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Schulinterner Lehrplan
Weiterbildungskolleg Bonn
Biologie
September 2021
Inhalt Seite
1. Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit 2
2. Unterrichtsvorhaben 2.1 Unterrichtsvorhaben Einführungsphase 3
2.2 Unterrichtsvorhaben Grundkurs 2.2.1 Unterrichtsvorhaben GK Genetik 18
2.2.2 Unterrichtsvorhaben GK Ökologie 30
2.2.3 Unterrichtsvorhaben GK Evolution 44
2.2.4 Unterrichtsvorhaben GK Neurobiologie 56
2.3 Unterrichtsvorhaben Leistungskurs 2.3.1 Unterrichtsvorhaben LK Genetik 63
2.3.2 Unterrichtsvorhaben LK Ökologie 78
2.3.3 Unterrichtsvorhaben LK Evolution 90
2.3.4 Unterrichtsvorhaben LK Neurobiologie 107
2.4 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit 117
2.5 Grundsätze von Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung 119
2.6 Lehr- und Lernmittel 122
3. Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen 123
4. Qualitätssicherung und Evaluation 123
2 1. Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit
Das Weiterbildungskolleg (WbK) und Abendgymnasium (AG) der Bundesstadt Bonn ist eine Einrichtung des Zweiten Bildungswegs. Es ermöglicht Erwachsenen, Schulabschlüsse nachzuholen. Nach dem 4. Semester kann der Fachhochschulreifeabschluss (schulischer Teil) erreicht werden, nach dem 6. Semester die Allgemeine Hochschulreife.
Die Hauptstelle in Bonn bietet die Bildungsgänge Kolleg, Abendgymnasium und Abitur online an, die Außenstelle in Euskirchen bietet Abendgymnasium und Abitur online an. Je nach Eingangsvoraussetzungen und Neigungen können die Studierenden sich in einem der Bildungsgänge anmelden.
Die Einführungsphase ist von besonderer Bedeutung, weil hier der Übergang aus einer bereits ausgeübten Erwerbstätigkeit oder aus dem Bildungsgang der Abendrealschule (ARS) erfolgt. Häufig auftretende Übergangsprobleme sind: ein von den Studierenden als zu schnell empfundenes Lerntempo bzw. Anforderungen, die als zu hoch eingeschätzt werden, eine nicht vertraute Lernkultur oder eine Gruppendynamik innerhalb des neuen Klassenverbandes, in die sich die Studierenden nicht eingebunden fühlen. Um die Anschlussfähigkeit der Studierenden sicher zu stellen, wird versucht, das Lerntempo der Lerngruppe anzupassen, die Unterrichtsinhalte stofflich zu entlasten, sowie Methoden zur Förderung der Basiskompetenzen durchzuführen und den Klassenverband zu stärken.
Die Lebenswelt der Studierenden ist oftmals durch folgende Aspekte gekennzeichnet:
Viele Studierende wohnen nicht mehr im Elternhaus, sondern leben in einer eigenen Wohnung bzw. in einer Wohngemeinschaft. Sie erhalten meist Schüler-Bafög
und/oder üben eine geringfügige Beschäftigung aus.
Für viele Studierende ist Deutsch nicht die Herkunftssprache.
Das Fach Biologie zählt in der Einführungsphase (Kolleg, AG, aol) zum Pflichtunterricht und wird hier als zweistündiger Kurs durchgeführt. In der Qualifikationsphase (Kolleg) kann Biologie entweder als Leistungskurs (5-stündig) oder als Grundkurs (3-stündig) belegt werden. Im Bildungsgang AG und aol wird Biologie in der Qualifikationsphase nur als Grundkurs (3-stündig) angeboten.
Das Fach zählt zum mathematisch-naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld, wobei die Biologie als Lehre vom Lebendigen den Focus auf den Aufbau und die Abläufe in lebenden Systemen legt. Neben den Inhalten spielen jedoch auch die Methoden des Faches eine wesentliche Rolle im Unterricht und es ergeben sich auch dadurch Anknüpfungspunkte zu verschiedenen Lebensbereichen der Studierenden.
Die Naturwissenschaften prägen das moderne Leben. Die Einführungsphase kann anknüpfen an Fragen, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden oder wie wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt und ausgewertet werden. Zudem sollen in der Einführungsphase wesentliche methodische Kompetenzen in Verbindung mit biologischen Fachinhalten eingeübt werden, die auch fächerübergreifend im Sinne des kumulativen Lernens eingeübt und vertieft werden sollen/können.
3 2.1 Unterrichtsvorhaben Einführungsphase
Einführungsphase Unterrichtsvorhaben I:
Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und
organisiert?
Schwerpunkte der
Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF2 Auswahl
• UF3 Systematisierung
• E3 Hypothesen
• E6 Modelle
• E7 Arbeits- und Denkweisen
• K3 Präsentation
• B4 Möglichkeiten und Grenzen Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle) Inhaltliche Schwerpunkte:
Zellaufbau und Biomembranen Zeitbedarf: ca. 10 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben II:
Thema/Kontext: Wie verlaufen
Nährstoffabbau und Energiegewinnung im menschlichen Körper?
Schwerpunkte der
Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF2 Auswahl
• UF3 Systematisierung
• UF4 Vernetzung
• K3 Präsentation
Inhalsfeld: IF 2 (Energiestoffwechsel) Inhaltliche Schwerpunkte:
Dissimilation
Zeitbedarf: ca. 4 Std. à 90 Minuten Unterrichtsvorhaben III:
Thema/Kontext: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
Schwerpunkte der
Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF3 Systematisierung
• UF4 Vernetzung
• K1 Dokumentation
• K2 Recherche
• K3 Präsentation
• K4 Argumentation
• E2 Wahrnehmung und Messung
• E3 Hypothesen
• E4 Untersuchungen und Experimente
• E5 Auswertung
• E6 Modelle
• E7 Arbeits- und Denkweisen
• B4 Möglichkeiten und Grenzen Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle) Inhaltliche Schwerpunkte:
Enzyme
Zeitbedarf: ca. 9 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben IV:
Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?
Schwerpunkte der
Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF4 Vernetzung
• E1 Probleme und Fragestellungen
• E6 Modelle
• K4 Argumentation
• B1 Kriterien
• B2 Entscheidungen
• B3 Werte und Normen
Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle) Inhaltliche Schwerpunkte:
Funktion des Zellkerns Zellverdopplung und DNA
Zeitbedarf: ca. 8 Std. à 90 Minuten
Methodencurriculum:
Ausgehend vom Methodencurriculum, dass die Lehrerkonferenz beschlossen hat, sollen in der Einführungsphase folgende Methoden in Verbindung mit biologischen Fachinhalten eingeübt werden:
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• Im 1. Semester sollen die Funktion von Feedback und konkrete
Feedbackregeln erarbeitet werden. Zudem soll ausgehend davon eingeübt werden, konkretes Feedback zu geben,
• Im 2. Semester sollen die Recherche sowie die Auswahl von Informationen anhand biologischer Fachinhalte eingeübt werden.
