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Teamwork: Die Welt im OP

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LERNEN UND LEHREN

Erste Adresse: Wechsel im

Studentensekretariat Seite 37

FORSCHEN UND WISSEN

Hilfe bei MS? Substanz

erneuert Nervenhüllen Seite 30

NAMEN UND NACHRICHTEN

Leben retten: Mit Plakaten

gegen Pilzvergiftung Seite 11

Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover info

Heft 5/2015

Teamwork

Die Welt im OP

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Sie auf der Seite 16. In der Rubrik „Behan- deln und pflegen“ (Seite 24 bis 28) kommt die neue Vorsitzende der Pflegekammer Niedersachsen, Iris Meyenburg-Altwarg, zu

Wort. Außerdem stellen wir die Mobilisati- onsvisiten auf der Kinderintensivstation und einen neuen kabellosen Mini-Herzschritt- macher vor.

Was es Neues aus der Forschung zu be- richten gibt, haben wir auf den Seiten 29 bis 36 zusammengefasst: dass die MHH im neuen DFG-Förderatlas erneut eine Spitzen- position einnimmt oder dass der Exzellenz- cluster REBIRTH mit einer Million Euro gefördert wird. Der Abschied von Harald Friedrichs, der 35 Jahre an der MHH war und das Studierendensekretariat geleitet hat (Seite 37), ist Thema in der Rubrik „Ler- nen und lehren“. Dort berichten wir auch über E-Learning in neuem Gewand: die neue ILIAS-Version, die seit Oktober verfüg- bar ist (Seite 42).

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Stefan Zorn Für Sie im OP unterwegs:

Bettina Bandel, Karin Kaiser und Tina Gerstenkorn (von links).

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Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 10. November 2015.

Chefredaktion Stefan Zorn (stz)

Redaktion Bettina Bandel (bb) Claudia Barth (cb) Daniela Beyer (db) Simone Corpus (sc) Bettina Dunker (dr) Tina Gerstenkorn (tg) Camilla Mosel (ck) Ursula Lappe (la)

Fotoredaktion Karin Kaiser

Layout und Realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG August-Madsack-Straße 1

30559 Hannover Telefon (0511) 518-3001 www.madsack-agentur.de

Anzeigen Günter Evert

Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG

30148 Hannover Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2114 Auflage: 14.000 Stück

Druck

Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Telefon (0561) 52 00 70

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Online-Ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Wolfgang Lobbes (2), Hannes Schrader (8), Stefan Zorn (11), privat oder aus Abteilungen (13,17, 22, 23, 30, 31, 43), Bodo Kremmin (14), Bettina Bandel (27), Iris Klöppel (32), Marcel Gutberlet/Jens Vogel-Claussen (34), L.-A. Wang (41).

Anschrift der Redaktion

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Telefon (0511) 532-6772 Fax (0511) 532-3852 zorn.stefan@mh-hannover.de ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

_32 Forschung zur Gefäßbildung Blut an Ort und Stelle

_33 REBIRTH bringt sich in Position und feiert „Halbzeit“

_34 Neue MRT-Technik: Wo Atem ankommt – und wo nicht _35 Institut für Biophysikalische

Chemie: Wie Vesikel entstehen _36 Ein Wolf im Schafspelz:

Leukämie bei Kindern _36 Prognosis registriert erste Patienten

LERNEN UND LEHREN

_37 Kein Studium ohne ihn:

Harald Friedrichs geht in den Ruhestand

_38 Skills Lab macht Lehre anschaulich!

_39 Überzeugend im Auswahlgespräch _40 MHH-Bibliothek schaltet

vereinfachten Zugang frei _40 Hochschulinformationstage:

Informationen zum Studium _41 Gemeinsam ins Gehirn geschaut!

_42 E-Learning an der MHH in neuem Gewand!

GÄSTE UND FESTE

_43 Schönes Licht für kleine Kinderseelen

Wohltat: Schönes Licht für Kinderseelen _43 macht Lehre anschaulich _38

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gekoppelt ist das sogenannte Monitoring, das über Monitore vor allem die „Vitalfunk- tionen“ anzeigt und somit Aufschluss gibt über Atmung, Bewusstsein und Blutkreis- lauf des Patienten. Wichtig ist auch, dass der Verlauf der Operation und der Narkose computergesteuert dokumentiert wird und dass auf dem Bildschirm Informationen aus der Krankenakte des Patienten aufgerufen werden können – zum Beispiel Patienten- daten wie ältere EKGs oder Röntgenbilder.

Über weitere große Monitore können die Ärzte das OP-Feld – also den Mittelpunkt des Geschehens – vergrößert dargestellt sehen.

Natürlich gibt es in jedem Fachgebiet spezielle Operationen, für die weitere Ge- räte notwendig sind – in der Herzchirurgie ist dies zum Beispiel die Herz-Lungen-Ma- schine, die das Pumpen des Herzens und die Funktion der Lunge für eine begrenzte Zeit ersetzen kann. bb

Zum Chirurgie-Arbeitsplatz gehören Geräte wie der Kauter, aber auch der Absauger, in dessen Behälter Körperflüssigkeiten des Patienten gelangen (oben). OP-Instrumente,

das „Besteck“, und Verbrauchsmaterial liegen für den Chirurgen auf dem Instrumentiertisch bereit (rechts).

Im Anästhesiebereich (unten) gibt es unter anderem Monitore zur Überwachung der

Vitalfunktionen des Patienten. So sind die wichtigsten Daten auf dem Bildschirm

abgebildet: In Grün sieht man das Elektrokardiogramm (EKG), in Rot den Blutdruck, und die gelbe Kurve zeigt die Sauerstoffsättigung des Blutes an (links).

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Die Aufgaben von Zeremariam Tewelde- medhin sind vielfältig und anspruchsvoll:

Zunächst bringt der Anästhesiepfleger den Patienten in den Einleitungsraum, wo er ihn an die EKG- und Blutdruck-Über- wachung anschließt und ihm einen venö- sen Zugang für die Infusionen legt. Davor hatte er das Narkosegerät geprüft und alle notwendigen Materialien und Medi- kamente für die Narkose vorbereitet. Bei der Narkoseeinleitung assistiert er dem

Anästhesisten und fährt dann den Patienten in den Saal, wo dieser an das Narkosegerät und den Überwachungsmo- nitor angeschlossen und mit sterilen Tüchern zugedeckt wird.

Während der OP über- wacht Zeremariam Tewel- demedhin den Patienten gemeinsam mit dem Anäs-

thesisten aufmerksam. „Be- atmung, Sauerstoffsättigung, Herz-Kreislauf-Situation, Kör- pertemperatur und Urin- ausscheidung sind nur einige der vielen Parameter, die wir ständig im Blick haben müs- sen“, erläutert der Anästhe- siepfleger, der den Patienten nach der Operation in den Aufwachraum bringt. bb

Narkose-Assistenz

ohl der Patienten

Hoch konzen- triert auf engem Raum zusam- menarbeiten:

Jeder Handgriff muss im OP sitzen.

Alles am richtigen Platz

Abdecktücher, Spritzen, Beutel, Schlauchabschnitte, Handschuhe: Unzählige Materialien, die im OP benötigt werden, sind Einmal-Materialien und werden nach Gebrauch entsorgt. Für die Bereitstellung dieser Utensilien sind die Versorgungsassistenten zuständig. Eine von ihnen ist Doris Hufnagel, die das sechsköpfige Team im Zentral-OP leitet.

