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Vorlesung 2 vom 20.04.15: Aussagenlogik und natürliches Schließen

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Formale Modellierung

Vorlesung 2 vom 20.04.15: Aussagenlogik und natürliches Schließen

Christoph Lüth Universität Bremen Sommersemester 2015

16:21:32 2015-07-13 1 [17]

Heute

I Einführung in dieformale Logik I Aussagenlogik

IBeispiel für eineeinfache Logik

IGuterAusgangspunkt I Natürliches Schließen

IWird auch vonIsabelleverwendet.

I Buchempfehlung:

Dirk van Dalen:Logic and Structure. Springer Verlag, 2004.

2 [17]

Fahrplan

I Teil I: Formale Logik

I Einführung

I Aussagenlogik (PL): Syntax und Semantik, Natürliches Schließen

I Konsistenz & Vollständigkeit der Aussagenlogik

I Prädikatenlogik (FOL): Syntax und Semantik

I Konsistenz & Vollständigkeit von FOL

I FOL mit induktiven Datentypen

I FOL mit rekursiven Definitionen

I Logik höherer Stufe (HOL): Syntax und Eigenschaften

I Berechungsmodelle (Models of Computation)

I Die Unvollständigkeitssätze von Gödel I Teil II: Spezifikation und Verifikation

3 [17]

Formalisierung von Aussagen

I Beispielaussagen:

1.John fuhr weiter und stieß mit einem Fußgänger zusammen.

2.John stieß mit einem Fußgänger zusammen und fuhr weiter.

3.Wenn ich das Fenster öffne, haben wir Frischluft.

4.Wenn wir Frischluft haben, dann ist 1 + 3 = 4 5.Wenn 1 + 2 = 4, dann haben wir Frischluft.

6.John arbeitet oder ist zu Hause.

7.Euklid war ein Grieche oder ein Mathematiker.

I Probleme natürlicher Sprache:

IMehrdeutigkeit

ISynonyme

IVersteckte (implizite) Annahmen

4 [17]

Formale Logik

I Ziel:FormalisierungvonFolgerungenwie

I Wenn es regnet, wird die Straße nass.

I Es regnet.

I Also ist die Straße nass.

INachts ist es dunkel.

IEs ist hell.

IAlso ist es nicht nachts.

I EineLogikbesteht aus

I EinerSpracheLvonFormeln(Aussagen)

I EinerSemantik, die Formeln eineBedeutungzuordnet

I Schlußregeln(Folgerungsregeln) auf den Formeln.

I Damit:Gültige(“wahre”) Aussagen berechnen.

5 [17]

Beispiel für eine Logik

I SpracheL={♣,♠,♥,♦}

I Schlußregeln:

Aus♦folgt♣ Aus♦folgt♠ Aus♣und♠ folgt♥

♦gilt immer

α

β ♣ ♠

γ

δ

I Beispielableitung:♥

6 [17]

Aussagenlogik

I SprachePropgegeben durch:

1.Variablen (Atome)V⊆ Prop(MengeVgegeben) 2.⊥ ∈ Prop

3.Wennφ, ψ∈ Prop, dann

I φ∧ψ∈ Prop

I φ∨ψ∈ Prop

I φ−→ψ∈ Prop

I φ←→ψ∈ Prop

4.Wennφ∈ Prop, dann¬φ∈ Prop.

I NB. Präzedenzen:¬vor∧vor∨vor−→,←→

7 [17]

Wann ist eine Formel gültig?

I SemantischeGültigkeit|=P

IÜbersetzungin semantischeDomäne

IVariablen sindwahroderfalsch

IOperationenverknüpfendiese Werte I SyntaktischeGültigkeit`P

IFormaleAbleitung

INatürliches Schließen

ISequenzenkalkül

IAndere (Hilbert-Kalkül,gleichungsbasierte Kalküle, etc.)

