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3 Die Fouriertransformation

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Academic year: 2021

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3 Die Fouriertransformation

3.1 Uneigentliche Integrale

Bisher konnten nur beschr¨ ankte Funktionen ¨ uber abgeschlossenen Intervallen inte- griert werden. Wir wollen nun den Integralbegriff auf Funktionen ¨ uber beliebigen begrenzten oder unbegrenzten Intervallen ausdehnen. Dabei wird auch zugelassen, dass die zu integrierende Funktion unbeschr¨ ankt ist.

Definition:

a) Die Funktion f sei stetig auf dem halboffenen Intervall (a, b]. Wenn dann der Grenzwert

δ→0+

lim Z

b

a+δ

f(x) dx

existiert, nennen wir f (uneigentlich) integrabel uber (a, b]. Analog nennen wir ¨ eine auf [a, b) stetige Funktion (uneigentlich) integrabel, wenn

ε→0+

lim Z

b−ε

a

f(x) dx

existiert. Die Zahl Z

b

a

f(x) dx := lim

δ→0+

Z

b a+δ

f(x) dx bzw.

Z

b a

f (x) dx := lim

ε→0+

Z

b−ε a

f(x) dx bezeichnen wir in beiden F¨ allen als (uneigentliches) Integral von f uber (a, b). ¨ Man sagt dann auch: Das uneigentliche Integral konvergiert. Existiert der Grenz- wert nicht, so sagt man, dass das uneigentliche Integral divergiert.

Eine entsprechende Definition treffen wir f¨ ur Funktionen, die auf jedem abgeschlos- senen Teilintervall st¨ uckweise stetig sind. In der N¨ ahe des

” fehlenden“ Randpunktes braucht die Funktion nicht beschr¨ ankt zu bleiben.

b) Die Funktion f sei auf [a, ∞) erkl¨ art und (st¨ uckweise) stetig; wenn dann der Grenzwert lim

R→∞

R

R

a

f (x) dx existiert, so schreiben wir Z

a

f(x) dx = lim

R→∞

Z

R a

f(x) dx.

Wenn f auf R definiert und (st¨ uckweise) stetig ist und es ein a ∈ R gibt, so dass

R→∞

lim Z

R

a

f (x) dx und lim

r→∞

Z

a

−r

f(x) dx

existieren, so definieren wir

(2)

2 3 Die Fouriertransformation

Z

−∞

f(x) dx = lim

R→∞

Z

R a

f(x) dx + lim

r→∞

Z

a

−r

f(x) dx.

Auch in diesem Fall sprechen wir vom uneigentlichen Integral.

3.1.1. Beispiele

A. Es ist

Z

r 1

e

−x

dx = − Z

r

1

(e

−x

)

0

dx = −(e

−r

− e

−1

),

und dieser Ausdruck konvergiert gegen 1/e f¨ ur r → ∞. Also konvergiert das uneigentliche Integral R

1

e

−x

dx.

Analog ist Z

−1

−∞

e

x

dx = lim

r→∞

Z

−1

−r

(e

x

)

0

dx = lim

r→∞

(e

−1

− e

−r

) = e

−1

. B. ln (x) ist eine Stammfunktion f¨ ur 1/x, und daher ist

Z

1

ε

1

x dx = ln (1) − ln (ε) = −ln (ε) −→ +∞ f¨ ur ε → 0.

Genauso strebt Z

R

1

1

t dt = ln (R) − ln (1) = ln (R) f¨ ur R → +∞ gegen +∞.

Die uneigentlichen Integrale R

1

0

dx/x und R

1

dx/x divergieren also beide.

C. Wir betrachten f(x) := 1/x

s

auf (0, 1] und auf [1, ∞) f¨ ur verschiedene s > 0, s 6= 1.

