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(1)Probe aus einer Anthologie neuarabischer Ge¬ sänge, in der Wüste gesammelt ct

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(1)

Probe aus einer Anthologie neuarabischer Ge¬

sänge, in der Wüste gesammelt

ct. A. WalUn

»jtjj LLLsu iXjjJt lX*L^ Jlä

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*) Wir freuen uns, mit diesem Aufsatze die Reihe der wissenschaft¬

lichen Mittheilungen zu eröffnen, welche der nun aus Arabien zurückgekehrte Verf. (s. Ztschr. III, S. 350, IV, S. 393) in seinem Begleitungsschreiben, London d. 25. März 1850, ausdrücklich ankündigt. „Es ist diess", bemerkt er nämlicb,

„eine kleine Probe der neuarabischen Gesänge, die ich in der Wilste ge¬

sammelt habe. Sollte dieselbe Interesse erregen , so würde ich gern mehrere nachfolgen lassen, zugleich als Belege für die jetzt in Negd und bei den Beduinen gebräuchliche Sprache, über welche ich bald nähere Auskunft zu geben holfe. Die Grundsätze meiner Transscription des Arabiscben habe ich nicht besonders dargelegt , weil ich anch darüber mich bald aujführlicher zu

erklären gedenke." D. Red.

V. Bd. 1

1 *

(2)

2 Wallin , Probe aus einer Antholofiie ncuarah. Gesänge, Tr a n .« s c /■«( i o n.

(1) JA (lAr wallall lä radauk ina nantik aküd Märid näziliii lilg-cziiü

(2) min juwin una jayi wana räbin bik

waljaum ma kliallik wa Id sar d!re

(3) jubrain 'nlay kadd niaduww min inebanik

inä tül katn tabtarif bidbdbaklilre

(4) walkalb mä jargab lirigälin mu ädik

wainuwaddatk ja dar endi ketbire

(5) jä dar mä lawm alädnww lä bakä fik

Inwinak 'alay in tu t baki 'Imasbire ((i) warbäütk iawm »Imuläki tal.iädiiik

wa tsir gidränk aswät alsakire (7) wai'n säaf albär! wababbat luliälik

in knrrnbit tibdi Ibuin kull i kbiro

(8) bnijüninn rabb ajsamawät' niuzbik

wa sattär mä talab almääuiz gebirö

('.)) ja lasbir'an bärd albabdib adbarrik wa jä sbein 'cndak lä tadi' algeinilc

(10) dbarreit abük wa man barä min dawänik

wa l.iatt anta biy wäkbidillak balilu

(11) wasduk buna wassidk 'endi inuggtk

wallab lä hatt albaläwi jazilab

(12) wammanta mä 'adbrak badbä 'Iniawt räshik

mawtak wa lä kuddi belaya dalile

Ueberselzung.

„Musääd redet sein Haus an: (')Mein liebes Haus, wenn

die Feinde die Absicht baben dicb anzugreifen, werden wir dicb,

bei Gott, ihnen nicht übergeben, es sei denn, dass das Schloss

Marid nach dem Lande Algezirä herunterstiege. (-)Vonden zar¬

testen Kindesjabren an bin ich in dir erzogen worden, und beute

werde ich dich nicht verlassen, wenn auch die Noth des Krieges

über uns käme. (^)Es wäre eine Schande fiir mich, wenn die

Feinde deine Bauten herunterreissen sollten, so lange noch meine

Hand sicb dem Ziindpulver zuwenden kann; (♦)und das Herz neigt

sicb nicbt zum Manne, der ein Feind von dir ist, und gross ist

meine Liebe zu dir, mein liebes Haus. (') Der Tadel fällt nicbt

auf die Feinde, wenn sie dicb angreifen; nur mich könntest du

tadeln, wenn icb dem Geschwätze der Rathgeber Gehör gäbe.

('•) Am Tage des Streites werden deine Freunde dir beistehen und

deine Mauern werden gleich einer Feuerreibe sein, (')und wenn

der Allhelfende hilft und deinen Bewohnern seine Gnade zuwehen

lässt, wirst du der erste sein den Feinden, wenn sie sich nähern,

VVillkommui! und Glück zu! zu wünschen. (')Der Herr der Him¬

mel bat dich in unseren Augen lieblich gemacht, und wie laut sind,

(3)

(/( der Wüste i/esammelt. 3

o Beschützer! die Rufe der UDglücklicheii. Hierauf erwie-

dertdas Haus seinem Herrn: ('')llir, die ihr mich bewohnt,

ich habe euch gesciiützt gegen die Kälte der Winde, und mögen

nicht jetzt die Dienste, die icii eucb. Undankbare, geleistet habe,

vergessen werden *). ('"jlcli habe ein Obdach gegeben deinem

Vater und dem, der es gewünsciit von deinen Verwandten, und,

was inciir ist, du hast dir selbst in mir eine Braut genommen.

(' ■) Handle rcclitschaifen mit mii-, denn die Rechtscbalfenheit wird

dich retten, und Gott, wenn Er Unglück auferlegt, nimmt es

aucb ab. ( ") Was aber dicb betrifft, so kann nur der Tod, wenn

er dicb erreicht, dir zur Rechtfertigung dienen; der Tod nur,

und nicht das Niederreissen von mir ohne alle Ursache."

Der Verfasser dieses Gesanges, Musäad, gehört zu einer

Fumilie von den freigelassenen Sklaven, die, unter dem Namen

Mutawallidin, über ganz .Arabien, sowohl in den .Städten und

Dörfern uls in den Nomaden - Zelten , sebr verbreitet sind. Ob¬

gleich diese Mutawallidin in der Sprache sowohl, als zum Tbeil

aucb in der Farbe und in den Gesichtszügen sebr wenig von den

übrigen Einwobnern Arabiens verschieden sind, und oft von Abnen

herstammen, die seit entfernten Generationen emancipirt worden,

wird ihren Namen doch fast immer das Epithet 'A.bd (.Sklave)

beigelegt. Der Vf. lebt in einem Viertel der Stadt Algawf,

das khadbmä genannt wird, und allein ungefähr 20 Familien

von diesen Mutawallidin entbält, welche alle dieselben Rechte wie

die übrigen Einwobner geniessen und vollkommen als Mitglieder

desselben Volkes angesehen werden können. Die Umstände, durch

welche der Gesang veranlasst wurde, sind folgende. Bevor der

Ober-Sheikh von Shammar,'Abd Allah bno Ajrashid', um

das Jahr 1840 Algawf unterjocht hatte, lebten die Einwobner der

verscbiedenen Viertel, uus welcben die Stadt besteht, in unauf¬

hörlichen Streitigkeiten und Farteifehden mit einander, und Dieb¬

stahl , Raub und Mord gehörte zur Tagesordnung. Die ganze

Bevölkerung war in zwei grosse Verbindungen zertheilt und ein

jedes Quartier gehörte zu einer von diesen. Der Verkehr zwi¬

schen den Vierteln, welche in freundschaftlichen Verbältnissen mit

einander standen, war durch dazwischen liegende feindliche ab¬

geschnitten, und nicht nur einzelne Personen, die vom Hanse

nach dem Palmgarten gingen, liefen Gefahr einem Feinde zu

begegnen, sondern aucb grössere bewaffnete Partieen, die sich

von einem Tbeile der .Stadt nacb dem anderen begaben , mussten

sicb immer bereit halten, von Feinden überrumpelt oder aus einem

Uinterbulte von irgend einem Hause, das auf ihrem Wege lag,

*) Vielleicbt ist das ^ des Textes nach der Aussprache geschrieben stall _y,Jj wie auch im zweilen Verse 'Üj {'ar steht; der Sinn würde dann sein:

L'nd 0 Schmach , wenn diese Woblthat bei- euch verloren wäre I (d. h. von

euch nicht vergolten würde). D. Red.

1 •

(4)

4 Wallin, Probe aus einer Anthologie neuarab. Gesänge,

beschossen zu werden. Solcbe Fehde herrschte zwiscben den zwei

Nacbbarvierteln Khadbmä und Aldalhamiye, und da das Haus

Musääds, einzeln wie es da stand, am Ende des erstgenannten

Viertels und gescbieden von den übrigen Häusern, durch seine

Lage ein passender Hinterhalt war, von wo immer Austalle auf

die Vorübergebenden gemacht wurden, hatten die Bewohner von

Aldalhamiye beschlossen, diesen Stein des Anstosses auf ihrem

Wege nach den übrigen Theilen der .Stadt anzugreifen und zu

zerstören. Ibr Entschluss wurde aber bekannt bevor er ausge¬

führt werden konnte, und Musäad berathscblagte sicb mit den

übrigen Einwobnern des Viertels, was er zu thun habe. Es wurde

ibm gerathen, selbst sein Haus zu verlassen und das Gcräth und

die Vorräthe, die cr da hatte, in andere Häuser zu retten. Weit

entfernt aber auf diesen Rath zu achten, entschloss er sicb, in

seinem Hause zu bleiben und den Feinden den bestmöglichen

Widerstand zu leisten ; er forderte seine Freunde auf, ibm darin

beizustehen, und extemporirte diesen Gesang, der mit grossem

Beifall aufgenommen und bald in der ganzen Stadt und der um¬

liegenden Wüste bekannt und gesungen wurde. Nacbdem icb ibn

mehrmals von verschiedeneu Personen batte singen und recitiren

hören, bat ich den Verfasser selbst, mir ihn zu dictiren , und der

Wabbäby Imäm oder, wie er in der Wüste genannt wird, Khatib,

und ich zeichneten ihn nacb seinem Dictnt auf. Die Melodie, wo¬

nach dieser Gesang, so wie beinahe alle moderne Beduinen-Poesie, gesungen und mit dem einfachen einsaitigen .Streichinstrument,

Rubäbä, begleitet wird, ist, nacb .4bzug der mannicbfaltigen Zu¬

sätze von Vor- und Nacbscblägen , womit die Araber im Allge¬

meinen ihre Musik zu verzieren pflegen, ungefähr die folgende:

Andante.

i ±: 3: &-

Jf dctr wallah

i

^

la radawk mä nan

^ (ik aküd

märid näzi lin lilge zi — —

Anmerkungen.

