TWA der VLB
Fachausschuss für Qualitätswesen und Analysentechnik
Protokoll der Arbeitssitzung am 24.10.2016 Berlin (Hotel Berlin, Salon Mexico City)
Teilnehmer : Frau Lagemann, Frau Adolf, Frau Müller, sowie die Herren Homann, Rettberg, Manke, Liedtke, Falkenstein, Fuchs, Sauseng, Hageböck, Garbe, Hense, Kretschmer, Schmidt, Verkoelen, Farke, Creydt und Boxberger.
Gäste: Schock (DBB), Ludwig (Birkenstock)
Vorsitz: Homann Protokoll: Rettberg
Tagesordnung:
TOP Thema Name
1 Begrüßung, Personalia und Bericht vom Vorsitzergespräch H. Homann (Warsteiner) 2 Stellvertretender Vorsitz für den TwA-QA Alle Mitglieder des TwA
3 TwA-Ringanalyse Bier, Sommer 2016. Zusammenfassung und
Interpretation Ergebnisse, Diskussion H. Dr. Rettberg (VLB, Berlin)
4 Braugerstenmonitoring. Ergebnisse und Tendenzen, Handlungsbedarf?
H. Manke (Avangard Malz, Gelsenkirchen)
5 Brauerbund-Malzmonitoring. Ergebnisse und Tendenzen, Handlungsbedarf?
H. Schock (Deutscher Brauer-Bund e.V., Berlin)
6 Oculyze – Mobile Mikroskopielösungen (Smartphone) mit integrierter Bildanalyse
H. Moser (TH Wildau, Oculyze)
7 Alcolyzer Beer ME - Ergebnisse zur Messung von Bieren mit einem Alkoholgehalt < 0,4% vol
H. Sauseng (Anton Paar, Graz)
8 Technisches Risikomanagement: Aktueller Stand der Arbeitsgruppe
"Aromen und Grundstoffe" H. Hense (Krombacher)
9
TwA-Ringanalyse Malz + Aufnahme weiterer Analysenparameter aus der isothermen 65°C - Maische in die Ringanalyse,
Abstimmung
H. Creydt (VLB, Berlin)
10 Sonstiges, Themenvorschläge für die nächste Sitzung Alle
TOP 1 Begrüßung, Bericht vom Vorsitzergespräch, Personalia (H. Homann)
Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und begrüßt Teilnehmer und Gäste. Er berichtet vom Vorsitzergespräch, welches am Abend des 23.10.206 stattgefunden hat.
Kernpunkte waren
a) Geschäftsverlauf VLB: 2016 leichter Umsatzzuwachs über alle Bereiche.
b) Veranstaltungen im Jahr 2016: Mitarbeiter der VLB waren aktiv an internationalen Tagungen beteiligt, VLB eigene/internationale Veranstaltungen wurden in Chile und China durchgeführt, das Kursangebot der VLB wurde um einen Micromaltingkurs erweitert.
c) Projektstand VLB-Aus- und Weiterbildungszentrum: Es wird erwartet, dass der Umzug bis Mitte 2017 abgeschlossen ist.
d) TU Berlin – Nachtrag zur Kooperationsvereinbarung: Wird derzeit bearbeitet.
Der Vorsitzende berichtet über personelle Veränderungen. Ausgeschieden als Mitglied des TWA-QA sind Herr Dr. Andreas Ludwig (Radeberger Gruppe), Herr Henry Johe (ThermoFisher), Herr Claus Roth (Karlsberg Brauerei) und Herr Heiko Woest (VLB). Als neue Mitglieder im TWA-QA werden begrüßt: Frau Madeleine Adolf (Radeberger Gruppe, als Nachfolgerin von Herrn Ludwig), Frau Nicole Hering, (Thermo Fisher, nicht anwesend), Herr Christof Liedtke (Karlsberg Brauerei, als Nachfolger von Herrn Roth). Die anwesenden neuen Mitglieder stellen sich persönlich vor.
