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Gemüsebau Info 07/13

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Extension Gemüsebau

Gemüsebau Info 07/13

Inhaltsverzeichnis Kugelspringer an Radies und

Spinat 1

Frassschaden des Blattrandkäfers1 Larven von Rapsminierfliegen an

Gewächshausgemüse 1

Eulenraupen an Hausgurken 1 Pflanzenschutzmitteilung 2 Die Spargelfliege (Platyparea

poeciloptera) 3

Impressum 4

Kugelspringer an Radies und Spinat

Foto 1: Kugelspringer verursachen an Ra- diesknollen und an Blättern verschiedener Kulturen typischen Lochfrass (Foto: R. Total, Agroscope). Zur Zeit werden Schäden an Radies und Spinat gemeldet. Mehr Infos finden Sie in unserem Merkblatt „Spring- schwänze (Collembola)“ unter:

http://www.agroscope.admin.ch/gemuesebau /00913/00933/03207/03212/index.html?lang=

de

Frassschaden des Blattrandkäfers

Foto 3: Zur Zeit verursacht der Blattrandkäfer (Sitona lineatus) an Erbsen den typischen halbmondförmigen Frass an den Blatträndern (Foto: C. Sauer, Agroscope). Kulturkontrollen sind angezeigt.

Larven von Rapsminierfliegen an Gewächshausgemüse

Foto 2: In Befallsgebieten der Rapsminier- fliege (Scaptomyza flava) treten jetzt die Larven der 1. Generation an Kohlgewächsen im geschützten Anbau, wie z.B. an Kohlrabi auf. Ihr Befall ist an den Platzminen zu erkennen (siehe Foto von H.P. Buser, Agros- cope). Kontrollieren Sie die Bestände und führen Sie bei Bedarf eine Behandlung durch.

Eulenraupen an Hausgurken

Foto 4: Bei der gestrigen Kulturkontrolle wurden in den Triebspitzen junger Gurken die ersten Eulenräupchen entdeckt. An den Befallsstellen sind die Blätter netzartig zerlöchert (Foto: C. Sauer, Agroscope).

30. April 2013 Nächste Ausgabe am 07.05.2013

(2)

Extension Gemüsebau | Info 07/13| 30. April 2013 2/4

Pflanzenschutzmitteilung

Schädling / Krankheit Hin- weis

Aktivitäten Stand

Pflanzenschutzempfehlungen für die genannten Kulturen

vor 7

Tagen aktuell

DATAphyto / Dokumente / Pflanzenschutz-

mittel-Listen *

Merkblatt FiBL**

Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi

Gefleckter Kohltriebrüssler

(Ceutorhynchus pallidactylus)

++ ++

Kapitel 2-4 -

Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi / Radies / Rettich

Kohlfliege

(Delia radicum)

1 -

2-4, 6, 7 Kapitel S. 14 (11)

Blumen- und Kopfkohle / Rosen- und Blattkohle / Kohlrabi / Radies / Rettich / Rucola

Erdflöhe

(Phyllotreta spp.)

- +

2-4, 6- 8 Kapitel S. 12 (7)

Falscher Mehltau

(Peronospora parasitica)

2 ++ ++

2-4, 6-8 Kapitel S. 10 (4)

Lauch / Zwiebeln / Schnittlauch

Lauchmotte

(Acrolepiopsis assectella)

++ ++

Kapitel

32-33, 40

S. 27 (3)

Lauchminierfliege

(Napomyza gymnostoma)

3 !*) +

Kapitel

32-33, 40

S. 28 (5)

Zwiebeln

Falscher Mehltau, Samt- flecken

(Peronospora destructor, Cladosporium allii-cepae)

++ ++

Kapitel

33

S. 24 (4)

Grüne und Weisse Spargeln

Spargelhähnchen

(Crioceris asparagi)

4 - +

Kapitel

35

-

Karotten / Knollenfenchel / Knollensellerie und Sellerie / Petersilie

Möhrenfliege

(Psila rosae)

5 !*)