Lä (_>J) ist unter den jetzigen Beduinen die allgemeine und aus¬

schliessliche Art diese Partikel auszusprechen. Es isl eine Ausnahme von der Regel des modernen Arabischen, das Wäw mit einem vorhergehenden Falh als ein langes o (wie in Kohle) luszusprecben. In der Zusammensetzung mit lä (^) sagl man jedoch lulä

Radawk (liljOl^j. Räd isl die jetzt allgemein gebräuchliche Form statt des grammatikalischen aräd ('-i';'). Man sagt z. B. immer ritt (oJij) statt aratt (oJ>,l), und in rä'd Allah (aUI Of, ^^1) Für *JU! Ol^t

(5)

in der Wüsle gesammeU. 5 Was die Schlussendung betrifft , so lautet das Waw hier mit einem vorher¬

gebenden Katli wie au, und obgleich diess nicht als allgemeine Regel auTge- stellt werden kann, so ist es doch die gewöhnliche Aussprache in allen Fällen, wo, wie hier, ein Pronomen angehängt wird. In Zeitwörtern, deren letzter Buchstabe ein ruhender ist, gilt diese Regel allgemein und leidet nicht die in der alten Grammatik geltenden Beschränkungen. So wird z. B. immer

und gan und rad au, ausgesprochen. Die Aegypter und zum

Theil auch die Syrer substituiren die Endung des Pronomens und sagen und (»ty^^ gum und ridjum.

Nautik (>t^«h»i). In diesem Zeitworte wird das ^ von allen Beduinen der itnern Wüste und von den Bewohnern 'Iräks immer nnd unveränderlich mit einem q verwechselt in allen Formen, wo dieser Buchstabe keinen Vocal hat. Es ist diess um so auffallender, da eine Verwechselung dieser Buch¬

staben in andern Wörtern, so weit ich mich erinnern kann, nicht vor¬

kommt. Dagegen wird das ^ von allen jetzigen Arabern sehr oft mit dem sehr nahe verwandten ^ verwechselt.

Aküd (vijJ'l) ist ein in der Wüste sehr oft vorkommendes Worl. Ge¬

wöhnlich wird es kid ausgesprochen und mag als eine Form vom Verbum k^iy angesehen werden, die in eine Partikel übergegangen ist. Zuweilen wird, wie hier, ein Hamza vorgesetzt, wie ira Allgemeinen dieser schwache Hauch- bucbstabu bei den jetzigen Beduinen fast ganz nach Belieben vorgesetzt oder ausgelassen oder auch mit anderen Bucbstaben verwechselt wird. Einen Be¬

duinen von Taif hörte ich jaküd (O^^j) sprechen (wabrscbeinlich die rich¬

tige Form, da es doch ursprünglich nur ein Aorist sein kann), aber nie

; aucb sind die andern Formen dieses Zeitwortes jetzt nicht mehr in allgemeinem Gebrauche , obgleich ich stets verstanden worden bin , wenn icb,

o

zum Versuch , die Formen OlVJ' und Ojl^ unler den Beduinen angewandt habe. Jenes k d d wird in der Wüste beinahe immer anstatt des 'i\ oder

der übrigen Araber gebrancht, z. B. ^aI^^j l^^^yi U iCX*

L^-JLc (ba'idatin mäkkat mü tusalha küd bimatiyatin

'aleihä shahra) Mekka ist weit entfernt, du wirst es nicht erreicben ausser mit einem Kameele, das Fett im Höcker bat. Der Sinn des Wortes hal übri¬

gens viele Nüancen , die jedoch alle auf diese Grundbedeutung zurückgcFuhrt werden können.

Märid ('^j^) ^'^ ^"^^ verfallenes Schloss mitten in der Stadt Algawf, welches unter demselben Namen bei den arabischen Geographen nnd Geschicbtschreibern vorkommt, und von den jetzigen Einwobnern dem Ukei-

dar (welchen Namen sie jedoch in Kei dar j^^^ verwandelt haben) zu¬

geschrieben wird. In der letzten Sylbe lautet das Kesr beinahe wie ein c, und so gewöhnlich in allen Fällen, wo es mit einem tieferen oder schärferen Buchstaben zusammenkommt, z. B. <">d sä leb, rebh.

(6)

6 Wallin , Prob« aus einer Anthologie neuarab. Gesänge,

Näzilin (Jjlj) bat das Tanwin , welches in der innern Wüste noeh in allgemeinem Gebrauche ist, obgleich selten in einer andern Form als in.

Anstatt n uz ilin habe ich auch oft rähilin (J^'j) recitiren hören, wel¬

ches den Verhältnissen der Wüste noch angemessener ist.

Min jawm i^*) wird nach Belieben ja um oder jom ausgespro¬

chen, wiewohl die letztere Aussprache die vorherrschende ist. Dieser Aus¬

druck oder J,l 1^ ist sowobl unter den Beduinen als in den lürkisch- e

arabiscben Städten sehr gewöhnlich in der allgemeinen Bedeutung von seitdem.

Raye ist besonders in Algawf ein sehr beliebter Ausdruck für

ein kleines Kind oder einen Säugling. Das Schluss-b wird wie ein t ausge¬

sprochen oder ganz übergangen, wenn es, wie hier, ohne Verbindung mit einem anderen Worte steht-, die letztere Art ist die gewöhnliche in Algawf;

ia Negd aber lautet es fast immer wie ein t

Wan4 räbin blk (läLo v'j Li!^). Da« Wäw, obgleich Für den Sinn

nicht nötbig , wird sehr oft gebraucbt , um nach einer Zeitangabe mit einem gewissen Nachdruck den HauptsaU zu beginnen. .Man sagt z. B.

J^a^Lj ^jL« lifj IlX^i (min jawmin geit bihadha wanä mani

bilheil) seitdem ich hierher gekommen bin, belinde ich mich nicbl wobl.

Man sagt iiX^J Ül^ qJ^.^ i (li shahrein wanä bihadha) ich bin

zwei Monate hier ' J. — Räbin (v';) Tanwin, ist das Particip von

anstatt des bei den Stadt-Arabern gebräuchlichen (3)jÄ<«.

Bik ist unter deo Beduinen die gewöhnliche Art das i^X^

sowohl im Masc. als im Femio. zo schreiben and auszusprechen. Die Stadt- Araber, wenigstens die Aegypter, würden hier ^j gebrauchen statt des welches bei den Beduinen im Allgemeinen immer aa die Stelle des ersteren

tritt. So wird das ägyptische ■* ^ L« bei den Beduinen immer durch

jji^J U (mü bahsh) oder fcj L< (mä bah sheio mit Tanwin

des 1^^^) ersetzt.

Dire ist ein Worl, das ich mich nicht erinnere anderswo als

in diesem Gesänge gehört oder gesehen zu haben. Der Säuger selbst und die Einwohner von Algawf erklärten es mir durch Krieg und das damit verbundene

Unheil. Der Verfasser des Sihih giebt dem Stamme . nach dem Para¬

digma von glj, die Bedeutung von und hiervon kann jenes Wort ab¬

geleitet werden. Der Stamm ^L*o med. Wäw und haben ebenfalls

verwandte Bedeutungen. In der Copie meines Wahbäby - Kbatib's steht Sjij .

1) Im letzteren Beispiele ist das Wäw ein regelmässiges JLil jt<

im «rsteren aber und im Verse steht es allerdings pleonastiseb. D. Red.'

(7)

tn der Wüsle gesammelt. 7

Hätte ich nicht oft gefunden , duss er uicht allein diese Buchstaben , sonderu auch undere mit einander verwechselt, und könnte ich irgend eine passende Bedeutung für H^jO finden, würde icb nutürlicb seine .Schreihart der meinen vorziehen.

Min mebänik ^tJ^AjU« q«) kann als eine elliptische Constructiou angesehen weiden, mit ausgelassenem L^.»^, in dem Sinne von: irgend einen Theil von deinen Bauten. Das Verbnm {Jai ist der gewöhnliche Beduinen- Ausdruck nir |>lX9.

Mä tul (^3y^^ L«) eine Transposition von L»Jjip, welcher letztere Aus¬

druck sowobl in der modernen als in der grammatikalischen Sprache gewöbu- licher ist.

