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Umwelterklärung Sappi Stockstadt GmbH

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Academic year: 2022

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Umwelterklärung 2020

(2)

Umweltziele

Kennzahlen

Resultate

(3)

Inhalt

16 Emissionen

Freisetzung von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen

17 Abfallmanagement

Entsorgungsstruktur

18 Wasser

EinwesentlichesHilfsmittel

21 Transport und Logistik

Entlang der Wertschöpfungskette

22 Umweltbilanz

Das haben wir erreicht

24 Umweltkenndaten

Trends und vieles mehr

27 Nachbarn

Anwohner in unmittelbarer Nähe zu uns

28 Arbeitssicherheit

Schutz vor Gefahren am Arbeitsplatz

29 Gesundheits- management

Gesundheit erhalten und fördern

30 Umweltziele

Das streben wir an

32 Glossar

Bedeutungserklärungen

34 Zertifizierung

Umweltbetriebsprüfung EMAS

35 Umwelttelefon

Das Gesicht am anderen Ende des Telefons

4 Vorwort

Sich den Herausforderungen der Zeit stellen

6 Unsere Produkte

Feinpapiere aus Stockstadt

8 Sappi Stockstadt stellt sich vor

Wer wir sind

10 Umweltpolitik und Organisation

Das ist unsere Grundlage

13 Nachhaltige Forstwirtschaft

Transparenz und kurze Wege

15 Energiemanagement

ISO 50001

(4)

Sich den Herausforderungen der Zeit stellen

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

das Geschäftsjahr 2020 war für uns in allen Aspek- ten außergewöhnlich und sehr herausfordernd.

Wie bereits in der letzten Umwelterklärung berich- tet, befindet sich die grafische Papierindustrie im stetigen, schnellen Wandel. Der Markt für diese Papiersorten schrumpft vor allem durch die Digi- talisierung seit Jahren beständig. Der Kostendruck in der globalisierten Industrie ist sehr groß und die gesellschaftlichen Diskussionen über Klimaschutz und Nachhaltigkeit gewinnen zumindest in unse- rer europäischen Gesellschaft enorm an Bedeu- tung und beeinflussen natürlich auch unsere In- dustrie. Vor diesem Hintergrund hat Sappi Europe die Wirtschaftlichkeit von Produkten, Maschinen und Standorten überprüft und die Strategie in Bezug auf Nachhaltigkeit überarbeitet und in An- lehnung an die Nachhaltigkeitsziele der UN neue Ziele bis 2025 formuliert. Wesentliche Ziele sind unter anderem mindestens 50% der benötigten Energie aus sauberen und nachhaltigen Quellen zu produzieren, den spezifischen Energiebedarf um 5% und die spezifischen CO2-Emissonen um 25%

gegenüber 2020 zu senken. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, den Anteil an zertifizierten Fasern in der Produktion europaweit auf über 78% zu steigern.

Die Sappi Stockstadt GmbH konzentrierte sich zu- nächst darauf, bestehende und weiterentwickelte Produkte so nachhaltig und effizient wie möglich zu produzieren und dabei die regionale Verfügbar- keit des nachwachsenden Rohstoffes, vor allem

das Buchenholz, für die Zellstoff- und Papierher- stellung optimal zu nutzen. Die kurzen Transport- wege des Holzes mit minimalen CO2-Emissionen, die maximale Integration des hergestellten Zell- stoffes in der Papiererzeugung und die effiziente Nutzung der holzbasierten Nebenprodukte für die Herstellung von grüner Energie im eigenen Kraft- Wärme-Kopplungs-Heizkraftwerk bieten eine gute Basis, dieses Ziel zu erreichen.

Im Frühjahr 2020 beherrschten die Klimadiskussi- onen, der Austritt der Briten aus der EU, die wieder zunehmende Flüchtlingsproblematik und die im Zusammenhang mit der US-Präsidentschaft Donald Trumps außenpolitischen Veränderungen die Politik und somit auch die Unternehmen und Bürger dieses Landes. Daher sorgten zunächst die Nachrichten von einem neuartigen Virus, erstmals in China wahrgenommen, für keine große Aufre- gung. Dies sollte sich jedoch rasch ändern, nach- dem klar wurde, dass dieser neue Virus mit dem sperrigen wissenschaftlichen Namen SARS-CoV-2 sich schnell ausbreitet und für alle Menschen schwerwiegende und insbesondere für vorer- krankte und ältere Bevölkerungsgruppen lebens- gefährliche Auswirkungen haben kann. Schnelle und einschneidende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung waren notwendig und die erhebliche Einschränkung der Kontakte zwischen Menschen erwies sich als essentiell. Diese Maßnahme wurde früher oder später weltweit umgesetzt mit erheb- lichen Auswirkungen auf das soziale Zusammen- leben der Menschen aber auch auf die Arbeit und die gesamte Wirtschaft. Der Einzelhandel, der Tourismus, der Verkehrssektor, Gast- und Kultur- stätten, Dienstleister und die Industrie waren welt- weit betroffen, Umsatz- und Gewinneinbrüche die Folge. Auf einen Schlag fielen in Stockstadt und bei Sappi Europa mehr als die Hälfte der Aufträge weg, ein so noch nie dagewesener Einbruch innerhalb von wenigen Wochen.

Diese Entwicklungen beschleunigten und be- kräftigten die Entscheidung, die Kapazität für die Produktion gestrichener Sorten erheblich zu reduzieren. Die Papiermaschine 2, welche das Streichrohpapier in Stockstadt für die Streich- maschine produzierte, sollte nach leichter Erho- lung der Märkte nicht wieder anfahren, sondern

Wir werden unseren Beitrag

zu einer biobasierten und

nachhaltigeren Kreislauf-

wirtschaft leisten

(5)

Sich den Herausforderungen der Zeit stellen

Christian Dietershagen

Geschäftsführer Sappi Stockstadt GmbH

Personalreduzierung konnte zwar sozialverträg- lich erreicht werden, dies bedeutet aber auch, dass die Sappi Stockstadt GmbH auf viele kompetente und langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Vorruhestands- oder Abfindungsregelungen verzichten musste. Ein bedeutender Einschnitt sowohl für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch für das Werk Stockstadt. Der angelaufene Veränderungsprozess erfordert eine hohe Flexibilität der Menschen und der Prozesse und Maschinen. Erfolgreiche gestrichene Papier- sorten werden weiterhin produziert, die Papier- maschine 1 produziert nun sowohl Natur- als auch Streichrohpapiere. Auf der Streichmaschine werden die Streichrohpapiere zu hochwertigen Produkten veredelt.

Die durch die Coronakrise eingebrochenen Auftragsmengen und die beschriebenen Ver- änderungen in der Produktion führten in ihrer Gesamtheit insbesondere zu veränderten spezifi- schen Umweltdaten, welche nur noch bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar sind. Dies wird besonders im Bereich der Energiekennzahlen deutlich, über die wir in dieser Umwelterklärung unter anderem berichten. Für den geänderten Anlagenpark muss eine neue energetische Daten- basis definiert werden, auf deren Grundlage neue Optimierungsziele formuliert werden können. Eine von vielen Aufgaben für das Geschäftsjahr 2021.

Trotz aller Schwierigkeiten haben wir im ver- gangenen Geschäftsjahr einige der gesteckten Nachhaltigkeitsziele erreichen können. So wurden Planungen für die Dekarbonisierung der Energie- erzeugung vorangetrieben. Unser Ziel von 39 % Anteil grüner Energie durch Einsatz von Biomasse im Heizkraftwerk konnte erreicht werden. Damit produziert die Sappi Stockstadt GmbH ca. 40 % des Biomassestroms im Landkreis und hat somit auch erkennbaren Einfluss auf die Quote in Unterfranken!

