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Nummer 11

Verlagsort Güttingen

November 1951

Einzelpreis 0,35 D M

Jahrgang 2

Die immftw

man es erkannt

Gegen- p s ist von großer Bedeutung, daß der

J

-

1

Bundeskanzler in seiner Rede in den Messehallen am Berliner Funkturm die Frage der deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und N e i ß e in den Mittelpunkt seiner A u s f ü h r u n g e n stellte. Denn wenn die Sowjetzonenregierung ihre g e g e n w ä r t i g laufenden Propagandaaktionen unter das Stichwort ,,gesamtdeutsche Wahlen" stellte, so ist dies an sich schon eine Irreführung.

Botschafter a. D. von Dirksen hat in einer Stellungnahme mit Recht darauf hingewie- sen, daß es sich gar nicht um „gesamt- deutsche", sondern allein um „ V i e r - Z o n e n - W a h l e n " handeln würde, wenn ein Wahlakt in Freiheit und unter Sicherung

•Jler vollen Gerechtigkeit in Gleichheit statt- finden sollte. Selbst wenn es also unter

Annahme der 14-Punkte-Erklärung des Bundestages zu einer Nationalversammlung und zur Herstellung einer Einheit der vier Zonen kommen sollte, so w ä r e dies nichts anderes als nur ein e r s t er S c h r i t t auf dem Wege zu Gesamtdeutschland.

Es scheint nicht so, als wenn jenseits der Zonengrenze bereits hätte, wenigstens ist aus der erklärung Grotewohls zu erkennen, daß man immer noch die Oder-Neiße-Linie als

„Friedensgrenze" betrachten will, obwohl es sich bei ihr um nichts anderes als um eine L i n i e d e s U n f r i e d e n s , des Hasses und der Unvernunft handelt. Das Recht auf die ostdeutsche Heimat ist unabdingbar, und es kann gar nicht deutlich genug gesagt werden, daß es verlorene Liebesmüh ist, wenn man jenseits des „Eisernen Vorhangs"

den Plan verfolgen sollte, im Zuge politi- scher Entwicklungen eine Anerkennung der Abtrennung deutschen Gebietes im Osten so nebenbei zu erzielen.

Die Frage der ostdeutschen Gebiete ist eine Lebensfrage Deutschlands. Und selbst wenn man zu der Auffassung gelangen sollte, daß die Entwicklung nur schrittweise vor sich gehen könne, so liegt doch folgendes klar auf der Hand:

O h n e d i e O s t g e b i e t e i s t D e u t s c h l a n d v o m A u s l a n d e in einem A u s m a ß e a b h ä n g i g , daß allein schon aus diesem Grunde eine volle Selb- ständigkeit und Freiheit des außenpoliti- schen Handelns aufs schwerste beeinträch- tigt erscheint. Wenn also der Osten in Wahr- heit Wert darauf legen sollte, daß Deutsch- land ein solcher selbständiger Faktor wird, so ist damit unlösbar das Erfordernis ver- bunden, daß Deutschland hinsichtlich seiner Ostgebiete konkrete Zusicherungen erhält.

Es ist das Ziel aller Deutschen, ins- besondere aber der Heimatvertriebenen, mit allen V ö l k e r n in Frieden zusammen- zuleben und in Freundschaft verbunden zu sein. Und niemand in Westdeutschland hegt auch nur den Gedanken, daß die ost- deutschen Gebiete anders als auf friedliche Weise wieder aus polnischer und sowjeti- scher in deutsche Verwaltung zurückkehren sollen. Aber daß diese Rückkehr und die Herstellung eines wirklich freien und sou- veränen Gesamtdeutschlands ein Ziel ist, auf das unter keinen Umständen verzichtet werden kann, liegt ebenso auf der Hand.

Vielleicht kann es nur im Laufe der Zeit er- reicht werden. Dann aber würde sich dieses Gesamtdeutschland als ein starker Faktor des Friedens erweisen, und es w ü r d e sich herausstellen, daß gerade das deutsche Volk

Masurische Landschatt A q u a r e l l v o n J u l i u s Freymuth

• l l i l i l i i l i i i i i i i i i i i m t i i i i 111• 1111111 M i n i m u m m m i i i i i i i i i i i i i m i i i i i i m i i i i m i i i i i m m i m i i i i i m i i i i m i i i i i i i i i i i i n i i i i i i i i i i i i i i i i i n i n n i i n I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I M I I I I M I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I

D i e A u f g a b e d e r H e i m a t v e r t r i e b e n e n

V o n P r o f . D r . G ö t z v o n S e i l e , G ö t t i n g e n

M

an hat w o h l nicht unrichtig die B e m e r k u n g gemacht, d a ß die Zeit nach dem ersten W e l t k r i e g sich nicht unerheblich v o n der nach dem z w e i t e n i n Deutschland unterscheidet.

K o n n t e man doch nach 1920 auf v i e l e n Gebieten des geistigen Lebens eine starke Bewegung feststellen, die aus der Katastrophe des K r i e - ges aufbauende K r ä f t e z u e n t w i c k e l n verstand, so ist d e m g e g e n ü b e r für die J a h r e nach 1945 eine depressive S t i m m u n g z u beobachten, die sich dadurch auszeichnet, d a ß sie v o n dem ver- l o r e n e n K r i e g u n d a l l e n seinen F o l g e n am lieb- sten nichts h ö r e n w i l l . Das Einzige, was als p o s i t i v e s Element noch den A n s p r u c h erheben k ö n n t e bewertet z u w e r d e n , ist die vielfach z u - nehmende A b s i c h t , sich z u alten F o r m e n z u be-

aus der Geschichte gelernt hat und sein gan- zes Gewicht in die Waagschale legen wird, um den Frieden in der Welt zu stabilisieren.

Solange dies nicht anerkannt ist und so- lange zu erkennen bleibt, daß man anstelle einer echten Neutralität eine „Neutralisie- rung", das heißt die Schaffung eines poli- tischen Vakuums anstrebt, solange können die „Vorschläge" von östlicher Seite als nichts anderes betrachtet werden denn als Versuch, die g e g e n w ä r t i g e n Schwierig- keiten in den Verhandlungen mit dem Westen über die Wiederherstellung der vollen Souveränität der Bundesrepublik auszunutzen, um einen Raum zur Erleich- ternug eines s p ä t e r e n Vordringens nach Westen zu schaffen.

kennen, nur j a nicht den V e r s u c h erkennen z u lassen, man w o l l e neue W e g e gehen. Das hat offenbar w o h l nicht nur politische G r ü n d e , die d a r i n i h r e n U r s p r u n g haben, d a ß der K r i e g auch nach 1945 noch eine w o h l f ü h l b a r e Fort- setzung fand, sondern es ist vielfach doch e i n g e i s t i g e s V a k u u m entstanden, das aus- zufüllen man sich u n f ä h i g fühlt. Das ist i n K u n s t und Wissenschaft so, w i e auch i n so manchen anderen L e b e n s ä u ß e r u n g e n des gesellschaft- lichen Lebens.

Die These v o m Untergang des A b e n d l a n d e s beherrscht die G e m ü t e r immer noch, j a v i e l l e i c h t ist sie lebendiger denn je. Nicht nur blickt die W e l t gebannt nach Osten, auch i m eigenen Lager w e r d e n Stimmen laut, die da ein Be- kenntnis v o m Bankrott des eigenen geistigen Lebens s e l b s t z e r s t ö r e r i s c h ablegen. D i e Theo- logen gehen so weit, d a ß sie gelegentlich v o n dem ü b e r h a u p t nicht bestehenden A b e n d l a n d reden, j a es kommt die M e i n u n g auf, die sich um A n e r k e n n u n g ihres Standpunktes b e m ü h t , der da schlicht behauptet, e i n Gegensatz zwischen Ost und W e s t ist für die Kirche un- interessant. Das sind alles M e r k m a l e einer Niedergeschlagenheit, eines Ausweichens vor Entscheidungen, Dinge, die aus einer V e r l o r e n - heit und Richtungslosigkeit stammen, die den Deutschen in eine Lethargie v e r s i n k e n l ä ß t , w i e er sie jedenfalls nach dem ersten W e l t k r i e g in dem jetzigen A u s m a ß nicht gekannt hat.

U n d doch ist e i n Neues i n der W e l t nach 1945 eingetreten, e i n Neues v o n so unaufhebbarer O r i g i n a l i t ä t , d a ß man denken k ö n n t e , diese W e l t m ü ß t e den A t e m anhalten. A b e r auch hier ist festzustellen, d a ß die — nennen w i r es schon so — westliche W e l t eher die A u g e n ver-

schließt, als dem P r o b l e m offen ins A n t l i t z schaut. A u c h d i e ' E x i s t e n z der H e i m a t v e r t r i e b e - nen v e r a n l a ß t den Nicht-Betroffenen, mit einer gewissen K r a m p f h a f t i g k e i t i n den alten F o r m e n z u beharren, u n d es kostet einen Kampf, diesen A n s p r ü c h e n R a u m z u ver- schaffen. U n d doch haben a l l diese Dinge, u m die es sich hier handelt, u n d v o n denen j a ge- n u g i n der Ö f f e n t l i c h k e i t die Rede ist, einen so fundamentalen, fast r e v o l u t i o n ä r e n Sinn, d a ß man nicht begreift, w e n n so gut wie aus- schließlich n u r der ä u ß e r e Rahmen gestreift und nicht der tiefe geistige, seelische A n r u f be- griffen w i r d , der die deutschen Menschen der G e g e n w a r t a n f a ß t . G e w i ß , es ist eine g r o ß e N o t , welche die Deutschen aus dem Osten nach W e s t - deutschland i n erster L i n i e gebracht haben, und man hat v i e l d a v o n verstanden, w e n n man sich auch i n v i e l e m mit einem o b e r f l ä c h l i c h e n Be- gfeifen b e g n ü g t hat.

