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Editorial 11/2008

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Ausgabe 11 2008

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Editorial 11/2008

Ausgabe 11 2008

die Einführung modernster Verfahren zur Gewinnung, Verarbeitung und Testung von Blutspenden hat dazu geführt, dass Blut- und Blutprodukte heute in Europa so sicher sind wie nie zuvor in der Geschichte der Hämo- therapie. An der Reduktion verbleibender Restrisiken wird mit hohem Aufwand gear- beitet, wie die Einführung der Pathogen-Inak- tivierung zeigt.

Um die gesamte Transfusionskette vom Spen- der bis zur Anwendung am Krankenbett zu kontrollieren, wurden Überwachungs- und Qualitätsmanagement-Systeme etabliert. Zu- sammen mit den nationalen und europäischen Überwachungsbehörden bilden sie das so genannte Hämovigilanz-System.

Beim 10. Europäischen Hämovigilanz- Seminar in Frankfurt / Main haben Experten der Bundesoberbehörden Paul-Ehrlich-Institut und Robert Koch-Institut sowie aus dem euro- päischen und außereuropäischen Ausland Themen der Hämovigilanz diskutiert. Neben dem Vergleich der Hämovigilanz-Systeme in Deutschland und in der Welt ging es auch um

Risikomanagement, Produktsicherheit und

„Optimal Use“ der knappen Ressource Blut.

Internationale Programme wie SHOT (Serious Hazards Of Transfusion, Großbritannien) oder TRIP (Transfusion Reactions In Patients, Nieder- lande) haben gezeigt, dass vermehrte Anstren- gungen zur Verbesserung der Anwendungs- sicherheit von Blutprodukten in Kliniken und Praxen unternommen werden müssen. Eine zentrale Forderung war: In Krankenhäusern muss die elektronische Unterstützung durch Labor-Automatisation und die Einführung neuer Techniken wie z. B. RFID vorangetrieben werden.

In der aktuellen Ausgabe finden Sie Beiträge zum Sicherheitsmanagement in deutschen Kliniken.

Prof. Dr. S. Wegener (†) und Dr. H. Dietze ge- ben einen ersten Erfahrungsbericht über die Qualitätssicherung bei der Anwendung von Blutprodukten aus Sicht der Selbstkontrolle durch die Ärzteschaft. Die Autoren sind der Meinung, dass das externe Audit ein beson- ders wichtiges Instrument zur Verbesserung der Strukturqualität ist. Audits in Krankenhäu- sern ergaben in Mecklenburg-Vorpommern weniger Beanstandungen als in Arztpraxen.

Die Berliner Erfahrungen stellen Dr. E. Gossrau, Dr. T. Rogge und C. Markl-Vieto-Estrada dar.

Die Ärztekammer Berlin hat bereits 2001 ein ausgefeiltes Konzept („Berliner Konzept“) ent- wickelt, das den Austausch der einzelnen Ein- richtungen untereinander fördert nach dem Prinzip „learn from the best“. Besonderen Handlungsbedarf sehen die Autoren vor allem in der Struktur und Regelmäßigkeit von Fortbil- dungsveranstaltungen.

Neben der Herstellungs- und Anwendungs- sicherheit tritt in der Transfusionsmedizin zunehmend der Aspekt der Versorgungs- sicherheit in den Vordergrund. Die DRK-Blut- spendedienste haben in den letzten zwei Jahr- zehnten ihr Aufkommen an Blutspenden um ca. 30 Prozent gesteigert. Sie nehmen die ak- tuellen und zukünftigen Herausforderungen durch den sozialen und demographischen Wandel in unserer Gesellschaft durch die wis- senschaftliche Aufarbeitung der Problematik und viele gute Aktionen an. Dennoch treten gelegentlich und regional Versorgungseng- pässe auf.

Dr. B. Rudlof gibt einen aktuellen Überblick über fremdblutsparende Maßnahmen in der operativen Medizin.

Schließlich nehmen Dr. F. Bäsler und Dr. U.

Zorn aus der Sicht der Ärzteschaft Stellung zu entsprechenden „Änderungen in den Richtli- nien zur Gewinnung von Blut und Blutbestand- teilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie)“.

Mit diesem Heft hoffen die Redaktion der

„hämotherapie“, die Autoren der Beiträge und ich, Ihnen Anregungen für Ihre tägliche Arbeit im Bereich der Hämotherapie geben zu können und wünschen Muße und Kurzweil bei der nicht ganz einfachen Lektüre.

Über Fragen und Themenvorschläge würden wir uns freuen. Nutzen Sie hierzu bitte den Le- serservice in der hinteren Umschlagseite des Heftes.

Ihr Geert Geusendam

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‹ Geert Geusendam

DRK Blutspendedienst Nord gemeinnützige GmbH,

Hamburger Straße 24, D-22952 Lütjensee, geusendam@bsdnord.de

Sehr geehrte Leserin,

sehr geehrter Leser,

Referenzen

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