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SOZIAL – VERANTWORTLICHE BESCHAFFUNG VON NATURSTEINEN

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Academic year: 2022

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SOZIAL – VERANTWORTLICHE BESCHAFFUNG VON NATURSTEINEN

DGB VERGABETAGUNG AM 5. SEPTEMBER 2018

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Förderung kommunaler Entwicklungspolitik durch BMZ

Seit 2013 Fördermittel des BMZ für entwicklungspolitisches Engagement von Kommunen (Förderung bis zu 90%)

Förderung von EZ - Auslandsprojekten und Inlandsprojekten zu

entwicklungspolitischer Bildungsarbeit, sowie Rechtsberatung zu sozial – nachhaltiger Beschaffung, Förderung von Personalstellen (aktuell 67

Vollzeitäquivalente bundesweit)

Träger: Kommunen, kommunale Verbände, kommunale Unternehmen

Themenschwerpunkte: Agenda 2030, Fairer Handel, Faire Beschaffung, Migration und Entwicklung, Nord-Süd Städtepartnerschaften

Infos : https://skew.engagement-global.de/koordination-kommunaler- entwicklungspolitik.html

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Pilotausschreibungen sozial – verantwortliche Beschaffung von Natursteinen

Hintergrund:

• Verletzung zentraler Menschenrechte bei Abbau und Verarbeitung von Natursteinen

Aber:

 i.d.R. Beschränkung auf ILO – Kernarbeitsnormen

 keine eindeutigen Vorgaben zur Nachweisführung in den Vergabeunterlagen

 Eigenerklärungen werden akzeptiert

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Nachweismöglichkeiten im Natursteinsektor

Xertifix Fairstone

Von Beginn an:

Alle ILO – KANs

Zahlung gesetzlicher Mindestlöhne

Schrittweise Verbesserung von Arbeits- und

Gesundheitsschutz sowie weiterer Sozialstandards

Von Beginn an:

Alle ILO – KANs (neu!)

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Schrittweise Verbesserung weiterer Arbeitsbedingungen

Kontrollen:

Angekündigt und unangekündigt,

mind. 2 mal im Jahr

Third Party Audits

Gesamte Lieferkette: Steinbrüche und Verarbeitungsbetriebe

Kontrollen:

Unangekündigte mindestens ein Mal im Jahr, bei Missbrauchsverdacht öfter

Erstes Third Party Audit (noch!) erst nach 36 Monaten

Gesamte Lieferkette: Steinbrüche und Verarbeitungsbetriebe

Rückverfolgbarkeit:

> Label – IDs und korrespondierende Verschiffungsinformationen

Rückverfolgbarkeit:

> Tracing Fairstone

(5)

Vorgehen:

Leistungsverzeichnis: ILO – Kernarbeitsnormen PLUS schrittweise

Verbesserung der Standards zu Arbeits- und Gesundheitsschutz, Zahlung gesetzlicher Mindestlöhne; Nennung möglicher Zertifikate und

Gleichwertigkeitsverweis

(§ 97 Abs.3 GWB; § 7 a EU Abs. 1 Nr. 2 VOB/A; )

Festlegung eines zweistufigen Nachweisverfahrens in den Teilnahmebedingungen:

• Verpflichtungserklärung mit Angabe der Herkunftsländer und des einzureichenden Nachweises mit dem Angebot

• Abgabe einer Urkunde über Zusammenarbeit mit

Zertifizierungsorganisation des Lizenznehmers (Importeur) mit dem Angebot

• Vorlage des Produktzertifikats mit der Lieferung

Besondere Vertragsbedingungen: Sozialstandards entsprechend LV; Nennung möglicher Zertifikate und Gleichwertigkeitsverweis

(§ 128 GWB; § 8 a EU VOB/A)

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Sozial-verantwortliche Beschaffung von Natursteinen

Erfolge Herausforderungen

großer politischer Rückhalt im Bezirksamt und handlungsbereite Schlüsselakteure (Vergabestelle, Rechtsamt, Tiefbauamt, Ausschreibebüros) zur Pilotausschreibung

Enge formale Vorgaben bei der Erstellung der Vergabeunterlagen  reguläre Formblätter müssen verwendet werden und erzeugen Widersprüche  Unklarheit bzgl. der einzureichenden Unterlagen

Anreiz für Bieter, internationale Standards zur Unternehmensverantwortung einzuhalten

Bieter reichen reguläres Formblatt ein (fehlerhaft), Nachforderungen notwendig

Impulse an den Markt: Bieter fragen bei Steinimporteuren nach Urkunden, Fairstone –

Kontrolle erstmals auch in der Ukraine (neue Region)

Abhängigkeit des Bieters vom Importeur, der zeitnah das Zertifikat liefern muss (innerhalb der Frist der technischen Prüfung der Angebote bei Nachforderung

 Zeitdruck!)

Verschärfung der Standards bei Fairstone durch Nachfragen der Kommunen (z.B. Third – Party Audit ohne Übergangsfrist, Einhaltung ALLER ILO-KANs von Anfang an)

Produktzertifikat: Abgabe bei Angebot nicht möglich

 keine absolute Garantie durch

Verpflichtungserklärung und Urkunde möglich

• Konsequentes Verfahren bei Nichtvorlegen der Zertifikate bei Lieferung?

Angaben zu Auswirkungen auf den Auftragswert akt. nicht möglich, da kein Vergleichswert vorliegt

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Fazit

Sozial – verantwortliche Beschaffung von Natursteinen ist möglich

 Vorbereitender Dialog mit den Bietern

 Voraussetzung: produktspezifische Vorgaben zu Sozialstandards und Nachweisführung in verschiedenen Stufen des Vergabeverfahrens, sowie Vorgabe effektiver Nachweise

 Ausschluss von Eigenerklärungen

 Aufnahme entsprechender Vorgaben in BerlAVG und Verwaltungsvorschrift

 Einbindung von ZG in Erstellung von Vergabeunterlagen

 Inanspruchnahme von Rechtsberatung (finanziert über SKEW)

 Kontrolle der Nachweise u.a. in Zusammenarbeit mit der Kontrollgruppe gem. BerlAVG

 Sanktionen bei Nichteinhaltung der Nachweisführung

 Impulswirkung bei anderen Bezirken und auf Landesebene?

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Vielen Dank!

Helena Jansen

Koordinatorin Bezirkliche Entwicklungspolitik Friedrichshain – Kreuzberg 030 / 90 298 40 96, helena.jansen@ba-fk.berlin.de

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