A b e r was man nicht sieht, das ist jene Tat- sache, d a ß d i e W e l t d e s d e u t s c h e n O s t e n s j e t z t z u m G r e i f e n n a h e h e r a n g e r ü c k t i s t . M a n solte verstehen, d a ß jener K a n t aus K ö n i g s b e r g , jener B ö h m e aus G ö r l i t z , jener Scheffler, der A n g e l u s S i l e - sius aus Schlesien, d a ß sie alle keine a b g e b l a ß - ten Schemen sind, die m a n r a t i o n a l einordnete i n das G e r ü s t abstrakten Denkens, sondern d a ß sie aus ihrer Heimat, der sie immer treu ge- blieben w a r e n , nun hier eine neue H e i m a t h e i - schen, i m B e w u ß t s e i n w o h l , d a ß sie Deutsche sind, aber d a ß sie O s t d e u t s c h e sind. Sie sind und die unendlichen V i e l e n sind Heimat- vertriebene, w i e alle jene A r b e i t e r v o m Lande und aus der Stadt. Sie alle sind jetzt in den z u -

Fortsetzung Seite 2

(2)

O s t p r e u ß e n - W a r t e

Nummer H

Die Mette von Marienburg

Die „ M e t t e v o n M a r i e n b u r g " , eine der m a c h t v o l l s t e n und s c h ö n s t e n Balladen des ost- deutschen Dichters F e l i x D a h n — als M e l o - dram für K l a v i e r w i r k s a m v o n F e r d . H u m - m e l (opus 114) untermalt, ist i n der H e i m a t oft zu besonderen V e r a n s t a l t u n g e n eindrucks- v o l l a u f g e f ü h r t worden (nicht ganz abend- füllend). N a c h l a n g j ä h r i g e m Suchen gelang es mir, den K l a v i e r s a t z m i t T e x t (23 N o - tenseiten i n G r o ß f o r m a t ) i n die H a n d zu be- k o m m e n . Die i n Abschrift befindliche K o p i e w i r d gegen 3,— D M L e i h g e b ü h r und 1,02 D M V e r s a n d k o s t e n an interessierte H e i m a t o r g a n i - sationen d e m n ä c h s t versandt werden. Die A u f - f ü h r u n g ist v i e l e r o r t s m ö g l i c h , w o ein t ü c h t i - ger Sprecher und ein gewandter K l a v i e r s p i e l e r zur V e r f ü g u n g stehen. Daneben kommt e i n K u r z v o r t r a g „Die M a r i e n b u r g i n K u n s t u n d D i c h t u n g " z w e c k m ä ß i g i n Frage. D i e e r s t e W i e d e r a u f f ü h r u n g findet als V e r a n - staltung der W e s t - und O s t p r e u ß e n und D a n - ziger i n S c h l e s w i g v o r a u s s i c h t l i c h am 25. N o - vember statt.

B e r n h a r g P a w e l c i k , Erster B ü r g e r m e i s t e r (Marienburg) a. D., Landesobmann der W e s t p r e u ß e n i n S c h l e s w i g ,

Flensburget S t r a ß e 24.

„ D i e Korporationen der Albertina"

In der O k t o b e r - A u s g a b e v e r ö f f e n t l i c h t e n w i r einen ersten A r t i k e l ü b e r die K o r p o r a t i o n e n der A l b e r t i n a . S e l b s t v e r s t ä n d l i c h war m i t die- sem A r t i k e l die Frage nach den K ö n i g s b e r g e r K o r p o r a t i o n e n b e i w e i t e m nicht e r s c h ö p f e n d beantwortet. W i r hoffen, d a ß nach den ersten v i e r V e r b ä n d e n auch alle ü b r i g e n K o r p o r a - tionen der A l b e r t i n a und der Handelshoch- schule ü b e r ihren heutigen Stand berichten

w e r d e n . » Fortsetzung v o n Seite 1

s a m m e n g e d r ä n g t e n R a u m des deutschen V o l k e s gekommen, sie alle s o l l e n u n d w o l l e n j a nicht diesen R a u m verengen, sondern aus i h r e m g r o ß e n U n g l ü c k heraus w e r d e n sie w i e H e r o l d e einer geistigen W e l t sein, die das Bestehende vertiefen, nicht sprengen oder vernichten. D e n n sie s i n d k e i n e Bettler, sondern sie s i n d i n W a h r - heit Besitzende, die einen Schatz i h r eigen n e n - nen, v o n d e m sie abgeben w o l l e n . D i e g r o ß e N o t , i n die sie gerieten, hat sie i n B e z i r k e menschlichen Seins v o r d r i n g e n lassen, welche die G r o ß e n i h r e r verlassenen Lande erahnten und i n die sie n u n selbst g e f ü h r t w u r d e n durch die N o t .

Es s i n d Grundelemente des Daseins, die i m letzten stets geistiger N a t u r s i n d , die hier i n diesem E r l e b e n erschlossen s i n d u n d die n u n i n einer u n e r h ö r t e n W e i s e v e r l e b e n d i g t w e r d e n . Der S t e p p e n b r a n d des bisher nie g e k a n n - ten Erlebens hat eine Ebene des Geschehens entstehen lassen, i n der die D i n g e i n einer h i n - r e i ß e n d e n Schlichtheit v o n neuem erwachsen, ihre eigentliche N a t u r zeigen, u n v e r f ä l s c h t , k l a r , ohne z i v i l i s a t o r i s c h e V e r b r ä m u n g , die so oft für das W e s e n t l i c h e genommen w i r d .

Es ist die wohlbegriffene A u f g a b e der H e i - matvertriebenen i n der geistigen Lage der Gegenwart, diese U r w e r t e , welche die N a t ü r - lichkeit des geistigen Lebens bestimmen, z u h ü t e n u n d z u b e w a h r e n als das k ö s t l i c h s t e Erbe ihrer H e i m a t . In der Pflege dieser e w i g unauf- hebbaren W e r t e findet i h r l a n d s m a n n - s c h a f t l i c h e r Z u s a m m e n s c h l u ß i h r e n letzten S i n n u n d aus ihr w e r d e n sich die neuen F o r m e n ihres Lebens e n t w i c k e l n . W e n n dieser A n s a t z begriffen ist, u n d er ist es, w e r d e n sich die schweren Probleme der deutschen G e g e n - w a r t einer L ö s u n g z u f ü h r e n lassen, ohne Schärfe, denn i m letzten handelt es sich u m die deutschen Menschen insgesamt, aber der B e i - trag, v o n dessen L e i s t u n g hier die Rede war, ist begriffen aus dem W e s e n des ostdeutschen Geistes.

Um die „Ostdeutsche Universität"

W e n n i n letzter Zeit die Frage der N e u - g r ü n d u n g einer „ O s t d e u t s c h e n U n i v e r s i t ä t "

nicht nur i n den Zeitungen u n d Zeitschriften der H e i m a t v e r t r i e b e n e n , sondern i n der allge- meinen Ö f f e n t l i c h k e i t lebhaft e r ö r t e r t w o r d e n ist, so hat dies mehrere G r ü n d e . A u f der einen Seite w u r d e v o n den H e i m a t v e r t r i e b e n e n — und z w a r nicht nur v o n den f r ü h e r e n M i t - gliedern der L e h r k ö r p e r der ostdeutschen Hoch- schulen — d a r ü b e r K l a g e g e f ü h r t , d a ß die west- deutschen Hochschulen, insbesondere die U n i - v e r s i t ä t e n , i n Forschung u n d Lehre die H e i m a t - gebiete der V e r t r i e b e n e n nicht hinreichend b e r ü c k s i c h t i g t e n . Dies u n d die weitere Tat- sache, d a ß die westdeutschen U n i v e r s i t ä t e n sich nicht i m w ü n s c h e n s w e r t e n Umfange u m die W i e d e r v e r w e n d u n g der ostdeutschen H o c h - schullehrer b e m ü h t e n , wurde als h a u p t s ä c h - liche B e g r ü n d u n g d a f ü r a n g e f ü h r t , d a ß eine

„ O s t d e u t s c h e U n i v e r s i t ä t " ins L e b e n gerufen w e r d e n m ü s s e , welche die T r a d i t i o n der U n i v e r s i t ä t e n K ö n i g s b e r g , B r e s l a u u n d der deutschen K a r l s - U n i v e r s i t ä t i n P r a g fort- f ü h r e n solle.