Siehe Datei: 16-24-10-Tagesordnung_QA.pdf
TOP2 - Stellvertretender Vorsitz für den TwA-QA (Alle TwA Mitglieder)
Durch das Ausscheiden von Herrn Dr. Ludwig bei der Radeberger Gruppe und demzufolge auch seinem Ausscheiden aus dem TwA QA wird die Wahl eines neuen Stellvertretenden Vorsitzenden notwendig. Der Vorsitzende Herr Homann schlägt Herrn Hense von der Krombacher Brauerei für diese Aufgabe vor. Nach Aufforderung durch Herrn Homann stellen sich keine weiteren Kandidaten für eine Wahl zur Verfügung. Herr Hense wird von den TwA Mitgliedern einstimmig und ohne Enthaltung gewählt.Herr Hense nimmt die Wahl an und bedankt sich für den Zuspruch seitens der TwA Mitglieder.
TOP3 - TwA-Ringanalyse Bier, Sommer 2016. Zusammenfassung und Interpretation Ergebnisse, Diskussion (Dr. Rettberg)
Herr Dr. Rettberg stellt die Ergebnisse der Bier-Ringanalyse Sommer 2016 vor, in dieser Analysenrunde wurde ein Krombacher Radler Naturtrüb untersucht. Die Ergebnisse wurden in Vorbereitung auf die Sitzung per E-Mail an die Teilnehmer versandt, detaillierte Informationen sowie eine Zusammenfassung der Ergebnisse sind dem PDF zu entnehmen.
Es wird insbesondere über die Ergebnisse der Kohlendioxidbestimmung mittels CarboQC, die Bestimmung der titrierbaren Säure, sowie die Angabe der Ergebnisse der VDK Analyse (derzeit in ppm) diskutiert. Auch die Probenvorbereitung zur Trübungsmessung (hier in zwei Varianten durchgeführt) wird besprochen. Hinsichtlich der titrierbaren Säure wird die Methodik der CO2-Entfernung als Fehlerquelle identifiziert, der Vorsitzende beschreibt seine Erfahrungen, Herr Dr. Rettberg bestätigt diese. Die übrigen TwA Mitglieder stimmen zu, dass das Vorgehen nach MEBAK (15 Minuten Ultraschallbad) nur bedingt geeignet, ist die Kohlensäure vollständig aus Proben zu entfernen. Eine zusätzliche Erhitzung der Probe (bis zum Sieden) wird als Sinnvoll erachtet. Herr Schmidt von der Kulmbacher Brauerei wirft ein, dass eine Definition der Biertemperatur in der Methodenbeschreibung fehlt.
Im Hinblick auf die nächste Ringanalyse erklärt sich Frau Adolf bereit, ein Schöfferhofer Hefeweizen (hell) zu versenden. Es wird sich auf folgende Sonderparameter geeinigt: 4VG, Hefezellzahl, Höhere Alkohole, DMS. Herr Rettberg wird zusätzlich Biere bereitstellen, in denen durch Zugabe von Diacetyl ein erhöhter Diacetylgehalt eingestellt wird. Die Güte der Diacetylanalytik war in den vergangen Jahren mehrfach Thema im TwA QA.
Siehe Datei: 16-24-10-Bierringanalyse Sommer 2016.pdf
TOP4 - Braugerstenmonitoring. Ergebnisse und Tendenzen, Handlungsbedarf? (H.
Manke)
Herr Manke stellte die Ergebnisse des internen Braugerstenmonitorings der Firma Avangard Malz aus Gelsenkirchen vor. Die Darstellung umfasst Braugetreide aus den europäischen Nachbarländern in Bezug auf die Nachweishäufigkeit und Konzentration von Pflanzenschutzmittelrückständen. Er zeigt hierzu Trends vergangener Jahre auf.
TOP5 - Brauerbund-Malzmonitoring. Ergebnisse und Tendenzen, Handlungsbedarf?
(H. Schock)
Analog zur Präsentation von Herrn Manke, fasst Herr Schock die Ergebnisse des Malzmonitorings des Deutschen Brauerbundes e.V. zusammen. Auch hier wurden die europäischen Nachbarländer sowie regionale Unterschiede im Einsatz und Nachweis verschiedener Pflanzenschutzmittel dargestellt.