Aldbakbire ^s^>iÄJt^ ist unter allen jetzigen Arabern der allge¬

meine Ausdruck für das Pulver uuf der Zündpfanne. Wie bekannt, habeo die Beduinen selten oder niemals andere als Luntenschlüsscr auf ihren Flin¬

ten, und das Wort ist sehr geeignet, das Herabbiegen der Lunte auf

das Pulver in der Zündpfanne auszudrücken.

Rigäl (ß^^j). Diese ursprünglicbe Pluralform wird allgemein in der Wüste sowohl als in Syrien und 'Iräk statt des ägyptischen rugil und des alleu ragul gebraucbL Das Beiwort und das Prädicat werden jedoch immer im Singular gesetzt, ausgenommen in Syrien, wo man nicbt seilen rigäl muläh hört, statt melih. Die Pluralform von rigäl ist regägil *).

Mnwaddatk ist in Negd die gewöhnliche Ansspraebe des

Suffixes. Man sagt z. B. Allah isa Ilim k (u^*Lsi «-iJI) statt der bei anderen Arabern gewöhnlichem Aussprache Allah isallimak.

Hakä und haki l^^jis>) sind bei den Beduinen beliebte und oft vor¬

kommende Wörter.- AUsser der eigentlichen Bedeutung von erz'dhlcn und sprechen wird das Verbum sehr oft in der BedeutuDg: einen anhalten und

anpacken, mit einem anbinden, gebraucbt, z. B. « ^.^A ^JJliilfO

der nnd der begegnete mir auf dem Wege und hielt mich an;

was sowohl von einem Freunde als von einem Feinde gesagt wird , gewöhn¬

lich aber mit der Nebenbedeutung, dass der Angehaltene mit dem Zusammen- treifen unzufrieden ist. Das Substantiv haki isl der gewöhnliche Ausdruck Für Geschwätz, und wird sebr oft als Interjection gebraucbt, wie Dummes Zeug! oder das englische nonsense! und fudge!

Rebä'ä (i^Wj »ier sind die gewöhnlichen Ausdrücke der Be¬

duinen Für jede grossere oder kleinere Gesellschaft. Die Stadl-Araber sagen gewöhnlich iCcL*;>.

1) Uoregelmässig gebildet wie von JL>^ oder JLsy^, vgl.

von , ^iS'^ o'->^^ ' ^' '**^*

(8)

8 Wallin , Probe aus einer Anlhologie neuarab. Gesänge,

tiidränk (üJol^iXs») ist der unter den Beduinen gewöhnliche Aus¬

druck rür das oder JajL> der Stadt-Araber und wird ausschliesslich mit einem Kesr ausgesprochen statt des Damm der grammatikalischen Sprache;

wie überhaupt diese beiden Vocale von den jetzigen Arabern Tast nach Be¬

lieben mit einander verwechselt werden. So sagen die Einwohner von Higaz noch immer g u b n (^^aS» , die übrigen Araber gewöhnlicher g i b n , und Jc^ , wird nacb Gutdünken himAr, hömär oder humär ausgesprochen.

Sawät, gewöhnlich aswät (äl^«< von derselben Form wie SLaS»),

ist, gleich seinem Verbalstamm i.ßy' oder ein von allen Arabern

ausser den Aegyptern sehr allgemein gebrauchtes Wort. Das Verbum (_5_^

ist beinahe ausschliesslich gebräucblich für das alte und noch in Aegypten allgemein angewandte oder • M"" sagt z. B. ^jm v;>^j _y-M

j^jj statt des ägyptischen Oj/»* vi^'J*« , du hast mir einen Ge¬

fallen gethan; IlXJ» Jjtül i ijy^y äsyP'- V^^^' i 6^'»

mir diesen Schuh aus; *Ut ijy^y ägypt. jjill, möge Gott

es za einem glücklichen Ende bringen , u. s. w. Das Substantiv ü|^_m wird in der Bedeutung von Art und Weise und Benehmen gebraucht; dann, wie hier, in der Idäfe als eine Partikel in der Bedeutung von wie, gleich als.

Der Sänger will sagen, dass die Anzahl der Flinten, womit seine Freunde das Haus vertheidigen werden, gross, und das Feuer gegen die Feinde so anhaltend sein wird , dass die Wände des Hauses einer ununterbrocbenen Reihe von Feuern gleichen werden.

Habbat (vi>J$). Ein bei den Beduinen und vielleicht noch mehr bei den Einwohnern von Algawf sehr beliebter Ausdruck ist.gj^l o«.**, um ein Glück oder im Allgemeinen irgend etwas Angenehmes , das einem begegnet ist, auszudrücken. Es wird oft als eine Interjection gebraucht, und wenn andere Worte oder ein Satz nachfolgen , wird zuweilen das Substantiv aus¬

gelassen und das Verbum bleibt dann allein stehen mit der Femin.-Endung, wie hier. In demselben Sinne wird aueh das Verbum O^Uo gebraucht, nnd in der Copie <es VVahhäby-Khalib steht das letztere Wort.

Kull» khlre (»y^ J^) ist eine andere Form des unter den Beduinen sehr gewöhnlichen Grusses oder Glückwunsches aUI li_^A=» Jwc. Man gehrauchl diesen Ausruf wie den noch gewöhnlicheren iJJt ^>y j beim Anfange einer Verrichtung oder eines Unternehmens, wenn man z. B. das Kameel besteigt om eine Reise anzutreten. Beim Scheiden von einem ReisegeFährlen , wo ein jeder einen verschiedenen Weg einschlägt, sagt man ol't iJLll 8j^k> J.Cj

worauf der andere antwortet «.Ut Li ^^^öJLi. Ueberhaupt sind Wör¬

ter vom Stamme jL> sebr beliebt, besonders unter den Wüsten - Arabern ; wenn man einen fragt, wohin er gehen will. Fügt man immer hioza ^tp» ,

(9)

tn der Wusle gesammeU. 9 and wenn mab eine Frage, die man nicht gehört oder verslanden hat, za wiederholen bittet, sagt man j-fp'j in Aegypten und Syrien ^.jü. I'm dem ZusammentreCTen mehrerer Consonanten vorzubeugen, giebt man dem Worte kull einen Vocal, und da das in solcben Fällen sonst gewöhnliche i hier nicbt wohlklingen wUrde, schiebt man ein kurzes a zwiscben die beiden Wörter ein. Diese Vocale sind in der jetzigen Beduinen-Sprache keinen anderen Gesetzen als denen des Wohlklanges unterworfen, und obgleich nocb jetzt Spuren von den alten grammatikalischen Casusendungen vorkommen , ist

es mir doch unmöglich gewesen , diese Fälle auf bestimmte Kegeln zurück- zuFiihren.

Ma'änlz ^ Plur. von j_jÄji/o). Der Sänger will sagen: Golt,

der unser Haus, arm wie es ist, in unseren Augen lieb und schön gemacht, wird nicbt den lauten Notbruf, den wir Bedrängte zu Ihm erbeben, unerhört lassen. — Ma (U) ist unter allen jetzigen Arabern die gewöhnliche Partikel um Verwunderung auszudrücken. Zuweilen wird, besonders in Aegypten, ein j ü (L) vorgesetzt, wie z. B. i_a,jL.S\c LüaJI l<« Li wie viele Wunder sind in der Welt ! Die alte Verwunderungsforiu sJLm»! U u. s. w. habe ich, mit wenigen Ausnahmen, nur in Syrien gehört, wo sie noch in allgemeinem Gebrauche ist.

RÄ'iha (LjAtl^). Diess ist das gewöhnliche Wort der Beduinen Für das v_A>L*o der übrigen Araber. Man sagt z. B. jliXJl der Eigentbümer

des Hauses ; vi>ui*Jt 1.5*1) '^^^ Zeltes ; (_Jy^i ein Mann von

Algawf u. s. w.

Al'asbir ^^/ÜÄxM^, immer so ausgesprochen, ist ein anderer Ausdruck

Für das oben gebrauchte xcljj und . Der Arlikel wird oft und ohne

bestimmte Regel dem Angerufenen vorgesetzt, wie z. B. in ^jJ' i<.^ U

(ausgesprochen ju harrab'), womit man in der Wüste gewöhnlich eine

Gesellschaft und jede Mehrheit von Menschen anredet.

Ja sbein ((JVä L), ein in der Wüste sehr beliebter Ausdruck, (jyi ist im Allgemeinen dem pjj entgegengesetzt. Diess sind die in der Wüste und auch in 'Irak gebräuchlichsten Ausdrücke für die ägyptischen i-aaL und (Jiij und die in Syrien gewöhnlicheren "nd ^.Islc .

Lä tadi' ^) anstatt des grammatikalischen ^ (lä tadi');

aber die jetzigen Araber macben keinen Unterschied zwiscben den verschie¬

denen alten Formen des AorisL

Abük (<!!)>j') statt Abäk (u^^lj'). Wie ich oben angedeutet habe, wer- dcR die alten Casusendungen bei den jetzigen Arabern nicbt beobachtet.

Dawänik (ii!5LJt5k>) ist der jetzt gewöhnliche Beduinen - Ausdruck Für

1) Ein wohl zu beachtendes Seitenstück zo dem hebr. ^y>^ , y*^.

D. Red.

(10)

10 Wallin, Probe aut einer Anlhologie neuarab. Gesänge,

das alte J)[im\ in der Bedeatang von Nachkommen und Verwandten im All¬

gemeinen.

