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Seite 1. Unser Gott, Jesus Christus, du willst Gerechtigkeit und bist barmherzig. Erschüttert sind wir bei den Nachrichten

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16.Mai 2021 Sonntag „Exaudi“

--- Der Sonntag zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten trägt den Namen „Exaudi“,

„Höre“! in Anlehnung an den Wochenpsalm 27 wo es heißt: „Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe.“ Hier drückt sich der Wunsch, ja die tiefe Sehnsucht aus, dass Gott unser Rufen hört. Ebenso ist der Sonntag bestimmt vom Warten der frühen Gemeinde auf den hl.Geist, den Jesus verheißen und versprochen hat. Durch ihn wird Jesus in ihren Herzen nahe sein- als nie versiegende Quelle der Kraft. Auch heute lebt dieser Geist unter uns: Wo nach Gottes Willen gefragt wird, wo Liebe unser Handeln prägt, da wird er spürbar. Aber auch dort, wo wir verzagen, ist er uns tröstend nahe und bringt unsere Anliegen vor Gott.

Wochenspruch: Christus spricht: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen“.Johannesevangelium 12,32

Biblische Texte zum Thema

Johannesevangelium 16, 5-15 Jesus verspricht in seiner Abschiedsrede das Kommen des Geistes Gottes als „Tröster“.

Römerbrief 8,26-30 Gottes Geist vertritt uns im Gebet vor Gott

Jeremia 31,31-34 Der Prophet verspricht einen neuen Bund: Gottes Gesetz soll den Menschen ins Herz geschrieben sein, sodass sie den Herrn erkennen.

Johannesevangelium 7, 37-39 Predigttext

Lieder: EG 136 O komm du Geist der Wahrheit

EG 128 Heilger Geist du Tröster mein EG 501 – passend zur Jahreszeit Psalm 27/EG 714

Gebet: Jesus Christus, du hast deine Gemeinde zurückgelassen und doch müssen wir dich nicht über den Wolken suchen. Du bist uns nahe in deinem Wort.

Wir bitten dich. Hilf uns dein Wort herauszuhören untern den vielen Worten

Seite 1 unserer Zeit. Vor dich bringen wir, was uns Freude und Kummer macht, was wir uns wünschen und wovor wir uns fürchten und bitten: Herr, höre meine Stimme wenn ich rufe; sei mir gnädig und erhöre mich...

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?

Aus aktuellem Anlass im Nahen Osten ein Wort des Landesbischofs Frank-Otfried July

Wir sehen und hören, wie in diesen Tagen viele Menschen in Israel unter Gewalt und dichtem Raketenbeschuss zu leiden haben.

Ebenso sind Opfer dieser Auseinander- setzung auch im Gaza-Streifen zu beklagen.

Einmal mehr werden Menschen, die selbst keine aktive Rolle in der Befeuerung des Konflikts haben, zu Geiseln von Hardlinern und Extremisten gemacht.

Wir maßen uns nicht an, eine Lösung für die komplizierten Probleme und den tiefen Konflikt zwischen dem Staat Israel und dem palästinensischen Volk zu kennen.

Die politischen Gegensätze der israelischen wie der palästinensischen Gesellschaft sind in demokratischen Prozessen zu klären ohne dies ist Frieden nicht möglich.

Wir appellieren an alle Verantwortlichen, umgehend Verhandlungen über einen Waffenstillstand aufzunehmen, um die akute Bedrohung für alle Menschen im Land und den Autonomiegebieten zu beenden.: Dafür wollen wir in der Fürbitte vor Gott eintreten.

Unser Gott, Jesus Christus, du willst Gerechtigkeit und bist barmherzig.

Erschüttert sind wir bei den Nachrichten

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und Bilder aus Jerusalem, aus Israel, aus dem Gazastreifen. Menschen sind in Angst, sind verletzt oder getötet, - Juden, Christen und Muslime:

Zu dir kommen wir und bitten: Sei du Anwalt derer, die den Wellen der Angst, der Trauer, der Wut und des Hasses ausgeliefert sind. Öffne Du Augen und Herzen, damit Menschen deinen Willen erkennen.

Wir hoffen auf die Kraft Deines Heiligen Geistes, damit Menschen sich nicht mit Streit, Konfrontation und Gewalt abfinden.

Stärke die gemäßigten Kräfte auf beiden Seiten , die zum Gespräch und Deeskalation rufen. Segne die Anfänge der Versöhnung zwischen Israel und der arabischen Welt, dass sie Früchte des Friedens bringen auch für das palästinensische Volk.

