• Keine Ergebnisse gefunden

Einen unmittelbar zusammenhängenden Text vermitteln die Auszüge also nicht, was zu Schwierigkeiten bei der Identifizierung und dem Ver¬ ständnis solcher Texte führt

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Einen unmittelbar zusammenhängenden Text vermitteln die Auszüge also nicht, was zu Schwierigkeiten bei der Identifizierung und dem Ver¬ ständnis solcher Texte führt"

Copied!
22
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Einleitung des Sahgitisutra

Von Eenst Waldschmidt, Göttingen

Unter den 1954 durch A. von Gabain pubhzierten ahtiu-kischen Texten

aus Chinesisch-Turkistan' finden sich als Manuskript G (S. 48—53) vier

Blattfragmente, die von der Herausgeberin als zur gleichen Handschrift gehörig erkannt worden sind. Sie enthalten sanskrit-alttürkische Bilinguen der von mir in einer früheren Betrachtung'^ behandelten eigentümlichen

Kompositionsart, bei der nur einzelne Stichwörter oder kurze Phrasen des

Sanskrittextes ausgehoben und ins Alttürkische übersetzt werden*. Einen

unmittelbar zusammenhängenden Text vermitteln die Auszüge also

nicht, was zu Schwierigkeiten bei der Identifizierung und dem Ver¬

ständnis solcher Texte führt. Deimoch lassen sich im vorliegenden Fall

drei der vier Blätter mit Sicherheit als Auszüge aus dem Dirghägama der

Sarvästivädins-Mülasarvästivädins erkennen, und zwar enthält das von

A. VON Gabain

an erster Stelle wiedergegebene Blatt (Z. 1—18) Wörter vmd Phrasen

aus der Einleitung des Sangitisütra, das

an zweiter Stelle stehende (Z. 19—36) Entsprechendes aus den Vor-

gängen 1—5 des Catusparisatsütra und das

an vierter Stelle behandelte (Z. 55—72) Gleiches aus dem Mahävadä-

nasütra (Vorgang 6).

Blattfragment 3 (Z. 37—54) bleibt noch zu bestimmen.

Die Blätter mit Auszügen aus dem Catusparisatsütra und dem Mahävadä-

nasütra werden in den im Erscheinen begriffenen zweiten Teilen meinei'

Ausgaben dieser Sütren Berücksichtigung finden. Hier soll nur das Blatt

mit Stichwörtern aus dem Sangitisütra, einem noch nicht herausgegebe¬

nen buddhistischen Lehrtext in Sanskrit, von dem größere Teile unter

den Handschriftenbruchstücken aus Chinesisch-Turkistan aufgefunden

worden sind, behandelt werden. Ich gebe damit einen Beitrag zu einer

durch meine Schülerin Fräulein Dr. Kusum Mittal vorbereiteten Text¬

ausgabe dieses Sütra.

' Türkische Turfan-Texte VIII. Abhandlungen der Deutschen Akademie

der Wissenschaften zu Berhn, Jahrgang 1952, Nr. 7, Berlin 1954.

^ Zu einigen Bilinguen aus den Turfan-Funden, NGAW, Philolog.-Histor.

Klasse 1955, Nr. 1.

' Gleichartige Bilinguen gibt es auch im Tocharischen, wie a. a. O. gezeigt worden ist.

(2)

Wie der entsprechende Pälitext, das Sangitisuttanta des Dighanikäya,^

und das Chung-tsi-king in dem in chinesischer Übersetzung erhaltenen

Dirghägama^ der Dharmaguptas besteht das Sangitisütra aus einer Zu¬

sammenstellung von Lehrbegriffen nach Zahlenkategorien. Diesen Auf¬

stellungen geht in ahen drei Texten eine Einleitung vorauf, die den

Grcgenstand meiner Betrachtung bildet. Im Chung-tsi-king wird darin

berichtet, daß der Buddha während eines Aufenthalts in der Stadt Päpä

(Päli: Pävä) eines Nachts von Rückenschmerzen befallen wird und seinen

Jünger Säriputra (Päli: Säriputta) beauftragt, an seiner Stelle zu den

Mönchen zu sprechen. Säriputra kommt dem Auftrag nach und begirmt

seine Rede mit dem Hinweis auf Zwistigkeiten unter den Schülern

des eben verstorbenen Jaina-Führers Mahävira, dessen Name

in den buddhistischen Texten Nirgrantha Jnätiputra bzw. (Päli) Ni¬

gantha Näthaputta lautet. Er ermahnt die Mönche unter Aufzeigung

dieses warnenden Beispiels zur Einigkeit und zur einmütigen Festlegung

auf die Lehrbegriffe, die er sodarm vorträgt.

Der Dighanikäya schickt einem entsprechenden Bericht Säriputras*

über das Schisma unter den Schülern des Nirgrantha Jnätiputra und den

anschließenden Ermahnungen eine Geschichte voraus, die mit dem In¬

halt des Sütra kaum etwas zu tun hat. Es wird von dem Bau einer

Versammlungshalle durch die Mallas von Päpä (Pävä) erzählt, der

bei der Ankunft des Buddha in der Stadt eben beendet ist, und von einer

Einladung an den Meister, sie mit seinen Mönchen als erster zu bewohnen,

um ihnen damit Glück und religiöses Verdienst zu sichern. Der Buddha

folgt der Einladung auch und bezieht die Halle, wobei umständlich dar¬

gelegt wird, in welcher Weise der Buddha, seine Mönche und die Mallas in

der Hahe zu einer Predigt Platz nehmen. Nach dem Fortgang der Mallas

im Laufe der Nacht übergibt der von Rückenschmerzen belästigte Buddha

das Wort, wie oben geschildert, an Säriputra.

Diese Geschichte von einer neuerbauten Versammlungshalle und der

Einweihung durch den Buddha und seine Gemeinde wird im gleichen

Wortlaut im Sekhasutta des Majjhimanikäya* erzählt, doch sind die

Säkyas von Kapilavastu (Päli: Käpilavatthava Sakya) die Bauherren.

Der Buddha, der hier ebenfalls von Rückenschmerzen befallen whd,

übergibt das Wort an seinen Jünger Änanda, und dieser predigt über ein

ganz anderes Thema als Säriputra im Sangitisuttanta. Auch werden die

1 Nr. 33, ed. PTS. Bd. III, S. 207—271.

2 Sütra Nr. 9, von Sieofbied Behbsing 1932 (Asia Major, Vol. VII, S. 1

bis 149) unter dem Titel „Das Chung-tsi-king des chinesischen Dirghägama"

übersetzt und mit Anmerkimgen versehen.

ä Ich verwende der Einheitlichkeit halber auch bei der Besprechung von

Pälitexten meist die Namensformen des Sanskrit.

* Sutta 53; ed. PTS. Bd. I, S. 353—359.

(3)

300 Ernst Waldschmidt

Säkyas nicht wie die Mahas im Sangitisuttanta vor der Predigt des

Jüngers entlassen.i

Andererseits kommt der Bericht des Sangitisuttanta über das Schisma

unter den Jüngern des Nigantha Näthaputta in gleichem Wortlaut auch

zur Einleitung andersartiger Päli-Texte vor, so zu Anfang des Päsädika-

suttanta^ und des Sämagämasutta*, ohne daß hier die Erzählung von

einer neuerbauten Versammlungshalle voraufginge. Die Vermutung, daß

die Kombination der beiden Geschichten, wie wir sie in der Einleitung des

Sangitisuttanta vorfinden, eine sekundäre Eigentümlichkeit des Päli-

textes sei, lag nahe, und man konnte gespannt sein, auf welche Seite sich

der Sanskrittext stehen würde, ob darin etwa wie im Chung-tsi-king die

Geschichte über den Neubau einer Versammlungshalle und die Ein¬

weihung durch den Buddha fortgelassen sei. Dies ist nicht der Fall,

sondern die Altertümhchkeit der Päli-Überlieferung wird aufs beste be¬

stätigt, und zwar nicht nur durch die erhaltenen Sanskritbruchstücke des

Sangitisütra, die dem Sangitisuttanta im ahgemeinen viel näher als dem

Chung-tsi-king stehen, sondem auch durch einen in chinesischer Über¬

setzung überlieferten Text des Abhidharmapitaka der Sarvästivädins,

den Sahgitiparyäya, über dessen Inhalt Takakusu schon 1905 im

Journal of the Päli Text Society referiert hat*. Dieser Text hat sich bei

näherem Zusehen als ein Kommentar zum Sangitisütra erwiesen.

Die Vorgänge zu Beginn des Sahgitiparyäya^ spielen sich an der gleichen

Örtlichkeit wie die in der Einleitung zum Sangitisütra ab — sie ist eine

andere als die im Sangitisuttanta — und stimmen im Gedankengang und

vielfach auch im Wortlaut weitgehend damit überein, wie durch die

unten in Anmerkungen vorgenommenen Vergleiche einzelner Sätze mit

dem Sanskrittext klar werden wird. Über die nicht wemger beachtlichen

Übereinstimmungen in der Anordnung der Begriffskategorien wird die

Textausgabe des Sangitisütra einen Überblick gestatten.

Ich gebe nunmehr I. die Stichwörter der Bilingue, II. den Text der

Einleitung zum Sangitisütra, soweit er in Bruchstücken erhalten oder

' Das Sekhasutta hat eine Entsprechung im chinesischen Sarnyuktägama (Kap. 43, Nr. 1176); die Parallele zm Eüileitung steht: T. I. Bd. 2, S. 316a, Z. 9v. r. — S. 316b, Z. 11 v. r. Der Mönch, dem der Buddha das Wort erteilt, ist nicht Änanda, sondem Mahämaudgalyäyana.