Wäkhidin (Jc>l.). Die Tanwin - Endnng in geht in der jetzigen Beduinen-Sprache sowobl als beim Korän - Recitiren der ägyptischen Sheikhs immer in das Tolgende Lam über, und so wird hier ausgesprochen wäkbi¬

dillak, mit einem vibrireodea Nasal-Laut '). Das Hamze der regelmäs¬

sigen Form kXs»! wird mit einem Waw verwechselt, wie im Allgemeinen die modernen Araber das Hamze gern auf diese oder jene Art umgehen. Anstatt

«

z. B. sagen die Beduinen und die Einwohner von Syrien und 'Irak immer wein, und die Aegypter (^s fein.

Halile fcLir» ist in der Wüste gewöhnlich Für Braut und Weib. Das Wort ha lai J^L»- wird übrigens immer gebraucht in der Bedeutung von Eigenlhum, von welcher BeschatTeoheit es auch sei. Man sagt ^^l». oder

, s. )

im Deminutiv J^^LJtS» huleyilätt Für: meine Kameele, mein Vieh, mein

Haus, meine Kinder, mein Weib. Wenn man einen Vater nach dem Namen

oder dem Aller seines Kindes fragt. Fängt er die Antwort immer mit ijjJ J^L>

(halalillek) an, in demselben Sinne wie die Syrer sagen

Alsidk (^lXioSI^ wird von den Beduinen Negd's gewöhnlich assn- dnts ausgesprochen. Die Bucbstaben ^ und ti) lauten namentlicb bei ihnen immer etwa wie ts oder ds, zuweilen wie tsch oder das englische ch *). Wo ferner zwei schwerer auszusprechende Consonanten zusammentreB'en, von welchen in der alten Sprache nur der erste einen Vocal hat, wie in bahr

geben die jetzigen Beduinen auch dem zweiten Consonanten einen passenden Vocal nnd sagen z. B. bahar. Uebrigens wird das Wort nichl allein von Wahrheit in Worten, sondern «neh von Redlichkeit nnd Biederkeit in Handlungen gebrancht.

Jazilah (L^ijjj). Das Masc- nnd Femin.-SufSx wird von den Beduinen gewöhnlich auf gleiche Weise ansgesprochen. Man sagt z. B. katal ah sowohl Für *1äS als Für ^.U'S^ nnd darum reimt jenes SufBx hier, wie in mehreren der modernen Gesänge, die ich unter den Beduinen gesammelt, mit der Femin.-Endung s.

1) Also insofern gegen die Regel der alten Aussprache, welche bei ^

und J ein iUfi fordert; s. de Sacy's Gramm. 2. Ausg. I. S. 23.

D. Red.

2) Diess dient zur Vervollständigung dessen , was Niebuhr in der Be¬

sehreibung von Arabien. S. 83, und E. Smith in Robinson's Palästina, deutsche Uebers. Bd. III, S. 842, über die Zerquelscbuog jener Gaumenlaute io andern

Gegeodeo berichten. D. Red.

(11)

tn der Wiisle gesanmelt. 11

Hadhi (jj^^^) '^"^^ Wüste oft als eine Partikel in der Be¬

deutung von jaC oder ^1 y doch auch in der alten Bedeutung von gegenüber gebraucht, l'nter den Stadt-Arabern erinnere ieh mich aieht es anderswo als in 'Iräk gebort zu baben, wo im Allgemeinen ein Dialekt gesprochen wird, welcher der alten und der jetzigen Beduinen-Sprache am nächsten kommt.

Beiaya ^Ul^)'ist eine Deminutiv-Form von wie im Allgemeinen

die neuere Sprache kürzere Wörler der alten zn verlängern nnd längere grammatikalische Formeo derselben zu verkürzen liebt.

D e 1 i 1 e («JUJj) eigentlich Beweis , nachher Grund und Ursache.

(j»yJl ^U. Jls

JkjjJI jJLIj ,»-*JLb tj^. * ^J^U^ Uju« u-^Ij L.

Js»Lt-«aJt («^^-Le ^J3u juic j * Lrlj^lllj liVjj XJlj^UI JJU

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(12)

12 Wallin , Probe aus einer Anthologie neuarab. Gesänge,

Transscription.

(1) Ja räkibin min 'eiidanä fawka 'ermäs

jasbdd dbuleimin täli'i alzawli zdil

(2) mitbl almabälat jawmin tarkbä bilamräs

wa'aleibi man jaddi 'uldm alsumäil (3) jilfi mus4'ad sufrat bin aladmäs

kul alkeif täb wa zän bid' almatbäil (4) fan kallek'an ladbdbat alnawm> heräs

ga't manwatek sbufnä aleibim nebäil

(5) tarä diret albäik baratbnäbä lasäs

bidbafri sbcikbin mädillab fu'äil

(6) wamnäbilin dukkat wu la bibin uwnäs

wa farsin radaw bab käsibin» nafäil

(7) min fi'l akbü niirat kamä wasf' kirnäs

hurrin tadullä min sbafä gäl> bail

(8) kbabbat bikaffab wargaf algawf jä näa

wasbbar 'alä darab rali' alhamäil

(9) wakam ta" wa min wäbidin käsi 'rrds

wa bfSseif täät lab sufüf alkabäil

(10) wan kattabü kabb albawäflr bilalbäs

warkabd alä kabb alambär alasäil

(11) jitbni gawädah jamm» arjäkin jubäs

jadrib bihadd asseif' mä bä musäil

(12) wan kullatü bein ulkabileini miträs

waddamm'i min bein alkabileini säil

(13) jakbud alä kbeil alkabileini mirwäs

waliaktanä bakbtab takawter dabäil

(14) jä mä kata min 'unukin wa räs

bilakwät' buk in jilda alräs mäil

(15) nazh alsbawärib mä igt darb aladnäs

tä'at lab alhadhrän wa 'awläd wäil

(16) wa 'ubeidin illi mitbl madmüg alamräs

illi liseifah bilmu'ädi fasäil

(17) akhwän' ndrat mutibin kulU mihmäs

wa 'aduwwubum läzimä igibum bibäil

(18) wa sallA alä sseyid 'adad rami attaäs

waülla 'adad mä zäla bil'eini zäil Uebersetzung.

(') „Du, der du von uns reitest auf einem geschmeidigen Kameele,

das, gleich einem Strausse, der in der Ferne den Jäger erblickt,

binwegeilt ( ') (so schnell) wie das Brunnenrad , wenn es die Seile

abrollen lässt, — und das einen Mann trägt, der wahre Botschaft

bringt, — (^)wenn du in der Abenddämmerung Musä'ad findest, sage

ibm: „die gute Zeit des Keif und der Gesänge ist gekommen,

(^)und wenn du dir bisher die Süssigkeit des Schlafes versagtest,

80 sind jetzt deine Wünsche erfüllt: wir haben die Rache Uber

unsere Feinde kommen sehen: (^)wir haben die Wohnstätte des Ver-

(13)

in der Wüsle gesammeU. 13

räthers bis auf den Grund umgepflügt, mit Hülfe eines Sheikb,

der Tbaten von früber ber aufzuweisen bat, (^) Häuser sind zer¬

trümmert und keine Bewohner mebr darin, Palmscbösslinge fort¬

geschleppt als Beute. (') Diess sind Thaten von Nüra's Bruder, wel¬

cber gleich einem edlen Falken berschwebte von Sbefa's Berg¬

kette bei Häil. (■*) Er klatschte nur mit der Hand: und Algawf

erschrak, o ibr Leute; und Kriegsfabnen liess er hoch auf seinem

Hause weben, (^) Wie manchen Hartkopf bat er zum Gehorsam

gebracht, und durch des Schwertes Macht gehorchen ibm die

Reiben derStämme, ('") Wenn sie (er und dieSeinigen) uuf schlan¬

ken bepanzerten Hengsten und schlanken edlen Stuten zum Kampfe

ausziehen, ('') lenkt er sein Ross zu bedrückten Unglücklichen bin

und schlägt" mit des Schwertes Schärfe furchtlos drein; (")wenn

die Fusskämpfer zweier feindlicher Parteien einander nabe rücken

und das Blut zwischen beiden fliesst, (")scbreitet er ein und jagt

die Reiter beider Parteien weit in die Ferne; wenn er seinen

Kriegsruf ausstösst: „ich bin Nüra's Bruder!" fliehen des Un¬

glücks Schaaren. (''')Wie manchen Hals und Kopf hat er zerhauen,

den Kopf, niedergebeugt, nuf Erdengrund bettend! (")Von reinem

Schnauzbart, betritt er nie den Weg der schmutzigen Handlun¬

gen ; Stadt-und Steppenbewohner geboreben ihm. ("*)Und (ibm zur

Seite) 'Ubeid, der gleich ist dem stark geflochtenen Tau, dessen

Schwert Gericht übt an dem Feinde. (") Nüra's beide Brüder

ermüden (bei ihren Freunden) jedwede Röstplatte; ihr Feind aber

kommt gezwungen zu ibnen nacb Häil. (' ^) Rufet Gottes Segnungen

auf den Propheten herab , so zahlreich wie der Wüste Sand, oder

80 viele als das Auge Erscheinungen erblickt."