Mit der Inbetriebnahme des neuen Lamellentrop- fenabscheiders konnten die Staubemissionen des Chemikalienrückgewinnungskessels reduziert werden, wobei das angestrebte Ziel noch nicht

Runde und konnte für den Betrieb der Einschneid- anlage abgeschlossen werden. Im Kraftwerks- bereich und der Abwasserbehandlungsanlage konnten die Lärmemissionen ebenfalls gesenkt werden. Das Monitoring zur Vermeidung von Ge- ruchsemissionen in der Zellstofferzeugung wurde verbessert und eine umfangreiche Analyse des Systems zur Erfassung von bodennahen Geruchs- emissionen durchgeführt. Aus diesen Erkenntnis- sen wurden weitere Maßnahmen zur Geruchsmini- mierung im neuen Geschäftsjahr formuliert. Dies sind Maßnahmen, die insbesondere für unsere Anwohner von Bedeutung sind.

Die Zeiten sind herausfordernd, trotzdem gehen wir den eingeschlagenen Weg hin zur Dekarbo- nisierung und zur Nachhaltigkeit in Stockstadt konsequent weiter. Wir werden die Umweltein- flüsse aus unserer Tätigkeit weiter kontinuierlich reduzieren, dies ist nicht zuletzt auch der Wunsch und der Anspruch unserer Mitarbeiter. Die Sappi Stockstadt GmbH kann einen Beitrag zu einer bio- basierten und nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft leisten und damit ein attraktiver Arbeitgeber für junge Leute sein!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Ihr

(6)
(7)

Bei Feinpapieren

führend

Die Sappi Stockstadt GmbH gehört zum südafrikanischen Sappi-Konzern, dem weltweiten Marktführer für gestrichenes Feinpapier. Sappi Stockstadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Fachhandel, Druckereien, Verlegern und Designern hochwertige und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen.

Unsere Naturpapiere und gestrichenen Feinpapiere helfen unseren Kunden, ihre Ziele zu erreichen. Wir produzieren

unsere Papiere auf einer Papierma- schine und einer Streichmaschine und bieten Format- oder Rollenware an.

Typische Einsatzbereiche für unsere Feinpapiere sind hochwertige Werbe- broschüren, Geschäftsberichte, Bücher oder Magazine.

Die Produkte der Sappi Stockstadt GmbH werden in Deutschland, Europa sowie zahlreichen Übersee- ländern vertrieben.

(8)

1970

Inbetriebnahme der PM 2

Grafische Papiere

1963/64

Beginn einer neuen Ära:

Die Papier­

produktion auf der PM 1 startet

1920

Bau eines Transfor­

matorenhauses, eines Kesselhauses und eines 92 m hohen Schornsteins Über 120 Jahre Papier- und

Zellstofffabrik

1898, im Zeitalter der industriellen Revolu tion, nahm die damalige

„Actiengesellschaft für Maschinen- papierfabrikation Aschaffenburg“, kurz AZ, die Produktion in Stockstadt auf. Der Produktionsstandort Stock- stadt war damals wie heute ideal geeig- net: aufgrund seiner zentralen Lage zu den Kunden, inmitten der buchenholz- reichen Regionen Spessart, Odenwald und Taunus und gelegen am Main, der das benötigte Prozesswasser in ausrei- chender Menge bietet. Im Jahr 1900 galt das Werk mit der damals erzielten Jahresproduktion von über 10.000 t Zellstoff als eine der größten Zell- stoffanlagen Europas. Seither hat sich einiges getan: heute entspricht diese Menge weniger als einer Stockstädter Monatsproduktion!

Sappi Stockstadt stellt sich vor

1898

Gründung einer Zellstofffabrik durch die Actien­Gesellschaft für Maschinenpapier fabrikation Aschaffenburg

1950

Produktion der einmillionsten Tonne Zellstoff

Inbetrieb­

1992

nahme der neuen Streich ­ maschine

1890 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020

1995

Über mehrere Stationen ist aus der AZ die Sappi Stockstadt GmbH geworden, eine integrierte Zellstoff- und Papier- fabrik mit eigenem Kraftwerk und eige- ner Abwasserbehandlungsanlage, einem hohen Maß an Umweltschutz und sehr gutem Sicherheitsniveau.

Im Zeitalter der Informationstechnik und dank kontinuierlicher technischer wie technologischer Verbesserungen hat sich die Sappi Stockstadt GmbH stark gewandelt. Heute arbeiten am Standort ca. 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ca. 40 Azubis und sind in der Lage, bis zu 145.000 t Zellstoff und 230.000 t Papier pro Jahr her zustellen.

Seit Anfang 2009 gehört das Werk zum süd afrikanischen Sappi-Konzern, einem der weltweiten Marktführer für

gestrichenes Feinpapier. Sappi Stock- stadt zählt mit seiner Produktion von hochwertigen Feinpapieren zum Kern- geschäft des Konzerns.

Im Jahr 2020 blicken wir auf 122 Jahre Zellstofferzeugung und 57 Jahre Papierproduktion am Standort Stock- stadt zurück. Die Sappi Biotech GmbH (vormals Chemischen Werke Zell- wildshausen) betreibt seit 1996 eine hochmoderne Lignin anlage. Lignin sorgt nicht nur für Stabilität in Mate- rialien, sondern kann aufgrund seiner Dispergier- und verflüssigenden Eigen- schaften sowie seiner Fähigkeit Fasern zu binden auf vielfältige Art und Weise verwendet werden. Es wird auch als

„grünes Binde mittel“ bezeichnet und kann zur Herstellung von Produk- ten verwendet werden, die normaler- weise mit Petrochemikalien hergestellt

(9)

2007

Inbetriebnahme der neuen

anaeroben Biologie, Teil der Abwasser ­ behandlungsanlage

2000 2001 2009

werden, wie z. B. im Bau bereich als Zusatzmittel in Zement und Beton.

Zellstoffproduktion

Grundlage für die Produktion von Zellstoff ist Buchen- und Fichtenholz, das täglich per LKW angeliefert wird.

In der Einschneidanlage werden die Stämme auf 150 cm Länge geschnitten, in der Entrindungstrommel von der Rinde befreit und zu Hackschnitzeln verarbeitet. Über Silos gelangen die Hackschnitzel in sechs Kocher. Wäh- rend der mehrstündigen Kochung kommt es zu einem chemischen Auf- schluss des Holzes und zur Freilegung von Zellulosefasern aus dem Holz- verbund. Die verholzenden Substan- zen, das Lignin, werden dabei auf 3 % verringert. Der größte Teil des eigenen Zellstoffs wird direkt zur Papiermaschine gepumpt. Der Rest

2013

115­jähriges Bestehen des Werkes

2016

Keine melde ­ pflichtigen Unfälle

2019

Inbetriebnahme der neuen Turbine 9

2020

Stilllegung der PM 2 1890 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020

wird getrocknet, in Bögen geschnitten und verkauft.

Papierproduktion

Auf der Papiermaschine wird je nach Sorte ein Gemisch aus Kurzfasern (vor allem Eigenzellstoff ) und Langfasern (Fremdzellstoff ) eingesetzt. Diesem Gemisch aus Zellstofffasern, Füllstoffen und Wasser wird zwischen zwei Sieben Wasser entzogen und anschließend über die Pressen- und Trocken partie geführt.

Dort wird die Papier bahn mit dampf- beheizten Zylindern getrocknet.

Die Papiermaschine 1 produziert unge- strichenes Feinpapier und sogenanntes Streichrohpapier, das anschließend auf der Streichmaschine veredelt wird.

Auf der 100 m langen Streichmaschi- ne wird das flächige Fasergefüge des Rohpapiers durch einen gleichmäßigen

Auftrag mit einer Pigmentschicht ab- gedeckt. In zwei Arbeitsschritten erhält das Papier so eine matte oder glänzende Ober fläche.

Ausrüstung

In dieser Abteilung werden die Papier- rollen geschnitten und verpackt. Für die Format papierproduktion werden sogenannte Querschneider verwendet, die nach indivi duellem Kundenwunsch Papierrollen zu Bögen schneiden. Im Anschluss werden die Papierbögen auf Paletten gestapelt oder zu kleineren Verpackungs einheiten verpackt. Im Versandlager werden sowohl die Rollen als auch die Formatpaletten für den Ver- sand zu den Kunden bereitgestellt.