Das Fach Biologie fungiert zudem als Ergänzungsfach für die Fächer Mathematik und Englisch. Folgende Methoden sollen demnach im Biologieunterricht weiter eingeübt und vertieft werden.
• 1. Semester: Analyse von Daten und Diagrammen
• 2. Semester: Kurzvorträge
(Es liegen Methodenblätter zur Einführung der jeweiligen Methode im Lehrerzimmer bei Moodle vor.)
Medienkonzept:
Ausgehend vom Medienkompetenzrahmen NRW, der sechs Kompetenzbereiche umfasst, in denen die Medienkompetenz der SuS entwickelt werden soll, soll im Fachunterricht Biologie im Bereich 4 „Produzieren und Präsentieren“ Kompetenzen bei den Studierenden gefördert werden, indem im Unterrichtsvorhaben III der Einführungsphase „Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?“ digitale Lernprodukte produziert und präsentiert werden.
Summe Einführungsphase: 31 Stunden
Einführungsphase UVI: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und organisiert?
5 Mögliche unterrichtsvorhabenbezogene Konkretisierung:
Unterrichtsvorhaben I:
Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und organisiert?
Inhaltsfeld: IF 1 Biologie der Zelle Inhaltliche Schwerpunkte:
• Zellaufbau und Biomembranen
Zeitbedarf: ca. 10 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 ausgewählte biologische Phänomene und Konzepte beschreiben.
• UF2 biologische Konzepte zur Lösung von Problemen in eingegrenzten Bereichen auswählen und dabei
Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden.
• UF3 die Einordnung biologischer Sachverhalte und
Erkenntnisse in gegeben fachliche Strukturen begründen.
• E3 zur Klärung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulieren und Möglichkeiten zur ihrer Überprüfung angeben.
• E6 Modelle zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage biologischer Vorgänge begründet auswählen und deren Grenzen und Gültigkeitsbereiche angeben.
• E7 an ausgewählten Beispielen die Bedeutung, aber auch die Vorläufigkeit biologischer Modelle und Theorien
beschreiben.
• K2 in vorgegebenen Zusammenhängen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mit Hilfe von Fachbüchern und anderen Quellen bearbeiten.
• K3 biologische Sachverhalte, Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse adressatengerecht sowie formal, sprachlich und fachlich korrekt in Kurzvorträgen oder kurzen
Fachtexten darstellen.
• B2 in Situationen mit mehreren Handlungsoptionen
Einführungsphase UVI: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und organisiert?
6 Entscheidungsmöglichkeiten kriteriengeleitet Argumente abwägen, gewichten und einen begründeten Standpunkt beziehen.
Mögliche didaktische Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können…
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen
Einführung:
Womit beschäftigt sich die Biologie?
• Zelle, Gewebe, Organ
Informationsblatt/Lehrervortag zur Zelltheorie/kurze
Informationstexte
muliple-choice-Test zu Zelle, Gewebe, Organ und Organismus – Aktivierung möglichen Vorwissens
Basisinformationen zu den nebenstehenden Begriffen werden durch die
Studierenden erarbeitet.
Die Zelltheorie wird kurz als bedeutendes Konzept vorgestellt.
Was sind pro- und eukaryotische Zellen und worin unterscheiden sie sich grundlegend?
• Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen
• Zellkompartimentierung
• Zellorganellen (Mitochondrium, Chloroplasten)
• Zelldifferenzierung
• Zellkulturen
- den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen beschreiben und die Unterschiede
herausstellen (UF3).
Mikroskopieren von Zwiebel- und Mundschleimhautzellen
Elektronenmikroskopische Bilder sowie 2D-Modelle zu tierischen, pflanzlichen und bakteriellen Zellen
Einüben der Fachsprache insbesondere am Beispiel von Mitochondrien und Chloroplasten:
Beschreibung komplexer Strukturen
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Zellen werden erarbeitet. EM-Bild wird mit Modell verglichen.
Erkenntnisse werden in einem Protokoll oder Plakaten dokumentiert.
Video zum Aufbau der Zelle Zellmodelle als
Einführungsphase UVI: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und organisiert?
7 Unterstützung.
Weshalb und wie beeinflusst die Salzkonzentration den Zustand von Zellen?
• Plasmolyse
• Diffusion
• Osmose
- die Vorgänge der Diffusion und Osmose beschreiben und diese mit Modellvorstellungen auf Teilchenebene erklären (E4, E6).
- Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichen Quellen recherchieren und die Ergebnisse in einer eigenständigen Zusammenfassung (K1, K2).
Mikroskopische Übung zur Plasmolyse bei roten Zwiebeln
Studierende formulieren erste Hypothesen, planen und führen geeignete Experimente zur Überprüfung ihrer Vermutungen durch.
Versuche zur Überprüfung der Hypothesen
Woraus bestehen Biomembranen?
• Aufbau und Eigenschaften von Lipiden und
Phospholipiden
- die biologisch bedeutsamen
Makromoleküle (hier v.a.
Lipide) den
verschiedenen zellulären Strukturen und
Funktionen zuordnen und sie bezüglich ihrer wesentlichen
chemischen
Eigenschaften erläutern (UF1, UF3).
Informationsblätter bzw.
Informationen im Buch
• Struktur von Lipiden und Phospholipiden
• Verhalten von
Phospholipiden in Wasser
• Dipolcharakter von Wasser
Phänomen wird beschrieben.
Das Verhalten von Lipiden und Phospholipiden in Wasser wird mithilfe ihrer Strukturformeln und Eigenschaften erklärt.
Einfache Modelle (2-D) zum Verhalten von
Phospholipiden in Wasser werden erarbeitet und
Einführungsphase UVI: Kein Leben ohne Zelle I – Wie sind Zellen aufgebaut und organisiert?
8 diskutiert.
Demonstrationsexperiment zum Verhalten von Öl in Wasser
Molekülbaukasten
Film: Biomoleküle (Lipide) Wie sind Biomembranen
aufgebaut und welche Transportvorgänge über Membranen gibt es?
• Aufbau von Biomembranen (Modellvorstellungen)
• Transport
- die Transportvorgänge durch Membranen für verschiedene Stoffe mithilfe geeigneter
Modelle beschreiben und die Grenzen dieser Modelle angeben (E6).
Informationen zu Biomembranen
• Flüssig-Mosaik-Modell
• Aquaporine als neue Erkenntnis
Der Modellbegriff und die Vorläufigkeit von Modellen im Forschungsprozess werden verdeutlicht.
