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Böden DOSSIER

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Grundsätzlich ist eine Doppelnut- zung als Paddock und Reitboden nur bedingt zu empfehlen. Auf einem Reit- platz führen die Pferde mehr oder we- niger kontrollierte Bewegungen unter dem Reiter aus, auf einem Auslauf hingegen nicht. Ein gewichtiges Argu- ment gegen eine Doppelnutzung ist zudem das natürliche Bedürfnis der Pferde, auf dem Boden zu scharren.

Bei einer Tretschicht ohne Trenn- schicht darunter kann schnell grober Kies oder Schotter aus der Tragschicht an die Oberfläche gelangen. Besteht die Trennschicht aus einem Vlies, können durch das Einwirken der Hufe Vliesfalten nach oben gezogen wer- den, was zu gefährlichen Stolperfal- len führt. Solche Schäden sind nur schwer und mit grossem Aufwand zu

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ie meisten Reitböden werden mit dem klassischen Drei- Schicht-System erstellt, wel- ches ebenfalls für Ausläufe verwendet wird. Auf den Boden wird eine Trag- schicht aufgebracht, die meist aus Kies oder Schotter besteht. Um ein Ver- mischen der Trag- und Tretschicht zu vermeiden, wird dazwischen die soge- nannte Trennschicht eingebaut. Sie

Reitplatz und Auslauf in einem – geht das?

Der Bau von Auslauf und Reitplatz ist nicht immer möglich, weshalb oft eine Doppelnutzung angestrebt wird. Obwohl sich der Aufbau der beiden Böden sehr ähnlich gestaltet, gibt es einige Sachverhalte BEIDER!USWAHLDER-ATERIALIENUNDBEIDER0¼EGEZUBEACHTEN textLaura Kreis, Ing. Agr., Major Pferdewissenschaften

besteht häufig aus Gummimatten oder Rasterplatten, welche mit Sand, Kies oder Lava verfüllt werden. Die Zu- sammensetzung der darüberliegen- den Tretschicht ist abhängig von der künftigen Benützung (Springreiter bevorzugen festere, Dressurreiter eher weichere Böden) oder im Falle eines Paddocks, ob die Pferde beschlagen oder barhuf sind.

Soll der Platz als Paddock und zum Reiten dienen, sind besondere Vorkehrungen beim Bau zu treffen.

Foto: zvg

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reparieren oder können die Tret- schicht gar komplett ruinieren. Aus diesem Grund ist die intakte Trenn- schicht eine Grundvoraussetzung für die Sicherheit eines Auslaufs oder ei- nes als solchen genutzten Reitplatzes.

Wird während den Auslaufzeiten noch zusätzlich Heu zur Beschäfti- gung angeboten, muss die Tretschicht danach unbedingt gesäubert werden.

Ansonsten verstopft verrottendes or- ganisches Material die Tretschicht, so dass eine natürliche Drainage über die Oberfläche mit der Zeit nicht mehr richtig funktionieren kann. Ent- sprechend sollten deshalb die Futter- plätze immer befestigt und leicht zu säubern sein.

Geeignete Materialien wählen Für Reitböden wird am häufigsten ein Gemisch aus Sand und Zuschlagstof- fen wie Vlies oder Fasern genutzt, wo- bei Zuschlagstoffe die Qualität der Tretschicht verbessern sollen. Je nach- dem welcher Sand und welche Zu- schlagstoffe verwendet werden, kann die Elastizität, Festigkeit, Dämpfung und auch die Griffigkeit deutlich vari- ieren, aber auch das Wasserspeicher- vermögen wird beeinflusst. Aufgrund

Ob auf dem Reitplatz, in der Halle oder im Auslauf: Zum A und O der Boden- P¼EGEGEHyRTDAS!UFNEHMENDES Mistes. (links)

Ein Reitboden ist nur so gut, wie er GEP¼EGTWIRD-INDESTENSJEDENZWEITEN Tag mit der Maschine, ohne Handarbeit geht es zudem meistens nicht. (rechts und unten)

Für Tretschichten von Ausläufen eignet sich neben reinem Sand auch ein Gemisch aus Sand und kleinen Holzstückchen. (ganz unten)

Foto: kav Foto: kavFoto: Agroscope SNG

Foto: kav

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nachgedacht werden. Teppichschnit- zel müssen fachgerecht in einer Ver- brennungsanlage entsorgt und dür- fen nicht in der Umwelt ausgebracht werden. Dasselbe gilt für allfällige im Sand enthaltene Zuschlagstoffe. Diese müssen, falls der Sand auf Kulturland- flächen ausgebracht werden soll, vor- her ausgesiebt werden.