(10)

PARTNER

über die Wertschöpfungskette, um Wandel zu beschleunigen

INNOVATION

Produkte für eine biobasierte Kreislaufwirtschaft

PRODUKTION

nachhaltiger papier- basierter Lösungen

Eine nachhaltige Entwicklung ist für Sappi eine Notwendigkeit und beginnt bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Daher hat Sappi Limited für die nachhaltige Entwicklung aller Geschäftsbereiche den 3P-Ansatz in die Geschäftstätigkeit integriert:

People Wir fördern die Gesundheit und die Sicherheit aller Mitarbeiter Planet Wir minimieren

Umweltauswirkungen und liefern recycel­

bare Produkte auf der Basis erneuerbarer Rohstoffe

Prosperity Wir wollen nachhaltig profitabel sein und eine hohe Kunden­

zufriedenheit durch Innovation und ethisches Handeln erreichen

In Europa haben wir mit unserer

„Eco-Effective-Initiative“ einen Ansatz gefunden, wie wir in unsere tägliche Arbeit den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit integrieren. Wir wol- len effektiv und effizient unsere Ziele erreichen mit minimalen Auswirkun- gen auf die Umwelt. Das ist unsere Art zu arbeiten, als Mitarbeitende und als Unternehmen.

Diese übergeordneten Ziele werden in den jährlichen Umweltprogrammen der Sappi Stockstadt GmbH durch konkrete Maßnahmen umgesetzt.

Die Gesamtverantwortung am Standort Stockstadt trägt der Geschäftsführer

der Sappi Stockstadt GmbH. Der Geschäftsführer delegiert die Ver- antwortung gemäß des dargestellten vereinfachten Organigramms. Der Geschäftsführung und allen Mitar- beitenden stehen die Management- beauftragten sowie weitere Experten beratend zur Seite, die für die Bereiche Arbeitssicherheit, Qualität, Umwelt und Energie bestellt sind.

Das Notfallmanagement ist im Alarm- und Gefahrenabwehrplan beschrieben und beinhaltet ebenfalls das Krisen- management. In jährlichen Schulungen des allgemeinen Verhaltens in Notfällen sowie in spezifischen Schulungen für Brandschutz oder Erste Hilfe werden die

Mitarbeiter der Sappi Stockstadt GmbH wiederkehrend trainiert.

Die Wirksamkeit des Management- systems wird in regelmäßigen Ge- schäftsleitungsausschüssen durch den Geschäftsführer beurteilt. Bestandteile dieser Überprüfung sind Daten und Kennzahlen aus allen Bereichen, die Berichte der Beauftragten und Ergeb- nisse der internen und externen Audits.

Die regelmäßige Auswertung der Betriebskennzahlen dient der Erfolgs- kontrolle, ist Grundlage des Manage- mentreviews und für die Festlegung von erforderlichen Maßnahmen und Programmen zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung.

50 %

Anteil erneuerbarer und sauberer Energie

5 %

Verbesserung der Energieeffizienz

15 %

Neue Produkte mit definierten nachhal­

tigen Eigenschaften

5 %

Reduzierung des Ab­

falls zur Depo nierung

25 %

Reduktion der spezifischen CO2­ Emissionen

> 78 %

Einsatz zertifizierter Fasern

Die Nachhaltigkeitsstrategie von Sappi Europe stützt sich auf drei wesentliche Säulen:

In Anlehnung an die UN Nachhaltigkeitsziele wurden bis 2025 für Sappi Europa u.a. folgende Ziele formuliert:

Umweltpolitik und

Organisation

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Wir alle tragen Verantwortung für die Umwelt

Wir sehen den Erhalt unserer Umwelt als Grundlage für unser Arbeiten. Dabei halten wir uns nicht nur an die gesetz- lichen Vorschriften, sondern orientieren uns zusätzlich an den sich kontinuier- lich weiterentwickelnden gesellschaftli- chen Normen und Werten. Wir alle sind verantwortlich für den Umweltschutz.

Daher stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die erforderliche Kompetenz und Fä- higkeit verfügen, um der Verantwortung gegenüber unserer Umwelt gerecht zu werden.

Wir verbessern ständig unsere Umweltleistung

Bei der Entwicklung unserer Produkte, Prozesse und Arbeitsmethoden legen

Zellstofffabrik

Holzlinie

Instand- haltung Faserlinie

Produktions-

linie 1 Streich- maschine

Instand- haltung

Ausrüstung Papierfabrik

Betriebslabor

Qualitäts-/

Reklamations- wesen Technologie

Prozess &

Qualitäts- Management

Energie- betrieb

Instand- haltung Wasser- betrieb Werks- versorgung

Technik &

Planung

Zentrale Instandhaltung

Zentrale Elektro-, Mess- und Regeltechnik

Technik

Sekretariat Geschäfts-

leitung Energie- management

Kommuni- kation & PR Controlling

Betriebsrat Personal Umweltschutz, Arbeitssicherheit,

Feuerwehr

Sappi Performance Engine/

Continuous Improvement Geschäftsführer

wir besonderes Augenmerk auf die Op- timierung der Energieeffizienz und die Verbesserung unserer Umweltbilanzen.

Unser Ziel dabei ist die kontinuierliche Reduzierung nachteiliger regionaler und globaler Umweltauswirkungen aus unserer Produktionstätigkeit.

Hierzu berücksichtigen wir bei der Entwicklung unserer Produktionspro- zesse den Einsatz der bestverfügbaren Technologie.

Wir gehen verantwortlich mit Roh- stoffen und Produkten um

Wir schonen die Ressourcen durch den sparsamen Umgang mit Rohstoffen und Energie. Der sichere Umgang mit Chemikalien ist uns hierbei ein beson- deres Anliegen. Entstehende Abfälle werden primär als Rohstoffe wieder eingesetzt oder energetisch verwertet.

Wir produzieren wiederverwertbare Produkte, die hauptsächlich aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz beste- hen. Daher unterstützen wir die unab- hängige Zertifizierung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und sind bestrebt, den Anteil zertifizierten Holzes in unseren Produkten kontinuierlich zu erhöhen.

Wir betreiben eine transparente Kommunikation

Wir kommunizieren unsere Umwelt- leistungen offen und ehrlich. Wir veröffentlichen umweltrelevante Infor- mationen über unsere Produkte und Produktionsverfahren und beteiligen uns aktiv am Dialog über unsere Aktivi- täten im Umweltschutz.

Unsere Umweltpolitik

(12)
(13)

Holz ist ein wertvoller und nachhaltiger Rohstoff und die Basis für die Produk- tion von Zellstoff und Papier. Für die Sappi Stockstadt GmbH ist die perma- nente Versorgung mit Holz für eine störungsfreie Produktion von entschei- dender Bedeutung. Als ein Unterneh- men, das auf die Weiterverarbeitung von Holz und Zellstoff spezialisiert ist, übernehmen wir eine besondere Ver- antwortung gegenüber der Gesellschaft, dem Wald und der Umwelt.

Im Geschäftsjahr 2020 stammten 82,1 % aller in Stockstadt verarbeiteten Hölzer aus einem nach den Richt linien von FSC® 1) oder PEFC 2) bewirtschaf- teten Wald. Der Zertifizierungsgrad des zugekauften Zellstoffes für die Papier- produktion beträgt 67,6 % PEFC und 14,5 % FSC. Sappi ist überzeugt, dass beide Zertifizierungs organisationen PEFC und FSC gewährleisten, dass die verwendeten Rohstoffe aus nachhal- tigen und ver antwortungsvoll bewirt- schafteten Quellen kommen. Für die übrigen ca. 18 % weist Sappi durch eine umfas sende Risikobewertung nach,

Nachhaltige

Forstwirtschaft

Illegal geerntetes Holz

• Holz aus Gebieten, in denen bei der Forstwirtschaft gegen traditionelle oder bürgerliche Grundrechte verstoßen wird

• Holz aus Wäldern, deren besonderer Schutzwert durch die Waldbewirtschaftung gefährdet wird

• Holz aus der Umwandlung von Naturwäldern in Plantagen oder nichtforstliche Nutzungen

• Holz aus Wäldern, die mit gentechnisch veränderten Baumarten bepflanzt sind dass grund legende Standards bei der Wald- bewirtschaftung eingehalten werden, d. h. dieses Holz entstammt aus sogenannten kontrollierten Quellen.