Mach uns stark, um Antisemitismus entgegenzutreten, auch in diesen Tagen, wo Synagogen in unserem Land und Juden und Jüdinnen Ziel von Angriffen werden;

Jesus Christus,

wir kommen zu dir und beten mit den Worten die du uns gelehrt hast: Vater Unser…. .

Segen: Der Herr Segen euch und behüte euch. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und schenke euch Frieden. Amen

Predigt

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus, Amen

Johannes 7, 37-39

37 Aber am letzten, dem höchsten Tag des Festes trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!

38 Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.

39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht. Amen

Liebe Gemeinde,

Ströme von lebendigem Wasser fließen, was für ein schönes Bild.

Und ich kann gar nicht anders, als an einen Bachlauf zu denken, an dem die Uferpflanzen in sattem Grün leuchten, wo es gluckert und gurgelt, das Wasser über Steine springt, und in bestem Falle Sonnenstrahlen das Wasser zum Glitzern bringen. Schon das Anschauen belebt. Um wieviel erfrischender ist es dann, wenn starker Durst mit so lebendigem, frischem Wasser gestillt werden kann. Eine Wohltat für Körper und Seele.

Wasser und Durst, das hat mit Grunderfahrungen des Menschen zu tun. Lebendiges Wasser und Durst, das kommt auch in unseren

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Predigtworten zusammen, die im Kontext des Laubhüttenfestes stehen.

7 Tage dauert dieses bunte und fröhliche Fest. Und untrennbar damit verbunden ist der Ritus des

„Wasserschöpfens.“ Priester schöpfen Wasser aus der Siloahquelle in Jerusalem. Viele Menschen begleiten die Prozession mit der Wasser zum Tempel gebracht und über dem Altar ausgegossen wird. Gebete werden gesprochen mit der Bitte um Regen und dass Gott so wie das Wasser auch seinen Geist in reichen Strömen ausgießen möge, und alles

mit Leben erfülle.

Verschiedene biblische Traditionen sind dabei im Blick.

Man erinnert sich wie Gott das Volk mit Wasser in der Wüste versorgt hat, als Mose gegen den Felsen schlug und Wasser heraussprudelte.

Man blickt auf die Verheißungen der Propheten Hesekiel und Sacharja, dass am Ende der Zeit im Tempel eine Quelle entspringen wird, von der aus lebendiges Wasser zu den Völkern fließen und ihnen Gottes

Heil bringen wird.

Vor allem aber sieht man die Tage des Festes in Verbindung mit

Seite 3 Worten des Propheten Jesaja: „Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des

Heils“ (Jes 12,3).

Mitten in dieser Feststimmung, auf dem Höhepunkt des Festes tritt

Jesus auf und ruft:

„Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“

Und wir ahnen gleich, es geht nicht um den Durst des Gaumens, der uns zielsicher ins nächste Gartenlokal treibt – wenn sie wieder geöffnet sind.

Es geht um den Lebensdurst unserer Seele, um den innersten Kern unsers Menschseins. Da kann ich beruflich zufrieden sein, eine Familie haben, mir manches leisten und trotzdem innerlich am Verdursten sein.

Lebensdurst unserer Seele:

Manchmal laufe ich mit hängender Zunge dem Leben hinterher. Wann und wie gelingt mein Leben?

Welchen Sinn hat mein Leben? Bin ich gut genug?

Und da gibt es ja manches Wasser, das wir als durststillend sehen und für hilfreich halten. Z.B. Diese Fragen möglichst tief in unserer Seele zu vergraben und weit weg von uns zu halten; oder uns noch mehr anstrengen, um Liebe,

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Anerkennung und Erfolg zu finden;

oder vieles mitnehmen und mitmachen, was das Leben so an Zerstreuung zu bieten hat.

„Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke“.

Jesus sieht tiefer.

Er sieht den ungestillten Durst von Menschenherzen.

Er weiß: Man kann auch mit aller gelebten Religiosität doch innerlich auf dem Trockenen sitzen.

Da ist der Durst nach Liebe und Geborgenheit, nach Anerkennung, nach einem Halt in Krisenzeiten, nach Trost der die Tränen trocknet, nach Halt im Sterben und Loslassen.

Vielleicht kann man sagen – im tiefsten ist es die Sehnsucht nach Gottes Nähe. Wie es der Beter in Psalm 42 beschreibt:

„Wie ein Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott zu dir. Meine Seele

dürstet nach Gott,

nach dem lebendigen Gott.“

Ich denke, dass Jesu Einladung zuallererst dazu verhilft, den Durst nach dem eigentlichen und oft verschütteten Leben überhaupt wieder zu spüren, zuzulassen, sich einzugestehen.