V o n Seiten der westdeutschen Hochschulen hat man sich mit diesen F r a g e n ebenfalls w i e - derholt b e f a ß t . Einige Hochschullehrer e r k l ä r e n feierlich, d a ß sie ihrerseits die T r a d i t i o n ost- deutscher H o h e r Schulen w a h r z u n e h m e n ge- d ä c h t e n : D i e U n i v e r s i t ä t G ö t t i n g e n die T r a d i t i o n der A l m a M a t e r A l b e r t i n a z u K ö n i g s - berg/Pr., die U n i v e r s i t ä t K ö l n die der U n i v e r - s i t ä t B r e s l a u u. a. m. U n t e r Bezugnahme hierauf n a h m der R e k t o r der U n i v e r s i t ä t T ü b i n g e n , Prof. D. D r . H e l m u t T h i e l i c k e , als V o r s i t z e n d e r der Westdeutschen Rektorenkonferenz z u der P l a n u n g einer „ O s t d e u t s c h e n U n i v e r s i t ä t " S t e l - l u n g u n d sprach sich g e g e n eine solche N e u - g r ü n d u n g aus mit dem B e m e r k e n , d a ß die O s t - Interessen z w e c k m ä ß i g e r an den v o r h a n d e n e n Hochschulen gewahrt w ü r d e n . D i e R e k t o r e n - konferenz m ü s s e daher z u dieser Frage v o n der Bundesregierung g e h ö r t werden.

Es ist h i e r z u z u sagen, d a ß es an sich schon ein h ö c h s t b e a c h t l i c h e r E r f o l g des

K r e i s e s der ostdeutschen Hochschullehrer, der sich für die G r ü n d u n g der „ O s t d e u t s c h e n U n i - v e r s i t ä t " einsetzt, ist, w e n n nunmehr die Frage der wissenschaftlichen B e h a n d l u n g der H e i m a t - gebiete der V e r t r i e b e n e n i n den V o r d e r g r u n d des Interesses auch der westdeutschen H o c h - schulen r ü c k t . Es m u ß n ä m l i c h l e i d e r fest- gestellt w e r d e n , d a ß es v i e l e r o r t s b e i der V e r - k ü n d u n g der Ü b e r n a h m e der T r a d i t i o n der ost- deutschen Hochschulen g e b l i e b e n ist. E i n e Durchsicht der V o r l e s u n g s v e r z e i c h n i s s e der letzten Semester ergab jedenfalls eine a u ß e r - ordentlich geringe Z a h l v o n V o r l e s u n g e n u n d Ü b u n g e n , die sich mit den F r a g e n der ost- deutschen Gebiete b e f a ß t e n . A b e r dies ist nicht das einzige P r o b l e m : Es geht v o r a l l e m auch darum, d a ß die ungenutzten wissenschaftlichen K r ä f t e der ostdeutschen Hochschulen mehr als bisher b e i Neuberufungen, E r t e i l u n g v o n L e h r a u f t r ä g e n usw. b e r ü c k s i c h t i g t w e r d e n .

W e n n nunmehr als A r g u m e n t gegen die G r ü n d u n g einer „ O s t d e u t s c h e n U n i v e r s i t ä t "

vorgebracht w i r d , d a ß es besser w ä r e , die hier- für erforderlichen M i t t e l zur B e s o l d u n g v o n v e r - triebenen D o z e n t e n u n d zur Neuschaffung v o n L e h r s t ü h l e n an den westdeutschen Hochschulen z u v e r w e n d e n , so ist dieses A r g u m e n t sicher- lich nicht v o n der H a n d z u w e i s e n . Es w ü r d e aber g r ö ß e r e s G e w i c h t haben, w e n n die west- deutschen Hochschulen sich v o n v o r n h e r e i n auf den Standpunkt gestellt h ä t t e n , d a ß die V e n i a l e g e n d i an sich u n z e r s t ö r b a r ist u n d w e n n sie ihre Einrichtungen i n g r o ß z ü g i g e r W e i s e den f r ü h e r e n L e h r e r n der ostdeutschen Hochschulen zur V e r f ü g u n g gestellt haben w ü r - den. D a n n w ä r e auch die B e h a n d l u n g der ost- deutschen F r a g e n i n Forschung u n d Lehre u n d die W a h r u n g der T r a d i t i o n der ostdeutschen U n i v e r s i t ä t e n sichergestellt gewesen. D i e P l a n u n g der N e u g r ü n d u n g einer „ O s t - deutschen U n i v e r s i t ä t " legt jedenfalls den G e - d a n k e n nahe, d a ß es z w e c k m ä ß i g s e i n d ü r f t e , bisher l e i d e r V e r s ä u m t e s a l s b a l d n a c h z u h o l e n .

Berliner H e i m a t v e r t r i e b e n e :

Ostdeutsche Universität nur in Berlin

B e r l i n . Der B e r l i n e r L a n d e s v e r b a n d der H e i - matvertriebenen protestierte gegen den Be- s c h l u ß des vorbereitenden K u r a t o r i u m s für die geplante ostdeutsche U n i v e r s i t ä t , diese U n i - v e r s i t ä t i n B a m b e r g zu errichten. D e r L a n - desverband weist i n seinem Protest darauf h i n , d a ß er namens der 135 000 B e r l i n e r H e i m a t v e r - triebenen und z u g l e i c h i m N a m e n v o n 4V2 M i l - l i o n e n H e i m a t v e r t r i e b e n e n i n der sowjetischen Besatzungszone die E r r i c h t u n g der ostdeutschen U n i v e r s i t ä t i n B e r l i n fordere. N u r i n B e r l i n sei eine solche U n i v e r s i t ä t das w i r k s a m s t e B o l l - w e r k gegen alle pseudowissenschaftlichen E i n - flüsse, die dem deutschen O s t e n sein G e p r ä g e und der deutschen H e i m a t i h r deutsches G e - sicht nehmen und ihre deutsche V e r g a n g e n h e i t abstreiten w o l l e n . D i e E r r i c h t u n g der ostdeut- schen U n i v e r s i t ä t i n irgendeiner westdeutschen Stadt werde deshalb b e i den V e r t r i e b e n e n i n B e r l i n und der Sowjetzone ,,tiefe E n t t ä u s c h u n g und V e r b i t t e r u n g " hervorrufen.

Nur drei Vorlesungen über ostdeutsche Themen

G ö t t i n g e n . A u s einer v o m „ G ö t t i n g e r A r - beitskreis" v o r g e n o m m e n e n D u r c h s i c h t der V o r - lesungsverzeichnisse v o n 12 westdeutschen U n i v e r s i t ä t e n geht hervor, d a ß i m jetzt begin- nenden Wintersemester 1951/52 i n F r e i b u r g ,

M ü n c h e n und H e i d e l b e r g insgesamt drei V o r l e s u n g e n a n g e k ü n d i g t sind, die s i c h ihrem T i t e l nach m i t den P r o b l e m e n der H e i - matvertriebenen bzw. i h r e r Heimatgebiete be- fassen. Im V o r l e s u n g s v e r z e i c h n i s der U n i v e r s i - t ä t F r e i b u r g ist eine V o r l e s u n g ü b e r „ B e v ö l k e - rungsbewegungen unter besonderer B e r ü c k s i c h - tigung des F l ü c h t l i n g s p r o b l e m s " a n g e k ü n d i g t , i n H e i d e l b e r g w i r d „ D e r deutsche O s t e n i n der Rechtsgeschichte" behandelt, u n d i n M ü n c h e n w i r d eine V o r l e s u n g ü b e r das T h e m a „ L a s t e n - ausgleich, V e r m ö g e n s - und Erbschaftssteuer"

gehalten.

A u ß e r den genannten drei finden s i c h i n den V e r z e i c h n i s s e n keine speziellen V o r l e s u n g e n ü b e r e i n s c h l ä g i g e G e g e n s t ä n d e , w e n n auch an den genannten und den anderen U n i v e r s i t ä t e n i m Rahmen der allgemeinen, z u m s t ä n d i g e n Stoffgebiet des a k a d e m i s c h e n U n t e r r i c h t s ge- h ö r e n d e n T h e m e n ostdeutsche F r a g e n mitbe- handelt w e r d e n — insbesondere i n den V o r - lesungen ü b e r literaturgeschichtliche E p o c h e n und P e r s ö n l i c h k e i t e n , ü b e r historische Fraqen wie z. B. die „ P r e u ß i s c h e Reformzeit" und ü b e r k i r c h e n g e s c h i c h t l i c h e Probleme. (hvp.)

Ostdeutsche U n i v e r s i t ä t v o r dem Bundestag?

Frankfurt. W i e h v p aus gut unterrichteter Q u e l l e e r f ä h r t , w o l l e n die F r a k t i o n e n der S P D , C D U / C S U und der F D P i m Bundestag eine inter- fraktionelle Interpellation e i n b r i n g e n , deren Gegenstand die Frage der N e u g r ü n d u n g einer ostdeutschen U n i v e r s i t ä t sein s o l l .

