Gambia hat 65 Kilometer Atlantikküste Foto: Archiv
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alis nennt man in Westaf- rika die Musiker, Mär- chenerzähler und Künst- ler. Sie waren früher, wie bei uns im Mittelalter die fahren- den Sänger, Träger der Kom- munikation: Post, Zeitung und Unterhaltung in einem.Mit der Verbreitung der mo- dernen Medien ist diesen Künstlern harte Konkurrenz erwachsen, und ihre Kunst ist nirgendwo schriftlich fixiert.
Die „Afrikanischen Kultur- wochen" in Gambia von En- de Dezember dieses Jahres bis April 1988 sollen Ge- schichte und Mythen, Musik und Tanz Westafrikas durch Vermittlung lebendig erhal- ten.
Dabei besteht für Gäste aus Europa die Gelegenheit, in zahlreichen Workshops mit einheimischen Künstlern zusammenzutreffen. In je- weils zwei- bis dreiwöchigen Kursen werden gemeinsam kulturelle Themen erarbei- tet. So gibt es Workshops über die Spiel- und die Bau- weise der traditionellen Sai- teninstrumente (wie Cora, Riti und Halam), über west- afrikanische Batik, Masken- und Schmuckherstellung, über Baustile und Bautradi- tionen der einzelnen Stäm- me, die westafrikanische Kü- che. Vorträge und Diskussio- nen über Mythen, Bräuche, Religionen und Geschichte sollen das erworbene Detail- wissen vertiefen. Der Afrika- kenner Dr. Ulrich Steger er- arbeitet zu diesem Zweck zu- sammen mit dem Kultusmini- sterium von Gambia eine Do- kumentation des Geistes- und Soziallebens der ver- schiedenen Völker.
Gambia, der kleinste Staat Afrikas, hat eine Kü- stenlinie von 65 Kilometern
und ist an seiner schmalsten Stelle nur 24 Kilometer breit.
Das Land wird vom Staatsge- biet Senegals völlig umschlos- sen. Seine Grenzen wurden von den früheren Kolonial- mächten wie mit dem Lineal gezogen, entsprechend dem Lauf des Gambia-Stromes, so daß die Grenzen zum Teil die traditionellen Stammesgebie- te zerschneiden.
Zu den Stämmen gehören die Mandinka, ursprünglich aus dem alten Mali-Reich, die noch heute auf dem Bala-
fon musizieren, einem Xylo- phon mit Kolebassen als Re- sonanzkörper. Dazu kommt die Cora, ein harfenähnliches Saiteninstrument. Aus dem Nordosten Senegals stammen die Fula mit ihrer für ein Hir- tenvolk typischen, melancho- lischen Musik, die sie auf ein- saitigen Streichinstrumenten und Flöten spielen. Das Volk der Jola ist an der Atlantik- küste zu Hause und hat ei- ne eigenwillige Architektur, mit Trutzburgen ähnlichen Lehmbauten.
Die „Afrikanischen Kul- turwochen 1988" sind von vornherein als „Begegnung jenseits der Hotelburgen"
konzipiert. Die Gäste aus Europa wohnen an einem Zufluß des Gambia-Stroms, dem Sofanyama Bolong. In diesem flachen Landstrich entstand das Hüttendorf
„Sofanyama Kampo" , des- sen Häuser in den Stilen der verschiedenen Völker der Region gebaut wurden, so daß das ganze eine Art Frei- lichtmuseum darstellt. Die Gäste wohnen meist in Dop- pelzimmern, die Mahlzeiten werden gemeinsam einge- nommen. Das Camp mit sei- nen Gemüsegärten und Reis- feldern, Hühnerfarm und Sa- nitätsstation, Autowerkstatt und Solarenergieanlage soll nach den „Afrikanischen Kulturwochen" den umlie- genden Dörfern als Selbsthil- feprojekt zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfü- gung gestellt werden.
Zu der Teilnahme an den Workshops kommen für die Gäste aus Europa viertägige Rundreisen durch Gambia.
Das Klima ist für Europäer recht erträglich: An der Kü- ste steigen die Temperaturen im Winter selten über 30 Grad, im Landesinneren lie- gen sie geringfügig höher.
Zum Pauschalarrange- ment für die Teilnahme an den „Afrikanischen Kultur- wochen" (selbst bei dreiwö- chiger Teilnahme noch unter 3000 DM) gehören der Char- terflug Frankfurt—Banjul und zurück. Transfer, Vollpen- sion, Kurs- und Materialge- bühren, viertägige Rundreise (Dr. Steger Studienreisen, Grabenstraße 35, 8562 Hers- bruck 1, Telefon 0 91 51/
14 46). JD/EB
Auf den Spuren der Jans
Afrikanische Kulturwochen in Gambia
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