Wichtige wissenschaftliche Arbeits- und Denkweisen sowie die Rolle von Modellen und dem technischen Fortschritt werden herausgestellt.
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe Mögliche Formen der Leistungsbewertung:
• multiple-choice-Tests zu Zelltypen und Struktur und Funktion von Zellbestandteilen
• schriftliche Modellkritik (E6)
Einführungsphase UV II: Wie verlaufen Nährstoffabbau und Energiegewinnung im menschlichen Körper?
9 Unterrichtsvorhaben II:
Thema/Kontext: – Wie verlaufen Nährstoffabbau und Energiegewinnung im menschlichen Körper?
Inhaltsfelder: IF 2 (Energiestoffwechsel) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Dissimilation
Zeitbedarf: ca. 4 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 ausgewählte biologische Phänomene und Konzepte beschreiben.
• UF2 biologische Konzepte zur Lösung von Problemen in
eingegrenzten Bereichen auswählen und dabei wesentliches von unwesentlichem unterscheiden.
• UF3 die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse in gegebene fachliche Strukturen begründen.
• UF4 bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungen und Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren.
• K3 biologische Sachverhalte, Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse adressatengerecht sowie formal, sprachlich und fachlich korrekt in Kurzvorträgen oder kurzen Fachtexten darstellen.
Mögliche didaktische Leitfragen / Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene Lehrmittel/ Materialien/
Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen Wie wird aus Nährstoffen
Energie gewonnen?
• Dissimilation
• Zitronensäurezyklus
• Mitochondrium
- die Grundzüge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwandlung mithilfe einfacher Schemata erklären (UF3).
Zusammenhänge anhand einfacher Schemata beschreiben und begründen.
u.a.: zum Abbau des C-Körpers (Abbildungen, Schroedel Grüne Reihe Biologie)
verschiedene
Visualisierungshilfen für Präsentationen (OHP-Folien, ggf. kombiniert mit
Placematmethode / Plakate / PPT / etc)
Einführungsphase UV II: Wie verlaufen Nährstoffabbau und Energiegewinnung im menschlichen Körper?
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• Energieumwandlung
• ATP und NAD+/NADPH + H+
• Tracer
- die Bedeutung von NAD+ und ATP für aerobe und anaerobe Dissimilationsvorgänge erläutern (UF1, UF4).
- die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe einfacher Schemata beschreiben und präsentieren (UF2, K3).
- eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengemäß präsentieren (K3).
Mögliche Diagnose von Schülerkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe Mögliche Leistungsbewertung:
• Test(s)
• ggf. Ampelabfragen
Einführungsphase UV III: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
11 Unterrichtsvorhaben III:
Thema/Kontext: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Enzyme
Zeitbedarf: ca. 9 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 ausgewählte biologische Phänomene und Konzepte beschreiben.
• UF3 die Einordnung biologischer Sachverhalte und
Erkenntnisse in gegebene fachliche Strukturen begründen.
• UF4 bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungen und Erkenntnisse modifizieren und
reorganisieren.
• K1 Fragestellungen, Untersuchungen, Experimente und Daten strukturiert dokumentieren, auch mit Unterstützung digitaler Werkzeuge.
• K2 in vorgegebenen Zusammenhängen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbüchern und anderen Quellen bearbeiten.
• K3 biologische Sachverhalte, Arbeitsergebnisse und
Erkenntnisse adressatengerecht sowie formal, sprachlich und fachlich korrekt in Kurzvorträgen oder kurzen Fachtexten darstellen.
• K4 biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundierten und überzeugenden Argumenten begründen bzw.
kritisieren.
• E2 kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Ergebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben.
• E3 zur Klärung biologischer Fragestellungen Hypothesen
Einführungsphase UV III: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
12 formulieren und Möglichkeiten zu ihrer Überprüfung angeben.
• E4 Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prinzip der Variablenkontrolle unter Beachtung der
Sicherheitsvorschriften planen und durchführen und dabei mögliche Fehlerquellen reflektieren.
• E5 Daten bezügliche einer Fragestellung interpretieren, daraus qualitative und einfache quantitative Zusammenhänge ableiten und diese fachlich angemessen beschreiben.
• E6 Modelle zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage biologischer Vorgänge begründet auswählen und deren Grenzen und Gültigkeitsbereiche angeben.
• E7 an ausgewählten Beispielen die Bedeutung, aber auch die Vorläufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben.
• B4 Möglichkeiten und Grenzen biologischer Problemlösungen und Sichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der
Naturwissenschaften darstellen. Mögliche didaktische
Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen Welche Makromoleküle sind von
biologischer Bedeutung für den Energiestoffwechsel?
• Proteine (Aufbau und Funktion)
- die biologisch bedeutsamen
Makromoleküle (hier v.a.
Kohlenhydrate und Proteine) den
verschiedenen zellulären Strukturen und
Funktionen zuordnen und sie bezüglich ihrer wesentlichen
chemischen
Film: Biomoleküle
(Kohlenhydrate, Proteine, ggf.
Wiederholung Lipide)
Ggf. Molekülbaukasten
Funktionen und Einteilung der Stoffgruppen werden anhand des Films erarbeitet Aminosäuren und
Monosaccharide (Glucose) als Bausteine mit Hilfe von Molekülmodellen
veranschaulicht
Einführungsphase UV III: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
13 Eigenschaften erläutern
(UF1, UF3).
Welche Bedeutung haben Enzyme im menschlichen
Stoffwechsel? Welche Wirkung / Funktion haben Enzyme?
• Katalysator
• Biokatalysator
• Aktivierungsenergie
• Aktives Zentrum
• Allgemeine Enzymgleichung
• Substrat- und Wirkungsspezifität
- Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als
Biokatalysatoren bei Stoffwechselreaktionen erläutern (UF1, UF3, UF4).
- mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivität [und Enzymhemmung]
beschreiben und erklären (E6).
Schematische Darstellungen von Reaktionen unter besonderer Berücksichtigung der
Energieniveaus anhand von verschiedenen Abbildungen / Graphen.
Ggf. Film Enzyme (Sammlung, z.B. Telekolleg Biologie)
Modellexperimente zum
Schlüssel-Schloss-Prinzip (Knete, Papier, LEGO – Dokumentation z.B. als Minifilm mittels
Handykamera)
Experimentelles Arbeiten:
z.B. Peroxidase mit
Kartoffelscheibe oder Kartoffelsaft (Verdünnungsreihe)
oder Katalasevesuche (Kartoffeln), Versuche mit Braunstein und H2O2
ggf. Plakatpräsentation
Die Substrat- und
Wirkungs-spezifität werden veran-schaulicht.
