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Archiv "Mehr Lebensqualität durch weniger Nebenwirkungen der Chemotherapie" (18.10.1990)

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Mehr Lebensqualität durch weniger Nebenwirkungen der Chemotherapie

hirnblutungen werden selte- ner beobachtet.

Wie in Berlin Privatdozent Dr. Roland Wauer von der Ostberliner Charit6 erläuter- te, liegen inzwischen klinische Studien vor, die bestätigen, daß sich durch die Gabe des Wirkstoffs Ambroxol (Muco- solvan®) die endogene Pro- duktion von Surfactant indu- zieren und die Freisetzung bereits gebildeter, aber noch nicht sezernierter Surfactant- Anteile in den Pneumocyten II provozieren läßt. Eine pla- zebokontrollierte Studie an der Charit6, bei der die Säug- linge mit 30 mg/kg Ambroxol über fünf Tage intravenös be- handelt wurden, ergab eine deutliche Überlegenheit in der Verumgruppe. So konnte die Komplikationsrate stati- stisch signifikant gesenkt wer- den: Die mit Ambroxol thera- pierten Kinder wiesen nach Wauer signifikant seltener akute oder auch chronische Lungenschäden auf, und auch die Hirnblutungsrate war re- duziert. Insgesamt führt die Gabe des Wirkstoffs nach sei- nen Erfahrungen zu verbes- sertem pulmonalen Gaswech- sel, zu schnellerer Reifung der Phospholipide, der we- sentlichen Bestandteile des Surfactant, außerdem war geringerer Beatmungsdruck notwendig.

Wenn nur eine Substitu- tionstherapie helfen kann, wird den Frühgeborenen aus Rinderlungen gewonnener Surfactant (Alveofact®) über eine dünne Sonde direkt in die

Luftröhre eingeträufelt. „Es bildet sich in Sekundenschnel- le der vorher fehlende Surfac- tantfilm in den Lungenbläs- chen aus", erklärte Professor Dr. Gerhard Jorch, Münster.

„Schon nach Minuten kann die maschinelle Beatmung einge- schränkt und auch eher als bis- her beendet werden."

Mit dem Surfactant wur- den im Rahmen klinischer Studien, so Prof. Jorch, inzwi- schen mehr als zweitausend Frühgeborene behandelt. Es zeigte sich, daß die Überle- bensrate um etwa zehn Pro- zent gesteigert und die durch- schnittliche Beatmungszeit von 27 auf elf Tage reduziert werden kann. Letzteres schlägt sich nach den Anga- ben des Neonatologen in ei- ner erheblich geringeren Komplikationsrate nieder: So blieben unter Placebo nur 40 Prozent, unter Verum jedoch 76 Prozent der überlebenden Säuglinge ohne chronische Lungenschäden. CS

Kurz informiert

Aus dem Handel genom- men — Das Unternehmen SmithKline Beecham Phar- ma, München, teilte mit, daß folgende Präparate, bislang vertrieben von der Firma Pharma Atmos, aus dem Handel genommen wurden:

Bronchisan® S Tabletten, De- xa-Bronchisan® Tabletten und Diclo-Attritin® retard Retardtabletten. PI

Anläßlich des 15. Interna- tionalen Krebskongresses in Hamburg veranstaltete die Bristol-Myers Squibb Compa- ny am 21. August 1990 das Sa- telliten-Symposium „Recent Advances in Cancer Patient Management". Referenten aus fünf Ländern sprachen über Fortschritte in der Che- motherapie mit Carboplatin (Carboplat®) und Etoposid sowie über die Verbesserung der Ernährungssituation von kachektischen Patienten mit Megesterol-Acetat (Mege- stat®). Ein zentrales Thema war die Verbesserung der Le- bensqualität der Patienten unter Chemotherapie. Durch geringere Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Pla- tinpräparaten leistet Carbo- platin hierzu einen Beitrag.

Nicht-kleinzellige Bron- chialkarzinome (NSCLC) las- sen sich chemotherapeutisch am besten mit Platinpräpara- ten behandeln. Prof. Philip D.

Bonomi, Chicago, USA, refe- rierte über mehrere Studien, bei denen Paraplatin (Car- boplatin zur Injektion) al- lein oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika eingesetzt wurde. Es ergab sich für unbehandelte Patien- ten, die nur Paraplatin erhiel- ten, eine niedrige Ansprech- rate von neun Prozent. Bei den Kombinations-Protokol- len lag die Ansprechrate bei

zwanzig und fünfzehn Pro- zent. Unter Carboplatin zeig- ten sich jedoch die geringste Progredienz der Erkrankung sowie die längste Überlebens- zeit. Gleichzeitig wies Car- boplatin die mit Abstand ge- ringste Toxizität auf.

Bei vorbehandelten Pa- tienten mit NSCLC sind die Erfolge der Therapie mit Pa- raplatin mäßig. In der Kombi- nationstherapie erweist sich das Medikament als ebenso geeignet wie vergleichbare Präparate (Cisplatin), die Ra- te der Nebenwirkungen ist je- doch deutlich geringer.

