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REAKTIVITiiT DER M-M-MEHRFACHBINDUNG IN METALLCARBONYL- DERIVATEN V *_ DIE REAKTION VON (r15-C5Me5),M,(C0)4 (M = MO, W) MIT ELEMENTAREM SELEN

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Academic year: 2022

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Journal of Organometallic Chemistry, 235 (1982) 77-81 Elsevier Sequoia S.A., Lausanne -Printed in The Netherlands

REAKTIVITiiT DER M-M-MEHRFACHBINDUNG IN METALLCARBONYL- DERIVATEN

V *_ DIE REAKTION VON (r15-C5Me5),M,(C0)4 (M = MO, W) MIT ELEMENTAREM SELEN

HENRY BRUNNER, JOACHiM WACHTER * und HILDEGARD WINTERGERST Institut ftir Anorganische Chemie der Universit% Regensburg, Universitiitsstrasse Regensburg (Deutschland)

(Eingegangen den 10. MZrz 1982)

31, D-8400

The reaction of (CSMe5)2M2(CO), (M = MO, W) with elemental selenium gives the new compounds (C5Me&MozSe4 (I), (C5Me&Mo&-Se),O, (II), and

(C5Me5)2(C0)2W2Se3 (III), respectively. II is directly accessible from I by rear- rangement with partial oxidation. The structures are discussed by means of IR and ‘H NMR spectra as well as by comparison with analogous sulfur complexes.

Zusammenfassung

Es wird iiber die Bildung der neuen Komplexe (CsMe&MolSe4 (I), (C5Me&- MO&-Se),O, (II), und (C5Me,),(CO),W,Se3 (III), aus (C5Mes)&Iz(CO), (M = MO, W) und elementarem Selen berichtet. II ist direkt aus I durch Umlagerung unter partieller Oxidation erh5ltlich. Die Strukturen werden anhand von IR- und ‘H- NMR-Spektren sowie Vergleich mit analogen Schwefelkomplexen dis- kutiert.

Die Real&ion von Cyclooctaschwefel mit den eine Metall-Metall-Dreifach- bindung enthaltenden ijbergangsmetallcarbonylkomplexen CP’~M~(CO)~ (Cp’ =

$-C5Me5,-M = Cr, MO, W) wird durch das Zentralmetall bestimmt. W-&rend sich fiir M = Cr nur ein Komplex mit der Zusammensetzung CpyzMzS5 isolieren l&t

[ 11, bilden sich fiir M = MO und W his zu drei Isomere der Formel CP’~M$, [ 23.

Nur ein einziges noch carbonylhaltiges Produkt, n%mlich Cp’&CO)2W&, l%st sich isolieren, In der vorliegenden Arbeit berichten wir iiber eine Ausdehnung

* IV_ Mittdung siehe Lit. 2.

0022-328X/82/OOOO+IOOO/so2.75 @ 1982 Elsevier Sequoia Sk

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dieses Syntheseprinzips auf elementares Selen mit dem Ziel, neue selenhaltige Ubergangsmetallkomplexe der VI. Nebengruppe herzustellen.

Beschreibung und Diskussion der Ergebnisse

Bei der Reaktion von (C5Me5)2M02(C0)4 mit einem fiinffachen eberschuss an grauem Selen in Toluol(45”C, 1 h) erhiilt man als Hauptprodukt den carbo- nylfreien, intensiv violetten Komplex I. Dessen Zusammensetzung wird elemen- taranalytisch und massenspektroskopisch zu (C,Me,),Mo,Se, ermittelt. Das IR- Spektrum liefert mit Ausnahme der CH-Schwingungen des Cp-Restes keine strukturwirksamen Aussagen, das ‘H-NMR-Spektrum enthat nur den Hinweis auf einen symmetrischen Aufbau des Molekiils (6 (CH,) 2.17, CDC13). Zur Ermittlung der Struktur kann jedoch die Reaktion von (C,Me,),Mo,(CO), mit Schwefel herangezogen werden, die unter den gleichen Bedingungen zu nur einem, tiefblauen Produkt ftihrt. Wie dessen Strukturbestimmung zeigt, kann unter den angewandten Reaktionsbedingungen eine Oxidation zu MolybdZn(V) nicht erreicht werden [Z] _ Einer Verbrtickung durch zwei Sulfid- und einen Disulfid-liganden sollte in Komplex I eine Anordnung aus zwei Se*-- und einer Se22--Briicke entsprechen. Dadurch sollte such ein relativ kurzer Mo-Mo- Abstand gewarleistet sein, der in (C&le,)2M02(~-S2)S2 2.599(2) A betr$gt.

