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Wachstumsvergleich von channel catfish (Ictalurus punctatus) in Süß-und Brackwasser

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Academic year: 2022

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(Ictalurus punctatus) in Süß-und Brackwasser

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Authors Otte, G.; Hilge, Volker Download date 07/01/2022 03:48:13

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http://hdl.handle.net/1834/23597

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BINNENFISC HEREI

\Vachstumsvergleich von channel catfish (Ictalurus punctatus) in Süß- und Brackwasser

Es ist seit längerem bekannt, daß einige Fischarten aus dem Süßwasser (wie z. B. Regenbogenforelle und Tilapia-Arten) bei einer Hälterung im Brackwas- ser wesentlich günstigere Zuwachsraten und bessere Futterquotienten aufwei- sen als wenn'sie im Süßwasser abwachsen. Da in der Außenstelle Ahrensburg der Bundesforschungsanstalt für Fischerei zur Zeit Süßwasser-Kreislaufsyste- me sowie ein Brackwasser-Kreislauf der Biologischen Anstalt Helgoland mit einem Salzgehalt von 8 %0 laufen, bot sich eine günstige Gelegenheit, mit dem gleichen Fischmaterial in Parallelversuchenzu testen, ob dies auch für den amerikanischen \Yels (Ictalurus punctatus) zutrifft.

Schon PERRY und AVACLT (1969) berichteten über gutes Wachstum und gute eberlebensraten von amerikanischen Welsen in Brackwasser-Teichen mit Salz- gehalten von 2.0 bis 11. 0 trao • ALLEN und AVAULT (1970) hielten für Ver- suchszwecke diese Welse bei Salzgehalten zwischen 0 %0 und 14 '00_

Die Benutzung von Kreislauf-Systemen, in denen das Wasser wieder aufbereitet und in die Fischtanks zurückgepumpt wird, bietet für solche Untersuchung~n den Vorteil~ daß die hydro-chemischen Faktoren des Wassers über den gesamten Versuchs zeitraum relativ konstant gehalten werden können, wodurch direkte Vergleiche von Wachstumskurven möglich sind. Unregelmäßigkeit~n in. den

wachskurven durch Qualitätsänderungen des Wassers während des-VerSucbJ;Jab-' laufes können so ausgeschlossen werden. . . .

(3)

Versuchsdurchführung

Für die Durchführung des Versuches wurden vier 40-Liter Aquarien mit je 40 jungen channel catfish mit einem Durchschnittsgewicht von 22.9 g und 14,2 cm Länge (Süßwasseraquarien) bzw. 22.8 g' und 14.6 cm (Brackwasseraquarien) besetzt.

Je zwei Aquarien wurden dann direkt an einen Süßwasser-Kreislauf und den Brackwasser-Kreislauf angeschlossen. Das Design und die technischen Daten der benutzten Kreisläufe sind bei NÄGEL et al. (1976) und bei OTTE & RO-

SE~TH.A,L (1978) beschrieben.

Der \Vasserdurchfluß durch die Aquarien wurde täglich kontrolliert und auf 5,5 - 6,0 Ljmin eingestellt. Gefüttert wurden die Fische mit kommerziellem Forel- lenfutter, w<)bei täglich 2.5 % des Fischgewichtes auf drei Fütterungen verteilt wurden.

Die Werte für Wassertemperatur, gelösten Sauerstoff und pH des zulaufenden Wassers wurden täglich gemessen, die Stickstoff- Verbindungen NH4 +, N02- und N03- wurden zwei- bis dreimal pro Woche analysiert.

100 90 80 70

60 50 40 30 20 10

9

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Süßwasser , , ' /

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10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Ver,suchs tage

110

Abb. 1: Durchschnittliche Gewichtszunahme von Ictalurus punctatus bei Hälterung in Süßwasser und in Brackwasser von 80/'00

s.

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Ergebnisse der Wachstumsversuche

Der unterschiedliche Salzgehalt hatte keinen Einfluß auf die Überlebensrate der

·Welse. Die Mortalität war über den gesamten Versuchs zeitraum mit 6.2% in beiden Testgruppen gleich hoch.

Dagegen zeigen die Kurven für die Zunahme der durGhschnittlichen Individual- Gewichte signifikante Unterschiede für die Wachstumsraten der im Süßwasser und der im Brackwasser gehälterten Welse (Abb. 1): Die Fische aus dem Süß- wasser-Kreislauf erreichten fast doppelt so hohe Endgewichte wie die Fische aus dem Brackwasser-Kreislauf. Sie nahmen um insgesamt rund 384.7 % in der 111-tägigen Versuchsperiode zu, während die Welse im Brackwasser nur durchschnittlich 233.8% des Ausgangsgewichtes erreichten. Die "Brackwas- ser- 'Velse" erzielten nur 60.5 % des Endgewichtes der "Süßwasser-Welse".

Da beide Versuchsgruppen die gleiche tägliche Futterration von 2.5 % des Fischgewichtes erhielten, lagen auch die Futterquotienten für die Welse bei einer Hälterung in Brackwasser deutlich ungünstiger (Tab. 1).

