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Gütesiegel für Arztpraxen

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Academic year: 2022

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Mehr Qualitätsbewusstsein, Transparenz und Sicherheit für deutsche Hausarztpraxen und Versicherte will der unabhängige Verein

«Stiftung Praxistest» mit einer Zertifizierung ermöglichen. Die von der Bertelsmann-Stif- tung und dem Verein TO-PAS – einer Verei- nigung europäischer Wissenschaftler für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen – gegründete interessenneutrale Institution hat kürzlich den ersten 30 Arztpraxen die drei Jahre gültigen Zertifizierungsurkunden überreicht. Das Gütesiegel gibt Hausärzten die Möglichkeit, die gute Organisation ihrer Praxen nach aussen zu dokumentieren. Für

die Patienten soll das Zertifikat die Transpa- renz im Gesundheitssystem erhöhen. Stif- tung Praxistest versteht sich als eine weder den Ärzteverbänden noch den Kassen ver- pflichtete Instanz. Ihr Gütesiegel bestätigt, dass die jeweiligen Praxen ein akkreditier- tes Qualitätsmanagementsystem anwen- den und dem vom Verein definierten Qua- litätsstandard genügen. Untersucht und extern bewertet werden die fünf Bereiche Sicherheit, Infrastruktur, Patienten und Mitarbeiter, Informationen und Finanzen.

Konkrete Beispiele sind etwa die Verfügbar- keit von Patienteninformationen, die Prä-

ventionsaktivitäten, die Aus- und Weiter- bildung der Mitarbeiter, Erreichbarkeit und Wartezeiten, der Schutz der Intimsphäre, die Verfügbarkeit respektive Lagerung von Notfallmedikamenten oder das Be- schwerde- und Fehlermanagement. Die Praxen werden aus mehreren Perspektiven begutachtet: Ein Selbstassessment des Arz- tes wird ergänzt durch Befragungen von Patienten und Mitarbeitern. Kernstück des Prozesses ist der Besuch eines unabhängi- gen und speziell ausgebildeten «Visitors»

in der Praxis. ●

U.B.

Unabhängige Zertifikate für Hausärzte in Deutschland

Gütesiegel für Arztpraxen

Die Autoren ahnen schon Schlimmstes:

Würden gleichzeitig mehrere Firmen Wer- bekampagnen in den Laienmedien star- ten, um den Umsatz von Präparaten ge- gen kosmetische Leiden, die mit frei verkäuflichen Mitteln nicht zu behandeln sind, anzukurbeln, wären Allgemeinprak- tikerinnen und -praktiker schnell so über- lastet, dass ihnen die Zeit für ernsthaftere Probleme ihrer Patienten fehlte.

Ihre Befürchtungen stützen sie auf eine Er- hebung im Rahmen der niederländischen Forschungsdatenbank für Allgemeinpraxis.

Diese umfasst über 470 000 Patienten mit einem Follow-up von 1,5 Milionen Patien- tenjahren. Sie verglichen die Erstkonsulta- tionen wegen Onychomykose und die Ver- schreibungen für zwei Antimykotika wäh- rend der Jahre 1996 bis 1999 und 2000 bis 2002. Die Versuchsanordnung hatte ihnen die Firma Novartis, Hersteller von Terbinafin (Lamisil®), geliefert, die im Mai 2000 in den Niederlanden eine landesweite «Informa- tionskampagne» gestartet hatte, zu der auch Fernsehspots gehörten, die den Leu- ten den Rat gaben, bei Veränderungen

der Nägel ihren Allgemein- praktiker aufzusuchen. Die Niederländische Allgemein- praktiker-Gesellschaft wehrte sich gegen die Kampagne, da sie ein unwichtiges Ge- sundheitsproblem betreffe.

Im Mai 2002 entschied je- doch ein Gericht, dass die Novartis-Kampagne nicht ge- gen das Verbot der Wer- bung für rezeptpflichtige Me-

dikamente verstosse, da Terbinafin nicht spezifisch genannt werde. Die Firma stoppte die Kampagne im Juli 2002.

Ihren Zweck hatte die Marketingoffensive bis dahin erreicht: Die Zahl der Terbinafin- Verschreibungen verdoppelte sich nach Kampagnenbeginn gegenüber dem Vor- monat (von 7,7 auf 15,2 Verschreibungen pro 1000 Personenjahre), und die Rezepte für das Konkurrenzpräparat Itraconzol (Sporanox®) gingen zurück. Parallel dazu nahm die Zahl der Erstkonsultationen we- gen Onychomykose in den untersuchten 150 Allgemeinpraxen deutlich zu (Abbil-

dung). Da Terbinafin in den niederländi- schen Allgemeinmediziner-Richtlinien zur Therapie der Oychomykose direkt emp- fohlen wird, war der Effekt der Marketing- bemühung auch ohne Nennung des Prä- parats vorhersehbar. Dass sich auch andere Firmen dieses Vorgehens bedienen, ist Ihnen sicher nicht entgangen. Entspre- chende Studien erübrigen sich, die Kurven dürften ähnlich verlaufen.

(Quelle: British Medical Journal 2004;

328: 931)

H.B.

Niederländische Kohortenstudie:

Marketing in Laienmedien fördert

Verschreibungen durch den Hausarzt

Erstkonsultationen wegen Onychomykose Terbinafin-Verschreibungen Itraconazol-

Verschreibungen

Werbekampagne Onychomykose in Laienmedien

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