Die zentralen Aspekte der Biokatalyse werden
erarbeitet:
1. Senkung der
Aktivierungsenergie 2. Erhöhung des
Stoffumsatzes pro Zeit
Modelle zur Funktionsweise des aktiven Zentrums werden erstellt.
Die naturwissenschaftlichen Fragestellungen werden vom Phänomen her entwickelt.
Hypothesen zur Erklärung der Phänomene werden aufgestellt [z.B. Welches Gas entsteht bei dem Versuch mit H2O2? Wie lässt es sich nachweisen?]
Experimente zur Überprüfung der Hypothesen werden geplant, durchgeführt und abschließend werden mögliche Fehlerquellen
Einführungsphase UV III: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
14 ermittelt und diskutiert.
Was beeinflusst die Wirkung / Funktion von Enzymen?
• pH-Abhängigkeit
• Temperaturabhängigkeit
• (Einfluss der)
Substratkonzentration/
Wechselzahl [Km-Wert]
- Hypothesen zur Abhängigkeit der Enzymaktivität von verschiedenen Faktoren aufstellen, sie anhand vorgegebener
Versuchsergebnisse überprüfen und sie graphisch darstellen (E3, E2, E4, E5, K1, K4).
Auswertung von Diagrammen mit Kriterien zur Beschreibung und Interpretation
Ggf. Animation zur
Enzymaktivität in Abhängigkeit vom pH-Wert (abitur-online- Bibliothek Biologie)
Das Beschreiben und Interpretieren von
Diagrammen wird geübt.
Wichtig: Denaturierung im Sinne einer irreversiblen Hemmung durch
Temperatur und pH-Wert soll herausgestellt werden, wenn möglich RGT-Regel.
Wie wird die Aktivität der Enzyme in den Zellen reguliert?
• kompetitive Hemmung
• allosterische (nicht kompetitive) Hemmung
• Substratinduktion und Endprodukthemmung
- mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivität und Enzymhemmung beschreiben und erklären (E6).
Informationsmaterial z.B. zur Behandlung einer
Methanolvergiftung mittels Ethanol (kompetitive Hemmung) Modellexperimente [s.o.]
Wesentliche
Textinformationen werden in einem begrifflichen Netzwerk
zusammengefasst.
Die kompetitive Hemmung wird simuliert.
Modelle zur Erklärung von Hemmvorgängen werden entwickelt.
Wie macht man sich die Wirkweise von Enzymen zu Nutze?
• Enzyme im Alltag, z.B. in Technik und Medizin
- selbstständig Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen recherchieren und die Ergebnisse vergleichend
präsentieren und bewerten (K2, K3, K4).
- Möglichkeiten und Grenzen für den Einsatz
(Internet)-Recherche - Enzyme im Alltag/Erstellung einer
Präsentation/eines Lernplakates Produktion und Präsentation eines digitalen Lernproduktes (vgl.
Medienkonzept)
Die Bedeutung
enzymatischer Reaktionen für Haushalt und
medizinische Zwecke wird herausgestellt.
(Als Beispiel können Enzyme im Waschmittel und ihre Auswirkung auf die menschliche Haut
besprochen und diskutiert werden).
Einführungsphase UV III: Enzyme im Alltag – Welche Rolle spielen Enzyme in unserem Leben?
15 von Enzymen in
biologisch-technischen Zusammenhängen angeben und die Bedeutung für unser heutiges Leben abwägen (B4).
Mögliche Diagnose von Schülerkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Ich-Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe
• KLP-Überprüfungsform: „Dokumentationsaufgabe“ und „Reflexionsaufgabe“ (Thema: „Enzyme im Alltag“) zur Ermittlung der Dokumentationskompetenz (K1) und der Reflexionskompetenz (E7)
Mögliche Leistungsbewertung:
• KLP-Überprüfungsform: „Beurteilungsaufgabe“ und „Optimierungsaufgabe“ (z.B. Modellkritik zur Funktionsweise von Enzymen sowie zur Enzymhemmung) zur Ermittlung der Modell-Kompetenz (E6)
Einführungsphase UV IV: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?
16 Unterrichtsvorhaben IV:
Thema/Kontext: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?
Inhaltsfeld: IF 1 (Biologie der Zelle) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Funktion des Zellkerns
• Zellverdopplung und DNA Zeitbedarf: ca. 8 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 ausgewählte biologische Phänomene und Konzepte beschreiben.
• UF4 bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungen und Erkenntnisse modifizieren und
reorganisieren,
• E1 in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreiben, in Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungen formulieren,
• E6 Modelle zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage biologischer Vorgänge begründet auswählen und deren Grenzen und Gültigkeitsbereiche angeben,
• K4 biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundierten und überzeugenden Argumenten begründen bzw. kritisieren,
• B1 bei der Bewertung von Sachverhalten in
naturwissenschaftlichen Zusammenhängen fachliche, gesellschaftliche und moralische Bewertungskriterien angeben,
• B2 in Situationen mit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungsmöglichkeiten kriteriengeleitet abwägen, gewichten und einen begründeten Standpunkt beziehen.
Einführungsphase UV IV: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?
17 Mögliche didaktische
Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können…
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen Welche Fragestellung lag den
Acetabularia-Experimenten zugrunde?
• Erforschung der Funktion des Zellkerns
- Fragstellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns benennen und Versuchsdurchführungen und Erkenntniszuwachs darstellen (E1, E5, E7).
Acetabularia-Experimente von Hämmerling
Naturwissenschaftliche Fragestellungen werden kriteriengeleitet entwickelt und Experimente
ausgewertet.
Experiment zum
Kerntransfer bei Xenopus Welche biologische Bedeutung
hat die Mitose für einen Organismus?
• Zellzyklus (Mitose und Interphase)
- die biologische Bedeutung der Mitose auf Basis der Zelltheorie begründen (UF1, UF4).
Informationstexte und Abbildungen und/oder
Filme/Animationen zu zentralen Aspekten:
1. Exakte Reproduktion 2. Organ- bzw.
Gewebewachstum und Erneuerung (Mitose) 3. Zellwachstum (Interphase)
Das Grundprinzip und der Ablauf der Mitose werden in einem Modell dargestellt Mitosepräparate
mikroskopieren
(Fertigpräparate in der Sammlung)
Wie ist die DNA aufgebaut, wo findet man sie und wie wird sie kopiert?
• Aufbau, Vorkommen und „Verpackung“ der DNA
• Mechanismus der DNA- Replikation
• Klonierung und Stammzellen in der
- den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells
erklären (E6, UF1).
- den semikonservativen Mechanismus der DNA- Replikation beschrei (UF1, UF4).
- Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) auswerten und ihre
2- oder 3D-Modelle zu DNA- Struktur und Replikation Meselson-Stahl-Experiment Reißverschlussprinzip
Der DNA-Aufbau und die Replikation werden modellhaft erarbeitet. Die Komplementarität wird dabei herausgestellt.