Der Diselenidligand ist durchaus zur Briickenbildung befitligt, wie bereits z.B.

in Fe2(C0)6(p-Se2) gezeigt werden konnte [ 33 _

Bei einer Verhingerung der Reaktionszeit unter ansonsten gleichen

Bedingungen lassen sich keine zu (C&Ies)zMoz(lu-S),S, oder (C,Me,),Mo2(~-S&

ST [Z] analogen Se-Verbindungen in nennenswerten Mengen fassen. Stattdessen 1Zsst sich der sauerstoffhaltige Komplex II nachweisen, der gezielt in 45% Aus- beute durch 3 d Riihren einer Toluollosung von I bei 45” C synthetisiert werden kann. Eine starke Bande im IRSpektrum bei 910 cm-’ ist charakteristisch fiir eine Mo=OSchwingung [4] _ Da es sich laut ‘H-NMR-Spektrum urn eine sym- metrische Verbindung handelt (6 (CH,) 2.0, CDCl& diirfte ein Dioxokomplex vorliegen. Die Zusammensetzung der orangeroten Verbindung wird elementar- analytisch und massenspektroskopisch zu (C,Me,),Mo,O,Se, bestatigt. Nach den bisherigen Erfahrungen hZngen die Farben der Cp2M02S4-Komplexe stark vom Aufbau des Metall-Schwefel-Grundgeriists ab. Demnach ist eine rote bis rotbraune F%irbung typisch fiir die Verbriickung durch zwei S2--Liganden, wo- bei die beiden restlichen terminalen Schwefelatome sowohl syn- ak such anti- St-&dig anzutreffen sind [ 2,5,6]. Dieser Befund wird such durch die Struktur- analyse der ebenfalls roten Verbindung (CSMe5)2MoZ(p-S)202 gestiitzt, in der die Cp-Reste und die beiden Sauerstoffatome anfi-sttidig angeordnet sind 161.

Daher ist fiir II ebenfalls eine Anordnung mit zwei Se*--Briicken anzunehmen,

Cp-Mo-

I I! III

SCHEMA l_

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eine Unterscheidung zwischen syn- und anti-Formen kann im vorliegenden Fall jedoch nicht gemacht werden.

Bei der Umsetzung von (C,Me,),W,(CO) a mit Selen (ToluollGsung, 45” C, 15 h) entsteht der dunkelbraune Komplex III. Diesem kommt laut Elementar- analyse und Massenspektrclm die Zusammensetzung (C5Me5)2(C0)2W2Se3 zu.

Das IR-Spektrum enthst zwei v(CO)-Frequenzen bei 1925 und 1850 cm-‘, im

‘H-NMR-Spektrum sieht man zwei Singuletts fiir die Methylgruppen (2.17, 2.10, CDCl,-Liisung). Diese Daten sprechen fiir einen unsymmetrischen Aufbau, wobei zwei CO-Gruppen an einem W-Atom koordiniert sind. Weiteren Auf- schluss erh% man durch einen Vergleich mit der bereits gel&ten Struktur des analog dargestellten (C&IeIe,),(CO),W&-S)*S [23. Demnach liegen die W-Atome in unterschiedlichen Oxidationsstufen mit unterschiedlicher Koordinationszahl vor.

Das W,Sez-Grundgeriist sollte planar sein, mit trans-sttidiger Anordnung der iibrigen Liganden. Da die Ladungsverteilung ungleich ist, sind such unsymme- trische Selenbriicken zu erwarten.

Weitere zur Reaktion mit Schwefel analoge Komplexe der Zusammensetzung (C&~e,),W,Se, konnten nicht isoliert werden, obwohl Hinweise zu deren Exis- tenz vorliegen (siehe Experimenteller Teil). Auch Esst sich eine Substitution der beiden CO-Gruppen mit iiberschiissigem Selen nicht einmal bei 100” C in Toluol erreichen. Setzt man III dagegen unter diesen Bedingungen mit Schwefel urn, so erh‘at man zwei carbonylfreie Produkte, die eine We-Gruppierung ent- halten (v(W=S) 480 bzw. 485 cm-‘). Aufgrund der nach aufwendigen Trenn- operationenen erhaltenen geringen Mengen kann deren Zusammensetzung nur massenspektroskopisch bestimmt werden. Es fanden sich (CSMe&SzSezWz sowie (C,Me,)SSe3W2.

ExperimentelIer Teil

Die Umsetzungen wurden unter Stickstoffatmosph%e mit getrockneten, N1- gessttigten Liisungsmitteln gemacht. Die Elementaranalysen wurden im Mikro- analytischen Laboratorium der Universitzt Regensburg (C, H) und den Analyti- schen Laboratorien Prof. Malissa & Reuter, 5270 Gummersbach (Se) durchge- fiihrt. Die Massenspektren wurden an den Gergten Varian M_4T CH-5 und 311-A aufgenommen, die Molekiilpeaks der Molybdtikomplexe I und II wurden com- putersimuliert * (Fig. 1).