Beim nicht vorbehandel- ten kleinzelligen Bronchial- karzinom, über dessen Thera- pie Prof. Ulrich Gatzemeier, Hamburg, berichtete, erwies sich Carboplatin als „eine der aktivsten Substanzen". In der CEV-Kombination wurde ei- ne vollständige Remission bei 43 Prozent erreicht. Die mitt- lere Überlebenszeit betrug dreizehn Monate bei lokali- siertem und 9,5 Monate bei ausgedehntem Befall. Peter Völling, Köln, berichtete über Zwischenergebnisse einer Studie mit Carboplatin und Bestrahlung bei inoperablen Karzinomen von Kopf und Hals. Die Kombination zeigte die beste Wirkung.

Etoposid ist ein Medika- ment, dessen Wirkung ganz entscheidend vom Einnah-

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Dt. Ärztebl. 87, Heft 42, 18. Oktober 1990 (97) A-3265

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Kompetente Kommentiemng:

Kölner Kommentar

zumEBM

Kölner Kommenrar

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Kommentierung des

Einheitlichen Bewertungsmaßstabes für ärztliche Leistungen einschließlich

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Dr. med. M. Moewes, Dr. med. E. Effer, Dr. jur. R. Hess

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meplan beeinflußt wird. Es wirkt als niedrig dosierte Dau- ergabe besser als in hochdo- sierten Einzelgaben. Lawren- ce Einhorn, Indianapolis, be- richtete über 20 und 23 Pro- zent Responder unter Eto- posid bei Keimzellkarzinomen und kleinzelligen Bronchial- karzinomen, die chemothera- peutisch vorbehandelt waren.

Auch bei akuten myeloischen Leukämien zeigte Etoposid in Kombinationstherapien anti- turnorale Aktivität.

Die Entdeckung des Me- gesterolacetats als Mittel zur Therapie der Tumorkachexie ist einem Nebeneffekt zu ver-

Kurz informiert

Adalat®: Rapid und Re- tard - Der Kalziumantagonist Adalat® SL Retardtabletten wurde in Adalat® SL-Rapid- Retard-Tabletten umbe- nannt. Damit wird, so teilt die Bayer AG mit, das besondere Freisetzungsverhalten von Nifedipirr in der Tablette be- rücksichtigt: eine Komponen- te mit schneller Anflutung (Rapid- oder S-Phase) und eine zweite mit retardierter Freisetzung (Retard- oder L-Phase).

Zymafluor® D - Zur kom- binierten Karies- und Rachi- tisprophylaxe für Säuglinge und Kleinkinder bietet das Pharmaunternehmen Zyma, München, sein Fluoridpräpa- rat Zymafluor® nunmehr auch mit Vitamin B an: Zy- mafluor® D 500 und Zymaflu- or® D 1000. Das Präparat wird in Monats-Durchdrück- streifen zu dreißig und neun- zig Tabletten angeboten.

Jodid gegen Struma- Das Unternehmen E. Merck, Darmstadt, bietet zusätzlich zu Jodid 100 das Schilddrü- sentherapeutikum nunmehr auch als Jodid 200 und Jodid 500 an. Neuere Erkenntnisse haben gezeigt, so der Herstel- ler in einer Fachinformation, daß mit Tagesdosen bis zu 500 mg Jod eine Strumarück- bildung erreicht werden kann. Jodid 500 stelle, so

danken. Bei der Hormonthe- rapie von Frauen mit Mam- makarzinom war aufgefallen, daß diese über eine Zunahme von Appetit und Gewicht be- richteten. Prof. Sirnon Tchek- medyian, Los Angeles, USA, nutzte diese "Nebenwirkung"

des Megesterats bei 89 ka- chektischen Krebspatienten in finalen Krankheitsstadien und bei AIDS-Patienten. Je nach Dosis ergab sich eine Gewichtszunahme bei dreißig bis siebzig Prozent. Mit Ap- petit und Gewicht, so stellte der Untersucher fest, stieg auch die subjektive Lebens- qualität. M. Reifenrath heißt es weiter, eine Alterna- tive zur Schilddrüsenhormon- therapie für jüngere Erwach- sene mit diffuser euthyreoter Struma dar, sofern diffuse oder umschriebene Autono- mien ausgeschlossen sind.

"Gefäß aktiv" - Das Phar- maunternehmen Natter- mann, Köln, hat gemeinsam mit dem Kötner Experten Dr.

Bernhard Bulling ein Trai- ningsprogramm "Gefäß ak- tiv" für Patienten mit peri- pherer arterieller Verschluß- krankheit (AVK) entwickelt.

Informationsmaterial dazu für Ärzte und Patienten kann bei A. Nattermann & Cie., Nattermannallee 1, 5000 Köln 30, angefordert werden.

Gleichzeitig stellt Natter- mann auch auf den neugestal- teten Beipackzetteln zu De- fluina® peri 30Q (Buflomedil)

"Gefäß-aktiv"-Ubungen vor.

Vaterschaftsanalysen ICI Cellmark Diagnostics bie- tet zusammen mit einem Hei- delberger Diagnostiklabor nun auch in Deutschland Va- terschaftsuntersuchungen an, die auf einer von Prof. Alec Jeffreys entdeckten Technik der DNS-Sequenzanalyse ba- sieren. Das Verfahren, das die Verwandtschaft zweier Personen zweifelsfrei nach- weist, wurde weltweit bereits bei Tausenden von Vater- schaftsanalysen eingesetzt.

Anfragen: Deutsche ICI, He- Jen E. Gould, Frankfurt, Emil-von-Behring-Straße 2, Telefon 0 69/58 01-4 80. pe A-3266 (98) Dt. Ärztebl. 87, Heft 42, 18. Oktober 1990

Referenzen

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