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Uni-Report : Jg. 1 Nr. 10 vom 19. Dezember 1968

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Johann . Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Nr.10 19. Dezember 1968

50 Jahre "Freunde, und Fördere~1

Geschichte und Wirken der Vereinigung

Die Vereinigung von Freunden und Förderern der 30- hann Wolfgang Goethe-Universität e. V. Ist im November 1918 gegründet worden. Unter den Gründern und ersten Mitgliedern finden sich viele aus der Gründungsgeschichte der Stiftungsuniversität bekannte Namen: Merton, vom

Foto: Bopp In einer Feierstunde zum 50jährigen BeSttehen der Ver- einigung von Freunden und Förderern unserer Universität am 22. November gab der Vorsitzende der Vereinigung, Friedrich Sperr (unser Bild), einen kurzen 'überblick über die Entwicklung und die Leistungen der Vereinigung. An- schließend informierte der Rektor, Prof. Rüegg, die rund vierhundert Gäste über den Ausbau der Frankfurter Uni- versität. "Verantwortung und Mitwirkung der Gesellschaft in der künftigen Universität" war das Thema eines ab- schließenden Vortrags von Prof. Schopper, dem Direktor des Instituts für Kernphysik.

Rath, Oswalt, de Neufville, Pa~savant, Beit von Speyer, von Weinberg, Bergmann, von Bethmann, von Gans, Schlosser, Rössler, von Meuler, Hauck,-3assoy, Messer, die Oberbürgermeister der Stadt Fra,nkfurt, Rektoren, bekannte Professoren u.a.m.

Die Vereinigung hatte sich zum Ziel gesetzt, den Kreis der Stifter der Johann Wolfgang Goethe-Universität wirk- sam beim Aufbau der Hochschule zu unterstützen. Zum anderen war man bestrebt, die Verbindung zwischen der Bürgerschaft und der Wirtschaft mit der Universität zu be- leben, Wissenschaft und Praxis im fruchtbaren Austausch der Meinungen zu verbinden und einem weiten inter- essierten Mitgliederkreise die Aufgaben der Universität in Forschung und lehre nahezubringen. Der unglückliche Ausgang des 1. Weltkrieges beeinträchtigte erheblich das Wirken der Vereinigung. Im Strudel der Inflation entwer- teten sich die unter erheblichen Opfern, insbesondere von den Stiftern, in gewissem Umfange auch von der Univer- sitäts-Vereinigung aufgebrachten Beträge fqr die Unter- haltung der Universität, die im Jahre 1924 von der Stadt Frankfurt und dem Staat hälftig übernommen wurde.

Indessen war die Universitäts-Vereinigung unter dem Vorsitz von Herrn Geheimrat Oswalt, dessen Arbeit durch die rege Mitarbeit des Vorstandes und der Mitglieder, insbesondere der Schatzmeister de Neufville und Passa- vant wirksam unterstützt wurde, mit Erfolg bemüht, die Universität durch die Begründung und Ausstattung von Instituten und durch viele andere Dotationen zu unterstüt- zen und .zu fördern. Im Jahre 1928 übernahm Herr von Weinberg den Vorsitz; Schatzmeister wurde Herr Profes- sor Dr. Selck, der im Jahre 1940 den Vorsitz übernahm. In diesen Jahren zwischen den beiden Weltkriegen wurden wiederum erhebliche Geldmittel für die Universität zur Verfügung gestellt. Der Zusammenbruch nach dem 2. Welt- kriege setzte der Tätigkeit des Vereins ein vorläufiges

Ende. . '

Schon im Jahre 1950 nahm die Vereinigung unter dem Vorsitz des Herrn Dr. Schmidt-Polex, wirksam unterstützt von dem damaligen Rektor, Herrn Professor Dr. Rajewsky, wieder ihre Tätigkeit auf, und die Mitgliederzahl, die frü- her um die Zahl von etwa 150 - 300 Mitgliedern schwank- te, erhöhte sich laufend bis auf den derzeitigen Stand·von etwa 1200. Schon in diesem ständigen Steigen der Zahl der Mitglieder der Universitäts-Vereinigung - die zu einer der größten Frankfurts gehört - zeigt sich die alte Verbundenheit der Wirtschaft und des Bürgertums mit der - Frankfurter Hochschule.

Innerhalb der Vereinigung wurde auf Anregung von Herrn Dr. Troeger von etwa 30 Industrieunternehmungen, Kreditinstituten und Versicherungen ein Sonderausschuß tür Forschung errichtet, dessen Ziel es ist, Forschungen und besondere im Interesse der Universität liegende Auf- gaben zu unterstützen. Der Ausschuß hat u. a. mit der Ge- währung von Wohnungsgeldzuschüssen und Baudarlehen,

Stadt-

u.

Univ.· BibL

(2)

die im Interesse der Berufung und des Verbleibens von Inhabern von lehrstühlen vergeben werden, bei den noch immer mißlichen Wohnungsverhältnissen besonders wirk- same Hilfe geleistet.

Die Vereini<gung verwaltet des weiteren besondere Fonds, so den seit alters bestehenden Henry-Oswalt- Fonds und den Sperlschen Fonds.

Von besonderer Bedeutung ist, daß es im Jahre 1958 gelang, dem von der Witwe Paul Ehrlichs 1928 gestifteten, rühmliehst bekannten Paul-Ehrlich-Preis durch großzügige Zuwendungen des Bundes wieder eine internationale Bedeutung zu geben. Ehrenpräsident der Paul-Ehrlich- Stiftung war der verstorbene Bundespräsident Herr Pro- fessor Dr. Heuss und ist derzeit Herr Bundespräsident Dr. h. c. lübke. Der Stiftungs rat der Paul-Ehrlich-Stiftung setzt sich unter dem Vorsitz des Vorsitzenden der Vereini- gung aus hohen Wissenschaftlern zusammen. Der Haupt- preis der Paul-Ehrlich-Stiftung wird in jedem 2. (geraden) Jahr vom Stiftungsrat an Wissenschaftler vergeben, die sich auf den Arbeitsgebieten Paul Ehrlichs besondere Ver- dienste erworben haben. Der 'Hauptpreis, der jeweils in der Paulskirche unter überreichung der Urkunde und einer goldenen Plakette verliehen wird, beträgt DM 100000,-, eine Summe, von der die Hälfte auf Vorschlag des Hauptpreisträgers jeweils im folgenden (ungeraden) Jahr mit DM 50000,- in ei·ner akademischen Feier an An- schlußpreisträger verliehen wird.

In der Zeit nach Wiederaufnahme der Tätigkeit der Vereinigung, die seit 1964 von Herrn Sperl geleitet wird, sind bisher der Johann Wolfgang Goethe-Universität, ihren Instituten, an studentische Einrichtungen sowie an Preisen - auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs - in jährlich wachsendem Umfange rund 4,5 Millionen ver- geben worden - im Jahre 1968 rund 450000 DM.

Die Univer~itäts-Vereinigung hat im Zusammenhang mit. ihrem 50jährigen Jubiläum wiederum eine weitgestreute Werbeaktion eingeleitet und dabei um neue Mitglied- schaften und Spenden gebeten, um der in besonders schwieriger lage befindlichen Johann Wolfgang Goethe- Universität erneut wirksam helfen zu können, mit dem dankbar begrüßten Ergebnis, daß die Mitgliederzahl sich wiederum erhöht. In der un.ter großer Beteiligung anbe- raumten Mitgliederversammlung und Vortragsveranstal- tung am 22.11.1968 konnte der Betrag von rund DM 120000,- als vorläufiges Ergebnis der Spendenaktion aus dem Kreise der Wirtschaft, aber auch von vielen Ein- zelmitgliedern dankbar -genannt werden. Die Geschäfts- führung der Vereinigung liegt bei der Frankfurter Bank;

die Universitäts-Vereinigung führt das Postscheckkonto 555.00.

