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Waldschutzinfo Nr. 1 / 2016 Witterung 2015

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Abteilung Waldschutz

14.03.2016

Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) Abteilung Waldschutz – Grätzelstraße 2 – 37079 Göttingen

Waldschutzinfo Nr. 1 / 2016

Witterung 2015

Die Witterung vom Winter 2014/15 bis Winter 2015/16 wird für den Zuständigkeitsbereich der NW-FVA wie folgt charakterisiert (DWD-Daten; Vergleich mit der international gültigen Referenzperiode 1961-1990):

Der Winter 2014/15 (Dez. - Feb.) war zu warm. Die Niederschlagsverteilung war im Zuständigkeitsgebiet uneinheitlich. Der Februar war überall gekennzeichnet durch deutliche Niederschlagsdefizite.

Das Frühjahr 2015 (März - April) war - wie bereits im Vorjahr - insgesamt zu warm, sonnenscheinreich und vor allem zu trocken. Es war das sechste zu trockene Frühjahr in den letzten sieben Jahren.

Der Sommer war insbesondere in den Monaten Juli und August deutlich zu warm. In weiten Teilen des Zuständigkeitsgebietes der NW-FVA hatten sich bis in den Juni Niederschlagsdefizite aufgebaut. Im Juni spitzte sich das Wasserdefizit in der Landwirtschaft sichtbar zu. Die Bodenfeuchte unter landwirtschaftlichen Kulturen erreichte vielfach die niedrigsten Werte seit 1962, so dass angesichts der extremen Trockenheit örtlich in erheblichem Umfang künstlich beregnet werden musste. Lufttemperaturen über 30 °C und starke Sonneneinstrahlung verschärften Anfang Juli die Situation auch für Waldbäume. Regenfälle ab Anfang Juli und moderate Temperaturen Ende Juli führten gebietsweise zu einer Entspannung. Besonders benachteiligt hinsichtlich der Niederschläge blieben im Juli und in den Folgemonaten aber weiterhin Mittel- und Südhessen, wo die Trockenheit weiter zunahm.

Im Herbst (Sept. - Nov.) entsprachen die Temperaturen in den ersten beiden Monaten dem vieljährigen Mittel. Der November war deutlich zu warm. Die Niederschlagsverteilung war uneinheitlich; insbesondere im Südwesten fiel im September / Oktober zu wenig Niederschlag. Der November war hingegen an fast allen Messstationen deutlich zu nass (Ausnahme: Nord- und Mittelhessen).

Der Winter 2015/16 (Dez. - Feb.) war einer der wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Nur im Januar 2016 konnte sich für kurze Zeit skandinavische Kaltluft durchsetzen. Die Durchschnittstemperatur lag im Zuständigkeitsgebiet der NW-FVA um etwa 3,0 bis 3,5 °C über den Vergleichswerten der Referenzperiode 1961 bis 1990. Während der Dezember 2015 fast überall (nochmals) deutlich zu trocken ausfiel, lagen die Monate Januar und Februar 2016 über dem Niederschlagssoll.

In der Gesamtbetrachtung des Jahres 2015 ergaben sich für ausgewählte DWD-Stationen des Zuständigkeitsgebietes der NW-FVA folgende Abweichungen vom vieljährigen Mittel: Schleswig (SH): 117%

Niederschlag / Temperatur +1,5°C; Braunlage (NI): 104% / +1,5°C; Soltau (NI): 100% / +1,5°C; Lingen (NI):

99% / +1,3°C; Kassel (HE): 84% / +1,7°C; Gießen (HE): 72% / +2,0°C; Michelstadt (HE): 62% / +2,1°C;

Magdeburg (ST): 104% / +2,2°C; Wittenberg (ST): 112% / +2,0°C. Zehn von 12 Monaten waren zu warm.

Aus Sicht des Waldschutzes war 2015 ein vergleichsweise ruhiges Jahr ohne große Kalamitäten und ohne große Bekämpfungsaktionen. Die Eichen konnten sich vom Fraßgeschehen weiter erholen, bei der Buche gab es lokal komplexe Schäden. Im Nadelholz bereitete die Witterung, insbesondere Frühjahrsstürme und Sommergewitter, zusätzlichen Aufwand, wobei Borkenkäfer sich nicht übermäßig vermehren konnten.

Herauszustellen sind anhaltende Probleme mit diversen Pilzerkrankungen, die vermutlich auch durch die Witterung begünstigt wurden.

In den nachfolgenden Grafiken für das Jahr 2015 werden die Abweichungen der Witterungsverläufe von der international gültigen Referenzperiode 1961-1990 dargestellt. Zusätzlich sind Abweichungen von der Referenzperiode 1981-2010 eingezeichnet.

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Waldschutzinfo 1 / 2016 NW-FVA Abt. Waldschutz

2

Witterungsverlauf 2015

Januar 2015 bis Dezember 2015

Daten des Deutschen Wetterdienstes, Bezugsgröße: Abweichungen der Monatsmittelwerte von der:

internationalen Referenzperiode 1961-1990 Niederschlag in %: Defizit: Überschuss:

Temperatur in °C :

neuen Referenzperiode 1981–2010

Niederschlag in %: Defizit: Überschuss:

Temperatur in °C:

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-1 00 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 1 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Sch leswig

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-100 -50 0 5 0 10 0 15 0 20 0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Braun lage

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 1 0 1 2

-100 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 0 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

L ing en

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-100 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Soltau

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-100 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

M ag deburg

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-100 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Wittenberg

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-100 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Kassel (Schauenbur g-Elgershau sen)

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-10 0 -5 0 0 5 0 1 00 1 50 2 00

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 1 2

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Gieß en

-6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12

-100 -50 0 50 100 150 200

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Temperatur in °C

Niederschlag in %

Mich elstadt

Referenzen

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