Zu ihren Aufgaben gehört es, die Artikel in Schränken, Schubladen und Regalen im Blick zu haben und sie in der erforderlichen Menge nachzufüllen. Außerdem bestücken sie die sogenannten Fallwagen, auf denen genau das liegt, was pro Patient für eine bestimmte Art von Operation gebraucht wird. Für eine Operation nach einem Herzinfarkt sind das zum Beispiel vier Sets mit Einmal-Materialien. Auch die Infusionswagen und die Anästhesie-Einleitungen mit den Medikamenten für die Narkose werden von den Versorgungsassistenten vorbereitet. tg

Wache Sinne

„Jeder Tag ist anders, es passiert viel Un- vorhergesehenes, und man muss oft in Sekundenbruchteilen über lebenswich- tige Dinge entscheiden.“ Diese Heraus- forderung mag Dr. Stephanie Hologa, Fachärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedi-

zin, sehr. Aufgabe von Anästhesisten ist es, Patienten zu narkotisieren – ih- nen also Schmer- zen während der Operation zu er- sparen und sie schlafen zu lassen.

Und sie müssen dafür sorgen, dass Vitalfunktionen wie Atmung, Herz und

Kreislauf sowie Körpertemperatur während einer Operation oder Untersuchung stabil bleiben und der Patient nach dem Eingriff wieder problemlos und zügig aufwacht.

Dabei ist viel Fingerspitzengefühl gefragt – zum Beispiel bei der Art und Dosierung der Schmerz- und Betäubungsmittel.

Es geht aber auch um gute Teamarbeit mit den Chirurgen und Pflegekräften, um viel Erfahrung und bei der Beobach- tung der Patienten vor allem um wache Sinne. bb

DER ANÄSTHESIE- FACHPFLEGER:

Zeremariam Teweldemedhin

DIE VERSORGUNGS- ASSISTENTIN:

Doris Hufnagel

DIE ANÄSTHESISTIN:

Dr. Stephanie Hologa

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chnell gehandelt und Leben gerettet:

Oberärztin Dr. Andrea Schneider aus der Klinik für Gastroenterologie, He- patologie und Endokrinologie schlug am 16. September Alarm. In der Nacht zuvor waren der Klinik 17 Flüchtlinge mit einer Knollenblätterpilzvergiftung gemeldet und zum Teil auch in die MHH verlegt worden.

Ihr Appell an die Pressestelle: Da müssen wir rasch etwas tun, um weitere Vergiftungen zu verhindern. Gesagt – getan. „Wir haben uns vom Giftnotrufzentrum in Göttingen den Text für ein Warnplakat besorgt, ihn angepasst, und die hannoversche Fotogra- fin Nancy Heusel hat uns Fotos des Gift- pilzes honorarfrei zur Verfügung gestellt“, erläutert MHH-Sprecher Stefan Zorn. „Über das MHH-Netzwerk Flüchtlingshilfe haben wir noch am selben Tag Dolmetscher in der Hochschule gefunden, die das Plakat in sie- ben Sprachen übersetzt haben – arabisch, persisch, kurdisch, türkisch, russisch, fran- zösisch und englisch.“ Schon am Abend wurden die ersten Plakate in hannover- schen Flüchtlingsheimen ausgehängt.

Die Plakataktion zeigte Erfolg: „Die Lage bei den vergifteten Flüchtlingen hat sich zum Glück entspannt. Wir mussten nur noch einzelne Flüchtlinge mit einer Knol- lenblätterpilzvergiftung aus einer anderen Klinik übernehmen“, sagte Anfang Oktober Professor Dr. Michael Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. „Knollenblätterpilz- vergiftungen sind aber immer noch eine große Gefahr, es ist schließlich Pilzsaison!“, ergänzte er. Eine deutsche Pilzsammlerin war wenige Tage zuvor in der Hochschule an einer solchen Vergiftung gestorben.

Über das Landesgesundheitsamt und die Pilzberatungsstellen der Deutschen Gesell- schaft für Mykologie waren die Plakate rasch bundesweit an Flüchtlingsunterkünfte verteilt worden. „Andere Bundesländer und Stadtstaaten haben die Datei auch direkt bei uns abgefordert sowie viele Einzelper- sonen, die in Flüchtlingsheimen als Helfer aktiv sind“, ergänzt Zorn.

Der Knollenblätterpilz (Amanita phalloi- des) ist einer der giftigsten Pilze in Deutsch- land und für 90 Prozent aller tödlichen

Pilzvergiftungen verantwortlich. Der Pilz ist sehr gefährlich, da sein Gift erst mehrere Stunden nach dem Verzehr wirkt und dann bereits im ganzen Körper aufgenommen ist. Zunächst treten Beschwerden wie Übel- keit, Erbrechen und Durchfall auf – ähnlich einer Magen-Darm-Infektion, nach ein bis zwei Tagen kommt es zur Schädigung der Leber, die von Blutgerinnungs- und Nieren- funktionsstörungen begleitet werden kann.

Im schlimmsten Fall stellt die Leber ihre Funktion ein, sodass nur noch eine Leber- transplantation das Leben des Patienten retten kann.

Daher fordert Professor Dr. Manns grundsätzlich alle Pilzsammler auf, die gefundenen Pilze vor dem Verzehr von einem Pilzsachverständigen bestimmen zu lassen. „Besteht der Verdacht einer Pilz- vergiftung, sollte dringend der Notarzt gerufen werden. Zum Nachweis des Pilz- giftes und somit zur leichteren Diagnose sollten Pilze enthaltende Speisereste und das Erbrochene aufgehoben werden.“ Der Knollenblätterpilz wächst im Zeitraum von August bis Oktober in Laub- und Laub- mischwäldern. Zu erkennen ist er an einem drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glo- ckig bis schirmartig ausgebreitet ist. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen.

Die Farbe des Giftpilzes ist grün, grün-gelb oder weiß. red

Die Plakate finden Sie zum Download auf der Internetseite der MHH unter http://bit.ly/1MpStC2.

Schnelle Hilfe bei Vergiftungen gibt auch das Giftinformationszentrum-Nord unter der Telefonnummer (0551) 19240.

Plakate retten Leben

Mit einer Plakataktion verhindert die MHH, dass sich noch mehr Flüchtlinge an Pilzen vergiften

Mitarbeiter haben im September das MHH- Netzwerk Flüchtlingshilfe gegründet. Jeder Beschäftigte, aber auch die Studierenden und Schüler können einen Steckbrief ausfül- len und dem Netzwerk mailen. „Wir wollten alle Personen ansprechen, die genau wie wir gern helfen würden, aber nicht wissen wie“, sagt Dr. Fabian Helfritz, einer der Organisa- toren und Funktionsoberarzt in der Klinik für Allgemein, Viszeral- und Transplantations- chirurgie. Mehr als 100 MHH-Beschäftigte haben sich mittlerweile gemeldet, die das Netzwerk zielgenau ihren Fähigkeiten und Wünschen entsprechend an Flüchtlings- heime vermitteln konnte – ob als ehren- amtlichen Begleitservice, mit Hilfestellungen im Alltag, gemeinsamen Unternehmungen oder als Dolmetscher. Bei der Plakataktion zu Knollenblätterpilzvergiftungen waren es genau diese MHH-Mitarbeiter mit den ent- sprechenden Sprachkenntnissen, die das Plakat zügig übersetzt haben. Auch dafür ein großes Dankeschön! stz n

Netzwerk

hilft Flüchtlingen

Begutachten die Poster:

Dr. Andrea Schneider und Professor Dr.

Michael Manns.