Kapitel

16-18, 40

S. 17 (3)

Bohnen / Gurken / Zucchetti / Tomaten

Blattläuse

(M. euphorbiae, A. so- lani, M. persicae)

6 +++

Kapitel

23, 25, 26, 29

S. 49 (10)

Tomaten

Weisse Fliege

(Trialeurodes vaporariorum)

+ +

Kapitel

29

S. 50 (11)

Tomatenminiermotte

(Tuta absoluta)

- -

Kapitel

29

S. 52 (15)

Grauschimmel

(Botrytis cinerea)

+ +

Kapitel

29

S. 47 (5) Falsche Mehltau Pilze: Starker Befall von Bremia lactucae wird an Gewächshaussalaten gemeldet. Betroffene Bestände sind rasch möglichst abzuräumen. Weiterhin tritt Peronospora effusa an Spinat und Peronospora parasitica an Kohlgewächsen auf (siehe Punkt 2 auf Seite 3). Auch beim Falschen Mehltau der Zwiebeln (Peronospora destructor) gab es in bereits betroffenen Regionen neue Infektionen.

(3)

Extension Gemüsebau | Info 07/13| 30. April 2013 3/4 Tabellenlegende:

1 Kohlfliege (Delia radicum): Im Tägermoos (TG), in Wädenswil (ZH) und im Suhrental (AG) hat der Flug noch nicht oder nur äusserst schwach begonnen – Fang von Null Kohlfliegen oder von nur einem Männchen, die keine Eier legen. Nur im Raum Baden (AG) haben wir einen deutlichen Flug im Freiland und erste Eiablagen im geschützten Anbau festgestellt. Solange die Kulturen im Freiland gedeckt bleiben, sind sie weiterhin geschützt. Nach dem Prognose Modell SWAT des Julius Kühn Institutes jki http://www.jki.bund.de/no_cache/de/startseite/institute/pflanzenschutz-gartenbau-und-forst/swat.html ist auch in früheren Gebieten der Deutschschweiz erst im Laufe der nächsten Woche mit einer deutlichen Zunahme der Eiablage der Kohlfliege zu rechnen. Romandie: Im Wallis hat die Eiablage der Kohlfliege begonnen. Tessin: In der Magadino-Ebene haben Flug und Eiablage bereits vor einer Woche (KW 17) deutlich eingesetzt.

2 Falscher Mehltau an Kohlgewächsen (Peronospora parasitica): Vorsicht ist insbesondere in der näheren Umgebung von Rapsfeldern geboten, da der Pilz nachweislich von Raps auf andere Brassicaceen wechseln kann. Kulturkontrollen sind angezeigt.

3 Lauchminierfliege (Napomyza gymnostoma): Ab sofort muss mit dem Auftreten des Schädlings auch in Liliengewächsen im Freiland gerechnet werden. Kontrollieren Sie die Schnittlauch- und Zwiebelröhren an ihren Spitzen auf die herzförmigen, weissen Saugflecken der Adulten.

4 Spargelhähnchen (Crioceris asparagi): Erste Spargelhähnchen wurden bei unseren Feldkontrollen in den Bezirken Andelfin- gen und Bülach (ZH), sowie im Bezirk Diessenhofen (TG) beobachtet. Im Raum Baden (AG) sind die Schädlinge zur Zeit noch nicht aktiv.

5 Möhrenfliege: Flugbeginn wird gemeldet aus dem St. Galler Rheintal und aus Wädenswil (ZH). In der Region Mellingen (AG) wurden noch keine Möhrenfliegen gefangen. Aus den übrigen Gebieten liegen uns bislang noch keine Fangzahlen vor.

6 Blattläuse an Gewächshauskulturen: In der vergangenen Woche fand ein deutlicher Zuflug der Kartoffelläuse (insbe- sondere der Gefleckten Kartoffellaus (Aulacorthum solani) statt. Kontrollieren Sie die Bestände, bestimmen Sie die vorhandenen Blattlausarten und bestellen Sie bei Bedarf Blattlausschlupfwespen (wie z.B. Aphidius ervi gegen Kartoffelläuse) und Räuberische Gallmücken (Aphidoletes aphidimyza) nach.