^Dighanikäya Bd. III, S. 117f. Behrsing hat a. a. O. S. 35 auch die

chinesische Entsprechung zm Einleitung ausgezogen und übersetzt.

' Majjhimamkäya Bd. II, S. 243f. Eme Entsprechung dazu im chmesi-

schen Madhyamägama s. T. I. Bd. 1, S. 752c, Z. 18—4 v. 1. (Emleitung zu

Sütra 196).

* On the Abhidharma Literature of the Sarvästivädins, JPTS 1904—1905,

London 1905, S. 67—146, über den Sangitiparyäya speziell S. 99—103.

' T. I. Bd. 26, S. 367a—b.

(4)

rekonstruierbar ist ; dabei sind die in der Bilingue vorkommenden Wörter

durch Fettdruck hervorgehoben, III. die zur Einleitung beitragenden

Sanskritbruchstücke aus Ostturkistan im handschriftlichen Befund.

I

Stichwörter der BUingue

Zehe 1 dort antarä udhhütahe caitye^ Absatz 2

2 und mal{l)ena^ selbst wenn es durch ist mal(l)aku-

märena m* 2

3 {jalükä)vanasande* samsthägära tam »

4 te vayarn krtägra^ krtakusalä^ 4

5 samghät samgham pügät pügarn sarngamya 5

6 samädäpayati anekaparyäyena 6

7 divasävasesena sakataih> 11

8 bei allen Gelegenheiten ist man bereit. niakamar}ayd? 12

9 puraskrto durch die Gemeinde 13

10 der Nacht {rätryäh)^ 16

11 (pratibh)ätu te* avUäyatV-" 18

12 ädäya (ödhäyaY^ smrtä samprajänd^^ 20

13 durch .... nirgranthä jnätipvirikä hhinrwP 22

14 oder durch verschiedenes miteinander Reden naitarn

tvam äjänäsi^* a{ham) 23

15 und diesen tvam äjänäsi 23

16 das zu Sprechende (Akk.) pascäd avocalj, abhicürnam te^^ 23

17 apahara vädam vädavipramo{ksäya)^^ 23

18 einer dem anderen mukhasaktikaya^'' 23

^ Ausgabe übersetzt: in dem entstandenen Caitya.

* Ausgabe : malena, übersetzt : dm'ch Umeiiiheit.

* Ausg. übers. : oder dmch einen imreinen Kmaben.

* Ausg. übers. : im Walde ; türk. : in einem Wald mit .. . Wölfen.

* Ausg. übers. : Spitze des Getanen.

* Ausg. übers. : zmn Tim geschickte.

' Ausg. übers. : Wasseredelsteüie ( ?).

* (rä)tryäh hat nach der Wiedergabe der Zeilen 10—18 auf Tafel II vor

der türkischen Übersetzung gestanden.

° Nur .. . ätu te erhalten. Türk. Übers. : deine Beredsamkeit soll sein

deine (d. h. du mögest Beredsamkeit haben).

Ausg. liest : adhiläyati.

Ausg. : ädäya (so das Ms. deutlich) ; richtiger ädhäya.

Ausg. liest: smrtäsarnprajäta und will zu smrti» verbessern.

Ausg. übers. : die zerbrochenen. '* Ausg. : ajänäsi.

''Ausg. liest: abhicurnamte, was zu "cürnarnte verbessert und mit ,,beim

sehr Feinen" übersetzt wird. Ausg. liest: vädäcipramo ....

" Ausg. übers. : durch die Kraft des Mundes.

(5)

302 Ebnst WALDScnraDT

II.

Text und Übersetzung der Einleitung zum Sangitisütra^

1 (evam mayä srutam |) So habe ich gehört.

(ekam samayarn bhagavän Einstmals erreichte der Erhabene, der

mallesu) (1. 1) janapadesu im Lande der Mallas auf Wanderung be -

caryäm cara(n) päpäm anu- griffen war, Päpä und hielt sich in Päpä

pr(ä)pta(h päpä)yäm viha- im Jalükävanasanda auf.

rat(i) jalükävana(san)d(e |)-

2 (tena khalu samayena Zu eben dieser Zeit war von den

päpiyakair mallair antarä* Mallas zwischen dem östlichen

ca pürvä)(l. 2)m* und dem westhchen (Teile von) Päpä,

antarä ca pascimäm päpäm dazwischen, beim Udbhütaka-Caitya

atr(äntaro)dbhütake caitye ein neues Versammlungshaus eben er-

navasamsthägäro 'cira(kä- baut, eben fertiggestellt worden, das

rito^ 'ciranisthito 'cirä- kaum^ (besser: noch nicht) zur Über-

bhyusitah äramanena vä nachtung benutzt worden war von

brä)(1.3)hmanena vä mal- einem Sramana, Brahmanen, Malla,

lena vä mallakumä(rena Mallajüngling oder irgend einem

vä kena)cid vä loke menschlichen Wesen in der Welt,

manusyabhütena |'

' Textergänzungen stehen in runder Klammer. Nicht ganz sichere Lesun¬

gen, die im handschriftlichen Befund imten S. 315 ff. in eckige Klammer

gesetzt sind, wurden nicht noch einmal als solche kennthch gemacht. Zahlen

in Klammer innerhalb der Zeilen weisen auf Nummer und Zeile im hand¬

schriftlichen Befimd hin.

* Nach dem Sangitisuttanta hält sich der Erhabene in Pävä im Mangohaine

des Schmiedes Cunda auf (cundassa kammäraputtassa ambavane) ; ebenso nach

dem Chung-tsi-king. Im Sangitiparyäya dagegen ist die Örtlichkeit wie im

Sanskrittext das Jalükävana^anda. Dieses Waldgebüsch ist auch im Mahä¬

parinirvänasütra ( = MPS, Vorgang 26. 3; 31. 2) und Gilgit Manuscripts III, 1 S. 282 (vgl. MPS, S. 252, Anmerk. 6 und 8) bei anderer Gelegenheit als Aufent¬

haltsort des Buddha in Päpä angegeben. Die Pälitexte kennen denNamen nicht.

^ Über die sehr gebräuchliche Konstruktion antarä ca . .. antarä ca mit

folgendem aträntarä vgl. MPS, Vorg. 3. 2 und Edoebton BHSD. s. v. antarä.

* Die Ergänzung nach Sangitiparyäya, wo es (T. I. Bd. 26, S. 367 a, Z. 7 bis 8 V. r.) heißt: ,, Damals hatten die Mallas in jener Stadt zwischen dem Heng-

chü-hsi fl^^) ( = ständig sich sammeln und spielen) dem östhchen und

dem westlichen Dorf, am Udbhütaka-Caitya eine gemeinsam erbaute Ver¬

sammlungshalle, eine glänzend ausgestattete, soeben vollendet."

' Ergänzungen nach Absatz 8.

" Die Lesart aciräbhyusitah (gegenüber Päli an-ajjhävuttharn) ist auf das voraufgehende zweimalige acira" zurückzuführen und wohl als Verderbnis anzusehen. Ich habe daher in Klammem „noch nicht" hinzugefügt.

' Sangitisuttanta: tena kho pana samayena päveyyakänäm mallänam

uhhhatakarn näma navam santhägäram acirakäritarn hoti anajjJiävuttham

samanena vä brähmanena vä kenaci vä manussabhütena. Im Sangitiparyäya

(6)

3 (asrausuy päplyakämal-

lä bhagavän mallesu jana¬

padesu) (1.4) cary(äin) ca-

ran päpäm anupräptah pä-

päyärn (v)ihar(ati jalü-

kävana)§ande |

4 a(tha2 ca) sä(miciprati-

pamiänäin* mallänäm etad

abhavat | asmäkam udbhü-

ta)(1.5)ke cait(y)e nava-

(sam)s(th)ägä(ro) 'cira(kä- rito* 'ciranisthito 'cirä-

bhyusitah sramanena vä

brähmanena vä mahena

vä mallakumärena vä ke¬

nacid vä loke manusya¬

bhütena I tarn bhagavän

prathamatah paribhumjita bhiksusamghas ca | sa bha¬

gavatä prathamatah pari-

bhukto bhiksusarnghena

ca te vayam krtägrah

Die Mallas von Päpä hörten, daß der

Erhabene, der im Lande der Mallas auf

einer Wanderung begriffen sei, Päpä

erreicht habe und sich in Päpä im Ja-

lükävanasanda aufhalte.

Da kam den des rechten Verhaltens

teUhaftigen Mallas folgender Gedanke:

Von uns ist beim Udbhütaka-Caitya

ein neues Versammlungshaus eben er¬

baut, eben fertiggesteUt worden, das

kaum (besser: noch nicht) zm Uber-

nachtung benutzt worden ist von einem

Sramana, Brahmanen, Malla, Malla¬

jüngling oder irgend einem mensch¬

lichen Wesen in der Welt. Dies (Ver¬

sammlungshaus) sollte der Erhabene an

erster Stelle in Gebrauch nehmen und

die Mönchsgemeinde. (Weim) es vom

Erhabenen und der Mönchsgemeinde an

erster Stelle in Gebrauch genommen

worden ist, können wir hier es später als

werden wie im Sanskrittext auch die Mallas unter denen genannt, welche

die Halle noch nicht benutzt haben. Sehr nahe im Wortlaut steht dem Sans¬

krittext Sütra 1176 im chin. Sarnyuktägama (T. I. Bd. 2, S. 316a, Z. 11 bis 12 V. r. ; vgl. Anmerk. 1 S. 300). Es heißt dort, daß die neue Halle, die von den

Säkyas gebaut wurde, weder von Sramanas noch Brahmanas, noch von

Öäkyas, die an Jahren jung waren, oder von sonstigen Menschen bei An¬

kunft des Buddha bewohnt gewesen sei.

