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Nach einer alten Theorie' sollen die phönizischen Schriftzeichen aus der ägyptisch-hieratischen Schrift entwickelt worden sein

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von Karl-Th. Zauzich, Berhn

Die Herkunft des Alphabets ist ein uraltes Rätsel, um dessen Lösung man sich

wenigstens seit Piatos Zeit bemüht. Einigkeit besteht heute darüber, daß das grie¬

chische Alphabet - und damit auch das unsrige - von jenem ältesten nordwest¬

semitischen linearen Alphabet abgeleitet ist, das man gewöhnlich als „phönizisch"

bezeichnet. Woher dann aber dieses phönizische Alphabet kommt, darüber gibt es

bisher keine emheitliche Meinung der Wissenschaftler', ja die Frage ist sogar als un¬

lösbar und eigentlich irrelevant erklärt worden*. Nach einer alten Theorie' sollen die phönizischen Schriftzeichen aus der ägyptisch-hieratischen Schrift entwickelt

worden sein. Diese Theorie, die kürzlich von Helck* und von mir' wieder aufge¬

griffen worden ist, wirkt insofern problematisch, als ihre Anhänger trotz mancher

Überemstimmungen oft recht verschiedene hieratische Vorbilder der einzelnen phö¬

nizischen Buchstaben angenommen haben. Der gewaltige Zeichenvorrat des Hiera¬

tischen läßt viele Ableitungen als möglich, wenige als zwingend erscheinen, zumal

wenn man verschiedene Epochen berücksichtigt sowie Zeichendrehungen einkalku¬

liert. So haben z.B. de Rougd, Montet, Mallon und Helck vier verschiedene Zei¬

chen* als Vorbilder des Waw angenommen, und ich selbst bringe gleich noch einen

fünften Vorschlag. Das heißt, die graphische Form allein kann offenbar nicht hin¬

reichend beweiskräftig sein. Erst wenn ein weiteres Argument hinzukommt, kann

m.E. ein bestmimter Vorschlag aus dem Bereich der Spekulation in den der Wahr¬

scheinlichkeit gehoben werden. Ein solches weiteres Argument versuche ich im

1 Eine Zusammenstellung mehrerer Theorien findet sich bei G. R. Driver, Semitic Writing.

From Pictograph to Alphabet. Newly revised edition 1976, S. 127 ff.

2 Zu dieser Notlösung vgl. Helcks Ausführungen in: Ugarit-Forschungen 4, 1972, 41.

3 H. Brugsch, Über Bildung und Entwicklung der Schrift, Beriin 1868;E. de Rouge, Memoire sur l'origine egyptienne de l'alphabet phenicien, Paris 1874; P. Montet, Byblos et l'Egypte, Paris 1928, S. 294-305;M. A. Mallon in: BIFAO 30, 1931, 131-151.

4 in: Ugarit-Forschungen Bd. 4, Kevelaer 1972,41-45.

5 in: Enchoria 3, 1973, 155-157.

6 Nämhch I 9, V 1, P 1, E 9 (alle Hieroglyphenbezeichnungen nach Gardiners Liste in Egyptian Grammar).

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

(2)

folgenden dadurch zu gewinnen, daß ich die semitischen bzw. griechischen Buch¬

stabennamen als Widerspiegelung der äg. Bezeichnungen der betreffenden Hiero¬

glyphen ansehe. Für einzelne Buchstaben ist dies bereits von anderen erwogen

worden', eine systematische Anwendung des Prinzips auf das ganze Alphabet hat

bisher m.W. nur Weidmüller* versucht. Trotz einzelner wohl richtiger Beobachtun¬

gen ist dieser Versuch aber sicherlich als gescheitert anzusehen'. Wenn die Buchsta¬

bennamen letztlich äg. Wörter sind, die der „Schrifterfinder"'" zugleich mit den

graphischen Formen überliefert hat, möchte man annehmen, daß dieser bei seiner

Arbeit einen Text nach Art des Sign-Papyms" (oder des Pap. Carlsberg 7)'* zur

Verfügung gehabt hat. Dieser enthält in drei Spalten die jeweüige Hieroglyphe,

deren hieratische Schreibung und schließlich die äg. Erklämng des Gegenstandes,

man kann auch sagen: den Namen der Hieroglyphe. In den ersten drei der folgen¬

den Beispiele gestattet der Sign-Papyms eme Überprüfung der Theorie.