Einführungsphase UV IV: Kein Leben ohne Zelle II – Welche Bedeutung haben Zellkern und Nukleinsäuren für das Leben?
18
Forschung Bedeutung für die
Stammzellforschung ableiten (E5).
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe Mögliche Leistungsbewertung:
• Angekündigte Tests zur Mitose; schriftliche Übung (z.B. aus einer Hypothese oder einem Versuchsdesign auf die zugrunde liegende Fragestellung schließen) zur Ermittlung der Fragestellungskompetenz (E1)
19 2.2 Unterrichtsvorhaben Grundkurs
2.2.1 Unterrichtsvorhaben GK Genetik
Qualifikationsphase Inhaltsfeld: IF 3 (Genetik) Unterrichtsvorhaben I: Molekulare
Grundlagen der Vererbung
Thema/Kontext: Wie werden Keimzellen gebildet und welche molekularen Prozesse bedingen genetische Vielfalt?
Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF4 Vernetzung
Inhaltliche Schwerpunkte:
Meiose und Rekombination Zeitbedarf: ca. 3 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben II: Erbkrankheiten und humangenetische Beratung
Thema/Kontext: Wie können genetisch bedingte Krankheiten diagnostiziert und therapiert werden und welche ethischen Konflikte treten dabei auf?
Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF4 Vernetzung
• E1 Probleme und Fragestellungen
• E3 Hypothesen
• E5 Auswertung
• K2 Recherche
• K3 Präsentation
• K4 Argumentation
• B3 Entscheidungen
• B4 Möglichkeiten und Grenzen Inhaltliche Schwerpunkte:
Analyse von Familienstammbäumen
Bioethik
Zeitbedarf: ca. 5-8 Std. à 90 Minuten Unterrichtsvorhaben III: Von Gen zum
Genprodukt (Protein)
Thema/Kontext: Wie steuern Gene die Ausprägung unserer Merkmale und unter welchen Bedingungen sind unsere Gene aktiv?
Schwerpunkte der
Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF2 Auswahl
• UF3 Systematisierung
• UF4 Vernetzung
• E2 Wahrnehmung und Messung
• E3 Hypothesen
• E5 Auswertung
• E6 Modelle
Inhaltliche Schwerpunkte:
Proteinbiosynthese
Genregulation
Zeitbedarf: ca. 8-10 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben IV: Gentechnologie in der Anwendung
Thema/Kontext: Darf man alles, was man kann?
Schwerpunkte der
Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• B1 Kriterien
• B3 Entscheidungen
• Ggf. B4 Möglichkeiten und Grenzen
• K1 Dokumentation
• E2 Wahrnehmung und Messung
• B4 Möglichkeiten und Grenzen
Inhaltliche Schwerpunkte:
Gentechnologie
Bioethik
Zeitbedarf: ca. 4-6 Std. à 90 Minuten Summe Qualifikationsphase: ca. 24 Stunden à 90 Minuten
GK Genetik UV I: Molekulare Grundlagen der Vererbung
20 Mögliche unterrichtsvorhabenbezogene Konkretisierung:
Unterrichtsvorhaben I: Molekulare Grundlagen der Vererbung
Thema/Kontext: Wie werden Keimzellen gebildet und welche molekularen Prozesse bedingen genetische Vielfalt?
Inhaltsfeld: IF 3 Genetik (GK) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Meiose und Rekombination
Zeitbedarf: ca. 3 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF4 Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen, natürlichen und durch menschliches Handeln
hervorgerufenen Vorgängen auf der Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschließen und aufzeigen.
Mögliche didaktische Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen
Einführung / Reaktivierung von Vorwissen:
Womit beschäftigt sich die Genetik?
• Wiederholung: Bau und Struktur der DNA/
Impuls / Bild- oder Informationsmaterial
Sicherheitsunterweisung!
Basisinformationen zu den nebenstehenden Begriffen werden (durch die
Studierenden) erarbeitet.
GK Genetik UV I: Molekulare Grundlagen der Vererbung
21 Chromosomen
Wie werden männliche und weibliche Keimzellen gebildet?
• Meiose
Welche Prozesse entscheiden über die genetische Ausstattung der Keimzellen und wie entsteht genetische Vielfalt?
• Inter- und
intrachromosomale Rekombination
- die Grundprinzipien der Rekombination
(Reduktion und Neukombination der Chromosomen) bei Meiose und
Befruchtung erläutern (UF4).
Bild-, Text-, Film- (z.B. Telekolleg Biologie) und ggf. Modellmaterial zur 1. und 2. Reifeteilung der Meiose sowie möglicher Fehlverteilungen und
Rekombinationsmöglichkeiten
Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Meiose mit der Mitose (vgl. E- Phase) werden erarbeitet (Bilder und Modelle).
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe / Evaluationsgespräch Mögliche Formen der Leistungsbewertung:
• Tests
• Ggf. Klausuren
• Bau, Präsentation und Bewertung von Modellen
GK Genetik UV II: Erbkrankheiten und humangenetische Beratung
22 Unterrichtsvorhaben II: Erbkrankheiten und humangenetische Beratung
Thema/Kontext: Wie können genetisch bedingte Krankheiten diagnostiziert und therapiert werden und welche ethischen Konflikte treten dabei auf?
Inhaltsfeld: IF 3 Genetik (GK) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Analyse von Familienstammbäumen
• Bioethik
Zeitbedarf: ca. 5-8 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF4 Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen, natürlichen und durch menschliches Handeln
hervorgerufenen Vorgängen auf der Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschließen und aufzeigen.
• E1 selbstständig in unterschiedlichen Kontexten
biologische Probleme identifizieren, analysieren und in Form biologischer Fragestellungen präzisieren.
• E3 mit Bezug auf Theorien, Modelle und
Gesetzmäßigkeiten Hypothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Überprüfung ableiten.
• E5 Daten/Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zusammenhänge, Regeln oder Gesetzmäßigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemeinern.
• K4 sich mit anderen über biologische Sachverhalte
kritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilungen durch Argumente belegen bzw.
widerlegen.
• K2 zu biologischen Fragestellungen relevante
Informationen und Daten in verschiedenen Quellen, auch
GK Genetik UV II: Erbkrankheiten und humangenetische Beratung
23 in ausgewählten wissenschaftlichen Publikationen
recherchieren, auswerten und vergleichend beurteilen.
• K3 biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwendung situationsangemessener Medien und
Darstellungsformen adressatengerecht präsentieren.
• B3 an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hintergrund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten.
• B4 begründet die Möglichkeiten und Grenzen biologischer Problemlösungen und Sichtweisen bei innerfachlichen, naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen
Fragestellungen bewerten.
