss Architekten BDA, Dresden

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Am Postplatz im Zentrum der Kunst- und Kultur- stadt Dresden trifft historische auf moderne Archi- tektur. Im Zuge einer Umgestaltung des Platzes entstehen im Umfeld zahlreiche neue Projekte für Wohnen und Arbeiten. Eine neue Landmarke ist das Haus Postplatz. Der Solitärbau, entworfen vom Architekturbüro Tchoban Voss, verweist mit seiner Kubatur und Gliederung auf die umliegen- den Gebäude. Der Hagemeister-Klinker in der Objektsortierung „Postplatz HS“ sorgt mit seiner Optik und Haptik für Lebendigkeit.

Bei der Neugestaltung der Südseite des Post- platzes ist ein sechsgeschossiger Solitärbau mit zusätzlichem Staffelgeschoss und zwei Unter- geschossen nach einem Entwurf von Tchoban Voss Architekten entstanden. Die blockartig ausgeprägte Randbebauung ist tektonisch nachvollziehbar gegliedert und umschließt einen begrünten Innenhof, der oberhalb der Dachflä- che des zweiten Obergeschosses liegt. „Die For- mensprache ist von klassischen Vorbildern städ- tischer Geschäfts- und Wohnhäuser beeinflusst, unterstützt durch angemessene Durchdetaillierung sowie Plastizität der Fassade. Mit den abge- rundeten Ecken des Baukörpers zum Postplatz entsteht städtebaulich ein den Raum prägender Solitär“, sagt Projektarchitekt Jörg Rudloff des ausführenden Büros. Die klassisch gemauerten, abgerundeten Gebäudeecken am Postplatz und Mitte Marienstraße lassen den Baukörper weich in die Straßenzüge münden.

Das Architekturbüro entschied sich für die Hand- strich-Sortierung „Postplatz HS“ von Hagemeister, die speziell für dieses Objekt entwickelt wurde.

Sie changiert in einem Farbspektrum von gräu- lich-weiß bis beige und weist Nuancen durch spezielle Kohlebrand-Aufschmauchungen auf.

Mit dieser handstichartigen Oberflächenstruktur und den teils granuliert wirkenden Kohlebrand- akzenten sorgt der Stein in der Fassade für ein lebendiges und vielschichtiges Bild. Jörg Rudloff weiß um die Vorteile der Gestaltung mit Klinker:

„Der Stein wirkt bereits in der puren Fläche op- tisch und haptisch angenehm. Der Klinker geht quasi mühelos über die städtebaulich gewollten runden Gebäudeecken. Zudem überzeugt er op- tisch in der Fernwirkung und wird aus der Nähe betrachtet reicher.“

Die Verwendung von Klinker beschränkt sich auf die Fassaden des Blockrandes nach außen zur Straßenseite hin. Zum Innenhof wurde eine weiße Putzfassade realisiert, die sich harmonisch dem Klinker unterordnet. Weitere eingesetzte Materialien wie Aluminium für die Fensterrahmen passen sich optisch an die Klinkerfassade an.

Das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss werden durch zweietagige Fensterelemente optisch zu einem überhöhten Geschoss zusammengeführt, charakterisiert durch regelmäßige Pfeiler und Fassadenöffnungen. Die Fenster der vierge- schossigen Lochfassade darüber sind paarweise angeordnet. Für das Projekt wird ein Zertifikat in GOLD von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) angestrebt.