TOP6 - Oculyze – Mobile Mikroskopielösungen (Smartphone) mit integrierter Bildanalyse (H. Moser)
Herr Moser und Herr Tillich von der Firma Oculyze stellen eine mobile Mikoskopielösung für das Smartphone vor. Dieses neuartige Tool ermöglicht eine schnelle mikroskopische Analyse von z.B. Hefesuspensionen zur Bestimmung der Gesamtzellzahl, aber auch zum
Nachweis lebender/toter Zellen. Konkret werden in dieser mobilen Anwendung ein Smartphone und ein Mikroskop verbunden, Bilder von den jeweiligen Untersuchungsmedien dienen als Grundlage für Algorithmen zur Berechnung der jeweiligen Parameter. Die Auswertung der Daten erfolgt auf dem Server der Firma Oculyze, der Anwender erhält binnen weniger Sekunden ein Analysenergebnis auf sein Smartphone. Mit dieser Anwendung möchten die Entwickler vor allem kleinere Brauereien erreichen, denen Sie eine Alternative zur Stationären Mikroskopie bzw. kostenintensiven Lösungen (Nucelocounter) bieten wollen. Die beiden Herren stellen zudem die noch recht junge Firma Oculyze vor und geben ein Ausblick auf Erweiterung des Anwendungsspektrum Ihres Produkts. Herr Hageböck möchte im Anschluss an den Vortrag wissen, inwiefern die Leistung des Mikroskops auch eine Detektion anderer Mikroorganismen (z.B. Bakterien) ermöglicht. Herr Tillich erläutert, dass man derzeit schon an Lösungen arbeitet.
Siehe Datei: 16-24-10-Oculyze_Mobil_Mikroskopie.pdf
TOP7 - Alcolyzer Beer ME - Ergebnisse zur Messung von Bieren mit einem Alkoholgehalt < 0,4% vol (H. Sauseng)
Herr Sauseng stellt in seinem Beitrag eine neue verbesserte Generation des Anton-Paar Alcolyzers vor, mit dem zukünftig auch Biere mit <0,4% vol. Alkohol zuverlässig messbar sein sollen. Dazu geht er zunächst auf die wesentlichen Entwicklungen des NIR Spektrometers im Alcolyzer ein und stellt dann Hardwareverbesserungen der neuen Generation vor, die schlussendlich eine erhöhte Messleistung (Empfindlichkeit) liefern sollen.
Herr Sauseng zeigt Validierungsdaten des neuen NIR-Spektrometers im Abgleich mit Ergebnissen der GC-Analytik, die neben der Enzymatischen Methode zur Analyse von Bieren mit sehr geringem Alkoholgehalt verwendet wird. Anhand dieser Analysendaten stellt Herr Sauseng den Zusammenhang von Abweichungen zwischen NIR und Referenzanalytik in Abhängigkeit des Zuckergehalts der untersuchten Proben dar und erläuterte die Erarbeitung eines entsprechenden Korrekturmodels. Die Funktionalität des Korrekturmodels wird dargestellt. Laut Aussage von Herrn Sauseng ist mit der Marktreife des Systems in der ersten Jahreshälfte 2017 zu rechnen. Es gibt keine Fragen zur umfassenden Darstellung der Funktionalität. Der Vorsitzende weist darauf hin, dass bei der Analytik kleinster Ethanolkonzentrationen ein erhöhtes Kontaminationsrisiko durch die Aufarbeitung ethanolhaltiger Produkte (Eintrag über die Raumluft) besteht. Herr Sauseng bedankt sich für die Anmerkung und hält dies für eine Information, die im Handbuch des Geräts dringend vermerkt werden sollte.
Siehe Datei: 16-24-10-Messung von Bieren mit einem Alkoholgehalt 0,4% vv.pdf
TOP8 -Technisches Risikomanagement: Aktueller Stand der Arbeitsgruppe "Aromen und Grundstoffe (H. Hense)
Herr Hense berichtet über den aktuellen Stand der Arbeitsgruppe Aromen und Grundstoffe.
Schwerpunkt seines Statusberichtes ist ein Gespräch mit der Firma Wild über deren Vorgehensweisen hinsichtlich Rohstoffauswahl und Lieferantenauswahl, Verarbeitung und Rückverfolgbarkeit, Prozessdokumentation, und Analytik kritischer Inhaltstoffe wie z.B.
