1
V. Tagliente/N. Richter: Frustfach ade — Motivationskoffer Mathematik 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Schülertypen
Lehnt ein Schüler ein Fach ab, muss man sich fragen, woher diese Ablehnung kommt.
Es lassen sich verschiedene Schülertypen unterscheiden, jedoch kommen diese so gut wie nie in Reinform vor. Allen Typen gemeinsam ist die leichte Ablenkbarkeit.
Ablenkungstyp: Schüler, die sich leicht ablenken lassen und die Schwierigkei- ten haben, sich längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren
Häufig genügt bereits ein erhöhter Geräuschpegel, das Flüstern oder Lachen von Mitschülern, und der Ablenkungstyp verliert den roten Faden. Seine Ge- danken schweifen ab, er benötigt eine zusätzliche Aufforderung sowie Zeit, um sich wieder auf die Aufgabe einzulassen.
Gegenmaßnahmen: Dem Ablenkungstyp sollten kurze und abwechslungsrei- che Aufgaben gegeben werden, die ansprechend sind, aber bereits nach kur- zer Zeit zum Erfolg führen. Auch der Einsatz von Selbstkontrollaufgaben (ggf.
auch Kontrolle durch den Partner) bietet sich an.
Lusttyp: Schüler, die nach Dingen suchen, die ihnen einen höheren Spaßfak- tor bringen
Die Ursachen der mangelnden Motivation können sowohl Über- als auch Un- terforderung sein oder einfach der fehlende Spaß an der Mathematik. Anstatt nach Alternativen zu suchen, die ihn fachlich / inhaltlich ansprechen, beschäf- tigt sich der Lusttyp lieber mit unmathematischen, „sinnlosen“ Dingen (z. B.
Bilder malen, Briefchen schreiben).
Gegenmaßnahmen: Dem Lusttyp sollten Aufgaben gegeben werden, die Spaß bereiten und dem Schüler zeigen, dass es in der Mathematik nicht nur um stu- res Rechnen geht. Neben Aufgaben mit Alltagsrelevanz, die aus der Interes- senlage der Schüler erwachsen, können das auch Wettbewerbssituationen, Spiele usw. sein.
zur Vollversion
VORSC
HAU
4
V. Tagliente/N. Richter: Frustfach ade — Motivationskoffer Mathematik 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Legespiel I
15— 20 Minuten Vertiefung
Satz Legeteile (Dreiecke, bekannte Vierecke), Aufgabenkarten und ggf. Stoppuhr pro Schülerpaar
räumliches Vorstellungsvermögen schulen, Eigenschaften und Formen mathematischer Figuren erkennen
Ablenkungstyp, Lusttyp, Angsttyp, Langeweiletyp, Hilfetyp, Stresstyp
Durchführung
Der Lehrer erklärt zunächst das Spiel.
Die Schüler gehen paarweise zusammen.
Jedes Paar erhält einen Satz Legeteile und Aufgabenkarten. Auf den Auf- gabenkarten steht jeweils:
„Der Körper ist ein … (Rechteck, Quadrat, spitzwinkliges Dreieck usw.).
Setze ihn aus möglichst wenigen / möglichst vielen Teilen zusammen.“
Die Aufgabenkarten werden verdeckt auf einen Stapel gelegt.
Schüler 1 zieht die oberste Aufgabenkarte und liest die Aufgabe vor. Dann versu- chen beide Schüler gleichzeitig, die gesuchte Figur mit den Legeteilen zu legen.
Ist ein Schüler fertig, ruft er „Stopp“. Sein Mitschüler hat dann noch 10 Sekun- den Zeit, die gesuchte Figur zu legen.
Anschließend werden die gelegten Figuren verglichen. Der Schüler, der die Anforderung besser erfüllt hat, bekommt einen Punkt.
Im Anschluss übertragen die Schüler die Figur in ihr Heft und zeichnen die einzelnen Legeteile ein.
Figuren
zur Vollversion
VORSC
HAU
7
V. Tagliente/N. Richter: Frustfach ade — Motivationskoffer Mathematik 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Anschließend werden die Legetafeln in die Mitte des Tisches geschoben. Für die nächste Spielrunde nimmt sich jeder Schüler eine neue Legetafel. Schüler 2 würfelt.
Die Punkte der einzelnen Spielrunden werden addiert. Gewonnen hat der Schüler, der am Ende am meisten Punkte erspielt hat.
Beispiele Legetafel
1
2
3
4
5
6
1
2
3
4
5
6
zur Vollversion
VORSC
HAU
10
V. Tagliente/N. Richter: Frustfach ade — Motivationskoffer Mathematik 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg V. Tagliente/N. Richter: Frustfach ade — Motivationskoffer Mathematik 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg
Die Schüler können den Preis für ihr Wunschzimmer mithilfe der Prospekte ausrechnen. Dies fördert das Preisbewusstsein der Schüler.
Als Variante kann auch ein bestimmter Geldbetrag vorgegeben werden, den die Schüler möglichst genau ausschöpfen sollen. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Einrichtungsmöglichkeiten, die aber in etwa dasselbe kosten.
Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Vorschläge können so gezielt the- matisiert werden.
Da es sich hierbei um eine kreative und gestalterische Aufgabe handelt, ist ein fächerübergreifendes Projekt mit dem Fach Kunst denkbar.
Maler-Meister
45 Minuten, bei tatsächlicher Umsetzung mehrere Unterrichtsstunden
Projekt
Metermaß und Skizzenpapier pro Gruppe; ggf. Wandfarbe, Pinsel, Zeitungen zum Auslegen
Kreativität fördern, Wir-Gefühl in der Klasse stärken
Lusttyp, Langeweiletyp
Durchführung
Der Lehrer erklärt zunächst das Projekt: Eine Wand des Klassenzimmers soll mit mathematischen Figuren gestaltet werden.
Figuren
V. Tagliente/N. Richter: Frustfach ade — Motivationskoffer Mathematik 5/6 © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Augsburg