Mögliche didaktische Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen
Wie kann man genetisch bedingte Krankheiten –
insbesondere Vererbungsmuster im Verlauf von
Familiengenerationen - ermitteln und darauf aufbauend Prognosen für den Nachwuchs ableiten?
• Karyogramme Erbgänge beim Menschen
- bei der
Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-
Auswertung verschiedener Karyogramme [Anknüpfung an das UF I].
Beschreibung und Analyse von Familienstammbäumen (u.a.
Lehrbuch).
Mindestens ein Beispiel zur Trisomie (Turner-Frau, Trisomie-21) sollte besprochen werden.
z.B. Chorea Huntington / Muskeldystrophie / Nachtblindheit / Aspekte genetischer
GK Genetik UV II: Erbkrankheiten und humangenetische Beratung
24 chromosomalen und
autosomalen (dominant / rezessiv)
Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale formulieren und die Hypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose [UF I]
begründen (E1, E3, E5, UF4, K4).
Diagnostik und Beratung:
Prognosen zum Auftreten spezifischer, genetisch bedingter Krankheiten werden für Paare mit Kinderwunsch.
Welche therapeutischen Ansätze gibt es für Erbkrankheiten und welche Chancen und Risiken ergeben sich aus der
Stammzellforschung?
• Stammzellen
• Gen- bzw. Zelltherapie
- Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen
recherchieren und diese unter Verwendung geeigneter
Darstellungsformen präsentieren (K2, K3).
- naturwissenschaftlich- gesellschaftliche Positionen zum
therapeutischen Einsatz von Stammzellen
darstellen und Interessen sowie Folgen ethisch beurteilen (B3, B4).
z.B. Aktuelle Sach- und Fachliteratur (Recherche z. B.
auf drze.de) zur Vorbereitung einer Podiumsdiskussion durch die Studierenden.
Ggf. Austausch (und Planung) mit den
Fachbereichen Religion und Philosophie
mögliches Beispiel:
Alzheimer
GK Genetik UV II: Erbkrankheiten und humangenetische Beratung
25 Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe / Evaluationsgespräch Mögliche Formen der Leistungsbewertung:
• Tests
• Klausuren
• Kurzvorträge / Beiträge zur Podiumsdiskussion
GK Genetik UV III: Vom Gen zum Genprodukt
26 Unterrichtsvorhaben III: Vom Gen zum Genprodukt (Protein)
Thema/Kontext: Wie steuern Gene die Ausprägung unserer Merkmale und unter welchen Bedingungen sind unsere Gene aktiv?
Inhaltsfeld: IF 3 Genetik (GK) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Proteinbiosynthese
• Genregulation
Zeitbedarf: ca. 8-10 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 biologische Phänomene und Sachverhalte beschreiben und erläutern.
• UF2 zur Lösung von biologischen Problemen zielführende Definitionen, Konzepte und Handlungsmöglichkeiten begründet auswählen und anwenden.
• UF3 biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien ordnen, strukturieren und Ihre Entscheidung begründen.
• UF4 Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen, natürlichen und durch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgängen auf der Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschließen und aufzeigen.
• E2 Beobachtungen und Messungen, auch mithilfe komplexer Apparaturen, sachgerecht erläutern.
• E3 mit Bezug auf Theorien, Modelle und Gesetzmäßigkeiten Hypothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Überprüfung ableiten.
• E5 Daten/Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zusammenhänge, Regeln oder Gesetzmäßigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemeinern.
• E6 Anschauungsmodelle entwickeln, sowie mithilfe von theoretischen Modellen, mathematischen Modellierungen und Simulationen biologische sowie biotechnische Prozesse erklären oder vorhersagen.
GK Genetik UV III: Vom Gen zum Genprodukt
27 Mögliche didaktische
Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen
Wie steuern DNA-Sequenzen unsere Merkmalsausprägung?
Ggf. Wdh. Bau und Struktur der DNA / ggf. DNA-Replikation als Verständnisgrundlage der Proteinbiosynthese [vgl. E- Phase]
• Transkription
• Translation
• Proteinbiosynthese bei Pro- und Eukaryoten
• Genetischer Code
• Gen- und
Genommutationen
- die
molekularbiologischen Abläufe in der
Proteinbiosynthese bei Pro- und Eukaryoten vergleichen (UF1, UF3).
- Eigenschaften des genetischen Codes erläutern und mit dessen Hilfe Genmutationen
charakterisieren (UF1, UF2).
- die Auswirkungen verschiedener Gen-, Chromosom- und Genommutationen auf den Phänotyp (u.a.
unter Berücksichtigung von Genwirkketten) erklären (UF1, UF4).
Schritte der Transkripton und Translation anhand von z.B..
Filmsequenzen und Sachtexten Codesonne
ggf. Lehrbuch (S. 74ff.)
Im Vorfeld der
Proteinbiosynthese bietet sich eine umfassende Wiederholung und Vertiefung folgender Aspekte aus der E-Phase an:
• Bau und Struktur der DNA,
• DNA-Replikation (vgl. Buch)
Hier ggf. Verknüpfung mit UF I / II.
Können Gene reguliert - die Verwendung z.B. Fotoreihe mit ausgewählten
GK Genetik UV III: Vom Gen zum Genprodukt
28 (gesteuert) werden?
• Modelle zur Genregulation
• Genregulation
• Transkriptionsfaktor
• Proto-Onkogen
• Tumor-Suppressorgen
bestimmter
Modellorganismen (u.a.
E. coli) für besondere Fragestellungen
genetischer Forschung begründen (E6, E3).
- Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimenten zur Aufklärung der Genregulation bei Prokaryoten erläutern und entwickeln (E2, E5, E6).
- einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des
Zellstoffwechsels erklären (E6).
- mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen und Tumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklären die Folgen von
Mutationen in diesen
Papiermodellen (z.B. Lac- Operon-Modell / Tryptophan- Operon)
Sach- bzw. Fachliteratur zu aktuellen Aspekten der Thematik
DNA-Methylierung als einen epigenetischen Mechanismus ( als Modell zur Regulation des
Zellstoffwechels) Die Entwicklung eines Modells auf der Grundlage / mithilfe von p53 und Ras - Fokussierung auf ein konkretes Beispiel!
GK Genetik UV III: Vom Gen zum Genprodukt
29 Genen erklären (E6,
UF1, UF3, UF4).
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe / Evaluationsgespräch Mögliche Formen der Leistungsbewertung:
• Tests
• Ggf. Klausuren
• (schriftliche Modellkritik) / Präsentationen eigener Modelle
GK Genetik UV IV: Gentechnologie in der Anwendung
30 Unterrichtsvorhaben IV: Gentechnologie in der Anwendung
Thema/Kontext: Darf man alles, was man kann?