Preise für wissenschaftliche Leistungen bei der 50-lahr-Feier der Freunde und Förderer

Anläßlich der Veranstaltung zum fünfzigjährigen Jubi- läum der

,

Vereinigung von Freunden und Förderern der Universität haben Oberbürgermeister Herr Prof. Dr.

Brundert, Herr Direktor Keller von der Firma Nestle und der Vorsitzende der Freunde und Förderer, Herr Sperl, eine Reihe von Preisen, jeweils dotiert mit DM 2000, für wissenschaftliche Leistungen überreicht.

In der Rechtswissenschaftlichen Fakultät wurde

-der

Walter-Kolb-Gedächtnispreis verliehen an Herrn Asses- sor Eberhard Dorndorf für seine Dissertation: "Die Wie- deraufnahme des Verfahrens in der freiwilligen Gerichts- barkeit. - Ein Beitrag zum Problem der Rechtsbeständig- keit von Entscheidungen in der freiwilligen Gerichtsbar- keit."

In der Medizinischen Fakultät wurde mit dem Bernhard- de-Rudder-Preis (von der Firma Nestle) Fräulein Dr. med. Monika Gottwald ausgezeichnet für ihre Disser- tation: "Der cyto- und histochemische Nachweis von Leu- cinaminopeptidase in Blutausstrichen und lymphoretiku- lären Geweben" (zell- und gewebe chemischer Nachweis eines Fermentes, das eine bestimmte hochmolekulare Ei- weißverbindung abbaut, d. Red.). Der Preis des Stiftungs- rates der Paul-Ehrlich-Stiftung ging an Frau Dr. med. In- grid Bergerhof-Berendt für ihre Arbeit "In-vitro Unter-

suchungen über die Schädigung der Erythrocyten (roten Blutkörperchen, d. Red.) und die physicochemische Wir- kung verschiedener Oberflächen von Kunststoffen und Metallen auf das Gesamtblut. "

Den Preis von der Vereinigung (aus dem "Sperlschen Fonds") erhielt in der Philosophischen Fakultät Herr Dr. phil. Ulrich Keller für seine Arbeit "Der Augenblick als dichterische Form in der Lyrik von William Words- worth und John Keast".

In der Naturwissenschaftlichen Fakultät wurden die P:t:eise der Vereinigung verliehen an Herrn Dr. rer. nato Jens Frehse für seine Arbeit "Existenz und Konvergenz von Lösungen nichtlinearer elliptischer Differenzenglei- chungen und zugehöriger Variationsprobleme"

, und -

mit Unterstützung der Firma Linde-AG - an Herrn Dr. rer.

nato Horst Völker für seine Arbeit "Elektronenmikrosko- pische Untersuchungen an Brutkörpern von Marchantia polymorpha L (Lebermoos, d. Red.)".

Zulassungsheschränkungen an den hessischen Hochschulen

Die Dokumentationsabteilung der Westdeutschen Rek- torenkonferenz hat eine tJ'bersicht über die Zulassungs- beschränkungen an den Universitäten für Studienanfän- ger und höhere Semester erstellt. Die tJ'bersicht umfaßt das SS 1968, das WS 1968/69 und das SS 1969. Wir über- nehmen aus dieser Untersuchung die Angaben, die sich auf die Universitäten Gießen, MM"burg und Frankfurt be- ziehen. Die Gesamtübersicht liegt im Informationszentrum aus.

In Frankfurt sind konstant sieben Fächer zulassungs- besChränkt, dies sowohl für Studienanfänger wie höhere Semester. Im einzelnen sind es: Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Chemie, Geologie, Psychologie (sowohl in der Naturwissenschaftlichen als auch in der Philosophischen Fakultät) und Physik. Bei der gleichen Zulassungs- beschränkung wird es voraussichtlich im kommenden Som- mersemester bleiben.

In Gießen sind drei Fächer zulassungsbeschränkt: Medi-

.

zin, Veterinärmedizin und Chemie, die beiden letztgenann- ten haben nur für Studienanfänger Beschränkungen. Für

Wir wünschen unseren Lesern ein angenehmes Weihnachtsfest und eine lustige Nacht

zum Jahreswechsel

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

das kommende Sommersemester wird diese Regelung wahrscheinlich beibehalten. Veterinärmedizin wird in Frankfurt und Marburg nicht gelehrt.

In Marburg existieren Zulassungsbeschränkungen für Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Chemie und Psycholo- gie. Diese Regelung, die a\lch für das nächste Semester vorgesehen ist. gilt für Studienanfänger und höhere Seme- ster. Lediglich im Fach Psychologie gilt die Beschränkung nur für Erstsemester.

Von den in Frankfurt zulassungsbeschränkten FäChern kann man in Gießen ohne Beschränkung die folgenden belegen: Geologie, Physik und Psychologie (in der Phi!.

Fakultät). Die Zahnmedizin ist in Gießen ebenfalls nicht

aufnahmebeschränkt, bietet jedoch nur ein kleines Lehr-

programm innerhalb der Med. Fakultät. Pharmazie wird

nur im Rahmen eines kleinen pharmakologischen Pro-

grammes in der Med. Fakultät unterrichtet. In Marburg

bestehen kerne Beschränkungen für Geologie und Physik.

(3)

Im Juni 1967 wurden 17 Koreaner, darunter der Frank- furter Physik-Assistent Chung Kyu-myung, aus der Bun- desrepublik entführt und im Dezember in Seoul vor Ge- richt gestellt. Es wurden ein Todesurteil, eine lebenslange Zuchthausstrafe und fünf langjährige Freiheitsstrafen aus- gesprochen. In zweiter Instanz wurden im April 1968 die Str.afen auf zwei Todesurteile und vier langjährige Frei- heitsstrafen verschärft. Das Revisionsgericht, die höchste koreanische Instanz, hob im Juli alle Urteile auf und setzte eine Neuverhandlung an. Im November erhöhte darauf- hin die Anklage die Strafforderung auf drei Todesstra- fen. Das Gericht sprach zwei Todesurteile und vier lang- jährige Freiheitsstrafen aus. Wie in den ersten beiden In- stanzen wurde der Kommilitone Chung wiederum zum Tode verurteilt. Der Bonner Rechtswissenschaftler Prof.

Grünwald, der als offizieller Beobachter dem ersten Pro- zeß beiwohnte, bezeichnete die Umgehung des Spruches des obersten Gerichts als "üble Manipulation".

Die Universität Frankfurt hat gemeinsam mit der Stu- dentenschaft und einer Vielzahl anderer Universitätskör- perschaften, mit anderen Hochschulen und der Westdeut-

Unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift unsere Bemühungen für die verurteilten Koreaner. (Die Listen liegen bis Ferienbeginn aus.)

schen Rektorenkonferenz eine Folge von Protesten an alle zuständigen südkoreanischen und deutschen Stellen gerichtet. Unmittelbar an die letzte Urteilsverkündigung hat die Universität Frankfurt die Bundesregierung aufge- fordert, ihre Beziehungen zu Südkorea einer ernsthaften Prüfung zu unterziehen, und ferner angekündigt, daß sie die akademischen Beziehungen zu Südkorea abbrechen werde, wenn die ergangenen Urteile nicht rückgängig ge- . macht werden und die entführten Koreaner nicht unbehel- ligt zurückkehren können.