Haus Postplatz, Dresden

BLOCKRANDBEBAUUNG MIT SOLITÄRCHARAKTER

Projektdaten

Haus Postplatz, Dresden – D Architektur

Tchoban Voss Architekten BDA, Dresden

Projektarchitekt

Jörg Rudloff Bauherr

FAY Projects GmbH, Mannheim Klinker

Objektsortierung „Postplatz HS”

Format

ModF (290 x 90 x 52 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 4.000 m²

Fotos: © Florian Selig, Michael Moser

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»Auf den ersten Skizzen, die wir zu diesem Entwurf mach- ten, sieht man schon eine robuste Haut, eine Anspielung auf die raue Rinde der Kiefern auf dem Gelände, eine Haut mit Textur, massiv, als Kontrast zu den Betonbändern.«

Reiner Ubels, MIX architectuur, Ede

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Projektdaten

Fier op der Hei, Zeist – NL Architektur

MIX architectuur, Ede Auftraggeber BPD, Amersfoort Projektarchitekt Reiner Ubels Bauausführung Reinbouw Konstruktion Bartels Ingenieurs Landschaftsarchitekten LOOSvanVLIET, wUrck Klinker

Manchester GT+FU Format

ModF (290 x 90 x 40 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 2.750 m²

ROBUSTE HAUT AUS KLINKER

Im niederländischen Zeist entsteht am Rande des Waldgebiets Utrechtse Heuvelrug ein Neubau- gebiet. Mit „Fier op de Hei“ (z. Dt. etwa „Stolz auf der Heide“) hat das Architekturbüro MIX architectuur aus Ede dort sieben Waldvillen mit jeweils vier Wohneinheiten realisiert. Die umlie- gende Landschaft fließt um die Baukörper herum, deren moderne Architektur sich harmonisch in die Naturkulisse einfügt. Gelungen ist dies dank des Materialmix an den Fassaden, wo heller Beton auf dunklen Klinker trifft.

Um den Bewohnern ein maximales Naturerleb- nis zu bieten, sind alle Wohnungen auf der Ecke positioniert und haben eine doppelte Ausrich- tung. Große Fenster mit breiten Schiebetüren holen den Wald in die Zimmer. Im Erdgeschoss bilden die privaten Veranden als Außenzimmer eine Brücke zwischen den Wohnräumen und der umliegenden Landschaft. Diese fließt um die freistehenden Baukörper, die sich um einen kollektiven Garten reihen, herum. Natürliche Höhenunterschiede wurden in den Plan integriert oder sogar verstärkt.

Fier op de Hei, Zeist

Obwohl Holz lediglich an den Veranden Verwendung findet, greift die Fassadenge- staltung die waldreiche Umgebung auf: „Auf den ersten Skizzen, die wir zu diesem Entwurf machten, sieht man schon eine robuste Haut, eine Anspielung auf die raue Rinde der Kiefern auf dem Gelände, eine Haut mit Textur, massiv, als Kontrast zu den Betonbändern“, beschreibt Projektarchitekt Reiner Ubels das Konzept für die Gebäudehülle. Mit der dunklen Hagemeister- Sortierung „Manchester GT+FU“ in einem besonders schmalen Modulformat mit 40 mm Höhe hat er einen robusten Klinker gefunden, der über die notwendige Lebhaftigkeit verfügt, um diesen Effekt hervorzurufen. Zu verdanken ist dies seiner charakteristischen Sinterung, die dem Anthrazit spannende blaue Nuancen verleiht.

Damit konnten die Architekten eine Homogenität im Gesamtbild erzielen, ohne dass die Fassaden optisch zu flach aussehen.

Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Verar- beitung des Klinkers im Wilden Verband und der wechselseitigen Vermauerung, bei der auch die Fußseite des Steins als Sichtseite zum Einsatz kam. „Dabei wollten wir keine störende Regel- mäßigkeit, kein Muster, aber eine Homogenität, weil in dieser Fassade schon so viel zu sehen ist“, sagt Ubels. Um die Klinker zu akzentuieren, liegen die dunklen Fugen tiefer im Mauerwerk nach hinten.

Fotos: © Riesjard Schropp

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Projektdaten

Van Vollenhovenkwartier, Rotterdam – NL Architektur

RoosRos Architecten, Oud-Beijerland Projektarchitekt

Mathijs Tabbers Auftraggeber

de Nieuwe Van Vollenhoven B.V.

