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771 Effizienzsteigerung eines Altholzkraftwerkes durch den Einsatz eines neuartigen Wärmetauschers
Gefährliche AbfälleAltholz
Effizienzsteigerung eines Altholzkraftwerkes durch den Einsatz eines neuartigen Wärmetauschers
– ein Beispiel aus der Praxis –
Robert Böttcher und Dieter Uffmann
1. Hintergrund ...771
2. Abgaskühler ...775
2.1. Auslegung des Abgaswärmetauschers ...775
2.2. Einbindung in bestehende Abgasleitungen ...777
3. Vorteile des technischen Konzeptes ...778
4. Wirtschaftlichkeit des technischen Konzeptes ...779
5. Quelle ...779 Im Zuge einer technischen Modernisierung wurde das Biomasse-Heizkraftwerk der biotherm Hagenow GmbH mit einem Abgaswärmetauscher zur Wärmeversorgung einer Holztrocknungsanlage ausgerüstet. Der Abgaswärmetauscher wurde dabei in die bestehenden Abgasleitungen zwischen Schlauchfilter und Kamin per Bypass integriert.
Als Werkstoff für den Wärmetauscher wurde ein Fluorpolymer anstatt Stahl gewählt.
Der Abgaswärmetauscher ist dadurch unempfindlich gegenüber Korrosion durch die Mischsäuren im Abgas und ermöglicht somit die Nutzung des Temperaturspektrums der Abgase bis an den Schwefelsäuretaupunkt. Der bei der Nutzung von Stahlwärme- tauschern übliche Sicherheitsabstand zum Säuretaupunkt der Abgase entfällt praktisch.
Abwässer entstehen dabei nicht, da eine Unterschreitung des Säuretaupunktes im Re- gelbetrieb vermieden wird. Eine optimale Wärmeausbeute bei niedrigem technischem Aufwand ist das Resultat der gewählten Anlagenkonfiguration. Durch den Betrieb des Abgaswärmetauschers erhöht sich der thermische Wirkungsgrad des Heizkraftwerkes um etwa 10 Prozent.
1. Hintergrund
Das Biomasse-Heizkraftwerk in Hagenow produziert seit 1997 umweltfreundlichen Strom an einem traditionellen Standort der Energieerzeugung. Die vormals als Braun- kohlekraftwerk in Betrieb genommene Anlage wurde 1997 in das erste moderne Bio- masse-Heizkraftwerk in Deutschland umgebaut. Seitdem wird mit einer Dampfturbine durch Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Prozessdampf hergestellt. Kernbestandteil des Heizkraftwerkes sind dabei drei separate Verbrennungslinien die unter Volllast eine
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Gefährliche AbfälleAltholz
thermische Leistung von jeweils 12 MW erzeugen. Die aus der Verbrennung gewonnene thermische Energie wird in Abhitzekesseln auf Wasserdampf als Wärmeträgermedium übertragen und zur Verstromung einer Entnahme-Kondensationsturbine zugeführt.
Die Turbine entspannt den Wasserdampf und treibt mit der frei werdenden Energie einen Generator mit einer Klemmleistung von fünf MW an.
Das für die Dampferzeugung eingesetzte Biomassespektrum beschränkt sich dabei auf Altholz der Klassen AI/AII. Es werden somit nur naturbelassene oder behandelte Althölzer ohne halogenorganische Beschichtungen und frei von Holzschutzmitteln verbrannt.
Abgasbehandlung im Biomasseheizkraftwerk
Die bei der Verbrennung des Altholzes entstehenden heißen Abgase werden über einen Verdrängungskörper in die Nachbrennkammer und anschließend zum Abhitzekessel geleitet (Bild 1). Im Abhitzekessel befinden sich Wärmetauscher in denen die Wärme- energie des Abgases genutzt wird, um aus Wasser Wasserdampf zu erzeugen. Nachdem das Abgas seine Energie an das Wasser abgegeben hat, wird es einer Abgasreinigung zugeführt. Die Abgasreinigung besteht aus einem Massenkraftabscheider (Zyklon) zur Grobteilentfernung und einem nachgeschalteten Schlauch-Gewebefilter zur Rückhal- tung von Feinstäuben. Die behandelten Abgase werden über einen Kamin aus dem Heizkraftwerk mit etwa 180-220 °C gen Atmosphäre abgeführt.