Der Verfasser dieses Gesanges, Sälim Alüwad, ist, wie der

des vorhergebenden, Musäad, ein Einwobner von Khadbmä in

Algawf, und ebenfalls ein Mutawallid von einem arabiscben Vater

und einer Negerin. Er wird Aluwad oder Ibn awad genannt

nach seinem Vater. Die Art nämlicb, das Patronymicum durch

den Artikel anstatt eines dem Namen des Vaters vorgesetzten

Iba auszudrücken, ist unter den jetzigen Arabern besonders in

der Wüste noch in allgemeinem Gebrauche. Das Hauptthema des

Gesanges ist das Lob des im Jahre 1848 gestorbenen Gross-

sheikbs der Shammar, 'Abd Allah bno Alrasbid, und seines Bru¬

ders 'Ubeid, durch deren Beistand die Einwohner von Khadbmd

das Viertel ihrer Feinde von Aldalhamiy^ zerstörten. Der nächste

Anlass zum Kriege war, dass die Einwohner von Aldalhamiyä eilf

von den Jünglingen Kbadhmä's zu einem Gastmahle eingeladen

hatten, welches sie, wie sie vorgaben, in der Absiebt veranstaltet,

um die alte Streitfrage zwischen den beiden Vierteln zu bespre¬

chen, dadurcb der langjährigen Fehde ein Ende zn macben und

die beiden feindlichen Nachbarn mit einander auszusöhnen. Die

eingeladenen Gäste fanden sicb ohne Argwohn ein und gaben die

Walfen während des Gastmahles ab ; aber verrätberisch von ihren

Wirthen überfallen, blieben vier todt auf dem Platze, drei ent-

2

(14)

14 Wallin, Probe aus einer Anlhologie neuarab. Gesänge,

kamen und die übrigen vier wurden zu Gefangenen oder Rabdt

gemacbt. Unter den Getödteten war nucli ein Sobn Musand'sj

an welcben der Verfasser diesen Gesang statt eines Trostbriefs

sendete. Die Einwobner von Aldalbamiy^, unterstützt von ibren

mäcbtigeren Verbündeten Alsarräbin , macbten nacb dieser scbänd-

licben Tbat den Einwoiinern von Kbadbm.ä und ihren Verbündeten

vom kleinen Viertel Garäwy den Vorsciilng, die gefangenen Rabät

mit einem Lösegeld von ungefähr 2000 Sp. Tliälern nebst deni

Viertel von Garäwy einzulösen. Die acht Familien, aus welcben

Garäwy bestand, waren Armäl , ein Stamm von Shammar, der

hauptsächlich die Stadt Gubb6 bewohnt. Sie hatten erst in neuern

Zeiten ibren Staininort mit Algawf vertauscht, wo sie unter dem

Schutze von Khadbmä als Ackersleute und Kupferscbmidte durcb

Gewerbfleiss zu Wohlstand gelangt waren. Ibre Häuser und Palm¬

gärten lagen in einiger Entfernung von den übrigen Vierteln allein

auf der Tbalebene von Algawf, wo die Heerden der Sarrabin zu

weiden pflegten. So waren sie von ibren Feinden beneidet und

gefürchtet; daher ermangelten diese aucb nicht, die Zerstörung

jenes Viertels als eine Bedingung der Freilassung der Rabät

zu stipuliren. Die Einwohner von Khadhniä sahen sicb, um ihre

gefangenen Söhne von einem gewissen Tode zu befreien, zur

Annahme dieser Bedingungen gezwungen. Sie verstanden sich

mit ihren Schützlingen von Garäwy über die Abtretung ihres

Dörfchens ; das Lösegeld wurde zusaminengesteuert und die Rabät

freigelassen ; die Einwobner von Gar äwy verliessen ihre Heimath

und zogen nach Khadbmä hinüber; ibre Häuser wurden von den

rachsüchtigen Feinden niedergerissen, die Palmen abgehauen, die

Brunnen verstopft, und im Laufe von einem Jahre war keine

Spur der alten Wohnstätten mehr übrig als kleine Sandhügel,

hinübergewebt von der endlosen Dahnä-Wüste. Als aber kurz

nacbber Ahd Allah bno Alrasbid seine Macht in Gabal Shammar

befestigte und die Parteifehden der Stadtbewohner sowohl als den

Trotz der Beduinen von den Nachbarstämmen gedämpft batte, bot

er seinen Stammverwandten von Garäwy und ihren Verbündeten

von Khadbmä seine Hülfe an, und sandte seinen Bruder Ubeid

mit einer zahlreichen Scbaar von Shammar, um den Zwist zwi¬

schen Kbudliinä und Aldalbainiy^ nebst anderen Streitfragen unter

den Bewohnern von Algawf zu schlichten. Leicbt gewann Ubeid

den Sieg über die in Parteien zertheilte Stadt; die Oberherrschaft

der Shammar wurde von den durch hartnäckige und blutige Stamm-

feliden ermüdeten Einwobnern anerkannt, und die im Kur'än an¬

befohlene und von allen Wahbäby-Häuptlingen erhobene Zikä-

Steuer als ein Zeicben der Unterwürfigkeit an Ibn Alrasbid ab¬

getragen. Nun wurde aucb das Urtheil gesprochen über die Ein¬

wobner von Aldalhamiyfi und ibre Bundesgenossen, die Sarräbin:

die 2000 Tlialer nebst dem Blutgelde für die gemordeten Söhne

Kbadhmä's ibnen abgefordert, die Einwobner von Aldalbamiy6

(15)

in der Wüste gesammelt. 15

gezwungen , ihre Heimath zu verlassen und zu den Sarrähin hin¬

überzuziehen , ibr Viertel zerstört und in denselben Zustand ver¬

setzt wie Gar äwy. In diesem Zustande war es nocb bei meiner

Anwesenheit, üen Einwohnern von Khadbmä wurde die Wahl

gegeben , entweder die zurückerhaltenen 2000 Thaler für sicb zu

behalten und den Gar'äwy's ibr Viertel wieder in baulichen Stand zu

setzen, oder aucb den Gar'äwy's selbst die VViedererbauung ibrer

Wohnstätte nebst dem Gelde zu überlassen. Die Einwobner von

Khadbmä zogen die erste Bedingung vor und hatten eben bei meiner

Abreise von ibnen das Viertel von Garäwy wieder aufgebaut.

Das Versmaass dieses so wie dus des vorhergehenden Ge¬

sanges ist ^^j'^cli ^^»ftÄA«./» ^yijiäÄ<».(0 ^jbLcLs ^^.jLiaÄAiAX ^^aÄ*«.* ^

obgleich die Araber selbst ibre Verse nie pedantisch scandiren,

sondern ganz natürlich ohne alle declamatoriscbe Affectation

hersagen.

Anmerkungen.

•mfxi^j anstatt U^ljj wie oben S. 6 angedeutet, ist in die gewöhn¬

liche und beinahe einzige Tanwin-Endung in der jetzigen Beduinen-Sprache.

(jmLc^c, ein poetisches Wort Tür J^^ö, womit die Beduinen im Allge¬

meinen jedes bessere und hauptsächlich zum Reiten gebrauchte Kameel, sei es männlich oder weiblich, bezeichnen. Das in Aegypten gewöhnliche

ist in der Innern Wüste nicht beliebt, i}>*> auf die Bedeutung Beschäler, Zucbtliameel, beschränkt. Der Beduinen-Ausdruck Tür das männliche Kameel

•Ol o>

ist noch immer j*JU mit zwei Pluralen: (^'jU Tür eine geringere und ^ Für eine grössere Anzahl.

^JLb wird in der jetzigen Sprache oft auch ohne Präp. in der Be¬

deutung von wahrnehmen gebraucht.

,»'

Ojj ist der Ausdruck lür jeden in der Ferne dunkel und nndeutlich erscheinenden Gegenstand , bevor er in seinen Theilen unterschieden werden kann; dann naher Fnr eine Schaar von Menschen und einen einzelnen Mann, der in der Ferne wahrgenommen wird. L'nler gewissen afrikanischen Stäm¬

men isl Jjj, wie icb erfahren, der gewöhnliche Ausdruck Für Mann im All¬

gemeinen Eine beständig wiederholte Aufforderung der Beduinen an ihre

GeFährten auf einer Reise in der Wüste ist: ^Aäj O^JI j

{^^M, o^.^' ^Lju, siehe dich um und schaue herum im Lande, ob

du vielleicbt etwas siehst, etwas wahrnimmst! — Eine ebenso gewöhnliche Frage an einen, den man irgendwo hinstarren sieht, ist: (jMot i,l

1) Also äbnlich dem i^]^ j der ültern Sprache.

^ ' D. Red.

