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Das AM Modell der Intonation

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Academic year: 2021

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(1)

Das AM Modell der Intonation

Jonathan Harrington

(2)

Das Autosegmentelle-Metrische (A-M)

Modell der Intonation: Haupteigenschaften

Bruce (1977), Swedish Word Accents in Sentence Perspective, Gleerup, Pierrehumbert (1980). The Phonetics and Phonology of English Intonation

3. Nur zwei Töne: H (High) und L (Low) 2. Autosegmentelle Phonologie (1976)

Töne und Segmente sind voneinander unabhängig 1. Metrische Phonologie (1977)

Prosodische Struktur ist hierarchisch.

5. Vier häufig vorkommende Melodien

4. Beziehung zwischen Tönen und der Grundfrequenz

(3)

Das AM-Modell und TOBI Das AM-Modell und TOBI

TOBI = tones and break indices

ein auf dem A-M Modell basiertes System für die Transkription der Intonation.

tones: Töne der Intonation

break indices: die prosodischen Grenzen

Training-Materialen G-TOBI:

http://www.uni-koeln.de/phil-fak/phonetik/gtobi/index.html

(4)

Ausgangspunkt des AM-Modells Ausgangspunkt des AM-Modells

Syntax, Akzentuierung, Intonation, Phrasierung

sind voneinander unabhängig

(5)

1. Ramona ist nach Berlin gefahren

F: Ist nicht Anne nach Berlin gefahren?

2. A: Nein, Ramona ist nach Berlin gefahren

(1. Und 2: selbe Syntax, unterschiedliche Akzentuierung)

3. Ramona ist nach Berlin gefahren?

(2. Und 3: Selbe Akzentuierung, unterschiedliche Intonation)

4. Ramona – und nicht Anne – ist nach Berlin gefahren.

(1. Und 4: Selbe Akzentuierung, unterschiedliche Phrasierung)

(6)

Akzentuierung, Phrasierung Eine Melodie pro PP

Text

Phonetische Interpretation Satzprosodie

(Mehrere Melodien)

Intonationslexikon Syntax/Semantik

Lexikon

[Günther] [muss noch einkaufen gehen]

Assoziation

[Günther]L-L% [muss noch einkaufen gehen]L-L%

H* H*

Zuerst ein Überblick vom AM-Modell…

Zuerst ein Überblick vom AM-Modell…

(7)

1. Metrisch/hierarchisch 1. Metrisch/hierarchisch

Metrisch = Hierarchisch = ‘besteht aus mindestens einem…’

Ab er glau b e

s w s w

Silbe

Ursprüngliche Anwendung: die Wortprosodie und –betonung

(Liberman & Prince, 1977; Selkirk, 1980)

Ein Wort  Fuß (Fuß)

Ein Fuß  starke Silbe (schwache Silbe)  besteht aus, ( ) Fakultativ

Fs Fw

Fuß

Wort

(8)

Äußerung  Intonationsphrase(n)

Intonationsphrase  Intermediärphrase(n) Intermediärphrase  mindestens ein Wort

Wort  mindestens eine Silbe

Metrischer oder hierarchischer Teil vom AM-Modell

1. Metrisch/hierarchisch

1. Metrisch/hierarchisch

(9)

1.Hierarchische (metrische) Struktur der Prosodie 1.Hierarchische (metrische) Struktur der Prosodie

(Die prosodische Hierarchie unterscheidet sich von der Syntax dadurch, dass sie nicht rekursiv ist)

[(nur hier und dort) ] [(kann man noch ahnen) (wie schön sie war) ]

ip ip ip

IP IP

Äußerung

Intonationsphrase

Intermediärphrase

IP-Grenze ip-Grenze IP-Grenze

Unakzentuiert, akzentuiert

Nuklear-akzentuiert: das letzte akzentuierte Wort der

ip (‘dort’, ‘ahnen’, ‘schön’)

(10)

An Intermediärgrenzen ist die prosodische

Unterbrechung schwächer als an Intonationsgrenzen Intermediärgrenzen

Phrasenfinale Längung, keine Pause

Intonationsgrenzen

Phrasenfinale Längung, eine Pause kann vorkommen

Eine IP könnte auch oft als alleinstehehende Äußerung erzeugt werden

Eine ip scheint oft nicht abgeschlossen zu sein.

Prosodische Grenzen

Prosodische Grenzen

(11)

Beispiel der phrasenfinalen Längung (ip Grenze) Beispiel der phrasenfinalen Längung (ip Grenze)

jetzt kommen meine blühenden Blumen] Keine Pause

Verlängerung

Phrasengrenze

(12)

[(that’s right)] [(at the traffic light)]

[(that’s right) (at the traffic light)]

ip

IP

IP oder ip?