Bauausführung

ABB Bouwgroep, DBOG und Trivestor Groep Klinker

Rügen GT+FU Format

WF (210 x 70 x 50 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 3.200 m²

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TRANSFORMATION AUS KLINKER

»Der Rügen ist ein gelb-brauner Klinker mit einer schönen Nuancierung. Der Stein ist an einer Seite mit Kohlebrand- spuren versehen und die durften im Sichtfeld bleiben. Für ein abwechslungsreiches Fassadenbild haben wir sowohl die Vorder- als auch die Rückseite der Klinker genutzt.«

Mathijs Tabbers, RoosRos Architecten, Oud-Beijerland

Fotos: © Andreas Secci Fotos: © ABB Bouwgroep (www.abbbouwgroep.nl)

Van Vollenhovenkwartier, Rotterdam

Das Van Vollenhovenkwartier in Rotterdams zentral gelegenem Scheepvaartkwartier war einst ein massiver Bürokomplex, der jüngst in eine Wohnnutzung überführt wurde. Dafür waren nicht nur im Inneren des Gebäudes, sondern auch an seiner Fassade tiefgreifende Änderungen erforderlich. Nach der Sanierung zieren Klinker in einem besonders schmalen Format die Gebäudehülle und nehmen dem Baukörper, gemeinsam mit den bodentiefen Fenstern, die Wuchtigkeit.

Der federführende Architekt Mathijs Tabbers vom Büro RoosRos Architecten, Oud-Bei- jerland, beschreibt die ehemalige Gewer- beimmobile als ein schwieriges Projekt: „Die Raumtiefe war herausfordernd: Der breiteste Teil des Gebäudes misst 44 Meter. Das macht es schwierig, Tageslicht überall hin zu bekommen.“ Tabbers entschied sich für eine Mischung aus großzügigen Wohnungen in den höheren Etagen und schmalen Lofts in den ersten vier Stockwerken. Die Lofts haben eine Breite von 4 Metern und eine Tiefe von bis zu 12 Metern, genug für eine Grundfläche von rund 50 Quadratmetern.

Baulich wurde an der Fassade des Gebäudes stark eingegriffen. Französische Balkone las-

sen nun viel Licht ins Innere. Die Randbalken, die zur Befestigung der Betonplatten dienten, nahmen zu viel wertvolles Tageslicht weg und wurden durch weniger hohe Stahlträger ersetzt. Sie geben dem Gebäude außerdem ein schlankeres horizontales Aussehen. Dieses wird unterstützt von dem Klinker, für den sich die Architekten als Material an der Gebäude- hülle entschieden.

Die Fassaden sind nun stockweise aus hori- zontalen Klinkerstreifen und einem subtilen Zierrand aus Beton gearbeitet worden. Darauf befinden sich Pfeiler aus versetzten Klinkern.

Die gemauerten Sockel sind, genau wie das übrige Klinkerwerk, in der Hagemeister-Sor- tierung „Rügen GT+FU“ umgesetzt worden.

„Zunächst schauten wir uns nach einem rot-orangen Klinker um, für einen Anschluss an die umliegende Backsteinarchitektur des 19.

Jahrhunderts“, erinnert sich Tabbers. „Aber die Farbe ließ das Gebäude massiver, schwerer erscheinen. Schlussendlich entschieden wir uns für Rügen, eine gelb-braune Sortierung mit einer schönen Nuancierung. Der Stein ist an einer Seite mit Kohlebrandspuren versehen und die durften im Sichtfeld bleiben. Für ein abwechslungsreiches Fassadenbild haben wir sowohl die Vorder- als auch die Rückseite der Klinker genutzt.“

Weil das Bürogebäude sehr schlecht isoliert war, ließ RoosRos hinter dem Mauerwerk eine Extra-Dämmung an den Flurrändern anbringen.