' Saügitisuttanta : assosum kho päveyyakä mallä usw. Beispiele für die

feste Redewendung aärausuh bzw. aärausii mit Wiederholung voraufgehender Textteile s. MPS, S. 515 s. v.

^ Im Päli fehlt die Überlegung, welche die MaUas in diesem Absatz an¬

stellen. Sie begeben sich auf die Kunde von der Ankunft des Buddha zu ihm,

ohne ihre Absichten vorher zu erörtern. Im chines. Sangitiparyäya (a. a. O.

Z. 11—14 V. r.) ebenso wie im Sütra 1176 des chines. Sarnyuktägama (a. a. O.

Z. 13—16 V. r.) dagegen finden sich ziemhch genaue Entsprechungen zu die¬

sem Absatz des Sanskrittextes, nur handelt es sich im Sütra 1176 nicht um

die Mallas von Päpä, sondern um die Säkyas von Kapilavastu.

' Die Ergänzung sämiciprat'vpannänärn ist unsicher. Im chin. Sangitipar¬

yäya heißt es (a. a. O. Z. 10—11 v.r.): „Miteinander Glückwünsche aus¬

tauschend erwogen sie alle gemeinsam". Man könnte auch an sammodamänä- näm denken, atha . .. (Gen.) ... etad abhavat gehört zu den festen Redewen¬

dungen; vgl. MPS, S. 517.

* Ergänzung nach der Wiederholung in Absatz 8.

20 ZDMG 105/2

(7)

304 Ernst WAiiDSCHMiDT

krtakusalä) (2.5) labdho-

day(ä labdhaläbhäs tatah

paäcät paribhoksyämahe I tad asmäkam bhavisyati

dirgharätram arthäya hi-

täya sukhäya |)

(atha'^ päpiyakä mahä)

(2. 6) (sam)ghät samgham (pügät pügam) 8a(m)gam-

ya samägamya päpäyä

ni(skramya yena bhaga-

väms tenopajagmuh |

upetya bhagavatpädau 6i-

rasä vanditvä tripradaksi-

nikrtvaikänte^ nyasidan |)

(2. 7) (ekän)t(ani)sannän

päp(iya)kän (ma)hän bha¬

gavän (dhä)rmyä kathayä

(sandaräayati* samädäpa¬

yati samuttejayati sam-

praharsayati | atha bhaga¬

vän päpiyakän mahän ane-

kaparyäyena) (2.8) (dhä)-

rmyä kathayä sandars(ayi-

tvä* samädä)payi(tvä sa-

solche, die etwas Vorzüghches getan

haben, die Heilbringendes getan haben,

die Aufsteigen und Gewinn erlangt

haben, in Gebrauch nehmen. Das wird

ims lange Zeit über zum Nutzen, zum

Heil und zum Glück sein.

Dann verheßen die MaUas von Päpä,

nachdem sie sich korporations- imd

gUdenweise vereinigt und zusammen¬

geschlossen hatten, Päpä und begaben

sich zum Aufenthaltsort des Erhabenen.

Eingetroffen neigten sie sich mit dem

Kopf bis auf die Füße des Erhabenen,

umwandelten ihn dreimal nach rechts

und setzten sich beiseite nieder.

Die zur Seite sitzenden MaUas von

Päpä unterwies, belehrte, förderte imd

erfreute der Erhabene mit einer Predigt,

und nachdem der Erhabene die Mallas

von Päpä auf mannigfache Weise mit

einer Predigt unterwiesen, belehrt, ge¬

fördert und erfreut hatte, verhielt er

sich schweigend.

' Sangitisuttanta: atha kho päveyyakä mallä yena bhagavä ten" upasam-

kamimsu \ upasamkamitvä hhagavantam abhivädetvä ekamantam nisidimsu.

Während hier im Päli also nicht zum Ausdruck gebracht wird, daß sich die

Mallas korporationsweise zusammenschließen, berichtet der Sangitiparyäya

(a. a. O. Z. 13 v. 1.) in Anklang an den Sanskrittext, daß jeder der MaUas

seine Gefolgsleute, Genossen und Familienangehörigen sammelt. — Zur

Phrase samghät samgham pügät pügam sarngamya samägamya vgl. MPS, Vorg.

4.4.

^ Die Bemerkung, daß der Erhabene dreimal nach rechts umwandelt wird,

fehlt in der Redensart häufig. Sie füidet sich aber an unserer Stelle im chin.

Sangitiparyäya (a. a. O. Z. 12 v. 1.) und ist darum hier mit ergänzt worden, obwohl sie in Sütra 1176 des chin. Madhyamägama (a. a. O. Z. 13 v. 1.) rücht vorkommt.

' Zm Ergänzung der häufig belegten Phrasen dieses Absatzes vgl. MPS,

S. 517f., unter ekäntanisanna ... dhärmyä kathayä sandaräayati ... und

anekaparyäyena dhärmya kathayä ... — Im Sangitisuttanta ist nicht davon

die Rede, daß der Buddha den Mallas eine Predigt hält ; die Besucher wenden sich unmittelbar mit ihrer Einladung an den Erhabenen. Der chin. Sangitipa¬

ryäya und das Sütra 1176 dagegen folgen der Ausdrucksweise unseres Sans¬

krittextes.

(8)

mu)ttejayi(tvä samprahar-

sayitvä tüsnim abhüt |)

7 (atha' päpiyakä mallä

bhagavato bhäsitam abhi-

nandyänumodyotthäyäsa- näd ekämsam uttar)(3.1)-

äs(an)g(ain) krtvä y(ena

bhagaväms tenänjalim pra¬

namya hhagavantam idam

avocan |)

8 (asmäkam^ antarä ca .. ..

.. pürväm antarä ca pasci¬

mäm päpä)(4.1)m aträn-

taro(3.2)dbhütake caitye

navasamsthägäro 'cirakä-

rito 'ciranisthito 'ciräbhyu-

sitah sramanena (vä bräh¬

manena vä mahena vä

maUakumärena vä kenacid

vä) (4.2) loke manusya-

(3. 3)bhütena | tarn* bha¬

gavän prathamatah pari¬

bhumjita bhiksusamghaS ca I sa bhagavatä pratha-

Da standen die MaUas von Päpä,

nachdem sie an der Rede des Erhabe¬

nen sich erfreut und ihr BeifaU gezoUt

hatten, vom Sitze auf, legten verehrend

die Hände in Richtung auf den Er¬

habenen zusammen und sprachen fol¬

gendes zum Erhabenen:

Von uns ist zwischen dem östlichen

und dem westhchen (TeUe von)

Päpä, dazwischen, beim Udbhütaka-

Caitya ein neues Versammlimgshaus eben erbaut, eben fertiggesteht worden, das kaum (besser: noch nicht) zur Über¬

nachtung benutzt worden ist von einem

Öramana, Brahmanen, Maha, MaUa-

lüngling oder irgend einem mensch¬

lichen Wesen in der Welt. Dies Ver¬

sammlungshaus sohte der Erhabene an

erster SteUe in Gebrauch nehmen und

die Mönchsgemeinde. (Weim) es vom

Erhabenen und der Mönchsgemeinde an

' Die Ergänzung beruht auf dem chin. Sangitiparyäya, wo es heißt (a. a. O.

Z. 9—8 V. 1.): ,,Al8 die Mallas die Predigt des Buddha gehört hatten, freuten sie sich (und) hüpften (vor Vergnügen), erhoben sich darauf von ihren Sitzen,

legten die Hände zusammen, verneigten sich und sprachen alle ehrerbietig

zum Buddha", und auf chin. Sarn5mktägama Sütra 1176 (a. a. O. Z. 11—10

V. 1.): „Da erhoben sich die Säkyas von ihren Sitzen, ordneten ihre Gewänder

und bezeigten dem Buddha Verehrung. Mit dem rechten Knie berührten

sie den Boden, legten die Hände zusammen imd sprachen ehrerbietig zum

Buddha". Zum Wortlaut vgl. MPS, S. 518 (feste Redewendungen), unter

utthäyäsanäd ekämsam . . . Im Sangitisuttanta heißt es viel küi'zer und in

Zusammenfassung von Absatz 6 und 7: ekamantam nisinnä kho päveyyakä

mallä hhagavantam etad avocum.

" Zum Wortlaut vgl. die Absätze 2 und 4. Auch im chin. Sangitiparyäya

und im Sutra 1176 des chin. Saipsrnktägama finden sich entsprechende

Wiederholungen des Wortlauts bei der nun folgenden Einladung an den

Buddha.

ä Hier bietet das Sangitisuttanta, das die Überlegungen der Mallas in Ab¬

satz 4 nioht enthält, zum ersten Mal den entsprechenden, aber wesenthch

kürzer gehaltenen Wortlaut : tarn bhante bhagavä pathamam paribhunjatu

bhagavatä pathamarn paribhuttarp, pacchä päveyyakänäm nvxllänam digharat¬

tam hitäya sukhäyäti.

