Die kosmische
Hintergrundstrahlung
Moritz Seyfried
Inhaltsübersicht
• Chronologie der Entdeckung
• Ursprung der CMB
• Verschiedene
Messmöglichkeiten/ Messungen
• Betrachtung der Messergebnisse
• Folgerungen aus der CMB
1946: Big-Bang Modell von Gamov
- Universum entstand aus Singularität
- Anfangs extrem hohe Dichte und Druck
Kernreaktionen waren möglich
George Gamov
1948: Alpher, Bethte, Gamov können über die Big-Bang Theorie die
Häufigkeit von Helium im Universum
erklären
Ralph Alpher Hans Bethe
)
(
1948: Alpher, Herman berechnen eine 5K Hintergrundstrahlung
Robert Dicke
1964: Dicke + Peebles berechnen eine 10K Hintergrundstrahlung
Robert Herman
Alternative: Steady-State Theorie
• 1946: Bondi, Gold, Hoyle suchten Alternative zu Big- Bang
Alternative: Steady-State Theorie
• 1946: Bondi, Gold, Hoyle suchten Alternative zu Big- Bang
• 1948: Steady-State Universum:
- bleibt für alle Zeiten gleich
- gibt kein Anfang und keine Ende
- konstante Anzahl von Materie wird geschaffen:
ein paar H-Atome pro m³ + 10 Milliarden Jahre
Alternative: Steady-State Theorie
• 1946: Bondi, Gold, Hoyle suchten Alternative zu Big- Bang
• 1948: Steady-State Universum:
- bleibt für alle Zeiten gleich
- gibt kein Anfang und keine Ende
- konstante Anzahl von Materie wird geschaffen:
ein paar H-Atome pro m³ + 10 Milliarden Jahre Steady-State Theorie konnte die Heliumhäufigkeit im
Entdeckung der CMB
Entdeckung der CMB
• 1964 forschten R. Wilson + A. Penzias an den
Bell Telephone Laboratories an einer Antenne zur Satellitenkommunikation
• Ständiges Rauschen in allen Richtungen bei mit für therm. GG folgt T=3,3K
• Alle Versuche dies zu beheben scheiterten
• 1965: Veröffentlichung zus. mit Bericht von Dicke + Peebles
• 1978: Wilson + Penzias bekommen Nobelpreis
1
1011
7 ,
1
s
h T
kB 3
Ursprung der CMB
Schwarzkörper
Körper, der sich im
thermodyn. GG befindet und die gesamte
auftretende Energie der em. Strahlung unabhängig von Einfallsrichtung und Polarisation absorbiert.
Seine Eigenschaften sind materialunabhängig und lediglich durch die
Temperatur definiert.
Plancksche Strahlungsformel:
Beschreibt Energiedichte und em. Strahlung eines schwarzen Körpers in Abhängigkeit von der Frequenz v und der GG- Temperatur T:
1 ) 8
,
(
3
kT hv
e
hv T c
v
U
Da Schwarzkörperstrahlung nur von T abhängt, genügt eine Messung
Um das Spektrum zu extrapolieren
Wiensches Verschiebungsgesetz
Für die Wellenlänge der max. Strahlung eines schwarzen Körpers gilt:
mK
T
max 2897,8
Folgt direkt aus dem Planckschen Strahlungsgesetz.
Wiensches Verschiebungsgesetz
Für die Wellenlänge der max. Strahlung eines schwarzen Körpers gilt:
mK
T
max 2897,8
z.B. Sonne: max 500nm
nm K
T mK 5796
500 8 ,
2897
Folgt direkt aus dem Planckschen Strahlungsgesetz.
Ursprung der CMB
•Nach dem Big-Bang: sehr hohe Temperaturen + große Dichte
•Sehr gutes thermodyn.GG
•Durch Ausdehnung sink Temperatur
•379 000 Jahre nach Big-Bang rekombinieren Elektronen und Protonen zu Wasserstoff
•Universum wird bei T=3000 K transparent
•Durch Dehnung des Raumes starke Rotverschiebung
•Heut noch 420 Photonen mit T=2,725 K pro cm³
R
T 1 /
Ursprung der CMB
Die Photonen wurden bei T=3000 K zum letzen mal gestreut.
Man erhält ein Bild des Universums, wie es vor 13,7 Milliarden Jahren war.