Tabbers: „Der Bebauungsplan schrieb jedoch vor, dass alles innerhalb einer Linie von 110 mm Aufbaudichte bleiben muss. Aus diesem Grund wurde der Waalformat-Klinker Rügen verwendet. Hagemeister produzierte ihn in einer speziellen Tiefe von 70 mm, statt des Standards von 100 mm.“

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Projektdaten

Grundschule Wolbeck, Münster – D Architektur

Lindner Lohse Architekten BDA, Dortmund

Projektarchitekt

Frank Lohse Bauausführung

Heinz Ostendorf GmbH und Co. KG Klinker

Farsund HS Format

ModF (290 x 90 x 52 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 1.400 m²

BAUKÖRPER MIT MONOLITHISCHER ERSCHEINUNG

Münster-Wolbeck ist wegen seiner zentralen Stadtrandlage mit Grünanschluss sowie der guten Versorgung mit Schulen und Kindergärten besonders bei jungen Familien beliebt. Genau in diesem Bereich hat Münster nun nachgerüstet.

In direkter Nachbarschaft zu einer ebenfalls neu errichteten Kindertagesstätte stellt der Neubau einer zweizügigen Grundschule, nach einem Entwurf von Lindner Lohse Architekten BDA, einen neuen Ortsmittelpunkt dar. Der helle Handstrich-Klinker der Hagemeister-Sortierung

„Farsund HS" in einem langen Modulformat gibt der klar strukturierten Fassade ein ruhiges Erscheinungsbild.

Das Grundstück gliedert sich streifenartig in vier Funktionsbereiche: einem Vorplatz mit Stellplät- zen für Zwei- und Vierräder mit Kiss & Drop Zone; dem Schulgebäude mit der südlichen OGS-Terrasse; einem Pausenhof mit dem alten Baumbestand und dem Sportbereich mit Turn- halle sowie einem Spielfeld und Laufbahn. Die Bereiche werden durch eine Erschließungsachse in Querrichtung verbunden. Der Grundriss ist als Dreibund klar und funktional organisiert. Ein zentrales Element ist eine verbindende Spieltrep- pe. Als Tribüne stellt sie zusammen mit dem Forum und dem Musikraum ein multifunktionales Raumangebot dar.

Die Architekten wählten für die Fassade einen Stein aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeis-

ter. „Farsund HS“ ist eine gräulich weiße mit beinahe bläulichen Partien nuancierte Sortie- rung mit einem starken Kohlebrand sowie einer handstrichartigen Oberflächenstruktur. „Münster- land ist Klinkerland. Wir mögen den regionalen Bezug“, sagt Projektarchitekt Frank Lohse vom ausführenden Büro und ergänzt: „Mit der Wahl dieses Steins setzt sich die Schule als Sonderbau von der zumeist in ‚Rot‘ gehaltenen Bebauung ab. Die Fassadengestaltung folgt dem Motto

‚Form follows function‘ und macht die Funktionen ablesbar.“ Die ruhige, klar strukturierte Fassade mit dem hellen, länglichen Modulformat-Klinker und den Holz-Aluminium-Fenstern im Blocksystem wirken, ergänzt um die farbigen Faserzementpa- neele, einladend. „Zusammen mit der Fugen- farbe ergibt sich eine schöne monolithische Erscheinung des kompakten Baukörpers. Die Beziehung von geöffneten und geschlossenen Fassadenteilen wird gut lesbar“, sagt der Projek- tarchitekt. Im Kontrast zur eher strengen Fassa- dengestaltung steht der schräg eingeschnittene Eingangsbereich, der mit hervorspringenden Klinkern ausgearbeitet wurde.

Die Architekten haben den Materialien ihre natürliche Farbe gelassen. So ist der Innenraum geprägt durch Sichtbetonflächen, Eichenholz und das Weiß der Decken. Durch Paneelfelder werden hier wenige zurückhaltende Farbakzente in der Fassade gesetzt.