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eit August 2015 sind Hörsaaldienst und Veranstaltungsmanagement zu einer neuen Einheit für alle Ver- anstaltungen auf dem MHH-Campus verschmolzen. Unter der Leitung von Fabian Eggers kümmert sich das Team von 22 Mitarbeitern vor, während und nach der Veranstaltung um Kunden, Gäste und Veranstalter. Ob Lehrver- anstaltungen, Fortbildungen für Ärzte und Wissenschaftler oder Vorträge – das Veranstaltungsmanagement ist der erste Ansprechpartner. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Eggers.

In der Außendarstellung präsentie- ren sich Team, Website und Flyer im einheitlichen Look. Neue Icons sollen den Kunden die schnelle Orientierung erleichtern. Im Internet ist die Abtei- lung direkt auf der Startseite unter

„Veranstaltungen“ zu finden. Zusätz- lich zu den internen Veranstaltungen will das Team die Attraktivität der MHH als Veranstaltungsort weiter steigern und auf diesem Weg neue Kunden ak- quirieren. Der ehemalige Hörsaaldienst geht im Fachbereich „Veranstaltungs- technik“ in der Abteilung auf. Alle Ver- anstaltungsdienstleistungen kommen künftig aus einer Hand. Und auch der Veranstaltungskalender wird von der Pressestelle an das Veranstaltungs- management übergehen. sc/inf

Kontakt: veranstaltungsmanagement@

mh-hannover.de; Tel.: 0511 532-9500

Alles aus einer Hand

Veranstaltungsmanagement und Hörsaaldienst haben fusioniert

Fabian Eggers (Zweiter von rechts) und sein Team bieten Veranstaltungsmanagement aus einer Hand.

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4 Stunden mit dem Team auf der Strecke – für passionierte Läufer ist das schon eine Leistung, für Menschen mit Handicap jedoch eine wahre Heraus- forderung. Der Verein Pulslos Leben e.V.

nahm sie an und ging am ersten Septem- ber-Wochenende beim 24-Stunden-Lauf des TSV Rüningen in Braunschweig an den Start. Flankiert von Eintracht Braun- schweigs Maskottchen „Leo“ machte der Vereinsvorsitzende Jörg Böckelmann den Anfang, im Wechsel folgten dann die an- deren Teammitglieder.

Mit dabei waren auch Privatdozent Dr.

Jan Schmitto, der in der Klinik für Herz- Thorax- Transplantations- und Gefäßchi- rurgie den Bereich Herzunterstützungs- systeme und Herztransplantationen leitet, seine ärztliche Kollegin Dr. Jasmin Hanke und Katharina Homann, die in der Klinik als Kunstherzkoordinatorin arbeitet und Patienten begleitet, denen ein Herzunter- stützungssystem implantiert wurde. Allein im vergangenen Jahr setzten Dr. Schmitto und sein Team mehr als 100 Patienten ein sogenanntes Kunstherz ein, eine mecha- nische Pumpe zur Unterstützung des ei- genen Herzens. Insgesamt werden in der MHH 210 Kunstherz-Patienten betreut.

Die Strecke von jeweils 1000 Metern auf dem Gelände des TSV Rüningen wur-

de von einigen gelaufen und von einigen gegangen, aber immer war jemand auf der Bahn, um das Ziel zu erreichen. Ein- mal rund um die Uhr waren sie unterwegs und hatten am Ende die 100-Kilometer- Marke geknackt. „Damit hatten wir unser selbst gestecktes Ziel erreicht“, freute sich Katharina Homann. Und das, obwohl die Läuferinnen und Läufer das Wetter nicht auf ihrer Seite hatten. „Es regnete fast die ganze Nacht“, erinnert sich die junge Frau.

Trotzdem zeigten die Teammitglieder, was trotz schwerer Herzkrankheiten in ihnen steckt, und machten munter weiter.

Peter Schenkel erreichte dabei einen Rekord: Er walkte 15 Kilometer am Stück – deutschlandweit wohl die längste Stre- cke, die ein Mensch mit Kunstherz auf diese Art zurückgelegt hat. Mental und fi- nanziell unterstützt wurden die Läufer be- sonders von der Klinik Fallingbostel, deren Mitarbeiter in einem Info-Zelt alle Interes- sierten über das Thema Organspende und Kunstherzen aufklärten, sowie von Stefan Pulkenat, dem Organisator des Laufs.

Spaß gemacht hatte es am Ende allen. „Es war einfach nur schön (nass)“, kommen- tierte Jörg Böckelmann auf der Facebook- Seite des Vereins. Im nächsten Jahr will er mit vielen Mitstreitern wieder dabei sein.

tg

„Einfach nur schön (nass)”

Kunstherz-Patienten nahmen am 24-Stunden-Lauf teil

Das Team von Pulslos Leben: Das Ziel erreicht und Feuer gefangen fürs nächste Jahr.

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Hazel Lin kommt aus Singapur. Für ihren Masterabschluss in Molekularbiologie ging die junge Wissenschaftlerin nach England.

Doch sie will mehr: den Abschluss PhD, also einen internationalen Doktorgrad. Dafür ist sie nach Hannover an die HBRS gekommen, die Biomedical Re-

search School an der Medizinischen Hoch- schule. Hier forscht sie mit Studierenden aus 51 weiteren Na- tionen.

Wie das aussieht und was die HBRS bietet, zeigt ein neuer Beitrag des Internetportals www.

wissen.hannover.de,

ein Projekt der Initiative Wissenschaft Han- nover, an dem die MHH beteiligt ist. Vor 15 Jahren initiierte die MHH als erste me- dizinische Einrichtung in Deutschland eine strukturierte Doktorandenausbildung. Drei Jahre später gründete die MHH die HBRS.

Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Dekan der HBRS, hatte die Graduiertenschule im Jahr 2003 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine exzellente Ausbildung für hoch quali- fizierten wissenschaftlichen Nachwuchs zu garantieren. Mittler-

weile betreut die Gra- duiertenschule acht Promotionsprogram- me für Mediziner und Naturwissen- schaftler. nln

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I

n tiefer Trauer und Anteilnahme nimmt die Medizinische Hochschule Hanno- ver Abschied vom langjährigen Vor- standsvorsitzenden der Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung. Herr Steuerbera- ter Heiner Hild ist leider plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Sein langjähriger Einsatz galt dem letzten Willen der Stifter Erich und Emmy Ho- selmann, die über die nach

ihnen benannte Stiftung Krebsforschung förderten und Krebsfürsorge unter- stützten.

Dabei haben wir Herrn Hild über viele Jahre schät- zen gelernt, da er sich in mehreren Bereichen der Hochschule intensiv um Pro- jekte der Krebsforschung und Krebsfürsorge ge-

kümmert hat. Bei seinen regelmäßigen Besuchen in der MHH hat er sich sehr intensiv mit der Auswahl und auch der Durchführung der Projekte beschäftigt.

Dabei hat er sich nicht nur durch sein großes Interesse ausgezeichnet, sondern auch durch seine umfassende Sach- kenntnis. Es war in besonderer Weise zu spüren, wie sehr es ihm am Herzen lag,

den Willen der Stifter Erich und Emmy Hoselmann umzusetzen.

Seit 1989 hat die Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung mehr als 1,2 Mil- lionen Euro in verschiedene Projekte der Krebsforschung an der MHH investiert.

Dabei konnten zahlreiche Kliniken und Institute der MHH von dieser Unterstüt- zung profitieren. Eine Vielzahl an Pro- jekten der Krebsforschung und Krebsfürsorge, für die es keine alternativen Finanzie- rungswege gab, konnte so in die Tat umgesetzt werden.

Immer wieder konnte die MHH nicht zuletzt durch Mitteilungen im Hochschul- magazin MHHinfo über die Themen und den Fortgang der Projekte berichten. Wir und die zahlreichen Emp- fänger der Krebsforschungsförderung sind Herrn Hild und der Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung unendlich dankbar.