20*

(9)

306 Ernst Waldschmidt

10

11

erster Stelle in Gebrauch genommen

worden ist, können wir hier es später

als solche, die etwas Vorzügliches getan haben, die Heilbringendes getan haben,

die Aufsteigen und Gewinn erlangt

haben, in Gebrauch nehmen. Das wird

uns lange Zeit über zum Nutzen, zum

Heil und zum Glück sein.

Der Erhabene nahm die Einladung

der Mallas von Päpä durch Schweigend- verhalten an.

Als nun die Mallas von Päpä erkann¬

ten, daß der Erhabene durch Schwei¬

gendverhalten ihre Einladung amiahm,

neigten sie sich mit dem Haupt bis auf

die Füße des Erhabenen und begaben

sich aus der Nähe der Erhabenen fort.

Da stellten^ bereit und transportierten

die Mallas von Päpä den Rest des

gleichen Tages über mit Karren ' Sangitisuttanta : adhiväsesi bhagavä tunhibhävena. Der chin. Sangitiparyä¬

ya, der bis hierher im Wortlaut mit dem Sanskrittext gut übereingestimmt hat, weicht nunmehr ab, indem er, vielleicht der vielen Wiederholungen

müde, für die Absätze 9—13 eine bloße Zusammenfassung bietet: ,,Zu der

Zeit" — heißt es nm noch — ,,nahm der Tathägata aus Erbarmen mit jenen

(d. h. den ihn einladenden Mallas) alle Schüler mit sich, begab sich (zm Ver¬

sammlungshalle) und hielt sich darin auf" (a. a. O. Z. 4—3 v. 1.). Sütra 1176

im chin. Sarnyulitägama bietet dagegen weiterhin enge Parallelen zu un¬

serem Sanskrittext.

^ Die Ergänzung des phra;Senhaften Wortlautes kann sich auch auf Sütra

1176 stützen, wo die Stelle (a. a. O. Z. 7—6 v. 1.) folgendermaßen lautet: „Da

erkannten die Säkyas, daß der Erhabene die Einladung angenommen hatte.

Sie neigten sich mit dem Haupt bis auf die Füße des Buddha, und ein jeder

kehrte nach Hause zmück". — Das Päli faßt den Inhalt von Absatz 10

stärker mit dem von 11 zusammen: atha kho päveyyakä mallä bhagavato

adhiväsanarn viditvä utthäy' äsanä hhagavantam abhivädetvä padakkhinam

katvä yena santhägärarn ten' upasarnkamirnsu.

' Sangitisuttanta: upasamkamitvä sahbasantliarim santliägärarn santharä-

petvä äsanäni pannäpetvä udakamanikam patitthäpetvä telappadipam äropetvä

yena bhagavä ten' upasarnkamirnsu \ upasarnkamitvä hhagavantam abhivädetvä ekamantam attharnsu \ ekamantarn thitä kJvo päveyyakä mallä hhagavantam etad

avocum. — Es ist bedauerlich, daß wir für die Rekonstruktion dieses Ab¬

satzes auf den Sangitiparyäya verzichten müssen, doch bietet Sütra 1176

des Sarnyuktägama eine genügend enge Parallele, um das uns in der Bilingue

matah paribhukto bhiksu-

(samghena ca te vayam

krtägräh krtaku)(4.3)salä

labdhoda(3.4)yä labdha¬

läbhäs tatah pascät pari¬

bhoksyämahe I tad asmä¬

kam bhavisyati dirgharä¬

tram arthäya hitäya

sukhäya I

(adhiväsayati' bhaga¬

vän) (3.5) (päpi)yakä-

(4.4)näm mal(lä)näm tüs-

nlmbhävena |

atha päp(I)ya(kä ma)l-

(lä) bhagavatas tüsnim-

bhävenädhiväsanäm vidi-

tv(ä^ bhagavatpä)dau si-

(ra)s(ä vanditvä bhagava¬

to 'nikät prakräntäh |)

(atha* päpiyakä) (4.5)

(ma)l(lä)s tenaiva divasä¬

vasesena sakataih

(10)

12

und Wagen Gegenstände aller Art,

schmückten die neue Halle, stellten Betten

und Sitze auf, bestreuten den Boden mit

weichem Grase,

machten Lampen mit (duftendem) Öl

zurecht und, nachdem sie diese ange¬

zündet hatten, begaben sie sich zum

Aufenthaltsort des Erhabenen. Einge¬

troffen neigten sie sich mit dem Kopf

bis auf die Füße des Erhabenen, um¬

wandelten ihn dreimal nach rechts,

legten verehrend die Hände in Rich¬

tung auf den Erhabenen zusammen und

sprachen folgendes zum Erhabenen :

,,Das neue Versammlungshaus, o

Herr, ist auf alle Art zurechtgemacht,

Wasserbehälter sind aufgesteht, Öl¬

lampen angebracht. (Es geschehe,) wo¬

für der Erhabene es jetzt für an der

Zeit häh."

Da begab sich der Erhabene, um¬

geben von der Mönchsgemeinde, an der

Spitze der Mönchsgemeinde, zum Ver¬

sammlungshaus der Mallas von Päpä.

Eingetroffen wusch er sich außerhalb

erhaltene Sakataih zu sichem und verständhch zu machen ; denn wir hören

dort, daß die Mallas am gleichen Tag mit Karren und Wagen Inventar und

Ausschmückungsgegenstände zur Halle fahren (vgl. Anmerk. 4).

* (Zu S. 306) Das kursiv Gesetzteistaus Sütra 1176 (a. a. O.Z. 6—4 v.l.) als ungefähre Inhaltsangabe des im Sanskrit Fehlenden übersetzt.

' Ob eine dreifache Umwandlung nach rechts im Text erwähnt war, bleibt

imsicher; das Sütra 1176 enthält sie nicht. Vgl. Anmerk. 2 zu Absatz 5.

^ Saftgisuttanta : sabbasantharirn santhatam bhante santhägäram äsanäni pannattäni udakamaniko patitthäpito telappadipo äropito \ yassa däni bhante

bhagavä kälarn rnannatiti. Sütra 1176 im chin. Sarnyuktägama verzichtet auf

eine Wiederholung und läßt die Säkyas einfach melden (a. a. O. Z. 3 v. 1.):

„Alle Dinge sind bereit".

* Sangitisuttanta: atha kho bhagavä niväsetvä pattacivaram ädäya saddhirn

bhikkhusamghena yena santhägärarn ten' upasarnkami \ upasarnkamitvä päde

pakkhäletvä santhägärarn pavisitvä majjhimatthamhharn nissäya puratthäbhi-

mukho nisldi. Entsprechend wird weiter auch von den Mönchen und den

Mallas berichtet, daß sie sich setzen, in der gleichen Art, doch etwas kürzer

als es der Sanskrittext tut. Im Sütra 1176 des chin. Sarnyuktägama findet

sich eine analoge Darstellung (a. a. O. Z. 3 v. 1. — b, Z. 2 v. r.).

13

(tailapradipän äropya)

(5. 1) tän ädipya yena bha-

gaväm(s tenopajagmuh |

upetya bhagavatpä)dau si-

rasä vanditvä (triprada-

ksinikrtvä' yena bhaga¬

väms tenänjalim pranam¬

ya hhagavantam idam avo¬

can |)

(5.2) sarväkärasamskr-

to^ bhadanta navas(am)-

sth(ägä)r(a) udakamana-

yah pratisthäpitäs taila-

pra(dipä äropitäh | yasye-

dänim bhagavän kälarn

manyate |)

(atha)* (5.3) bhagavän bhiksusamgha(6. a)parivr- to bhiksusamghapuraskrto

yena päpiyakänäm mallä¬

näm samsthägäras tenopa-

(11)

308 Eenst Waid Schmidt

14

jagäma | upetya (bahih.

samsthägärasya pädau

pra)(5.4)k§älya samsthägä-

ram (6. b) pravisya sar¬

vam samsthägäram vya-

valokya madhyamam (8.1)

stambham nisrtya nisan-

nah pürvämmukhah | bhi-

ksusamgho 'pi bahih sam-

(sthägärasya pädau pra-

ksälya samsthägäram pra)-

(4.5)visya (6. c) sarvam

samsthägäram vyavalokya

pascimäm bhittim ni(8. 2)-

örtya nisarmah pürväm-

mukho hhagavantam sam-

p(u)raskr(tya | päpiyakä

mallä) api (bahih sam-

sthägä)(10. a)rasya pä-

d(au praksälya samsthä¬

gäram pravisya sarvam

samsthägäram) (8. 3) vya¬

valokya pürväm bhittim

iii(ärtya nisannäh paä-

cänmukhä hhagavantam) (10. b) puraskrtya bhiksu-

samgham (ca |)'

(atha^ bhagavän päpiya¬

kän mahän dhärmyä ka¬

thayä sandaräaya)(8.4)ti samädäpay(ati samutteja¬

yati sampra)(10. c)(ha)rsa- yati I anekaparyäyena

dh(ärmyä) kathayä s(an-

daräayitvä samädäpayitvä

des Versammlungshauses die Füße, be¬

trat das Versammlungshaus und nahm,

nachdem er das ganze Versammlungs¬

haus genau angesehen hatte, Platz, in¬

dem er sich an den Mittelpfosten lehnte.

Sein Antlitz war nach Osten gewandt.

Auch die Mönchsgemeinde wusch

sich außerhalb des Versammlungshauses

die Füße, betrat das Versammlungs¬

haus und nahm, nachdem sie das ganze

Versammlungshaus genau angesehen

hatte, Platz, indem sie sich an die West¬

wand lehnte. Ihr Antlitz war nach

Osten gewandt. Den Erhabenen hatten

sie vor sich.