Holzlager
Schubboden
Tages- silos
EintragschächteNassentascher Aschefallschächte Asche-
bunker
Abhitzekessel Wärmetauscher
Zy- klon
Ge- webe-
filter Kamin
Turbine Generator
Bild 1: Fließbild des Biomasse-Heizkraftwerkes Hagenow
Abgastemperaturen von mehr als 140 °C sind jedoch in modernen Kraftwerken unüblich, da insbesondere der Brennstoffnutzungsgrad des Kraftwerkes durch den Wärmeverlust stark leidet. Im Zuge einer technischen Modernisierung des Biomasse- Heizkraftwerkes sollte somit das Abgas als Wärmequelle erschlossen und zugunsten eines besseren Wirkungsgrades möglichst effizient genutzt werden.
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775 Effizienzsteigerung eines Altholzkraftwerkes durch den Einsatz eines neuartigen Wärmetauschers
Gefährliche AbfälleAltholz
2. Abgaskühler
Die Nutzung des Abgaswärmeinhaltes bedingt die Verwendung eines Wärmeüber- tragers. Dieser Wärmeübertrager sollte im Biomasse-Heizkraftwerk Hagenow einen Verbraucher mit möglichst niedrigem Temperaturniveau (etwa 100 °C) versorgen, um viel Wärme den Abgasen entziehen zu können. Als Wärmesenke hat sich ein Niedertemperatur-Bandtrockner (Bild 2) als ideal erwiesen. Das in Hagenow errichtete Modell wird über einen Heizwasserkreis mit Wärme versorgt und kann wahlweise auch mit Dampf zusätzlich beheizt werden. Der Heizwasserkreis wird dabei über den Abgaswärmetauscher mit Wärme versorgt. Die Dampfversorgung des Trockners erfolgt bedarfsgerecht über das Dampfnetz des Biomasse-Heizkraftwerkes Hagenow.
Die Wärmeerzeugung aus den Abgasen stellt somit die primäre Wärmequelle für die Trocknungsanlage dar.
Abluft
Abluft
Aufgabe- station
Produkt
Wendeeinrichtung
Austrags- schnecke
Bandreinigun Wärme- versorgung
g Ventilator
für Band- reinigung
Gewebeband
Frisch- luft- haube Wärmetauscher
Nassreinigung Wärmetauscher
Bild 2: Fließbild Niedertemperaturbandtrockner
Quelle: Schnaubelt, J.: Nächste Generation – Sägespänetrocknung mit geringer Staubemission. In: Holzkurier 9/2011
2.1. Auslegung des Abgaswärmetauschers
Zugunsten einer kompakten und damit preisoptimierten Bauweise sollte die Trock- nungsanlage mit Temperaturen um 100 °C arbeiten. Diese Trocknungstemperaturen stellen sich im Trockner ein, wenn die Wärmeversorgung des Trockners eine Tempera- tur von 110 °C nicht unterschreitet. Für den Abgaswärmetauscher definiert sich damit
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Gefährliche AbfälleAltholz
die Aufgabe aus dem etwa 200 °C heißen Abgas ein Heizwasser mit 110 °C zu gene- rieren. Mit dem Anspruch eine hoch effiziente Anlage zu bauen bedeutet dies jedoch, dass das Abgas des Biomasse-Heizkraftwerkes bis nahe an den Schwefelsäuretaupunkt gekühlt werden muss. Auf eine Abkühlung des Abgases unterhalb des Säuretaupunktes wurde dabei bewusst verzichtet. Zum einen würde das anfallende Kondensat aus den Abgasen aufwendig entsorgt bzw. nachbehandelt werden müssen und zum anderen würde ein niedrigeres Temperaturniveau des Heizwassers als 100 °C entstehen und somit die Konstruktion des Trockners deutlich vergrößern. Trotz der zusätzlichen Kondensationswärme lässt sich ein solches Konzept für den Standort Hagenow nicht wirtschaftlich darstellen.
Eine Abgaskühlung bis an den Schwefelsäuretaupunkt erfordert jedoch spezielle Anforderungen an den Konstruktionswerkstoff des Wärmetauschers. Bei der in Ha- genow gewählten Einbausituation lässt sich ein Unterschreiten des Säuretaupunktes insbesondere bei Anfahr- und Abfahrvorgängen des Wärmetauschers nicht vermeiden.
Obwohl diese Betriebszustände in der Regel nur für wenige Minuten vorherrschen, ist ein aus Stahl gefertigter Wärmetauscher für einen derartigen Anwendungsfall gänzlich ungeeignet. Durch die Anwesenheit von Chlor in den Abgasen sind auch Edelstahl- wärmetauscher nicht in der Lage, den korrosiven Eigenschaften des Abgaskondensates zu widerstehen. Je nach Güte der Stahllegierung würde es zu einer Flächen- und/oder Punktkorrosion kommen. In Folge dessen ist mit einer kurzfristigen Zerstörung des Wärmetauschers zu rechnen. Üblicherweise werden daher Abgaswärmetauscher aus Stahl mit Abgasaustrittstemperaturen von mehr als 140 °C betrieben, sodass bei allen erdenklichen Betriebszuständen des Abgaswärmetauschers der Säuretaupunkt nicht unterschritten wird. In der Praxis können dadurch konstruktionsbedingt erhebliche Wärmemengen aus dem Abgas nicht erschlossen werden (Tabelle 1).