Materiedominiert:
) ( ) 1
( t R t
T
R=Skalenfaktor, R(t0) 13 /
)
2( )
( t t
T t
0 13 , 7 10
9 Jahre3 / 2 0 0)
( )
(
rec rec
t t t
T t
T
trec 23000,728KK 3/2 13,7109a 376000aVergrößerung des Universums: 0
3000 1100
T K
R
recZeitpunkt der Rekombination:
Messungen der CMB
• Ab 1965: Erdantennen, CBI in Anden
• Ballonexperimente, Boomerang + Maxima
• Satelliten:
- 1983: IRAS, Infrared Astronomical Satellit - 1984: RELIKT,
Winkelauflösung 5,5°
Temperaturauflösung 0,6 mK Dipolanisotropie
- 1989: COBE, Cosmic Background Explorer
- 2001: (W)MAP, Wilkinson Microwave Anisotropy Probe
Erdgebundene Messungen
Einfachste Art der Messung (Penzias, Wilson)
Problem: Absorption durch Atmosphäre
Lösung: Ballonexperimente in der oberen Atmosphäre
COBE ( Cosmic Background Explorer)
Messinstrumente an Bord:
-Diffuse Infrared Background Experiment
-Differential Microwave Radiometer
-Far Infrared Absolute Spectrometer
•Start 1989
•Untersuchung der CMB bei verschiedenen Wellenlängen
Ergebnisse von COBE
Perfekte Homogenität bei grober Auflösung
COBE machte die
Dipolanisotropie sichtbar:
Subtraktion der Dipolanisotropie liefert noch genaueres Bild
T 1 v / c cos
T
mov restDMR
FIRAS
Über die gemessenen Temperaturdifferenzen kann die Relativ- geschwindigkeit der Erde berechnet werden:
1 / cos
0
c T v
Tmov
Für
erhält man0
1,001230 max T
T
Umstellen obiger Formel: c
m sT
v T 1 1.00123 1 3 108 /
0
max
s km /
369
Berücksichtigung der bekannten Bewegungen von Sonne und Milchstraße liefert:
WMAP
(Wilkinson Microwave Anisotropy Probe)
Seit 2001 im L2-Punkt
WMAP
(Wilkinson Microwave Anisotropy Probe)
Seit 2001 im L2-Punkt
Lagrangepunkte
WMAP
(Wilkinson Microwave Anisotropy Probe)
Seit 2001 im L2-Punkt
Äquipotentialflächen Lagrangepunkte
Ergebnisse von WMAP
Die Ergebnisse der fünf
Frequenzen
werden überlagert und somit die
Galaxiestrahlung herausgefiltert Messung bei Frequenzen von 23, 33, 41, 61 und 94 Ghz
Powerspektrum
Vergleich COBE/WMAP
WMAP hatte:
-45x Temperturauflösung -33x Winkelauflösung Von COBE
Abweichungen von
Millionstel Grad wurden gemessen
Historische Entwicklung
Ergebnisse
Sonic Horizon: Ss csts
Mit cs c / 3 und ts 380.000y
109
7 , 13 3
1100 1
000 .
380 tan 1
ct
z t
cs s
1 , 009
Sowie t=13,7 Milliarden Jahre und z = 1100
Ergebnisse
Universum ist in sehr guter Näherung flach mit
Tendenz zu offen Es gilt also: B NB 1
Zusammensetzung der Materie
Gravitationskonstante: 0,73 Materie: 0,27
Zusammensetzung der Materie
Aus Theorie:
1 2
I I
B
Veränderung der bar. Masse verändert das Powerspektrum
Ergebnisse
• Universum ist 13,7 Milliarde Jahre alt, Fehler 1%
• Erste Sterne 200 Millionen Jahre nach Big-Bang
• Universum besteht zu 4% aus Materie, 23% Cold Dark Matter, 73% Dark Energy
• Schnelle Neutrinos für Strukturbildung unwichtig
• Universum ist in sehr guter Näherung flach, Tendenz zu offen
• Hubble-Parameter: H=71km/sec/Mpc
• CMB: 380.000 Jahre nach Big-Bang T = 2,725 +/- 0,002K
• Universum wird ewig expandieren (Dark Energy?)
• Polarisation ist Hinweis für Inflation
• Isotropie der CMB unterstützt die
Bedeutung der Anisotropien
• Lokale Dipolanisotropie von
• Lokale Anisotropie durch Mikrowellen aus Milchstraße
• Anisotropie durch Sunayev-Zeldovich-Effekt u.a.
• Urspüngliche Anisotropie von
• Fluktuationen im frühen Universum, lokale Dichteschwankungen auf Grund der Unschärferelation
• Nur durch Existenz von Dunkler Materie (WIMPS) konnten die Dichteschwankungen bestehen
• Anisotropien sind extrem wichtig für Strukturbildung des Universums, Ursache für Entstehung der Galaxien
• Alle materiellen Objekte im Kosmos, einschließlich der Größten Strukturen mit Ausmaßen bis zu 100 Mpc könnten auf winzigste
Effekte zurückgehen, die alleine durch die Quantenphysik zu erklären sind.
105
T
103
T
Zukünftige Möglichkeiten
• Planck Surveyor (2007):
- Exaktere Messung der Anisotropie - Polarisationsmessung
• Damit evtl. Überprüfung der Stringtheorie (?)
• Computersimulationen an Hochleistungsrechnern
Liertaturangaben
• http://www.nasa.gov
• http://www.wikipedia.de
• Homepage von Wayne Hu:
http://background.uchicago.edu/~whu
• Carroll, Ostlie: An Introduction to Modern Astrophysics
• Bergström, Goobar: Cosmology and Particle Astrophysics
• Kutner: Astronomy
• Wim de Boer, Einführung in die Kosmologie (Skript)