Die MaUas von Päpä wuschen sich

ebenfalls außerhalb des Versammlungs¬

hauses die Füße, betraten das Ver¬

sammlungshaus und nahmen, nachdem

sie das ganze Versammlungshaus genau

angesehen hatten, Platz, indem sie sich

an die Ostwand lehnten. Ihr Antlitz

war nach Westen gewandt. Den Er¬

habenen und die Mönchsgemeinde hat¬

ten sie vor sich.

Da unterwies, belehrte, förderte und

erfreute der Erhabene die MaUas von

Päpä mit einer Predigt, und nachdem

er sie auf mannigfache Weise mit einer

Predigt unterwiesen, belehrt, gefördert und erfreut hatte, verabschiedete er sie :

' Vgl. Oilgit Manuscripts III, 1, S. 257: paScimärn disarn nihsrtya nisanno

bkagavantam sarnpuraskrtya hhiksusarnghara ca.

" Zum Wortlaut vgl. Absatz 6. Saügitisuttanta : atha kho bhagavä päveyya- ke malle bahud eva rattim dhammiyä kathäya sandassetvä samädapetvä samutte- jetvä sarnpaharnsetvä uyyojesi. Sütra 1176 des chin. Sarnyuktägama (a. a. O.

316b, Z. 3—4 V. r.) : , .Damals predigte der Erhabene den Säkyas ausführhch

die wesenthchen Lehren, vmd nachdem er (sie) ihnen erklärt, sie belehrt,

erleuchtet und erfreut hatte, sprach er zu den Säkyas".

(12)

samuttejayitvä sainpra- harsa)(8. 5)yltvodyo(ja- yati |)

15 (atikränto' rätryäh pra- „Die erste Wache der Nacht ist

thamo yämah | yasyedä- vorüber. (Es geschehe,) wofür ihr es

nim kälam manyadhve |) jetzt für an der Zeit haltet".

16 (evam^ bhadanteti päpi- ,,So sei es Herr" erwiderten die MaUas

yakä mallä bhagavatah von Päpä dem Erhabenen, standen von

pratiärutyotthäyäsanäd ihren Sitzen auf, neigten sich mit dem

bhagavatpädau sirasä van- Kopf bis auf die Füße des Erhabenen

ditvä bhagavato 'ntikät und begaben sich aus der Nähe des Er-

prakräntäh |) habenen fort.

17 (atha* bhagavän acira- Als der Erhabene festgestellt hatte,

prakräntän päpiyakän mal- daß die Mallas von Päpä sich eben fort-

län viditväyusmantam ää- begeben hatten, redete er den ehr-

riputram ämantrayate |) würdigen Säriputra an:

18 (pra) (9. 2)tibhätu* (te) ,, Auf leuchten soll dir, o Säriputra,

s(ä)r(iputra bhiksünäm eine Predigt für die Mönche. Mein

' Sangitisuttanta : abhikkantä kho väaetthä ratti \ yassa däni tumhe kälam ma- nnathäti. Es ist möghch, daß in unserem Text hinter atikränto der Vokativ

väsi^thä gestanden hat, der im MPS mehrfach belegt ist. Sütra 1176 des

chin. Sarnyuktägama (a. a. O. Z. 4—5 v. r.) begiimt auoh mit einem Vokativ:

,, Gautamas, die erste Wache der Nacht ist vergangen. Nun ist es Zeit, nach

Kapilavastu zmückzukehren". Im chin. Sangitiparyäya, der mit der Er¬

wähnung der Predigt des Buddha an die Mallas (d. h. zu Absatz 14) wieder

einsetzt, wird die direkte Rede nicht verwandt, sondem nm gesagt, daß der

erste Teil der Nacht mit Predigt und in Frage und Antwort vergeht und daß

die Mallas sich dann davonbegeben (a. a. O. Z. 2 v. 1. —• b, Z. 1 v. r.). — Der

Ausdruck rätryäh prathamo yämah ist Gilgit Mamiscripts III, 1. S. 56 u.

belegt.

* Saügitisuttanta: evam bhante ti kho päveyyakä mallä bhagavato papissu- tvä utthäy' äsanä bhagavantarn abhivädetvä padakkhinarn katvä pakkamimsu.

Über die festen Redewendungen evam bhadanteti, utthäyäsanät, bhagavat¬

pädau Sirasä vanditvä, bhagavato 'ntikät prakräntäh vgl. MPS, S. 518.

^ Sangitisuttanta : atha kho bhagavä acirapakkantesu mallesu tunhibhütam

tunhibhütarn bhikkhusamgham anuviloketvä äyasmantam säripuMarn ämantesi.

Die Bemerkung des Pälitextes über die in Schweigen versunkene Mönchs¬

gemeinde hat weder im chin. Sangitiparyäya noch im Sütra 1176 eine Paral¬

lele. Es heißt dort einfach : „Zu dieser Zeit sprach der Erhabene zu Säriputra"

(a. a. O. S. 367b, Z. 2 v. r.), bzw. ,,als der Erhabene damals erkannte, daß

die Säkyas davongegangen waren, sprach er zu Mahämaudgalyäyana"

(a. a. O. Z. 6—7 v. r.).

* Sangitisuttanta : patibhätu tarn säriputta bhikkhünarn dhammikathä \ pitthi

me ägiläyati tam aharn äyamissämiti. Vorauf geht : vigatathinamiddho kho sä¬

riputta bhikkhusamgho. Diese Hervorhebung der noch vorhandenen Aufnah¬

mebereitschaft der Mönchsgemeinde hat weder im ohin. Sangitiparyäya noch

im Sütra 1176 des chin. Sarnyuktägama eine Parallele. Im Sangitiparyäya

(13)

310 Ernst Waldschmidt

dhärml kathä | prsthi' ma

äviläyali täm tävad äyä-

mayisye |)

19 (adhiväsayaty^ äyusmän

säriputras tü)(9.3)(s)n(Im)-

bhäv(e)na |

20 atha* bhaga(vämä catur-

gunam uttaräsangam pra-

jnapya ganagunäip sam)-

(9.4)ghätim sirasy upa-

dhäy(a* daksinena päräve-

na sayyäm kalpayati päde

pädam ädhäyälokasamjni

smrtah)* (ll.b) sampra-

jäna utthänasamjnäm ma-

n(asi) kurvän(ah |)

21 (ath)(9.5)äyusmämä*

säriputro bhiksün (äman¬

trayate |)

Rücken schmerzt mich; ich will ihn

eine Weile ausstrecken".

Der ehrwürdige Säriputra willigte

durch Schweigcndverhalten ein.

Da breitete der Erhabene sein Ober¬

gewand, vierfach zusammengefaltet,

aus, schob den Mantel, vielfach zu¬

sammengefaltet, unter sein Haupt und

legte sich auf die rechte Seite, indem er

einen Fuß auf den anderen deckte:

Klarheit empfindend, besonnen, voll¬

bewußt, die Absicht des Aufstehens im

Geiste bewahrend.

Da sprach der ehrwindige Säriputra zu den Mönchen:

heißt es (a. a. O. Z. 2—3 v. r.): „Ich habe jetzt Bückenschmerzen und muß

fiu eine Weile ruhen. Du könntest als mein Stellvertreter der Mönchsge¬

meinde das Wesentliche der Lehre, erklären und predigen. (Man) darf (die

Zeit) nicht vertrödeln", und im Sütra 1176 (a. a. O. Z. 7—8) ,,du mußt den

Mönchen die Lehre predigen. Mir bereitet jetzt der Rücken Schmerzen, und

ich muß mich ausruhen".

' Dieser Satz kommt auch im MPS, Vorg. 27.6 und 30.5 vor.

^ Sangitisuttanta: evam bhante ti kho äyasmä säriputta bhagavato paccassosi.

Dagegen Sangitiparyäya (a. a. O. Z. 3—4 v. r.): ,,Da nahm Säriputra die

Anweisung schweigend an", und Sutra 1176 (a. a. O. Z. 8 v. r.) ,,da nahm

Mahämaudgalyäyana die Anweisimg schweigend an".

' Sangitisuttanta: atha kho bliagavä catu^ggunarn sarnghätirn pannäpetvä

dakkhinena passena slhaseyyarn kappesi päde pädarn accädhäya sato sampa-

jäno utthänasannarn manasikaritvä. Sütra 1176 (a. a. O. Z. 8—11 v. r.):

„Damals faltete der Erhabene das Obergewand (uttaräsanga) vierfach zu¬

sammen und legte es sich unter die Flanken, rollte die Sanghäti zusammen

imd legte sie sich unter den Kopf. Auf der rechten Seite legte er sich hin,

deckte bei gekrümmten Knien die Füße aufeinander. Er war besonnen, von

klarer Empfindung und hatte den Vorsatz des Aufstehens gefaßt". Ähnhch Sangitiparyäya (a. a. O. Z. 4—7 v. r.). Der Sanskrittext hat eine wörtliche

Entsprechung im MPS, Vorg. 27. 7—9 und 30. 6—8, doch ist es dort Änanda,

der für den Buddha das Lager bereitet.

' MPS, Vorg. 27. 9 und 30. 8, ist äirasi pratisthäpya bzw. pratismrtah er¬

gänzt worden, was nach dem Ausweis der Handschrift 9.4 bzw. der Bilingue

durch Hrasy upadhäya und smrtah zu ersetzen ist.