Somit wird Folgendes ausgeschlossen:



1) FSC® C015022 2) PEFC/07-32-76

Holzeinsatz zertifiziert (PEFC/FSC) 2011 ­ 2020

Holzeinsatz zertifiziert (PEFC/FSC) [%]

Zellstoffproduktion [t]

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 200.000

150.000

100.000

50.000

0

(14)

Einschneidanlage mit Lärmschutzwand Für den Holzeinkauf der Sappi Stock-

stadt GmbH ist die proNARO GmbH zuständig, ein Gemein schafts- unternehmen von Sappi Europa und Essity.

Grundsätzlich kaufen wir nur Holz aus nachhaltig, auf Basis der nationalen Forstgesetze bewirtschafteten Wäldern, bevorzugt von Lieferanten, die eine Forst- oder Produktkettenzertifizie- rung nach PEFC oder FSC vorweisen können. Sowohl die Sappi Stockstadt GmbH als auch die proNARO GmbH

sind nach beiden Systemen zertifiziert.

proNARO hat darüber hinaus eine Pro- duktkettenzertifizierung für Holz und holzbasierte Produkte nach DIN ISO 38200. So schließen wir lückenlos die Lieferkette vom Wald zum Endprodukt.

Die Zertifizierungen der Forstbetrie- be, des Holzeinkaufs und der Sappi Stockstadt GmbH werden jährlich durch unabhängige, qualifizierte und akkreditierte Zertifizierer auditiert.

Die Ergebnisse dieser Audits werden veröffentlicht.

(15)

Energiemanagement

Sappi Stockstadt ist sich seiner Verant- wortung als energieintensives Unter- nehmen bewusst und verfolgt zielstrebig seine Energie- und Umweltpolitik durch ressourcenschonenden Einsatz von Rohstoffen und Energie sowie Verbesse- rung der Energieeffizienz. Seit dem Jahr 2018 ist Sappi Stockstadt auch Teilneh- mer an dem Energieeffizienz-Netzwerk Energieintensiver Industrien in Unter- franken. Hier werden mit weiteren energieintensiven Unternehmen unter Einbezug von Energieberatern wie auch Lieferanten neue und bekannte Metho- den zur Energieeinsparung betrachtet und durch regen Erfahrungsaustausch die Umsetzbarkeit diskutiert. Auf Be- triebsrundgängen wird die Theorie in der Praxis nachvollzogen. Das Netz- werk läuft von 2018 bis 2021.

Mit neuen Investitionen wurden deutli- che Fortschritte in Richtung Energieef- fizienz erreicht. Im Februar 2019 konnte die neue Gegendruck-Dampfturbine 9 in Betrieb genommen werden. Sie ersetzt die bisherige Turbine 7 und kann durch die neue Bauweise deutlich mehr Strom mit der gleichen Hochdruck- dampfmenge erzeugen. Diese Maß- nahme ist von besonderer Bedeutung für die Umwelt, da mit dieser Turbine Strom aus erneuerbaren Energien – unserer Biomasse – erzeugt wird. In der Zellstofffabrik konnte der Wärmebedarf enorm gesenkt werden. Zum einen wurde eine neue Wärmetauschergruppe innerhalb des Bleichereiprozesses in- stalliert, so dass jetzt 45.000 t Dampf pro Jahr eingespart werden können. Eine weitere Dampfeinsparung von rund 70.000 t pro Jahr konnte durch Wärme- rückgewinnung aus dem Abwasser der sog. HC-Presse (Hochkonsistenzpresse in der Bleicherei) erreicht werden.

Im Bereich der Papiererzeugung konnte eine neue Hilfsmitteldosierung instal-

liert werden, die zwar auf der einen Seite den Strombedarf leicht erhöht, allerdings eine überproportionale Dampfeinsparung von 13.000 t pro Jahr bewirkt.

Neben den investiven Maßnahmen wer- den auch immer wieder Möglichkeiten gesucht, durch Änderung der Anlagen- fahrweise Energie einzusparen. So konnte durch zeitgesteuertes Abschal- ten von Abluftanlagen rund 405 MWh pro Jahr elektrische Energie eingespart werden, ohne dass der erforderliche Luftaustausch gefährdet ist. Im Rahmen der Teamboard-Meetings in den einzel- nen Abteilungen werden viele Maßnah- men hinsichtlich Chancen und Risiken

betrachtet und über deren Umsetzung entschieden.

Das abgelaufene Geschäftsjahr war auf- grund der Corona-Pandemie deutlich mit Teillastbetrieb sowie Stillständen belastet. Dennoch zeigte sich bei der Zellstofferzeugung und der Produktion an Papiermaschine 1 eine spezifische Energieeinsparung. Aufgrund der Stop- und Go-Fahrweise gepaart mit teilweise sehr langen Stillständen an der gestrichenen Produktionslinie wurde der Einsparerfolg wieder aufgezehrt.

Mit einer Erhöhung des spezifischen Gesamtenergieverbrauchs von nur 1,9 % haben wir trotz der Widerigkeiten das Geschäftsjahr gut abgeschlossen.

Energieeinsatz 2020

Anteil Gas

28,3 %

Anteil Heizöl

5,9 %

Anteil Dicklauge

36,5 %

Anteil Kohle

28,4 %

Anteil Reststoffe

0,7 %

Anteil Biogas

0,4 %

(16)

Emissionen

Die Sappi Stockstadt GmbH betreibt zur Energieerzeugung ein eigenes Heiz- kraftwerk mit drei Kesseln. Das hoch- effiziente Kraftwerk wird im sogenann- ten Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren betrieben, d. h. der Dampf wird sowohl für die Wärmeversorgung als auch zur Stromerzeugung eingesetzt. So ergibt sich ein hoher Nutzungsgrad von ca.

85 % der eingesetzten Brennstoffe.

In den drei Kesseln werden sowohl fos- sile (Kohle und Gas) als auch biogene Brennstoffe (Lignin aus der Zellstoff- erzeugung, Biogas und Trockengut aus der Kläranlage) zur Energieerzeugung eingesetzt. Bei der Verbrennung im Kessel entstehen Emissionen, die sich im Wesentlichen aus Kohlenmonoxid und –dioxid, Stickoxiden, Schwefel- dioxiden und Staub zusammensetzen.

Die europäischen und teilweise noch strengeren nationalen Vorschriften (u.a. Bundesimmissionsschutzgesetz mit Verordnungen sowie TA-Luft) verlangen eine aufwendige Rauch- gasreinigung. Entstaubungsanlagen (Elektrofilter), eine Rauchgasentschwe- felungsanlage, NOx-arme Brenner und eine Entstickungsanlage, eine soge- nannte SNCR-Anlage, sorgen dafür, dass die Abgase nach dem Stand der Technik gereinigt werden. Die Einhal- tung der vorgeschriebenen Luftgrenz- werte wird kontinuierlich mit Online- Messgeräten überwacht.