In einer Lijsung von 560 mg (0.98 mmol) (CsMes)&Ioz(C0)4 in 100 ml Toluol werden 390 mg (4.9 mmol) graues Selen (99.999%, Fa. Schuchardt) suspendiert.

Die M&hung wird eine Stunde bei 45°C geriihrt, auf ca. 20 ml eingeengt und nach dem Filtrieren an SiO? (S%le 30 X 4 cm) chromatographiert. Mit Toluol werden der Reihe nach eine dunkelrote, eine braunrote (sehr wenig, nicht iden- tifiziert) und eine tiirkise Zone eluiert. Die erste Zone enthiilt 500 mg (&Me&- MOBS und (CSMe5)2M02(C0)4 im Verhatnis l/l, d-h. man gewinnt ca. 80%

* Programm VVMAS. UniversitZt Regensburg. Wir danken Frau E. Vollmerhaus und Dr. K-K. Mayer fiir die Entwicklung des Programms.

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80

780

760

7QQ 640 650 660

GohoM0202Se2

790 6.0 660 660

Fig. 1. Beobachtete (oben) uod computersimulierte (unten) m/e-Verteilung Sir die Moiekiilionen der Kom- plexe I und II.

der Ausgangsverbindung, teilweise umgewandelt, zuriick. Die dritte Zone ent- h$iIt 140 mg des in L&ung violetten Produkts I (Ausbeute 59% bezogen auf um- gesetztes Material). Durch Umkristallisieren aus Ether/Pentan 5/l erh5.R man -dunkelvioiette, metallisch gl5nzende Prismen.

AnaIyse: Gef_: C, 30.04; H, 3.86; Se, 38.41; Molgew. 778 (70 eV Massen- spektrum). C2&13&Io2Se4 ber.: C, 30.87; H, 3.89; Se, 40.59%; Molgew. 778.18.

Eine L&sung von 160 mg (0.21 mmol) I in 100 ml Toluol wird 3 d bei 45°C geri%rt, wobei sich die Farbe von violett nach rotbraun Bhdert. Die konzen- trierte Lijsung wird an SiOZ chromatographiert. Mit Ether/To&o1 l/l lassen sich 60 mg (45%) von Komplex II als rotorange Zone isoheren. Durch UmkristaI- hsieren aus Toluol/Pentan 10/l bei -35” C erh$iIt man feine ziegelrote Kristalle.

AnaIyse: Gef.: C, 36.81; H, 4.65; Se, 23.71; Molgew, 652 (70 eV Massen-

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spektrum). CzoE&MozOzSez her.: C, 36.83; H, 4-64; Se, 24.21%; Molgew_

652.26.

320 mg (4.05 mmol) Selen werden in einer Lijsung von 610 mg (0.81 mmol) (&Me&W,(CO), in 100 ml Toluol suspendiert. Die M&hung wird 15 h bei 45°C geriihrt, auf ca. 20 ml eingeengt, filtriert und an SiO, chromatographiert.

Das Produkt wird mit Toluol als dunkelrotbraune Zone eluiert (Ausbeute lo%), es enthat als Verunreinigung 4% (C,Me&W$Se, (6(CH3) 2.34, CDClg; Molgew.

gef. : massenspektroskopisch 954 bzgl. ls4W; ber.: 954), das auf chromatogra- phischem Weg nicht abgetrennt werden kann. III l&t sich durch Umkristalli- sieren aus Toluol/Pentan 3/l analysenrein in dunkelbraunen Spiessen erhalten.

Analyse: Gef.: C, 28.47; H, 3.15; Se, 24.73; Molgew. 931 (FD-Massenspektrum aus Toluouijsung). C&H3,,02Se3W2 ber.: C, 28.38; H, 3.20; Se, 25.44%; Molgew.

931.06. Fp. 220°C (Zers.).

Dank

Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Fonds der Chemi- schen Industrie und der BASF fiir die Untersttitzung dieser Arbeit.

Literatur

1 H. Brunner. E. GuggoIz. .I. Wachter und M.L. Ziegler. J. Amer. Chem. Sot.. 104 (1982) 1765.

2 H. B-w ar. W. Meier, E. GuggoIz, J. Wachter, T. Zahn und M.L. Ziegler. OrganometaUics. im Druck.

3 CF. Campana. F-Y.-K. Lo und L.F. Dahl. Inorg. Chem.. 18 (1979) 3060.

4 W.E. Newton. G.J.J. Chen und J.W. McDonald, J. Amer. Chem. Sot.. 98 (1976) 5387.

5 J.T. Huneke und J.H. Enemark. Inorg. Chem.. 17 (1978) 3698.

6 D.L. Stevenson und L.F. Dahl. J. Amer. Chem. Sot, 98 (1967) 372; M. Rakowski Dubois. D.L. DuBois.

M.C. VanDerveer und R.C. Haltiwanger. Inorg. Chem., 20 (1981) 3064.

Referenzen

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