Die Spargelfliege (Platyparea poeciloptera)

Die Spargelfliege (Platyparea poeciloptera; Diptera: Tephri- tidae) ist einer der bedeutendsten Schädlinge im Anbau von Bleich-, Grün- und Violettaspargeln. Gefährdet sind vor allem Junganlagen (Kahrer & Gross, 2002), sowie verfrühte Ertragsanlagen (Fischer et al., 1989). Der Befall mit Spargelfliegen kann ausserdem zu sekundärem Pilzbefall führen (Aldenhoff, 2010).

Entwicklung und Biologie

Die Spargelfliege überwintert als Puppe im unterirdischen Bereich der Stängel. Das Puppenstadium dauert ca. 10 Monate. Die Spargelfliege hat somit eine Generation pro Jahr. Im Frühjahr schlüpfen die adulten Fliegen, die an ihrem charakteristischen Merkmal, den schwarzweiss gemusterten Flügeln, gut zu erkennen sind. Der Flug der Spargelfliegen ist über einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten zu beobachten. Die Aktivität der Fliegen ist temperaturabhängig.

Bei Temperaturen zwischen 20 und 25°C sind sie sehr aktiv, während bei Temperaturen unter 13°C kein Flug stattfindet (Crüger et al., 2002). Im Durchschnitt legen die Weibchen 40 bis 60 Eier in das noch weiche Stängelgewebe hinter den Blattschuppen. Je nach Temperatur schlüpfen die Larven nach drei bis zehn Tagen und fressen sich in das Stängelgewebe hinein. Die Larven minieren zu Beginn in den oberen Bereichen des Triebes, bevor sie sich Richtung Wurzel begeben (Kahrer & Gross, 2002). Während der

Larvenentwicklung, die zwischen drei bis fünf Wochen dauert (Crüger et al., 2002), durchlaufen die Larven der Spargelfliege drei Stadien (Leuprecht, 1997). Im Anschluss an das letzte Larvenstadium folgt die Verpuppung.

Abb.1: Adulte Spargelfliege mit den charakteristisch

schwarzweiss gemusterten Flügeln (Foto: Charly Mittaz, Agroscope).

Schadbild der Spargelfliege

Mit der Spargelfliege befallene Triebe weisen eine Krümmung auf, wobei dieses äusserliche Schadbild nur bei starkem Kein Problem:

-

Zunehmend:

 

Abnehmend:

Vereinzelt:

+

Vorhanden:

++

Probleme:

+++

* Internet-Pflanzenschutzmitteldatenbank DATAphyto: http:dataphyto.acw-online.ch

** Homepage FIBL (Ausgabe 2012):

http://www.shop.fibl.org/artikel/mb-1284- pflanzenschutzempfehlung.php

!*) Schaderreger könnte auftreten, Kulturkontrollen bzw. Fallenüberwa- chung empfehlenswert!

(4)

Extension Gemüsebau | Info 07/13| 30. April 2013 4/4 Befall sichtbar ist (Crüger et al., 2002). Eine Triebkrümmung

kann auch von weiteren Schädlingen, wie zum Beispiel von der Bohnenfliege Delia platura (Diptera: Anthomyiidae) hervorgerufen werden (März, 2000). Der Befall mit dem bodenbürtigen Pilz Phytophthora megasperma führt ebenfalls zu gekrümmten Trieben (Heller, 2003). Eine weitere Ursache für die Krümmung der Triebe kann ein physiologisch bedingter Kalziummangel sein. Ein solcher Mangel entsteht durch einen verminderten Transpirationssog, v.a. bei Hitze (Krug et al., 2002). Neben dem äusserlichen Schadbild sind senkrecht verlaufende Frassgänge im Trieb ein deutliches Erkennungsmerkmal für einen Befall mit der Spargelfliege.

Abb. 2: Larve der Spargelfliege in ihrem Frassgang in einem Spargeltrieb (Foto: C. Sauer, Agroscope).

