Eine Gruppe deutscher Medizinstudentinnen und Medizinstuden- ten der Universität Padua informierte anläßlich des Grado-Kongres- ses der Bundesärztekammer über das Medizinstudium in Italien, speziell in Padua. Dort gibt es eine deutsche Studentenorganisation,
„Natio Germanica", die Bewerber informiert, beim Sprachenlemen hilft und Neulingen das Einleben erleichtert. Ein Studium im Aus- land weite den Horizont und fördere die Initiative, so der Tenor der Informationsveranstaltung. Weitere Auskünfte bei: „Natio Germani- ca", Via San Massimo 37, 1-35100 Padova. Foto: privat
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
ACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Weitere
Gesundheits-Reformen angekündigt
BONN. Die Bundesregie- rung hat den Bundesarbeits- minister beauftragt, in Fort- führung der Gesundheitsre- form einen weiteren Gesetz- entwurf zur Neuregelung des Organisationsrechts der Krankenkassen, zur Weiter- entwicklung der Kranken- hausfinanzierung und zum Abbau von Überkapazitäten im Gesundheitswesen vorzu- legen. Diese Reformen sind für die nächste Legislaturpe- riode vorgesehen, sagte Bun- deskanzler Dr. Helmut Kohl anläßlich des Parteitages der CDU in Bremen. Bundesar- beitsminister Norbert Blüm habe darüber hinaus den Auftrag erhalten, die Lei- stungspflicht der Kranken- kassen bei Maßnahmen zur homologen künstlichen Be- fruchtung bei Ehepaaren bald in das Gesundheits-Reform- gesetz einzufügen. EB
Krankenpflege:
Verbesserter Personalschlüssel
BONN. Künftig wird der Anrechnungsschlüssel für die Ausbildung in der Kranken- pflege auf 7:1 und in der Krankenpflegehilfe auf 6:1 festgelegt. Dies sieht die Er- ste Verordnung zur Ände- rung der Bundespflegesatz- verordnung (von 1985) vor, die am 1. Januar 1990 in Kraft treten soll. Das Bundesar- beitsministerium geht davon aus, daß durch den gegenüber den länderindividuellen, zum Teil ungünstigeren Anrech- nungsschlüsseln die ausbil- denden Krankenhäuser ent- weder etwa 5000 zusätzliche Pflegekräfte einstellen oder mehr Ausbildungsplätze schaffen müssen. Zugleich bietet sich die Möglichkeit, die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Die Kosten der Neuregelung für die Kran- kenhäuser und damit die Ko-
stenträger (hauptsächlich Krankenkassen) werden auf 300 Millionen DM jährlich beziffert.
Die Verordnung durch die Bundesregierung wurde not- wendig, weil bereits vor Jah- resfrist die Verhandlungen zwischen den Spitzenverbän- den der Krankenkassen und der Deutschen Krankenhaus- gesellschaft erfolglos blieben.
Nach § 19 Abs. 2 des Kran- kenhausfinanzierungsgeset- zes ist für diesen Fall eine Bundesverordnung (mit Zu- stimmung der Länder) vorge- sehen.
Noch in diesem Jahr will das Bundesarbeitsministeri- um einen Verordnungsent- wurf zur Änderung des Perso- nalschlüssels im Bereich der Psychiatrie vorlegen. EB
Arbeitsvermittlung auf der Medica
DÜSSELDORF. Die Zentralstelle für Arbeitsver- mittlung — Berufsbereich Ärz- te — der Bundesanstalt für Ar- beit wird mit einem Messe- stand in Halle 10 der MEDI- CA in Düsseldorf vertreten sein. Die Zentralstelle hat derzeit mehrere tausend Ärz- tinnen und Ärzte registriert, die sich beruflich verändern wollen. Das Spektrum reicht vom approbierten Hochschul- abgänger bis zum erfahrenen Chefarzt. EB
Gebrauchte Geräte für die „Dritte Welt"
In Kooperation mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen stellt die „Werkstatt für Maschi- nen- und Werkzeugrecycling (GAB)", Bielefeld, Ausstat- tungen für Gesundheitsstatio- nen zur medizinischen Grundversorgung für Flücht- lingslager in Angola zusam- men. Dringend benötigt wer- den orthopädisches Gerät, Rollstühle, Gehhilfen, Bein- und Armschienen und ähn- liches. Daneben aber auch Sterilisatoren und OP-Be- stecke, Verbandszeug und einfache OP-Tische sowie OP-Lampen, um eine medizi- nische Betreuung überhaupt in Gang zu setzen.
Die Werkstatt kann die
„Geräte-Spenden" abholen.
In der Werkstatt arbeiten 25 vormals arbeitslose Hand- werker unter fachkundiger Leitung von drei ausgebilde- ten Meistern.
Träger der Werkstatt ist die gemeinnützige GAB-Ge- sellschaft für Arbeits- und Berufsförderung. Sie kann Sachspendenquittungen aus- stellen.
Kontakt: Werkstatt für Maschinen- und Werkzeugre- cycling, c/o Michael Härtel, August-Bebel-Straße 57, 4800 Bielefeld 1, Telefon 05 21/
6 00 72. WZ
Qualität wird extern kontrolliert
DÜSSELDORF. Die Ärz- tekammer Nordrhein hat mit der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und den Landesverbänden der ge- setzlichen Krankenversiche- rung eine Kooperationsver- einbarung über externe Qua- litätssicherungsmaßnahmen im stationären Bereich abge- schlossen. Mit dieser Verein- barung sollen künftig die Auf- lagen des § 7 des novellierten Landeskrankenhausgesetzes von 1987 umgesetzt werden, das Qualitätssicherungsmaß- nahmen in den Krankenhäu- sern vorschreibt.
Zunächst sollen im Be- reich der Chirurgie umfassen- de Sicherungsmaßnahmen (Dokumentationen, Statisti- ken und externe Vergleichs- werte) getroffen werden. Die Leit-Geschäftsstelle ist bei der Ärztekammer in Düssel- dorf eingerichtet worden; sie steht unter Leitung eines Arztes. Dabei will man aber auf die Erfahrungen der von der Kammer erfolgreich durchgeführten Perinatal- Studie zurückgreifen. EB
Notfallmedizin:
Zwei Jahre für Assistenten
BONN. Den ehrenamt- lichen Rettungssanitätern sollen künftig hauptberuf- liche Rettungsassistenten an die Seite gestellt werden. Ei- nen entsprechenden Gesetz- entwurf der Bundesregierung hat der Bundestag in dritter Lesung mit den Stimmen der Koalition gebilligt. Er sieht eine zweijährige praktische Ausbildung und eine staat- liche Prüfung vor.
Abgeordnete der Koali- tionsfraktion begründeten den neuen Ausbildungsgang mit den Fortschritten in der Notfallmedizin. Der Einsatz der jetzigen Rettungssanitä- ter solle aber auch weiterhin in vielen Bereichen möglich sein. EB Dt. Ärztebl. 86, Heft 39, 28. September 1989 (23) A-2715