Auf dem sehr begrenzten Raum, der hier zur Verfügung steht, köimen die in dem

Vortrag dargelegten Vorschläge nur stichwortartig wiederholt werden. Eine ausführ¬

liche Darstellung, die auch Vorschläge für die übrigen Buchstaben sowie eine Abwä¬

gung möglicher Einwände enthalten wird, hoffe ich in absehbarer Zeit vorzulegen.

1. '*D /rret, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von (Gardiner 0 1, Möller

340)", graphisch praktisch identisch. Der Sign-Pap. XVI.l erklärt die Hieroglyphe

alsc~DQwas auf zeitgenössischer Aussprache bemhen muß'*. Zur Wiedergabe

(„Tran^nption") eines äg. Aleph durch semit. Jod vgl. hier unter Nr. 6,8, 10,11.

2. '?OJl lyaßßa, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von ^ (Gardiner T 14,

Möller 457), graphisch spiegelbildlich identisch. Der Sign-Pap. X.2 erklärt die

Hieroglyphe ali^^ ^^'^^ Die semitische Form des Buchstabennamens mit einem

Lamed am Ende vielleicht als Übersetzung zu erklären"? Lautentsprechung äg. q =

7 z.B. für Rho von Mallon in: BIFAO 30, 1931, 146 und flir My von Cassirer in: JEA 36, 1950,113.

8 in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 16,1960, 773-739 und 985-991.

9 Vgl. dazu die Einwände von Driver, op. cit., 251 f., denen ich mich mit geringen Einschrän¬

kungen anschließe.

10 Auf die Problematik dieses Begriffs kann hier nicht eingegangen werden.

11 F. LI. Griffith in: Two Hieroglyphic Papyri from Tanis, Extra Memoir of the Egypt Explora¬

tion Fund, London 1889.

12 E. Iversen, Papyrus Carlsberg Nr. VII, Fragments of a Hieroglyphic Dictionary (Hist. Filol.

Dan. Vid. Selsk. 3, no. 2,1958).

13 So bereits Mallon 1931. Die hierat. Schreibungen vergleiche man im 2. Band von Möllers Hieratischer Paläographie unter der jeweils angegebenen Nr., besonders in den Spalten

„Ennene" und „Pentoere" (d.i. Ende 19. Dyn.).

14 Lacau in: BdE 41, 85 ff.; Roccari in: RdE 21, 1969,151 ff.

15 Aber auch andere Erklärungen sind denkbar.

(3)

semit ./griech. g normal. Griech. Name nicht von dem überlieferten semitischen

Namen abhängig: gim" + m (Verdoppelung wie in kap-pa, qop-pa) + griech. (?)

Endung a > yaßtJia und yeiifia (beide Formen belegt). Ist die Übereinstun¬

mung mit dem äg. Lautwandel i > ä und e zufällig?

3. Ü''^ /pw, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von I <=> (Gardiner D 21 ohne Determinativstrich,vMöller LI)", graphisch nach Drehung um 180° praktisch

identisch. Griech. pw stimmt gut zu äg. rä3 nach dem Lautwandel ä (kopt. po)-

Die Länge des o-Lautes ist dabei kein Widerspmch, da griech. Omega in den ältesten

Alphabeten nicht vorkommt, ün Buchstabennamen also sekundär sein muß. Der

Sign-Pap. VI.l erklärt die Hieroglyphe als^ *^ j>\'e=>''^ "^t »Mund des Men-' schen". Diese beiden Wörter hat der semit. Schrifterfinder m.E. folgendermaßen wiedergegeben: j>\<=> transkribiert als ^ , 4C übersetzt als , zusammen

^ I 1 I ^ ö

also • Dies ist eine gewiß kühne Hypothese, aber m.W. die erste Möglichkeit

überhaupt, die Unterschiede m der semit. und der griech. Form des Buchstaben¬

namens zu erklären".