Inhaltsfeld: IF 3 Genetik (GK) Inhaltliche Schwerpunkte:
• Gentechnologie
• Bioethik
Zeitbedarf: ca. 4-6 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 biologische Phänomene und Sachverhalte beschreiben und erläutern.
• B1 fachliche, wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien bei Bewertungen von biologischen und biotechnischen
Sachverhalten unterscheiden und angeben.
• B3 an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hintergrund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wissenschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten.
• K1 bei der Dokumentation von Untersuchungen, Experimenten, theoretischen Überlegungen und Problemlösungen eine korrekte Fachsprache und fachübliche Darstellungsweisen verwenden.
• E2 Beobachtungen und Messungen, auch mithilfe komplexer Apparaturen, sachgerecht erläutern.
• E4 Experimente mit komplexen Versuchsplänen und –aufbauten mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erläutern und unter Beachtung fachlicher Qualitätskriterien (Sicherheit, Messvorschriften, Variablenkontrolle, Fehleranalyse) durchführen.
• B4 ggf. begründet die Möglichkeiten und Grenzen biologischer Problemlösungen und Sichtweisen bei innerfachlichen,
naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewerten.
GK Genetik UV IV: Gentechnologie in der Anwendung
31 Mögliche didaktische
Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen
Sind Genmanipulationen Chance oder unkalkulierbares Risiko?
• Gentechnologie in der Anwendung: Transgener Organismus, DNA-Chip (Basiskonzept Struktur und Funktion)
- molekulargenetische Werkzeuge
beschreiben und deren Bedeutung für gen- technische
Grundoperationen erläutern (UF1).
- mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen mit Vektoren darstellen und ihre Verwendung diskutieren (K1, B3).
- molekulargenetische Verfahren (u.a. PCR, Gelelektrophorese) und ihre Einsatzgebiete erläutern
(E4, E2, UF1).
- die Bedeutung von DNA- Chips angeben und Chancen und Risiken
Bedeutende Methoden wie PCR und Gelelektrophorese anhand von z.B. Bild- und Filmmaterial visualisieren
ggf. Experiment zur DNA- Extraktion (z.B. aus Tomaten)
ggf. Exkursion (Schülerlabor) / Expertenbefragung
Fokussierung auf zwei molekulargenetische Werkzeuge:
- Restriktions- enzyme - Vektoren
U.a. aus Kostengründen bietet sich die Organisation einer Exkursion zusammen mit dem Biologie LK an.
Hier bietet sich z.B. der
„genetische Fingerabdruck, ggf. im Kontext eines Vaterschaftstests an.
GK Genetik UV IV: Gentechnologie in der Anwendung
32 beurteilen (B1, B3).
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe / Evaluationsgespräch Mögliche Formen der Leistungsbewertung:
• Tests
• Klausuren
33 2.2.2 Unterrichtsvorhaben GK Ökologie
Qualifikationsphase: 4. Semester (GK) Unterrichtsvorhaben I:
Thema/Kontext: Autökologische Untersuchungen – Welchen Einfluss haben abiotische Faktoren auf das Vorkommen von Arten?
Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF3 Systematisierung
• E1 Probleme und Fragestellungen
• E2 Wahrnehmung und Messung
• E3 Hypothesen
• E4 Untersuchungen und Experimente
• E5 Auswertung
• E7 Arbeits- und Denkweisen
• K3 Präsentation
• K4 Argumentation Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie Inhaltliche Schwerpunkte:
Umweltfaktoren
Zeitbedarf: ca. 9 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben II:
Thema/Kontext: Synökologie 1 – Welchen Einfluss haben inter- und intraspezifische Beziehungen auf Populationen?
Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• UF2 Auswahl
• UF3 Systematisierung
• UF4 Vernetzung
• E5 Auswertung
• E6 Modelle
• K4 Argumentation
Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie Inhaltliche Schwerpunkte:
Ökologische Potenz Ökologische Nische
Dynamik von Populationen Zeitbedarf: ca. 6 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben III:
Thema/Kontext: Synökologie 2 - Welchen Einfluss hat der Mensch auf globale Stoffkreisläufe und Energieflüsse?
Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF1 Wiedergabe
• K1 Dokumentation
• K2 Recherche
• K3 Präsentation
• K4 Argumentation
• B2 Entscheidungen
• B3 Werte und Normen Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie Inhaltliche Schwerpunkte:
Stoffkreislauf und Energiefluss Zeitbedarf: ca. 4 Std. à 90 Minuten
Unterrichtsvorhaben IV:
Thema/Kontext: Zyklische und sukzessive Veränderungen von Ökosystemen – Welchen Einfluss hat der Mensch auf die Dynamik von Ökosystemen?
Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung:
• UF3 Systematisierung
• UF4 Vernetzung
• E1 Probleme und Fragestellungen
• E2 Wahrnehmung und Messung
• E4 Untersuchungen und Experimente
• E5 Auswertung
• K2 Recherche
• K4 Argumentation
• B2 Entscheidungen
• B3 Werte und Normen Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie Inhaltliche Schwerpunkte:
Mensch und Ökosysteme
Zeitbedarf: ca. 6 Std. à 90 Minuten Summe 4. Semester: 25 Stunden
GK Ökologie UV I: Autökologische Untersuchungen
34 Mögliche unterrichtsvorhabenbezogene Konkretisierung:
Unterrichtsvorhaben I:
Thema/Kontext: Autökologische Untersuchungen – Welchen Einfluss haben abiotische Faktoren auf das Vorkommen von Arten?
Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie Inhaltliche Schwerpunkte:
• Umweltfaktoren (Schwerpunkt: Temperatur und Licht)
Zeitbedarf: ca. 9 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 biologische Phänomene und Sachverhalte beschreiben und erläutern
• UF3 biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien ordnen und strukturieren und ihre Entscheidung begründen.
• E1 selbstständig in unterschiedlichen Kontexten
biologische Probleme identifizieren, analysieren und in Form biologischer Fragestellungen präzisieren.
• E2 Beobachtungen und Messungen, auch mithilfe komplexer Apparaturen, sachgerecht erläutern.
• E3 mit Bezug auf Theorien, Modelle und
Gesetzmäßigkeiten Hypothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Überprüfung ableiten.
• E4 Experimente mit komplexen Versuchsplänen und – aufbauten mit Bezug auf ihre Zielsetzungen erläutern und unter Beachtung fachlicher Qualitätskriterien (Sicherheit, Messvorschriften, Variablenkontrolle, Fehleranalyse) durchführen.
• E5 Daten/Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zusammenhänge, Regeln und Gesetzmäßigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemeinern.
• E7 naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veränderungen im Weltbild und in Denk- und
Arbeitsweisen in ihrer historischen und kulturellen
GK Ökologie UV I: Autökologische Untersuchungen
35 Entwicklung darstellen.
• K3 biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwendung situationsangemessener Medien und
Darstellungsformen adressatengerecht präsentieren.