In der Bitte des Rektors an alle Universitätsangehöri- gen, diese Forderungen mit einer Unterschrift zu unterstüt- zen, heißt es ferner: "Lassen Sie es nicht zu, daß unsere Kommilitonen und die anderen verschleppten Koreaner in Verfahren, die jedem Gerechtigkeitsempfinden Hohn sprechen, zum Tode oder zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt werden. Protestieren Sie mit Ihrer Unterschrift auch dagegen, daß die Bundesregierung nur mit diplo-

INFORMATIONSZENTRUM

Klauquote

Auf unseren Artikel im letzten "uni-report", in dem wir über die hohe Klauquote im-Informationszentrum berichteten, kam eine Re'ihe von Arireg·ungen., die alle mehr oder minder darauf hinausliefen, die "ge- fährdeten" Druckwerke entweder an Strippen zu legen oder diese nur gegen Unterschrift oder Hinterlegung eines Pfandes (Ausweis etc.) auszuleihen. Abgesehen von der untragbaren organisatorischen Belastung hal- ten wir eine derartige Methode für nicht gerade schön gegenüber mündigen Kommilitonen. Dennoch herz- lichen Dank für die gutgemeinten Vorschläge und noch einmal ein Appell an das "soziale" Empfinden der Be- nutzer: Denken Sie bitte an Ihre "Nachleser".

Wohltäter gesucht

Die Zeitschriften "pardon" und "Le nouvel observa- teur" haben uns ein verbilligtes Jahresabonnement (11,- DM bzw. 70 Fr.) für das Informationszentrum an- geboten. Da die Pressestelle jedoch über keinerlei Finanzmittel für diese Einrichtung verfügt, wären wir recht dankbar, wenn der eine oder andere Benutzer des Zentrums oder andere milde Gönner ein paar Scherflein beitragen könnten. Selbst kleinste Beträge sind willkommen, auf Wunsch stellen wir auch gerne Spendenbescheinigungen aus. Eine Sammelbüchse steht in der Pressestelle.

matischen Verhandlungen auf den Bruch ihrer Souveräni- tät und die Verletzung ihres Gastrechtes reagiert."

Die Unterschriftenlisten sollen in den Lehrveranstaltun- gen zirkulieren, am Haupteingang der Universität und im Informationszentrum liegen auch Listen aus. Im Informa- tionszentrum steht ferner eine ausführliche Pressedoku- mentation über die Entführungen und die Verfahren in Seoul zur Verfügung.

Offener Brief an den Bundeskanzler

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!

über das neuerliche Todesurteil gegen unseren Kom- militonen Chung Kyu Myung und die weiteren in Seoul verhängten Strafen sind wir bestürzt. Der Presse entneh- men wir, daß auch die Bundesregierung bestürzt ist. Be- stürzung allein genügt nicht. .

Nach dieser Mißachtung der Bemühungen der Bundes- regierung und der deutschen öffentlichkeit sollte die Zeit der diplomatischen Zurückhaltung zu Ende sein. Wir for- dern daher die Bundesregierung dringend auf, wirksame Maßnahmen politischer, wirtschaftlicher und publizisti- scher Art zur Rückführung der verschleppten Südkoreaner zu ergreifen, wie das die Erklärung der Bundesregierung vom 21. März 1968 erwarten läßt.

Seien Sie versichert, daß wir in dieser Angelegenheit keine Ruhe geben werden.

Mit vorzüglicher Hochachtung die wissenschaftlichen Mitarbeiter der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt

An die Bundestagsabgeordneten im Raume Frankfurt/Main

Zum dritten Male hat ein koreanisches Gericht unseren Kommilitonen Chung Kyu Myung zum Tode verurteilt. Zum dritten Male nimmt die deutsche öffentlichkeit von der , Bestürzung und Empörung der Bundesregierung Kenntnis.

Wir fürchten, daß die deutsche öffentlichkeit zum dritten Male vergeblich auf wirksame Schritte der Bundesregie- rung zur Rückführung der entführten Süd koreaner warten wird. Die Bundesregierung hat am 21. März 1968 auf die Kleine Anfrage der Fraktion der SPD im Bundestag er- klärt:

"Die Bundesregierung wird . . . auch weiterhin ver- suchen, ihre politische Forderung nach Rückkehr der noch in Korea in Haft befindlichen Süd koreaner durchzusetzen.

Die Art und Weise, in der die diplomatischen Verhandlun- gen geführt werden, die hierfür richtige Argumentation sowie die Entscheidung über die angewandten Mittel und Methoden behält sich die Bundesregierung vor. Sie wird hierüber zu gegebener Zeit den Auswärtigen Ausschuß des deutschen Bundestages unterrichten.

Sollten die Bemühungen der Bundesregierung wider alles Erwarten ohne weiteren Erfolg bleiben, so müßte sie ihre seitherige Haltung in Anbetracht der dann ent- stehenden Lage überprüfen. Die Bundesregierung hat bereits am 13. Dezember 1967 vor dem deutschen Bundes- tag darauf hingewiesen, daß sie alle denkbaren Konse- quenzen als im Bereich des Möglichen und vielleicht Not- wendigen liegend ansieht."

Alle Bemühungen sind offensichtlich erfolglos geblie- ben.

Wir fordern Sie als unsere Abgeordneten auf, von der Bundesregierung Rechenschaft

zu

verlangen, was die Bundesregierung bisher getan hat und zu tun gedenkt, um die Rückkehr der entführten Süd koreaner zu erwirken und um Recht und Freiheit der ausländischen Staatsbür- ger in Zukunft zu sichern.

Evangelische Studenten- Katholische Studenten- gemeinde Frankfurt/M. Gemeinde Frankfurt/M.

Institut für Theoretische Physik Universität

Frankfurt/Maln Frankfurt/M., 6. 12.1968

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Erstmals iiber 15 000 Studenten

Ein Zahlenwerk zum Wintersemester

Tabelle 1

OBERSICHT

über die Zahl der Studierenden Im Winter-Semester 1968/69 nach dem Hauptfach*)

Fakultäten Winter-Semester 1968/69

Vergleichszahlen

Winter-Semester 1967/68 Winter-Semester 1966/67 Rechtswissenschaftriche Fakultät

Medizinische Fakultät Philosophische Fakultät

Naturwissenschaftliche Fakultät Wirtschafts- und Sozialw. Fakultät Abteilung für Erziehungswissenschaften

1 825 (+ 7,6%) 1 659 (-13,7%) 3540 (+ 1,8%) 2 525 (+ 4,7%) 2 587 ( - 0,9%) 2986 (+10,2%)

1 696 1922 3478 2412 2605 2709

1 497 1 817 2868 2380 2864 2679 Beurlaubte

15122 (+ 0,2%) 945

14822 652

14105 521 Gasthörer

16067 611 16678

15474 519 15993

14626 606 15232

*) Das Hauptfach und die Semesterzahl wurden nach Angaben der Studenten ermittelt Stand: 15. 11. 1968 Tabelle 2

WS 1967/68 WS 1968/69 +/_%

1. Semester 1. Semester Rechtswissenschaftliche Fakultät 284 386 +35,9%

-11,2%

+15,4%

+16,8%

+39,8%

+29,9%

Medizinische Fakultät 188 167 Philosophische Fakultät 570 658 Naturwissenschaftliche Fakultät 474 554 Wirtschafts- u. Sozialw. Fakultät 324 453 Abtlg. f. Erziehungswissenschaft. 564 733

Gesamtzahl 2404 2951 +22,7%

Tabelle 3 U'bersicht über die Zahl der Studierenden

Sommer-Semester 1968

Rechtswissensch. Fak. Inl.

