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Grundnährstoffversorgung landwirtschaftlicher Böden

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Academic year: 2022

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Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung und Vervielfältigung (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Genehmi- gung des Herausgebers gestattet.

Herausgeber: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt Strenzfelder Allee 22, 06406 Bernburg (Saale)

Redaktion: Philipp Stolpe, Dr. Heike Schimpf

Bildnachweis: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt Stand: April 2017

in Sachsen-Anhalt der Jahre 2001 bis 2015

Grundnährstoffversorgung

landwirtschaftlicher Böden

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Kenntnisse über den Zustand und die Nährstoffversorgung der zur Erzeugung von pflanzlichen Rohstoffen genutzten Böden sind für den effizienten Anbau qualitativ hochwertiger landwirtschaftlicher Kulturpflanzen unerlässlich.

Um Aussagen über die Versorgung der Flächen in Sachsen-Anhalt treffen zu können, wertete die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) für den Zeitraum 2001 bis 2015 insgesamt 212.507 Bodenproben aus. Davon entfielen ca. 10.750 Proben (ca. 5 %) auf Grünland.

Betrachtet wurden die Makronährstoffe Phosphor, Kalium und Ma- gnesium sowie der pH-Wert als Indikator für die Kalkversorgung der Böden.

Als Bewertungsmaßstab für den Versorgungszustand fand das VDLUFA-Rahmenschema sowie die Einteilung in die Gehaltsklas- sen A-E gemäß der „Richtwerte für die Untersuchung und Bera- tung“ (LLG, 2008) Anwendung (Tabelle). Demnach erfolgte eine Einstufung in die Gehaltsklassen A+B als Unterversorgung, in C als optimale Versorgung und in D+E als Überversorgung des Bo- dens.

Tabelle: Definition der P-, K- und Mg-Gehaltsklassen für den leichtlöslichen (pflanzenverfügbaren) Nährstoffgehalt im Boden

Gehaltklasse Einschätzung des Nährstoffgehaltes Düngebedürftigkeit

A sehr niedrig sehr stark

B niedrig stark

C optimal mittel

D hoch schwach

E sehr hoch keine

Den einzelnen Gehaltsklassen sind für die jeweiligen Nährstoffe spezifische Bereiche an Bodengehalten zugeordnet. Diese unterscheiden sich beim gleichen Nährstoff noch aufgrund weiterer Faktoren wie zum Beispiel Ana- lysenmethode oder Bodengruppe. Einen vollständigen Überblick über die der Gehaltsklasseneinteilung zugrunde liegenden Bodengehalte bietet die oben genannte Broschüre der LLG.

Als problematisch muss jedoch auch der relativ hohe Anteil an Flächen mit zu hohem pH-Wert (Gehaltsklassen D+E) angesehen werden (2013- 2015: ca. 32 % beim Ackerland; ca. 43 % beim Grünland). Dieser kann bei zahlreichen Nährstoffen zur Festlegung und somit zu einer reduzierten Ver- fügbarkeit vor allem von Phosphor und Mikronährstoffen führen.

Genauso ungünstig ist der hohe Anteil unterversorgter Flächen in den Gehaltsklassen A+B (2013-2015: ca. 25 % beim Ackerland; ca. 26 % beim Grünland) zu beurteilen, da zu niedrige pH-Werte bei zahlreichen Nähr- stoffen zu erhöhter Auswaschung und bei Schwermetallen zu erhöhter Aufnahme führen können. Insbesondere sind hier aber die negativen Fol- gen für die Bodenstruktur und mikrobielle Aktivität zu nennen.

Fazit

Insbesondere bei den Makronährstoffen Phosphor und Kalium sind beim Ackerland in Sachsen-Anhalt zum Teil besorgniserregende Abnahmen der Bodengehalte festzustellen. Dennoch befindet sich die Kalium-Versorgung insgesamt noch auf einem höheren Niveau als bei Phosphor. Während die Flächenanteile in der optimalen Gehaltsklasse C nahezu unverändert geblieben sind, ist eine starke Verschiebung aus den Gehaltsklassen D und E in Richtung A und B (Unterversorgung) erkennbar.

Beim Grünland ist dieser Trend weniger stark ausgeprägt. Jedoch ist hier die Ausgangssituation ohnehin weitaus schlechter als beim Ackerland.

Vor dem Hintergrund einer solchen Entwicklung ist auf die damit verbunde- nen Risiken hinzuweisen. Eine Unterversorgung an einzelnen Nährstoffen gefährdet unter anderem die bedarfsgerechte Versorgung der angebauten Kulturpflanzen mit entsprechenden Auswirkungen auf Ertrag und Qualität, verringert die Trockenstresstoleranz und führt zu einer Verschlechterung der Stickstoffeffizienz. Mit Blick auf die neue Düngeverordnung, die zu- nehmenden Wetterextreme insbesondere der Trockenphasen und die Not- wendigkeit einer leistungsgerechten Tierernährung gilt es gerade dies zu vermeiden.