• K4 sich mit anderen über biologische Sachverhalte
kritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilungen durch Argumente belegen bzw.
widerlegen.
GK Ökologie UV I: Autökologische Untersuchungen
36 Mögliche didaktische
Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können …
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch- methodische Anmerkungen und Empfehlungen Einführung:
Womit beschäftigt sich die Ökologie?
• Einführung Ökologie:
Umweltfaktoren, Biotop, Biozönose, Population, Ökosystem
Informationen im Buch zu Grundbegriffen der Ökologie Modellökosystem
Flaschengarten
Basisinformationen zu den nebenstehenden Begriffen werden durch die Studierenden erarbeitet.
Ggf. Vorstellung des Modellökosystems Flaschengarten, auf das auch im
Unterrichtsvorhaben III zurückgegriffen werden kann.
Wie sind Tiere an den Umweltfaktor Temperatur angepasst?
• Einflussfaktor Temperatur
• Temperaturtoleranzkurven
• Tiergeografische Regeln
- die Aussagekraft der tiergeografischen Regeln erläutern und diese von
naturwissenschaftliche n Gesetzen abgrenzen (E7, K4).
Experimente zur Untersuchung der Wärmeabgabe von
wassergefüllten Glaskolben (unterschiedliche Volumina;
unterschiedliche Oberflächen)
Die Hintergründe von Bergmannscher und Allenscher Regel werden experimentell überprüft.
Am Beispiel der Temperaturregulation wird das Prinzip der negativen Rückkopplung eingeführt.
Wie sind Pflanzen an den Umweltfaktor Licht angepasst?
- Messdaten zur Abhängigkeit der Fotosyntheseaktivität
Wiederholung wesentlicher Grundlagen aus der
Einführungsphase: Aufbau der
Studierende bearbeiten in Gruppen verschiedene Messdaten und stellen
GK Ökologie UV I: Autökologische Untersuchungen
37
• Abiotischer Faktor Licht:
Fotosynthese
von unterschiedlichen abiotischen Faktoren analysieren und präsentieren (E5, K3).
- den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion erläutern und die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten der Chloroplasten zuordnen (UF1, UF3).
Chloroplasten, evtl. Bedeutung von ATP und NAD(P)H
Historische Experimente zur Fotosynthese: z. B. Priestley und Experimente zu lichtabhängiger und lichtunabhängiger Reaktion
die beobachteten Trends vor.
Erarbeitung von
Schemata z. B. in Form von Plakaten
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe Mögliche Formen der Leistungsbewertung:
• Tests
GK Ökologie UV II: Synökologie I
38 Unterrichtsvorhaben II:
Thema/Kontext: Synökologie I – Welchen Einfluss haben inter- und intraspezifische Beziehungen auf Populationen?
Inhaltsfeld: IF 5 Ökologie Inhaltliche Schwerpunkte:
• Ökologische Potenz
• Ökologische Nische
• Dynamik von Populationen Zeitbedarf: ca. 6 Std. à 90 Minuten
Schwerpunkte übergeordneter Kompetenzerwartungen:
Die Studierenden können …
• UF1 biologische Phänomene und Sachverhalte beschreiben und erläutern.
• UF2 zur Lösung von biologischen Problemen zielführende Definitionen, Konzepte und Handlungsmöglichkeiten begründet auswählen und anwenden.
• UF3 biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kriterien ordnen und strukturieren und ihre Entscheidung begründen.
• UF4 Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen, natürlichen und durch menschliches Handeln
hervorgerufenen Vorgängen auf der Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschließen und aufzeigen.
• E5 Daten/Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick auf Zusammenhänge, Regeln und Gesetzmäßigkeiten analysieren und Ergebnisse verallgemeinern.
• E6 Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoretischen Modellen, mathematischen Modellierungen und Simulationen biologische sowie biotechnische
Prozesse erklären oder vorhersagen.
• K4 sich mit anderen über biologische Sachverhalte
kritisch-konstruktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilungen durch Argumente belegen bzw.
widerlegen.
GK Ökologie UV II: Synökologie I
39 Mögliche didaktische
Leitfragen/Sequenzierung inhaltlicher Aspekte
Konkretisierte
Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans
Die Studierenden können…
Empfohlene
Lehrmittel/Materialien/Methoden
Didaktisch-methodische Anmerkungen und Empfehlungen Warum kann man aus
Toleranzkurven nicht unbedingt auf das Vorkommen von Arten in einem Ökosystem schließen?
• Physiologische und ökologische Potenz
• Konkurrenzausschluss und
Konkurrenzvermeidung
• Ökologische Nische
• Parasitismus und Symbiose
- mit Hilfe des Modells der ökologischen Nische die Koexistenz von Arten erklären (E6, UF1, UF2).
- aus
Untersuchungsdaten zu interspezifischen
Beziehungen (u. a.
Parasitismus,
Symbiose, Konkurrenz) mögliche Folgen für die jeweiligen Arten ableiten und diese unter
Verwendung
angemessener Medien präsentieren (E5, K3, UF1).
z. B. Grüne Reihe: Ökologische Potenz von Baumarten in
Mitteleuropa
z. B. Übungsklausur zu Ameisen und Ameisenpflanzen
Unterschied Habitat / ökologische Nische betonen.
Wie entwickelt sich die Populationsdichte?
• Dichteabhängige und dichteunabhängige Faktoren
• K- und r-Strategen
• Sukzession
• Abundanz und Dispersion
- die Dynamik von Populationen in Abhängigkeit von dichteabhängigen und dichteunabhängigen Faktoren beschreiben (UF1).
- aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren
K- und r-Lebenszyklus- strategie werden dargestellt und aus Daten abgeleitet.
GK Ökologie UV II: Synökologie I
40
• Lotka-Volterra-Regeln Zusammenhänge im Hinblick auf zyklische und sukzessive
Veränderungen (Abundanz und
Dispersion von Arten) sowie K- und r-
Lebenszyklusstrategien ableiten (E5, UF1, UF2, UF3, UF4, K4).
- Veränderungen von Populationen mit Hilfe von Simulationen auf der Grundlage des Lotka-Volterra-Modells untersuchen (E6).
Simulationsprogramm z. B. des Klett-Verlags
z. B. Grüne Reihe Ökologie: S.
53, Aufgabe 6 (Hasen- und Fuchspopulationsdichten)
Wiederholung der Begriffe dichteabhängig und
dichteunabhängig.
Mögliche Diagnose von Studierendenkompetenzen:
• Selbstevaluationsbogen mit Kompetenzen am Ende der Unterrichtsreihe Mögliche Leistungsbewertung:
• Tests