Die MHH und ihre Mitglieder werden ihn in ehrenvollem Angedenken bewahren und ihn trotzdem sehr vermissen.

Professor Dr. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie

Treuer Förderer

der Krebsforschung

Heiner Hild, Vorstandsvorsitzender der Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung, starb am 16. August. Ein Nachruf.

Heiner Hild

Im Labor: Hazel Lin mit ihrer Betreuerin.

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verwirklicht werden.“ Mit Blick auf sein eigenes Fach wünscht sich der Neurologe Fortschritte in der Behandlung neurodege- nerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Par- kinson und ALS. „Da gibt es bis jetzt keine wirklich erfolgreichen Therapien – das ist eine Aufgabe für die nächste Forschergene- ration“, sagt der Neurologe.

Was seine eigene Zukunft angeht, so hat Professor Dengler noch vieles vor. Ganz oben auf der Agenda steht seine Arbeit im Hoch- schulrat der MHH. Dort möchte er gerne noch einige Jahre aktiv mitwirken. Dasselbe

gilt für sein Engagement in den Fachgesell- schaften. Im Frühjahr dieses Jahres hat der Neurologe noch einen neuen Job übernom- men, der ebenfalls persönlichen Einsatz ver- langt: Er ist Anti-Doping-Beauftragter des Landessportbundes Niedersachsen. Nicht zuletzt möchte Professor Dengler auch sei- ner Familie mehr Zeit widmen. „Meine Frau und ich werden reisen. Es gibt viele Plätze in Deutschland und Europa, die wir uns ge- meinsam anschauen wollen.“ Und auch mit seinem Enkelkind möchte er mehr Zeit ver- bringen. tg

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– das ist sicherlich nicht für alle Chefärzte selbstverständlich.

Professor Dengler setzte sich immer für die Frauenförderung ein: Die Führungs- riege besteht zu fast 50 Prozent aus Frauen, eine Quotenregelung muss hier nicht vor- gegeben werden. Gastärztinnen und -ärzte sowie Gastwissenschaftlerinnen und -wis- senschaftler aus aller Welt hat er immer vor- behaltlos und vorurteilsfrei aufgenommen und in der Klinik willkommen geheißen.

Und auch seine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermunterte er, sich für Aus- landsaufenthalte in anderen Kliniken und Laboren zu bewerben. Die Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen wurde uns so gut wie immer ermöglicht.

Sein Humor mag im Alltag nicht immer sofort aufgefallen sein, spätestens bei den

Weihnachtsfeiern der Abteilung wurde er aber offenbar. Satirische Beiträge, die ihn und seine Oberärzte vorführten, waren ex- plizit erwünscht und die Enttäuschung groß, wenn diese einmal ausfielen. Auch seine Liebe zur Musik kam bei diesen Anlässen ans Licht: Es sollte nach Möglichkeit musi- ziert und gesungen werden. Unvergessen werden auch die sommerlichen Gartenfeste mit Partnern und Kindern bei ihm zu Hause bleiben.

Wir werden gern an die gemeinsame Zeit zurückdenken und sind sicher alle auf die eine oder andere Weise von seiner Sicht auf die Neurologie und die Welt geprägt worden.

Dr. Katja Kollewe und Professorin Dr. Susanne Petri im Namen des gesamten Teams

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Telefon: (0511) 532-6736 Fax: (0511) 532-8736

E-Mail: meyer.annemarie@mh-hannover.de E-Mail: schohr.carmen@mh-hannover.de Uhrzeit: 9 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1 26. November: Herbstsymposium n „VOM WOLLEN UND TUN – MOTIVATION

IN DER REHABILITATION“

Veranstalter: Professor Dr. Christoph Guten- brunner, MHH-Klinik für Rehabilitationsmedizin und Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilita- tionsforschung

Auskunft/Anmeldung: Dr. Elena Andreeva, Sandra Stein

Telefon: (0511) 532-2788 oder -4129 Fax (0511): 532-4293

E-Mail: andreeva.elena@mh-hannover.de E-Mail: stein.sandra@mh-hannover.de Uhrzeit: 13 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal M, Gebäude J1, Ebene 1

Dezember 2015

4. Dezember: Abschiedsveranstaltung und Übergabe der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dipl.-Ing. Dietmar Otte an Dr.-Ing. Heiko Johannsen

n VERKEHRSUNFALLFORSCHUNG AN DER MHH:

AUFGABEN UND NEUE ZIELE

Veranstalter: Professor Dipl.- Ing. Dietmar Otte, MHH-Verkehrsunfallforschung

Anmeldung: otte.dietmar@mh-hannover.de Uhrzeit: 10 Uhr

Ort: MHH, Hörsaal N, Gebäude J1, Ebene 1

3. Dezember: TWINCORE-Symposium n TOWARDS THE ESTABLISHMENT OF INDIVI-

DUALIZED INFECTION MEDICINE Veranstalter: TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung GmbH

Auskunft/Anmeldung: Andrea von Craushaar Telefon: (0511) 22 00 27-113

E-Mail: andrea.voncraushaar@twincore.de Uhrzeit: 9 Uhr

Ort: TWINCORE Seminarraum, Gebäude M04, EG

Januar 2016

22./23. Januar: 12. Karl-Stolte-Seminar zur Pädiatrischen Diabetologie

n DIABETES, DATEN, DENKANSTÖSSE UND DURCHBLICK

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Danne, Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche; Professorin Dr. Karin Lange, MHH-Institut für Medizinische Psychologie Auskunft/Anmeldung: Kinder- und Jugend- krankenhaus Auf der Bult

Telefon: (0511) 8115-3331 Fax: (0511) 8115-3334 E-Mail: stolte@hka.de

Uhrzeit: 15 Uhr (Fr.) und 9 Uhr (Sa.) Ort: Courtyard Hotel Marriott und Sprengel-Museum Hannover Kontakt:

Claudia Barth

Telefon (0511) 532-6771 Fax (0511) 532-3852 pressestelle@mh-hannover.de

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html

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Eine tolle sportliche Leistung: Die Kinder vom Lehrter Sportverein 1878 schwam- men mehr als 30 Kilometer für einen guten Zweck. Sie nahmen am diesjähri- gen Benefizschwimmen des Netzwerks für die Versorgung schwerkranker Kinder e.V. teil. Jeder erschwommene Kilometer im hannoverschen Annabad

wurde mit 5 Euro belohnt, die direkt den kranken Kindern zugute kom- men. Fast 600 Schwimmerinnen und Schwimmer im Alter von fünf bis 88 Jahren beteiligten sich an dem nassen Spektakel am 4. September. Viele re- gionale Unternehmen sponserten die Sportler. tg

400 Kilometer für schwer kranke Kinder

S

eit Mai dieses Jahres ist Professor Dr.

Knut Albrecht (47) außerplanmäßi- ger Professor (APL) im MHH-Institut für Rechtsmedizin. Seine berufliche Karriere bestimmen bis heute zwei Fachgebiete:

die Rechtsmedizin und die Urologie.

Nach dem Studium der Humanme- dizin in Göttingen und Hannover und seiner Approbation als Arzt arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der Uro- logischen Abteilung des Vinzenzkran- kenhauses Hannover. 2001 nahm er die Möglichkeit wahr, wieder an die MHH zu wechseln und dort im Institut für Rechtsmedizin eine Ausbildung als Fach- arzt für Rechtsmedizin zu absolvieren.