Für Ausläufe eignet sich Sand eben- falls gut als Tretschichtmaterial, aber auch feiner Rundkies oder Juramergel bilden stabile Auslaufböden. Nebst den Anforderungen an eine einfache Entmistung muss hier speziell darauf geachtet werden, dass die verwende- ten Materialien nicht zu scharfkantig sind, wenn Barhufpferde den Paddock der hohen Festigkeit seiner Körner

und dem geringen Anteil Feinteile (<0,063 mm) eignet sich Quarzsand am besten für Reitplatz-Tretschichten.

Die optimale Korngrösse liegt hier zwischen 0,25 und 1 mm. Syntheti- sche Stoffe wie Teppichschnitzel sind pflegeleichte Alternativen, die kaum bearbeitet und bewässert werden müssen. Zudem können sie bei prak- tisch jedem Wetter genutzt werden, ohne im Winter einzufrieren. Es sollte allerdings bereits bei der Wahl des Ma- terials über seine spätere Entsorgung

nutzen sollen. Bei diesen kann es an- sonsten zu einem zu grossen Hufab- rieb kommen oder zu Schmerzen durch in die Hufsohle gedrückte Steinchen. Übrigens: Falls es die Grös- se des Paddocks zulässt, ist die Ver- wendung von verschiedenen Böden empfohlen. Denn durch die unter- schiedlichen Materialien werden Fes- tigkeit der Hufe und Trittsicherheit gefördert und darüber hinaus wird noch ein Beitrag für eine vielfältigere Umwelt geleistet.

0¼EGEBENyTIGTVIEL7ASSER Tretschichten von Reitböden aus Sand oder Sand mit Zuschlagstoffen brau- chen regelmässige Bewässerung, um

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Foto: slider

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43 Kavallo 8/2019 eine zu hohe Staubbelastung zu ver-

meiden und die gewünschte Festig- keit zu erreichen. Zudem wird das Sandkorn durch die vorhandene Feuchtigkeit vor einem zu starkem Ab- rieb geschützt. Die Bewässerung ge- schieht meist durch Sprinkler oder mobile Wassertanks. Wird der Platz täglich durch mehrere Reiter genutzt, sollte er mindestens jeden zweiten Tag mit geeigneten Maschinen bear- beitet werden. Nur so kann man eine gute Tretschichtqualität längerfristig erhalten.

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Im Gegensatz zum Reitboden benöti- gen Paddocks keine grossen Pflege- massnahmen ausser dem regelmässi- gen Entfernen von Pferdemist und Unkräutern sowie dem Nachfüllen des Tretschichtmaterials nach einiger Zeit. Freilich, diese Pflegemassnah- men sollten auch einem Reitboden zukommen, denn nur so kann eine Doppelnutzung der Fläche funktio- nieren.

Merkblatt zum Reitplatzbau erhältlich

Die Beratungsstelle Pferd des Schweizer Nationalgestüts von Agroscope hat ein Merkblatt zum Thema Reitplatzbau verfasst, welches Informationen zum Bau, der 0¼EGEUNDVIELEMMEHRRUNDUMDAS4HEMA2EITPLATZBAUENTHiLT

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Auf Ausläufen sollte der ausgebrachte Sand nicht zu scharfkantig sein, damit der Abrieb bei Barhufpferden nicht zu stark ist. (links)

2EITByDENSINDDURSTIGE%INRICHTUNGEN Nur viel Wasser verhindert die Staub- entwicklung und führt zur gewünsch- ten Festigkeit. (unten)

Foto: zvg

Foto: zvg

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