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Evaluation der Kosten des neuen Lohnausweises | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Dossier

58 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 4-2009

Evaluation anhand von zwei Studien Die Einführung des NLA hat zahlreiche parlamentarische Interventionen hervorge­

rufen. Unter anderem wurde ein Postulat (07.3504) eingereicht, in dem der Bundesrat aufgefordert wurde, einen Evaluationsbericht zur Einführung des NLA vorzulegen. Darin sollten insbesondere die Kosten quantifiziert werden, welche für die KMU in technischer, administrativer und fiskalischer Hinsicht an­

fallen.

Die Evaluation wurde anhand von zwei Studien durchgeführt. Zunächst erfolgte eine qualitative Umfrage mittels Fragebogen im Juni und Juli 2008. Die Arbeiten wurden durch das Seco realisiert. 200 KMU aus der ganzen Schweiz wurden ausgewählt und zu den einmaligen und wiederkehrenden admi­

nistrativen Kosten befragt, die durch den NLA hervorgerufen wurden, sowie zu dessen steuerlichen Auswirkungen. Anschliessend folgte im Herbst 2008 eine durch die Firma KPMG im Auftrag des Seco anhand des Stan­

dardkostenmodells (SKM) durchgeführte Evaluation. Das SKM eignet sich besonders für die Messung der wiederkehrenden admi­

nistrativen Belas tungen.

Die hauptsächlichen Resultate der beiden Studien sehen wie folgt aus: Die meisten der im Rahmen der Umfrage von Juni/Juli 2008 befragten KMU sind der Ansicht, die einma­

ligen Einführungskosten des NLA seien er­

träglich und die wiederkehrenden adminis­

trativen Belastungen mit dem NLA gleich gross oder geringer als zuvor. Die steuer­

lichen Auswirkungen werden als unbedeu­

tend eingeschätzt. Aufgrund der SKM­Eva­

luation der wiederkehrenden administrativen Belastungen wird die administrative Entlas­

tung für die Schweizer Unternehmen insge­

samt auf 11,7 Mio. Franken pro Jahr bezif­

fert. Vor allem die kleinen Unternehmen profitieren davon, insbesondere dank den Vorteilen des neuen elektronischen Formu­

lars. Für die grossen Unternehmen, deren Buchhaltung vollständig informatisiert ist, ändert sich wenig.

Die Umfrage bei 200 KMU kommt ihrer­

seits auf durchschnittliche einmalige Einfüh­

rungskosten von 68,10 Franken pro NLA.

Vergleicht man diesen Betrag mit der insge­

samt relativ bescheidenen administrativen

Entlastung, zeigt sich, dass die einmaligen Anpassungskosten relativ stark ins Gewicht fallen und ihre Amortisation mehrere Jahre brauchen wird. Es wäre daher ungünstig, in nächster Zeit grundlegende Änderungen an der Regulierung zum NLA vorzunehmen, weil die einmaligen Anpassungskosten der Unternehmen sonst nicht kompensiert wer­

den könnten. Gewisse gezielte Verbesse­

rungen, die keine wesentlichen Kosten her­

vorrufen, könnten aber kurzfristig realisiert werden. Der Entscheid liegt bei der Schwei­

zerischen Steuerkonferenz (SSK).

Ein Fortschritt für die Unternehmen Die verschiedenen durch die Wirtschaft angeregten Anpassungen am ursprünglichen Projekt haben dazu geführt, dass der NLA für die Unternehmen insgesamt vorteilhaft ist und zur Verbesserung der Transparenz beigetragen hat. Die mit der Einführung des NLA ausgelöste politische Debatte hätte ge­

lassener geführt werden können, wenn die Erarbeitung der Weisungen der SSK systema­

tisch denselben Mechanismen unterliegen würde wie diejenige der Regulierungen des Bundes (Vernehmlassung bei den interessier­

ten Kreisen, Wirkungsanalyse usw.). Daher wäre die Einführung solcher Verfahren durch die SSK nützlich, zumal sie auch eine bessere Koordination ihrer Tätigkeiten mit denjeni­

gen des Bundes erlauben würden.

Die administrative Entlastung für Unter­

nehmen von insgesamt 11,7 Mio. Franken pro Jahr ergibt sich hauptsächlich dank den Vorteilen des neuen elektronischen Formu­

lars. Diese Erkenntnis bestätigt das Seco in seiner Absicht, die Umsetzung von E­Go­

vernment­Projekten fortzusetzen, die ein ho­

hes Potenzial für die administrative Entlas­

tung aufweisen.

Da das Postulat 07.3504 im Parlament noch nicht behandelt wurde, sind die Resul­

tate der Arbeiten aus formellen Gründen als Bericht des Seco am 19.02.2009 veröffent licht worden. Der Bericht kann im Internet unter www.seco.admin.ch, «Aktuell», «Medieninfor­

mation», «Medienmitteilungen», 19.02.2009:

«Neuer Lohnausweis. Administrative Entla­

stung von 11,7 Millionen Franken pro Jahr»

konsultiert werden.

Evaluation der Kosten des neuen Lohnausweises

Pascal Muller Ressort KMU-Politik, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern

Im Rahmen seines Engagements für die administrative Entlastung der kleinen und mittleren Unter­

nehmen (KMU) hat das Staats­

sekretariat für Wirtschaft (Seco) die Auswirkungen des neuen Lohnausweises (NLA) auf die Un­

ternehmen in technischer, admi­

nistrativer und fiskalischer Hin­

sicht untersucht. Die Resultate zeigen, dass dank dem neuen Lohnausweis eine adminis trative Entlastung von 11,7 Mio. Franken pro Jahr erzielt wird. Die steuer­

lichen Auswirkungen werden von den befragten Unternehmen als unbedeutend angesehen; auch die einmaligen Einführungskosten werden als erträglich einge­

schätzt. Diese Kosten sind jedoch relativ bedeutend, und deren Amortisation wird mehrere Jahre brauchen.

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