Dr. Schreiber zurückgetreten

A u f der O k t o b e r - T a g u n g der Landsmann- schaft O s t p r e u ß e n e. V . i n H a m b u r g gab Staats- s e k r e t ä r D r . S c h r e i b e r seinen Rücktritt als Sprecher der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n be- kannt. Sein e n d q ü l t i g e r Nachfolger wird zu einem s p ä t e r e n T e r m i n g e w ä h l t werden. A n der T a g u n g der „ L a n d s m a n n s c h a f t e . V . " nah- men z u m z w e i t e n M a l e i n diesem Jahre auch die V o r s i t z e n d e n d e r zehn bestehenden Landes- v e r b ä n d e der o s t - u n d w e s t p r e u ß i . s e h e n H e i m a t b ü n d e t e i l . D i e Vertreter der L a n d e s v e r b ä n d e der ost- und westpreußi- sehen H e i m a t b ü n d e s o l l e n w i e die Vertreter der H e i m a t k r e i s e m i t entsprechender Stimm- berechtigung i n den V o r s t a n d der Landsmann- schaft e i n g e g l i e d e r t w e r d e n .

F ü r die D u r c h f ü h r u n g dieser organisatori- schen M a ß n a h m e n haben die zehn Landesver-

b ä n d e e i n e n D r e i e r - A u s s c h u ß gebildet, dem die L a n d s l e u t e S c h r ö t e r für Schleswig- H o l s t e i n , G r i m o n i für Nordrhein-Westfalen u n d Prof. D r . M ü l l e r für B a y e r n angehören.

Prof. D r . M ü l l e r w u r d e z u m Sprecher dieses Ausschusses bestimmt.

Königsberger Universitätswoche?

G ö t t i n g e n . D e r V o r s i t z e n d e des „Göttinger A r b e i t s k r e i s e s " ostdeutscher Wissenschaftler, Professor D r . H e r b e r t K r a u s , überreichte dem R e k t o r der G e o r g - A u g u s t - U n i v e r s i t ä t zu Göt- tingen, Professor D . T r i l l h a a s , ein Exem- plar des v o m G ö t t i n g e r A r b e i t s k r e i s herausge- gebenen u n d soeben e r s c h i e n e n e n 1. Bandes des

„ J a h r b u c h s der A l b e r t u s - U n i v e r s i t ä t zu Königs- berg/Pr.", der B e i t r ä g e v o n namhaften Ge- lehrten aus a l l e r W e l t e n t h ä l t . Bei diesem An- l a ß trug der V o r s t a n d des „ G ö t t i n g e r Arbeits- k r e i s e s " den P l a n einer „ K ö n i g s b e r g e r Universi- t ä t s w o c h e " v o r , die i m Z u s a m m e n w i r k e n mit der G e o r g i a A u g u s t a als derjenigen westdeutschen U n i v e r s i t ä t stattfinden s o l l , w e l c h e die Tradi- tion der A l m a mater A l b e r t i n a ü b e r n a h m . Der R e k t o r der U n i v e r s i t ä t G ö t t i n g e n erklärte sein lebhaftes Interesse an d i e s e m V o r h a b e n , das er dem Senat der G e o r g - A u g u s t- U n i v e r s i t ä t in der n ä c h s t e n S i t z u n g u n t e r b r e i t e n werde, (hvp)

Masurische Buchausstellung

B e r l i n . Im R a h m e n seiner Propagandaveran- staftungen f ü h r t e die „ W i s s e n s c h a f t l i c h e Sta- t i o n des P o l n i s c h e n W e s t i n s t i t u t s i n A l i e n - s t e i n " — die f r ü h e r „ M a s u r i s c h e s Institut" ge- nannt w u r d e — i m A l t e n Rathaus eine Aus- s t e l l u n g m a s u r i s c h e r und e r m l ä n d i s c h e r Drucke d u r c h . In der Zeitschrift des Instituts, dem

„ P r z e g l a d Z a c h o d n i " , w i r d h e r v o r g e h o b e n , daß das masurische Schrifttum bis ins 16. Jahrh.

z u r ü c k r e i c h e . Es w i r d dabei n i c h t gesagt, d a ß es sich dabei um das lutherische S c h r i f t t u m handelt, das H e r z o g A l b r e c h t v o n P r e u ß e n für die Ma- suren ü b e r s e t z e n u n d d r u c k e n l i e ß . Das Institut w i d e r l e g t e m i t dieser B u c h a u s s t e l l u n g selbst die i n der v o n i h m herausgegebenen Propagandfif:

literatur i m m e r w i e d e r aufgestellte B e h a u p t u Ä einer Z w a n g s - G e r m a n i s i e r u n g der m a s u r i s | ^ » B e v ö l k e r u n g . A u c h w u r d e v e r s c h w i e g e n ^ ^ ^ H die M a s u r e n es v o n jeher aufs s c h ä r f s t e wjfr lehnten, als „ P o l e n " betrachtet z u w e r d e n . An- l ä ß l i c h der A u s s t e l l u n g v e r t e i l t e das Institut 6000 E x e m p l a r e seiner Propagandaschriften.

Ostpreußen-Warle

Elchland-Verlag, Güttingen, Lange Geismarstraße 22, Post- fach 522, Postscheckkonto H. K. Wander, Hannover 25 991.

Herausgeber und verantwortlicher Hauptschriftleiteri Helmuth Kurt Wander.

Die Ostpreußen-Warte erscheint monatlich einmal. Einzel- nummer 35 Pfg., vierteljährlich 1,05 DM. Bestellungen: bei jeder Postanstalt oder beim Verlag. Anzeigenverwaltung:

Göttingen, Lange Geismarstraße 22. Anzeigenpreis für die 4(i mm breite Millimeterzeile 30 Pfg., für Famiüenanzeigen 20 Pfg. — Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Ver- lages in Fällen höhere Gewalt kein Entschädigungsanspruch.

Druck: Göttinger Druckerei, und Verlagsgesellschaft mbH., Göttingen, Maschmühlenweg 8/10.

Im Geiste Immanuel Kants

Es ist von großer Bedeutung, daß sich nun- mehr, nach Jahren des Schweigens der Er- schöpiung und des Verzichts, die große Selbst- besinnung aui die wahren Werte geistig-sitt- licher Überlieferung vollzieht. Allenthalben regen sich die Kräfte, die zu Neuem drängen, das aus echter Tradition und aus der inneren Verarbeitung schweren Schicksals entstehen soll. Hier liegt die große Aulgabe, gilt es doch zu prüfen und zu wägen, um zu ermitteln, was im tiefsten Unglück Bestand hatte, was leben- dige Kraft sein kann in der Not der Zeit, die eine geistige Not ist vor allem.

Es ist dies mehr als nur eine deutsche Auf- gabe: Das ganze Abendland ist heute mehr denn jemals in seiner Geschichte der Frage nach den Grundlagen seiner Existenz gegenübergestellt.

Aui diesem, dem geistigen Felde, lallen die ersten Entscheidungen. Und daher gilt es be- sonders hier, Zerstörtes wieder zu errichten, das dem Leben zurückzugeben, was in der Gei- stesgeschichte Europas einst segenbringend wirkte und demnach auch heute Maßstab und Richtschnur sein kann.

Aus diesem Anliegen heraus ist es zu ver- stehen, daß die Tradition einer so altehrwür- digen Universität, wie es die 1544 gegründete Universität zu Königsberg war, gewahrt und lebendig erhalten werden muß, jener Univer- sität, an der einer der größten Lehrer des Abendlandes, Immanuel Kant, wirkte. Diesem Ziele dient das „Jahrbuch der Alber-

tus-Universität zu KönigsberglPr.", das Vom „Göttinger Arbeitskreis' ostdeut-

scher Wissenschal Her herausgegeben — im Ver- lage Dikreiter in überlingenlßodensee erschien.

„Im Geiste Immanuels Kants treffen sich alle Krälte, die in ihrer Gesamtheit für uns den Geist des deutschen Ostens darstellen, weit über die ostpreußische Basis hinaus, auf der sich diese gewaltige philosophische Leistung erhebt",

heißt es einleitend in dem Nachruf auf den Be- gründer des Jahrbuchs, Dr. h. c. Regiomontanus Friedrich Holtmann, der als letzter Kurator der Albertina die letzten Monate sei- nes im Dienste an den ostdeutschen Hochschulen vollendeten Lebens diesem Vorhaben widmete.

Und es ist in der Tat so, daß es dieser Kan- tische Geist ist, in dem sich alle früheren Leh- rer der Königsberger Universität zusammen- gefunden haben, um „jene geistige Gemein- schaft all derer zu bezeugen und zu festigen, die mit der Alma Mater Albertina verbunden waren und blieben."

Freilich, ein solches Jahrbuch kann nicht mehr sein als ein Symbol lür den Umtang und die Tiele der an der Universität Kants in Jahrhun- derten geleisteten wissenschaftlichen Arbeit.

Aber es ist doch zugleich mehr als nur ein Sym- bol, wenn sich in ihm Darlegungen finden wie die Untersuchungen von Herbert Kraus, des bekannten Völkerrechtlers der Göttinger Uni- versität, über die Gedanken Kants „Von ehr- licher Kriegsiührung und gerechtem Friedens- schluß". Es ist hierin von der Pflicht die Rede, stets nach dem Frieden zu streben, nach einem wahrhalt gerechten Frieden, der einen neuen Anlang bedeutet; von der eindeutigen Ver- urteilung jedes Stral-Friedens und von dem Hinweis aui das Erlordernis des gegenseitigen Vergebens und Vergessens: Nur aui diesen Grundlagen kann ein echter Friede unter den Völkern und Staaten geschalten werden, der Bestand hat, wobei die Richtschnur lür den Politiker — nach Kant — zu sein hat: „Die wahre Politik kann also keinen Schritt tun, ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben."