(16)

16 Wallin, Probe aus einer Anlhologie neuarab. Gesänge,

Jj^ v_JijLi ^ was ist es das du anstarrst? siehst du irgend etwas? Dem entsprechend bedeulet das Verbum Jtj , wie im letzten Verse , obgleich sel¬

tener, erscheinen. Das Particip Jj'j ist JL> von J^jJ', welches t_jUa<«

»aJI isl zu jJLIa.

iüL^'« ist das grössere Brunnenrad , worauf das dickere Seil läuft, welcbes Lij genannt wird und oben am Eimer, _^J,> (einem aus Kameelbaut gemachten Sack) befestigt ist. Auf dem kleineren Rade ^1^0 am Rande der Brunnenöffnung läuft ein dünneres Seil, das um den obern Rand des Eimers geschlungen ist. Beide Seile werden mit einem geraeinschafilichen Namen

^_^t^l genannt. Es kommt sehr häufig vor, dass das eine oder das andere dieser Seile reisst, und dann wirbeln die Räder in grosser Schnelligkeit und mit fürchterlichem Geklapper herum. Mit dieser Schnelligkeit des Rades vergleicht der Sänger die Schnelligkeit des Kameeis.

ist im Sprachgebrauche der Beduinen zu einer Conjunction gewor¬

den mit der Bedeutung von LI, gewöhnlich mit dem Tanwin jömin ausge¬

sprochen. Man antwortet z. B. auf die Frage i\»J ^j^* (wann wirst du dich anf den Weg machen?) mit ^j«a*äJ! w**äj (beiSonnenuntergang) u. s. w.

^S.i oder (_5^_>"! hat bei den Beduinen fast ausschliesslich die Be¬

deutung von bringen. Geben, wie bei den Aegyptern, bedeutet es bei den Beduinen selten.

j^^ic isl der Beduinen- Ausdruck Für^LA^l. Die erste Frage, die ein Frem¬

der bei seiner Ankunft zu beantworten hal, ist i^itjlc L/*^.' > oder, wenn sie, wie gewöhnlich, an seinen ReisegeFährlen gerichtet wird: |>^ic |ji:^t JL>yJl IJ^. Die Redensart iiL<bLc von demselben Stamme wird gebraucht in der Bedeutung von tens fehlt dir? was hast du?

J.jL*AaJI . Der Verfasser bal mir erklärt , er meine mit JoL«jiaJt |>^JLb dasselbe wie jjjAAoJt f>ji,s , obgleich ich in den Wörterbüchern keine be¬

stimmte Autorität für diese Bedeutung finden kann. Indessen kommt die da¬

selbst angegebene Bedeutung von ^ durus ac firmus fuil, der unsrigen ziemlich nahe. Die Weglassung des Artikels vom Substantiv und seine Bei¬

behaltung beim Adjeetiv ist eine in der neuern Sprache sehr oft vorkommende Construction.

l^yäL) gewöhnlich jilfi ausgesprochen anslatt julfi. Ich habe es mit der zweiten Person übersetzt, um es in Uebereinstimmung mit dem vorher¬

gehenden Voeativ und dem nachfolgenden Imperati'v zu bringen, habe es aber im Arabischen in der dritten beibehalten , weil es mir so vorrecitirt worden.

Ueberbaupl scheint mir der Verfasser die zwei Eingangs - Distichen , die

(17)

in der Wüsle gesammelt. 17 mir ziemlich verworren vorkommen , seinem Gesänge nur desswegen vorge¬

setzt zu haben, um der alten löblichen Sitte der arabischen Dichter zu folgeii, immer mit dem Lobe des geliebten Kameeis anzufangen.

^jÄmi ist , die Stunde um Sonnenuntergang. In Aegypten sagt man

^jM.4M.i\ jSLm lj in demselben Sinne. Um diese Zeit , sowohl vor als nach dem Abendgebete und dem Abendessen , pflegen die Einwobner von Khadbmä, SU wie iiberbaupt mebr oder weniger die von ganz Arabien , zusammen zu kommen, um auf einem freien mit weicheni Sande bedeckten Platze in ver¬

trauliebem Gespräche die Abende und zuweilen mehrere Stunden der Nacht hinzubringen.

v_A^. Ich habe das arabisehe Wort beibehalten , theils weil ich kein entsprechendes europäisches auffinden konnte, tbeils weil es durch Reisende auch bei uns wohl bekannt ist. Bei den Beduinen bezieht sicb der Keif und das noch öfter gebrauchte Verbum (_Äa^' mehr auf ein ruhiges Geniessen des Kaffees im vertraulichen, geinütblicben Kreise von Freunden und Gästen;

in den türkisch - arabischen Städten mebr auf das Geniessen von Opium,

Hashish, Wein, Tabak und einem guten Mahle. Die gewöhnliche Phrase

bei den Beduinen ist: LUu^3_Jj Uä^^\ bei den Aegyptern: LÄwymJÜ

Uh,>WA')!j.

Jj.LÜt ^lXj bezieht sich auf den GesaD| zur RubAba und Erzählanf;cn und Abendgesänge (^Lut), womit man sich in der Wüste zu ergötzen pflegt.

In Aegypten sagt man JJUi von einem Manne, der in der besondern

Pbraseolneie des Volkes und mit ihren idiomatischen Bildern zu reden versteht.

J,jL^. Ich vermuthe, dass der Sänger mit diesem Worte die Kameel- beritteD«n Streiter von Shammar meint , die mit Krieg und Verheerung, über die Einwohner von Aldalhamiye hergefallen waren , so schnell wie die dur¬

stigen Kameele , die ziffl ersten Trinken dem Brunnen zueilen. Ich kann mich weder erinnern, anderswo als hier dieses Wort gesehen oder gehört zu

habeo, noch wird im Allgemeinen .der Unterschied zwischen und JJlc

in der jetzigen Sprache beobachtet, obgleich in der Thal die Kameele ge- wöhulich zwei verschiedene Wal« mit einer kleinen Zwischenzeit von ungeFähr

^ oder \ Stunde getränkt und während derselben in einer kleinen Entfernung vom Brunnen gehalten werden. Wenn die Kameele sich selbst überlassen sind und das Wasser ibnen offen stebt, beobachten sie aucb kleine Zwischen¬

zeiten beim Saufen. Das Wort kann indessen auch auf die Einwohner von Khadbmä bezogen werden, indem sie den Rachedurst nup an ihren. Feind^

gelöscht hatten. Oer Verfasser erklärte mir kurz nnd gut, er meine damit:

dass wir den Sieg über unsere Feinde gewonnen baben.

(_^yjj etwa in dem Sinne des österreichischen Scluutens', sehr gebräuch¬

lich bei den Beduinen, selten bei den Einwohnern der türkiscb - arabiscben Städte. Man fängt gern einen Satz damit an , ungeFähr wie in der alten

V. Bd, 2

2 *

(18)

lg Wallin, Probe aus einer Anlhologie neuarab. Gesänge,

.Sprache mit jJlcL Man sagt z. B. i-60^_j\ U J,!^' ich mag dich nicht lei¬

den ; iih>j "'jj und der isl ein gnlcr Mann •).

ist der Name eines Landes oder einer Provinz in Bezug auf die Ein-

wuhiicr und wird gewöhnlich ihrem Namen beigenigt ; isl der Name

eines Landes im Allgemeinen, sei es bewohnt oder unbewohnt, und wird

gewöhnlich dem Namen des Landes selbst beigefiigt. So sagl man vom

' ü

Lande Tih Sii und L^UXil ä^,:>, und Sjbfctl

n. s. w.

i^ä^Lij nocb gewöhnlicher euthUlt den höchsten Tadel, den man

über einen Mann aussprechen kann, unj begreift in sich alles, was einem männlichen und ritterlichen Character nicbt ansteht. Die nächste Bedeutung ist jedoch die eines Verrnthers und Diebes, und in 'Irak ist das Substantiv iü^j beinahe der einzige Ausdruck für Diebstahl. In Algawf bat man das

Sprichwort üXi ^ii \j* wer deinetwegen einen andern verräth, ver¬

räth auch dicb selbst.

Ljci^. Mir ist erzählt worden, dass die Araber zuweilen, wenn sie eine feindliche Stadt zerstören, den Grund und Boden derselben umpflügen.

jJ ijolt die Tanwin-Endung in geht in das folgende Lam über und

wird madillah ausgesprochen. Das zweite q üuL*.»»^« ist in Jaift:C*w«

verkürzt.

J,.*1JU. Das Wort ^_5^■ mag aus dem vorhergehenden Distichon er¬

gänzt werden. In meiner Copie stebt ijii^ , Ich habe die Lesart des

Wabhäby Khatibs als poetischer vorgezogen.

^^i. Die Endung des Femininplurals sowohl im Pronomen als im

Verbum, die in der ägyptischen Sprache ganz verloren gegangen ist, wird von den Beduinen stets beobachtet,

eine eigenthümlicbe Pluralform anstatt des alten .

^J»^ sind Pnlmsprösslinge , die man in die Erde setzt, um Palmen auf¬

zuziehen. Von einer guten Art sind sie oft sehr tbeuer und werden zu hoben Preisen verkauft. Da die Palmen von Algawf nebst denen von Teima als die beslen in ganz Negd angesehen werden, nahmen die Shammar von den Palmen in Aldalhamiye, die sie alle Fällten, viele Sprösslinge mit und brachten sie ungeachtet des weiten Weges glücklich in ihr Land.

Diess Verbum bedeutet jetzt bei den Beduinen, ohne die Neben¬

idee einer bestimmten Tageszeit, mit einer gewissen Geschwindigkeit weg¬

gehen, und nocb gewöhnlicher verschwindeii und verloren gehen. Man sagt z. B.

tiXc (_y<^^l Jie und die Sache isl mir verloren gegangen , und t) l'eber den davon verschiedenen ägyptisch - syrischen (iebranch von 1^^' s. Fleischer's Diss, de glossis Habicht, p. 76 n, 77. D. Red.

