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Archiv "Qualitätssicherung: Neben „AQUIK“ wird „QISA“ entwickelt" (13.07.2009)

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A1438 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 28–29⏐⏐13. Juli 2009

A K T U E L L

Immer wieder kommen Menschen im Mittelmeer, aber auch in der Nord- und Ostsee mit Quallen in Kontakt. Am häufigsten treffen sie dort auf Feuerquallen, deren Fangfäden Verbren- nungen verursachen kön- nen. Besonders schmerz- haft ist der Kontakt mit der im Mittelmeer be- heimateten Leuchtqualle.

Sie ist kleiner, kann aber bis zu zehn Meter lange, haarfeine Tentakeln aus- bilden.

„In europäischen Ge- wässern gibt es bisher kei- ne Quallen, die lebens- gefährliche Verletzungen verursachen können. Al- lerdings sollte man sofort das Wasser verlassen und keines- falls mit der Hand an der verletz- ten Hautstelle reiben“, empfiehlt Priv.-Doz. Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Cen- trums für Reisemedizin in Düssel- dorf. „Meistens sitzen noch zahlrei- che ungeplatzte Nesselkapseln auf der Haut, die abgenommen wer- den müssen, ohne sie zu zerstören.“

Diese könnten mit Salzwasser (kein

Süßwasser) abgespült oder mit einer Pinzette vorsichtig entfernt werden.

Essig und Rasierschaum verhin- dern ein Aufplatzen der Kapseln, die nach dem Trocknen mit ei- nem stumpfen Gegenstand abge- schabt werden können. Alternativ

kann man die Haut an der Luft trocknen lassen und die Kapseln anschließend mit trockenem Sand abreiben – allerdings nicht mit bloßen Händen. Für die Kühlung eignet sich eine antihistaminhaltige

Salbe. EB

ALL: ERFOLGREICHE THERAPIE OHNE SCHÄDELBESTRAHLUNG

Die prophylaktische Schädelbestrahlung, einst ein Meilenstein in der Behandlung von Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL), wird wegen ihrer Spätkomplikationen, wie Sekundär- tumoren oder Beeinträchtigungen der Hirnent- wicklung heute weitgehend vermieden. Eine jetzt im „New England Journal of Medicine“

(NEJM 2009: 360: 2730–41) publizierte Studie verzichtete erstmals vollständig auf die Be- strahlung – und erzielte hervorragende Thera- pieergebnisse.

Eine prophylaktische Schädelbestrahlung war früher Standard in der Behandlung der ALL, da viele Zytostatika die Bluthirnschranke nicht passieren und der subklinische Befall des Gehirns häufiger Ausgangspunkt von Rezidiven war. Die Einführung der Schädelbestrahlung verbesserte die Heilungsraten bei der ALL von vier auf 50 Prozent, erinnert Studienleiter

Dr. Ching-Hon Pui vom St. Jude Children's Re- search Hospital in Memphis/Tennessee. Dort wurde die Radiatio des Schädels bei Kindern mit ALL erstmals eingeführt, heute jedoch möglichst durch intrathekale Applikation von Zytostatika ersetzt. Noch immer aber werden circa 20 Prozent der Patienten bestrahlt.

Anpassung der Chemotherapie bei Diagnose von Tumorresten

Die Total-Therapy-XV-Studie ist nach Aussage von Pui die erste, in der bei allen Patienten auf eine Schädelbestrahlung verzichtet wurde. Das Vorgehen: Nach einer Induktionstherapie mit Zytostatika bestimmten die Forscher, ob eine minimale Resterkrankung vorlag, also Krebs- zellen die erste Chemotherapie überlebt hatten.

Wenn Tumorzellen vorhanden waren, wurde die folgende Zytostatikatherapie dem erhöhten Ri-

siko angepasst. Zum Studienende lag die Fünf- Jahresrate eines ereignisfreien Überlebens der 498 Studienteilnehmer bei 85,6 Prozent, die Fünf-Jahresüberlebensrate betrug sogar 93,5 Prozent. Das sind nach Auskunft von Pui die besten, jemals bei der ALL erreichten Ergebnis- se – was nicht ausschließt, dass sie nach An- wendung einer Schädelbestrahlung noch bes- ser gewesen wären. 2,7 Prozent der Patienten erlitten ZNS-Rezidive, die allerdings auch mit Schädelbestrahlung nicht hätten vermieden werden können, meint Pui.

Er schließt dies aus der Analyse der Ergeb- nisse von 71 Patienten, die nach früheren Therapieschemata eine Schädelbestrahlung erhalten hätten. Die Behandlungsergebnisse in der Studie für diese Gruppe seien besser als die einer historischen Kontrolle, in der bestrahlt

wurde. Rüdiger Meyer

Der AOK-Bundesverband und das Göttinger Institut für angewandte Qualitätsforschung (AQUA) haben erste Bausteine ihres gemeinsam entwickelten Projekts „QISA“ vor- gestellt. QISA steht für Qualitätsin- dikatoren-System für die ambulante Versorgung. Der Form nach ist QISA ein Handbuch, das aus erwei- terbaren Einzelbänden besteht. Die ersten beziehen sich auf Asthma/

COPD, Pharmakotherapie und Prä- vention. In Arbeit sind unter ande- rem Bände zu Typ-II-Diabetes, Rü- ckenschmerz und koronarer Herz- krankheit.

Das Indikatorenset richtet sich nach Angaben der AOK vorrangig an Allgemeinmediziner und haus-

ärztlich tätige Internisten. „QISA bietet Orientierung, wo eine Praxis oder Region im Hinblick auf wich- tige Qualitätsaspekte der Versor- gung steht“, erklärte Prof. Dr. med.

Joachim Szecsenyi, einer der Her- ausgeber von QISA. Es gilt als Angebot für das Qualitätsmanage- ment in Qualitätszirkeln, Arztnet- zen oder im Rahmen von Hausarzt- verträgen und soll dazu beitragen, die Qualität medizinischer Arbeit zu messen, zu bewerten und wei- terzuentwickeln.

Kurz zuvor hatte bereits die Kas- senärztliche Bundesvereinigung ihr Angebot namens „AQUIK“ (Am- bulante Qualitätsindikatoren und Kennzahlen) vorgestellt. Rie REISEMEDIZIN

Was bei Kontakt mit Quallen zu beachten ist

QUALITÄTSSICHERUNG

Neben „AQUIK“ wird „QISA“ entwickelt

Feuerquallen sind maximal 30 Zenti- meter groß, haben aber meterlange Fangfäden.

Foto:Superbild

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