Von gleicher Bedeutung für unsere Tage ist es, wenn GÖtzvonSellein seiner Abhand- lung „über den ostdeutschen Geist" die innige Verflechtung christlichen und Kantischen Den- kens nachweist und hierfür insbesondere das

Postulat Kants als Beweis anführt: „Wir müs- sen an der Entwicklung der moralischen Anlage in uns selbst arbeiten, ob sie zwar selbst eine Göttlichkeit des Ursprungs beweist, der höher ist als alle Vernunft, und daher sie besitzen:

nicht Verdienst, sondern Gnade ist."

Hans Rothfels zieht in seinem Aufsatz

„Sprache, Nationalität und Völkergemeinschaft"

— den er von Chicago aus einsandte, wo er an der Universität wirkte — die Folgerungen lür die europäische Problematik der Gegenwart:

Wenn Europa heute vor der Aulgabe der Selbst- behauptung steht, so kann diese nur dann ge- löst werden, wenn ein „Grundstock gemein- samer Überzeugungen" die nationale Verein- zelung überwindet und so — aui dieser geisti- gen Basis — ein ireiwilliger Zusammenschluß

Roüeirta

Verloren und versunken sind die goldenen Tage, die uns des Sommers helle Seligkeit geschenkt.

Es ist, als stöhnt der Wald in banger Klage, wenn er so tief die regenschweren Zweige senkt;

und seiner welken Blätter letztes Lied erstickt im Sturmwind, der vorüberflieht.

Farblos und müde sind die blassen Lichter, die durch das Dunkel schlanker Tannen fallen.

Man hört nur noch der Krähen heiseren Schreie hoch über ihre stolzen Kronen schallen-, und jede Weite wirft den stillen Blick durch eine düstergraue Nebelwand zurück.

Auch du, mein Herz, suchst nach den wilden Rosen, die einst beglückt den stillen Weg bekränzten.

Wo sind die duitig süßen, dunkeln Beeren, die zwischen grünen Büschen üppig glänzten?

Schweig, armes Herz, zur Qual wird jede Frage!

Verloren und versunken sind die goldnen Tage.

Elisabeth Powell, geb. Ambrosius.

der Völker erfolgt. Und wenn F. A. Paneth von der Universität Durham — ebenfalls früher Königsberg — die Frage „Naturwissenschaft und Wunder" im Lichte der Quantenmechanik behandelt, so ist es wiederum die große Aus- sage Kants von der Apriorität des Kausalbegril- ies, die hier letztlich aufgrund der letzten Er- gebnisse der Kernforschung bestätigt wird:

„Selbst der naivste Physiker kann nicht mehr glauben, daß die von der Physik errichtete Welt in irgendeinem Sinne die .wirkliche' Welt ist." Die Kausalität gilt nur jn der makrosko- pischen Welt. Wir sind berechtigt zu sagen, daß jeder Elementarprozeß den Charakter eines Wunders hat."

Es sind noch andere bedeutsame Aulsätze In diesem Jahrbuche — insbesondere über die

„Eigenart der Alberlina" und vor allem die um- lassende Darstellung von Wolfgang Barg- mann (des jetzigen Rektors der Kieler Uni- versität) über die vierhundertjährige Geschichte der Medizinischen Fakultät, Nachrule auf ge- fallene und verstorbene Dozenten, Buchbespre- chungen usw., sie alle bezeugen die geistige Verbundenheit der Beiträger durch das geistige Zentrum, das lür sie die Albertina stets geblie- ben ist. So ist dieses Jahrbuch wahrhaft ein ein- ziger, in sich geistig geschlossener Beitrag zum großen Geistesgespräch der abendländischen Gegenwart namens einer Universität, deren Ge- bäude wohl zerstört werden konnten, nicht aber ihr Geist.

Wenn die Herausgeber einleitend bemerken, daß sie hierdurch der Albertina nur eine be- scheidene Möglichkeit eröfinen konnten, ihre Stimme erneut zu Gehör zu bringen, so gilt dies sicherlich nur für den äußeren Rahmen. Denn es zeigt dieser erste Band bereits den inneren Reichtum und die Krall des geistigen Lebens icner alten Universität, die, vor mehr als vier Jahrhunderten von Herzog Albrecht gegründet, immer und immer wieder mit ihren Leistun- gen in das Abendland ausstrahlte. Und dies be- rechtigt zu der Zuversicht, daß dieses Leben er- neut zur Blüte kommen und Früchte tragen

wird. Kv,p.

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Nummer 11

Seite 3

U n s e r e S t ä d t e

im B i l d :

E l b i n g

Die Stadt am Elbingfluß — 1237 v o n der Sr^Hi i « k „ i

v o n oer Stadt L ü b e c k u n d dem Deutschen Ritterorden gegründet - war bis 1309 Residenz des L a n d m e i s t e r s des O r d e n s . Diese s c h ö n e a l t e Stadt wies herrlichste Bauten, K i r c h e n , Museen und alle H a n d e l s s p e i c h e r auf. A l s bedeutende H a n d e l s - und Industriestadt des Ostens hatte Elbing einen Namen. D i e Schichauwerft und die K o m m i c k - W e r k e sind mit dieser alten w e s t p r e u ß i s c h e n Stadt eng v e r k n ü p f t gewesen.

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Z u u n s e r e n B i l d e r n : Oben links: Friedrich-Wilhelm-Platz mit Rathaus — Blick auf die Nikolai-

kirche.— Mitte: Verwaltungsgebäude Schichau mit Schichau - Denkmal — Dampfer - Anlegestelle mit

Elbingfluß. Im Hintergrund die Marienkirche — Unten: Barocke Giebelhäuser mit Beischlägen in der

Spieringstraße. — Wasserstraße am Elbingfluß. Im Hintergrund die Türme der aus dem 14. Jahrhundert

stammenden katholischen Pfarrkirche St. Nikolai.

, A u l n-: Archiv

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Seite 4

O s t p r e u ß e n • W a r t e Nummer 11

D a s e r s t e D a m p f b o o t i n P r e u ß e n

Ermländer Nachrichten

k a l e n d e ? ' ist erschienen. W i e die beiden f r ü h e r e n K a l e n d e r w i r d auch dieses echte

V o l k s b u c h " die katholischen Heirnatvertnebe- nen aus O s t p r e u ß e n ansprechen u n d ihnen viel S u d e bringen. V i e r Aufsatze behandeln The- men aus der Geschichte der Heimat Kriegsnote i m alten E r m l a n d , H e x e v o n Bischofsstein, das e r m l ä n d i s c h e W a p p e n usw.). A r t h u r Hintz, B r u n o S c h w a r k , Josef L e t t a u , E m m a Dankow- s k i E r n s t L a w s , A n n a G l a ß , Johannes Wronka, A d o l f P o s c h m a n n , J o c h e n Schmauch, Josef B r a u n u n d C ä c i l i e S c h m a u c h f ü h r e n uns im Geiste i n die alte H e i m a t u n d lassen uns Frohes und L e i d v o l l e s erleben. E r s c h ü t t e r n d sind die Be- richte v o n der „ g r o ß e n N o t " i n den Jahren 1945 bis 1948. D e r B l i c k des E r m l ä n d e r s w i r d aber auch v o r w ä r t s gerichtet i n die Zukunft. „Neu- b a u " h e i ß t der g r o ß e A b s c h n i t t , i n dem von r e l i g i ö s e n , p ä d a g o g i s c h e n u n d k i r c h l i c h e n Din- gen berichtet w i r d . „ E r m l a n d s erste Neusied- l u n g " v o n P r e u ß u n d „ U m unsere Zukunft" von L i n u s K a t h e r weisen auf Wege u n d Möglich- keiten der neuen B e h e i m a t u n g unserer Lands- leute. D a ß auch w i e d e r u m eine H a n d v o l l Ge- schichten enthalten ist, braucht nicht hervor- gehoben z u werden. P r e i s 2,20 D M .

B e i dieser Gelegenheit machen w i r auf das B ü c h l e i n „ B i s c h o f K a l l e r s p r i c h t " auf- m e r k s a m . E s e n t h ä l t alle Hirtenschreiben, die unser u n v e r g e ß l i c h e r B i s c h o f i n den Jahren 1945 bis 1947 geschrieben hat. Jedes W o r t von Bischof K a l l e r ist uns j a heiliges E r b e , wegweisende M a h n u n g u n d tiefe V e r p f l i c h t u n g . D i e Worte B i s c h o f K a l l e r s haben heute noch Geltung und geben Trost u n d K r a f t u n d H i l f e i m schweren Daseinskampf.

Bestellungen beider B ü c h e r b e i P f a r r e r K e - w i t s c h i n P a d e r b o r n , D o m p l a t z 26.

*

U n t e r L e i t u n g der beiden H e r r e n Domkapitu- l a r D r . S c h w a r k u n d S t u d i e n r a t D r . S t a c h - n i k hat sich der „ D o r o t h e e n b u n d " ge- bildet, der sich z u r Aufgabe gesetzt hat, die V e r e h r u n g der seligen Dorothea v o n Montau (an der Weichsel) z u verbreiten, u m die baldige H e i l i g s p r e c h u n g dieser w a h r h a f t g r o ß e n Frau u n d M u t t e r des P r e u ß e n l a n d e s z u erreichen.

