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Euler–Lagrange Bewegungsgleichungen

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Academic year: 2022

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(1)

Lagrangeformulierung, Daniel Grumiller, WS18/19 Hamiltonsches Prinzip

Mechanik ist eine Feldtheorie in 0+1 Dimensionen (0 Raum-, 1 Zeitdimension);

kompakte Beschreibung der Dynamik: Hamiltonsches Prinzip (S: Wirkung, L:

Lagrangefunktion,q: verallgemeinerte Koordinate) δS[q] = 0 S[q] =

t2

Z

t1

dt L(q(t), q(t), t)˙ (1) Variationsrechnung: kontinuierliche Version von ∂q∂qi

j = δij und von ∂f(qk) = P

i

∂f(qk)

∂qi ∂qi: δq(t)

δq(t0) =δ(t−t0) δf(q(t)) = Z

dt0 δf(q(t))

δq(t0) δq(t0) = ∂f(q(t))

∂q(t) δq(t) (2)

Konservative Kr¨afte: LagrangefunktionL=L(q(t), q(t)) (keine explizite˙ t-Abh¨angigkeit)

Euler–Lagrange Bewegungsgleichungen

Variation der WirkungS f¨ur beliebig viele verallgemeinerte Koordinaten qi δS[qi] =

t2

Z

t1

dt δL(qi(t), q˙i(t)) =

t2

Z

t1

dth∂L

∂qiδqi+ ∂L

∂q˙i δq˙ii

= ∂L

∂q˙i δqi

t2

t1

+

+

t2

Z

t1

dth∂L

∂qi − d dt

∂L

∂q˙i i

δqi = 0 ∀δqi mitδqi

t1 =δqi

t2 = 0 (3) liefert Euler–Lagrange Bewegungsgleichungen

∂L

∂qi

− d dt

∂L

∂q˙i

= 0 (4)

Beispiel: wichtiger Spezialfall L=P

i m

2i2−V(qi) ergibt Newtonaxiom

−∂V

∂qi =mq¨i (5)

unter Ber¨ucksichtigung von Krafti =−∂V /∂qi

Verallgemeinerung zu Feldtheorie inD=d+ 1 Dimensionen: t→xµ,qi(t)→ Φi(xµ), ˙qi(t)→∂νΦi(xµ),L(qi, q˙i)→ L(Φi, ∂νΦi) ergibt (µ, ν = 0,1, . . . , D−1)

∂L

∂Φi −∂ν ∂L

∂∂νΦi = 0 (6)

Das sind die Euler–Lagrange Bewegungsgleichungen f¨ur Skalarfelder Φi. 1

(2)

Noethertheorem

Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie der Wirkung∃ Erhaltungsgr¨osse.

Langer Beweis (in 0 + 1 Dimensionen mit einer verallgemeinerten Koordinate q): betrachte infinitesimale Transformationen (T =T(q, q, t),˙ Q=Q(q, q, t))˙

t→˜t=t+δt q(t)→q(˜˜t) = q(t) +δq δt= T δq = Q 1 (7) und definiere

¯δq:= ˜q(t)−q(t) = ˜q(˜t)−q(t)−q(˜˜t) + ˜q(t) =δq−q δt˙ +. . . (8) Symmetrie: Wirkung invariant (modulo Randtermen) unter Transformation (7)

S =

t2

Z

t1

dt L(q(t), q(t))˙

| {z }

L

'

t˜2

Z

t˜1

dt L(˜q(t), q(t)) =˙˜

t2+δt2

Z

t1+δt1

dth

L+∂L

∂q

δq¯ + ∂L

∂q˙ δ¯q˙i

=L2δt2 −L1δt1+

t2

Z

t1

dt L+

t2

Z

t1

dt h∂L

∂q − d dt

∂L

∂q˙ i

| {z }

=0

¯δq+

t2

Z

t1

dt d dt

h∂L

∂q˙ δq¯ i

+. . .

Hier bedeutet ' Aquivalenz bis auf totale Ableitungsterme; Subtraktion von¨ S auf beiden Seiten und Vernachl¨assigung von Termen h¨oherer Ordnung ergibt

0'

t2

Z

t1

dt d dt h

L δt+∂L

∂q˙ (δq−q δt)˙ i

=

t2

Z

t1

dt d dt

h

L− ∂L

∂q˙q˙

T + ∂L

∂q˙ Qi (9) Das schliesst den Beweis ab, denn wir haben soeben gezeigt dass der Noether- stromJ erhalten ist (f ist die Funktion die aus ' eine Gleichung macht):

dJ

dt = 0 J =

L−∂L

∂q˙q˙

T + ∂L

∂q˙ Q−f (10)

Beispiel 1: T = 1, Q= 0 =f: J =L− ∂Lq˙q˙ =L−pq˙=−H: Hamiltonfunktion H ist Noetherstrom der Zeittranslationsinvarianz (Energieerhaltung)

Beispiel 2: T = 0 = f, Q= 1: J = ∂Lq˙ =p: Impulserhaltung bei Invarianz unter Translationen vonq(analog: Rotationsinvarianz impliziert Drehimpulserhaltung) Kurzer Beweis (inDDimensionen mit beliebig vielen Skalarfeldern Φi): Sym- metrie bedeutet LagrangedichteL invariant bis auf totale Ableitung

δL =∂µKµ (11)

Variation der Lagrangedichte ergibt mit Euler–Lagrangegleichungen (6) δL= ∂L

∂Φi δΦi+ ∂L

∂∂µΦi δ∂µΦi =δΦiµ ∂L

∂∂µΦi + ∂L

∂∂µΦiµδΦi =∂µ ∂L

∂∂µΦδΦi (12) Subtraktion von (12) und (11) etabliert erhaltenen Noetherstrom

µJµ= 0 Jµ= ∂L

∂∂µΦi δΦi−Kµ (13) 2

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