Ein wichtiges strategisches Nachhaltig- keitsziel für die Sappi Stockstadt GmbH ist die Reduzierung der Treibhausgas- emissionen, d.h. die Minimierung der CO2-Emissionen bis hin zum großen Ziel der Decarbonisierung der Zellstoff- und Papierherstellung. Um dieses Ziel zu erreichen werden in Stockstadt drei Wege beschritten. Unser Energie- managementsystem sorgt dafür, dass in allen Bereichen die eingesetzte Energie so effizient wie möglich genutzt wird, Energieeinsparpotenziale erkannt und genutzt werden. Der zweite Schwer-

punkt liegt auf dem maximalen und effizienten Einsatz der Biomasse zur Energieerzeugung, die im Rahmen der Produktion am Standort anfällt. Im Geschäftsjahr 2020 konnten ca. 40 % des benötigten Dampfes mit Biomasse hergestellt werden. Für eine optimale Nutzung der eingesetzten Brennstoffe wurde im Jahr 2019 eine neue hoch- effiziente Turbine installiert, die drei alte Aggregate ersetzt. Die Produktion von grünem Strom konnte durch den höheren Wirkungsgrad um ca. 20 % ge- steigert werden. Dieser Strom muss nun nicht mehr extern eingekauft werden.

Der dritte Weg verfolgt die Abkehr von Kohle als Brennstoff. Im vergange- nen Geschäftsjahr wurden der Gas- und der Kohlekessel im Wechsel betrieben und so die CO2-Emissionen weiter gesenkt. Weiterhin wurden die Pla- nungen zum vollständigen Ersatz der Kohle durch CO2-ärmere Brennstoffe gestartet.

Ein Schwerpunkt der Optimierung der Emissionssituation bildete in den letzten Jahren die Reduzierung der Staubemissionen am sogenannten Rückgewinnungskessel der Zellstoff- erzeugung, da strengere Grenzwerte eingehalten werden müssen. Hier- zu wurden in Abstimmung mit den Überwachungsbehörden ein externer Sachverständiger hinzugezogen. Als erste Maßnahmen wurden ein neuer Lamellentropfenabscheider installiert, Düsen in den Gaswäschern erneuert und Versuche mit zusätzlichen Eindüs- lanzen durchgeführt. Die Staubwerte konnten gesenkt, jedoch konnte das Ziel noch nicht erreicht werden. Daher plant die Sappi Stockstadt GmbH im Geschäftsjahr 2021 die Inbetriebnahme einer Versuchsanlage (Kombination eines Nasselektrofilters und eines Gaswäschers), um den letzten Schritt zur Reduzierung der Staubemissionen realisieren zu können.

spezifische CO2­Emissionen (fossil) 2011 ­ 2020

kg/t Prod.

800 700 600 500 400 300 200 100 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Außenansicht der neuen Turbine 9

Jährliche CO2-Gesamtemissionen

(keine Emissionen der folgenden Gase: CH4, N2O, FCKW, PFC, NF3, SF6)

(17)

Im Geschäftsjahr 2020 fielen insgesamt 57.485 t Abfälle zur Entsorgung an.

Das entspricht einer Menge von 157 t pro Tag oder als spezifischer Wert 133,4 t / 1000 t Produktion (Papier und Zellstoff ). In dieser Menge sind auch die Holznebenprodukte der Zellstofferzeugung enthalten, die einen Wertstoff darstellen und Erlöse am Markt erzielen. Die Gesamtabfallmenge hat sich zum Vorjahr deutlich verringert, was auf die verminderte Produktion durch die Coronakrise zurückzuführen ist. Die spezifische Abfallmenge ist im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Dies ist insbesondere auf einen erhöhten spezi- fischen Anfall der Holznebenprodukte in der Zellstofferzeugung zurückzufüh- ren. In der Frischwasseraufbereitung und in der Kläranlage wurde an der Reduzierung der anfallenden Schlämme gearbeitet. Für den Mainschlamm- anfall konnten gute Erfolge erzielt werden, so dass sich der spezifische Mainschlammanfall deutlich reduzierte.

Aufgrund des reduzierten Betriebs des Kohlekessels im Kraftwerk fielen mehr Klärschlämme zur externen Entsorgung an. Im Kraftwerk wurde im Vergleich zum Geschäftsjahr ca. die Hälfte der Kohlemenge für die Energieerzeugung verwendet. Es fielen also entsprechend weniger Flugasche und REA-Gips zur Verwertung an. Der spezifische Anfall von Flugasche je eingesetzte Tonne Kohle verbesserte sich gegenüber 2019 ebenfalls.

Abfallmanagement

Ein wesentlicher Umweltfaktor im Rahmen des Abfallmanagements ist der Transport der Abfälle. Kurze Trans- portwege zu den Verwertern reduzieren Emissionen und Transportkosten.

Daher legt die Sappi Stockstadt GmbH Wert darauf, mit zertifizierten, lokalen und regionalen Entsorgern zusammen zu arbeiten. Bei der Durchführung von Entsorgeraudits achten wir neben Themen wie Entsorgungssicherheit und Transparenz auch auf ein hohes Arbeitssicherheitsniveau. Die Mit- arbeiter unserer Geschäftspartner halten sich oft täglich in unserem Werk auf und können somit auch die

Abfallmengen 2011 ­ 2020

Gesamtabfall [t/a]

kg/t Prod.

80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0

160 140 120 100 80 60 40 20 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Die Entsorgungsnachweise werden entsprechend der rechtlichen Vorschriften

(Kreislaufwirtschaftsgesetz und Nachweisverordnung) geführt

Gefährliche Abfälle 2011 ­ 2020

Gefährliche Abfälle [t/a]

kg/t Prod.

300 250 200 150 100 50 0

0,40 0,35 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Die Entsorgungsnachweise werden entsprechend der rechtlichen Vorschriften

(Kreislaufwirtschaftsgesetz und Nachweisverordnung) geführt

Arbeitssicherheits performance positiv beeinflussen.

Die Verwertungsquote bleibt konstant auf einem hohen Niveau. 99,7 % der Abfälle konnten einer Verwertung zugeführt werden, lediglich 0,3 Ge- wichtsprozent wurden auf der Deponie oder in Sonderabfallbeseitigungs- anlagen entsorgt. Dies ist u. a. auf die gut funk tionierende Abfalltrennung der einzelnen Fraktionen zurückzu- führen und dem generellen Bestreben, einen möglichst hochwertigen Ver- wertungsweg für die anfallenden Ab- fallströme zu finden.

(18)

Die Zellstoff- und Papierherstellung ist ein energie- und wasserintensiver Pro- zess. Wasser wird als Löse-, Transport- und Kühlmittel verwendet oder sorgt in der Form von Dampf für die Energiever- sorgung des Werks. Deshalb verwundert es nicht, dass das Energie- und Wasser- management eine hohe Priorität im Werk Stockstadt haben.

Seit dem Neubau der Abwasser behand- lungsanlage 1994 wurden hohe Investi- tionen und viel Know-How in die ständige Modernisierung der Anlagen gesteckt.

Das letzte Großprojekt zur Reduzierung der Abwasserbelastung wurde 2018 in Betrieb genommen. Es wurden die Waschfilter in der Zell stofferzeugung mit moderner Technik erneuert und modifiziert, so dass eine effizientere Zellstoffwäsche möglich und die CSB- Belastung in einem Teilabwasserstrom reduziert wurde. Im letzten Ge schäftsjahr lag der Schwerpunkt der Maßnahmen im Wasserbereich bei der Wärmerückge- winnung. In zwei Abwasserteilströmen, in der Zellstofferzeugung und in der Papiererzeugung, wurden neue Wärme- tauscher installiert, um die Abwasser- temperaturen zu senken. Es konnte im Mittel ca. 45.000 t Dampf pro Jahr eingespart werden. Zur Erfüllung einer neuen behördlichen Auflage wurde in 2019 ein neues Biomonitoringbecken in Betrieb genommen zur Überwachung der Toxizität des Abwassers.

Wasseraufbereitung

Pro Tag werden dem Main im Durch- schnitt 40.000 Kubikmeter Wasser entnommen und aufwendig für die verschiedenen Verwendungszwecke aufbereitet. Der erste Reinigungsschritt sorgt dafür, die Schwebstoffe aus dem Mainwasser mittels zweier Filterstraßen zu entfernen. Für den weiteren Ein satz im Kraftwerk muss das Wasser enthärtet und deionisiert werden, um Verkalkun- gen und Korrosion vorzubeugen.