Aus!.

Medizinische Fak. Inl.

Aus!.

Philosoph. Fak. Inl.

Aus!.

Naturwissensch. Fak. Inl.

Wirtsch. und Sozialw. Fak.

Abteilung für Erzie- hungswi ssenschaft.

Zusammen

Hierzu kommen Gasthörer

Gasthörer- Deutschkurs Außerdem sind beurlaubt Gesamt:

Ausl.

Inl.

Aus!.

Inl.

Aus!.

Inl.

Ausl.

Inl.

Aus!.

Männer 1373

20

=

1393' 1077

138

=

1215 1828

141

=

1969 1550

133

= 1683 1945

183

=

2128 788

=

3 791 8561

618

=

9179

150 12

162

Frauen Gesamt 204 1577

3 23

207

=

1600 360 1437

16 154

376

=

1591 1166 2994

92 233

=

1258

=

3227 490 2040

15 148

=

505

=

2188 226 2171

15 198

=

241

=

2369

1696 2484

12 15

=

1708

=

2499 4142 12703

153 771

= 4295 =13474

103 253

6 18

= 109 = 271 209 907 14861

Das Sekretariat der Universität hat zum Wintersemester 1968/69 eine ausführliche übersicht über die in Frankfurt immatrikulierten Studenten vorgelegt, aus der wir die in Tabelle 1 abgedruckte Gesamtübersicht entnommen ha- ben. Die Vergleichszahlen orientieren sich an den voran- gegangenen beiden Wintersemestern. Die übersicht liegt im Informationszentrum aus. In der Tabelle 3 geben wir noch einmal die Zahlen des vergangenen Sommer- semesters an.

Aus der Tabelle 2 sind die Zunahmen der Erstsemester ersichtlich. Diese

Prozentwerte

sind in allen Fakultäten erheblich gestiegen, ausgenommen ist lediglich die Medi-

zin,

bei der die Zulassungsbeschränkung

zu

einem Rück- gang der Immatrikulationen führte. Wenn auch die hohen Prozentsätze durch Studienabgänger etwas relativiert werden, so ist das aus dem Anwachsen der Zahlen ersicht- liche Problem damit in keiner Weise gelöst, da die Neu- anfänger ihre Studienplätze für mehrere Jahre belegen.

Die Statistik bestätigt erwartungsgemäß auch die Hoch- rechnungen, die eine starke Zunahme der Studentenzahlen für die nächsten Jahre ergaben. (Für 1980 erwartet man in Frankfurt 24000 Studenten.)

Betrachtet man die Statistik über die ausländischen Kom- militonen, so findet man im Gegensatz

zur

Gesamt- entwicklung nur eine geringfügige Zunahme. Ohne die Teilnehmer an den Deutschkursen, die Gasthörer und die beurlaubten Studenten miteinzubeziehen, waren im Som- mersemester 771 Ausländer in Frankfurt eingeschrieben, im Wintersemester sind es 786 Studenten. Die ausländischen Kommilitonen sind am stärksten in der Phil. und in der WiSo-Fakultät vertreten, die meisten Studenten kommen aus dem Iran, aus Griechenland, den USA und österreich.

Das Zahlenverhältnis von männlichen zu weiblichen Stu- denten sieht im laufenden Semester folgendermaßen aus (in Klammern ist das Sommersemester angegeben):

Rechtswissensch'aftliche Fakultät: 1580 (1393) Studenten u.

405 (376) Studentinnen Philosophische Fakultät: 2142 (1969) Studenten u.

1398 (1258) Studentinnen Naturwissenschaftliche Fakultät: 1949 (1683) Studenten u.

576 (505) Studentinnen Wi rtschafts- und

Sozialwissenschaftliche Fakultät: 2314 (2128) Studenten u.

273 (241) Studentinnen Abteilung fUr

Erziehungswissenschaften: 919 (791) Studenten u.

2067 (1708) Studentinnen

(5)

"Alte Bilderbogen l l in der Nordweststadt

Sie sind nicht alle lustig, die Bilderbogen, die das Insti- 'tut für Volkskunde der Universität zur Zeit in der Nord- weststadt ausstellt. Allzuoft assoziiert der Terminus "Bil- derbogen" nämlich das Heitere, Man erinnert sich der Blätter aus Neuruppin, die die Reminiszenz mit der Fir- menangabe "zu haben bei Gustav Kühn" leicht verquickt.

Oder man denkt an einen Verlag, der eine Serie von Bil- derbogen vor zwei Jahren als prähistorische Poster feil- bot.

Die Verwandtschaft nämlich zum Plakat (oder auch zu seiner individualbeschaulichen Sonderform: dem Poster) ist dem Bilderbogen nicht abzusprechen. Der ,Begriff je- doch umfaßt mehr: es handelt sich um einseitig bedruckte Fliegende Blätter mit Bild und Text, weniger zur Agitation als zur Unterhaltung, positiven Belehrung und Erbauung für groß und klein.

"Populär", also volksläufig waren die Bilderbogen seit der Erfindung der grafischen Vervielfältigungskünste im 15, Jahrhundert. Sie ersetzten bis vor etwa 100 Jahren die Illustrierte heutiger Funktion (nicht Formats und Inhalts) und das Bilderbuch.

Eine Bilderbogen-Blütezeit stellte das Biedermeier dar.

Aus dieser Epoche des frühen

19.

Jahrhunderts stammen die eindrucksvollsten Stücke der 150 Jahre zwischen 1720 und 1870.

Von nahezu 800 Blättern der Sammlung van Kuyk hat Professor Wolfgang Brückner, der leiter des Volkskunde- Instituts, von Münster nach Frankfurt geholt, was als Querschnitt durch die Bilderbogenproduktion der bei den vergangenen Jahrhunderte gelten kann. Durch die finan- zielle Unterstützung der Stadt, besonders aber durch die organisatorische Hilfe ihres Amtes für Wissenschaft, Kul- tur und Volksbildung wurde die Ausstellung erst ermög- licht. Daß sich ein Universitäts institut mit diesen, von der Presse oft als "reizvolle und liebenswerte Zeugnisse der guten alten Zeit" gekennzeichneten Objekten befaßt, akzentuiert die sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekte, für die das ausgestellte "Material" lediglich einen Aus- schnitt aus der Geschichte der populären Grafik bildet.

Für die Studenten ist die Ausstellung als notwendige Bereicherung der Semestervorlesung "Massengrafik und Trivialbildkonsum" gedacht; die Konfrontation mit Origi- nalen kann das gesprochene Wort vom Katheder nur wir- kungsvoll ergänzen.

Dies ist auch mit ein Grund, weshalb die Darbietung

der Auswahl aus der Sammlung van Kuyk nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten, sondern nach didaktischen Prinzipien geschieht.