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Grundschule Wolbeck, Münster

Fotos: © Peter Stockhausen

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»Wir wollten hier eine abstrakte Flächigkeit erzeugen, um die Kuben- haftigkeit des Baukörpers zu verstär- ken und um den Kontrast zwischen den geschlossenen und den offenen Fassadenflächen zu betonen.«

Klaus Burhoff

BURHOFF und BURHOFF, Münster

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Münsters Stadtteil Wolbeck ist bei Familien besonders beliebt: Gründe dafür sind unter anderem die ländlich geprägte Lage im Grünen bei gleichzeitig guter Anbindung ans Zentrum der westfälischen Universitätsstadt. Auch die eigene Infrastruktur in Sachen Bildung macht Wolbeck zu einem attraktiven Wohnort für Men- schen mit Kindern. Sie wurde zuletzt um eine Gemeinschaftsgrundschule ergänzt, die nun mit der Kindertagesstätte Waldbach in unmittelbarer Nachbarschaft komplettiert wurde.

Die neue Kita nach einem Entwurf des örtlichen Architekturbüros BURHOFF und BURHOFF umfasst einen kompakten Baukörper mit zwei Etagen. Eine erhöhte Kopfseite markiert die Bau- flucht der Erschließungsstraße, ein Rücksprung der Fassade an der nordöstlichen Gebäudeecke hebt den Eingangsbereich hervor. Die Spiel- und Freiflächen des Kindergartens orientieren sich nach Süden und Osten. Die Aufteilung im Inne- ren ist übersichtlich. „Das Gebäude sollte eine gute Funktionalität haben und gleichzeitig eine starke Identität mitbringen, die kindgerecht und bildhaft ist, aber nicht kindlich daherkommt“, so Architekt Klaus Burhoff. „Wir wollten ein selbst- bewusstes Gebäude entwerfen, welches sich in seiner Umgebung behaupten kann, sich aber dennoch in den städtebaulichen Kontext einfügt.“

Das spiegelt sich insbesondere in der Gestaltung der Gebäudehülle wider.

Ebenso wie bei der benachbarten Grundschule fiel die Wahl beim Material auf Hagemeister- Klinker. Im Gegensatz zum hellen Stein an der Schule, entschieden sich BURHOFF und BUR- HOFF bei der Kita für die leuchtend rot-orange Sortierung „Granada BA+FU“. Eine Beson- derheit ist die Verfugung im roten Farbton des Verblenders: „Wir wollten hier eine abstrakte Flä- chigkeit erzeugen, um die Kubenhaftigkeit des Baukörpers zu verstärken und um den Kontrast zwischen den geschlossenen und den offenen Fassadenflächen zu betonen“, erläutert Burhoff.

„Das verwendete Modulformat bietet hierbei eine starke Eigenständigkeit und Identität.“

Trotz des eigenständigen Charakters fügt sich der Neubau harmonisch in die Architektur des Stadtteils Wolbeck ein, der geprägt ist durch den Übergang zum überwiegend landwirtschaft- lich genutzten westfälischen Landschaftsraum mit den dort typischen aus roten Backsteinen hergestellten Hofstellen, wie Burhoff beschreibt:

„Klinker ist hier ein ortstypisches und traditionelles Material, das sich zudem durch seine vielfälti- gen Verwendungsmöglichkeiten auszeichnet.

Er ist nachhaltig, altert sehr gut und schafft die gewisse Dauerhaftigkeit, die der Bautyp im Erscheinungsbild mit sich bringen sollte.“

Kindertagesstätte Waldbach, Münster

KINDGERECHT, OHNE KINDLICH ZU SEIN

Projektdaten

Kindertagesstätte Waldbach, Münster-Wolbeck – D

Architektur

BURHOFF und BURHOFF Architekten BDA, Münster

Projektarchitekt

Klaus Burhoff Bauherr

Stadt Münster Klinker

Granada BA+FU Format

ModF (290 x 115 x 52 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 655 m²

Fotos: © Roland Borgmann

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»Wir streuen meist leicht andersfarbige Steine ein.