Dorothea v o n M o n t a u w u r d e 1347 geboren, hei- ratete 1363 den H a n d w e r k e r A d a l b e r t Schwert- feger i n D a n z i g . 9 K i n d e r entsprossen der Ehe.

N a c h d e m Tode ihres M a n n e s zog Dorothea nach M a r i e n w e r d e r , w o sie die letzten 14 M o - nate ihres Lebens betend u n d b ü ß e n d ver- brachte. E s w a r e i n F r a u e n - u n d Mutterleben v o l l schwerster Sorgen u n d M ü h e n . 8 Kinder m u ß t e sie begraben. I n der L i e b e z u den Armen und Notleidenden verzehrte sich i h r Leben, das sie a m 25. J u n i 1394 d e m S c h ö p f e r z u r ü c k g a b . D e r e r m l ä n d i s c h e G e i s t l i c h e H a n s W e s t p h a l hat eine k u r z e B i o g r a p h i e ihres Lebens ge- schrieben, die i m K y r i o s - V e r l a g z u Meitingen erschienen ist. P f a r r e r K e w i t s c h

Ilse G r a u l , D e r silberne Löffel, Rufer Verla«:, G ü t e r s l o h . „ D e i n L e s c h e f t " N r . 17.

Dies ist die Geschichte einer Heimatvertrie- benen. U n m i t t e l b a r v o r i h r e r A u s w e i s u n g geht sie noch einmal i n i h r e W o h n u n g , o b w o h l es verboten ist. A u f dem E r d b o d e n findet sie e.faen silbernen Löffel aus d e m g r o ß e l t e r l i c h e n Haus.

Sie hebt i h n auf u n d versteckt i h n i n ihrem Rucksack, der alles e n t h ä l l t . was sie noch ihr E i g e n t u m nennen darf. W i e e i n kostbarer Schatz k o m m t i h r dieses alte E r b s t ü c k vor S c h l i e ß l i c h k o m m t sie z u einer N i c h t e . Ihre Schwester K i n d , die sie k a u m kennt. Deren M a n n ist gefallen u n d sie lebt m i t ihrem Jungen. Dieser J u n f e n i m m t lebhaftes Inter- esse an diesem Löffel u n d er w i r d der A u s - d r u c k eines neuen Lebens, das diese drei Menschen, die letzten einer V e r w a n d t s r h a f t zusammenbringt i n dem W i l l e n , aus der Ü b e r - lieferung die unaufhebbaren K r ä f t e jedes Lebens wach z u erhalten. „ J e d e r k o m m t j a irgendwoher!"

Es ist n u r eine ganz k l e i n e Geschichte, aber sie ist m i t einer Z a r t h e i t u n d einer TTnabsicht- lir-M'eit e r z ä h l t , w i e sie n u r ganz selten r n z u - treffen ist. D e r K e r n des B e r i c h t e t e n w i r k t so um so ü b e r z e u g e n d e r , doch m a n scheut sich fast v o n dieser Geschichte zu berichten, denn m a n k ö n n t e i h r v o n i h r e r Z a r t h e i t etwas neh- men. A b e r m a n m ö c h t e w ü n s c h e n , d a ß dieses K l e i n o d zu recht v i e l e n M e n s c h e n gelangt. N i e - mand w i r d es e n t t ä u s c h t aus der H a n d legen.

U n d es kostet j a auch n u r so w e n i g . gs E r m l ä n d i s c h e H a u s -

A m 26. A u g u s t 1828 sahen w i r z u m ersten M a l e im Haff u n d auf dem Pregel, e i n Dampf- boot, den C o p e r n i c u s , das die erste Reise v o n E l b i n g nach K ö n i g s b e r g machte. M a n be- absichtigte anfangs, d a ß es diesen ganzen W e g jedesmal i n einem Tage z u r ü c k l e g e n sollte, u n d dieses geschah b e i den ersten Fahrten auch w i r k l i c h , es fuhr morgens v o n K ö n i g s b e r g ab, v o r M i t t a g traf es i n P i l l a u e i n , hielt sich d a - selbst etwa eine Stunde auf u n d k a m abends nach E l b i n g oder umgekehrt. D o c h konnte dieser W e g b e i den immer k ü r z e r werdenden Tagen u n d i n d e m die G e s c h w i n d i g k e i t des Bootes v i e l geringer ausfiel, als m a n erwartet hatte, nicht mehr füglich i n einem Tage z u - r ü c k g e l e g t werden, u n d die Fahrt wurde n u n so eingerichtet, d a ß das Boot i n P i l l a u ü b e r Nacht blieb u n d am folgenden Tage den a n - dern T e i l der Reise machte. D a d u r c h litt aber das Unternehmen ungemein: denn statt z w e i Reisen, die es w ö c h e n t l i c h z w i s c h e n K ö n i g s - berg und E l b i n g machen sollte, machte es jetzt nur eine, u n d da es doch g l e i c h v i e l Tage u n - terwegs blieb, so w a r die A u s g a b e für Feue- rung u n d Beaufsichtigung u n g e f ä h r eben so g r o ß w i e f r ü h e r .

Es wurde indessen jetzt die Fahrt f ü r be- stimmte W o c h e n t a g e angeordnet, u n d b e i einer solchen R e g e l m ä ß i g k e i t nahm d i e Frequenz der Reisenden a u ß e r o r d e n t l i c h z u , so d a ß z u A n - fang des M o n a t s O k t o b e r i n der R e g e l 15 bis 20 Passagiere sich einfanden u n d das ganze Boot mit d e n verschiedenen F r a c h t e n beladen w a r . Es fingen damals die G ä r t n e r f r a u e n aus der Umgebung v o n E l b i n g a n , m i t G e m ü s e n a c h P i l l a u z u kommen, w a s f r ü h e r nicht stattge- funden u n d w o d u r c h der M a r k t i n P i l l a u r e i c h - l i c h e r u n d b i l l i g e r ausfiel. E s wurde auch er- z ä h l t , d a ß i n dieser Z e i t die Reisen sich nicht nur bezahlt machten, sondern auch e i n Bedeu- tendes abwarfen, w o d u r c h die Z i n s e n der A n - lage gedeckt w u r d e n . A l l e i n dieses Zutrauen, das das P u b l i k u m zu. fassen anfing, w u r d e b a l d s c h w a n k e n d gemacht. D i e M a s c h i n e hatte bis- her mehrmals m i t sehr harten G e g e n w i n d e n zu k ä m p f e n gehabt, d o c h w a r dadurch die Fahrt n u r w e n i g v e r z ö g e r t , u n d n i e unter- brochen w o r d e n .

A u f der Reise v o n P i l l a u n a c h E l b i n g am 30. September stand der W i n d i n S ü d e n , w a r also grade entgegen, u n d er wehte so hart, d a ß die W e l l e n oft auf D e c k schlugen. D e n - n o c h legte das Dampfboot damals i n einer Stunde n o c h beinah d r e i v i e r t e l deutsche M e i l e n z u r ü c k . A m 13. O k t o b e r aber k a m es gegen einen harten w e s t l i c h e n W i n d , der s o w o h l etwas s t ä r k e r als der e r w ä h n t e w a r , v o n K ö - nigsberg, u n d da geschah es z u m ersten M a l e , d a ß es sich nicht gegen den W i n d aufarbeiten konnte, sondern auf der H ä l f t e des W e g e s an der Peyser E c k e a n k e r n m u ß t e . D e n folgenden T a g , a l s der W i n d sich etwas gelegt hatte, w a r es früh morgens i n P i l l a u , u n d es g i n g den selben T a g nach E l b i n g . D e n 16. Oktober, als der Sturm aus W e s t e n s c h o n anfing, k a m

Bei den Ost- und Westpreußen in Kempten

A m Sonntag, dem 14. Oktober, veranstaltete die Kreisgruppe K e m p t e n (Allgäu) der L a n d s - mannschaft O s t - u n d W e s t p r e u ß e n einen g r o ß e n

„ B u n t e n Nachmittag". D i e rege Teilnahme der Landsleute a n dieser Veranstaltung bewies w i e - der einmal, d a ß sich alle als G l i e d e r einer gro- ß e n F a m i l i e f ü h l t e n u n d zusammenkamen, u m erneut ihre Treue z u r Heimat unter Beweis z u stellen. A l l e K r e i s g r u p p e n , auch i n den ent- legensten Orten des A l l g ä u s hatten es sich nicht nehmen lassen, V e r t r e t e r z u diesem h e i - matlichen Treffen z u entsenden. D e r V o r s t a n d der Landsmannschaft Ost- u n d W e s t p r e u ß e n unter d e m V o r s i t z v o n A r n o L i p t a u hatte keine M ü h e gescheut, u m allen Landsleuten wieder e i n m a l i n Gedanken die geliebte Heimat nahe z u bringen. A u c h die Landsmannschaften der Sudetendeutschen, Schlesier u n d B a l t e n - deutschen w a r e n h i e r z u eingeladen, u m ihnen zu beweisen, d a ß w i r Heimatvertriebenen enger denn je zusammenstehen m ü s s e n , da w i r alle das gleiche S c h i c k s a l z u tragen haben. N u r durch gemeinsame A r b e i t ist es m ö g l i c h , die S t ä r k e und K r a f t z u erhalten, die w i r z u m A u f - bau eines neuen Deutschlands brauchen.