' Sangitisuttanta: atha kho äyasmä säriputta bhikkhü ämantesi. Der An¬

sprache Säriputtas geht im Pälitext eine Erzählung über die Streitigkeiten

(14)

22 (nirgrantho' jnätipvitrah kälakrtah pä)(ll.c)(pä)- y(äm I tasya kä)lakriyayä nir(gra)nthä inätipu(t)r- (ikä bhinnäh kalahakära- kä^ viharanti bhandana-

kärakä vigrhitä vivädam

äpannäh |)

23 (naitam* tvam dharma-

vinaya)(ll.d)m äjän(äsi |)

Der Nirgrantha Jnätiputra ist in Pä¬

pä gestorben. Infolge seines Todeshaben sich (seine Gefolgsleute) die Nirgran-

thas Jnatiputrikas entzweit, streiten

sich und zanken sich, sind miteinander verfeindet und in Auseinandersetzung geraten :

,, Nicht kennst du diesen Dharma und

Vinaya. Ich kenne diesen Dharma und

imter den Niganthas in Pävä voraus, welche die Form eines Tatsachenberichts

hat. Dann leitet Säriputta mit einer wörtlichen Wiederholung der vorher

geschilderten Vorgänge in Pävä (vgl. bei uns die Absätze 22—23) seine

Predigt an die Mönche ein. Der Saügitiparyäya enthält keinen voraufgehen¬

den Tatsachenbericht, sondem stimmt in diesem Punkt mit unserem Text

überein. Das Chung-tsi-king steht ebenfalls auf der Seite des Sanskrittextes.

1 Sangitisuttanta: nigantho ävuso näthaputto päväyäm adhunä Icdlakato \

tassa kälakiriyäya bhinnä nigantha, dvedhikajätä bhandanajätä kalahajätä

vivädäpannä annamarinam niukhasattihi vitudantä viharanti (so statt virahanti zu lesen!). Sangitiparyäya (a. a. O. Z. 8—-11 v. r.) ,,In diesem Dorfe Päpä

wohnte der Nirgrantha Jnätiputra, der keine Schamgefühle kannte und sich

selbst zum Meister erklärte. Noch nicht einmal zehn Monate nach dem Tode

dieses Menschen schließen sich seine Schüler paarweise zu Genossen zu¬

sammen, streiten, disputieren, geraten in Unordnung, belästigen und mi߬

achten einander. Jeder sagt . . .". Chung-tsi-king (Übersetzung Behbsing S. lf.) : ,, Jetzt ist in dieser Stadt Pävä der Nigantha (Nätha)putta unlängst gestorben. Danach haben sich (seine) Schüler in zwei Lager gespalten. Fort¬

während miteinander in Streit, suchen sie gegenseitig ihre Vorzüge und

Nachteile (herauszufinden), wechselweise schmähen sie einander, und ein

jeder (sagt) dem anderen (daß er selbst) recht (habe und der andere) unrecht".

Vgl. auch ebendort S. 35 den Auszug aus der Parallele zum Päsädikasuttanta.

Die Parallele zum Sämagämasutta des Majjhimanikäya (II, S. 243ff.) im

chines. Madhyamägama findet sich T. I. Bd. 1, S. 752c, Z. 10 v. r.

^ Die Phrase kalahakärakä viharanti hhandanakärakä vigrhitä vivädam

äpannäh ergänze ich nach Bruchstücken zur Vorgeschichte von Pätayantika-

dharma 4 (s. die im Erscheinen begriffene Arbeit von Valentina Rosen,

Der Vinayavibhanga zum Bhiksuprätimok§a der Sarvästivädins, Sanskrit-

texte aus den Tmfanfunden II), doch ist daraufhinzuweisen, daß Absatz 24

bhandanajätä nicht "käraka belegt ist.

' Die in diesem Absatz belegten Wörter stammen überwiegend aus der

Bilingue; in Handschriften stehen nm wenige Aksaras. Ich habe daher

keinen zusammenhängenden Text zu rekonstruieren versucht. Es ergibt sich

aber sowohl aus der Bilingue wie aus Handschrift 13.1, daß das im Päli un¬

mittelbar vor den direkten Redewendungen zu findende aünamarinarn mu-

khasattihi vitudantä viharanti im Sanskrittext erst am Ende eine Entspre¬

chung gehabt hat. Ebenso ist es im Saügltiparyäya, wo es am Schluß unseres Passus heißt (a. a. O. Z. 15—16 v. r.) „Mit den aus dem Munde hervorgehen¬

den Schwertern und Lanzen verletzten sie einander". Im übrigen hat der

(15)

312 Ebnst Waldschmidt

aham etam (dharmavina-

yam äjänämi | kim etam

dharmavinayam tvam

äjänäsi |) (sahitam

mama | asahi)(7.a)t(am) t(a)v(a I pü)rvam yacani-

yam pascäd avocah |

paäcäd vacaniyam pü(r-

vam avocah | abhicirnam'

te) .... (apahara yädam

väda)(7. b)vipramok5äya

(ity anyonyam) (13.1)

mukh(asak)t(i)k(ayä) v(i)- tud(anto viharanti |)* .. ..

Vinaya. Wie soUtest du diesen Dharma

und Vinaya kennen

Von iimerem Zusammenhang ist

meine (Rede), ohne inneren Zusammen¬

hang ist deine. Was zu Anfang zu sagen

ist, sagst du später. Was später zu

sagen ist, sagst du früher. Dein (Wort)

ist nicht getreu Nimm die

Rede zurück. Zum Loslassen von Gle-

rede "

In dieser Weise stechen sie mit Wor¬

ten, die spitz sind wie Speere^, auf¬

einander ein.

24 (ye 'pi)* n(ir)gr(an)tha- Sogar die Hörer des Nirgrantha

sya jn(äti)(12.3)(pu-) Jnätiputra, die als Hausväter, weiß-

Pälitext mit dem Sanskrit starke Berühnmgspunkte : na tvam imam dhamma-

vinayam äjänäsi | aharn imam dhammavinayam äjänämi \ kim tvam imam

dhammavinayam äjänissasi | micchäpatipanno tvam asi aham asmi sammäpa-

tipanno \ sahitam me asahitan te \ pure vacaniyarn pacehä avaca \ pacchä vaca- niyarn pure avaca | avicinnan (sio!) te viparävattarn \ äropito tevädo \ niggdhito 'si cara vädappamokkhäya nibbethehi vä sace pahosUi. IJbersetzimgen des ent¬

sprechenden Stüclies aus dem Chimg-tsi-khig und der chinesischen Ent¬

sprechung zum Päsädikasuttanta gibt Behesing a. a. O. S.2 und 35.Vgl. auch

die Streitreden der Mönche Gilgit Manuscripts III, 2, S. 173f.

' Ich möchte abhicirnam anstelle von abhicurnarn in der Bilingue lesen

imd darin das part, praet. von abhicar ,,sich vergehen", ,, untreu sein" sehen.

Es besteht wohl kein Zweifel, daß es dem Päh avicinnarn entspricht, das mit den Lesarten äcinnatn und adhicinriarn (s. Dighanik. Bd. III, S. 117 und 210;

Majjhimarük. II, S. 244) vorkommt. (PTSD s. v. vicirina .thought out' über

a°: „better to be taken as adhicirma.) Für das unmittelbar neben awcinnam stehende viparävatta gibt PTSD als Bedeutung „reversed, changed".

^ mukhasatti ist im PTSD unter satti als „piercing words" angegeben.

' Das Päli hat hier noch : vadho yeva kho manne niganthesu näthaputtiyesu vattati. Zu dem im Sanskrit Fehlenden, das ich nicht zu ergänzen weiß, wird 7c .. dako'py e. . gehören.

* Saügitisuttanta: ye pi te niganthassa näthaputtassa sävakä gihl odätava-

sanä te pi niganthesu näthaputtiyesu nibbinnariipä pativäna/rüpä yathä tarn

durakkhäte dhammavinaye duppavedite aniyyänike anupasamasarnvattanike

asammäsambuddhappavedite bhinnathüpe appatisarane. Die Parallele im chin.

Madhyamägama (T. I. Bd. I, S. 752c, Z. 8—4 v. 1.) lautet: „Die im Haus¬

leben befindlichen, weißgekleideten Schüler des Nirgrantha Jnätiputra,

(16)

25

trasya ärävakä grli(ino 'va-

dätavasa)(13. 2)nä päpä-

yärn prativasainti te 'pi

ni(r)gra(nthesu jnätiputri-

kesu bhinnesu vivädam

äpannesu kalahajätesu) (12.4) bhandanajätesu vigrhlt(esu nirvinnarüpäh' prativänirüpä a)(13. 3)sa-

mänarüpä apakräntä ya¬

thä (dharmavinayäd durä-

khyätäd^ duspraveditäd

a)(12.5)niryänikäd asam-

bodhagämino bhinnäd

as(ainstüpäd apratisara- nät |)

(ayam khalu tathä)(13.

4)gato 'rhan samyaksarn-

buddho 'smäkarn (äästä |

sväkhyätaä* cäyam dhar-

gekleidet, in Päpä wohnten, empfanden

Widerwihen gegenüber den Nhgrantha

Jnätiputrikas, die sich entzweit hatten,

in Auseinandersetzungen geraten wa¬

ren, sich stritten, zankten und mit¬

einander verfeindet waren. Sie steUten

sich in Gegensatz zu ihnen, stimmten

nicht mit ihnen überein und wandten

sich ab als von einer Lehre und Ordens¬

zucht, die schlecht verkündet und

schlecht mitgeteilt sei, die nicht (aus

dem Daseinselend) hinaus- und nicht

zur vollkommenen Erleuchtung führe,

zerstückelt sei, keine Geschlossenheit

zeige und keinen Rückhalt biete.