2006 setzte er nach Erlangung der Fach- arztqualifikation, ebenfalls an der MHH, seine Facharztausbildung in der Urologie fort und beendete sie drei Jahre später.

Bereits 2008 hatte er sich habilitiert und wurde 2009 Funktionsoberarzt in der Urologischen Poliklinik. Trotz des Wechsels in die Urologie blieb die Verbin-

dung zur Rechtsmedizin stets erhalten.

Professor Albrecht war während der ge- samten Zeit weiterhin freier Mitarbeiter im Institut für Rechtsmedizin. 2011 zog es ihn wieder vollständig in das foren- sische Fachgebiet, er hielt jedoch wie- derum den Kontakt zur Urologie und ist dort bis heute für die klinischen Gutach- ten zuständig.

Sein Spezialgebiet im Kontext der Verknüpfung beider Fachgebiete ist die

„Forensische Andrologie“, bei der es im Rahmen strafrechtlicher Verfahren um strittige sexuelle Handlungen bei- spielsweise darum geht, ob ein Tatver- dächtiger tatsächlich für sich in Anspruch nehmen kann, einen Potenzverlust oder eine andere urogenitale Erkrankung auf- zuweisen. Professor Albrecht forscht hauptsächlich auf dem Gebiet der foren- sischen Andrologie, und seine Expertise ist im gesamten deutschsprachigen Raum gefragt. Obwohl derartige Anfragen zu- nehmen, gehören sie nicht zum Tages- geschäft der Rechtsmedizin.

Im Berufsalltag beschäftigt sich Pro- fessor Albrecht vor allem mit Obduktio- nen unklarer Todesfälle, Untersuchungen von geschädigten Personen und Behand- lungsfehlergutachten. In seiner Freizeit widmet sich der Vater von drei Kindern neben dem Sport insbesondere der Me- dizingeschichte, der Kunst und seinem

„historischen“ VW-Käfer. tg KNUT ALBRECHT

IST NUN ...

Außerplanmäßiger Professor

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eit mehreren Jahren wird in Deutsch- land über die Errichtung einer Pflege- kammer diskutiert. In Rheinland-Pfalz und in Schleswig-Holstein ist die pflege- berufliche Selbstverwaltung bereits be- schlossene Sache. Jetzt nimmt auch Nieder- sachsen Kurs auf eine Kammer. In diesem Sommer wurde die Gründungskonferenz berufen. Ihre Vorsitzende ist Iris Meyen- burg-Altwarg, Geschäftsführung Pflege der MHH. Ein Gespräch über Ziele und Auf- gaben einer Pflegekammer.

Frau Meyenburg-Altwarg, warum brauchen wir eine Pflegekammer?

Weil es Zeit wird, dass die Pflegenden für ihre Belange einstehen. Als institu- tionalisierte Interessenvertretung können wir uns in der Öffentlichkeit und der Politik gegenüber viel besser positionieren. Das ist wichtig für unsere berufliche Zukunft und die Qualität in der Pflege. Ich bin mir sicher, dass durch eine Pflegekammer langfristig das Selbstverständnis der Pflege gestärkt und das Image verbessert wird.

Was sind die Aufgaben einer solchen Insti- tution?

Das übergeordnete Ziel einer Pflegekam- mer ist es, für die Bürgerinnen und Bürger eine professionelle Pflege nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund erstellt die Kammer beispielsweise eine Berufsordnung, die das Berufsbild und die Berufsaufgaben festlegt. Zu den weiteren Aufgaben gehört es, Qualitätsstandards in der Pflege zu etablieren, den Rahmen für Fort- und Weiterbildungen zu setzen und bei berufsqualifizierenden Prüfungen mit- zuwirken. Außerdem regelt die Kammer Rechte und Pflichten der Pflegenden. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass sie sich mit ethischen Fragen in der Pflege beschäftigt – das kommt auch den Patienten zugute.

Der Pflegekammer Niedersachsen werden 70.000 Mitglieder angehören. Warum ist der Beitritt für ausgebildete Fachkräfte Pflicht?

Wenn alle Pflegenden in einer Organisa- tion vertreten sind, ist das die beste Voraus-

setzung für eine demokratische Meinungs- bildung. Wir können nur stark sein, wenn alle dabei sind. Sonst wäre es auch schwie- rig, die Berufsgruppe in ihrer Gesamtheit zu vertreten.

Wie viele MHH-Pflegekräfte werden Mitglied sein, und welchen Nutzen haben sie davon?

Fast alle unsere Pflegenden werden Mit- glieder sein, das sind insgesamt etwa 1.800.

Mit der Pflegekammer haben sie eine Insti- tution, die alle Fragen rund um die Aus- und Fortbildung, die Inhalte und Qualität der Arbeit sowie die Rechte und Pflichten des Einzelnen regelt. Die Kammer ist für sie ein neutraler Vertreter, an den sie sich wenden können, ohne dass Zwischenmenschliches oder Hierarchien eine Rolle spielen.

Wie wird die Gründung der Kammer an der MHH aufgenommen?

Wenn ich mit den Kolleginnen und Kolle- gen aus der Pflege ins Gespräch komme, ist die Reaktion darauf durchweg positiv. Die meisten sind froh, dass es endlich losgeht und die MHH ganz vorn dabei ist.

Wann nimmt die Institution ihre Arbeit auf?

Ich gehe davon aus, dass die Pflege- kammer 2017 ihre Arbeit aufnimmt. In der Gründungskonferenz bereiten wir das Ganze jedenfalls mit diesem Ziel vor. Wir beschäftigen uns zurzeit unter anderem mit der Satzung, der Wahlordnung, der Mitgliederregistrierung und der gesamten Infrastruktur der Pflegekammer.

Die Fragen stellte Tina Gerstenkorn.

Die Pflegekammer kommt

Iris Meyenburg-Altwarg zur Vorsitzenden der Gründungskonferenz gewählt

Treibt die Gründung der Pflegekammer voran: Iris Meyenburg-Altwarg.

Das höchste Gremium der Pflegekammer ist die Kammerversammlung. Sie wird von den Mitgliedern gewählt. Die Kammerversamm- lung beschließt die Satzung, wählt den Vor- stand, setzt Ausschüsse zur inhaltlichen Ar- beit ein und trifft Haushaltsentscheidungen.

Die Mitglieder der Kammerversammlung sind ehrenamtlich tätig und können sich zur Wahl

in den Vorstand zur Verfügung stellen. Der Vor- stand besteht aus einer Kammerpräsidentin oder einem Kammerpräsidenten, deren Stell- vertreterin oder dessen Stellvertreter und fünf weiteren Vorstandsmitgliedern. Jede Berufs- gruppe ist mindestens mit einem Vorstands- mitglied vertreten. Alle sieben Vorstandsmit- glieder arbeiten ehrenamtlich. tg n

So ist die Kammer aufgebaut

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xperten der Klinik für Kardiologie und Angiologie haben erstmals in Nieder- sachsen das „Micra Transcatheter Pacing System“ (TPS) bei einer Patientin einge- setzt. Die sogenannte Kardiokapsel ist nicht nur der kleinste Herzschrittmacher der Welt, er kommt vor allem ohne Drähte aus. Geeignet ist die Kardiokapsel zur Be- handlung der Bradykardie, dem verlang- samten Herzschlag, und bei Patienten, die von einer Stimulation nur in der rechten Herzkammer profitieren.

„Die Kardiokapsel ist weniger als ein Zehntel so groß wie herkömmliche Schritt- macher, etwa so wie eine große Tablette.