Die aufopfernde A r b e i t der Jugendgruppe der Kreisgruppe K e m p t e n unter der L e i t u n g v o n G e r h a r d K a m i n s k i brachte i n Spiel, V o l k s - t ä n z e n u n d heiteren V o r t r ä g e n allen die Heimat so nahe, als lebten w i r i n i h r .

M i t dem gemeinsamen Gesang des Liedes

„ L a n d der d u n k l e n W ä l d e r " begann die Gedenk- feier f ü r das, was w i r v e r l o r e n haben, was uns aber heute i m m e r noch heilig ist. N i e werden w i r unser H e i m a t l a n d vergessen! S i g r i d L i p - t a u ermahnte i n i h r e m Gedicht „ V e r g e s s e n " , die Heimat nicht aus der E r i n n e r u n g z u v e r - lieren.

In seinem Referat „ O s t p r e u ß e n einst u n d jetzt" ü b e r z e u g t e Legationsrat v. Saucken alle Anwesenden davon, d a ß w i r geschichtlich e i n Recht auf unsere Heimat haben.

E i n Waldhornquartett gab dieser Gedenk- stunde ihren feierlichen Rahmen. H ö h e p u n k t jedoch w a r der gemeinsame Gesang „ N a c h der Heimat m ö c h t ' i c h wieder . . . "

Zutiefst ergriffen w e i l t e n alle Teilnehmer i n Gedanken an ihren f r ü h e r e n W o h n s t ä t t e n . M a n - cher w ä h n t e die B r a n d u n g der S a m l a n d k ü s t e z u h ö r e n oder einen E l c h i n den d u n k l e n W ä l d e r n der Niederung zu sehen. V i e l l e i c h t schauten aber viele auch die G r a b s t ä t t e eines lieben Menschen, die man nicht mehr pflegen kann.

D e r zweite, heitere T e i l des Nachmittags be- gann m i t V o l k s t ä n z e n der Jugendgruppe. D a n n sorgt enmundartliche V o r t r ä g e der Jugend f ü r ein frohes L a c h e n .

E i n f r ö h l i c h e r Tanz, i n dem sich alt und jung in heimatlicher Verbundenheit drehten, be- schloß die gelungene Veranstaltung, die allen, die daran teilgenommen haben, i n guter E r i n - nerung bleiben w i r d . H a n s A n h u t h

es z u r ü c k nach P i l l a u , um am folgenden Tage, den 17. nach K ö n i g s b e r q zu gehen. Unterdes- sen hatte der W i n d an S t ä r k e immer zuge- nommen u n d w a r des M o r g e n s i n einen hefti- gen O r k a n ausgeartet. Das Seewasser trieb i n r e i ß e n d e m Strome b e i P i l l a u v o r b e i ins Haff hinein, u n d gegen diesen Strom u n d Sturm m u ß t e das Dampfboot aufkommen, um dann nach der N e h r u n q ü b e r z u g e h e n u n d l ä n g s der v o r P i l l a u liegenden G r ü n d e den g e w ö h n l i c h e n W e g nach K ö n i g s b e r g z u v e r f o l g e n ; e i n z w e i - ter W e g , den das Boot einschlagen konnte, w a r auf der n ö r d l i c h e n Seite der e r w ä h n t e n G r ü n d e oder ü b e r den H e e r d . H i e r durfte es der R i c h t u n g des Stromes und W i n d e s n u r f o l - gen, u n d bei d e m sehr hohen W a s s e r s t a n d w a r k e i n e Gefahr, d a ß es i n diesem sonst so seichtem Fahrwasser jetzt stehen b l e i b e n oder a u c h n u r s t o ß e n w ü r d e .

Das Dampfboot indessen, w e l c h e s sehr schlecht steuerte, w a r weder i n den einen n o c h den andern W e g zu bringen, sondern trieb i n einer m i t t l e r e n R i c h t u n g , so w i e es aus dem Hafen k a m gegen eine v o r A n k e r liegende h o l l ä n d i s c h e S c h m a c k auf, w e l c h e es aufge- s t o ß e n haben w ü r d e , w e n n m a n nicht die M a - schine schleunigst angehalten u n d das A n k e r

geworfen h ä t t e . Dieses A n k e r so w i e das A n - kertau w a r n u n aber wieder der G r ö ß e des Bootes b e i solch u n r u h i g e m W e t t e r u n d auf dieser Stelle nicht angemessen, w o das Boot einem sehr heftigen Strome u n d dem W e l l e n - schlage der See ganz b l o ß g e s t e l l t w a r Das A n k e r t a u brach, u n d der zweite A n k e r f a ß t e nicht, so d a ß es v o r demselben auf die G r ü n d e v o n C a m s t i g a l l trieb, aber a u c h da k a m es wieder los u n d w u r d e am folgenden Tage auf dem Strande z w i s c h e n K a h l h o l z u n d B a l g a ge- funden. — D i e M a s c h i n e hatte nicht gelitten, w i e es schien, u n d das Fahrzeuq w a r ganz un- versehrt geblieben, a l l e i n es stand so h o c h huf dem Strande, d a ß die ersten V e r s u c h e z u m A b b r i n g e n nicht g l ü c k t e n , bis e n d l i c h b e i m hohen W a s s e r am 1. Dezember das Boot w i e d e r flott wurde, u m n a c h E l b i n g gebracht z u w e r d e n .

A u s : P r e u ß i s c h e P r o v i n z i a l b l ä t t e r , herausge- geben v o n d e m V e r e i n z u r Rettung v e r w a h r - loster K i n d e r z u K ö n i g s b e r g . Erster B a n d , K ö - nigsberg 1829, Hartungsche Hofbuchdruckerei.

und d a r i n aus:

„ E i n i g e Worte ü b e r Dampfschiffahrt." ( V o r - gelesen i n der p h y s i k a l i s c h - ö k o n o m i s c h e n G e s e l l - schaft zu K ö n i g s b e r g a m 12. Dezember 1828 v o m Hafenbauinspektor H e r r n H . Hagen i n P i l l a u .

E n g e l , M e n s c h e n u n d D ä m o n e n

H a n n a S t e p h a n , Engel, Menschen und D ä m o n e n . Roman. C . Bertelsmann Verlag Gütersloh 1951. 500 S. in Leinen geb. Preis 12,80 D M .

E i n k l e i n e r Junge, M i c h a e l M a s u r , lebt gegen Ende des K r i e g e s der Bombengefahr wegen b e i D a n z i g auf einem Dorfe i m g r o ß m ü t t e r l i c h e n H a u s e . D i e M u t t e r n ä h t i n D a n z i g U n i f o r m e n , der V a t e r ist i n russischer Gefangenschaft. B e i einem Fliegerangriff kommt die G r o ß m u t t e r ums L e b e n u n d der kleine M i c h e l v e r l i e r t sein G e d ä c h t n i s . E r läuft m i t seinem H u n d e nach D a n z i g h i n e i n , begegnet seiner s c h w e r v e r w u n - deten M u t t e r auf einem V e r b a n d p l a t z e , ohne s i e zu erkennen, u n d findet s c h l i e ß l i c h i n die M a - r i e n k i r c h e . Dort nimmt i h n der Pfarrer auf und bringt i h n , w e i l er nicht w e i ß , w o er i h n lassen soll, z u einer F r a u i n seiner Gemeinde, die e i g e n t l i c h e i n schlechtes Leben führt. Dort ist noch e i n k l e i n e s M ä d c h e n , M e t t e , das unehe- l i c h e K i n d einer anderen F r a u aus dem H a u s e : diese beiden K i n d e r w e r d e n z u Hauptgestalten des Buches, sie ü b e r s t e h e n alles G r a u e n jener Tage. D i e F r a u , der M i c h e l anvertraut wurde, rettet durch Einsatz ihres eigenen Lebens b e i einem neuen A n g r i f f die K i n d e r v o r dem Tode.