In Bezug auf den pH-Wert als Indikator für die Kalkversorgung der Böden befindet sich ein erfreulich hoher Anteil insbesondere der Ackerflächen in einem optimalen Versorgungszustand. Dabei bleiben jedoch die Anteile der über- und unterversorgten Flächen unverändert hoch.

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pH-Wert

Der pH-Wert als Bewertungsgröße der Kalkversorgung der Böden spielt eine entscheidende Rolle für die Verfügbarkeit beziehungsweise die Fest- legung der Mikro- und Makronährstoffe im Boden. Daher ist der Einstel- lung einer optimalen Bodenreaktion im Interesse einer möglichst effizienten Nährstoffausnutzung durch die Kulturpflanzen eine besondere Bedeutung zuzuschreiben.

Immerhin ca. 43 % der Ackerflächen Sachsen-Anhalts befinden sich im Bereich einer optimalen Kalkversorgung.

Phosphor

Anhand der nachfolgenden Grafiken wird deutlich, dass aktuell lediglich ca. 27 % der untersuchten Ackerflächen bzw. ca. 17 % der Grünlandflächen eine optimale Versorgung mit Phosphor aufweisen. Während Ackerland auf diesem Niveau stagniert, sinkt der Anteil optimal versorgter Flächen bei Grünland leicht.

Im Falle von Ackerland steigt der Anteil unterversorgter Flächen von ca. 26 % auf ca. 38 % an. Im Gegenzug verringern sich die in die Gehaltsklasse D+E eingestuften Flächen (Überversorgung) erheblich.

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Gehalts- klasse

Grünland zeichnet sich grundsätzlich durch eine wesentlich schlechte- re Versorgungslage aus. So sind mindestens die Hälfte der untersuchten Grünlandflächen mit Phosphor unterversorgt.

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2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015 Entwicklung der Kalk-Versorgung von Ackerland in Sachsen-Anhalt

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Gehalts- klasse

Beim pH-Wert zeigt sich erneut, dass das Grünland tendenziell deutlich schlechter kalkversorgt bzw. im pH-Wert eingestellt ist. Dennoch weist sowohl beim Acker- als auch beim Grünland der überwiegende Anteil der Flächen (über 70 %) keine Mangelversorgung auf.

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2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015 Entwicklung der Kalk-Versorgung von Grünland in Sachsen-Anhalt

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Gehalts- klasse

Die dargestellten Entwicklungen sind Zeichen für eine stetige und bereits länger andauernde Abnahme des Phosphor-Versorgungsniveaus landwirt- schaftlicher Ackerflächen Sachsen-Anhalts.

Die insgesamt sehr schlechte P-Versorgung des Grünlands bleibt nahe- zu unverändert bestehen. Eher kann noch ein leichter Trend zur weiteren Verschlechterung angenommen werden.

Kalium

Im Falle von Kalium zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Phosphor- Versorgung, wenn auch in weniger stark ausgeprägter Form. Der Anteil überversorgter Flächen (Gehaltsklassen D+E) verringert sich im Betrach- tungszeitraum, der der unterversorgten (Gehaltsklassen A+B) nimmt zu.

Optimal versorgt sind im Mittel der Jahre 2013–2015 nur noch ca. 33 % der Acker- und ca. 27 % der Grünlandflächen Sachsen-Anhalts. Im Rück- blick auf die Entwicklung seit 2001 ist der Anteil optimal versorgter Flächen sowohl auf Acker- als auch auf Grünland über die Jahre hinweg relativ konstant geblieben.

Wiederum lässt sich auch bei Kalium die schlechtere Versorgung des Grünlandes im Vergleich zum Ackerland festzustellen. Im Mittel der Jahre 2013 - 2015 wies die Hälfte aller untersuchten Grünlandflächen eine Unter- versorgung (Gehaltsklassen A+B) auf.

Magnesium

Für das Nährelement Magnesium zeigt sich im Vergleich zu Phosphor und Kalium ein anderes Bild. Beim Ackerland ist ein abnehmender Trend bei der Unterversorgung und damit einhergehend eine Zunahme der Über- und Optimalversorgung zu verzeichnen. Mit Magnesium unterversorgte Flächen (Gehaltsklassen A+B) machen im Zeitintervall 2013-2015 lediglich einen Anteil von ca. 17 % aus.

Im Vergleich dazu lässt sich auf ca. 80 % der Grünlandflächen eine Überversorgung feststellen. Ein linearer Trend über die Jahre ist hier nicht erkennbar.

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2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015 Entwicklung der Mg-Versorgung von Ackerland in Sachsen-Anhalt

E D C B A Gehalts- klasse

Referenzen

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