Wulf B. Storch: Immun- fluoreszenzfibel. Grundlagen und neue Anwendungen in der klinischen Immunologie, 2., neubearbeitete und er- weiterte Auflage, Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin u. a., 1997, XII, 228 Seiten, 200 meist farbige Abbildun- gen, 30 Tabellen, gebunden, 198 DM
Die Immunfluoreszenz- fibel ist sicher primär nur für denjenigen von Interesse, der mikroskopiert und histologi- sche oder zytologische Präpa- rate einsetzt. Da der Nach- weis von Antigenen und An- tikörpern jedoch eine immer größere Bedeutung gewinnt, wird kein Laborarzt oder Pa- thologe auf Immunfluores- zenzverfahren mehr verzich-
ten können. Der Autor, Pro- fessor für Immunologie der Universität Heidelberg, hat in der zweiten, neu bearbeite- ten und erweiterten Auflage alles das zusammengetragen, was sich in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Immun- fluoreszenz an neuen Nach- weisverfahren etabliert hat.
Er stellt ein „Kochbuch“ vor, das alles das präsentiert, was für den Einstieg in diese fas- zinierende Technik benötigt wird. In Verbindung mit dem im gleichen Verlag erschiene- nen Leitfaden der Immunolo- gie stellt diese Fibel die „Ba- sisausstattung“ dar, über die ein modernes Labor heute verfügen muß.
Wolfgang Rösch, Frankfurt am Main
A-2866 (14) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 44, 31. Oktober 1997
S P E K T R U M BÜCHER
Die neue Folge der Sendereihe „Gesundheitsmagazin Praxis“ im ZDF am 5. November, ab 21 Uhr, stellt das Thema „Gefäße, Arterien und Venen“ in den Mittelpunkt.
Die häufigsten Gefäßerkrankungen werden dargestellt und die Behandlungs- und Früherkennungsmöglichkeiten demonstriert.
Weitere Themen der ZDF-Sendung: Warnzeichen bei Herzinfarkt und Schlaganfall (im November führt die Deutsche Herzstiftung wieder eine „Herzwoche“ durch);
Zellulitis und Möglichkeiten, kosmetisch hier etwas zu tun.
Durch die Sendung führt der Leiter des Magazins,
Christian Floto. EB
TV-Tip
Lyrik
Verblüffendes Wagnis
Poem Collection – Ge- dichtsammlung. Gedichte der Weltliteratur in Handschrif- ten, übersetzt in sechs Spra- chen, gesammelt von Fritz Lampert, 240 Seiten, in Lei- nen gebunden, einschließlich CD der 81 Gedichte in Origi- nalsprache, 49,80 DM, Be- stelladresse: Ferber’sche Uni- versitätsbuchhandlung, Sel- tersweg 83, 35390 Gießen
Der Idee einer Radrund- fahrt prominenter Persön- lichkeiten zu einer Spenden- aktion für leukämieerkrankte Kinder, nach dem ehemaligen Gießener Professor der Kin- derklinik „Tour Piper“ ge- nannt, hat sich der heutige Klinikchef mit einem zu- nächst verblüffenden Wagnis angeschlossen. Der Reinge- winn seines Projektes ist ebenfalls für den karitativen Zweck bestimmt.
In einer literarischen
„Tour“ vereint er 75 Persön- lichkeiten aus den verschie- densten Bereichen weltweit,
die jeweils eines ihrer liebsten Gedichte aus der universellen Lyrik handschriftlich doku- mentieren. Die Übersetzun- gen sind in Englisch, Spa- nisch, Italienisch, Russisch, Französisch und Deutsch bei- gefügt: eine Anthologie also, die keiner Systematik folgt, sondern den individuellen Neigungen der Partner. Gera- de darin liegt ihr besonderer Reiz, denn sie eröffnet ein un- gewöhnliches Spektrum li- terarisch bedingter Berührt- heit von Menschen mit unter- schiedlichen Positionen. Al- len gemeinsam ist ein existen- tielles Bekenntnis zu wegwei- senden Dichterworten.
Erstaunlich auch eine Idee des Herausgebers: Im Buch eingelegt ist eine CD mit Rezitationen der Ge- dichte in der Originalspra- che. So erlebt der Leser auch als Hörer einen besonderen Genuß.
Rudolf Clade, Bad Neuenahr
Schmerztherapie
Umfassend
Hans Christoph Diener, Christoph Maier (Hrsg.): Das Schmerz Therapie Buch. Ur- ban & Schwarzenberg, Mün- chen u. a., 1997, XIX, 512 Sei- ten, 55 Abbildungen, 152 Ta- bellen, Broschur, 98 DM
Die von dem Essener Neu- rologen Hans Christoph Die- ner und dem Anästhesiologen Christoph Maier sowie 14 weiteren Autoren verfaßte
„Schmerztherapie“ kann nach dem heutigen Stand als umfassend bezeichnet wer- den. Der erste Hauptteil ist nach Organen beziehungs- weise Schmerzzuständen ge- gliedert (einschließlich kur- zer, meist tabellarischer diffe- rentialdiagnostischer Hinwei- se). In einem zweiten Teil werden alle in Betracht kom- menden Medikamente sowie die psychologische und kran- kengymnastische Betreuung, ferner Außenseitermethoden besprochen. Ein dritter („Ser- vice“-)Teil mit detaillierter Darstellung des Betäubungs- mittelgesetzes und seiner praktischen Anwendung so- wie Vorschlägen für die Ab- rechnung der Leistungen run- det das gelungene Werk ab.
Schmerzen sind vielleicht die wichtigste interdisziplinäre ärztliche Aufgabe. Gerade ein so umfassendes Werk wie die- ses sollte aber nicht dazu ver- leiten, Schmerzen als Warn- oder Leitsymptome mit den heutigen Möglichkeiten ein-
fach zu unterdrücken. Daß die Autoren dies immer wieder betonen und den Schwer- punkt auf geklärte, ursächlich nicht mehr abwendbare Schmerzen legen, verdient be- sondere Anerkennung.
Rudolf Gross, Köln
Theologie
Umdenken
Friedhelm Hengsbach, Bernhard Emunds, Matthias Möhring-Hesse: Reformen fallen nicht vom Himmel. Was kommt nach dem Sozialwort der Kirchen?, Verlag Herder, Freiburg u. a., 1997, 239 Sei- ten, broschiert, 26,80 DM
Diese Neuerscheinung greift die Chancen auf, die das
„Sozialwort der Kirchen“ auf- zeigt. Das Buch plädiert für ei- ne Nutzanwendung des „So- zialworts“ und analysiert die Risse zwischen Marktwirt- schaft und sozialer Pflicht. Es mahnt zum Umdenken. Die Autoren vertreten die Über- zeugung, daß ökonomische Gewinnüberlegungen nicht die soziale Verpflichtung einer Sicherung von Arbeitsplätzen verdrängen dürfen. Denn ge- rade davon hängt die Zukunft jedes Gemeinwesens ab.
Dieses Buch bietet Rezep- te für die Reformierung in den Bereichen Arbeit, Vertei- lungsgerechtigkeit, soziale Si- cherung, Ökologie und Welt- wirtschaft.
Hannes Sauter-Servaes, Singen