Das war hier jedoch nicht notwendig, da die Hagemeister Sortierung bereits an sich sehr leben- dige Nuancen hat und einzelne, auffällig gesinterte Steine in der Mischung gegeben sind. Zusammen mit dem wilden Verband erzeugen diese eine Lebendigkeit, die uns gefällt.«

Harald Konsek, DREI ARCHITEKTEN, Stuttgart

Projektdaten

Pflegeheim Heiliggeiststift, Freiburg – D

Architektur

DREI ARCHITEKTEN Haffner Konsek Streule Vogel Part mbB, Stuttgart Projektarchitekt

Harald Konsek

Örtliche Bauüberwachung Architekturbüro Kromer-Piek Bauherr

Siftungsverwaltung Freiburg Bauunternehmer

BOLD GmbH & Co. KG, Achern Klinker

Weimar HS Format

DF (240 x 115 x 52 mm) Verklinkerte Fassadenfläche ca. 1.800 m²

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Pflegeheim Heiliggeiststift, Freiburg

Mehr als jeder fünfte Einwohner von Freiburg im Breisgau ist 60 Jahre oder älter. Um dem de- mografischen Wandel zu begegnen, entschied sich die Stiftungsverwaltung Freiburg 2012, ein bestehendes, zweigeschossiges Pflegeheim aus den 1960er Jahren durch einen größeren, moderneren Neubau zu ersetzen. Entstanden ist ein KfW-Effizienzhaus 55 mit Klinkerfassade.

Deren heller Stein aus dem Traditionswerk Ha- gemeister strahlt Qualität und Wertigkeit aus.

Der Baukörper besteht aus zwei gegeneinander verschobenen Häusern, die einen Eingangshof bilden, an dem die öffentlichen Nutzungen liegen. Großzügige Loggien, die den Wohn- bereichen der Pflegegruppen vorgelagert sind, orientieren sich nach Süden zum Garten hin.

Während sich der Innenausbau ganz nach den Bedürfnissen der künftigen Bewohner richtete, trugen die Architekten mit der Gebäu- detechnik und der Fassadengestaltung dem Nachhaltigkeitsgedanken Sorge. Trotz des hohen Kostendrucks konnten die Architekten ein zweischaliges Klinkerverblend-Mauerwerk mit mineralischer Kerndämmung durchsetzen.

Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten der harmonisch nuancierten, weiß-hellbeigefarbe- nen Handstrich-Sortierung „Weimar HS“ von

KLINKERFASSADE VERLEIHT WÄRME UND WERTIGKEIT

Hagemeister mit markanten Kohlebrand-Auf- schmauchungen. „Das Pflegeheim steht im städ- tischen Kontext. Daher sollte das Haus mit der für das Wohnen typischen Lochfassade einen wertigen Ausdruck erhalten, wofür sich Klinker hervorragend eignet“, erklärt Harald Konsek vom ausführenden Büro DREI ARCHITEKTEN.

Der helle Klinker setzt sich ganz bewusst von ei- nem dunklen Klinkerbau in unmittelbarer Nach- barschaft ab und erzeugt ein einladendes, leichtes Erscheinungsbild. Der Projektarchitekt war besonders angetan von dem nuancierten Farbspiel dieser Sortierung: „Wir streuen meist leicht andersfarbige Steine ein. Das war hier jedoch nicht notwendig, da die Hagemeister Sortierung bereits an sich sehr lebendige Nuan- cen hat und einzelne, auffällig gesinterte Steine in der Mischung gegeben sind. Zusammen mit dem wilden Verband erzeugen diese eine Lebendigkeit, die uns gefällt.“

Durch ein Reliefmauerwerk im Erdgeschoss wur- de eine Sockelzone geschaffen, die so Harald Konsek, eine „Reminiszenz an die umliegenden Gründerzeithäuser ist. Sie wirkt, ebenso wie die feinen farblichen Nuancen des Klinkers, je nach Sonnenstand und Schattenwurf, unter-

schiedlich stark und gibt dem Pflegeheim eine ganz eigene Identität.“ Nach einer knapp zweieinhalbjährigen Bauphase wurde das neue Pflegeheim im Mai 2018 fertiggestellt und bietet seitdem Senioren ein angenehmes Umfeld, um ihren Lebensabend zu verbringen.