Sie bietet die fortschrittlichste Herzschritt- machertechnologie und ist dabei kos- metisch unsichtbar und klein genug, um über einen Katheter minimalinvasiv über die Leiste implantiert zu werden“, erklärt PD Dr. Christian Veltmann. Er ist als Ober- arzt in der MHH-Kardiologie Spezialist für Rhythmologie und Elektrophysiologie und hat den Schrittmacher gemeinsam mit seinem Kollegen PD Dr. Hanno Oswald bei der 75-jährigen Patientin Inge K. einge- setzt.

Die Patientin litt unter immer wieder- kehrenden Schwindelattacken und stand kurz vor Ohnmachtsanfällen aufgrund eines viel zu langsamen Pulsschlags. Eine normale Schrittmacherimplantation war

in einem externen Krankenhaus aufgrund einer angeborenen Gefäßveränderung nicht erfolgreich. PD Dr. Christian Velt- mann: „Gerade bei dieser Patientin stellt die ,Kardiokapsel‘ die einzige Alternative dar.“

Sobald die Kardiokapsel positioniert ist, wird sie an der Herzwand befestigt, kann aber bei Bedarf auch umpositioniert oder entfernt werden. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Schrittmachern sind bei der Kardiokapsel weder Drähte erfor- derlich noch muss operativ eine Tasche unter der Haut angelegt werden“, er- gänzt Klinikdirektor Professor Dr. Johann Bauersachs. Stattdessen wird das System mit winzigen Titanärmchen in der Herz- wand verankert und gibt über einen Pol an der Spitze des Gerätes die elektrischen Impulse für die Herzaktivität ab. Der Ein- griff dauert im Schnitt zwischen 30 und 45 Minuten.

Trotz der geringen Größe der Kardio- kapsel beträgt die geschätzte Lebenszeit der Batterie zehn Jahre. Das System rea- giert auf den Aktivitätsgrad des Patienten, indem es die Schrittmachertätigkeit auto- matisch anpasst. Es ist für MRT-Unter- suchungen aller Körperregionen zugelas- sen und hält den Patienten den Zugang zu den fortschrittlichsten diagnostischen Bildgebungsverfahren offen. sc

Mini-Herzschrittmacher ohne Kabel

MHH-Kardiologen setzen erstmals in Niedersachsen neues System ein

Erfolgreicher Eingriff: Patientin Inge K. mit PD Dr. Christian Veltmann und Professor Dr. Johann Bauersachs.

D

ie Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellung- schirurgie (PHW) der MHH wurde vom Hand Trauma Committee der Federa- tion of European Societies for Surgery of the Hand (FESSH) als „Hand Trauma Center“ nach den Richtlinien der Gesellschaft zertifiziert. Damit gehört die Klinik zu den besten Handzentren Europas.

Die FESSH ist der Dachverband der europäischen handchirurgischen Ge- sellschaften. Kliniken, die „Hand Trau- ma Center“ werden wollen, müssen strenge Vorgaben erfüllen: Sie müssen unter anderem eine qualifizierte Rund- um-die-Uhr-Versorgung für Akut- verletzungen, eine Mindestanzahl spezialisierter Fachärzte und Mindest- behandlungszahlen nachweisen. Zum erforderlichen Behandlungsspek- trum zählen Knochenbrüche, Band-, Sehnen-, Ner-

ven- und Ge- fäßverletzun- gen ebenso wie schmerz- hafte Erkran- kungen aller Art. Darüber

hinaus muss ein Replantationsdienst zur schnellen Versorgung von Ampu- tationsverletzungen 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen.

Alle diese Bedingungen erfüllt die PHW-Klinik der MHH. „Für die Patien- ten bedeutet die Auszeichnung, dass sie sich mit jeder Art von Verletzungen der Hand jederzeit an uns wenden können. Die erforderliche Expertise ist auch bei komplexen Verletzungen im- mer gewährleistet“, sagt Kinikdirektor Professor Dr. Peter M. Vogt.

Die Zertifizierung durch die FESSH ist immer auf drei Jahre begrenzt. An- schließende Rezertifizierungen sollen sicherstellen, dass der hohe Qualitäts- standard in der Versorgung erhalten bleibt. tg

Die Hand in den Händen von Experten

PHW-Klinik erhält

besonderes Zertifikat

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Fachanwalt für Bau- u. Architektenrecht DR. WOLFGANG PEETZ(bis 2009) Fachanwalt für Steuerrecht

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RECHTSANWÄLTE / PARTNERSCHAFT mbB Das Bundesministerium für Gesundheit

(BMG), Bonn und Berlin, bewilligte … n Dr. med. Urs-Vito Albrecht, Peter L. Rei- chertz-Institut für Medizinische Informa- tik, MHH und TU Braunschweig, 89.453 Euro für das Forschungsprojekt „Chancen und Risiken von Gesundheits-App (CHA- RISMHA)“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …

n Dr. rer. nat. Matthias Hardtke-Wolenski, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, 516.690 Euro für drei Jahre. Unterstützt wird das Forschungsvor- haben „Immunologische Untersuchungen zur Pathogenese und Pathophysiologie der Autoimmunhepatitis“.

n Dr. med. vet. Janin Reifenrath, Klinik für Orthopädie (Annastift), 261.150 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Im- plantat-gerichtetes magnetisches Drug Targeting: Antibiotische Therapie periim- plantärer Infektionen“.

n Professorin Dr. med. vet. Teruko Tamura- Niemann, Institut für Physiologische Che-

mie, 322.150 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Die Funktion von THOC5, einem Mitglied des mRNA-Exportkomple- xes THOC, bei der von Differenzierungs- Signalen induzierten Genexpression“.

n Professor Dr. med. Kai C. Wollert, Klinik für Kardiologie und Angiologie, 500.284 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Myeloid-Derived Growth Factor

(C19orf10) bei Herzhypertrophie und Herz- insuffizienz: Funktion, Wirkmechanismen und therapeutisches Potenzial“.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg v.d.H., bewilligte …

n Privatdozent Dr. rer. nat. Florian Kühnel, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie

und Endokrinologie, 218.550 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Molecular retargeting of virotherapy-induced antibodies for induction of antibody-depen- dent tumor cytotoxicity“.

n Professor Dr. med. Ruthild G.

Weber, Institut für Humangenetik, 196.000 Euro für zwei Jahre. Ge- fördert wird das Forschungsvorha- ben „Exom-weite Identifizierung von genetischen Veränderungen bei Patienten mit kongenitalen Anomalien der Nieren und ablei- tenden Harnwege (CAKUT)“.

Die Robert Bosch Stiftung, Stutt- gart, bewilligte …

n Dr. rer. biol. hum. Diplom-Psycho- login Gundula Ernst, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, 137.000 Euro für die Entwicklung und Erprobung einer Schulung für gesunde Geschwister chronisch kranker Kinder im Rahmen des modularen Schulungsprogramms ModuS.

Kontakt:

Ursula Lappe

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) 532-6772 lappe.ursula@mh-hannover.de

Drittmittel für Forschungsprojekte

in der MHH

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D

er Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekon- struktiver Therapie) erhält eine Million Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Volks- wagenStiftung, um sich auf das Nachfolge- Programm für die Exzellenzinitiative vor- zubereiten. Die Mittel zur Förderung von Spitzenforschung in Niedersachsen stammen aus dem Förderprogramm „Niedersächsi- sches Vorab“ und wurden auf der Grund- lage einer Empfehlung einer international besetzten Gutachterkommission vergeben.

„Die Förderung ermöglicht es dem Exzellenz- cluster, sich rechtzeitig für eine weitere – wie auch immer ausgestaltete – Förderphase im deutschlandweiten Wettbewerb in Position

zu bringen“, sagt Professor Dr. Axel Ha- verich, Sprecher des Exzellenzclusters und Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie.