Der Tathägata, der Heüige, der voll¬

kommen Erleuchtete hier jedoch ist

unser Meister, und diese Lehre und

Ordenszucht hier ist wohl verkündet

welche es gab, die empfanden Mißfallen und waren betrübt über diese

(streitenden) Schüler des Nirgrantha Jnätiputra. Und warum das ? Weil die

von jenem gepredigte eine sohlechte Lehre imd Zucht war, die nichts Wert¬

volles hervorbrachte, nicht zur rechten Erleuchtung führte, auch kein gutes Sterben (bewirkte). Ihre Predigt war zu Ruinen zerfallen, ohne Stütze, ohne

Rückhalt. Ihr Meister war auoh nicht der Tathägata, der Arhat, der voll¬

kommen Erleuchtete". Im chin. Sangitiparyäya wird die Konstrulction des

Absatzes dmch nochmalige Nennung Säriputras verändert. Es heißt (a. a. O.

Z. 14—^10 V. 1.): „Die, welche weiße Gewänder trugen und an die Lehre

jenes glaubten, sahen diese Schüler derart nach Kräften miteüiander streiten,

imd sie alle schauten darauf mit Ärger, empfanden Mißfallen, erhoben Vor¬

würfe und gingen davon. Da wandte sich Säriputra wiedermn an die Ge¬

meinde und sprach: Der Dharma und Vinaya, den der Nirgrantha Jfiäti-

putra in diesem Dorf Päpä besaß, ist schlecht gepredigt, schlecht aufgenom¬

men, vermag lüoht hinauszubringen, führt lücht zur rechten Erleuchtung;

es ist eine Lehre, die zu zerbrechen vermag, die keinen Fortgang und keinen Rückhalt hat".

' Ergänzt nach dem Päli.

^ Die Ergänzungen der positiven Wendung im nächsten Absatz und damit

auch die in diesem sind dmch die Mahävyutpatti im Wortlaut gesichert.

' Der Wortlaut der folgenden Phrase läßt sich mit Sicherheit nach Mahä¬

vyutpatti (ed. Sakaki) 1298—1302 ergänzen: sväkhyäto bhagavato dharmavi-

nayah supra/veditah nairyänikah usw. wie oben bis äästä cäsya tathägata 'rhan

samyaksambuddhah. Chin. Sangitiparyäya (a. a. O. Z. 10—8 v. 1.): „Die

Lehre und Ordenszucht unseres großen Meisters, des Tathägata, Arhat, voll¬

kommen Erleuchteten ist wohl verkündet, wohl aufgenommen, vermag

(17)

314 Ebnst Waldschmidt

mavinayah suprave)(12. 6)-

d(i)to niryänikah' sambo-

dhagämy abhinnah sa(m-

stüpah sapratiäaranah |

sästä cäsya tathä)(13. 5)-

gato 'rhan samyaksam¬

buddhah I

26 te'^ vayam sa(mhitäh

saraagräh sammodamänä

bhütvä samäayäya na vi-

va)dämahe yathedam brah¬

macaryam c(ira)sthi(ti-

kam syät | tad bhavisya) -

(14.1)ti* bahujanahitä(13.

6)ya bahujanasukhäya lokänu(kampäyärthäya

hitäya sukhäya devama¬

nusyänäm |)

Nach dieser Einleitung beginnt Säriputra mit der eigentlichen Lehr¬

verkündigung, nämlich der Aufzählung der verschiedenen Gruppen der

Lehrbegriffe, beginnend mit der Einergruppe: ,,Ein Ding, ihr Ehr¬

würdigen, ist von dem Erhabenen verkündet worden, nachdem er selbst

dauernd hinauszubringen, vermag zur rechten Erleuchtung zu führen, ist

eine Lehre, die nicht zu zerbrechen vermag, die Fortgang imd Rückhalt hat".

Sangitisuttanta : ayam kho pan' ävuso asmäkarn bhagavatä dhammo sväkkhäto suppavedito niyyäniko upasamasamvattaniko sammäsambuddhappavedito.

' In 12.6 ist nair{yänika) gegenüber niryänika in 12.4 gelesen, wie in der

Mahävyutpatti .

^ Die Ergänzungen in diesem Absatz sind gesichert, da der Wortlaut am

Schluß der einzelnen Abschnitte des Sangitisütra voll oder abgekürzt wieder¬

holt wird. Sangitisuttanta: tattha sabbeh' eva samgäyitabbam na vivaditabbam yatJiayidam brahmacariyarn addhaniyarn assa ciratthitikam \ tad assa bahuja-

nahitäya bahujanasukhäya lokänukampäya atthäya hitäya sukhäya deva-

manussänarn. Chin. Sangitiparyäya (a. a. O. Z. 8—5 v. 1.): „Wir müssen jetzt

auf den Buddha hören, der noch in der Welt weilt, einträchtig den Dharma

und den Vinaya sammeln, um zu verhindern, daß nach dem Parinirväna des

Tathägata die Schüler des Erhabenen etwas haben, worüber sie sich nach

Kräften streiten. (Wir) müssen veranlassen, daß man den reinen Wandel

befolgt, damit Lehre und Zucht lange bestehen bleiben, zum Nutzen, zum

Glück für unendliche Lebewesen, aus Mitleid mit der Welt, damit die Scharen

der Götter imd Menschen veranlaßt werden, höchste Rechtlichkeit, Nutzen,

Frieden und Glück zu erlangen."

' Von 14.1 (=Sg. 668a) ist erhalten: .. . ti bahujanahitäya bahujanasu¬

khäya [lok]{ä)[nu] ...

und wohl mitgeteilt. Sie führt (aus dem

Daseinselend) hinaus und zur voll¬

kommenen Erleuchtung, sie ist unzer-

stückelt, zeigt Geschlossenheit und

bietet Rückhalt. Ihr Lehrer ist der

Tathägata, der Heilige, der vollkom¬

men Erleuchtete.

Wir hier (wollen) einig, einmütig, in

Übereinstimmung sein und uns nicht

aus Zweifelsucht streiten, damit dieser

reine Wandel lange Bestand hat. Das

wird dem Heile vieler Menschen dienen,

dem Glück vieler Menschen, der (Ent¬

faltung von) Mitleid für die Welt, dem

Nutzen, dem Heil und dem Glück der

Menschen und Götter.

(18)

es intuitiv erfaßt und völlig verstanden hatte, nämlich : alle Wesen be¬

ruhen auf Nahrung" usw.

III

Handschriftlicher Befund der für den Text der Einleitung benutzten Bruchstücke'^

77 (vorläufige Nummer) V

1 !///•• [ja]napadesu caryän=cara(m) p[ä]päm=a]nupr(ä)pta(]i

päpä)[yäm vi]harat(i) ja[l]ük[ävana](san)[d](e) .. ///

2 1/1 m=antarä ca paäcimäm päpäm =a[tr]

(u)[dbh]ütake caitye navasamsthägärah^ aci ///

3 /// .. hmanena vä mallena vä maUakumä cid =

vä loke ma[nu]syabhütena* .. ///

4 /// [cary](äin) caram päpain=anupräpta päpäyäm (v)i[har] . ..

[sa]n[d]e a .. .. [s]ä .. .. ///

5 /// [k]e cait(y)e nava(sam)[s](th)ä[gä](rah)* [acira] .. ///

484 Si + ra + q4 V

2 1-4 ///

5 ///•••• labdhoday. o [y]. ///

6 /// • ■ (sam)[gh]ät=[s]am[gha]rn (pügät=pügam) [sa](m)gamya

samägamya päpäyä ni ///

7 /// (ekän)[t](ani)sannäm pä[p](iya)[k]ä[n](=ma)l[l]än=bhaga-

värn (dhä)rmyä kathayä ///

8 /// (dhä)[rmy]ä kathayä samdar[s](ayitvä samädä)[pa]yi(tvä

samu)ttejayi(tvä) ///

R

3 1 /// [räs](am)g(am) krtvä y. .. ///

2 /// [d](bhü)take caitye navahsam(sthägärahaci)[r](a)kärita[h]

(acira)nisthitah a ///

3 III .... bhütena [t](a)m (bhagav)ä(m) prathamatah pari-

bhu(m)jlta bhiksu ///

4 /// .. y[ä] labdha[l](äbhäs=tata)hpaäcätparibhoksyäma(he)///

5 /// (päpl)[ya]känäm [m]. ///

6-8 ///

' Auf eine Beschreibung der Bruchstücke und Hinweis auf die Fundum¬

stände wird verzichtet, da diese Angaben der Textausgabe des Sangitisütra

vorbehalten bleiben soUen. Aus demselben Grunde wird von Anmerkungen

über Schreibfehler und sprachliche Besonderheiten der Handschriften ab¬

gesehen. In der Textherstellung ist ein einigermaßen korrektes Sanslcrit

gegeben. Ergänzungen stehen in runder, unsichere Lesungen in eckiger

Klammer. ^ sam von samsthägärah ist unter der Zeile eingefügt.

ä nu von manusya ist unter der Zeile eingefügt.

* nava ist unter der Zeile eingefügt.