Tabelle 1: Wärmeleistung von Stahl- und AlWaFlon-Abgaswärmetauschern
Mantelraum um die Rohre Rohrraum in den Rohren Konstruktionswerkstoff Einheit
St 37.8 AlWaFlon St 37.8 AlWaFlon
Medium Abgas Wasser + 30 % Glycol
Volumenstrom Nm³/h 90.000 37
Eintrittstemperatur °C 200 40
Austrittstemperatur °C 145 110 110
Wärmeleistung kW 1.751 3.002
Als Alternative zu einem Stahlwärmetauscher ist in Hagenow daher ein Abgas- wärmetauscher aus Fluorpolymer ausgewählt worden. Diese Wärmetauscher sind absolut korrosionsfest gegenüber den im Abgas enthaltenen Säuren und darüber hinaus unempfindlich gegenüber Vibrationen. Wärmetauscher aus Fluorpolymeren lassen sich für Abgastemperaturen von bis zu 260 °C einsetzen. Bei dem in Hage- now verbauten Modell (Wallstein 1.1-4500/2189 Fluorpolymer) sind die Rohre aus Fluorkunstoff, der Rohrboden ist gasseitig Fluorkunststoff beschichtet ausgeführt.
777 Effizienzsteigerung eines Altholzkraftwerkes durch den Einsatz eines neuartigen Wärmetauschers
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Trotz der korrosionsfesten Bauart des Wärmetauschers galt es die Bildung signifikanter Kondensatmengen strickt zu unterbinden. Zu diesem Zweck wurde besonderes Au- genmerk auf den Temperaturverlauf (Bild 3) in dem Abgaswärmetauscher und den angrenzenden Abgasleitungen gelegt. Zu niedrig temperierte Bereiche in der Anlage würden zu einer kontinuierlichen Bildung von Kondensaten in der Anlage führen und eine Sammlung sowie Behandlung dieser Kondensate erforderlich machen.
137 °C 111 °C 184 °C
200 °C
163 °C
In dem Abgaswärmetauscher wird das heiße Abgas horizontal um die Rohre geführt und gibt seinen Wärmeinhalt über die Rohrwand an das durch die Rohre geführte kalte Kreislaufwasser ab. Der somit gewonnene Wärmeinhalt wird über einen geschlosse- nen Pumpenkreislauf dem Trockner zugeführt. Im Regelbetrieb des Kraftwerkes, alle drei Verbrennungslinien befinden sich in Betrieb, werden etwa 90.000 Nm³/h feuchte Abgase über den Wärmetauscher geleitet. Daraus lässt sich eine Wärmemenge von 3 MW auf einem Temperaturniveau von 110 °C generieren.
In einem Zweilinienbetrieb (etwa 60.000 Nm³/h f.) werden noch 2.400 kW Wärme erzeugt, die zur Trocknungsanlage geleitet werden. Kondensation der Abgase findet auch bei diesem Betriebszustand noch nicht statt.
2.2. Einbindung in bestehende Abgasleitungen
Die Einbindung des Wärmetauschers erfolgte in die bestehenden Abgasleitungen der drei Verbrennungslinien hinter der aus Zyklon und Schlauchfilter bestehenden Abgasreinigungsanlage (Bild 4). Dadurch wird der Abgaswärmetauscher mit maxial 10 mg/m³ Staub in den Abgasen beaufschlagt. Darüber hinaus wurde der ursprünglich bestehende Kaminanschluss als Bypass beibehalten. Die ehemals separaten Abgaslei- tungen der drei Verbrennungslinien wurden zusammengefasst und münden nun in die Anströmhaube des Abgaswärmetauschers. Mittels einer Jalousieklappe vor Eintritt in die Anströmhaube des Abgaswärmetauschers und einer einflügligen Klappe hinter dem Abgaswärmetauscher ist eine freischaltbare Einbindung des Abgaswärmetauschers in die bestehenden Abgasleitungen erfolgt.