Fotos: © Florian Selig

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Innovative Nistklinker-Serie

Herausgeber:

Hagemeister GmbH & Co. KG, Klinkerwerk

Buxtrup 3 · D-48301 Nottuln Telefon +49 (0) 2502 8040 Telefax +49 (0) 2502 7990 info@hagemeister.de www.hagemeister.de Redaktion und Grafik-Design:

presigno GmbH, Dortmund Fotos:

Fotonachweise am Bildrand

Partner des BDA Münster-Münsterland

Der Lebensraum für Meise, Mauersegler, Fle- dermaus und Co. wird vor allem im städtischen Kontext immer kleiner. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, hat Hagemeister eine paten- tierte Produktserie von Nistklinkern entwickelt, die als Ersatzhabitat für verschiedene Fledermaus- und Vogelarten dienen. Mit diesem speziellen Sonderformziegeln können Brut- und Nistmög- lichkeiten bei einer Sanierung erhalten und beim Neubau geschaffen werden. Den innovativen Ökoklinker gibt es mittlerweile in sechs verschie- denen Ausführungen – für jede Bewohnerart eine individuelle Lösung.

Idee und Konzept für den Nistklinker stammen direkt aus der Formklinker-Manufaktur von Produktionsmitarbeiter Hubert Rietmann. Beruf- liches Ziegel-Know-how verband sich hier mit ökologischem und privatem Interesse. In enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Naturschutz und Wissenschaft entwickelte er diese in die Hauswand einbaubaren Module - natürlich mit voller Unterstützung der Familie Hagemeister.

Das Ersatzhabitat ist für Vogelarten wie dem Mauersegler, dem Haussperling, dem Hausrot-

ÖKOLOGIE, ÖKONOMIE UND ÄSTHETIK VEREINT

schwanz, der Mehl- und Rauchschwalbe sowie für viele Meisen-Arten geeignet. Zudem finden Fledermausarten, darunter z. B. die Zwergfle- dermaus, die Breitflügelfledermaus sowie das braune und graue Langohr, hier ein Heim.

Die Sonderformziegel lassen sich in Farbe, Struk- tur, Format und Verband an jede Hagemeister- Klinkerfassade ästhetisch anpassen. Gleichzeitig werden sie artgerecht für die Bedürfnisse der tie- rischen Fassadenbewohner und vor allem nach behördlichen Vorgaben der Regionen gestaltet und angefertigt. So benötigen verschiedene Vo- gelarten auch spezifische Einfluglöcher und Aus- formungen des Innenraums. Aus diesem Grund erweiterte das Unternehmen sein Sortiment und hat mittlerweile sechs Ausführungen des Öko- klinkers parat. Diese unterscheiden sich etwa in der Einbautiefe, der Größe der Eingangs- bzw.

Einflugöffnung, den Innenraummaßen oder der Anflughöhe.

Der Ökoziegel kann in ein neues Mauerwerk oder auch nachträglich in eine bestehende Wand eingebaut werden – ästhetisch perfekt

angepasst an die Fassade und optisch sehr zurückhaltend. Der Sonderformklinker ist ein in das Mauerwerk integriertes System, abgeschlos- sen in der Vormauerschale. Eine idealere Lösung als die marktüblichen vorgehängten Vogel- und Fledermauskästen. Mit der Entwicklung dieser innovativen Nistklinker wird jedem Bauherrn und Planer die Gelegenheit gegeben, den Arten- schutz zu fördern und bei gesetzlichen Verpflich- tungen das ideale Ersatzhabitat einzusetzen. Die einzelnen Systeme werden in enger Zusammen- arbeit mit Naturschutzverbänden sowie Orni- thologen und Fledermauskundlern regelmäßig optimiert.

Ausführliche Informationen zu allen Nistklinker-Sorten und deren möglichen Bewohnern sowie eine Download-Option des Katalogs gibt es unter folgendem Link.

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