Ist 0 < s < 1, so ist Z

1

0

dx

x

s

= lim

δ→0+

Z

1

δ

dx

x

s

= lim

δ→0+

1 1 − s x

1−s

1 δ

= lim

δ→0+

1 − δ

1−s

1 − s = 1 1 − s , also z.B.

Z

1

0

√ 1

x dx = 1

1 − 1/2 = 2, w¨ ahrend Z

R

1

1

x

s

dx = − 1 s − 1 ·

1

R

s−1

− 1 1

s−1

= R

1−s

1 − s f¨ ur R → ∞ gegen +∞ strebt.

Ist s > 1, so drehen sich die Verh¨ altnisse um.

Z

1

0

1

x

s

dx divergiert und Z

1

1

x

s

dx konvergiert. Das bedeutet, dass insbesondere das Integral Z

1

1

x

2

dx

konvergiert.

(3)

3.1 Uneigentliche Integrale 3

Man kann sich dieses Verhalten leicht an Hand der folgenden Skizze merken:

y=1/x y=1/x2

y=1/√ x

1

1 r

x y

D. Sei nun f(x) = x

1 + x

2

. Dann ist f(−x) = −f (x), also lim

R→∞

Z

R

−R

f(x) dx = 0.

Aber Z

−∞

f (x) dx existiert nicht, denn es ist

Z

R a

f (x) dx = 1

2 ln (1 + x

2

)

R a

= 1

2 ln 1 + R

2

1 + a

2

, und dieser Ausdruck strebt f¨ ur R → ∞ gegen Unendlich.

3.1.2 Satz. Wenn f : R −→ R auf jedem abgeschlossenen Intervall st¨ uckweise stetig ist und das Integral R

−∞

|f(x)| dx endlich ist, dann existiert das Integral Z

−∞

f (x) dx.

Man sagt in diesem Fall, dass f absolut integrabel ist.

3.1.3. Beispiele

A. Wir zeigen die Konvergenz des

” Fehlerintegrals“

Z

+∞

−∞

e

−x2

dx.

F¨ ur x ≥ 1 ist x

2

≥ x, also e

−x2

≤ e

−x

. F¨ ur x ≤ −1 ist |x|

2

≥ |x|, also x

2

= |x|

2

≥ |x| = −x und damit −x

2

≤ x. Damit ist dort e

−x2

≤ e

x

.

Weil die Integrale R

1

e

−x

dx und R

−1

−∞

e

x

dx existieren, folgt die Konvergenz des Fehlerintegrals.

B. Sei f (x) := (sin x)/x. Es ist

(4)

4 3 Die Fouriertransformation

Z

kπ 0

sin x x

dx =

k

X

ν=1

Z

νπ (ν−1)π

sin x x

dx

k

X

ν=1

1 νπ

Z

νπ (ν−1)π

|sin x| dx = 2 π

k

X

ν=1

1 ν ,

und dieser Ausdruck strebt f¨ ur k → ∞ gegen Unendlich.

Man kann also den obigen Satz nicht auf f anwenden.

Setzen wir F (x) := R

x

1

sin t dt, so ist F differenzierbar, F (1) = 0, F

0

(x) = sin x und

|F (x)| = |cos(1) − cos(x)| ≤ 2.

Wir benutzen nun partielle Integration:

Z

x 1

sin t t dt =

Z

x 1

1

t · F

0

(t) dt = F (t) t

x 1

Z

x 1

− F (t) t

2

dt

= F (x)

x +

Z

x 1

F (t) t

2

dt .

Da F beschr¨ ankt ist und 1/x f¨ ur x → ∞ gegen Null konvergiert, brauchen wir nur den zweiten Term zu betrachten. Es ist |F (t)/t

2

| ≤ 2/t

2

, und

Z

x 1

2

t

2

dt = − 2 t

x 1

= 2 − 2 x strebt f¨ ur x → ∞ gegen 2. Also konvergiert R

1

F (t)/t

2

dt und damit auch das Integral R

1

(sin t)/t dt.

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