Wasser

In den Produktionsbereichen wird das Wasser je nach Verschmutzungsgrad mehrfach für verschiedene Zwecke wiederverwendet, bevor es zur Rei ni - gung in die hocheffiziente Ab wasser- behandlungsanlage geleitet wird. So wird zum Beispiel beim Zellstoffwasch- prozess das gering belastete Abwasser der letzten Waschstufen in den ersten Waschstufen wiederverwendet. Un- belastetes Kühlwasser wird in eigenen Kreisläufen gefahren und wiederver- wendet. Ein aktives Wassermanagement ist notwendig um den Frischwasser- einsatz und Kosten zu reduzieren und die Umwelt zu schonen. Die seit 2017 steigenden spezifischen Frischwasser- mengen je produzierter Tonne (Zellstoff und Papier gesamt) der letzten Jahre sind auf Produktentwicklungen zu- rückzuführen. Insbesondere im letzten Geschäftsjahr stiegen die spezifischen Werte aufgrund der geringen Auslas- tung der PM2 und SM2. Mit den zuneh- menden Stillständen sind Systemreini- gungen bei An- und Abfahrbetrieben verbunden, die den Wasserverbrauch

negativ beeinflussen. In diesem Zusam- menhang wird zunehmend das Wärme- management von Wasserströmen im Werk wichtiger, um die Abwassertem- peratur zur Kläranlage niedrig zu halten und Energie rück zugewinnen. Die Abwasserreinigung oder -kühlung nach Gebrauch des Wassers in der Kläranlage darf nur der letzte notwendige Schritt im gesamten Prozess sein.

Abwasserbehandlung

Die Abwasserströme werden ge trennt nach Herkunftsbereich in drei verschie- denen Abwasser behand lungslinien be- handelt, so dass je nach Belastung eine optimierte Reinigung erfolgen kann.

Ein Teil des Abwassers der Zellstoff- erzeugung wird zunächst in der Hoch- last-Schwebebett-Anlage bestehend aus drei 1.000-Kubikmeter-Kammern vorbehandelt. Die Betonbecken sind zu rund 40 Prozent mit speziellem Träger- material gefüllt, das in den Becken schwimmt. Auf den Trägern leben die

Biomonitoringbecken

(19)

Bakterien, die die schädlichen Schweb- stoffe im Wasser „auflösen“ und dieses dadurch reinigen. Der benötigte Sauer- stoff wird über ein spezielles Luftvertei- lungssystem zugeführt.

Ein weiterer Teilstrom des Abwassers der Zellstofferzeugung stammt aus der thermischen Abwasserbehandlung und wird anaerob (sauerstofffrei) behandelt.

Diese Hochleistungsstufe baut durch Mikroorganismen Schmutzstoffe im Abwasser ab und erzeugt als Stoffwech- selprodukt Biogas, das im Heizkraftwerk thermisch verwertet wird. Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einem ca.

1.300 m3 Inhalt fassenden Stahlbehälter.

Über ein Einlaufverteilungssystem am Boden durchströmt das Abwasser den Behälter von unten nach oben. Im oberen Behälterbereich wird das Biogas, der entstehende Pelletschlamm mit den Mikroorganismen und das Wasser voneinander getrennt. Durch die Ver- wertung des Biogases kann der Einsatz von fossilen Brenn stof fen vermindert werden. In den nachfolgenden Behand- lungsstufen (Sauerstoffbelebung und Nachklärung) erfolgt ein weitergehen- der Abbau von Schmutzstoffen und die Rückhaltung von Biomasse im System.

Das Abwasser der Papiererzeugung wird nach einer Vorklärstufe in einem aeroben biologischen Festbettfilter gereinigt. Das Calciumcarbonat halti ge

denen Abwasserströme so aufbereitet, dass ein Maximum an Carbonat in der Produktion wieder verwertet werden kann. Somit wird das Abwasser zur Kläranlage entlastet, ein Rohstoff für die Produktion zurückgewonnen und weniger Abfall entsorgt.

Das hauptsächlich mineralisch belas- tete Abwasser des Kraftwerksbereiches wird in einer chemisch-physikalischen Behandlungsanlage gereinigt und dann dem Main zugeführt.

Alle gereinigten Abwässer wer den mit einem aufwendigen Online- Messsystem, zusätzlichen Labor- messungen und durch behördliche Messungen überwacht und letztend- lich dem Main wieder zugeführt.

Somit wird sichergestellt, dass alle rechtlichen Anforderungen des Wasser- haushaltsgesetzes, der Abwasser- und der Eigenüberwachungsverordnung eingehalten werden.

Frischwassermengen absolut 2011 ­ 2020

15.000.000

10.000.000

5.000.000

700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000

Frischwassermengen spezifisch 2011 ­ 2020

Frischwassermenge [m3/t]

40

30

20

10

0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

(20)
(21)

Um ein Unternehmen, das im 24h-Betrieb an- nähernd 365 Tage im Jahr produziert, mit Roh- und Hilfsstoffen zu versorgen bedarf es einer aus- gefeilten Logistik. In der Gesamtsumme müssen über 600.000 t der verschiedensten Stoffe und Produkte in das Werk gelangen und im Mittel wer- den arbeitstäglich ca. 1.200 t Papier zum Kunden ausgeliefert.

Der Standort Stockstadt bietet aufgrund seiner zentralen Lage in Deutschland und Europa, seiner sehr guten Anbindung an die Autobahn, Bundes- bahn sowie den Main perfekte Voraussetzungen für eine effektive Logistik. Stoffe, die in großen Mengen benötigt werden, werden per Binnenschiff angeliefert (Zellstoff, Calciumcarbonat, Kohle).

Chemikalien, die in der Produktion in größe- ren Menge eingesetzt werden oder ein erhöhtes Gefahrenpotenzial beim Transport haben, werden per Bahnwaggons angeliefert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Roh- und Hilfsstoffe für die Papierherstellung zu 53 % per Binnenschiff, zu 28 % per Bahn und zu 20 % mit dem LKW angeliefert.

Holzanlieferungen erfolgen fast ausschließlich per LKW, da die regionale Verfügbarkeit des ver- wendeten Buchenholzes vergleichsweise kurze Transportwege zur Folge hat. Die mittlere Trans- portstrecke für unseren Rohstoff Holz liegt bei ca.

100 km. Man kann also mit Fug und Recht behaup- ten, dass der Stockstädter Zellstoff eine regionales Produkt ist. Aufgrund der hohen Eigenintegration des Zellstoffes für die Papierherstellung und des Einsatzes weiterer Zellstoffsorten, die in Deutsch-

Transport und Logistik

land hergestellt werden, sind die Transportkilo- meter, die für das Endprodukt Papier aufgewendet werden hinsichtlich des Faseranteils vergleichs- weise niedrig.

Die Sappi Stockstadt GmbH beliefert ihre Kunden weltweit mit Papier, wobei der deutsche und der europäische Markt einen Schwerpunkt bilden.

Aufgrund der vorherrschenden Auftragsgrößen erfolgt die Auslieferung unserer Produkte überwie- gend per LKW. Die Speditionen, die unser Papier zu unseren Kunden transportieren, müssen die Einhaltung der Schadstoffklasse Euro 6 Normen vertraglich garantieren.

Doch nicht nur der externe Transport hat Aus- wirkungen auf die Umwelt. Interne Transporte, Dienstreisen und der Weg unserer Mitarbeiter zur Arbeit und nach Hause verursachen Emissionen, die wir so gering wie möglich halten wollen. Somit sind auch “kleine“ Umweltschutzmaßnahmen, wie das Bereitstellen eines Elektrofahrzeuges als Dienstwagen oder die Möglichkeit des Dienst- fahrradleasings Maßnahmen, die Umweltauswir- kungen minimieren und das Bewusstsein unserer Mitarbeiter für den Umweltschutz erhöhen.