Der Betrachter vergißt vor den Blättern bald die erdrük- kende Banalität der grauen Betonwüste der Nordwest- stadt. Er hat bald Kontakt mit den Bildern, die ihm sowohl die Technik als (luch formale Typen und die Funktion einer wichtigen Sparte der grafischen Künste vergangener Jahrhunderte offenbaren. Daneben werden die Geschichte und Eigenarten der Bilderbogenproduzenten vor Augen geführt und die charakteristischen, oft stereotypen Inhalte nach Motivkreisen geordnet.

Der inhaltsreiche Katalog für nur eine Mark dürfte Bil- derbogenfreunde jeglichen Genres entzücken.

Bei freiem Eintritt ist die Ausstellung "Alte Bilderbogen"

täglich von 14.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Sie findet s1att im Bürgerhaus des Nordwestzentrums (zu erreichen mit der U-Bahn-Linie A 1) und dauert (mit Ausnahme der Weih- nachtsfeiertage) bis zum 27. Dezember.

Sonderführungen werden vom Institut für Volkskunde der Universität, 6 Frankfurt, Beethovenstr. 59, nach vorhe- riger Absprache jederzeit gern arrangiert. hs

Mitteilung

an die Mitglieder der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Speziell für die Freunde und Förderer hat Professor Brückner eine Führung durch die Ausstellung

"Alte Bilderbogen - PopUläre deutsche Druckgraphik des 18. und 19. Jahrhunderts"

für Freitag, den 27. Dezember, um 16.00 Uhr ange- setzt. Die Ausstellung findet im Gemeinschaftshaus des

.

Nordweststadt-Zentrums statt, einen Bericht über die Ausstellung finden Sie nebenstehend. Prof.

Brückner ist der Leiter des Instituts für Volkskunde an der

J.

W. Goethe-Universität.

Sperl Dr. Kilber

Vorsitzender des Vorstand~s Geschäftsführer

(6)

Erkläru' ng des Rektors zu den Wah: le'n ins St' udenten, pa' rlame' nt

"Nach der Wahlordnung der Studentenschaft der

J. ·W.

Goethe-Universität obliegt .-die Vorbereitung und Durch- führung der Wahl :z;um Studentenparlament einem vom Parlament einzusetzenden WahlaussCllUß. Dieser hat mich durch ein Schreiben vom 13. 12. 1968 gefragt, ob ich als Rechtsaufsichtsbehörde der Studentenschaft die vom 16. - 18. 12. 1968 vorgesehenen Wahlen zulassen könne, nachdem

.

in der Abteilung für Erziehungswissenschaften und in ·der Philosophischen Fakultät der Studienbetrieb weitgehend zusammengebrochen sei und in anderen Fakultäten die Vorlesungen teilweise gestört werden. Meine Erkundigun- gen bei den zuständigen Organen haben ergeben, daß von rund 15000 wahlberechtigten Studenten ein erheblicher Teil im Hinblick auf den Vorlesungsboykott die Universität z. Z. nicht mehr besucht und daß deshalb auch die Wahl- tage von zahlreichen Wahlberechtigten praktisch als vor- lesungsfreie Tage behandelt werden dürften.

Da auf diese Weise eine ordnungsgemäße Wahl zum Stu- dentenparlament nicht möglich ist, habe ich den Wahlaus- schuß auf dessen erwähnte Anfrage hin aufgefordert, die Wahl in der kommenden Woche nicht durchzuführen.

Meine Aufforderung ist gemäß

§

39 HHG für den Wahl- ausschuß rechtsverbindlich. Wird die. Wahl trotz dieser Ver- fügung von anderen Personen durchgeführt, so ist sie er- stens ungültig. Zweitens machen sich solche Personen unter Umständen wegen Amtsanmaßung strafbar.:'

Frankfurt/M., den 13. 12. 1968 gez. Rüegg

*

Durch diese Verfügung des Rektors wurde der Wahl- ausschuß der Studentenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität aufgefordert, die Wahl nicht - wie ursprünglich vorgesehen - vom 16. bis 18. Dezember durchzuführen.

Am 16. Dezember wurde gegen 8 Uhr dem Wahlaus- schuß ein Schreiben des Rektors zugestellt, in welchem nochmals betont wurde, daß der Wahlausschuß verpflichtet

Ein Fach stellt si'ch vor:

Opas Mineralogie ist tot!

Wandlung einer Wissenschaft

Gibt es eigentlich heute noch den Mineralogen alter P!l'ä- gung, der mit Hammer, Lupe und einem Fläschchen mit Salzsäure im Rucksack das Gelände durchstreift und sam- melt, um die so gewonnene Beute zu Hause zu ordnen und zu beschreiben? Ja, dieses Urbild des MineralogIen ist glücklicherweise auch heute noch anzutreffen. Es ist ein- mal der Mineraliensammler, der dies aus Liebhaberei be- treibt - die mineralogische Wissenschaft hat hier eine ihrer Wurzeln - , andererseits der Wissenschaftler, der sich den Gegenstand seiner Forschung sucht.

Die Wissenschaft Mineralogie. wie wir sie heute ver- stehen, hat sich aus diesem Stadium weiterentwickelt. Bis etwa 1890 bezog die Mineralogie die Grundlage ihrer Theo- rien aus empirischen Beobachtungen. die geordnet wur- den. Sie baute daraus u. a. ein System von Hypothesen, die erst nach dem großen Wendepunkt im Jahre 1912 ihre Bestätigung fanden. Unter der Annahme der Wellennatur der Röntgenstrahlen und der Gittereigenschaft der Kri- stalle gelang es M. v. Laue und Mitarbeitern, diese Strah- len an Kristallen zu beugen. Von dieser Zeit an wurde die Teilung der Mineralogie in eine kristallographisch-kri- stallchemische und eine petrologisch -geochemisch -lager- stättenkundliche Richtung immer deutlicher.

Der Mineraloge mit kristallographischen Neigungen ver- sucht den Bau und die Eigenschaften von Kristallen auf- zuklären, ähnlich wie auch der "Festkörper"-Physiker.

Die Untersuchungsobjekte, die Mineralien, lieferte ihm lange Zeit die Natur. Die Ansprüche an die Genauigkeit seiner Messungen sind aber mittlerweile so gestiegen, daß

sei, die Wahl nicht zu dem vorgesehenen Termin durch- zuführen. Die anwesenden Mitglieder des Wahlausschusses beschlossen daraufhin endgültig, die Wahl zu verschieben.

Die bestellten und inzwischen eingetroffenen Wahlhelfer wurden wieder fortgeschickt. Gegen 9 Uhr legte der Wahl- ausschuß gegen die Verfügung deS'" Rektors Widerspruch ein, ohne diesen jedoch zu begründen. Eine ausführliche Begründung wurde für später angekündigt. Kurz nach Ein- treffen des Widerspruchs wurden im Haupteingang der Universität Wahlurnen und -zellen aufgestellt. Gegen 9.30 Uhr wurde ein "Widerspruchsbescheid" des Rektors abgefaßt. In diesem wies er den Widerspruch des Wahl- ausschusses gegen seine Verfügung vom 13. 12. 1968 als un- begründet zurück. In dem Bescheid heißt es:

"Da Sie die Gründe nicht vortragen, weshalb mein Be- scheid rechtswidrig sein könnte, vermag ich nicht einzu- sehen, warum ich Ihrem Widerspruch folgen sollte. Es ist mir nicht möglich, abzuwarten, bis Sie die angekündigte ausführliche Begründung nachreichen, da die Angelegen- heit dringlich und eilbedürftig ist. Ich ordne die sofortige Vollziehbarkeii

' dieses Widerspruchsbescheids gern. §

80 Abs. 2 Ziff. 4 VwGO an, da dies im öffentlichen Interesse steht: Es bestünde sonst die Gefahr, daß trotz meiner Verfügung vom 13. 12. 1968 die Wahl stattfindet."