/vw^/v\

4. D^tS Ißv, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von^^«^^ (Gardiner N 35,

Möller 333)", graphisch bei leichter Drehung spiegelbildlich identisch. Griech.

Name mit dem äg. Wort maw nach dem Lautwandel ä > ö fast gleichlautend (griech.

Ypsilon bedeutet ursprünglich den Laut ü, o + u wird innergriechisch kontrahiert zu

u, daher yto < *mou, vgl. kopt MOOy)- Außerdem: Nebenform des Buchstaben¬

namens lautet ßu, wozu man Josephus (Ant. II. IX. 6) vergleiche, nach dessen Aus¬

sage die Ägypter das Wasser uco nannten. Die abweichende semit. Namensform

A^VVV\ A « erklärt sich am leichtesten als Transkription der äg. belegten Nebenform /*vvv*a |] |\

/MV%^v\ r r yVWv*

> D'^D (Determinativ also als zweites m mißverstanden, was unter dem Einfluß

von semit. D^D naheliegt).

/VWVNA

5. fi3 Im, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von (Gardiner N 35, Möl-

I >wvv^

ler 331), graphisch (entsprechend/iu) bei leichter Drehung spiegelbüdlich identisch.

/TBC

Die beiden « können als Anfang des äg. Wortes^ _ mvn ^koptNOYN) ,,Ur-

IL O /WWVN

flut" verstanden werden. Das ist das gleiche Wort wie der semit. Buchstabenname,

entsprechend auch griech. uv (Ypsüon hat ursprünglich den Wert u) mit Abfall des

zweiten Ny unter Einfluß von jUU und griech. w{v) , jetzt" (w kipeT^vanKÖv).

16 Zur Vokahsierung vgl. Gimel und kopt. KIM.

17 Diese Herleitung vertreten, mit geringen Nuancen, alle Anhänger der hieratischen Theorie.

18 Die unterschiedliche Behandlung der beiden Wörter kann dadurch bedingt sein, daß das erste wegen des akrophonischen Prinzips beibehalten werden mußte, während das zweite, geläufi¬

ge Wort übersetzt werden konnte. Besser wäre es gewesen, das zweite Wort ganz wegzulas¬

sen, wie es jene Vorlage getan hat, von der der griech. Buchstabenname abstammt.

19 So auch Mallon 1931.

(4)

6. n**!! /jSTjTO, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von(Gardiner V 4,

Möller 524), graphisch spiegelbildlich hinreichend ähnlich, späte hierat. Formen

(Möher III, 524) mit der griech. Form spiegelbildlich absolut identisch. Die Hiero-

46, Möller 115), graphisch gut übereinstimmend. Äg. där^t > semit. däl^t; griech.

öeXra abgeschwächt aus *6aXra, vgl. S^Xro? und SdXro? „Schreibtafel".

8. /ei (später e \I/lK6v), abgeleitet aus der hierat. Schreibung von (Jl (Gar¬

diner 0 4, Möller 342), graphisch nach Drehung um 90° gut übereinstünmend. Die

Hieroglyphe bedeutet äg. ein Bauwerk im '-^^(Wb 11.470). Dieses Wort kann man

sich, entsprechend vielen so anlautenden Wörtern, in einer bisher wohl nicht beleg¬

ten Schreibweise '— (J] vorstellen, welche der Schrifterfinder systemgerecht

als **n umschrieben hat (zu äg. Aleph = semit. Jod s. unter 1.).

9. 11 / /^ai) (später dijoß/ja), abgeleitet aus der hierat. Schreibung von (Gar¬

diner G 43, Möller 200), nach Drehung um 180° graphisch gut passend, mit den

ältesten griech. Formen praktisch identisch. Das Wort, von dem die Hieroglyphe

ihren Lautwert w hat, ist in geschichtlicher Zeit nicht mehr existent. Deshalb muß

die Vorlage des Schrifterfinders die Hieroglyphe mit einem ähnlichen Wort erklärt

haben, das mit w anlautet und, den übrigen Buchstaben entsprechend, an zweiter

Stelle einen schwachen Konsonanten oder eine Liquida hat. Der Buchstabenname

zeigt, daß dieses Wort ww „Bezirk" (Wb 1. 243) gewesen ist.