D e r Pfarrer bringt beide und Mettes M u t t e r auf e i n G u t i n O s t p r e u ß e n i n Sicherheit. Dort er- leben sie die letzte Kriegszeit, die z u r ü c k - flutende Truppe u n d auch die A u f l ö s u n g a l l e r O r d n u n g u n d Gesetze. D i e G u t s h e r r i n u n d der M e l k e r des Hofes spielen hier die g r ö ß t e R o l l e , die auch auf dem Hofe bleiben, als der Befehl z u m T r e c k e n kommt. Sie s c h i c k e n den T r e c k a l l e i n v o r a n , m i t i h n e n b l e i b e n auch die beiden K i n d e r , d n r Pfarrer aus D a n z i g u n d die M u t - ter der k l e i n e n M e t t e . So erleben sie den E i n - zug der russischen T r u p p e n u n d das G r a u e n , das diese m i t b r i n g e n . D e r M e l k e r w i r d er- schlagen, die M u t t e r der k l e i n e n M e t t e geht m i t den Russen, u n d so begeben sich die Guts- h e r r i n , der Pfarrer u n d die beiden K i n d e r m i t i h r e m H u n d i n einem k l e i n e n E i n - s p ä n n e r auf die qrausige F l u c h t u n d v e r s u c h e n i h r e n T r e c k einzuholen. S i e treffen v i e l e F l ü c h t l i n g e u n d v i e l e Schicksale r o l l e n auf, aber die Russen sind schneller u n d die Truppe holt sie e i n . D i e F r a u e n w e r d e n gefangen- genommen, auch der Pfarrer, u n d nur die bei- den K i n d e r entkommen durch einen q l ü c k l i c h e n Z u f a l l auch dieses M a l u n d finden zum T r e c k . Zuletzt f ä h r t der T r e c k auf das E i s des Haffs, sie w e r d e n dort n o c h e i n m a l angegriffen, schon

dicht a n L a n d , aber w i e d e r w e r d e n die b e i d e n K i n d e r wunderbar b e s c h ü t z t . Im T o s e n des A n - griffs, der so ist w i e damals, als das k l e i n e H a u s seiner G r o ß m u t t e r zerschlagen w u r d e , findet M i c h e l p l ö t z l i c h sein G e d ä c h t n i s w i e d e r , und als die beiden K i n d e r a n L a n d gehen, finden s i e die M i l c h f r a u aus M i c h e l s H e i m a t - ort, die i h n s c h o n z u A n f a n g a l l der schreck- l i c h e n Erlebnisse b e s c h ü t z t e u n d die b e i d e n K i n d e r n u n m i t hinausbringt auf e i n Schiff n a c h D ä n e m a r k .

Das ist i n ganz groben Z ü g e n der s c h l i c h t e Inhalt dieses Romans, der aus dem S c h i c k s a l des deutschen Ostens heraus gestaltet ist, i n einer W e i s e , w i e es n u r w e n i g e n begnadeten

N a t u r e n gegeben ist. Dieses B u c h , das eine Geschichte e i z ä h l t , w i e sie hunderte, tausende v o n M a l e n sich ereignet haben m ö g e n , ist e i n g r o ß e s Epos v o n der m e n s c h l i c h e n Seele, die sich den g r a u e n v o l l e n E r e i g n i s s e n jener Tage g e g e n ü b e r g e s t e l l t sah, B e w ä h r u n g oder Zer- s t ö r u n g , E r f ü l l u n g oder Z e r f a l l b e w e i s e n d . M a n denke a n d i e G e s c h i c h t e v o n d e m M a n n , der sein H a u s v e r l o r , n u r die S c h l ü s s e l n o c h besitzt u n d sie dem k l e i n e n J u n g e n schenkt.

W e l c h g r o ß e Kraft der D a r s t e l l u n g steckt i n der S c h i l d e r u n g , w i e die K i n d e ; aus dem bren- nenden H a u s errettet w e r d e n , oder i n der E r - z ä h l u n g v o n dem A b s c h i e d der M u t t e r a m Grabe der S ö h n e . A l l e s ist i n einer g e w a l t i g e n Sprache geformt, w a s dieses B u c h an ü b e r - reichem Inhalt bietet. D i e U b e r f ü l l e w i l l fast den Rahmen sprengen, aber alles w ä c h s t aus einer g r o ß e n Kraft, alles f ü h r t z u derselben Kraft h i n , die ihre N a h r u n g aus tiefster E r - kenntnis m e n s c h l i c h e r Seelen u n d deren V e r - h ä l t n i s z u m U b e r i r d i s c h e n nimmt. M i t souve- r ä n e r K u n s t sind hier die N a t u r e n der e i n - zelnen M e n s c h e n e r f a ß t , ihre G e d a n k e n bis i n die feinsten W i n d u n g e n verfolgt, w e l c h K u n s t - w e r k z. B . die G e d a n k e n der g n ä d i g e n F r a u ü b e r die D ä c h e r .

Dieses bedeutsame B u c h , v o n d e m m a n n o c h v i e l e s e r z ä h l e n m ö c h t e , w i r d sich bald einen der e r s t e n P l ä t z e i n der L i t e r a t u r des deutschen Ostens erobern. E s ist nicht nur aus einer tiefinnerlichen V e r s e n k u n g i n die W e l t geschrieben, sondern es ist e i n S t ü c k dieses deutschen Ostens selbst. Eine begnadete Seele ist hier aufgestanden u n d gibt K u n d e v o n B e - gegnungen, w e l c h e n u r die Liebe e r m ö g l i c h e n , es i s t aber die Liebe zur H e i m a t .

Prof. D r . G ö t z v o n S e i l e .

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2 5 J a t i r e D i e n f t a m o f t b e u t f c h e n G e o a n h e n

Jede Stadt hat einen eigenen, sie charakteri- sierenden Zug. Und bei mancher Stadt merkt man bei den ersten Schritten schon, die man durch ihre Straßen macht: Hier ist Leben, hier rühren sich fleißige Hände, hier herrscht Sinn lür Sauberkeit, hier wohnen Großzügigkeit und Aulgeschlossenheit lür alles Schöne.

Einen solchen Eindruck erhielt man von Tilsit, der Stadt an der Memel. Dort spürte der Fremde, daß die Einwohner dieser Stadt im Nordosten Deutschlands hinausschauten über ihre Stadtmauern, über die Landesgrenzen, über den Memelstrom hinweg nach Norden zu den Völkern im baltischen Raum. Ihnen tiel die Rolle des Mittlers zu zwischen jenen weitest exponierten Trägern abendländischer Zivilisa- tion und Kultur und dem Herzen Westeuropas.

In den Rahmen dieser Sendung wollte auch der Holzner-Verlag seine Arbeit gestellt wissen, als er vor nunmehr 25 Jahren — am

1. Oktober 1951 beging der Verlag sein sil- bernes Geschältsjubiläum — in Tilsit ins Leben gerulen wurde.

In kurzer Zeit gelang es dem Inhaber und Leiter, seinem Verlag im Grenzland Ost- preußen, dann im übrigen Deutschland und bald auch über dessen Grenzen hinaus einen guten Ruf zu schaffen. Dabei wurde, wie gesagt, die Verbindung zu den Kulturzentren des Baltikums

— Riga und Reval — angebahnt und betont gepilegt.

Das durch Fleiß, gute fachliche Kenntnisse und umsichtige Planung aufgeblühte und sich

aufwärts entwickelnde Unternehmen wurde wie so unendlich vieles durch den Russeneinlall ein- fach ausgelöscht.

Herr H. O. Holzner selbst hatte gerade das nackte Leben gerettet und war bettelarm nach Kitzingen am Main gekommen. Dem Dienst am Buch und dem Dienst am ost- deutschen Gedanken hatte er sich einmal ver- schrieben und dieser Autgabe fühlt er sich nun noch mehr verpflichtet, nachdem die äußeren Bande zum Osten jäh zerrissen und das in Jahr- hunderten gewachsene ostdeutsche Kulturgut mit besonderer Liebe und Sachkenntnis ge- pilegt und weitergetragen werden muß.

Von dieser Idee ertüllt hat Herr Holzner Aultrieb genug bekommen, um die räumlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaf- fen und in Kitzingen am Main den Holzner- Verlag wieder erstehen zu lassen.

Fränkische Tageszeitungen haben diesem Flüchtlingsbetrieb breiten Raum in ihrem Text- teil gewidmet und anerkennend den Fleiß und die fachliche Gestaltung hervorgehoben, mit denen Herr Holzner seinen Buchverlag neu auf- gebaut hat.

„Seine neuen Verlagswerke greifen hinein in die großen Aulgaben unserer Zeit. Sie wollen beitragen, ein neues, geeintes Europa zu schatten, in dem die Menschen der verschiede- nen Völker zusammenleben. Seine Schriften helfen mit, diesem Europa die Kultur der im Osten vorübergehend abgetrennten Gebiete zu erhalten und seine Menschen im Bewußtsein der

Werte des deutschen und gesamten europäischen Ostens zu stärken. Der Verlag will das Ver- ständnis der Welt für die Vertriebenen wecken hellen und durch sachliche Aulklärung die Ein- sicht in die Notwendigkeit einer Revision der Ostgrenze fördern."

So finden wir unter den vom Holzner-Verlag herausgegebenen Büchern an erster Stelle die Werke aus der „Schriftenreihe des Göttinger Arbeitskreises". Diese Schrittenreihe belaßt sich in kurzen, abgeschlossenen Helten mit allen Lebensgebieten des Deutschen Ostens. Die allgemein interessierenden Themen sind in einer für jedermann verständlichen Art und Sprache behandelt, und die Hefte sind im Preise ebenso lür jedermann erschwinglich.

Dazu führt der Holzner-Verlag die Hefte der

„Schriftenreihe der Deutschen Europa- Akademi e", kündigt von Fritz Ganse

„Deutsch-slawische Schicksalsgemeinsclwlt", von Dr. Rudolt Schreiber „Prag, die vielgestaltige Stadt" an und bringt für unsere Jugend ein schönes, buntes Märchenbuch mit vielen Bildern in mehrfarbigem Ottsetdruck heraus.

Wir Ostpreußen freuen uns aufrichtig, daß unser Landsmann wie einst In der Heimat auch heute wieder führend an einer wichtigen kul- turellen Aulgabe mitarbeitet und wünschen dem Holzner-Verlag anläßlich seines 25jährigen Be- stehens für das nächste Vierteljahrhundert alles Gute.

Wilhelm Keller

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