Tabelle 1: Futterquotienten von channel catfish bei Hälterung in Süß- und Brackwasser

x s

x

Süßwasser a 1,61 0,33

b 1,80 0,35

Brackwasser a 2,92 0,87

b 4,67 2,81

Im Süßwasser wurden Quotienten von 1. 6 und 1. 8 erreicht, wobei die Werte während der Versuchs zeit nur wenig schwankten (sx == 0.3). Im Brackwasser dagegen war die Futterausnutzung so schlecht, daß nur Quotienten von 2.9 und 4.7 erzielt werden konnten. Außerdem schwankten die Werte während des Ver- suchs sehr stark, wie an der hohen Standartabweichung (sx == 0.82 und 2.81!) ersichtlich ist.

::\Iögliche Gründe für das im Brackwasser schlechtere Wachstum

Trotz qer schlechteren Wasserqualität im Süßwasser-Kreislauf - niedriger pH, geringerer Ü2-Gehalt, höherer Ammonium- und Nitrat-Gehalt (Tab. 2) - wa- ren die Zuwachsraten der Fische in diesem Wasser bei weitem besser, so daß die \'-asserqualität als Frsache des schlechteren Wachstums im Brackwasser ausgeschlossen werden kann.

Auch die um rund 10

e

geringere durchschnittliche Wassertemperatur im Brackwasser-Kreislauf kann für das erheblich geringere Wachstum und die schlechtere Futterverwertung nicht als Hauptursache angenommen werden.

So erhielten A::\DREWS et al. (1972) für channel catfish, die bei 240

e

Was-

sertemperatur gehalten wurden, einen Futterquotienten von 1. 58, während sie für die Welse in 260

e

warmem \Yasser auch nur einen Quotienten von 1. 54 er- zielten.

Die Hauptursache für das extrem schlechtere Wachstum von Ictalurus punctatus in Brackwasser muß daher im hÖheren Energieverbrauch der Fische für e~e An- passung an den Salzgehalt gesehen werden. Im Gegensatz zur Regenbogenforelle und zu den meisten Tilapia-Buntbarschen zählt der channel catfish bekanntlich

(5)

Tabelle 2: Durchschnittliche Wasserwerte im Süß- und- Brackwass er während des Experimentes

Süßwasser Brackwasser

Temperatur (OC) x 25,8 24,8

Sx 0,62 1,4

pH -x 7,01 7,30

Sx 0,34 0,23

gel. Sauerstoff

x

6,14 7,95

(mg/I) sx 0,44 1,23

N14+ (mg/I)

-

x 0,79 0,32

sx 0,19 0,09

N02 (mg/I) x 0,35 0,49

sx 0, 12 0,24

N03 (mg/I)

x

974 209,2

Sx 131,1 47,7

nicht zu den extrem "euryhalinen Süßwasser-Fischen". Dadurch hat diese Fischart - obwohl sie bis zu 14 %0 Salzgehalt noch überleben kann - Schwie- rigkeiten bei der Anpassung an Wasser mit höherem osmotischen Druck. Für eine Anpassung muß kontinuierlich Energie aufgewendet werden, um das lnnen- milieu gegen den gesteigerten osmotischen Druck seiner Umgebung aufrecht zu erhalten. Dadurch erklären sich auch die wesentlich ungünstigeren Futterquo- tienten.

Die von uns durchgeführten Versuche zeigen, daß es zwar möglich ist, die ame- rikanischen Welse im Brackwasser zu mästen, was PERRY und AVAULT (1969) auch schon nachgewiesen haben, daß aber der Zuwachs im Vergleich zu einer Süßwasser-Hälterung um rund 40 % geringer ist. Werden die Fische dabei noch zusätzlich oder ausschließlich mit Kunstfutter gefüttert, würde eine Brackwasser- Kultur von Ictalurus punctatus wegen der schlechteren Futterverwertung unöko- nomisch werden.

LITERATUR:

(1) ALLEN, K.O.; AVAULT, J. W.: Effects of brackish water on lchthyophthi- riasis of channel catfish. Prog. Fish-Culturist 32 (4): 227 - 230, 1970 (2) ANDREWS, J. - W.; KNIGHT, L. H.; MURAI, T.: Temperature require-

ments for high density rearing of cha.nnel catfish from fingerling to market size. Prog. Fish-Culturist 34 (4): 240 - 241, 1972

(3) NÄGEL, L.; MESKE, Ch.; MUDRACK, K.: Untersuchungen zur lntensiv- haltung von Fischen im Warmwasserkreislauf. Arch. Fisch Wiss. 27 (1):

9 - 23, 1976

(4) OTTE, G.; ROSENTHAL, H.: Water quality during a one year operation of a closed intensive fish culture system. lCES, C. M. 1978jF: 7

(5) PERRY, W.G.; AVAULT, J. W.: Preliminary experiment on the culture of blue, channeI, and white catfish in brackish water ponds. Proc .• 22d Ann.

Conf. Southeastern Association of Game and Fish Commissioners (Oet. 21 - 23, 1968), 397 - 406

G. Otte V. Hilge

Biologische Anstalt Helgoland Bundesforschungsanstalt für Fischerei

Zentrale Hamburg. Außenstelle AhrenSburg

Referenzen

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