(13)

Nein Äußerung

Sogar einzeln gesprochene Wörter bestehen aus einer IP, ip, und nuklear akzentuiertem Wort

ip

( ) ip Grenzen

( )

IP

[ ] IP Grenzen

[ ]

Nuklear akzentuiert

(14)

2. Autosegmentell 2. Autosegmentell

Ürsprüngliche Anwendung in der Analyse vom lexikalischen Ton in afrikanischen Tonsprachen (Goldsmith, 1976; Leben, 1975). Segmente aber nicht unbedingt deren Töne können getilgt werden - daher müssen Töne und Segmente

voneinander unabhängig (= autosegmentell) sein, zB:

r i H L

c e d e

H L

a r i H L

c e d e

H L

+

+Suffix Ton-Ebene

Segment-Ebene

Assoziation

Ton-Darstellung in Margi

(15)

2. Autosegmentell 2. Autosegmentell

Im AM-Modell gibt es 3 Sorten von Tönen, die mit

unterschiedlichen Ebenen der prosodischen Hierarchie assoziiert werden (Assoziation = Autosegmentelles Verhältnis)

= assoziiert mit

Intonationsphrase = Grenzton

Intermediärphrase = Phrasenton

primär betonte Silbe eines akzentuierten Wortes

= Tonakzent

(16)

[(nur hier und dort) ] [(kann man noch ahnen) (wie schön sie war) ]

ip ip ip

IP IP

Äußerung

G% G%

Ein Grenzton, G%, wird mit jedem ] assoziiert

P- P- P-

Ein Phrasenton, P-, mit jedem )

T* T* T* T*

Ein Tonakzent ,T*, mit der primär bet. Silbe des akz. Wortes

2. Autosegmentell

2. Autosegmentell

(17)

3. Das AM zwei-Ton Modell 3. Das AM zwei-Ton Modell

[(nur hier und dort) ] [(kann man noch ahnen) (wie schön sie war) ]

ip ip ip

IP IP

Äußerung

H- oder L- H% oder L%

H* od.

L* H* od.

L*

(18)

Nur zwei Töne?

4 Töne im früheren System vom Trager & Smith (1951)

F0

H High MH Mid-high ML Mid-low L Low

f0 Bereich

Vom Sprecher

L

ML

MH

H

(19)

1. Zu viele Kombinationen: Es müsste 6 verschiedene, linguistisch relevante, fallende Konturen geben

ML

L

MH

L

H

L

ML MH

ML H

Probleme mit dem 4-Ton-Modell

H

MH

Es gibt aber keine auditiven Beweise, dass die Unterschiede

zwischen zB L H L und L MH L distinktiv sind.

(20)

b. Modellierung von ‘stepping’ F0 (Liberman &

Pierrehumbert, 1984)

Jedoch könnte es laut dem 4-Ton-Modell in Trager

& Smith höchstens 4 Stufen geben:

H MH

ML

L

Probleme mit dem 4-Ton-Modell (fortgesetzt)

(21)

Die Lösung dazu im zwei-Ton-Modell

Koartikulationsregeln

Ein H und L können perzeveratorische koartikulatorische Einflüsse ausüben

Ein H ist etwas tiefer nach einem L (downstep)

Ein H ist etwas höher nach einem H (upstep)

(22)

H

L H L

H L H L H L

Regel: Jedes L bewirkt einen Downstep auf das nächste H

(23)

4. Die Töne und die Grundfrequenz 4. Die Töne und die Grundfrequenz

Tonakzent (H*, L*, auch andere) : In der Nähe der primär-betonten Silbe des akzentuierten Wortes

Grenzton (H%, L%) : Die letzte Silbe

Phrasenton (H-, L-) : Die Silben nach dem letzten Tonakzent bis zur vorletzten Silbe.

[Melanie?]L-H% [Melanie nominieren?]L-H%

H* H*

Wo wird die Grundfrequenz von den Tönen hauptsächlich

beeinflusst?

(24)

Am Ende jeder IP müssen wir daher immer zwischen 4 Kombinationen wählen: L-L%, L-H%, H-L%, H-H%

[(nur hier und dort) ] [(kann man noch ahnen) (wie schön sie war) ]

L- oder H-

L% oder H%

1. L-L%

2. L-H%

3. H-L%

4. H-H%

5. Phrasen und Grenztonkombinationen

5. Phrasen und Grenztonkombinationen

(25)

Vier häufig vorkommende Melodien Vier häufig vorkommende Melodien

[(M e l a n i e )L-]H%

A. Fallend (H* L-L%) H*

[(M e l a n i e )L] L%

H*

B. Fallend-steigend (H* L- mit H%)

C. Eben (H* H- mit L%)

[(M e l a n i e )]H-L%

H*

D. Steigend (L* H- mit H%) [(Melanie )] H%

L*

(26)

[(Ramona besucht Melanie)L-]L%

H* H*

[(Ramona besucht Melanie)H-]H%

H* L*

[(Ramona besucht Melanie)H-]L%

H* H*

[(Ramona besucht Melanie)L-]H%

H* H*

fallend

steigend

eben

fallend-

steigend

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