10. Irjra, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von jJ (Gardiner 06,

Möller 345), graphisch überzeugend (Querstrich un Hierat. erst wieder ab 19. Dyn.!).

Problematisch: Von äg. häw"t führt kein phonetischer Weg zu semit. het. (Der

griech. e-Wert ließe sich dagegen innergriech. als Ersatz eines ursprünglichen ä-Lau- tes erklären.) Die einzige Lösung sehe ich darin, eine nicht belegte Schreibweise

transkribieren konnte (zu Aleph = Jod s. unter 1.). Es gibt ein Wort in eben dieser Schreibweise, das „Grab" bedeutet .(Wb. III. 12). Vielleicht sind die Wörter „Haus"

und „Grab" schon neuägyptisch nicht sauber getrennt worden, so wie es rni Demo¬

tischen der Fall ist (s. Erichsen, Demot. Glossar, 283). Der äthiopische Buchstaben¬

name ist übrigens Haut!

11. n^BD /t>T?ra, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von ^ (Gardiner N 15,

Möller S. 28 unten). Graphisch hinreichend ähnlich, inneräg. Entwicklung führt im

Demotischen zu einem absolut identischen Zeichen (Erichsen, Demot. Glossar,

zu unterstellen, die der Schrifterfinder systemgerecht als

613). Die Hieroglyphe bedeutet Semitischen als

(5)

n''l3 umschrieben (zu Aleph = Jod s. unter l.).Äg. •<i«wJt>(iüJ"?>TH(|) daher rJrjra.

12. P|D /KttTTTra, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von <sr=" (Gardiner D

52, Möller 95). Graphisch nach Drehung um 180° überzeugend. Die Hieroglyphe

war in der Vorlage des Schrifterfinders m.E. erklärt alsff^ a^kS „Stier" (Wb.V.

94), natürlich hieratisch geschrieben. Nun hat die hierat. Schreibung des Determina¬

tivs (Möller 142) eine fatale Ähnlichkeit zur Ligatur '^fj (Möller X). Der Schrift¬

erfinder hat daher die hierat. Schreibung irrtümhch gelesen als ''^^^ k3f] >

P|D . Der etmskisch-lateinische Buchstabenname ka bemht anscheinend auf einer

anderen Überliefemng, die diesen Fehler nicht hatte. •

13. iKomra, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von Q (Gardiner W

11, Möller 395), graphisch nach Drehung um 180° hinreichend ähnlich. Das Wort,

von dem die Hieroglyphe ihren Lautwert g hat, ist in geschichtlicher Zeit nicht

mehr existent*", deshalb muß die Vorlage des Schrifterfinders — wie in Nr. 9 - ein

anderes Wort gehabt haben, offenbar q gw ,Art Stier" (Wb. V. 159). Glei¬

cher Irrtum wie in Nr. 12 führte dann zu einer Lesung gwffj) > . Dieser Irr¬

tum war deshalb naheliegend, weU es ein Wort gwf - ,>leerkatze" gab (Wb.

V. 158 und 160). Etmskisch-latein. Name qu ohne das fenlerhafte p am Ende, vgl.

Nr. 12.

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14. /ffi7/ia, abgeleitet aus der hierat. Schreibung von 3fn (Gardiner

V 7, Möller 521) bzw. |s« (Gardiner T 22, Möller 596). Diese beiden Zeichen fal¬

len in der 19. Dyn. in ihrer hierat. Schreibweise zusammen, d.h. die überaus merk¬

würdige Doppel Wertigkeit von Sin - Sin steckt bereits in der hierat. Vorlage! Der griech. Name Sigma etwas gezwungen erklärbar aus *Simga < 5inw-wa*'. Schwerlich

als Zufall abzutun, daß nach Herodot 1.139 das Sigma bei den Dorem aav hieß, d.i.