Der Exzellenzcluster REBIRTH wird seit 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative des

Bundes und der Länder gefördert. In die- sem Zeitraum entwickelte sich der Cluster zu einem international anerkannten Zen- trum für Regenerative Medizin. Das große Ziel: Die klinischen Herausforderungen der Regenerativen Medizin angehen, um in Zukunft Patienten helfen zu können, für die zum Beispiel aufgrund des Spender- mangels kein Organ zur Verfügung steht.

„Dank der Förderung können wir gezielt unsere Alleinstellungsmerkmale am Stand- ort stärken, fortentwickeln und neu justie- ren, indem wir Strukturmaßnahmen in den Bereichen Personal, Translation, Forschung und Wissenstransfers in Gesellschaft, Wirt- schaft und Unternehmen initiieren“, sagt Professor Haverich.

Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder läuft im Oktober 2017 aus. Die Ausgestaltung des Nachfolge-Programms für die international beachtete Exzellenz- initiative wird gegenwärtig zwischen Bund und Ländern verhandelt. Ziel des Nachfol- ge-Programms ist die nachhaltige Stärkung des Wissenschaftsstandorts Deutschland, die Verbesserung seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit und die Fortfüh- rung der erfolgreichen Entwicklungen im Bereich der Ausbildung und Qualität der Hochschul- und Wissenschaftsstand- orte. Neben dem Exzellenzcluster REBIRTH werden in dem Programm „Spitzenfor- schung für Niedersachsen“ fünf weitere Forschungsverbünde in Göttingen und Oldenburg sowie das Göttinger Standort-

konzept gefördert. ck

REBIRTH bringt sich in Position

Eine Million Euro aus Förderprogramm für den Exzellenzcluster

Regenerative Medizin: Der Exzellenzcluster REBIRTH forscht für die Medizin von morgen.

Rot, gelb oder grün gefüllte Reagenzglä- ser findet man in den Laboren der MHH häufig, aber dass man den Inhalt auch trinken kann, ist selten. Doch am 17.

September kamen die Forscher bei der

„Halbzeit“-Veranstaltung des Exzellenz- clusters REBIRTH in den Genuss solcher bunten Mixgetränke –

ein Testlauf für geplante Events für interessierte Laien. Rund 150 Gäste der acht Partnerinstitutionen

in Hannover und Braunschweig waren auf die Grünfläche vor dem Hans-Borst- Zentrum gekommen, um auf die Ergeb- nisse der vergangen zweieinhalb Jahre zurückzublicken und sich auf das kom- mende Förderprogramm einzustimmen.

Mitte 2012 erhielt der Exzellenzcluster REBIRTH die Zusage, dass der Forschungs- verbund für weitere fünf Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen der zweiten Phase der Exzellenz- initiative des Bundes und der Länder gefördert wird. Die seitdem zu verzeich-

nenden Erfolge stellte Professor Dr. Axel Haverich, Sprecher des Exzellenzclusters, bei der Veranstaltung vor: „Alle Gruppen produzieren hervorragende Ergebnisse, im Vergleich zur ersten Förderphase ist eine enorme Weiterentwicklung zu ver- zeichnen.“ So seien die von den Forschern

eingeworbenen Drittmittel sprunghaft gestiegen und viele Publikationen in hochrangigen Fachmaga- zinen erschienen.

„Veranstaltungen wie diese sind sehr wichtig, um die Identifikation der Forscher mit dem Cluster zu fördern“, betont Dr. Tilman Fabian, REBIRTH-Ge- schäftsführer. Dabei könnten sie ihre Kooperationsmöglichkeiten mit den Kollegen besprechen oder Ideen für ganz neue Ansätze in ungezwungener At- mosphäre austauschen – dazu bliebe im Arbeitsalltag wenig Zeit. Dieser „Spirit“

sei nötig, um sich in der zweiten Hälfte erfolgreich für eine Weiterförderung po- sitionieren zu können. ck

REBIRTH feiert „Halbzeit“

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ebenswichtig ist, dass Zellen kon- trolliert Bläschen (Vesikel) bilden und freisetzen können. Ist dieser Prozess gestört, können beispielsweise Nerven- zellen nicht kommunizieren. Für die Vesikel-Bildung ist das Eiweißmolekül Dynamin unentbehrlich. Wissenschaftler des Instituts für Biophysikalische Chemie konnten mit Berliner Kollegen klären, wie sich Dynamin zu einer schraubenartigen Struktur (Helix) verbindet, die dann funk- tionsfähig ist. Sie konnten auch zeigen, wie bestimmte Mutationen die Dynamin- funktion beeinträchtigen – beispielsweise solche, die bei den Muskelkrankheiten Morbus Charcot-Marie-Tooth und Centro- nukleare Myopathie auftreten. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu neuen therapeutischen Ansätzen. Die Erkennt- nisse veröffentlichte die Fachzeitschrift

„Nature“.

Nerven leiten Signale als Botenstoffe in Vesikel verpackt von einer Nervenzelle zur nächsten. Die Vesikel entstehen durch Zellausstülpungen, die durch Dynamin abgeschnürt werden: Dazu wickelt sich eine Kette aus Dynamin mehrfach um den Hals des entstehenden Vesikels – ohne dass dabei Energie verbraucht wird. Dann erfolgt das Abschnüren als energieabhän- gige Verengung der Helix.

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Grundbausteine der Helix aus vier Dynamin-Molekülen (Dynamin-Tet- rameren) bestehen. Aufgrund der großen

Genauigkeit von etwa einem halben Millionstel Millimeter konnten sie auch klären, wie die Bildung der Dynaminhelix reguliert wird. „Die Dynamintetramere besitzen genau die richtige Krümmung zum Bau der Helix, und die Helix kann durch einfaches Aneinandersetzen der Tetramere ohne weiteren Energieein-

trag gebildet werden“, sagt Dr. Susanne Eschenburg. „Die Kontaktstellen zwi- schen den Tetrameren sind zunächst blo- ckiert und werden erst freigelegt, wenn korrekte Startsignale aus der Zelle kom- men. Dann erst kann die Spirale gebildet werden“, erläutert ihr Kollege Dr. Thomas Reubold. bb

Wie Vesikel entstehen

Struktur der Grundbausteine der Dynamin-Helix aufgeklärt

Wissen, wie Zellen Bläschen bilden: Dr. Susanne Eschenburg und Dr. Thomas Reubold.

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W

er sich in den vergangenen 35 Jahren an der MHH immatrikuliert hat, kam nicht an ihm vorbei. Insgesamt 13.000 Matrikelnummern hat er an der MHH vergeben. Eine beachtliche Zahl. Zum Ende des Jahres geht Harald Friedrichs (63) in den verdienten Ruhestand und übergibt die Leitung des Studierendensekretariats an Julia Bonecke (33). Sie hat bisher an der Universität Hannover die Studierenden immatrikuliert und arbeitet sich seit An- fang des Jahres in die Besonderheiten der MHH ein.

Der Zufall und etwas Glück haben Harald Fried- richs vor mehr als 40 Jah- ren zur MHH gebracht.

Der junge Verwaltungs- angestellte wechselte nach seiner Ausbildung bei der Stadt Hannover zunächst zur Bundeswehr, um Soldat zu werden. Nach einem kleinen Unfall entschied man sich jedoch, ihn sicher- heitshalber zu entlassen.