. Dem Bescheid schließt sich eine Rechtsmittelbelehrung

an. Gegen den Bescheid ist eine Anfechtungsklag· e mög- lich, diese muß innerhalb eines Monats beim Verwaltungs- gericht Frankfurt eingereicht sein.

Dieser Widerspruchsbescheid wurde zWiei Mitgliedern des Wahlausschusses

im

Haupteingang der Universität bei den aufgestellten Urnen ausgehändigt. Die Wahlausschuß- mitglieder wollten daraufhin die Wahlurnen an sich neh- men und abtransportieren. Der Präsident des Studenten- parlaments, Michael Wolff, und der erste AStA-Vorsitzen- de, Thomas Harmann, versuchten dtes durch Diskussionen zu verhindern. Der Wahl ausschuß transportierte jedoch die Urnen ab.

er sich in zunehmendem Maße im Laboratqrium die Kri- stalle selbst synthetisieren muß. Dazu bedarf er der genauen Kenntnis physikalisch-chemischer Grundlagen der Kristallisationsbedingungen in Mehrstoffsystemen und des Kristallwachstums.

Die Untersuchung der Atomanordnung im Kristall erfordert großen mathematischen und vor allem rechne- rischen Aufwand, der heute nur noch mit Hilfe von elek- tronischen Großrechenanlagen zu bewältigen ist, soll eine Kristallstruktur mit hinreichender Genauigkeit aufgeklärt werden. Die Eigenschaften der kristallisierten Materie hän-

_ gen weitgehend von ihrem Kristallbau ab. Die~er

aber

wird durch die phYSikaliSchen und chemischen BIldungs- bedingungen

beein~lußt.

Vor allem in der Metallwerkstoff- kunde, der Keramik, der Zement- und Glasherstellung wie auch in der Kunststoffchemie und der Halbleiterphy- sik profitiert man hiervon, ja diese sind ohne die Kristal- lographie nicht denkbar.

Der Petrologe und Lagerstättenkundler hingegen inter- essiert sich für die Bildungsbedin&ungen der Mineralver- gesellschaftungen, der Gesteine z. B., und bedarf dabei ebenfalls physikalisch-chemischer Arbeitsmethoden. Im Experiment versucht er die Gesteinsbildung nachzuahmen.

Aber auch am zeitlichen Ablauf der Gesteinsgenese ist er interessiert. Geochemische und phYSikaliSche Methoden der Altersbestimmung. wie z.

B.

die Uran-Blei-Methode, helfen ihm dabei. Das führt diesen Zweig der Mineralogie in die unmittelbare Nähe der Geologie, die ja eine histo- risch· e Wissenschaft ist. So lassen sich die Mineralogen dieser Richtung die Prospektion von Lagerstätten, die geo- logisch-petrologische Land.esaufnahme, aber auch die Kri- stalloptik mit ihren Anwendungen angelegen sein.

Damit wird deutlich, wie sich die Mineralogie mehr und

mehr zu zwei selbständigen Wissenschaften entwickelt,

die immer weniger mit der ursprünglichen Vorstellung

von Mineralogie - wir nannten sie eingangs "Opas Mine-

ralogie" - gemeinsam haben.

(7)

Berufungen - Fachbereiche - Promotions stipendien

Sitzung der Kultusministerkonferenz

Die Kultusminister und -senatoren der Länder traten am 28. November 1968 unter dem Vorsitz von Kultusmini- ster Werner Scherer (Saarland) zu ihrer 127. Plenarsitzung in Berlin zusammen.

In Fortsetzung der Beratungen von der 125. Plenarsit- zung in Mettlach wurden zunächst die Erörterungen über eine Vere, inbarung zur Neuordnung des Berufungsverfah- rens abgeschlossen. In dieser Vereinbarung werden, aus- gehend von dem Grundsatz der Ausschreibung aller Lehr- stühle, zunächst die Modalitäten der künftigen Ausschrei- bungen festgelegt, sodann das Verfahren der Berufungen im einzelnen unter teilweiser Neufassung früherer Verein- barungen der Kultusministerkonferenz geregelt und ab- schließend Bestimmungen über das Wirksamwerden der Vereinbarung getroffen. Die Vereinbarung bezieht sich im einzelnen ausdrücklich auch auf alle Pädagogischen Hoch- schulen. - In weiterer Ausführung der von der Kultus- ministerkonferenz am 10. April 1968 beschlossenen Grund- sätze (vgl. hierzu auch die Informationsschrift "Zu vor- dringlichen Fragen der Hochschulpolitik") wurden die Grundzüge für die Einrichtung von Fachbereichen zur Ab- lösung der bisherigen Institute, Seminare und Fakultäten

Studienordnung für die Naturwissenschaften

Die Naturwissenschaftliche Fakultät hat eine neue Stu- dienordnung für Staatsexamenskandidaten herausgege- ben, die die wissenschaftliche Ausbildung für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Geographie und Biologie umfaßt. Die Studienordnung be- handelt die Fächerkombinationen, die Gliederung des Stu- diums, die Prüfungen (Zwischenprüfung und Staatsexa- men), die Studienpläne der Einzelfächer und gibt einen Hinweis auf die Studienberatung. Die Studienordnung ist beim Dekanat erhältlich.

LEHRERAUSBILDUNG:

übereinstimmend festgelegt. Weiterhin wurden im Zusam- menhang mit der Eörterung eines allgemeinpolitischen Mandats grundsätzliche Feststellungen zur Befugnis der Studentenschaften an den wissenschaftlichen Hochschulen, zu hochschulpolitischen Fragen Stellung zu nehmen, ge- troffen. Schließlich wurden zur Fortführung des bisher von der Volkswagenwerk-Stiftung finanzierten Promo- tionsstipendienprogramms Grundzüge erarbeitet und für die abschließende Erörterung mit der Westdeutschen Rek- torenkonferenz beschlossen.

Die Beratungen zum Thema der funktionsgerechten Mit- sprache der an Forschung und Lehre beteiligten Gruppen konnten noch nicht abgeschlossen werden.

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Acht SeDle' ster sind erforderlich

Die Mitglieder der Fachausschüsse der Lehrerbildungs- kommission der Universität Frankfurt sind in einer ge- meinsamen Sitzung am 5. Dezember zu dem Ergebnis ge- kommen, daß eine sachgerechte Ausbildung von Lehrern für Grund-, Haupt- und Realschulen sowie möglicherweise für die entsprechenden Klassen des Gymnasiums in sechs Semestern nicht möglich ist und acht Semester erfordert.

Veranstaltungen

Auf Einladung der Frankfurter Geographischen Gesell- schaft spricht am Mittwoch, dem 8. Jan. 1969, um 19 Uhr im Festsaal des Senckenbergmuseums, Prof. W. Kuhls (Bonn) über "Äthiopien - jüngere Entwicklungen im Hochland Nordafrikas". Grundlage zu dem Vortrag sind Forschungsreisen des Referenten 1967 und 1968.

Eine Gastvorlesung in der Wirtschafts- und Sozialwis- senschaftlichen Fakultät wird Prof. L. H. Dupriez von der Universität Lüttich am Mittwoch, dem 8. Januar 1969, um 10 Uhr im Hörsaal IV halten. Prof. Dupriez wird über

"Technischen Fortschritt und die internationale Preis- struktur" sprechen.