Die Frassgänge weisen eine braune bis rötliche Färbung auf und reichen bis in den unterirdischen Teil der Pflanze (Crüger et al., 2002). Um die Befallsstärke abzuschätzen, lohnt es sich, im Herbst eine Abschlusskontrolle durchzuführen. Dabei werden die Triebe ca. 3 cm über dem Boden abgeschnitten und auf Frassgänge untersucht (Crüger et al., 2002).

Spargelfliegen Monitoring 2013

Die Bekämpfung der Spargelfliege ist auf die Adulten auszurichten, da die Larven versteckt leben. Um die Präsenz und den Flugverlauf der Adulten zu erfassen, ist eine Überwachung der Spargelanlagen notwendig. Für dieses sogenannte Monitoring werden Stableimfallen in den Spar- gelanlagen aufgestellt, wöchentlich kontrolliert, gereinigt und neu beleimt.

Ein solches Monitoring wird in 2013 an verschiedenen Standorten in der Deutschschweiz im Rahmen eines Exten- sionprojektes von Agroscope durchgeführt.

Abb. 3: Stableimfalle (rechts im Bild) zur Überwachung der Spargelfliege in einer Grünspargelanlage (Foto: J. Rüegg, Agroscope).

Referenzen:

Aldenhoff, L. (2010): Folgeschäden der Spargelfliege. Beratungs- dienst Spargel und Erdbeeren (BDSE), Bruchsal. Gemüse 4/2010.

Crüger, C., Backhaus, G. F., Hommes, M., Smolka, S., Vetten, H.J., (2002) : Pflanzenschutz im Gemüsebau. 4. Auflage. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.

Fischer, S. Freuler, J., Mittaz C., Terrettaz, C. (1989): La mouche de l`asperge Platyparea poeciloptera Schrank (Diptera, Tephritidae) en Valais. Revue suisse Vitic. Arboric. Hortic. Vol.21 (5) : 295-306.

Heller, W.E. (2003): Phytophthora: Ein neues Problem für den Anbau von Grünspargel in der Schweiz? Forschungs-anstalt Wädenswil. Der Gemüsebau/Le Maraicher 4/2003.

Kahrer, A., Gross, M. (2002): Gemüseschädlinge. Erkennung, Lebensweise, Bekämpfung. 1. Auflage. Österreichischer Agrarverlag, Leopoldsdorf.

Krug, H., Liebig, H.P., Stützel, H. (2002): Gemüseproduktion. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.

Leuprecht, B. (1997): Krankheiten und Schädlinge im Spargelanbau:

Die Spargelfliege (Platyparea poleciloptera Schrank). Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, Freising. Gemüse 9/1997.

März, C. (2000): Gegen Bohnenfliege an Spargel. Landwirtschafts- kammer Westfalen-Lippe, Pflanzenschutzdienst, Münster. Gemüse 7/2000.

Andrea Oelhafen und Ute Vogler (Agroscope) andrea.oelhafen@agroscope.admin.ch

Impressum

Beiträge zur Lutz Collet, Posieux (FR); Léandre Guillod, Martin Keller, Ins (BE); Johann Kling, Winterthur (ZH); Eva Körbitz, Mitteilung lieferten Salez (SG); Silvano Ortelli, Bellinzona (TI), Margareta Scheidiger (TG), Suzanne Schnieper, Gränichen (AG) Copyright Agroscope, Schloss 1, Postfach, 8820 Wädenswil www.agroscope.ch

Herausgeber Verein Publikationen Spezialkulturen, c/o Agroscope

Zusammenarbeit Kant. Fachstellen und Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 5070 Frick

Redaktion Cornelia Sauer, Werner Heller, Serge Fischer, Lucia Albertoni, Mauro Jermini (Agroscope) und Martin Koller (FiBL) Adressänderungen Stutz Druck AG,

Bestellungen 8820 Wädenswil Tel. 044 783 99 11, Fax 044 783 99 22; info@stutz-druck.ch, www.stutz-druck.ch

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