Friedrichs kehrte zurück zur Verwaltung, jedoch nicht zur Stadt, sondern zur MHH. Dort begann er im März 1972 zunächst in der Personalabteilung. Sein ehe- maliger Ausbilder war – wie viele städtische Mitarbeiter damals – an die Hochschule gewechselt und holte Ha- rald Friedrichs an die MHH.

Im Rektorat bekam Friedrichs Einblick in die Arbeit einer Hochschule und die Gelegenheit, sich aktiv einzubringen. „Hier war ja noch alles im Aufbau. Man hatte die Möglichkeit, alles von Anfang an mit- zugestalten. Das war eine sehr spannende Zeit für mich“, erinnert sich Friedrichs. „Am Anfang war ich fast gleichaltrig mit den Studienanfängern.“ Vielleicht auch deshalb kamen die Studierenden im Jahr 1978 erst- mals direkt auf ihn zu. Zum Hochschulfest sollte die MHH mit einer gemischten Fuß- ballmannschaft aus Studierenden und Ver- waltungsmitarbeitern antreten. Friedrichs machte mit, und das Team gewann das Fußballturnier gegen die anderen MHH- Mannschaften. Damit war er mitten in der Gruppe der Studierenden angekommen.

„Wir haben uns damals entschlossen, als Mannschaft zusammenzubleiben und

sind als zweite Herrenmannschaft in den MTV Groß-Buchholz eingetreten. Wir haben lange zusammen Fußball gespielt und sind noch heute befreundet“, er- zählt Harald Friedrichs. Im Sommer 1980 wechselte er vom Rektorat endgültig ins Studentensekretariat. In den ersten Jahren war es seine Hauptaufgabe, das Studium zu organisieren, die Stundenpläne zu er- stellen, die Räume zu vergeben und das Vorlesungsverzeichnis zu erstellen. Erst als es immer mehr Studiengänge wurden,

übernahmen andere die Aufgabe im Stu- diendekanat, aber die erste Adresse für Studienanfänger blieb Harald Friedrichs.

Er sah es stets als seine Hauptaufgabe an, die Studierenden zu begleiten und ihnen zu helfen, wenn zum Beispiel Prüfungen misslungen waren.

Mitunter reichte seine Unterstützung sogar so weit, dass er als Studienteilneh- mer an einer Doktorarbeit zum Thema

„Auswirkungen von Alkohol“ teilnahm.

„Die ganze Fußballmannschaft musste unter Aufsicht Alkohol trinken und wurde anschließend mehrmals untersucht“, er- innert er sich gerne an diese einmalige Hil- festellung. Besonders gefordert war seine Unterstützung zum Beispiel, wenn Studie- rende Hochleistungssport betrieben und ihr Studium unterbrechen mussten, um an den Olympischen Spielen oder an einer

Nationalmeisterschaft teilzunehmen. „Es ging hier an der Hochschule immer sehr persönlich zu, daher konnten wir oft un- kompliziert helfen“, verrät der langjährige Studierendensekretariatsleiter der MHH.

Seiner Nachfolgerin Julia Bonecke gibt er vor allem einen Ratschlag mit auf den Weg: „Es ist wichtig, immer ein offenes Ohr für die Studierenden zu haben. Man sollte versuchen, jedem weiterzuhelfen, auch wenn er mal etwas falsch gemacht oder etwas vergessen hat.“ Julia Bon-

ecke nimmt diesen Rat gerne an. Sie ist schon seit März in der MHH und konnte von den Erfahrungen ihres Vor- gängers profitieren. Wie Friedrichs damals hat auch sie bei der Stadt Hannover ihre Verwaltungsausbildung absolviert. Erfahrungen mit Studierenden sammelte sie in den vergangenen acht Jahren im Immatrikulationsamt der Leibniz Universität Hannover.

„Im Gegensatz zur Uni ist die MHH mit 3.000 Studierenden sehr klein. Es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre, was ich als sehr angenehm empfinde. Es ist viel persön- licher, weil man die Person hinter der Matrikelnummer kennt und häufiger mit ihr in Kontakt steht“, berichtet die 33-Jährige von ihren ersten Eindrücken an der MHH.

Derzeit muss sie eher tröstende Worte am Telefon finden, wenn Studienplatz- bewerber erfahren, dass sie im Auswahl- gespräch Humanmedizin oder Zahnmedi- zin nicht überzeugen konnten und keinen Studienplatz an der MHH bekommen.

Auch das ist eine neue Erfahrung für sie.

Bald startet das neue Semester, Harald Friedrichs wird sich langsam zurückziehen und zum Ende des Jahres die MHH nach mehr als 40 Jahren verlassen. Ziele hat er schon viele: „Der Garten muss umgestal- tet werden, es gibt tolle Freizeitangebote für Senioren in unserer Region, und dann überlege ich, endlich an der Uni Hannover Geschichte zu studieren. Das war schon immer mein Traum“, verrät er zum Schluss.

Bei der Immatrikulation kann ihm seine Nachfolgerin aufgrund ihrer Erfahrungen sicherlich behilflich sein. dr

Kein Studium ohne ihn

Harald Friedrichs geht als Leiter des Studierendensekretariats in den Ruhestand

Wechsel im Studierendensekretariat: Harald Friedrichs geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand und übergibt sein Amt an Julia Bonecke.

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tudierende des Verbundstudiengangs

„Systemische Neurowissenschaften“

(ZSN) untersuchen, wie das Gehirn Reize wahrnimmt, Denkprobleme löst und Bewegungen initiiert, aber auch, wie diese Prozesse durch neurologische Er- krankungen beeinträchtigt werden. Wie spannend dieses Thema sein kann, ver- mittelten sie jetzt Schülerinnen und Schü- lern der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hemmingen. Zum zweiten Mal gingen sie mit ihrem Projekt „Science Meets School“

in die Schule. Mit Experimenten und an- schaulichen Forschungsfragen entführten sie die Zehntklässler für einen Tag in die Welt der Neurowissenschaften.

Nach einem kurzen Einblick in die Fach- gebiete Psychologie, Biochemie und Tier- medizin verdeutlichten die Studierenden die Methode des naturwissenschaftlichen Experiments anhand der Entdeckung des Kopfschmerzmittels Aspirin. Gemeinsam mit den Schülern gingen sie der Frage nach, wie sich Koffein auf die Denkfähig-

keit auswirkt. In einer Reihe von Work- shops konnten die Jugendlichen ihr Wissen über den Aufbau und die Funktionen des Gehirns testen und erweitern.

Die Doktoranden der MHH hatten ana- tomische Modelle mitgebracht, um das zentrale Nervensystem zu demonstrieren.

Die Schülerinnen und Schüler untersuch- ten Nervenzellen und Gehirnschnitte unter dem Mikroskop oder testeten mit einer speziellen Brille, wie es sich anfühlt, wenn sich Hirnfunktionen unter dem Einfluss von Alkohol verändern. So manch einer scheiterte dabei am Einparken mit dem Bobbycar oder am gezielten Werfen und Fangen. Sogar neuropathologische Beson- derheiten wie Tollwut, BSE und Epilepsie oder Missbildungen von Kopf und Gehirn wie „Diprosopus“ (Doppelgesicht) oder

„Hydrocephalus internus“ (Wasserkopf) kamen auf den Untersuchungstisch.

Das Promotionsprogramm „Systemi- sche Neurowissenschaften“ wird im Ver- bund von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo), der MHH, der Leibniz Universität Hannover und der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hanno- ver (HMTMH) angeboten. dr

Gemeinsam ins Gehirn geschaut!

Studierende der Neurowissenschaften geben Schülern Einblick in ihre Forschung

Studierende der Systemischen Neurowissen- schaften erklären Schülern die wichtigsten Funk- tionen des Gehirns.

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