(19)

316 Ebnst Waldschmidt

Sg 676 V

4 1 /// [m=atr=]äntar[ä] udbhütake caitye navasamsthägärah ac[ira]-

karita ac(i)ran[i]sthi[ta]h acira [abhyusijtah ä[r]aman[e]na

2 /// .. loke manusyabhütena | tarn bhagaväm pratha[ma]tah

paribhumjita bhiksusa[m]gha[ä=]ca [sa] bhagavatä | pratha¬

matah pari[bhukto] bhi[ksu]

3 /// O äalä labdhodayä labdhaläbhäs=tatah pa[äcä]t=paribho-

ksyämahe tad=asmäkain bha[vi§yat]i dirgharätram=arth[ä]ya [hitäjya sukh[äya]

4 /// .. .. [näm mal](lä)näm tüsnimbhävena | athä [päp](i)[ya](kä

ma)l(lä) [bhaga]vatas=tüsnimbhäven=ädhiväsanäm vidi[tv]{ä.

bhagavatpä)[dau si](ra)[s](ä)

5 III (ma)[l](lä)s=ten=aiva di[va]sävaäe[§]e[na]. . ..

ai [tve] .. .. r[va]rriah prabh[ü]

E,

5 1 /// [t]än=ädi[pya y]ena bhagaväm .. ..

(pä)dau ä[i]rasä vanditvä .. ..

2 /// [sa]rväkärasamskrto bhadanta nava[s] (am) [sth]-

(ägä)[r](a) udakamanayah pratisthäpitäh taUapra

ä [y]. ..

3 /// .. bhagaväm bhiksusamghapari[vr]to bhiksusamghapuraskrto yena päpiyakänäm mallänäm samsthägärains=ten=opajag[ä]ma

upetya

4 /// [ks]älya samsthägäram pravisya sarvam samsthägäram vya¬

valokya madhyamam stambham niärtya nisamnah pür-

vämmukho bhik8usamgho=pi bahisam

5 /// v[i]äya sarväm samsthägäram vyavalokya paäcimä bhittim

nihärtya nisanah pürvämmukho hhagavantam samp(u)ra[s] .

[ap]i

484 „ 1 V R

6 a /// ..(pa)[r](i)vrt(o) [bh](i) /// 7 a /// .. t(am) t(a)va pü ///

b /// [pra]viäya sarvam sam /// b /// vipramoksäya ///

a III .. [sa]rvam sams[th]ä /// c ///.... dako=p[y=]e ///

551 (vorläufige Nummer) V

8 1 /// stambham niärtya ni§ann . [pü] .. ///

2 /// o ärtya nisanna pürvämmukho ///

3 /// O vyavalokya pürvam bhittim [ni] ///

(20)

4 /// O ti samädäpa[y] . ///

5 Hl [yijtvä ud[y]o ///

E

9 1 ///

2 Hl O tibhätu .. [ä](ä)[r]. ///

3 /// O (s)[n](im)bliäv(e)na | athä bhaga ///

4 III O ghätün sirasy=upadhäy. ///

5 /// =äyusmärn säriputro bhiks[ün]= ///

484,. + „.„ V

10 a III rasya pä[d]. ///

h III puraskr[tya bhijksusarngham ///

c Hl (ha)[r]sayati anekaparyäyena [dh]. .. [ka]thayä [s]. ///

d /// •• -[ä] ■ ///

E

11 a /// .. .. . V ///

b /// samprajänah utthänasainjnäm ma(nasi) kurvä[n]. ///

c /// (pä)[y](äm).. ..(kä)[lakriyayän]i[r](gra)n[th]ä jnätipu(t)[r].///

d III (m)=ä[j]ä[n](äsi) aham=etam ///

e III sm .... III

628g VI

12 1 ///

2 /// [r]

3 /// (pu)trasya srävakä gr[h](i) ///

4 /// [bha]ndanajätesu vigr[h]i(tesu) ///

5 /// niryäni[k](äd=a)sambodha ///

6 /// [d](i)[t]o [n]ai[r](y). ///

7 ///

605a V

13 1 (m=)mu[kh](aäak)t(i)[k](ayä) [v](i)tu[d] . ..

.. .. [n](ir)[g]r{an)th[asya jn](äti) .. ..

2 nä päpäyäm prativasarnti t[e]=pi ni(r)gr.

na[jä]te[su] vigrhi[t]

[bhajnda-

' Die Rückseiten der Bruchstücke 528 g und 605a kommen für die Her-

steUimg des Textes der Einleitung nicht mehr in Betracht.

(21)

318 Ernst Waldschmidt, Die Einleitung des Sangitisütra

3 [sajmänarüpäh apakräntä yathä

[ryä]ni[k]äd=as(m)bo[dha]g[ä]minah bhinnäd=a[s]

4 [gato]=rham samyak[sa]rnbuddhah [a]smä[ka]m

[nijryänikah sambo-

dha[gä]mi abhinnah [sa]

5 gat[o]=r[ha]m sa[m]yaksambuddhah [te] vayam [sa]

[dämajhe

yath=edam brahmacaryam [c](ira)[sthi]

6 ya bahuja[nasu]khaya lokä(nu)

[yusman](t)[o] (dharm)o hhagava(tä) [sva]

(22)

Von Vittobb Pisani, Mailand

Mit den folgenden Zeilen^ möchte ich einige neue Gesichtspunkte zum

Problem der sogenannten Sanskrit-Renaissance geben, die den Gegen¬

stand einer langen, von Max Müllee angefangenen und von Mobitz

Wintebnitz in seiner Geschichte der indischen Literatur III, 34 A, provi¬

sorisch abgeschlossenen Diskussion gebüdet hat.

Bekanntlich handelt es sich um folgendes: die Literatur in Sanskrit-

Sprache scheint ein paar Jahrhunderte vor der Zeitwende mit ihren

Werken religiösen oder wenigstens technischen Inhalts aufzuhören, um

erst mit dem Rämäyaria und mit Asvaghosas Dichtungen, d. h. im ersten

oder zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, wieder anzufangen;

während dieser Periode blüht eine herrliche Literatur in Präkrit, wovon

wir einen beachtenswerten Rest in Hälas Sattasai besitzen und der u. a.

Gunädhyas Brhatkathä angehört. Das sind zwei Werke, die den größten

Einfluß auf die sogenannte klassische Sanskrit-Literatur ausgeübt haben.

Das zweite als Quelle für verschiedene Gegenstände und Einzelzüge^,

das erstere als Muster für jenen Vorgang der RediJstion der lyrischen und

epischen Poesie auf die Einzelstrophe, der für die klassische Literatur

charakteristisch ist und demzufolge die Strophe nicht mit Hinsicht auf

die Dichtung, deren Bestandteil sie ist, entsteht, sondern entsprechend

dem Gegenstand, dem sie dienen soll. Häla dürfte zwischen dem 1. und

dem 2. Jahrhundert gelebt haben, aber manche Strophen seiner Antho¬

logie stammen doch sicher aus einer früheren Zeit; Gunädhya wird

zwischen dem 2. und dem 3. nachchristlichen Jahrhundert gelebt haben.

Im Hinblick darauf, daß das Bämäyana sicher in brahmanischen,

traditionalistischen Kreisen entstanden ist, während die Sattasai und die

Brhatkathä zweifellos weltlichen, höfischen Kreisen entstammen, werden

wir zwei literarische Strömungen unterscheiden dürfen : die erstere bei den

Brahmanen, wobei ,, Brahmane" nicht nur im Sinne der Kastenordnung

zu verstehen ist, sondern auch und überhaupt im Shme eines Bewahrers

der alten Religion, sei es auch unter dem neuen, in jener Zeit auf-

' Dieser Aufsatz iat eine revidierte Fassimg meines in der indologischen

Abteilung des XXIII. Orientalisten-Kongresses zu Cambridge 1954 ge¬

haltenen Vortrags.

2 Bhäsa, die Bomanschreiber usw. ; die Wichtigkeit der Brhatkathä ist auch

dmch deren Überarbeitungen in Sanskrit von Budhasvämin, Ksemendra,

Somadeva, erwiesen.

21 ZDMG 105/2

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

die Schmierstellen geführt wird, Schmierpumpen haben vor Schmier- pressen den Vorzug, daß der Ölvorrat und -verbrauch der einzelnen Ölabgabestellen sichtbar und einstellbar‚ daß

Um auszuschließen, dass Schulversäumnisse unmittelbar in Verbindung mit den Schulferien nicht dem Zweck dienen, die Ferien zu verlängern und durch eine Reise

DER BUND NATURSCHUTZ FORDERT IN EINEM BRIEF DIE SIEMENS AG AUF, SICH FÜR DEN KLIMASCHUTZ UND EINE ZUKUNFTSFÄHIGE ENERGIEWENDE MIT STARKEN ERNEUERBAREN ENERGIEN

Ein fortwirkendes Rechtsschutzinteresse besteht auch nicht unter dem Gesichtspunkt einer Wiederholungsgefahr (vgl. hierzu BVerfG, Be- schluss der 1. Kammer des Ersten Senats vom 20.

ein Bericht von Helmut Kristinus, Leiter der Region 2.. cher Behausungen war hoch inte- ressant. — Aber auch die Behau- sungen im Jemen in einem orien- talischen

Die Lehrperson «evaluiert ihre persön- liche Arbeitssituation und Weiterbildung und trägt zur Entwicklung und Evalua- tion der ganzen Schule bei.» 2 Dahinter stehen

Die Kantonspolizei muss aber unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismässigkeit vor Ort entscheiden können, ob das Verbot durchgesetzt werden kann oder

Die Strategie der Einsatzleitung und der politischen Verantwortlichen, wonach sich die Polizei bei Einsätzen zurückziehen oder gar verstecken muss, damit ihre Präsenz