Einen Durst, den ja nicht nur wir in uns tragen – sondern der diese Welt durchdringt: Durst nach Gerechtigkeit und nach Frieden.

Durst nach Liebe und Wahrheit.

Sehnsucht nach versöhntem Leben.

„Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke“

Welches belebende und durststillende Wasser können wir bei Jesus Christus schöpfen?

Mit fällt da zuerst ein, wie Jesus sich Menschen zugewandt hat

Er hat auf ihre Bitten, auf ihre unmittelbaren Lebensbedürfnisse reagiert – und ihnen zugleich mehr gegeben als sie sich vorstellen konnten...

Als bei der Hochzeit zu Kana der Wein ausging, und die Festfreude in Enttäuschung umschlug, – da hat Jesus Wein und Freude im Überfluss geschenkt.

Als Menschen von anderen ausgegrenzt wurden, da hat er sie wieder in die Gemeinschaft zurückgeholt.

Mit ihm haben Menschen erlebt, dass Jesus ihnen Gott nahegebracht und den Himmel aufgeschlossen hat. Sie haben Antwort bekommen auf ihren Lebensdurst.

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Christus verspricht: Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird nie mehr dürsten.

„Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden. Komme, wen dürstet und trinke wer will“, heißt es in einem Liedvers unseres Gesangbuchs.

Gnade, Vergebung, die Liebe Gottes und die Geborgenheit bei ihm kommen damit in unser Leben. Und eine Hoffnung, die über den Tod hinausreicht.

Dass sein Wort unseren Durst stillt und uns belebt, das liegt nicht in unserer Hand. Das ist Geschenk Gottes und das Werk des Heiligen Geistes. Und so erinnert uns der Sonntag heute – zwischen Himmelfahrt und Pfingsten -dass wir immer wartende und hoffende Menschen sind, die um Gottes Lebensschaffenden Geist bitten.

Wenn dieser uns ergreift, dann werden wir erfahren, dass unser Durst gestillt wird, versiegte Quellen der Seele in uns wieder fließen.

Und das hat Folgen.

„Wer an mich glaubt«, sagt Jesus,

»von dessen Leib, aus dessen Lebensmitte werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ In Verbindung mit der Quelle des Lebens, werden wir zu Menschen, die für andere belebend sind wie

Seite 5 frisches Wasser. Von denen etwas ausströmt, oder besser gesagt, durch die etwas hindurchströmt, das anderen guttut.

Die Zeit, die man mitbringt zum Zuhören, die Fröhlichkeit, die aufmuntert, die Zuversicht, mit der man von seinem Glauben spricht;

die tatkräftige Hilfe ohne viel Worte;

das Lied, das man pfeift; das Lachen über eigene Fehler und Schwächen;

die Großzügigkeit im Teilen…..

Natürlich, lebendiges Wasser strömt nicht immer aus einem Menschen.

Da sind auch die trockenen Zeiten, wie auch ein Bach nicht immer sprudelt und gluckert. Aber mit der Bitte um den heiligen Geist und der Einladung Jesu ist die Verheißung verbunden:

Wer bei der Quelle des Lebens Wasser schöpft, kann zur Quelle des Segens für andere werden. Amen EG 66, 1 und 7 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude

Herzliche Grüße, Ihre Pfarrerin K.Schipprack-Tröndle

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Das 8 tägige Laubhüttenfest (auf Hebräisch Sukkot) wird im Herbst gefeiert und geht auf 3.Mose 23,42-43 zurück:

»Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. [...] dass eure Nachkommen wissen, wie ich die Israeliten habe in Hütten wohnen lassen, als ich sie aus Ägyptenland führte«

Heute wohnen natürlich die wenigsten Juden am Laubhüttenfest in einer Laubhütte - schon gar nicht in den kälteren Breitengraden. Trotzdem ist es Brauch, in Erinnerung an die Zeit der Wüstenwanderung eine kleine Laubhütte (Sukka) unter freiem Himmel zu bauen und in ihr viele gemeinsame Stunden zu verbringen und dort miteinander zu essen.

So werden in Gärten, im Hof, auf dem Dach und auf Balkons einfache Hütten errichtet, die mit Ästen, Stroh, Laub oder Reetmatten bedeckt sind. Sie sind bewusst einfach konstruiert und stehen nur kurze Zeit. Denn sie sollen nicht nur an die 40- jährige Wüstenwanderung der Israeliten zu Moses Zeiten erinnern, sondern die Menschen lehren, dass sie noch auf dem Weg zum Ziel sind.

Referenzen

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