Insbesondere das Dienstfahrradleasing wurde von den Sappi Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begeistert angenommen. Es wurden insgesamt 313 E-Bikes oder herkömmliche Fahrräder an- geschafft und mit deren Benutzung für den Weg in das Werk werden täglich CO2-Emissionen ver- mieden und die Gesundheit gefördert.

(22)

Umweltbilanz 2020

Roh- und Hilfsstoffe Produktion

Abfallprodukte und Emissionen

Davon wesentliche Reststofffraktionen

Rinde 22.539 t

Faserstoffe 5.110 t

Frässpäne 6.168 t

Flugasche 5.471 t

REA­Gips 2.969 t

Klärschlämme 8.104 t

Mainwasserschlamm 2.883 t Reststoffe Chemikalien­

rückgewinnung 1.269 t

Altpapier, Kartonagen

gesamt 724 t

Frischwasser- aufbereitung

Heizkraftwerk

Herstellung von

Strom/Dampf/Druckluft

Gesamtenergieverbrauch 1.727 GWh

Gesamtenergieverbrauch spezifisch 4,01 MWh/prod. t Dampfverbrauch gesamt 1.643.538 t (120 bar) Druckluftverbrauch gesamt 82.436 TSD Nm3

Reststoffe

Reststoffe gesamt 57.485 t

Reststoffe spez. 133,4 kg/prod.t Verwertung gesamt 57.316 t

Therm. Verwertung gesamt 30.537 t davon therm. Verwertung int. 2.674 t davon therm. Verwertung ext. 27.863 t

Recycling 8.072 t

Beseitigung gesamt 114,1 t davon Beseitigung Deponie 28,4 t Gefährlicher Abfall 136,6 t Gefährlicher Abfall spez. 0,32 kg/prod.t Verwertungsquote 99,7 % Beseitigungsquote 0,2 %

Zellstofferzeugung

Holzausbeute

2,17 t Holz / t Zellstoff

Eigenzellstoff 102.242 t atro (Integration)

Energie

Brennstoffe gesamt 1.442 GWh Brennstoffe spez. 3,35 MWh/prod. t Erdgas Energieerzeugung 383 GWh

Erdgas Prozess 25 GWh

Erdgas gesamt 408 GWh

Heizöl S (2,8%) 86 GWh

Kohle 408 GWh

Fossile Brennstoffe 902 GWh

Dicklauge 525 GWh

Reststoffe 10 GWh

Biogas 5 GWh

Biogene Brennstoffe 540,242 GWh Anteil erneuerbare Energien 37,5 %

Biogene Brennstoffe spez. 1,25 MWh/prod. t Anteil Fremdstrom 139 GWh davon physik. Strombezug 67 GWh davon EEG­Ersatzstrom 71 GWh Flächenverbrauch ges. 375.000 m2 Flächen versiegelt 295.000 m2 Flächen naturnah 80.000 m2 Frischwasser gesamt 14.900.884 m3 davon Mainwasser 14.886.985 m3 davon Stadtwasser 13.899 m3 davon Kühlwasser 6.643.172 m3 Frischwasser spez. 34,6 m3/ t Holzzugang gesamt 268.354 t atro Anteil Rundholz 173.214 t atro Anteil Hackschnitzel 95.140 t atro PEFC­zertifiziert 67,6 % FSC­zertifiziert 14,5 % Holzzugang zertifiziert 82,1 % Zellstoffverbrauch ges. 177.145 t atro Eigenzellstoff (Integration) 102.242 t atro Fremdzellstoff 74.903 t atro Chemikalienverbrauch

gesamt 145.674 t atro

Pigmente/Füllstoffe 101.586 t atro

Binder 11,123 t atro

Sonstige Chemikalien 32.965 t atro Betriebsstoffe (Energie-

inhalt) 1,52 MWh

Benzin 2.276 l

Diesel 172.827 l

Motogas 8.404 kg

Verpackungsmaterial 1.647 t (ohne Paletten und Hülsen)

Zellstoff gesamt 123.694 t

(23)

Abfallprodukte und Emissionen

Produkte

Luftemissionen

absolut spezifisch SO2 384,5 t 0,89 kg/prod. t NOX 380,4 t 0,88 kg/prod. t Staub 37,7 t 0,09 kg/prod. t CO2 fossil 246.868 t 573 kg/prod. t CO2 biogen 168.685 t 391 kg/prod. t Davon wesentliche

Reststofffraktionen

Rinde 22.539 t

Faserstoffe 5.110 t

Frässpäne 6.168 t

Flugasche 5.471 t

REA­Gips 2.969 t

Klärschlämme 8.104 t

Mainwasserschlamm 2.883 t Reststoffe Chemikalien­

rückgewinnung 1.269 t

Abwasser

absolut spezifisch Gesamtmenge 13.923.433 m3 32,3 m3/prod. t

CSB 3.622 t 8,4 kg/prod. t

BSB5 299,8 t 0,7 kg/prod. t

Stickstoff ges. 68,8 t 0,16 kg/prod. t Phosphor ges. 18,4 t 0,043 kg/prod. t

Marktzellstoff 7.852 t PEFC­zertifiziert 67,6 % FSC­zertifiziert 14,5 %

Papier gesamt 307.179 t Naturpapier 196.737 t Gestrichenes Papier 110.442 t PEFC­zertifiziert 56,0 % FSC­zertifiziert 27,0 %

Gesamtproduktion 430.873 t (Papier und Zellstoff)

Dicklaugeverkauf 12.953 t

Energie

Stromeinspeisung EEG 71 GWh Stromabgabe an Dritte 1,32 GWh

Abwasser- behandlung

Gesamtstromverbrauch 285 GWh

Stromverbrauch spez. 0,66 MWh/ prod. t davon Stromverbrauch Prozess 216 GWh

davon Eigenverbrauch Kraftwerk 69 GWh

Eigenzellstoff 102.242 t atro (Integration)

Papiererzeugung

Zellstoffausbeute 0,58 t Zellstoff / t Papier Eigenerzeugung

Strom 218 GWh Dampf 1.643.538 t (120 bar) Druckluft 82.436 TSD Nm3

Zellstoff gesamt 123.694 t

(24)

Produktion:

Die Produktionsmengen Papier und Zellstoff reduzierten sich deutlich gegenüber den Vorjahren aufgrund des Auftragsrückgangs bedingt durch die Coronapandemie und die Schließung der Papiermaschine 2 Anfang September 2020. Das Geschäftsjahr war daher auch geprägt von häufigeren Maschinenstillständen, so dass sich einige spezi fische Daten negativ entwickelten.

Holzbeschaffung und nachhaltige Holzwirtschaft:

Das strategische Beschaffungsziel von 75% Einsatz zertifizierter Hölzer für die Zellstofferzeugung wurde im Geschäftsjahr 2020 mit insgesamt 82,1% deutlich überschritten. Der Anteil PEFC-Holz betrug 67,6%

und FSC-Holz 14,5%. Der Rückgang der zertifizierten Mengen gegenüber 2019 resultiert aus leicht reduzierten FSC-Holzmengen im Einkauf. Hier trug unter anderem der erstmalige Einsatz von Fichtenholzanteilen zur Reduzierung der zertifizierten Mengen bei. Die nicht zertifi zierten Anteile erfüllen den FSC-Standard für kontrollierte Holzquellen, was über ein Risikomanage- ment nachgewiesen wird.

Abwasser:

Die absoluten Abwassermengen reduzierten sich aufgrund des Produktionsrückgangs. Das häufigere An- und Abfahren der Papiermaschinen im Geschäftsjahr hat jedoch einen negativen Trend der spezifischen Abwassermenge zur Folge, da der Reinigungsaufwand sich erhöht. Bei der CSB-Fracht und der mittleren CSB- Konzentration im Gesamtabwasser als Maß für die Belastung des Vorfluters Main konnten im 10-Jahres- Rückblick die niedrigsten Werte erreicht werden.