äg. sn „Bmder", vokalisiert san (Erhaltung des ä wie in l^av und Kainra).

Soweit in aller hier geforderten Kürze ein paar ausgesuchte Beispiele, die mir die

Theorie von der hieratischen Herkunft unseres Alphabets zu erhärten scheinen. Wer

diese Theorie ablehnt, wird alle hier gezeigten Übereinstimmungen der graphischen

Formen und der Namen der Schriftzeichen entweder leugnen oder für ganz zufällig

erklären müssen.

20 s. ASAE 43, 1943,309/10.

21 Vgl. Lacau in BdE 41,43 ff.

(6)

SEKTIONSLEITER: K. HECKER

ZUR INTERPRETATION VON COL. XIII 20-34 CODEX LIPITESTAR

von Joachim Hengstl, Marburg

Nach Col. XIII 20-34 hat der Eigentümer eines verkommenen Gmndstücks

seinem Nachbarn den Schaden zu ersetzen, den dieser durch einen von jenem

Gmndstück aus erfolgenden Einbmchsdiebstahl erleidet. Die Haftung setzt vor¬

aus, daß der Nachbar den Gmndstückseigentümer auf die Gefahr eines Einbmchs

hingewiesen und vergeblich zur Instandsetzung aufgefordert hat. Die Vorschrift

gehört zu jenen Bestimmungen, in denen sich die Sorge vor Mauerdurchbrüchen

spiegelt, zu der die in Mesopotamien übliche Lehmbauweise steten Anlaß bot.

Der Sachverhalt wird fast unverständlich knapp dargestellt. Um den Sinn zu

erkennen, muß man die aufgeführten Tatbestandsmerkmale als Glieder eines nur un¬

vollständig geschilderten Kausalablaufes verstehen, dessen weitere Einzelheiten dem

Wortlaut der Instandsetzungsauffordemng und der angeordneten Rechtsfolge zu

entnehmen sind. Der Hauseigentümer haftet nicht bereits weil er sein Besitztum

vernachlässigt hat, sondern erst, nachdem der Nachbar auf die Gefahr eines Ein¬

bmchs hingewiesen und Instandsetzung begehrt hat. Wie die §§56 CE, 54 CE, 251

CH und 58 CH lassen Col. XIII 20-34 den Eigentümer für einen Schaden haften,

den er zwar nicht aktiv herbeigeführt hat, für den er aber letztlich doch ursächlich

gewesen ist, da er trotz Kenntnis der aus seiner Sphäre ausgehenden Gefahr lüchts

untemommen hat. In jenen Fällen vermittelt die Obrigkeit (babtum) die Keimtms;

bei der Haftung für den Gmndstückszustand geschieht dies durch den Nachbarn

selbst, der deswegen vielleicht - wofür die wörtliche Wiedergabe der Mitteilung

spricht - eine gewisse Förmlichkeit wahren muß. Der Hinweis begründet nicht nur

che Einstandspflicht für ein Unterlassen, sondern zeigt auch, daß sich der Gmnd¬

stückseigentümer hmsiehtlich des Schadeneintritts Verschulden vorwerfen lassen

muß: er kannte die Gefahr und seine Einstandspflicht, handelte aber nicht.

Einer besonderen Vereüibamng zwischen Haus- und Gmndstückseigentümer

bedarf es nicht; Z. 29 f. dürften lediglich den mit der Anzeige bewhkten Zustand

einer (noch latenten) Haftung des Gmndstückseigentümers schUdern und damit die

kemeswegs selbstverständliche Rechtsfolge hervorheben, daß der Eigentümer sich

seinen Vemrsachungsbeitrag zum Diebstahl anrechnen lassen muß, ohne am letzte¬

ren teügenommen zu haben.

Die Haftung für den durch den Diebstahl entstandenen Schaden ist die einzige

Rechtsfolge. Dies ergibt sich aus dem Wortlaut vom Z. 31-34 und der Eigentüm-

XX. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen

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