Pflanzenschutzmittel, Mykotoxine und Schwermetalle. Auch Fragen zum Risikomanagment werden beleuchtet. Der detaillierte Bericht ist dem pdf zu entnehmen. Herr Hense kündigt an, im Rahmen der BrauBeviale in Nürnberg das letzte von drei Gesprächen (Firma Symrise) zu vereinbaren. Die Mitglieder des TwA danken Herrn Hense für seinen Einsatz in dieser Angelegenheit.
Siehe Datei: 16-24-10-Stand der AG Aromen.pdf
TOP9 -TwA-Ringanalyse Malz. Zusammenfassung und Interpretation Ergebnisse, Aufnahme weiterer Analysenparameter aus der isothermen 65°C - Maische in die Ringanalyse, Abstimmung (H. Creydt)
Herr Creydt stellt die Ergebnisse der TwA-Ringanalyse Malz der ersten Jahreshälfte 2016 vor. Im betrachteten Zeitraum wurden sechs Ringanalysen mit maximal 36 Teilnehmern je Runde durchgeführt, wobei insgesamt 3685 Ergebnisse eingereicht wurden. Im Gegensatz zur Bierringanalyse geht Herr Creydt nicht auf Einzelergebnisse ein, sondern stellt erkennbare Trends vor. Dabei arbeitet er heraus, welche Analysen in den Laboren sehr gut beherrscht werden (geringe Streuung der Ergebnisse) und welche Verfahren vom Teilnehmerfeld eher schwach beherrscht werden (Friabilimeter, teilglasige Körner, DMSP über alle Detektoren). Des Weiteren stellt er Analysen mit großen Streuungen (ß-Glucan: FIA in der Kongresswürze und in der isothermen Maische 65 °C, Modifikation nach Carlsberg, Stickstoffbestimmung nach Dumas) vor, die jedoch nach seiner Einschätzung anhand der geringen Anzahl an Teilnehmern nicht überbewertet werden sollten. Herr Creydt zeigt außerdem, wie sich die Eigenschaften versandter Proben (schlecht gelöste Malze) auf die Streuung der Ergebnisse des Teilnehmerfelds auswirken (z.B. Friabilimeterwerte).
Abschließend stellt Herr Creydt eine Liste der Parameter vor, die zukünftig zusätzlich aus Würzen einer isothermen Maische bei 65°C in die Ringanalyse aufgenommen werden könnten. Hierzu hat auch der Vorsitzende Herr Homann eine Übersicht vorbereitet, die sich mit den Vorschlägen von Herrn Creydt deckt. Beide Listen sind als pdf-Dateien verfügbar, die Mitglieder stimmen den Vorschlägen zu, die Form der Ergebnisabgabe (Luftrocken/Trockensubstanz) wird diskutiert. Frau Lagemann kritisiert die schleppende Auswertung bzw. Ergebnisversand an die Teilnehmer. Herr Creydt bestätigt, dass die Auswertung häufig mit großer Verzögerung stattfindet.
Siehe Datei:16-24-10-Zusammenfassung der Malz-Ringanalysen.pdf Siehe Datei: 16-24-10-Zusätzliche Parameter Malzringanalyse.pdf
TOP9 - Sonstiges, Themenvorschläge für die nächste Sitzung (alle)
Herr Dr. Ludwig ehemals Radeberger Gruppe stößt dazu, er verabschiedet sich von den Mitgliedern des TwA und bedankt sich für die konstruktive Zusammenarbeit der letzten Jahre. Herr Dr. Ludwig erläutert seine Beweggründe die Braubranche zu verlassen. Er wird mit Applaus von den Anwesenden verabschiedet.
Der Vorsitzende bittet um Themenvorschläge für die nächste Sitzung, die im Rahmen der Brau- und Maschinentechnischen Arbeitstagung in München (März 2017) stattfinden wird.
Herr Verkoelen von der Firma Haffmans/Pentair erklärt sich bereit einen Überblick über CO2- Messysteme zu geben, Frau Adolf von der Radeberger Gruppe kündigt an, einen Beitrag zur LAB-Farbmessung beizusteuern. Der Vorsitzende schließt die Sitzung.