Das Geschäftsjahr der Sappi Stockstadt GmbH beginnt jeweils im Oktober und endet im September.

Die Jahresdaten weichen jedoch von Statistiken ab, die die Daten eines Kalenderjahres darstellen.

Umweltkenndaten 2011 - 2020

Produktionsmengen 2011 ­ 2020

700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Abwassermengen 2011 ­ 2020

16.000.000 14.000.000 12.000.000 10.000.000 8.000.000 6.000.000 4.000.000 2.000.000 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 35 30 25 20 15 10 5 0

Abwassermengen [m3/a] Spez. Abwassermengen [m3/t]

Mittlere CSB­Jahreskonzentration 2011 ­ 2020

500

400 300

200 100

0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Holzeinsatz zertifiziert (PEFC/FSC) ges. 2011 ­ 2020

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 200.000

150.000

100.000

50.000

0

Holzeinsatz zertifiziert (PEFC/FSC) [%] Zellstoffproduktion [t/a]

Holzverbrauch 2011 ­ 2020

300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0

Holzverbrauch gesamt [t atro/a] Holzverbrauch spez. [t atro/t lutro]

(25)

Abfall:

Die Gesamtabfallmenge ist deutlich reduziert und spiegelt somit ebenfalls den Produktionsrückgang wider. Die spezifischen Abfallmengen sind hingegen leicht gestiegen.

Energie/Luftemissionen:

Die Reduzierung der fossilen CO2-Emissionen ist ein wichtiges strategisches Nachhaltigkeitsziel und hat auch wirtschaftliche Folgen. Als energie- intensives Unternehmen unterliegt die Sappi Stockstadt GmbH dem Emissionshandel und muss für fossiles CO2 Zertifikate einkaufen.

Die positive Entwicklung der absoluten aber auch der spezifischen CO2-Emissionen konnte fortgeführt werden.

Die Schwefeldioxidemissionen hängen im Wesent- lichen vom Schwefeldioxideinsatz in der Zellstof- ferzeugung für die Kocherei und die Nutzung der Ablauge zur Energieerzeugung ab. Die maximale Ausnutzung der Ablauge als biogener Brennstoff zur Wärmeerzeugung und der Produktion von grü- nen Strom ist eine wichtige Säule der Sappi Stock- stadt GmbH auf dem Weg der Decarbonisierung.

Die absoluten Stickoxid-Emissionen reduzieren sich seit 2012 kontinuierlich, wobei der Rück- gang im Geschäftsjahr 2020 durch die reduzierte Produktion zu erklären ist. Die spezifischen NOx- Emissionen stiegen leicht an.

Abfallmengen 2011 ­ 2020

80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 160 140 120 100 80 60 40 20 0

Gesamtabfall [t/a] Prod. [kg/t]

Staub­Emissionen 2011 ­ 2020

50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 0,04 0,03 0,02 0,01 0

Staub-Emissionen [t/a] Spez. Staub-Emissionen [kg/t]

CO2­Emissionen (fossil) 2011 ­ 2020

450.000 400.000 350.000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 1200 1000 800 600 400 200 0

CO2 Fossil [t CO2/a] Spez. CO2-Emissionen [kg/t]

Schwefeldioxid­Emissionen 2011 ­ 2020

500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0

Schwefeldioxid [t/a] Spez. SO2-Emissionen [kg/t]

NOx­Emissionen 2011 ­ 2020

800 700 600 500 400 300 200 100 0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0

NOx-Emissionen [t NOx/a] Spez. NOx-Emissionen [kg/t]

Gesamtenergieverbrauch spezifisch

4,5 4,0 3,5 3,0

Gesamtenergieverbrauch absolut

2500 2000 1500

(26)

Fokus

Mensch

(27)

Nachbarn

Die Sappi Stockstadt GmbH ist seit der Grün- dung als Zellstofffabrik 1898 fester Bestandteil der Marktgemeinde Stockstadt, in Wurfweite der Nachbargemeinde Mainaschaff und hat sich seit- dem zu einem Industrieunternehmen mit regiona- ler und überregionaler Bedeutung ent wickelt. Dies hat Vor- und Nachteile, sowohl für Anwohner als auch für Mitarbeiter. Es stehen eine Vielzahl von Arbeits- und Ausbildungsplätzen zur Verfügung, kurze Wege für Mitarbeiter zum Arbeitsplatz, die, optimaler Weise CO2-neutral zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Eine hohe Wertschöpfung und Kaufkraft in der Region sind weitere Beispiele hierfür.

Die Nachteile eines Industriebetriebes für die Nachbarschaft, z.B. das Verkehrsaufkommen, Lärmemissionen oder Gerüche sind der Sappi Stockstadt GmbH als nachhaltig denkendes Un- ternehmen natürlich ebenfalls bewusst. Aufgrund der Nähe zur Wohnbebauung und der Größe des Unternehmens sind Lärm- und Geruchsbelästi- gungen nicht in jeder Situation auszuschließen.

Für eingehende Beschwerden gibt es ein fest- gelegtes Verfahren für die interne und externe Kommunikation sowie der Dokumentation.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden insgesamt 22 Beschwerden entgegengenommen, darunter waren elf Lärm- und neun Geruchsbeschwerden.

Gegenüber 2019 bedeutet dies ein Anstieg der Beschwerden, was teilweise auf konkrete ein malige Ereignisse z.B. im Lärmbereich zurückzuführen war. Das seit 2017 bis 2022 laufende Lärmsanie- rungsprogramm führte im Geschäftsjahr 2020 zu weiteren Verbesserungen. Die Lärmschutz- grenzwerte (gemäß TA-Lärm) beim Betrieb der Einschneideanlage der Zellstofferzeugung werden eingehalten. Ein weiterer Schwerpunkt der Lärm- reduzierungsmaßnahmen war der Kraftwerksbe- reich. Mit der Installation einer Lärmschutzwand auf dem Turbinenhausdach, neuen Schalldämp- fern für die Wandlüfter, der schalltechnischen Entkopplung von Dampf leitungen sowie der Isolie- rung der Sauerstoff leitung in der Abwasser behand- lungsanlage konnten weitere Lärmreduktionen erreicht werden. Auch im neuen Geschäftsjahr werden weitere Investitionen in den Lärmschutz

fließen, um das Lärmschutzprogramm vor an zu- treiben. Die Beschwerden über Gerüche, die im Wesent lichen durch den Zellstoff erzeugungs- prozess entstehen, bilden einen zweiten Hand- lungsschwerpunkt. Es wurde eine umfangreiche Analyse und Bewertung des installierten Absaug- systems durch eine Fachfirma erstellt. Es wurde die gute Funk tionstüchtigkeit bestätigt, aber auch zwei Verbesserungspotenziale zur Vermeidung von Überdrücken im System benannt, die im aktuellen Umweltprogramm aufgenommen wurden.

Die Sappi Stockstadt GmbH hat und wird wei- terhin in der Anwohnerzeitschrift „Ihr Nachbar“

über alle relevanten Themen wie zum Beispiel die erwähnten Lärmschutzmaßnahmen, Investitio- nen, Arbeits- und Ausbildungsplätze oder große Werksstillstände berichten. Ebenfalls wichtig für unsere Nachbarn ist die Störfallinformationsbro- schüre, die verteilt wurde und im Internet auf der Website der Sappi Stockstadt GmbH zur Verfügung gestellt wird. Ein enger und offener Kontakt zu den Vertretern der Marktgemeinde Stockstadt und der Gemeinde Mainaschaff wird gepflegt. Selbstver- ständlich freuen wir uns über jegliches Feedback.

Beschwerden 2011 ­ 2020

Geruch Lärm Sonstige 20

15

10

5

0

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Für unsere Umwelt­

themen steht unser Umweltbeauftragter, Martin Schilha, gerne zur Verfügung.

DFLKJSDLF

Fokus

Mensch

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