8 [17]

(2)

Semantik

I Domäne:{0,1}(0 fürfalsch, 1 fürwahr) Definition (Semantik aussagenlogischer Formeln)

FürValuationv:V→ {0,1}ist [[·]]v:Prop→ {0,1}definiert als [[w]]v=v(w) (mitwV)

[[⊥]]v= 0

[[φ∧ψ]]v= min([[φ]]v,[[ψ]]v) [[φ∨ψ]]v= max([[φ]]v,[[ψ]]v)

[[φ−→ψ]]v= 0⇐⇒[[φ]]v= 1 und [[ψ]]v= 0 [[φ←→ψ]]v= 1⇐⇒[[φ]]v= [[ψ]]v

[[¬φ]]v= 1−[[φ]]v

9 [17]

Semantische Gültigkeit und Folgerung

I Semantische Gültigkeit:|=φ

|=φgdw. [[φ]]v= 1 für allev

I Semantische Folgerung: sei Γ⊆Prop, dann

Γ|=ψgdw. [[ψ]]v= 1 wenn [[φ]]v= 1 für alleφ∈Γ

10 [17]

Beweisen mit semantischer Folgerung

I DieWahrheitstabellenmethode:

I Berechne [[φ]]vfür alle Möglichkeiten fürv I Beispiel:|= (φ−→ψ)←→(¬ψ−→ ¬φ)

φ ψ φ−→ψ ¬ψ ¬φ ¬ψ−→ ¬φ (φ−→ψ)←→(¬ψ−→ ¬φ)

0 0 1 1 1 1 1

0 1 1 0 1 1 1

1 0 0 1 0 0 1

1 1 1 0 0 1 1

I Problem: Aufwandexponentiell2azur Anzahlader Atome I Vorteil:Konstruktion vonGegenbeispielen

11 [17]

Syntakische Gültigkeit: Natürliches Schließen

I SpracheL={♣,♠,♥,♦}

I Schlußregeln:

α

β ♣ ♠

γ

[♦]

...

δ0

I Beispielableitung:♥

12 [17]

Natürliches Schließen (ND) für Aussagenlogik

I Vorgehensweise:

1.Erst Kalkül nur für∧,−→,⊥

2.DannErweiterungaufalleKonnektive.

I Für jedesKonnektiv:Einführungs-undEliminationsregel

I NB:konstruktiver Inhaltder meisten Regeln

13 [17]

Natürliches Schließen — Die Regeln

φ ψ

φψ∧I φψ

φ ∧EL φψ ψ ∧ER [φ]

... ψ φ−→ψ −→I

φ φ−→ψ

ψ −→E

φ

[φ−→ ⊥]

...

φ raa

14 [17]

Die fehlenden Konnektive

I Einführung alsAbkürzung:

¬φ def= φ−→ ⊥

φψ def= ¬(¬φ∧ ¬ψ)

φ←→ψ def= (φ−→ψ)∧(ψ−→φ)

I Ableitungsregeln alsTheoreme.

15 [17]

Die fehlenden Schlußregeln

[φ]

...

¬φ ¬I φ ¬φ

⊥ ¬E

φ

φψ ∨IL ψ φψ ∨IR

φψ [φ]

... σ

[ψ]

... σ

σ ∨E

φ−→ψ ψ−→φ

φ←→ψ ←→I φ φ←→ψ ψ ←→EL

ψ φ←→ψ

φ ←→ER

16 [17]

(3)

Zusammenfassung

I Formale Logikformalisiertdas (natürlichsprachliche) Schlußfolgern I Logik: Formeln, Semantik, Schlußregeln (Kalkül)

I Aussagenlogik: Aussagen mit∧,−→,⊥

I ¬,∨,←→alsabgeleitete Operatoren

I Semantikvon Aussagenlogik [[·]]v:Prop→ {0,1}

I NatürlichesSchließen: intuitiver Kalkül I Nächste Woche:

I Konsistenz und Vollständigkeit von Aussagenlogik

17 [17]

Referenzen

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