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Internationale Feuerbrand-konferenz in der Schweiz

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 1 5 / 1 3 19 K U R Z - I N F O

arbeit zu fördern. Insgesamt nahmen 153 Personen aus 31 Ländern teil. Dank grosszügiger finanzieller Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds konnten im Rahmen des euro- päischen Projekts «Phytfire» sie- ben Forscherinnen und For- scher aus osteuropäischen Län- dern und eine Forscherin aus Kasachstan (dem Ursprungsort von Malus domestica) die Konfe- renz besuchen. In diesen Län- dern ist der Feuerbrand erst in den letzten Jahren aufgetreten und die Kenntnisse über die Krankheit und deren Bekämp- fung/Management sind noch li- mitiert.

Breites thematisches Spektrum

Die wissenschaftliche Konferenz war in verschiedene Themen- schwerpunkte unterteilt. Sie um- fassten die Epidemiologie und Prognose der Krankheit, biologi- sche und chemische Bekämp- fungsmassnahmen, Genetik und Genomik des Erregers Erwinia amylovora, des Apfelbaums und anderer Wirtpflanzen, Wechsel- wirkungen zwischen dem Erre- ger und der Pflanze sowie Resis- tenzzüchtung.

Die Präsentationen verdeut- lichten, dass der Feuerbrand ein globales Problem darstellt, sich weiterhin ausbreitet und jähr- lich Kosten in Millionenhöhe verursacht. In den betroffenen Gebieten hat das Verhindern der Ausbreitung Priorität, Die Til- gung ist bei stärkerem Befall eher als unrealistisch zu be- trachten. Eine effiziente Metho- de zur Eindämmung stellt das Entfernen von infiziertem Pflan- zenmaterial dar, gerade auch von Cankern (Überwinterungs- stellen) im Winter. Der Einsatz von Antibiotika war ebenfalls ein viel diskutiertes Thema. In einer amerikanischen Studie konnte kein Zusammenhang zwischen Antibiotika-Behandlungen im Obstbau und der Resistenzent- wicklung in der Medizin festge- stellt werden. Trotzdem ist man sich der Problematik (Akzeptanz bei den Konsumenten und Re- sistenzentwicklung des Feuer- Internationale Feuerbrand-

konferenz in der Schweiz Vom 2. bis 5. Juli 2013 fand in Zü- rich und Wädenswil der «13th ISHS International Fire Blight Workshop» statt (Zusammenfas- sung aller Präsentationen unter www.fireblight2013.org). Bei diesem alle drei Jahre stattfin- denden Anlass, der dieses Jahr gemeinsam von Agroscope und ETH organisiert wurde, trafen sich Fachleute aus der ganzen Welt, um die neusten wissen- schaftlichen Erkenntnisse über die bakterielle Obstkrankheit Feuerbrand zu präsentieren und die internationale Zusammen- nur drei Stimmen. Obwohl das integrierte Projekt Feuerbrand zu Ende geht, gibt es für Georg Bregy, Direktor des Schweizer Obstverbands, und David Sza- latnay von der Fachstelle Obst- bau Strickhof weiterhin For- schungsbedarf zu den Themen:

l Alternativen zu Streptomycin

l Kenntnisse zum Erreger und zur Epidemiologie

l Züchtung robuster Sorten und längerfristiger Erhalt der Robustheit

l Akzeptanz der robusten Sor- ten auf dem Markt

l Verbreitung der robusten Sorten (Marktoffensive)

l Kommunikation des Themas Feuerbrand

Feuerbrand Management In den letzten Jahren sind Bera- tung und Forschung in der Schweiz von der Idee der Feuer- brandbekämpfung weggekom- men und mussten sich der neu- en Realität anpassen: «Feuer- brandmanagement» ist die De- vise. Die Obstbaupraxis soll mit- hilfe der Forschung und Bera- tung lernen, trotz Feuerbrand auch in Zukunft weiterhin nach- haltig zu produzieren.

Mehr Informationen zum IP Projekt Feuerbrand: www.agro scope.ch/proficrops/ 05416/071 57/index.html?lang=de.

Esther Bravin, Agroscope n

bereits in Pilotanlagen in prakti- scher Erprobung.

Interessantes Rahmen- programm

Aufgelockert wurde der wissen- schaftliche Teil durch eine Ex- kursion an die Agroscope in Wä- denswil. Dabei wurden die Ver- suchsanlagen und Infrastruktur besichtigt und die Teilnehme- rinnen und Teilnehmer wurden nach einer Degustation des lo- kalen Weins von Agroscope-Lei- ter Jean-Philippe Mayor und vom Wädenswiler Stadtrat Heini Hauser begrüsst. Das Nachtes- sen unter freiem Himmel im Schlosshof wurde von Alphorn- und weiteren musikalischen Darbietungen begleitet.

2016 in Spanien

Die Feuerbrandkonferenz 2013 in Zürich und Wädenswil mit höchst interessanten wissen- schaftlichen Beiträgen und ei- nem regen internationalem Aus- tausch war ein voller Erfolg. Die nächste Konferenz findet 2016 im spanischen Girona statt.

Yannick Born, Agroscope n

branderregers) bewusst. In Deutschland wurden in den ver- gangenen 15 Jahren zahlreiche alternative Präparate unter- sucht. Dabei war das Hefeprä- parat Blossom Protect am effek- tivsten, mit einer ähnlichen Wirksamkeit wie Streptomycin.

Erfolgsversprechende Ergeb- nisse wurden auch mit bakte- riellen Antagonisten (z.B. Pan- toea agglomerans) erzielt. Ver- treter von Agroscope und ETH haben vor allem Studien zur Ge- nomik von E. amylovora und P. agglomeranssowie zur Identi- fikation von Resistenzgenen im Apfelbaum und zur Züchtung resistenter Sorten präsentiert.

Diese Ergebnisse trugen einer- seits zum besseren Verständnis des Erregers und dessen Anta- gonisten bei, andererseits er- möglicht die Verknüpfung der klassischen Züchtung mit mole- kularen Methoden eine schnelle und gezielte Züchtung feuer- brandresistenter oder zumin- dest -robuster Sorten. Die von Agroscope entwickelte, feuer- brandrobuste und schorfresis- tente Apfelsorte «Ladina» steht

Abendessen der internationalen Feuerbrandexperten im Schloss- hof von Agroscope in Wädenswil.

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