Bild 3:
Temperaturverlauf im Abgas- wärmetauscher
Robert Böttcher, Dieter Uffmann
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Bild 4: Fließbild des in das BMHKW Hagenow eingebundenen Abgaswärmetauschers
3. Vorteile des technischen Konzeptes
Die Nutzung eines Abgaswärmetauschers in einem Biomasse-Heizkraftwerk mit relativ hohem Temperaturniveau in den Abgasen ist eine gute Möglichkeit mit überschaubarem technischem Aufwand den Wirkungsgrad und die Wertschöpfungskette eines Kraft- werkes zu erhöhen. Wärmetauscher aus dem chemisch inerten Werkstoff Fluorpolymer ermöglichen dabei die Nutzung eines deutlich breiteren Temperaturbereiches in den Abgasen als es mit einem vergleichbaren Stahlwärmetauscher nachhaltig möglich wäre.
Der thermische Wirkungsgrad des Biomasse-Heizkraftwerkes in Hagenow erhöht sich bei Betrieb des Abgaswärmetauschers um etwa zehn Prozent. Ein Eingriff in die beste- hende Mess- und Regeltechnik des Kraftwerkes war für das Projekt nicht notwendig, da ein Saugzug den Druckverlust des Abgaswärmetauschers ausgleichen und den Un- terdruck in den Verbrennungslinien konstant halten kann. Dementsprechend war die Erweiterung des bestehenden Kraftwerkes nach verhältnismäßig kurzer Planungsphase möglich. Für das Projekt in Hagenow erfolgte die Auftragserteilung für den Abgaswär- metauscher im Oktober 2014 und die Inbetriebnahme im April 2015. Der Betrieb des Wärmetauschers ist darüber hinaus kostengünstig und wartungsarm. Eine regelmäßige Reinigung (dreimal wöchentlich, zwei Minuten) der Übertragerschläuche mit einfa- chem Wasser über einen in den Wärmetauscher integrierten Düsenstock reicht, um den mechanischen Belastungen eventuell vorhandener Flugascheablagerungen entgegen zu wirken. Günstig wirkt sich dabei auch die Einbindung des Wärmetauschers hinter der Abgasreinigung aus. Sollte dennoch einmal ein Übertragerschlauch einen Defekt aufweisen, lässt sich dieser tauschen oder gegebenenfalls blind setzen. Darüber hinaus ist ein wesentliches Merkmal des Konzeptes, dass für die Wärmegewinnung praktisch kein zusätzlicher Brennstoff aufgebracht werden muss. Bei präziser Berechnung und ordnungsgemäßem Betrieb der Anlage fallen bei der Wärmegewinnung keinerlei Ab- fallstoffe an, was sich ökologisch und ökonomisch vorteilhaft auswirkt.
NT-Bandtrockner
Kessel Zyklon Schlauchfilter Abgaskühler
200 °C 110 °C V = 36,4 m. 3/h
111 °C 40 °C
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4. Wirtschaftlichkeit des technischen Konzeptes
Die durch den Abgaswärmetauscher erzeugte Wärme wird am Standort Hagenow an den Betreiber der Trocknungsanlage verkauft. Die Abrechnung erfolgt über einen Wärmemengenzähler im Heizwasserkreis. An etwa 8.000 Produktionsstunden jährlich werden somit insgesamt etwa 24 GWh/a thermische Energie verkauft. Da der Betrieb des Wärmetauschers keinen zusätzlichen Brennstoffbedarf erfordert und sonstige Be- triebskosten gegen null tendieren, bleiben ausschließlich die Kapitalkosten übrig. Unter diesen Voraussetzungen ergibt sich für den Wärmetauscher eine Amortisationszeit von weniger als einem Jahr.
5. Quelle
[1] Schnaubelt, J.: Nächste Generation – Sägespänetrocknung mit geringer Staubemission. In: Holz- kurier 9/2011
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Vorwort
4
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar
Stephanie Thiel, Elisabeth Thomé-Kozmiensky, Peter Quicker, Alexander Gosten (Hrsg.):
Energie aus Abfall, Band 15
ISBN 978-3-944310-39-8 Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Copyright: Elisabeth Thomé-Kozmiensky, M.Sc., Dr.-Ing. Stephanie Thiel Alle Rechte vorbehalten
Verlag: Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH • Neuruppin 2018
Redaktion und Lektorat: Dr.-Ing. Stephanie Thiel, Elisabeth Thomé-Kozmiensky, M.Sc., Dr.-Ing. Olaf Holm
Erfassung und Layout: Ginette Teske, Sandra Peters, Janin Burbott-Seidel,
Claudia Naumann-Deppe, Cordula Müller, Anne Kuhlo, Gabi Spiegel Druck: Universal Medien GmbH, München
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