(19)

'in der Wüste gesämmell. 19

l_^e IkXc <Ier und der ist mir aus dem Gesieht geliommen. Es wird

weiter gebraucht wo die Syrer jLo und die Aegypter anwenden, z. ß.

? itcLüJI ^5^ij y-i wenn der Regen kommt,

wird diese ganze Ebene grün. Es wird ferner beinahe ausschliesslich anstatt kXIj und in der Bedeutung von vielleicht gebraucht, z. B. iii^A:>

«ilAic (_^' iß^'^i i'^'' bin zu dir gekommen in der Hoffnung, dass ich vielleicht das und das bei dir finden möchte.

i,^Mff ist bei den Beduinen der gewöhnliche Ausdruck fiir jede Beute , die auf eine nuch ihren Begriffen ehrliche Art einem Feinde

(d. b. einem Menschen, der nicht in Freundschafts- oder Bruderschaftsverhält- nissen zu ibnen steht) abgenommen wird. Man sagt von einer grössern Kriegerschaar, die auf einen Raubzug («ijc), oder von einer kleinern, die auf Diebstahl («^.juiic) ausgehl: sie suchen Erwerb, i^^m/S Jx ^jj^^Ju oder auch

^j_y^ die Schwester von Abd-Allah und 'Ubeid. Sie war als eine schöne und gute Frau bekannt, und ihre beiden Brüder wurden oft mit einem ge¬

wissen Nachdrucke, wie ich unten zu erklären Gelegenbeit haben werde, Nüra's Brüder genannt.

(j»L3jjs Ui' muss als eine poelisch freie Construction angesehen

werden , anstatt ^ ».suo^ (_5<.^t . Es könnte aucb als die

>

Passivform vom Verbum genommen und v-ÄOj gelesen werden. Der Ver-

O '

fasscr aber bat mir v_iu35 vorrecitirt. (j-ljyÄ ist ein poetischer Name für j&u>j welchen Vogel man noch sebr oft in den Dörfern und Nomadenzelten siebt , obgleich er selten zur Jagd gebraucht wird.

[ämi isl ein Gipfel von Aga , dem einen von den beiden Tay-Gebirgen in Gabal Shammar.

ijL:> bedeutet im Allgemeinen eine Bergkette. So werden die Berge,

die von allen Seiten das Thal von Algawf umgeben , JL» genannt.

J^Ls» JL> ist die Bergkette von Aga unweit Häil, welche die Residenz¬

stadt der Familie Alrasbid ist. In Gabal Shammar jedoch nennt man die beiden Tay-Gehirge Agä und Selmä , wie gewöhnlich jede Bergkette,

pl. jjLjiLi?, und sagt vom ersten Ls»-J ^LKlli? und JjL»' ^ijü.

Jix^ ist entweder nur ein Zeichen von Zorn , oder bezieht sich auf das Zusammenrufen der Krieger von Shammar, die, so bald sie nur das Händeklatschen ihres Führers hörten, bereit waren sich zu stellen.

y*Lj Li. Solcbe Vocativ-Formcln werden auch in der gewöhnlichen Rede mit einem gewissen Nachdruck gehäuft. Wenn der Beduine eine Gesellschaft

inredet, wiederholt er unaufhörlich ^j-^ Li oder Kj. Lj oder den Namen des 2*

(20)

20 WaUin , Prohe aus einer Anlhologie neuarab. Ge.mngi

Stammes, z. B. Lj, ofl mit einem vorgesetzten jJlitj ; wenn er

mit einer einzelnen Person spricht , wiederholt er eben so oft ihren Naraen oder irgend einen von den Beinamen , unter welchen sie bekannt ist.

JjL*ii- . JjUä sind nach der mir gegebenen Erklärung die

Fnhnen, welehe hei Eröffnung eines Kriegszuges auf dem Hause oder dem Zelte des Führers aufgesteckt werden; obgleich ich keine Autorität Für diese Bedentnng in der alten Litteratur gefunden habe. Das Wort wird in der jetzigen Sprache auch in der alten Bedeutung Schwertgehiinge , am gewöhn-

. ' -

lichsten aber als plur. von 'iJ^*s>- gebraucbt, welches Wort allgemeii) in Negd und auch in Syrien s. v. a. üLc , Familie, bedeutet. Man sagt z. B.

sJj^ ^y^i «lc um' iler ist von guter Familie.

^t_j.S. v^jaS. Der Verfasser bezeicbnet, wie er mir erklärte, mit diesem Ausdruck im Allgemeinen grosse und starke Pferde (raeine beim Copiren ge¬

machte Glosse sagt J^:^! CT jM^)- vermuthe, dass er es im Gegen¬

satz zu jLj/«^t gebraucht hal und mit dem ersten Ausdrucke starke,

sehnige Hengste,' mit dem zweiten die feiner gebauten Stuten meint.

(j*UJl bezieht sich auf die Panzer, womit die Pferde zuweilen im Kriege bekleidet werden. Panzer sind indessen ausserordentlich seilen in der innern Wüste, und ich habe nie einen gesehen. Das Wort bedeutet auch die Decke , welche man über die Crupe des Pferdes oder des Kameeics zu werfen pflegt.

Jj.LaöI, die Araber legen, wie bekannt, grossen Werth auf eine edle Abstammung, nicht allein Für sich selbst, sondern auch Für ihre Pferde und Kameele. Meine Glosse hat 'iAjj^S.

I»j gewöhnlich so dunkel ausgesprochen, dass es wie jomm klingt.

Es ist . ein in der Wüste und auch zum Theil in Syrien und Mesopotamien beständig gebrauchtes Wort mit der Bedeutung von J,l und lAÄe^ welche beide Praepp. in der Beduinensprache sehr seilen vorkommen. Man sagt z. B.

1^ {jafi\ ich will auf den Markt gehen; i^4j Ijfj iJLäj

rürcbtesl du dich, da ich doch bei dir bin? jiUj' (,vo die Aegypter M^iAic sagen) willst du schlafen auf dem Platze, wo du jetzt sitzest?

Ausserdem hat es, besonders in Syrien, die Bedeutung des ägyptischen J^/alj z. B. ^ ^^-w-H U IvXP jj'UJI dieses alle Kameel geht gar nicht vorwärts.

Es hat anch die Bedeutung von |»U-", genau, gerade, z. B. KS^" ücUmJI

es ist genau drei Uhr. *

(j«Lj ,Jjl-!)l, eig. salivae siccae. Der Sänger meint damit im Allge¬

meinen Unglückliche und Nothleidende. Das Bild isl von Durstigen mit trock- nem Gaumen hergenommen. (j«Lj isl mir jubhäs vorrecitirt worden. Das

(21)

in der Wüsle gesammeil. 21

Versmass Tordert jubäs. Das erste ist die PIur.-Fonn von |jMjLj, das zweite von (j«*ik*d .

)uLm/0 ^ Lo entspricht dem ägyptischen ijmjLwU U er fragt nichl, von einem Manne der in seinem Eifer Iceine Rücicsicbten nimmt.

trials. Jais ist ein ganz gewöhnliches Wort der jetzigen Beduinen- Sprache, gleichbedeutend mit V/^- Eintretender wird aufgefordert Platz

> £ M,

zu nehmen mit den Worten (lXjj Jaist, wo die Aegypter sagen \J>3> ^jÄ.

Man sagt weiter: (.^L» «^X^Jt JaJLü treibe die junge Kameeistute näher hierher.

^tywo ist der gewöhnliche Name Fiir Fusssoldaten, vermutblich von ü ,

{juji hergeleitet, weil sie ofl mit Schilden versehen sind. Sie werden in Negd beim Angriff gewöhnlich zwischen die Reihen der Kameelreiter gestellt und beissen aucb v-i'^^. Das Worl kenn bier als Accus, oder als Nomin.

gelten , je nachdem man dem Verbum l^lsis eine active oder eine neutrale Bedeutung giebt.

{jx^ij* ist mir erklärt worden als Verfolgung des Feindes io die Ferne ; meine Glosse sagt i^jIm und iAaju '^^j^.

LJ^ ist ein Wort , das in der Sprache der Shammar und der übrigen Einwohner von Negd unaufhörlich wiederkehrt, in der Bedeutung von und Ijtj, Ich kann es nur als eine erleiehlerle Aussprache von _jJj deuten, welches nach der Beduinen - Sprache wai a ausgesprochen werden sollte.