In einer Veranstaltung des Orient-Instituts spricht am Samstag, dem 11. Januar 1969, um 17.30 Uhr im Großen Hörsaal des Senckenbergmuseums Prof. Bertold Spuler (Hamburg) über "Betrachtungen zum modernen Islam".

In einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Kulturmorphologie e. V. spricht am Montag, dem 13. Ja- nuar 1969, um 20 Uhr im Großen Hörsaal des Geographi- schen Instituts, Senckenberganlage 36, 3. Stock, Priv. Doz.

Dr. Immanuel Geiss (Hamburg) über "Der historische Hin- tergrund des Biafrakonflikts: Sezession oder staatliche Einheit".

- Dabei wird in den naturwissenschaftlichen Fächern ohne besondere Ausbildungsgänge nicht' auszukommen sein. Sie waren außerdem der Ansicht, daß die kommende Neuordnung der Universität in Fachbereiche genutzt wer- den sollte, um für die Lehrer aller Schul arten eine ein- heitliche pädagogisch-didaktische Ausbildung zu ermögli- chen, soweit diese Ausbildung in der Universität statt- findet. Beide'S hat selbstverständlich eine entsprechende Ergänzung der personalen, sachlichen und räumlichen Aus- stattung zur Voraussetzung.

Die "Senatskommission für Fragen der Ausbildung von Lehrern an Grund-, Haupt- und Realschulen" besteht aus fünf Vertretern der AfE, je zwei Vertretern der Phil. und der Nat. Fakultät und vier Nichthabilitierten (zwei von der

·

AfE, je einer von der Phil. und der Nat. Fakultät).

Kommissionsvorsitzender ist der Rektor. Der kurz Leh- rerausbildungskommission -genannte Ausschuß behandelt alle Koordinierungsfragen zwischen der AfE und den Fa- kultäten, die Lehrer ausbilden. Probleme spezieller Fä- cher werden in gegenwärtig sechzehn Fachausschüssen be- handelt.

uni-report

im Universitätsverlag FrankfurtJM.

Herausgeber: Akademische Presse- und Informationsstelle der Johann Wolfgang Goethe-Universität

Redaktion: Klaus Viedebantt

Erscheinungsweise : Unregelmäßig während der Semestermonate, mindestens jedoch dreimal im Semester

Auflage 10 000 Exemplare.

Redaktionsanschrift: Universität Frankfurt, 6 Frankfurt am Main, Mertonstraße 17, Telefon 798/25 31 und 798/24 72

Anzeigen: Friedrich Schotte.

Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH

Bezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber dar.

(8)

Personalien

Verleihung der Bezeichnung apl. Prof. an:

Priv. Doz. Dr. med. Heinz Contzen (Chirurgie)

Herr Contzen, geb. 1925 in Dortmund, befaßt sich mit Fragen der Unfallchirurgie, insbesonder der Verwendung von Kunst- stoffen als Gewebeersatz, mit Problemen der Bauchchirurgie und der Kinderchirur- gie. Auf dem Gebiet des Gewebeersatzes durch Kunstoffe erwarb er sich durch zahlreiche Arbeiten internationale Aner- kennung.

Priv. Doz. Dr. med. Eberhard Böhle (Innere Medizin)

Herr BÖhle, geb. 1925 in Dortmund, ist durch Vorträge auf Kongressen des In- und Auslandes international bekannt ge- worden. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten liegt auf dem Gebiet des Fettstoffwechsels, wobei sich zahlreiche Verbindungen zu an- deren Teilgebieten der inneren Medizin wie der Gastroenterologie und der Endokrino- logie ergeben. Neben Publikationen metho- discher Art enthält sein Schrifttum viele klinisch interessante und wichtige Arbeiten.

Priv. Doz. Dr. phil. Lothar Hoffmann- Erbrecht (Musikwissenschaft)

Herr Hoffmann-Erbrecht, geb. 1925 in Strehlen/Schlesien, hat mit großem Erfolg als Forscher gearbeitet. Seine Veröffent- lichungen erstrecken sich auf sehr verschie- dene Gebiete. Besonders seine Habilita- tionsschrift "Thomas Stoltzer. Leb.n und Schaffen" hat im In- und Ausland aner- kennende Besprechungen gefunden.

Priv. Doz. Dr. med. Dr. med. dent.

Friedrich Kreter

(Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) Herr Kreter, geb. 1920 in Wanne-Eickel, befaßt sich vorwiegend mit dem erweiter- ten Gebiet der Zahnerhaltungskunde.

Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind histopathologische Arbeiten über Nervfasern des Zahnorgans, Dental- nerven bei Zahnentwicklung, Zahnwechsel und Zahnverlust, deren wertvolle Ergeb- nisse durch weitere mikromorphologische UnterSUchungen an Dentalnerven ergänzt werden.

Einen Ruf an eine andere Universität haben erhalten:

Prof. Dr. med. Otto Käser (Geburtshilfe und Gynäkologie) auf den ordentlichen Lehrstuhl für Geburtshilfe und Gynäko- logie an der Universität Münster

Prof. Dr. phil. Klaus von See (Germa- nische Philologie) auf den ordentlichen Lehrstuhl für Altgermanische und Nor- dische Philologie an der Universität Kiel

Prof. Dr. rer. nato Karl Thoma (Pharma- zie) auf den ordentlichen Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie der Techni- schen Universität Braunschweig

Priv. Doz. Dr. phi!. nato Otto Kraus (Zoo- logie) auf ein Ordinariat für Zoologie an der Universität Hamburg

Priv. Doz. Dr. d. Handelsw. Walter Endres (Betriebswirtschaftslehre) auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Verglei- chende Betriebswtrtschaftslehre an der FU-Berlin

Ruf abgelehnt

Prof. Dr. rer. pol. Adolf Moxter (Betriebs- wirtschaftslehre, insbes. Treuhandwesen) auf den ordentlichen Lehrstuhl für Be- triebswirtschaftslehre an der Universität

München .

Ruf angenommen

Wiss. Rat und Prof. Dr. rer. nato Werner Seubert (Physiologische Chemie) auf das Ordinariat für Physiologische Chemie der Univ. Göttingen

Priv. Doz. Dr. rer. nato Heiner Zieschang (Mathematik) als Ordinarius an der Ruhr- Universität BOchum, dort Ernennung zum ordentlichen Professor

Priv. Doz. Dr. phil. .Josef van Eß (Q1"ien- talistik) auf den Lehrstuhl für Semftistik und Islamkunde an der Univ. TÜbingen, dort Ernennung zum o,rdentlichen Professor Priv. Doz. Dr. rer. pol. Werner Engel- hard (Buchhaltung) auf den Lehrstuhl für Wirtschaftslehre, insb. FinanZierung und

Kreditwirtschaft an der Ruhr-Univ. Bo- chum, dort Ernennung zum ordentlichen Professor

Vertretung einf(s Lehrstuhls

Dozent Dr. phil. Siegfried SUdhof (Deut- sche Philologie) übernahm vom 30. 9. 1968 bis 31. 3. 1969 die Vertretung eines Lehr- stuhls für neuere deutsche Literaturwis- senschaft an der Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität in Bonn.

'Prof. Dr. rer. nato Hans Berckhemer (Physik des Erdkörpers) hat für das Win- tersemester 1968/69 die vertretung eines Lehrstuhls in Heidelberg übernommen.