Ein anderes eben so oft gehörtes Wort ist v^J^aH (Läminnak) in der

Bedeutung von tü*.]! welches ich als ein zusammengezogenes äXil lI

* oder auch ii>^t f-^A betrachte,

tt

(_^jS't, Der Wahbäby Khatib bat in seiner Copie LmSaJIj zusammen¬

geschrieben mit dem vorhergehenden LJjJ ich habe in der meinen (^^jXi mit einem Falb über der letzten Sylbe als eine unregelmässige Aussprache«

Ich habe jetzt gelesen, was, zusammengezogen mit LJj, dem Vers¬

masse vollkommen entspricht. Wie bekannt, geben sich die Araber in der Anrede von Allers her allerlei Beinamen , um eine gewisse Vertraulichkeit oder Hochachtung oder andere GeFühle und Stimmungen auszudrücken. Die gewöhnlichste Art ist, Jemand den Vater seines ältesten oder geliefatesten und bravsten Sohnes zu nennen , z. B. \X^^ oder wenn das erstgeborne

ü

Kind (yJy) eine Tocbter und diese durcb Schönheit oder andere Eigenschaf¬

ten bekannt isl, nach ihr, z. B. ^^A/«!und ,_yJU« . So wird auch

(22)

22 Wallin , Probe aus einer Anlhologie neuarab. Gesänge,

eine Mutter gewöhnlich die Mutter eines ihrer Kinder genannt. Eine andere, besonders in Negd sehr beliebte Art, solche Beinamen zu bilden, ist, sicb den Bruder einer geliebten und allgemein geachteten Schwester zu nennen, und man gebraucht diese Ausdrucksweise mit einem besondern Nachdrucke, um Unwillen gegen eine Person , von der man beleidigt worden ist und an der man sich rächen will, oder um seinen Unwillen iiber eine gemeine Handlung auszudrücken; auch beim Angriff auf den Feind, wo gewöhnlich ein jeder Krieger einen besondern Kriegsruf bat ausser dem gemeinsamen;

auch zuweilen nur um seine Verwunderung über irgend etwas zu äussern.

Man sagt z. B. Liyi _jJ>! Li!, oder, wenn man nicht gleich auf den Namen kommt, 'iiHi^s>\ Lil, oft aucb nur Lil mit einem ganz besondern Accente. In den türkisch - arabiscben Ländern hört man noch sehr oft die ersle Art von Beinamen , besonders unter dem Volke ; in den sogenannten gebildeteren Classen aber haben die Titel wie Scheikh, Etfendi, Sidi u. s. w.

ihren Platz eingenommen ; — die andere Art ist den Einwohnern von Negd nnd den edleren Beduinen - Stämmen ganz eigenthümlich. Man hört selbst kleine Knaben in ibren Zänkereien mit unschuldiger Prahlerei sich solcher Namen bedienen. Das Weib in der Wüste aber ist dem .Manne, und ganz besonders die Schwester ihrem Bruder, etwas ganz anders, als was sie den türkisch-arabischen Stadtbewohnern ist.

JojSj, Das Verbum ßot^ ist unter allen, selbst den ägyptischen Bastard-Beduinen, heinahe das einzig und ausschliesslich gebräuchliche Wort Für _lj in der Bedeutung von weggehen, verschwinden, fliehen ').

. I

ist vermuthlicb dasselbe wie j^fiU oder im Allgemeinen Grund und Boden. Meine Glosse hat (ji^S».

^yiy Aorist von £0j . In den Verben, deren erster Buchstabe ein

schwacher ist, wird in allen Dialekten der jetzigen Sprache, so viel ich weiss, dieser Buchstabe im Aorist und Imperativ beibehalten. Zuweilen Fällt er jedoch io der Beduinen-Sprache aus ; man hört z. B. J^j neben >2>j_jJ.

v,^t^^t ScÄn«rr6ort-rci«, ist ein der Beduinen-Sprache eigen-

tbnmlicber Ausdruck Für einen biedern und ritterlichen Mann. Man sagl auch

t_jj[j^l i^WLc,-ein Mann mil aufgebogenem Schnurrbarte, von einem

lapfem und muthig aussehenden Manne. Es ist wobl bekannt, wie hoch der Orientale im Allgemeinen , uni^ besonders der Beduine , seinen Barl hält.

Wir sagen in der schwedischen Sprache zuweilen renhSrig (reinbaarig) in demselben Sinne.

(jl^'ia»', plur. von ^_5^ÄS>, ist.der Name, den die Beduinen gewöhn¬

lich mit einer gewissen Verachtung allen Stadtbewohnern geben.

J>_jtj , ein gemeinsamer Name Für alle die weit verbreiteten

I ) Mit Rücksicht auf die Grundbedeutung . entsprechend dem engl, lo

drojt , tu drojt out. D. Red

(23)

in der Wüste yesammclt. 23 Kiiczc-Släiiimc , winl liier im Gegensatz zu den Sladtbewolineru lür INoma- (len im Allgeiucinen gebraucht.

vXaaCj . Hier kanu von obeu hinzugedacht werden ^.N^ac Q^t, .

Das Wort wird mit Tanwin ausgesprochen. Die jetzigen lieduinen machen Uberhaupt keinen Unterschied zwischen Nennwörtern , die Tanwin annehmen uud nicht annehmen ; sie geben zuweilen sogar der regulären Pluralform Tanwin und sagen z. B. M (^;vJ^Ü ^näzilinim buh).

das gewöbaliche Relativum des Neuarabischen. Nur in Albigäz hürt mau (_^iÄJ|.

U^lj-o^t ^y>tXA. Der Sänger vergleicht die Strenge und Charakler- lestigkeit 'Ubeid's mit der Festigkeit eines stark geflochtenen Seils.

J^jLaoS bezieht sich wahrscheinlich auf Thaten desselben als Schieds¬

richter zwiscben feindlichen Stämmen. Meine Glosse hat jüt.

^jkI*^ ist eine kleine bauchige Eisenplatte ohne Deckel, vcrmilteUl

deren in der ganzen Wüste und in Mesopotamien und zum Theil auch iu

Syrien der KaU"ee gebrannt wird. Der Sänger will sagen, dass Nüra's beide Brüder, so traulich sie mit ihren Freunden umgeben und sie in ihren Häusern besuchen um den gastfreundlichen Haifee einzunehmen , eben so streng ihre Feinde beliandelu , diu sie nach Häil citiren, um daselbsl in ihren Streitig¬

keiten ihr Urlheil zu empfangen.

Lo^"^ wird in der jetzigen Sprache überall als Adv. gebraucht. Wie gewöhnlich in der Negd-Spraebe, wird das Accusativ-Tanwin bier wie ein langes a uud nicbl wie ein an ausgesprochen. Man sagt z. B. liAjl abadä

uud ^1 ahlu, nicht wie in Aegypten abadun und ab lan. Anslatt

sagt man jedoch in Negd gewöhnlicher welcbes je nach dem Nach¬

druck , den man den Worten geben will , zwei , drei Mal wiederholt wird.

(jmLuIj ist ein Wort das icb in keinem Wörterbuche gefunden habe. Es isl der Name höherer Sandhügel, die sicb in der Dahnä- oder Nufäd-Wüsle hin und wieder Uber die wellenförmige Fläche erbeben. Es isl wahrschein¬

lich verwandt mit dem in den Wörterbüchern gegebenen ijr^f dessen ^ iu eiu Huiuzc und weilurbin in ein c übergegangen seyn mag.

(24)

Ueber die samojediscbe Sprache.

Von

U. C. von der Hab^Ieutz.

Das Wenige , was wir bisher über die samojediscbe Sprache

wussten, verdanken wir fast allein den Bemühungen des sei.

Valer, welcber nicbt nur eine in den Petersburger neuen monat¬

lichen Aufsätzen, Jahrg. 1787, mitgetheilte samojediscbe Original-

erzäblung im Königsberger Archiv Jahrg. 1812, 2. Stück, wieder

abgedruckt und zu erklären versucht, sondern aucb veranlasst hat,

dass eine Anzahl Redensarten, welche er für geeignet hielt, um

daran die Wortfügung jener Sprache zu zeigen , durch zwei Ein¬

geborene in das Samojediscbe übersetzt worden , welche Ueber¬

setzung er sodann im 1. Hefte seiner Analekten der Sprachen¬

kunde bekannt gemacbt bat. Seitdem ist beinahe ein Menschen¬

alter vergangen, ohne dass man, soviel mir bewusst, selbst in

Rassland, wo doch praktische Interessen nabe liegen sollten , sicb

wieder um die Sprache jenes entlegenen und barbarischen Volkes

bekümmert hätte , bis neuester Zeit M. A. Gastrin von Seiten der

Petersburger Akademie ausgesandt wurde , um unter Anderem auch

die Sprache der Samnjeden und ihr Verbältniss zu dem finnischen

Sprachstamm zu erforschen.

Bis die Resultate dieser Forschungen bekannt gemacbt wer¬

den, dürfte leicbt noch ein längerer Zeitraum verstreichen, und es

scbeint daher nicbt unfruchtbar, vorber kürzlich Dasjenige zu¬

sammen zu fassen , was sich über diesen Gegenstand aus den bis

jetzt vorliegenden Materialien ergiebt und an welches die Unter¬

suchungen Cnstren's sicb muthmaasslicb anknüpfen werden. Indem

icb diess versuche, glaube ich meine Aufgabe als eine doppelte

ansehen zu können: einmal die bis jetzt bekannten Proben der

samojedischen Sprache von Neuem durchzugehen und zu erläutern,

sodann das daraus sich ergebende Verbältniss der samojedischen

zur finnischen .Sprache, auf welches auch Castren (Bulletin bist.-

philol. dc l'Acad. de St. Petersb. III, 228) aufmerksam macht,

tbunlicbst festzustellen.

Vater bat mit dem ibm eigenen Takt vieles zu Erklärung

der von ibm herausgegebenen Texte gethan, allein doch nicht

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