LehraUfträge in der Naturwissenschaftli- chen Fakultät

Dozent Dr. phil. Lothar Tent für "Kin- der- und .Jugendpsychologie"

Dr. Hans Keiker für "Einführung in die Konstitutionsanalyse"

Dr. phil. nato Günther Kraft für "Elektro- chemische Verfahren der quantitativen an- organischen Analyse I (Coulomtentrie, elektrochemische Indikation von Titratio- nen)".

Dr. Hartrnut Arenhövel für "Theoreti- sche Physik".

Lehraufträge in der Philosophischen Fa- kultät

Berthold Böhm für "Einführungskurse in die Lateinische Sprache".

Werner Friedrich für "Einführungskurse in die Lateinische Sprache".

Claus Offe für "Soziologie der Organi- sation".

Ulrich Oevermann für "Methoden der Sozialforschung" .

Werner Nörenberg für "Lateinische Sprachübungen" .

Dr. Erzsebet Beörhy für "Finnische und ungarische Sprache".

Lothar Schwab für "Dramaturgie klas- sischer und moderner Stücke".

Priv. Doz. Dr. Ralph-Rainer Wuthenow für "Neuere Deutsche Literatur".

Lehraufträge in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät

Dr. rer. pol. Gerhard Gehring für "In- put-Output-Analyse" .

Dr. rer. pol. Wolfram Engels für "Kre- dit- und Kapitalverkehr".

nie "venia legendi" und damit die Be- zeichnung "Privatdozent" wurde verliehen an:

Dr. phil. nato Walter Sterzel für das Fach

"Anorganische Chemie"

Dr. med. Karl-Heinz Göggel für das Fach

"Innere Medizin"

Dr.. phil. Notker Hammerstein ·für das Fach "Mittlere und Neuere Geschichte"

Zum Lektor wurden ernannt:

.James Kerr am Englischen Seminar der Philosophischen Fakultät

.James Kerr, geb. 1939 in Belfast/Nord- irland, studierte Deutsch, Englisch und Französisch an der Queen's University Bel- fast, arbeitete von 1960-61 als englischer Assistent an einem GymnaSium in Darm- stadt. studierte im Sommersemester 1962 an der Univ. Frankfurt Germanistik, Anglistik und Soziologie und unterrichtete zuletzt an der Annadale Grammar School in Belfast die Fächer Deutsch, Französisch, Englisch und Philosophie.

David G. Adney am Englischen Seminar der Univ. Frankfurt

David G. Adney, geb. 1943 in Willenhall (Staffs.)lEngland, studierte an der Univer- sity of London, der Albert-Ludwig-Univer- sität Freiburg sowie an der University of Birmingham Germanistik und Französisch.

Lehrstühle

Mit der kommissarischen Vertretung des ordentlichen Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozeß und Rechtsphilosophie an der Univ. Frankfurt wurde beaUftragt:

Priv. Doz. iur. Günther Kohlmann (Univ.

Köln)

Gastprofessur

In der Zeit vom 22. 10. - 22. 12. 1968 ist Herr Dozent Dr . .Jiri Volke vom .J. Hey- rovsky-Institut für POlarographie der Tschechoslowakischen Akademie der Wis- senschaften in Prag als Gastprofessor im Pharmazeutischen Institut tätig. Herr Dr.

Volke ist Schüler des tschechischen Nobel- preisträgers für Chemie (1959) Prof. Dr.

.Jaroslav Heyrovsky und hat sich besonders um die Polarographie organiScher Moleküle, speziell stickstoffhaltiger Heterocyclen, be- müht. Er wirkt jetzt zum vierten Mal als GastprOfessor im Pharmazeutischen Insti- tut, in dem Prof. Dr. H. Oelschläger, eben- falls Schüler von Heyrovsky, nach seiner Berufung im .Jahre 1965 auf den Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie, eine größere ' elektrochemische Arbeitsgruppe aufgebaut hat, die besonders durch ihre Arbeiten über die Analyse von Arzneimitteln mit Hilfe der Polarographie und Oszillopolarographie international bekannt geworden ist.

Vortrags reisen

Priv. Doz. Dr. rer. nato Kar! Bensen (Anorganische u. theoretische Chemie) -un- ternahm Mitte November eine Vortrags- reise nach Clausthal und Braunschweig.

Prof. Dr. phil. Martin Christadler (Ame- rikanistik) wurde zum stellvertretenden Direktor des Amerika-Institutes ernannt.

Auslandsbeziehungen

Wiss. Rat und Prof. Dr. rer. nato Man- fred Pilkuhn (Physik) war vom 14. - 31. 10.

1968 zu einer Tagungs- und Informations- reise in den Vereinigten Staaten. Er be-· suchte die Internationale Fachtagung über GaAs in Dallas, Texas, und hat dort einen wissenschaftlichen Vortrag gehalten. Außer- dem besuchte er noch verschiedene wis- senschaftliche Laboratorien.

Prof. Dr. phil. nato Hans-Walter Georgii (Physik der Atmosphäre) wurde von der Weltgesundheitsorganisation als deutscher Delegierter für die Teilnahme an einem SympOSium über Stadtklima in Brüssel be- nannt und zu einem Plenarvortrag über das Thema "Airpollution and Urban-Cli- mate" eingeladen.

Prof. Dr. phil. Martin Rang (Pädagogik) nahm vom 15. - 20. 10. 1968 am .Jerusalem- Seminar in Israel teil.

Prof. Dr. phil. Günter Smolla (Vor- und FrÜhgeSChichte) nahm vom 15. - 21. 10. 1968 am Internationalen Seminar teil, das die Deutsche Stiftung für EntwiCklungSländer in Tansania veranstaltete.

Prof. Dr. rer. nato Wilfred Hanke (Zoo- logie) unternahm vom 3. - 6. November 1968 eine Vortragsreise zu den Zoologischen Instituten Bern und Zürich.

Ehrungen

Prof. Dr. med. Franz .Strnad (Röntgen- diagnostik) wurde vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Fromm, auf Beschluß des Vorstandes der Bundesärzte- kammer, für seine Verdienste um die ärzt- liche Fortbildung mit der verleihung der Ernst-von-Bergmann-Plakette geehrt.

Frau Dr. phi!. Anitra Karsten (Lehrbe- auftragte der AfE, für Sozialpsychologie) hat vom Centre de Gerontologie Sodal eine Einladung nach Paris zu einem Internatio- nalen Colloquium (12. - 15. 12. 1968) erhal- ten. Sie nahm daran als deutsche Referen- tin der Kommission "Les per sonn es agees et les groupes professionnels" (Alte Men- schen in der Gesellschaft) teil.

Prof. Dr. phil. Maria Radnoti-Alföldi (Antike Numismatik) hat am 8. 10. 1968 den Festvortrag aus Anlaß des Fünfj ahresju- biläums der Vereinigung Cercle d'Etudes Numismatiques in Bruxelles gehalten.

Außerdem wurde sie zum Mitglied der fünfköpfigen internationalen .Jury zur Ver- leihung der für numismatische Forschung zu verleiJ'>enden Preismedaille des Cercle gewählt.

Prof. Dr. phil. Theodor Adorno (Philoso- phie 'md Soziologie) wurde zum Mitglied der Philharmonischen Akademie von Rom ernannt. Außerdem wurde er von der Princeton-University eingeladen, das sechs- wöchige Gauß-Seminar während des aka- demischen .Jahres 1969/70 zu leiten.

Referenzen

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